I hr * f Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der, Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Letzte Nachrichten. * Berlin, 7. Febr. Die Beratungen, die vor acht Tagen im hieſigen Generalſtabsgebäude über ſtrategiſche Eiſenbahnfragen ſtattgefunden haben, werden am 17. und 18. d. M. in Dresden ihre Fortſetzung finden. 95 jedem Armeekorps werden Generalſtabsoffiziere ein⸗ reten. 5 * Berlin, 7. Febr. In der Budgetkommiſſion be⸗ gann heute die Beratung des Militäretats in Verbindung mit der Militärvorlage. Der Kriegsminiſter machte ver⸗ krauliche Mitteilungen und erklärte, daß er ganz allein die Verantwortung für die Militärvorlage trage. a Berlin, 7. Febr. Das Militärluftſchiff„M. 3“ hat heute ſeiner Weiterfahrt nach Metz begonnen. Es überflog morgens Fulda, Hanau, mittags Darmſtadt, Worms und Kaiſerslautern in der Richtung nach Metz. „Berlin, 7. Febr. Bei einem in vergangener nacht ausgebrochenen Brand gerieten zahlreiche Bewohner des Dauſes Müllerſtraße 145 in große Lebensgefahr, da die reppen und die Wohnungen völlig verqualmt waren. „Perſonen mußten über Leitern gerettet und ſofort mit Sauerſtoff behandelt werden. Ums Leben iſt niemand gekommen. Acht Perſonen mußten ins Krankenhaus ge⸗ bracht werden. Kaiſer Franz Joſef iſt heute „Wien, 8. Febr. nach Peſt abgereiſt. * Paris, 8. Febr. Ein Pariſer Blatt erhält über London eine Depeſche aus Schanghai, es zirkuliere dort as Gerücht, daß der Regent von China in Peking von zinem Eunuchen ermordet worden ſei. Eine Beſtätigung dieſer Nachricht liegt bis jetzt nicht vor. Kopenhagen, 8. Febr. Aus Rönne auf Boru⸗ bolm wird gemeldet: Ein verheerendes Schadenfeuer wütet ſeit heute früh 7½ Uhr in dem auch vielen deutſchen Huriſten bekannten Fiſcherſtädtchen Gudhiem und droht die ganze Stadt in Aſche zu legen. Bis jetzt ſind neun Häuſer niedergebrannt. Petersburg, 8. Febr. Auf dem Schwarzen Meer herrſcht ein ſchwerer Sturm. Ein ruſſiſcher Transport⸗ dampfer iſt mit über 40 Mann Beſatzung untergegangen. „„Petersburg, 8. Febr. Auf dem Bahnhof Zars⸗ die Selo iſt der Kaiſerpavillon niedergebrannt. Der Schaden i ſſtbedeutend. Ueber die Entſtehungsurſache des euers konnte nichts beſtimmtes feſtgeſtellt werden. Der rand erregt in Petersburg großes Aufſehen, umſomehr, als auch be auptet wird, daß das Feuer angelegt worden ei. 5 * 5 a Warſchau, 8. Febr. Als geſtern abend 10 Uhr 1 der Station Chellm an der Weichſelbahn zwei Schutz⸗ eule mit einem Verbafteten ankamen. den ſie im Per⸗ eckar. Seckenheimer Anzeiger, Iluesheimer Hnzeiger, lehnt. Auch ein Hmtsblaff der Bürgermeisteräâmter Seckenheim, Ilvesheim, necarhansen und Edingen. Setenheim, Donnerstag den 9. Febrnar 1911 onenzug tränsportierk hatten, wurden ſie von m̃ehrẽren Leuten angegriffen, die verſuchten, den Feſtgenommenen zu befreien. Sie töteten einen Poliziſten mit einem Re⸗ bolverſchuß und ſchleuderten gegen den zweiten eine Bombe, durch deren Exploſion drei unbeteiligte Reiſende chwer verletzt wurden. Im Bahnhof wurde die Einrich⸗ zung des Wartezimmers zerſtört. Die Attentäter ent⸗ kamen mit dem befreiten Verbrecher. Deutſcher Reichstag. Berlin, 7. Februar. Am Bundesratstiſch Staatsſekretär Dr. Lisco. Die Sitzung wird um ½2 Uhr vom Präſidenten eröffnet. Das Geſetz betreffend die bei einem oberſten Landesgericht einzulegenden Reviſionen in bürgerlichen Rechtsſtreitig⸗ keiten wird in dritter Leſung ohne Debatte angenommen. Dann wird in der geſtrigen Beratung der zweiten Leſung des Gerichtsverfaſſungsgeſetzes fortgefahren. Die Sozial ⸗ demokraten beantragen die Einfügung von Paragraphen, wonach die dauernde oder zeitweise Enthebung vom Amt oder unfreiwillige Penſionierung des Richters nur durch Zweidrittelmehrheit des Plenums des betreffenden Amts⸗, Land⸗ oder Oberlandesgerichts ausgeſprochen werden kann; auch ſoll der Richter in ſeinen Amtsverrichtungen von keiner Behörde abhängig ſein. Es ſoll keiner Be⸗ hörde zuſtehen, die Rechtsentſcheidung des Gerichts durch Rechtsmittel anzugreifen; für den Gehalt des Richters ſoll ohne Rückſicht auf ſeine Stellung ſein Dienſtalter maßgebend ſein. Stadthagen(Soz.) begründet dieſe Anträge, die aber abgelehnt wurden. Von der Fortſchritt⸗ lichen Volkspartei iſt eine Neuregelung des Hilfsrichter⸗ weſens vorgeſchlagen; wenn die Veſchäftigung länger als ein Jahr dauert, NA Bedürfnis nicht als vorüber⸗ gehendes gelten. M̃ ü le r⸗Meiningen(f. Vp.): Seine Partei wolle verhindern, daß abhängigen jungen Aſ⸗ ſeſſoven das Richteramt an Gerichten, wo auf langjährige Freiheitsſtrafen erkannt wird, dauernd anvertraut werde. Staats ſekretär v. Lis co bittet, den Antrag abzulehnen, desgleichen Wagner(konſ.). Der Antrag wird abge⸗ Antrag der Sozialdemokraten auf Strei⸗ chung der Beſtimmung, wonach die geſetzlichen Beſtim⸗ mungen über Kriegsgerichte und Standrecht von dem allgemeinen Recht nicht berührt werden ſollen, wird ab⸗ gelehnt. Zu 8 22 beantragt die Fortſchrittliche Volks⸗ partei Einführung eines§ 22a, wonach das Amt eines in Strafſachen erkennenden Amtsrichters und Vorſitzenden des Schöffengerichts nur von einem dauernd angeſtellten Richter wahrgenommen werden darf. Im Verlaufe der ſich hierüber entſpinnenden ſehr langen Debatte erklärt ſich ein Teil des Zentrums, die Nationalliberalen, die Fortſchrittliche Volkspartei und die Sozialdemokraten für Bote Heckarhauser Zelfung, Edinger Zelfung Infertionspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchlußz Nr. 16. 11. Jahrgang den Ankräg. Hrerbel wurde dle Frage berührk, ob Amks⸗ gerichte mit nur einem Richter beizubehalten ſind. Staats⸗ ſekrelär Dr. Lisco ſtimmt im Prinzip dem Antrag zu. Er bittet aber wegen ſeiner praktiſchen Undurchführ⸗ barkeit um Ablehnung. Das Hilfsrichtertum werde ſich nicht ganz beſeitigen laſſen. Die kleinen Amtsgerichte ſeien beim Publikum ſehr beliebt. Heine(Soz.): Das Aſſeſſorenweſen ſei ein Mißſtand. Dr. W agner(konſ.): Mit ſolchem Mißtrauen könne man keine Geſetze machen. Wenn man einen jungen Mann von 25 Jahren als An⸗ walt auf das Publikum loslaſſen könne, könne man ihn auch als Aſſeſſor Recht ſprechen laſſen. Müller⸗Mei⸗ ningen(f. Vp.) meint, wenn der Staatsſekretär im Prin⸗ zip für den Antrag ſei, ſolle er ihn auch annehmen. Dr. v. Dziembowski(Pole) erklärt ſich für den Antrag. Geh. Oberreg.⸗Rat Dr. v. Seckendorff erklärt, daß die preußiſche Juſtizverwaltung auf dem Standpunkt ſtehe, daß als Schöffengerichtsvorſitzende im allgemeinen Aſſeſ⸗ ſoren nicht zugelaſſen werden ſollen. Nach weiteren Be⸗ merkungen von Wagner(konſ.), Dr. Spahn⸗Bonn (3.), Lieb(Soz.), Hirſch(3.) wird der Antrag Mül⸗ ler⸗Meiningen angenommen. M üller⸗Meiningen bean⸗ kragt,§ 23 dahin zu ändern, daß auf Antrag des Staats⸗ anwalts die Zuſtändigkeit des Amtsgerichts für die zur Zuständigkeit der Landgerichte gehörigen Sachen durch Beſchluß der Strafkammer begründet werden kann. Heine(Soz.): Wenn die Staatsanwaltſchaft die ob⸗ jektivſte Behörde der Welt wäre, wäre dieſer Antrag un⸗ nötig. Oberlandesgerichtsrat Dr. Schulz: Die verbün⸗ deten Regierungen lehnen dieſen Antrag ab. Nachdem Baſſermann(stl.) Bedenken gegen den Antrag gel⸗ tend gemacht und Ab laß(f. Vp.) ihn befürwortet hatte, wird der Antrag abgelehnt. Stadthagen(Soz.) be⸗ gründet Anträge, wonach die Geſchäftsverteilung nicht vom Präſidenten, ſondern vom Plenum eines Landge⸗ richts vorgenommen werden ſoll. Dr. Dahlem(.) beantragt, daß die Verteilung in mündlicher Verhandlung erfolgen ſoll. Staatsſekretär Dr. Lisco wendet ſich ge⸗ gen die ſozialdemokratiſchen Anträge, die hierauf abge⸗ lehnt werden. Bei der Abſtimmung über den Antrag Dahlem bleibt das Bureau zweifelhaft und Hammel⸗ ſprung ergibt die Anweſenheit von 182 Mitgliedern, das Haus iſt alſo beſchlußunfähig. Morgen 1 Uhr Fort⸗ ſetzung. Schluß 55è Uhr. f —— ö Berlin, 8. Februar. . Am Bundesratstiſch Staatsſekretär Dr. Lisco. Dil Sitzung wird um 1¼ Uhr vom Präſidenten eröffnet Es wird mit der zweiten Beratung der Juſtiznovell fortgefahren. Bei der wiederholten Abſtimmung des An; trags Dahlem(Z.) zu§ 63 wird der Antrag ange nommen. Die Sozialdemokraten beantragen zu 8 62 Die Türken vor Wien, 1683. Geſchichtliche Erzählung von Otfrid Mylius. 77) Fortſetzung.) Ritter Dietrich ie Freundſchaft daß dein Sohn den U Jeſuiten entlaufen zu redlich Beſtreben, der 5 au nützen n 0 pi gehorſam gekränkt. Lebe wohl, tius 5 us und ged, dolin Spät gedenke in „Braver& 1 fe; 5 g a dem lar der Junge! ſei ihm die Erde leicht, ſelbſt in uämenloſen Maſſengrabe, das ſeine verſtümmelte 5 Kufn g 1781,“ Züberlaßt 5— ehmen wird J Unglücklichen zu ehren.“ 8— ſec ſo, gnädiger Herr! das Lob des Verſtorbenen nes Kriegsmannes wird dem Vater⸗ . nem Harniſch ſchlägt, beweglicher 8 5 des armen Mönchs. So gehabt eee wohl, edler Herr, und vergönnt mir jetzt weg⸗ in die Rauhenſteingaſſe zu emen meinem hochwürdigſten f 0 vermelden.“ Der freundliche pollte nicht Zeuge des erneuten Schmerzes ſein, Frauen machen würde, zugetan geweſen waren. 0 a erzen, das auch unter ei das Wort ei kracden und dieſen Brie An und den Tod des. J inch diſchof Kollonitſch zu den di e Kunde auf die beiden welche. N Toten ſo freundlich i* e eb Wagen 9 Lim 20. September abends, als ein leichter munendach von zwei Pferden gezogen und trich Spät von Schülzburg wohnt auf 1 94 Alcan au der Tonau, ohnweit Tuttlingen, di Urſtenbergiſchen Grafſchaft Meßkirch. Du wirſt haben, meinem teuren Vater zu melden, ngehorſam, aus dem Profeßhaus ſein, geſühnt habe durch ein der Sache der Chriſtenheit anderweit gen und daß ſein letzter Gedanke nur Dank und geweſen für die teuren Eltern, die er durch ſeinen g mein frommer Sul⸗ Milde Deines armen treuen Fri⸗ N 20 f 5 wieder geneſen 8 ine Achtung für den Toten wird meiner ung geübten Feder Worte leihen, durch ein herzliches Lob neee *— von zwei Knechten geleitet, in der Rauhenſteingaſſe vor dem Khevenhüllerſchen Hauſe hielt und die junge Gräfin Agnes von Seybelſtorf zu der Wohnung der Freifrau hinanſtieg und ſich bei ihr melden ließ. Die Freifrau eilte ihr freudig entgegen, ſie zu bewillkommnen, erſchrack aber ob der Bläſſe und Verſtörtheit dieſer jugendlichen Züge, ob dem ernſten nonnenhaften Gewande des jungen Gaſtes.„Gott willkommen, mein liebes Kind!“ rief Frau v Khevenhüller herzlich;„armes Herzchen wie viel Angſt und Sorge haſt du mir gemacht, ſeit du fort warſt, und wir ganz ohne alle Kunde von dir blieben! Doch nun biſt du ja wieder da und meine Freude vollkommen, un meine„Buben“ ſind nun auch da, und der liebe Hott hat mich die Freude erleben laſſen, daß ſie alle wohl⸗ behalten und mit geſunden Gliedern den Krieg überſtanden haben. Aber jetzt komm nur, mein herziges Kind, und nimm fürlieb mit dem kleinen Stübchen, das ich dir ein⸗ räumen kann! Iſt's auch nicht deiner würdig, ſo geb ich's doch von Herzen!“ n l Agnes warf ſich laut ſchluchzend an den Hals, der würdigen Frau, und umſchlang ſie krampfhaft.„Da tauſend Dank, meine mütterliche Freundin! tauſend Dank, daß Sie mich nicht auch verſtoßen wie die anderen, daß Sie mir ein Aſyl gönnen Ach, nur mit Zagen betrat ich Ihr Haus, denn ich fürchtete ſchier, auch Ihr Vertrauen verloren zu haben! Und doch war all mein Hoffen und Vertrauen nur auf Sie geſetzt und den hoch⸗ würdigſten Herrn Biſchof, meinen teuren Vormund!— Ach, liebſte mütterliche Freundin, ich bin ſehr, ſehr unglück⸗ lich!“ Und mit ſchmerzlichem Weinen barg ſie ihr Geſicht an dem Herzen der würdigen Wirtin. 1 Frau v. Khevenhüllen führte die Weinende in die Erkerſtube und ſagte mit inniger mitfühlender Zärtlich⸗ keit:„Kind, ich verſteh dich nicht; du biſt ja wie aus⸗ getauſcht. Vor einem Vierteljahr noch mein fröhliches ſtarkes Mädel und jetzt ſo gebrochen und bleich wie eine geknickte Lilie! Das geht über mein Verſtändnis. Haſt du denn ſolch ſchreckliche Dinge erlebt, ſeit du von uns weg warſt?— Jas wirklich?— Na, gib dich zufrieden; 5 3 5 ee A heute ſollſt du uns nichts mehr mitteilen, was dich immer noch mehr aufregen würde, denn ich ſehe, du biſt müde und angegriffen von der Reiſe. Aber morgen, mein Kind, ſollſt du mir alles ſagen, und dein Herzchen ganz vor mir ausſchütten. Und der hochwürdige Biſchof und ich wollen dann ſchon ſorgen, daß dein Leid ſich wende.— Jetzt mach dir's halt hübſch bequem und denk, du ſeieſt zu Hauſe!“ Und mit dieſem und ähnlichem Zuſpruch ge⸗ lang es der gutherzigen verſtändigen Frau auch all⸗ mählig, die Aufregung Agneſens zu beſänftigen und ihr Vertrauen zu geben und das Gefühl der Verlaſſenheit zu benehmen. Und Frau v. Khevenhüllers unverholene mütterliche Zartheit und die gutmütige Herzlichkeit der drei Söhne, lauter ſchmucker friſcher Jungen und wackerer Offiziere, die manche Narbe als ehrende Denkzeichen aus dem jüngſten Kriege mitgebracht hatten, erweckten der jungen Gräfin das Bewußtſein von Schutz und Sicherheit. Am andern morgen, als die drei jungen Khevenhüller weggegangen waren und die beiden Frauen miteinander allein im Erkerſtübchen ſaßen und die mütterliche Freun⸗ din in Agneſen drang, ſich ihr anzuvertrauen, da erzählte die junge Gräfin ihr alles, was ſie ſeitdem erlebt hatte: die Flucht mit Fridolin, das Zuſammentreffen mit Herrn v. Tülbing, die gezwungene Reiſe mit demſelben nach Bud⸗ weis, den Aufenthalt bei ſeiner Schweſter, Tülbings zu⸗ dringliche Bewerbungen, und ſeiner Schweſter ſtete Ver⸗ ſuche, dieſelben zu befürworten. Sie erzählte, wie ſie in das Kloſter der Servitin geflüchtet, teils um ſolchen Zudringlichkeiten zu entg en, teils weil ihr der Kanler Geyer, an welchen ſie ſich brieflich gewendet, in kühlen Worten dieſen Rat gegeben und bemerkt habe, wie daß Ihre Majeſtät die Kaiſerin es übel vermerken wolle, daß eine Gräfin v. Seybelſtorff ſich ſo weit vergeſſen, mit einem gemeinen Knecht und als Knabe vermummt landauf landab zu ziehen, und wie dann die Majeſtät und alle die Damen vom Hofe darob ſich gewaltig entſetzt und der Gräfin einen derartigen Affront nimmermehr ver⸗ e zeihen würden. 238(Fortſetzung folgt.) . — betreffend Geſchäftsverteilung, daß die Jüſtändlgkert de Strafkammer nach dem Anfangsbuchſtaben des Namen des Angeklagten und bei mehreren Angeklagten nach den Anfangsbuchſtaben des Namens des älteſten Angeklag⸗ ten zu beſtimmen iſt. Maßgebend ſoll der Zeitpunkt dei Einreichung der Anklageſchrift ſein. Heine(Soz.) be⸗ gründet dieſen Antrag. Nach verſchiedenen Erklärungen ſeitens eines Regierungskommiſſars und des 7 Heintze(ntl.) wird der Antrag ab elehnt. Stadt⸗ hagen(Soz.) beantragt, bei 8 69 1 5 daß an den Landgerichten nur ſtändig angeſtellte Richter urteilen bürfen. Müller⸗Meiningen(f. Vp.) begründet einen weitergehenden Antrag, wonach die Strafkammern über⸗ haupt nur mit ſtändig angeſtellten Richtern beſetzt ſein biürfen. Der Antrag wird nach Bemerkungen von Do v k. Vp.), Gröber(3), Baſſermann(ntl.) ange⸗ nommen. 8 73 betrifft die Zuständigkeit der Strafkam⸗ mern. Hiezu liegt ein ſozialdemokratiſcher Antrag und übereinſtimmend damit ein Antrag Ablaß(5p vor, wonach an Stelle der Strafkammern für die Verbrechen der Fälſchung einer öffentlichen Urkunde, Verbrechen im Amt zur Fälſchung einer Urkunde und für die Verletzung der Pflichten der Kaufleute bei Aufbewahrung fremder Wertpapiere die Schwurgerichte zuſtändig ſein ſollen. ———-— Ablaß(f. Vp.): Die liberale Errungenſchaft der Schwur⸗ gerichte ſollte man ſich nicht ſchmälern laſſen. Es ſei davor zu warnen, den erſten Schritt der Einſchränkung der Schwurgerichte zu tun. Oberlandesgerichtsrat Schulze: Die Regierung ſei nicht gegen die Schwur⸗ gerichte, ſondern deren Beſchützerin und wolle ſie beibe⸗ halten. Fahrenhorſt(Rp.) ſpricht ſich auch für die . Heine(Soz.): Die Re ierung würde die Schwurgerichte gerne beſeitigen, denn fe ſeien 5 Die Schwurgerichte urteilen in der Regel ſo, wie ſie urteilen ſollen. Oberlandesge⸗ richtsrat Dr. Schulz erklärt, die Regierung ſei ohne Wellſtein 1 Weiterberatung morgen 1 U e Deutſchland. Eine Einladung des Mikado an den Kron⸗ prinzen. Der durch die Peſtgefahr aufgehobene Beſuch des Kronprinzen in Japan wird in dieſem Jahre nicht mehr nachgeholt werden. Dagegen liegt neben dem Be⸗ dauern des Hofes des Mikado, den Kronprinzen nicht als Gaſt in Japan bewirten zu können, eine Einladung des Kaiſers von Japan an den Kronprinzen vor, den Be⸗ ſuch Japans erneut zu planen, Dies dürfte ſich jedoch kaum vor 1913 ermöglichen laſſen. Daß der Kronprinz ſeine Oſtaſienreiſe wiederholt, um die bei ſeiner jetzigen Reiſe unbeſucht gelaſſenen Länder zu Studienzwecken auf⸗ Niautſchau kennen zu lernen. 3 * Entſchädigung der Freigeſprochenen von Eſſen. Das Eſſener Landgericht hat beſchloſſen, daß die Eutſchädigungspflicht des Staates für die erlittene Unter⸗ ſuchungs haft und die Strafzeit für Schröder und Genoſ⸗ en anerkannt wird. Die Höhe der Summe wird in einem deſonderen Verfahren feſtgeſtellt werden. * Die heſſiſchen Handelskammern proteſtieren jegen das Verfahren des preußiſchen Miniſters der öffent⸗ . ichen Arbeiten, wonach das Material zu dem Geſetzent⸗ wurf betreffend die Schiffahrtsabgaben nicht den Han⸗ delskammern und der Oeffentlichkeit unterbreitet werden oll. Sie halten das Verfahren für unvereinbar mit 5 Intereſſen des Handels und Gewerbes und erblicken bierin eine ungerechtfertigte Hintanſetzung der zur Wah⸗ kung der erwähnten Intereſſen geſetzlich berufenen Ver⸗ kretungen. e 8 d *Die Afrikareiſe ves Königs von Sachſen. Die fächſiſche Regierung hat erwogen, ob die Afrikareiſe des Königs in Rückſicht auf die Peſt in Aegypten nicht abzu⸗ 9 zrechen ſei. Das ſächſiſche Miniſterium für auswärtige f en hat daher an amtlichen Stellen Erkun⸗ N zuſuchen, iſt ebenſo ſicher wie ſein Wunſch, das deutſche N Hdigungen über das Auftreten der Seuche eingezogen und England. Die Thronrede bei der Parlaments⸗Eröffnung kon⸗ ſtatiert freundliche Beziehungen mit dem Auslande. In Perſien wolle die Regierung die weitere Entwicklung ab⸗ warten, bevor ſie auf die Annahme ihrer eigenen Vor⸗ ſchläge dringt, die jedoch nur auf Sicherung der perſiſchen Autorität abzielen. Der König kündigt ſeinen Beſuch in Indien an. Zur Verfaſſungsfrage heißt es nur:„Vor⸗ ſchläge zur Feſtſetzung der Beziehungen zwiſchen den bei⸗ den Häuſern werden Ihnen ohne Säumen vorgelegt wer⸗ den, um ein wirkſames Arbeiten der Verfaſſung zu ſichern.“ Die Thronrede kündigt ferner eine Vorlage zur Alters- und Invaliditäts⸗Verſicherung und eine Ver⸗ ſicherung gegen Arbeitsloſigkeit in den dafür geeigneten Gewerben an. 5 Spanien. Der Miniſterrat genehmigte die Geſetzentwürfe be⸗ treffend die Reorganiſation der Artillerie⸗Werkſtätten und der Artillerie⸗Arſenale in Carraca, um dort Kanonen bauen zu können, außerdem die Forderungen von Kre⸗ iten zur Vollendung d er Hafenanlagen in Mellila, Ceuta, * e r Algeckras und Vigö. Der Voranſchlag für Mellila er⸗ reicht 15 Millionen. Ferner wurde der außerordentliche Kredit zur Unterſtützung der Familien der bei den letz⸗ ten Stürmen an der Mittelmeerküſte Umgekommenen geę⸗ nehmigt. a Aus Nah und Fern. () Heidelberg, 7. Febr. In einer äußerſt zahlreick deſuchten Verſammlung, der auch Prinz Wilhelm vor Sachſen⸗Weimar beiwohnte, wurde die Gründung eines Vereins zur Hebung des Fremdenverkehrs beſchloſſen.— Ein hieſiger Student erſchoß ſich in ſeiner Wohnung Als Beweggrund der Tat wird Melancholie angegeben an der der Unglückliche in letzter Zeit litt.— Erhängt aufgefunden wurde von Spaziergängern in der Nähe des Gaisberges die Leiche eines in den mittleren Jahren ſtehenden Mannes, deſſen Perſonalien bis jetzt noch nich! feſtgeſtellt werden konnten. i ( Maunheim, 7. Febr. Kürzlich wurde ein ver⸗ heirateter Schloſſer, nach vorausgegangenem Wortſtreite, auf der Käfertalerſtraße von dem verheirateten Taglöhner Ludwig Schwarz durch fünf Dolchſtiche lebensgefährlich verletzt. Der Täter iſt verhaftet.— Ein 17 Jahre alter Spenglerlehrling hat ſich in ſeiner elterlichen Wohnung R7 mittelſt Revolver erſchoſſen. Motiv: Lebensüberdruß. („) Mannheim, 7. Febr. Auf dem Friedhofe hier wurde aus einem Grabdenkmal ein Sarkophag aus Majo⸗ lika mit 2 Urnen— enthaltend die Aſche des Verſtorbenen — mittels Erbrechens entwendet. Der Täter verſuchte durch den Beſitz der Urne die Witwe des Verſtorbenen mittels eines Erpreſſerbriefes zur Herausgabe von 2000 Mark zu beſtimmen. Er wurde in der Perſon eines viel⸗ fach vorbeſtraften 39 Jahre alten ledigen Steinhauers aus Nürnberg ermittelt und verhaftet. 8 (Waldkirch, 7. Febr. In Hach bedrohte der geiſtig geſtörte Landwirt L. Häringer ſeine Frau mit einem geladenen Revolver, Die Frau ſprang aus dem Fenſter und brach dabei beide Beine; ihre Ehemann wurde in die Irrenklinik Freiburg verbracht. (Pforzheim,. Febr. Bei dem Milchhändler Lutz, bei dem, wie gemeldet, kürzlich an zwei aufeinander⸗ folgenden Tagen an die 70 Liter Milch konfisziert worden waren, wurden wieder 100 Liter Milch beſchlagnahmt— außer zu viel Waſſer enthielt ſie diesmal auch Zucker— und der Milchhändler ſelber zur Beobachtung ſeines eiſteszuſtandes ins Krankenhaus gebracht. () Karlsruhe, 8. Febr. Zu dem Ausbruch der Maul- und Klauenſeuche in Baden ſchreibt die„Karlsr Ztg.“ halbamtlich folgendes: Die Maul⸗ und Klauen ſeuche iſt in Baden wiederum ausgebrochen und hat ii wenigen Tagen eine größere Ausbreitung erlangt, ſi. daß zur Zeit in den Amtsbezirken Mannheim, Schwetzin en, Weinheim, 1 Wiesloch, Eppingen, Vil. ingen, Triberg, örrach und Schopfheim in 22 Ge meinden 28 Viehbeſtände verſeucht ſind. Die Seuche iſt zuerſt durch Schlachtſchweine aus Norddeutſchland in den Viehhof zu Mannheim eingeſchleppt und von hien aus durch Perſonenverkehr und durch Weiterverſand an. eſteckter Tiere in die Bezirke Schwetzingen, Eppingen Villingen und Triberg verſchleppt worden. Bei der Ein. ſchleppung der Seuche in dik Bezirke Weinheim, Heidel⸗ berg und Wiesloch kommen als Seuchenträger aus Würt⸗ temberg eingeführtes Schlachtvieh und eine verſeuchte Wanderſchafherde gleicher Herkunft in Betracht, In der Amtsbezirken Lörrach und Schopfheim iſt die Seuche gleichfalls durch norddeutſche, auf dem Schlachtviehhofe zu Mülhauſen im Elſaß angekaufte Schlachtſchweine ein⸗ geſchleppt worden. Unter dieſen Umſtänden hat es ſick als nötig erwieſen, zur wirkſamen Bekämpfung der durch den Handelsverkehr mit Schlachtvieh der genann⸗ ten Art bedingten Seuchengefahr beſondere Anordnungen zu treffen.. Neues aus aller Welt * Einbrecherbande. Die Polizei in München ver ⸗ haftete in der Perſon des 32jährigen Schmiedes Wendl das Oberhaupt einer etwa 14köpfigen Einbrecherbande, deren Mitglieder größtenteils ſchon verhaftet ſind. Dieſe Bande hat im Laufe des letzten Jahres zahlreiche Villen⸗ einbrüche, ſowei Einbrüche in Eiſenbahnſtationsgebäuden begangen. Dem Wendl werden der„Münch. Stg.“ zu⸗ folge 60 Einbrüche zur Laſt gelegt. * Wegen Majeſtätsbeleidigung verurteilt. Die Strafkammer in Duisbur verurteilte geſtern den ſozial⸗ demokratiſchen Gewertſchaftssekretär Otto Hanke aus Ber⸗ lin wegen Majeſtätsbeleidigung zu 4 Wochen Gefängnis. Der Angeklagte hatte in Duisburg ſammlung, in der ein Vortrag„Kaiſer und Volk“ ban ten worden war, in die Erörterung eingegriffen und an⸗ knüpfend an eine angebliche Aeußerung des Kaiſers,„ein großer Teil des deutſchen Volkes ſei englandfeindlich“, den Kaiſer einen bewußten Lügner genannt. Der Staats⸗ anwalt hatte 3 Monate Gefängnis beantragt. „Berurteilter Gaſtwirt. In Frankfurt a, O. verurteilte die Strafkammer einen Gaſtwirt, der einem Arbeiter ſo viel Schnaps eingeſchenkt hatte, daß er am nächſten Tage an Alkoholvergiftung ſtarb, wegen fahr⸗ läſſiger Tötung und ſeinen Kellner zu einer Woche Ge⸗ fängnis. 4 5 * Ruſſiſche Verſchwörung. Unter der ruſſiſchen Bevölkerung des Kaukaſus wurde eine weit verzweigte revolutionäre Verſchwörung entdeckt, welche auf eine Las. reißung der Provinz vom Reich hinarbeitet. In Tiflis und Kutais wurden zahlreiche 9 Perſönlichkeiten verhaftet, welche an der Spitze der Bewegung ſtanden. Außerdem wurden geheime Waffen- und Munitions⸗De⸗ pots entdeckt. Es geht daraus hervor, daß eine bewaff⸗ nete Erhebung geplant war. „Verbrecher und Lebensretter In St. Denis bei Paris fiel eine junge Arbeiterin in den Kanal. Ihr Bräutigam, ein Arbeiter, ſprang ihr nach, um ſie zu retten. Er batte auch das Mädchen bereits am Rock in einer Volksver⸗ N e kopflos geworden und erwartet eine erfaßt, als beide unkerzugehen drohken. Im pieſen Mugen blick ſprang ein Paſſant ins Waſſer und es gelang ihm, beide ans Land zu ziehen. Als die kene wulle Po⸗; lizei den Namen des Lebensretters feſtſtellen wollte, um ihn für eine eventuelle Belohnung in Vorſchlag zu brin⸗ gen, ergriff er ſchleunigſt die Flucht. Dies erregte Ver⸗ dacht. Er wurde eingeholt und es ſtellte ſich heraus, daß man es mit einem zu zwei Jahren Teun und 5 Jahren Verweiſung aus Paris verurteilten enſchen namens Dompartin zu tun hatte. Er hatte ſich ſeiner Strafe durch die Flucht entzogen und war nach Paris zurückgekehrt. N * Seine Frau verkauft. Der Sohn eines wohl⸗ habenden Fabrikanten in Lodz(Rußland) hat, wie ſich jetzt herausſtellt, ſeine eigene Frau an ein Freudenhaus in Buenos Aires verkauft. Die Frau war früher Er⸗ zieherin im Hauſe eines Ingenieurs in Lodz. Es ge⸗ lang ihr, aus ihrer Gefangenſchaft in Buenos Aires einen Brief an dieſen Ingenieur zu richten, worin ſie ihn von der ſchamloſen Handlungsweiſe ihres Mannes verſtändigte, der ſie mit Liſt nach Südamerika geſchafft hätte, ohne ſie ahnen zu laſſen, wohin er ſie zu bringen gedachte. Der Ingenieur übergab den Brief ſofort der Behörde. f 5 * Zuſammenſtoß zwiſchen Gendarmerie und Streikenden. In Athen kam es zwiſchen Gendarmerie und Straßenbahnern, die ſeit einigen Tagen ſtreiken, weil die Elektrizitätsgeſellſchaft einige Angeſtellte entlaſſen hatte, zu einem Zuſammenſtoß. Die Ausſtändigen rot⸗ teten ſich beim Wagen⸗Depot zuſammen und ſetzten der Gendarmerie, die aus ihrer Mitte heraus einige Ver⸗ haftungen vornehmen wollte, heftigen Widerſtand ent⸗ gegen. Die Gendarmerie gab eine Anzahl Schüſſe ab, worauf die Streikenden die Flucht ergriffen. Etwa 40 Verhaftungen wurden vorgenommen. N * Matroſenſtreik. Nachdem die Direktoren der Schiffahrtsgeſellſchaft Dalmatia in Spalato die ſtreiken⸗ den Matroſen von ſechs Dampfern entlaſſen hatten, ihre Forderungen abgelehnt und die Schiffahrt vollſtändig ein⸗ geſtellt hatten, bemächtigte ſich der an Land weilenden Inſelbevölkerung, die Einkäufe beſorgt hatte, eine große Erregung, da ſie nicht mehr auf die Inſel zurückkehren konnte. Die Matroſen wollen, falls die Direktion auf dem ablehnenden Standpunkt beharrt, den Generalſtreik proklamieren. 5 * Falſchmünzer. Die Polizei in Saaz bei Prag berhaftete den 20jährigen Graveur Wopat und zwei Kom⸗ blizen, weil ſie falſche Kronenſtücke angefertigt hatten. Die Komplizen beſchuldigten Wopat, auch in Deutſchland zalſche Hundertmarkſcheine auf photographiſchem Wege hergeſtellt zu haben. Die drei legten ſchließlich ein Ge⸗ tändnis ab. * Ein verſchwundener Staatsanwalt. Der Erſte Staatsanwalt Richard in Köln, der Vertreter des Ober⸗ ſtaatsanwalts, iſt nach der„Köln. Volksztg.“ ſeit einigen Tagen verſchwunden. Seiner Familie hinterließ er einen Zettel, auf den er geſchrieben hatte:„Suchet mich nicht, Ihr werdet mich nicht finden; ich ſcheide aus.“ „ Eſſenbahnzuſammenſtoß in Berlin Ein fol- genſchwerer Zuſammenſtoß zwiſchen zwei Stadtbahnzü⸗ en, bei dem neun Perſonen ſchwer und ungefähr 20 Perſonen leicht verletzt worden ſind, hat ſich am Mon⸗ tag auf dem Stadtbahngleiſe nahe dem Bahnhof Baum⸗ ſchulenweg zugetragen. Ein Stadtbahnzug, der aus Rix⸗ dorf nach Baumſchulenweg kam, fuhr einem von Baum⸗ ſchulenweg gerade nach Berlin abgegangenen anderen Stadtbahnzug in die Flanke. Der Zuſammenſtoß war derart ſtark, daß der Berliner Zug aus dem Gleiſe ge⸗ hoben wurde und zwei Wagen dieſes Zuges die Böſchung hinuntergeſtoßen wurden. 5 N 5 * Der badiſche Truppenübungsplatz. Infolge der Erſtellung des Barackenlagers des Truppenübungs⸗ platzes für das 15. Armeekorps wird im Frühjahr ein ungewöhnlicher Geſchäftsverkehr eintreten, insbeſondere was die Privatbautätigkeit betreffen wird. Auf 1. April wird das Baubureau für die Militärverwaltung nach Stetten kommen. Bisher ſind 10 Wirtſchaftskonzeſſionen eingereicht worden, darunter 2 Hotels, 1 Cafe und 7 andere Wirtſchaften. Das eine Hotel ſoll 35 Fremden⸗ F nebſt großen Wirtſchaftsräumlichkeiten und Sä⸗ en bekommen; es ſoll einen Bauaufwand ohne Einrich⸗ tung von 100 000 Mk. erfordern. betriebe genehmigt werden, iſt noch nicht feſtgeſtellt. „Eine furchtbare Verwechslung, In Szomor (Ungarn) traf eine Frau auf der Durchreiſe ein. Da ſie fete Bahndamm, wo er in der Nähe eine Grube ſchau⸗ elte. Dann ſchlich er ſich in das Zimmer zum Bette mordete. 8 wurde, flüchtete er. Seitdem fehlt jede Spur von ihm. „Die Peſt in China. Aus Charbin wird ge⸗ meldet: In allen Dörfern auf dem Wege nach ſind Peſtfälle vorgekommen. In Peking ſelbſt i ein Panik ausgebrochen. Sämtliche Konſulate in Tientſin ſind gegenwärtig iſoliert. Der Verkehr auf der chineſi ſchen Bahn iſt eingeſtellt. Die chineſiſche Wege 10 Wieviel Wirtſchafts⸗ naſtiſche Bewegung. Die deutſchen Behörden verboten das Anlegen von Schiffen in der Kiautſchau⸗Bucht. Uebel das ganze deutſche Gebiet iſt der Kriegszuſtand ver hängt. Im Petersburger Miniſterrat wurde der Vor ſchlag, den Peſtherd Flujadfan mit einem Militärkor don abzuſchließen, aus internationalen Rückſichten abge⸗ lehnt. In Charbin ſind geſtern 20 Chineſen und! Europäer an der Peſt geſtorben. ö 4 „ Gbkenickſtarre. Bei der 11. Kompaanie des 1 Infanterie⸗Regiments in München iſt die Wenickſfarks ausgebrochen. Todesfälle ſind vorerſt nicht zu beklagen. Die üblichen Maßnahmen gegen die Verbreitung der Krankheit ſind getroffen. f * Auf der Flucht verhaftet. Als der Dampfer Zeeland auf der Fahrt von Amſterdam nach Argentinien in La Coruna an der ſpaniſchen Nordküſte einlief, gin der deutſche Konſul mit Poliziſten an Bord, um 1 Grund eines Steckbriefes den Kaſſierer Alexis Tonndorf, der nach Unterſchlagungen von 90000 Mark als Direk⸗ tor der Berliner Hotelgeſellſchaft Kaiſerhof geflüchtet war, feſtzunehmen. Es wurden bei ihm 2000 Francs und hochelegantes Gepäck beſchlagnahmt. Darauf wurde er dem Gefängnis zugeführt, bis die Formalitäten der Aus⸗ lieferung erledigt ſind. * Reichsbankdiskont. Die Reichsbank hat heute den Diskont um ½ Prozent, auf 4½ Prozent ermäßigt; der Lombardzinsfuß wurde auf 5½ Prozent ermäßigt. * Kämpfe in Mexiko. Nach einem Telegramm des Paris Journal aus Newyork ſind die mexikaniſchen Verſtärkungstruppen, die auf dem Wege nach Juarez waren, von den mexikaniſchen Rebellen überraſcht und vollſtändig geſchlagen worden. Die Rebellen zerſtörten die Eiſenbahn und bemächtigten ſich eines Zuges.— Die Führer der Rebellen haben den amerikaniſchen Kon⸗ ſul benachrichtigt, daß ſie die Stadt Juarez angreifen und beſetzen würden. Einer der Rebellenführer hat den Regierungstruppen vorgeſchlagen, die Stadt zu räumen, um ein Blutvergießen zu vermeiden. Er hat darauf keine Antwort erhalten. a f Die deutſche Sprache in England. Wie in letzter Zeit verſchiedentlich beobachtet werden konnte, iſt der Unterricht in der deutſchen Sprache in England be⸗ deutend zurückgegangen. Dieſe Tatſache wird von den Profeſſoren der deutſchen Sprache in England offen zu⸗ gegeben. i f Petroleumbrand. Die Petroleum⸗Tanks der Standard Oil Geſellſchaft in New⸗FJerſen bei Newnork Gander's Methode Gegründet 1857 ſtehen in Flammen. Mächtige Rauchwolken füllen den Hafen und ziehen nach der Newyorker Seite hinüber. Die Newyorker Löſch⸗Schiffe verſuchen im Verein mit der Lokal⸗Feuerwehr die Eindämmung des Brandes. Die außergewöhnlich ſtarke Rauchentwicklung ſowie die Nähe der Peers der deutſchen Dampferlinie in Hoboken rief Beſorgnis hervor, die aber durchaus unbegründet war. Im Verlauf des Brandes erfolgten heftige Exploſionen. Zu beiden Seiten des Hudſon⸗Fluſſes verfolgt eine zahl⸗ reiche Menſchenmenge das Brandſchauſpiel. Der Zugan zum Kohlen⸗Peer der Erie⸗Bahn iſt abgebrannt, dag Nohlenlager ſelbſt iſt geſicherr. eee Vermiſchtes. Was einem Verteidiger paſſieren kann. In einer Unterſuchungsſache gegen den vielbeſtraften Ein⸗ brecher Thomaſchewski iſt folgende heitere Geſchichte ans Tageslicht gekommen. Thomaſchewski, der in Lübeck bereits rechtskräftig zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt wor⸗ den war, wußte als„ſchwerer Junge“ ganz genau, daß ihn keine höhere Strafe treffen könne, und erzählte daher freimütig dem Unterſuchungsrichter eine ganze Reihe bis⸗ her unbekannter Schandtaten. Unter anderem, daß er bei dem ſozialdemokratiſchen Rechtsanwalt Herz in Al⸗ tona einen Einbruch verübt habe, bei dem ihm 70 Mk. bares Geld in die Finger fielen. Nach den Motiven befragt, warum er gerade bei einem Rechtsanwalt den Einbruch verübt habe, gab er folgende reizende Begrün⸗ dung: Ein Kollege von ihm ſei einmal von Dr. Herz in einer Strafſache verteidigt worden, und zwar, wie der Verteidigte glaubte, in nicht genügender Weiſe, ſo daß ſein Freund eine längere Strafe aufgebrummt erhielt. Nach der Entlaſſung habe er, Thomaſchewski, ſich mit ſeinem Freunde getroffen und dieſer habe ihm erzählt, daß der Rechtsanwalt von ihm auch noch 40 Mk. für die Verteidigung haben wolle. Es ſei das eine Gemeinheit und es wäre gut, wenn man ihm eins auswiſchte. Um ſeinem Freunde den Gefalſen zu tun. habe er. Thoma⸗ ſchewski, den Einbruch ausgeführt. Von den erbeüteten 70 Mk. habe er 30 Mk. in deie eigene Taſche geſteckt und 40 Mk. dem andern übergeben in der Erwartung, daß dieſer den Rechtsanwalt bezahlen werde. Ob Dr. Herz zu ſeinem Gelde gekommen ſei, wiſſe er nicht. Geſamtergebniſſe der Reichsarbeiterverſicherung Bei einer durchſchnittlichen Geſamtbevölkerung von 63 879 000 Perſonen waren nach der letzten Nummer der „Statiſt. Korr.“ im Deutſchen Reiche im Jahr 1909 auf Grund des Krankenverſicherungs⸗Geſetzes rund 13 385 000 Perſonen verſichert, davon 9 928 000 männ⸗ liche und 3 457000 weibliche. Es waren 23 449 Kran⸗ kenkaſſen tätig. Die Geſamtzahl der gegen Unfall ver⸗ ſicherten Perſonen betrug— nach Abzug der auf rund 3,5 Millionen zu ſchätzenden, in der Gewerbe⸗, Bau⸗ und Seeunfallverſicherung und in der Unfallverſicherung für Land⸗ und Forſtwirtſchaft doppelt Verſicherten— rund 23 767 000 Perſonen, 14854000 Männer und 8913 000 Frauen. Träger der Unfallverſicherung waren 66 gewerbliche und 48 landwirtſchaftliche Berufsgenoſſen⸗ ſchaften und 545 ſtaatliche, Provinzial⸗- und kommunale Aufſichtsbehörden. Die Invalidenverſicherung umfaßte rund 15 444000 Perſonen, 10 707000 Männer und 4737000 Frauen. Als Träger dieſes Verſicherungszwei⸗ ges beſtanden 31 Verſicherungsanſtalten und 10 zuge⸗ laſſene Kaſſeneinrichtungen. Die ordentlichen Einnahmen beliefen ſich auf 891 958 000 Mk., die Beiträge der Arbeitgeber machten 418 497 000 Mark aus, die der Verſicherten 342 076 000 Mark. Der Zuſchuß des Reiches betrug 51,5 Millionen. Die ordentlichen Ausgaben er⸗ reichten die Höhe von 598 924000 Mk. ohne die Rück⸗ lagen zur Vermögensbildung. Die Summe der Entſchä⸗ digungsleiſtungen iſt für die Krankenverſicherung, ein⸗ ſchließlich der Knappſchaftskaſſen, auf 338 972 000 Mk., für die Unfallverſicherung auf 162 266 000 Mk., für die Invalidenverſicherung auf 189 029 000 Mk. berechnet. Guler Baugrund kann abgefahren werden, derſelbe wird am Bauplatze Redaktion, Druck und Verlag von Gg. Zimmermann in Seckenheim Schönschreiben, Buchführung Stenographie und Maſchinenſchreiben. 2 eröffnen wir neue Kurſe für Kaufleute, Beamte, Geſchäftsleute, ſowie für Nächſten Montag Damen und F Aneignung einer ſchön. Handschrift rt od. Ausbildung in d. Buchkührung in ca. 3 Wochen. Ausw auch in kürzerer Zeit. Ueberraſch. Untere Gartenſtraße aufge⸗ laden. Th. Herdt.““ grapes, fleißiges werden auf dem Rathaus dahier daß in der Gemeinde Friedrichsfeld die Maul⸗ und 2 Ster Holz Klauenſeuche ausgebrochen ſſt. 5 Spenglermeister N 1 5 300 Stück Wellen und Seckenheim, 9. Februar 1911. d Installat 5 ef 6 Windfall gürgermeiſteramt 5 nen entlich meiſtbietend verſteigert. Volz. Koch. gürgermeiſteramt: Maul⸗ und Klauenseuche. 8 empfiehlt sich zur Ausführung von — Volz. Es wird hierdurch zur öffentlichen Kenntnis gebracht, 5 5 . Bekanntmachung. 8 5 5 ae die Maul- und Klauen⸗ Installations arbeiten 5 eee e ee Seckenheim, den 9. Februar 1011. V 5 mbauten 18.35 der Landes⸗ f 5 2 5 e bauordnung) bett R goc. Badeeinrichtungen, bad Der Bund deutſcher Architekten, Ortsgruppe Nord⸗ 8 f Würd und Pfalz in Mannheim hat in ganz richtiger Arbeitsvergebung. Klosetts mit Wasserspülung, lat won eee 8 0 Zur Erweiterung der Abortanlagen am Schulhaus 5 barallet der Dörfer durch häßliche Neubauten eneſteltt in Sami die Zimmer- und Nuſtallatiaus arbeiten Hausentwässerungen. ö wird, 3 5 im Submiſſionswege vergeben. ö Aunflich 8 Aan e Pee des Baugeſuche 5 Zeichnungen 850. ſind auf dem Rathauſe n 5 ziehung und durch kotenloſe Bearbeitung von hier Linzuſeh lbft auch Angebotsformulare abgegeben Frompte u fachmännische Bedienung— wehen eu e 1 eee i— Liedertafel uluſtigen ſind hierauf in geeigneter Weiſe hin⸗ 5 5 f zuweiſen. 5. Angebote ſind bis 20. Februar l. J. bei uns einzu Fuß ba ll geſellſchaft Seen f . Euunheim, den 4. Februar 1911. S ee ee Seckenheim 1898. Donnerſtag, den 9. d. b 5 oſth. Bezirksamt Mannheim, Abt. IV. eckenheim, 8- Heute abend punkt 7 Uhr Mts., abends punkt 8 Uhr e . orſtehende Bekanntma wird hiermit zur all⸗ 5 Koch. f S 5 6 5 Verſannlung Gesangprohe 1 m, 9... ünktliches u. vo 5 l* 5 t ib holzberste gekung. Vollzähliges und pünktl. Grſchenen 5* e germeiſteram Ratſchrelber Die Bewiriſchaftung der Gemeindewaldungen betr. Erſcheinen iſt erforderlich 3 3— nl Koch Am Freitag, den 10. Februar 1911, nachm. Der Vorſtand. Der Vorſtand. . ö Bekannt chun 2½ Uhr, werden auf dem Rathauſe in Seckenheim 5 8 11 5 ma g. ca 48 Fm. Stämme N Hämorrhoiden! . B Die Veranſtaltung von Vorträgen in lagernd in der großen Stube, aus dem Gemeindewald Magenleiden! 5 9 1 5 gewerblichen Vereinigungen betr. gegen Barzahlung öffentlich verſteigert. Waldhüter Arnold agenleiden f . 35 Ah Sonntag, den 12. Cehruar, nachmittags hat Weiſung, den Intereſſenten die Stämme genau zu Hautausschläge! 5 5 ub Auer, findet im Gaſthaus„Zur Roſe“ in Ladenburg bezeichnen. Kostenlos teile ich a. Wunſch. — dag des Gewerbevereins Ladenburg ein Vortrag Seckenheim, den 27. Januar 1911. jedem, welch 1 Wie rn Gewerbelehrer Wagenek in Weinheim über Gemeinderat: Ratſchreiber erdauungs- und Stuhlbe⸗ 1 8 un die beſtehende freiwillige Invaliden⸗ Vol Koch schwerden, Blutstockungen 90 verſicherung fü ſelb 2 3. 2 2 ſowie an Hämorrhoiden, 2 g gemacht werben ſtändige Handwerker untzhar Wegen Geſchäftsaufgabe Alle Sorten Flechten, oltene Beine, Ent⸗ 1 Der des Vertrag geht jederman frei verkaufe billig einige kleinere 8 tk 1 N. 1 5 . Eintrittsgeld wird nicht erhoben. 8 Poſten in⸗ und ausländiſche fall lll offeln a die oft jahrelang mit ſolchen * 6 Karlsruhe, 4. Februar 1911 Ta bake, ſowie mehrere ſowie i 1 2 N 0 F 5 g i. 5 ieſen läſti n ſchne 5 f Groſh. 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Darnach unterliegen die von Händlern zum Zwecke des Verkaufs aufgeſtellten Tiere einer verſchärften veterinär⸗ polizeilichen Aufſicht in der Weiſe, daß die Händler und in deren Vertretung, die Beſitzer von Gaſt⸗ und Privatſtällen verpflichtet ſind, vor der Einſtellung von Tieren der be⸗ zeichneten Art aus obenbezeichneten Gegenden der Ortspolizei⸗ behörde ſpäteſtens im Verlauf 12 Stunden von der Einſtellung an Anzeige zu erſtatten. Ausgenommen hiervon bleibt Schlachtvieh, das in Schlacht⸗ und Viehhöfe eingefuhrt und alsbald geſchlachtet wird. Die Ortspolizeibehörde hat über die erfolgte Anzeige eine Beſcheinigung auszuſtellen, und dem Bezirkstierarzt von dem Tag der Einſtellung der Tiere unter Angabe der Zahl, des Alters, der Farbe, des Geſchlechts ſchriftlich Mitteilung zu machen. Am 5. Tage nach erfolgter Einſtellung nimmt der Bezirkstierarzt die Unterſuchung der Tiere vor. Ehe dieſe ſtattgefunden hat, und die Tiere für ſeuchenfrei erklärt worden ſind, dürfen dieſelben nur zum Zwecke ſofortiger, am Aufſtellungsorte zu bewirkender Schlachtung aus dem Stalle entfernt werden.. Sind während der Dauer der Beobachtung weitere der Beohachtung unterliegende Tiere in den Stall eingeſtellt worden, ſo dürfen auch die früher eingeſtellten, abgeſehen von dem Falle des vorhergehenden Satzes, aus dem Stalle nicht entfernt werden, bevor nicht die Beobachtungsfriſt der ſpäter eingeſtellten umlaufen iſt. Nach Umlauf der fünftägigen Friſt iſt eine gründliche Reinigung der von den zuſammengebrachten Tieren je⸗ weils benützten Stallungen, Buchten etc. anzuordnen. Die Reinigung iſt nach Maßgabe des Bezirkstierarztes und unter polizeilicher Bewachung zu bewirken. Die Bürgermeiſterämter der Landgemeinden werden beauftragt, dieſe Anordnung ſofort in ortsüblicher Weiſe öffentlich bekannt zu geben und den Vollzug anzuzeigen. Der hieſige Schlachtviehmarkt iſt nicht geſperrt, nur der Antrieb. Die hier geſchlachteten Tiere dürfen bis auf weiteres nicht in der Haut entfernt werden(8 611 Inſtruktion zum R.⸗S.⸗G. 555 g. u. k. Verordnung Großh. Miniſteriums des Innern vom 19. Dezember 1895). Mannheim, den 3. Februar 1911. Groh. gezirksamt Abt. lll: Dr. Sauter. Beſchluß. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur allge⸗ meinen Kenntnis gebracht. Seckenheim, den 6. Februar 1911. gürgermeiſteramt: Volz. Steigerungs⸗ Ankündigung. Auf Antrag der Erben der Landwirt Peter Simon Eheleute in Neckarau werden am Samstag, 18. Febr. 1911, vormittags 9 Uhr im Rathaus zu Neckarau die nachbezeichneten, in Ge⸗ markung Neckarau gelegenen Grundſtücke durch das unterzeichnete Notariat öffentlich zu Eigentum verſteigert, wobei der Zuſchlag erfolgt, wenn wenigſtens der Anſchlag geboten wird. 0 Die übrigen Verſteigerungsbedingungen liegen im Geſchäftszimmer des unterzeichneten Notariats, Litera 26, Nr. 1 zur Einſicht offen. Bezeichnung der zu verſteigernden Grundſtücke: a) Lgb. Nr. 10011, 12 a 70 qm Hofraite, Hausgarten, Fiſchweiher und Gießengraben mit darauf ſtehenden Gebäulichkeiten. Haus Nr. 42 in der Fiſcherſtraße im Stadtteil Neckarau. Anſchlag 18 000 Mk. b) Lgb. Nr. 14739, 20 a 18 cm Ackerland im Kloppen⸗ heimerfeld auf den breiten Weg. Anſchlag 80 Pfg. ro qm. c) Lab. Ni. 15 505, 11 a 75 qm Ackerland im Herms⸗ heimer Bösfeld, Schlittengewann. Anſchlag 80 Pfg. pro qm. Mannheim, den 28. Januar 1911. Gr. Notariat VI. Mayer. Schlafstelle netragene Kleſder, Kofler zu vermieten. ſind wegen großem Wilhelmſtr. 35, part. 5 Vorrat billig abzugeben bei A. Rech, Mannheim 8 l, 10. 1 Jess Te .—— Wir bringen während der weissen Woche eine hervorragende Auswahl weisser Waren jeder Art und bieten bezüglich 3 Damenhemd 5 aue K retonne wir Spltze Damenhemd aus Kretonne Damenhemd ans guten Wuüschetuch mu ge. e. 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Tranſier, Hildaſtr. 42, Herrn Heinrich Herrmann, Kapellenſtr., Herrn Philipp Herdt, Herdtſtr. Der Vorſtand. NB. Samstag, den 11. ds. Mts., nachm. 5 Uhr Kinderuor stellung. Eintritt 10 Pfg. Sammel⸗Anzeiger. Uur für Miiglieder der Jaudw. Ein⸗ u. Nerkanfsgenoſſeuſch. 1 Mutterkalb zu verkaufen. Georg Alter, Friedrichſtraße 83. Freiw. Sanitätskoſonne Seckenbeſm. Samstag, den 11. Februar 1911, abends 8 Uhr im„Zähringer Hof“ General-Versammlung wozu die Mitglieder freundl. eingeladen ſind. Die Tagesordnung wird im Lokal bekannt gemacht. Der Kolonnenführer. Türn⸗Oerein Seckenbeim. Unſere diesjährige Haupf-Uersammlung die umſtändehalber nicht am 4. Febr. ſtattfinden konnte, findet nun am Samstag, 11. Febr., abends halb 9 Uhr im Saale„Zum Zähringer Hof“ ſtatt. Wir laden hierzu unſere verehrl. Mitglieder freundlichſt ein. Der Tururat. Turnerbund„Jahn“ Seckenbeſm. gamstag, den 18. Cebruar findet unſer diesjähriger Vereins-Ball im Gaſthaus„Zum goldenen Hirſch“ ſtatt. Hierzu laden wir unſere werten Mitglieder nebſt deren Familienan⸗ gehörigen höfl. ein. 2 Anfang halb 8 Uhr.— Saalöffnung 7 Uhr. Der Turnrat.