Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. er Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Letzte Nachrichten. ben Magveburg, 13. März. In dem Prozeß gegen 15 des Mordes angeklagten Kaufmann Otto Knilkelſus 5 rächen die Geſchworenen den An eklagten des Totſchlags 8 0 erſchwerenden Umſtänden ſ uldig, worauf das Ge⸗ 90 den Angeklagten zu 14 Jahre Zuchthaus und 10 9 9 7 Ehrverluſt verurteilte. Der Staatsanwalt, der in 3 er Linie auf Mord plädierte, hatte lebenslängliches in cthaus beantragt. Knitelius hat bei einem Einbruch de der Hirſchapotheke zu Magdeburg den hinzukommen⸗ * Beſitzer der Apotheke durch einen Schuß getötet. 155 8 Kiel, 13. März. Das zweite Geſchwader der Hoch⸗ im. 10 otte iſt zu einer Uebungsreiſe ausgelaufen und hat ber heute mit dem Flaggſchiff Deutſchland“, mit„Bl ichn 85 und mit vier kleinen Kreuzern bei Skagen mit m erſten Geſchwader vereinigt. 8 5 Deutſcher Reichstag. erich Berlin, 11. März dene T 5 Am Bundesratstiſch Staatsſekretär Dr. Delbrllck. eine amts ordnung: Weiterberatung des Etats des Reichs⸗ von des Innern. Es liegt hiezu eine große Anzahl — daß Reſolutionen vor. Dr. Pieper 80 hebt hervor, . auf Deutſchlands Außenhandel eine erhebliche Zunahme — abeiſe, die Auswanderung nehme ab und trotzdem nat 2 rden noch Hunderttauſende fremder Arbeiter beſchäftigt. rich dieſem folge, daß die Wirtſchaftspolitik Deutſchlands chtig ſei. Die Privatbeamtenverſicherung ſollte bald t werden. Für das Zuſtandekommen der Reichs⸗ ſehe erungsordnung werde ſeine Partei alle Kraft ein⸗ nicht Das Geſetz dürfte zum Bedauern ſeiner Freunde fertig werden. Pauli⸗ Potsdam(konſ.) wünſcht us ſeiner Partei, da ßdie Konferenz zur Ausarbei⸗ hrt 5 Han des pie wu zur Abgrenzung von Fabrik und andwerk bald in Tätigkeit trete und daß Handwerker dus zogen werden. Zu den Koſten der Lehrlingsausbil⸗ wand im Handwerk ſollte die Induſtrie he gezogen wil fäh n. Nachdem der Handwerkertag den gun Be⸗ ſenag weis abgelehnt hat, haben wir keine Ur⸗ r. deſe Aenderung weiter zu verfolgen. Mit dem ſcher der Handwerker haben wir nichts zu tun. Fi⸗ 1 ſchie„Berlin(Soz.): Die bürgerlichen Parteien mar⸗ ill demoke in der Sozialpolitik immer hinter der Sozial⸗ brech atie her. Die Staatsſekretäre halten die Ver⸗ in 5 8 en der Regierung nicht. Die Induſtrie iſt wohl Im 1 age, weitere ſoziale Laſten auf ſich zu nehmen. 4% ellverſdmwirtſchaftlichen Maſchinenbetrieb werden die Un⸗ 10 Mei erſicherungsvorſchriften zu wenig beachtet. Müller⸗ * auf mungen(f. Vp.) bittet die Reſo utionen ſeiner Partei kinheitli hrung des Wahlgeheimniſſes durch Schaffung 96 Wahlb icher Urnen und durch Beſeitigung allzu kleiner e beg zirke, ſowie auf Durchführung des Reichsvereins⸗ 0 Danqeſichts der bevorstehenden Mahlen anzunehmen. 0 N 4 ä————— 3 Enttäuſchungen. 4 5 von Botho v. Preſſentin⸗Rautter. (Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) Meat e war ich ſo dumm, mir durch Studium und ange⸗ wei ich 5 2 und dich daß nur der Zufall die Schickſalsloſe miſcht, U 90 1 5 daß der ein Tor 15 der nicht aus dem Becher der Deeinkt, ſobald er ihm geboten wird.“ b Schi a ſind Sie beneidenswert! Sie können ſich Ihr As gal nach eigenem Geſchmack geſtalten. Ich ſoll nicht fall ſtreßemfacher Ingenjeur arbeiten, nicht nach dem Gipfel Prüftdenteil ſich das nicht für das einzige Kind des . en uten v. Bruchſal paßt. Ich ſoll keine Freunde und je weil ein ſchlechter Menſch darunter ſein könnte, ginge ürfte mein Herz wenn es nach meinen Eltern 16 N keinem Mädchen ſchenken, das nicht über Sie habe und ungezählte Reichtümer verfügt. Durch 9 Willen berate Lehve erhalten, daß 5 ſich mit 12 70 N. zum Herrn ſeines Schickſals machen kann. erde ſie e e 5 lend anblick: leicht, während ihn ihre Augen ſtrah⸗ e Naugard entging das nicht, und ſie vermochte Mar h mit anzuſehen. Aufſpringend rief ſie dann cht 90 zu: für 8 5 wollen Sie es denn morgen fertig bringen, dub 0 8 von der Gräfin Willersdorf Ur⸗ 17 die gewiſchen Margas Augen erſ ſien bei dieſer Frage, heit 61 l ſchien, ſie Bruchſal 1 in Verlegen⸗ Frau ringen, eine kleine dreieckige Falte. Marga war 20 hard jedoch überlegen und ſagte ſchnell: 10 zum Heſten babe noch Eintrittskarten für das Konzert Auterzubringacnſeres neuen Oſtafrikaniſchen Miſſionshauſes 0 r Fr. und hoffe, daß mir Herr v. Lellichow und 3 Wbturg einige abnehmen.“ 4 8 ſtet die Karte?“ fragte Bruchſal. eckenheimer Rnzeiger, Iluesheimer RHnze Beſorgniſſe, daß der Reichsta Mmisblatt der Bürgermeisterämter Seckenheim, Ilvesheim, necarhansen und Edingen. Ein Vertagungsantrag wird angenommen. S Uhr. Montag 2 Uhr Fortſetzung. Berlin, 18. März. Am Bundesratstiſch: Staatsſekretär Dr. Delbrüch und bayeriſcher Bundesratsbevollmächtigter Graf Ler⸗ chenfeld. Der Präſident Graf Schwerin⸗Löwiß 55 denkt vor Eintritt in die Tagesordnung des 90. Ge⸗ burtstages des Prinzregenten Luitpold und teilt mit, daß er namens des Reichstags ein Glückwunſchtelegramm geſandt und ein Danktelegramm erhalten habe. Die Mit⸗ glieder des Hauſes, darunter auch die Sozialdemokraten mit ganz wenigen Ausnahmen, haben ſich von ihren Plätzen erhoben. Streſemann antl.) erklärt, daß ſich unſere wirtſchaftliche Lage in der letzten Zeit günſtig geſtaltet habe. Mit Kanada ſollte ein Meiſtbegünſtigungs⸗ vertrag angeſtrebt werden. Deutſchland habe in rüfſel einen glänzenden Erfolg gehabt, weshalb wir auf der Turiner Ausſtellung ebenſo glänzend vertreten ſein ſoll⸗ ten; die bisher ausgeworfenen 120 000 Mk. genügen da⸗ für nicht. Staatsſekretär Dr. Delbrück wendet ſich ge⸗ en die Annahme, daß er in der Sozialpolitik zu wenig eiſte. Wir verwenden den 5. Teil des Zuwachſes an unſerem Nationalvermögen für ſozialpolitiſche Zwecke und wenn man berückſichtigt, daß von dieſem Zuwachs eine Milliarde Sparkaſſeneinlagen des kleinen Mannes ſind, kann man nicht von kümmerlichen Leiſtungen auf ſozial⸗ politiſchem Gebiet ſprechen. Leider haben wir die ernſteſten ſchen Geſetze dieſer Tagung nicht alle wird verabſchieden können. Zur Zeit würde der Verſuch einer geſetzlichen Regelung des Tarifvertrags zu einer Verſchlechterung führen; der 5 Zeitpunkt iſt nicht geeignet. Den Fragen des Mittelſtands widmen die verbündeten Regierungen unausgeſetzt ihre Aufmerkſamkeit. Die Vor⸗ ſchriften über Wanderauktionen können verſchärft wer⸗ den. In Bezug auf das Submiſſionsweſen können wir den Gemeinden nicht Vorſchriften machen. Es wird daran gearbeitet, die Induſtrie unabhängig von ausländiſchen Rohprodukten zu 1 0 Der Staatsſekretär äußert ſich über die Frage der Konkurrenzklauſel und verweiſt auf die großen Meinungsverſchiedenheiten in den Intereſ⸗ ſentenkreiſen und ſpricht noch zu den Forderungen ein⸗ heitlicher Wahlurnen. Es iſt unanſtändig, wenn Wahl⸗ vorſteher ſich dazu hergeben, durch künſtliche Ma ina⸗ tionen das Wahlgeheimnis zu durchbrechen. Lebh. eif.) Ich werde vor den Neuwahlen dafür ſorgen, daß dieſer Frage ernſtliche Aufmerkſamkeit aeſchenkt wird.(Beif.) T Bote iger, nearhauszr Zeifung, Edinger Zeifung die großen ſozialpoliti⸗ Infertionspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öſfterer Aufnahme Rabatt. Feruſprechauſchluß Nr. 16. fl. Jahrgang Brezski(Pole) führt Beſchwerde über die Verſagung von Invalidenrenten in Polen. Redner wirft einem Re⸗ Se unverſchtmtes Verhalten vor, wofür er einen rdnungsruf erhält. Rieſeber g(w. Vgg.) vertei⸗ digt die deutſche Handelsvertragspolitik und wendet ſich gegen die Sozialdemokratie, der er bewußte Verhetzung vorwirft; er tritt für die Mittelſtandsforderungen ein Bruhn(f.) nimmt gegen halb 9 Uhr das Wort und ſpricht über Warenhäuſer. Die ganze Linke und beinahe ſämtliche Konſervative haben den Saal verlaſſen. Diens⸗ tag 1 Uhr Fortſetzung. 8 . 0 4 . Politiſche Rundſchan. Deutſches Reich. a »Die Beteranenbeihilfen. In der Vorausſicht, daß der im Etat des Reichsſchatzamtes für die Vete⸗ ranenbeihilfen ausgeworfene Mehrbetrag von 5 Mil⸗ lionen Mark, der den Etatsanſatz auf rund 28,6 Mil⸗ lionen Mark bringen ſoll, die Zuſtimmung der geſetz⸗ gebenden Körperſchaften finden wird, hat der Bundesrat nach der„Neuen Politiſchen Korreſpondenz“ für die Ge⸗ währung der Beihilfen die von ihm im Jahre 1905 er⸗ laſſenen Ausführungsbeſtimmungen in weſentlichen Be⸗ „ehungen zugunſten der Kriegsteilnehmer geändert. Das S für die Entſchließung für die Bewilligung der Beihilfe ſoll künftig dauernd in der unterſtützungs⸗ bedürftigen Lage der Kriegsteilnehmer ruhen und die Beihilfe grundſätzlich jedem Kriegsteilnehmer zugute kom⸗ men, der infolge von Alter, ſchwerem Siechtum, unheil⸗ barer Krankheit oder anderen Gebrechen dauernd außer Stande iſt, durch eine ſeinen Kräften und Fähigkeiten entſprechende Tätigkeit, die ihm unter billiger Berückſich⸗ tigung ſeiner Ausbildung und ſeines. bisherigen Berufes zugemutet werden kann, den notwendigen, nicht durch ſonſtige Einkommensbezüge oder Leiſtungen unterhalts⸗ pflichtiger Verwandter gedeckten Lebensunterhalt zu ver⸗ dienen. Bei Prüfung der Frage, was zum notwendigen Lebensunterhalt gehört, ſoll 1 75 Bindung an eine be⸗ ſtimmte Einkommensgrenze unter gewiſſenhafter Wür⸗ digung der geſamten Umſtände des Einzelfalls auch die perſönlichen und die Familienverhältniſſe des Kriegsteil⸗ nehmers, ſowie auf die wirtſchaftlichen Lebensbedingun⸗ gen an ſeinem Wohnort Rückſicht genommen werden. Für die Würdigung dieſer Lebensbedingungen kann die von der höheren Verwaltungsbehörde für die reichsge⸗ ſetzliche Krankenverſicherung getroffene Feſtſetzung des ortsüblichen Tagelohns gewöhnlicher Tagarbeiter zun Anhalt dienen, weil in dieſer Feſtſetzung die Verſchie⸗ denheit der örtlichen Preisbildung bis zu einem gewiſſen Grade ſich abſpiegelt. Hinſichtlich der Zahlung der Bei⸗ hilfen ſoll die Erleichterung gewährt werden, daß ſie bereits mit Beginn des Monats ausgezahlt werden, in dem ſie zuerkannt werden, und daß ausnahmsweiſe, na⸗ mentlich wenn die Ermittelungen ſich längere Zeit hin⸗ gesogen haben. die Anweiſung ſchon von Beginn des Arbeit meine Nerven zu verderben, weil ich „Drei Mark. Es iſt ja teuer, wir können und wollen aber auch nur die gute Geſellſchaft ſehen.“ „So bitte ich im Voraus, mir eine Karte aufzu⸗ heben,“ bat der Ingenieur, indem er ein rieſiges Porte⸗ monnaie aus Hirſchleder hervorzog und im nächſten Augenblick mit goldenen Zwanzig⸗Dollarſtücken wie ein Artiſt Fangball zu ſpielen begann, um dann die Er⸗ klärung zu geben, daß er ſich erſt eines dieſer Gold⸗ ſtücke wechſeln laſſen müſſe. Dora v. Medewitz erklärte, aufbrechen zu müſſen. Daraufhin blieb auch Marga Hilgenberg nichts anderes übrig als ſich zu empfehlen. Sie tat es aber ſo zögernd, daß Bruchſal ſie nach einer kurzen Rückſprache mit Frau Naugard um die Erlaubnis bat, ſie begleiten zu dürfen. Dora v. Medewitz ſchien ſichtli chverwundert, als dieſes Anerbieten angenommen wurde, ſie erklärte, wegen der vorgeſchrittenen Zeit eine Droſchke zur Heimfahrt be⸗ nutzen zu müſſen. 5 Kaum hatte man ſich getrennt, ſo fragte Bruchſal ſeine keineswegs befangene Begleiterin:„Geht es Ihnen nicht auch ſo, daß man ſich ordentlich leicht und froh fühlt, ſobald man ſich in Gegenwart eines ſeeliſch gleichgeſtimmten Menſchen befindet?“ „Das will ich nicht beſtreiten, obſchon Sie, Herr v. Bruchſal, noch weſentlich radikaleren Anſchauungen zu huldigen ſcheinen, als ich. Sie ſind drüben wohl ein wenig von dem ſozialdemokratiſchen Gedanken angekrän⸗ kelt worden?“ „Weil ich die freie Selbſtentwicklung der Naturen verlange?— Dann wären Sie es doch auch!“ „In gewiſſem Sinne mögen Sie ja recht haben, aber ich bin ſtreng monarchiſch, während Sie anſcheinend die 1 5 alte Geſellſchaftsordnung über den Haufen werfen möchten.“ „Da beurteilen Sie mich nicht richtig. Nirgends in der Welt ſind die Formen, unter denen ſich das Er⸗ werbsleben vollzieht, ſtrenger als in Amerika, und doch — welch gewaltiger Unterſchied! Dort die unbeſchränkte —— perſönliche Freiheit und die Anerkennung des Grundſatzes, daß jeder vor ſeiner eigenen Tür zu fegen hat— hier die Bevormundung durch die alther ebrachte Form bis zur Unerträglichkeit. Glauben Sie, ich hätte vorhin nicht das verwunderte Geſicht von Fräulein v. Medewitz be⸗ merkt, als ich Ihnen meine Begleitung anbot? Ver⸗ heirateten Damen darf man aber die Kur machen.“ „Das dürfte doch drüben ungefähr ebenſo ſein?“ warf ſie lachend ein. „Aber die Formſimpelei bevormundet nicht alle Welt. Ich will ein anderes Beiſpiel zitieren. Nehmen Sie an, ich, der Sohn des Präſidenten v. Bruchſal, der Neffe des Generals v. Bruchſal, wollte heute ein junges, ge⸗ bildetes Mädchen aus bürgerlichem Stande heiraten, deſſen Vater ein Handwerker geweſen; die ganze hochadlige Ver⸗ wandtſchaft würde Zeter ſchreien, und ich wäre aus dem Kreiſe derer v. Bruchſal“ ausgeſchloſſen.“ „Mir ſcheint, Sie verläſtern unſere Zuſtände ein wenig. Man kann auch bei uns zu individueller Freiheit gelangen, wenn man nur den Mut hat, es zu wollen.“ „An dieſen Ausſpruch werde ich Sie vielleicht noch erinnern, mein gnädiges Fräulein. Für den Augenblick bitte ich Sie, mir zu ſagen, wie Frau Naugard zu ein wenig Lebensfreude gelangen könnte, ohne daß ihr der Mann die Gegenwart vergällt und auch die Hoffnung auf die Zukunft raubt? Sie werden zugeben, daß dieſe geſcheite Frau nur die Hoffnung auf eine Zukunft an der Seite dieſer Ruine aufrechterhalten kann.“ „Ei, ei, Herr v. Bruchſal, ich denke, Sie ſind der Gaſt des Geheimrats? Man muß ſich wohl vor Ihrer ſcharfen Zunge in Acht nehmen?“ i „Gnädiges Fräulein vergeſſen, daß ich auch der Gaſt der Hausfrau bin. Bitte, geben Sie mir einen Wink, wie ich die Zuſtimmung des Geheimrats zur Teil⸗ nahme ſeiner Gattin an dem morgigen Lawn⸗Tennis ver⸗ langen kann.“ a i (Fortſetzung folgt.) Monats an erfolgen kann, in dem die Gewährung der Beihilfe nachgeſucht worden iſt. 5 * Die Enteignung in der Oſtmark. Eine Denk⸗ ſchrift über die Ausführung des Geſetzes betreffend die Förderung deutſcher Anſiedlungen in Weſtpreußen und Poſen für das Jahr 1910 wird dem preußiſchen Land⸗ tage in nächſter Zeit zugehen. Die Denkſchrift gibt dar⸗ über Auffſchluß, mit welchen Schwierigkeiten im letzten Jahre die Anſiedlungskommiſſion mit dem Landerwerbs⸗ geſchäft zu kämpfen hatte. Die Kommiſſion hat nur unter größten Schwierigkeiten Land erwerben können und nur etwa die Hälfte des Areals kaufen können wie im Vorjahre, nämlich 14000 Hektar. Von dem angekauf⸗ ten Lande befanden ſich nur 10 v. H. in polniſcher Hand. Auch dieſer Prozentſatz iſt gegen das Vorjahr zurück⸗ gegangen. Während 1909 noch 3457 Hektar aus polni⸗ ſcher Hand gekauft wurden, beträgt dieſe Summe im Jahre 1910 nur etwas mehr als 1300 Hektar. Es wird von Jahr zu Jahr immer mehr nötig, daß die Anſied⸗ lungskommiſſion deutſche Güter ankauft, um das Par⸗ zellierungsgeſchäft in demſelben Umfang wie bisher be⸗ treiben zu können. Aus dieſen Angaben iſt zu entneh⸗ men, wie notwendig es iſt, von dem Enteignungsrecht in der Oſtmark Gebrauch zu machen, wenn nicht die An⸗ ſiedlung deutſcher Bauern in dem umſtrittenen Gebiet Schaden leiden ſoll. * Junggeſellenſteuer! Der oldenburgiſche Land⸗ tagsabgeordnete v. Levetzow hat im Finanzausſchuſſe des Landtages zum Einkommenſteuergeſetze folgenden An⸗ trag geſtellt:„Unverheiratete Perſonen männlichen oder weiblichen Geſchlechts im Lebensalter von über 30, aber nicht über 50 Jahren und verwitwete Perſonen in die⸗ ſem Lebensalter ohne Abkömmlinge haben, wenn ihr ſteuerpflichtiges Einkommen den Betrag von 4200 Mark überſteigt, zu der nach dem Steuertarif zu entrichtenden Jahresſteuer einen Zuſchlag von 10 vom Hundert zu zahlen. Die Mehrheit des Ausſchuſſes ſtimmte dem Antragſteller grundſätzlich zu. Von einer Seite wurde ſogar die Erhöhung des Zuſchlages von 50 v. H. befür⸗ wortet. Da aber doch gewiſſe formelle und ſächliche Be⸗ denken nicht von der Hand gewieſen werden konnten, einigte ſich der Ausſchuß dahin, die Regierung um Prü⸗ fung der Frage zu erſuchen. f * Des Kaiſers Dank. Bei der Generalkommiſſion werden die Urkunden über die Verleihungen von Aus⸗ zeichnungen vorbereitet, die vom Kaiſer einer großen Zahl von Offizieren des Kriegsminiſteriums als Aner⸗ kennung der beim Zuſtandekommen des neuen Quinque⸗ natsgeſetzes geleiſteten Dienſte zugedacht ſind. Für den Kriegsminiſter v. Heeringen iſt der hohe Orden vom Schwarzen Adler beſtimmt. Auch an den Reichsſchatz⸗ ſekretär, ſeinen verdienſtvollen Unterſtaatsſekretär Kühn und die Wermuthſchen an den Vorarbeiten zur Reichs⸗ wertzuwachsſteuer beteiligten Räte ſollen Orden verliehen werden. * Int gemeinſchaftlichen Landtag der Herzog⸗ tümer Coburg und Gotha wurde heute vom Vorſitzenden des Coburgiſchen Speziallandtages, dem Abgeordneten Arnold folgender Antrag eingebracht, der einſtimmig An⸗ nahme fand:„Der Landtag erſucht die Staatsregierung, Erhebungen darüber anzuſtellen, inwieweit die durch die Ausführungen der reichsgeſetzlichen Beſtimmungen er⸗ wachſenden Ausgaben zur Herſtellung der vollen finan⸗ ziellen Gemeinſchaft der beiden Herzogtümer führen kön⸗ nen, und wie ſich durch eine ſolche Gemeinſchaft die Ver⸗ hältniſſe der beiden Herzogtümer geſtalten.“ Sollte durch den Antrag eine Gemeinſchaft in finanzieller Hinſicht erzielt werden, ſo werde die Folge ein vollſtändiger Zu⸗ ſammenſchluß der beiden Herzogtümer ſein. Die Ver⸗ handlungen des Landtags ergeben, daß letztere Tatſache der Auffaſſung der meiſten Abgeordneten am beſten ent⸗ ſprechen würde. FC Frankreich f In der Kammer beantwortete der Marineminiſter Delcaſſe die Rede des Admirals Biengime, der die deut⸗ ſche und die franzöſiſche Flotte miteinander verglichen hatte; Delcaſſe führte aus, daß die Grundlage zur Ver⸗ gleichung von zwei Flottenſtärken die Zahl der Schiffe nach dem Dreadnought⸗Typ bilden müſſe. 1920 werde die deutſche Flotte nach dem Bauprogramm, das dann beendet ſei ebenſo wie die franzöſiſche 22 Dreadnoughts haben. Frankreich werde 18, Deutſchland 12 Panzer⸗ kreuzer haben, die aber ſtärker ſeien als die Frankreichs. Der Miniſter ſchloß, er glaube, daß dieſe Feſtſtellungen einen peſſimiſtiſchen Schluß nicht rechtfertigten. Das Präſidium des Miniſterrats erließ folgendes Communique: Die Regierung machte keinerlei Mittei⸗ lung in Betreff Marokkos und es iſt nicht berechtigt, ihr die Abſicht zuzuſchieben, daß ſie den Ueberfall unge⸗ ſtraft laſſen wird, der dem Leutnant Marchand, dem Unteroffizier Hivert und drei Soldaten das Leben ge⸗ zoſtet hat. Die Regierung wird eine angemeſſene Ge⸗ nugtuung verlangen. 8 e i England. Die Unterhandlungen über einen neuen brtiſch⸗za⸗ ganiſchen Handelsvertrag ſind, wie man aus guter Quelle hört, zum Abſchluß gelangt. Es ſoll auf Wunſch Japans deabſichtigt ſein, ihr Ergebnis bis nach Abſſchluß der Unterhandlungen geheim zu halten, die zwiſchen Deutſch⸗ and und Japan im Gange ſind, eine etwas verdächtige Abſicht. Der neue Vertrag beſchränkt ſich keineswegs auf die Zolltariffrage und enthält z. B. manches, was die Reederei ſehr intereſſieren wird. 5 China. gerückter Zeit vertagt. Es Die Vereinigten Staaten und Mexiko. Der Entwurf einer vom Präſidenten Diaz zu erlaſ⸗ ſenden Proklamation betreffs Verlängerung des Stand⸗ rechts droht die Todesſtrafe ohne vorheriges Gerichts⸗ verfahren an gegen Straßenraub, Ueberfälle auf be⸗ wohnte Gebäude, Beſchädigung der Telegraphen⸗, Tele⸗ phon⸗ und elektriſchen Lichtanlagen, unbefugtes Anhalten von Eiſenbahnzügen, Bedrohung der Bahnbeamten oder Beſchädigung von Bahneigentum. Daneben bleiben die ſonſtigen Beſtimmungen betreffs der Inſurgenten in Kraft, ſodaß die Maßnahmen die ſofortige Erſchießung aller gefangenen Inſurgenten bedeuten, Limantour gab ein neues Interview aus, in dem er erklärte, eine amerikaniſche Intervention in Mexiko ſei gleichbedeutend mit Krieg. Er appellierte an das amerika⸗ niſche Volk, es ſolle einer ſolchen Politik entgegenarbeiten, und beſtritt, daß der Plan exiſtiere, ihn zu Diaz Nach⸗ folger zu machen. Halbamtlich wird in Waſhington er⸗ klärt, eine Intervention in Mexiko ſei nur bei ſchweren Unruhen beabſichtigt, welche den amerikaniſchen Inte⸗ reſſen augenſcheinlich große Gefahr brächten. Dieſe Mel⸗ dung ſteht im Einklang mit der Anſicht, daß Diaz von Tafts Abſichten unterrichtet war und ſie billigte, da bei weiterer Erſtarkung der Inſurrektion natürlich Diaz' Re⸗ gierung gefährdet wäre und ſie die amerikaniſche Hilfe willkommen heißen müßte. Limantours Interviews ſind, wie man glaubt, nur für die mexikaniſche Galerie be⸗ ſtimmt, daß dort ein Element ſpeziell der katholiſchen Preſſe aus dem amerikaniſchen Truppenaufmarſch Ka⸗ pital gegen Diaz zu ſchlagen ſucht. Die angeblichen ja⸗ paniſchen Abſichten werden nur von der Hearſtpreſſe, welche die Japanerhetze ſchon lange betreibt, ernſt genom⸗ men, andere Blätter erwähnen ſie nicht, oder finden die Bündnisidee abſurd. a Der Truppenaufmarſch iſt ziemlich beendet. Die Ver⸗ legung aller Lager in die unmittelbare Nähe der Grenze iſt geplant; auch dürfte die Einberufung weiterer 15 000 Mann erfolgen. a 1 Lokales. Seckenheim, 14. März. Ziele und Zwecke des Vereins „Badiſche Heimat“. Auszug aus einem Vortrag von Herrn Direktor Dr. Schindler, Sasbach, gehalten auf der Weinheimer Landesverſammlung. Die Heimat iſt nicht eine Straße, die der Wanderer einmal zieht, um dann ihren Staub von ſeinen Füßen zu ſchütteln, ſondern ſie iſt unſer Vaterhaus. In dieſem Vaterhauſe nun lehrt die Volkskunde ſich auskennen; ſie gibt Kunde von den Ahnen, dem Werdegang unſeres Volkes und unſerer Familie, von den Geſchicken der Vor⸗ fahren. Man ſammelt die Reſte der Vergangenheit aus Gräbern und Grüften. Wir wenden der ländlichen Wohlfahrtspflege unſer Augenmerk zu, weil wir uns von der Erkenntnis geleitet wiſſen, daß das Landvolk, der Bauernſtand in ſeiner Ge⸗ ſundheit und Kraft vielfach bedroht iſt, und weil anderſeits gerade der Bauernſtand für Land und Volk, für Staat und Vaterland von allererſter Bedeutung iſt. So wenig als die Pflanzenwelt der Erde ſich er⸗ neuert und erhält aus den Gewächſen der Gärten und der Treibhäuſer, ſo wenig erhalten die der Natur ferngerückten Kulturmenſchen der Städte, die Leute der Fabriken und der Induſtrie die Raſſe; das tut nur das wetterharte Volk des Landes; hier iſt das Reſervoir der Volkskraft, hier die Pfahlwurzel am Volksbaum, hier der Jungbrunnen phyſiſcher und geiſtiger Kraft. Daraum ruht beim Landvolk die Wehrkraft, der Schutz des Landes. Gerade die neueſte Arbeit über die Militärtauglichkeit von Profeſſor Sering zeigt die Ueber⸗ legenheit der Bauernkraft, ſie zeigt freilich auch, daß gerade in Baden weniger günſtige Verhältniſſe vorliegen. Aber gerade der letztere Umſtand mahnt dazu, nach den Urſachen zu ſehen, welche an der Volkskraft zehren, und auf Abhilfe zu ſinnen. i Aber was haben wir denn für Mittel und Wege zu dieſem Ziele? Ein erſtes Mittel iſt ſchon die Tatſache, daß unſer Verein exiſtiert. Sein Vorhandenſein und ſeine Tätigkeit wirkt aufklärend und anregend. Er wird eine Stütze der Behörden, auf die man ſich bei uns ſo gerne verläßt. Man darf unſeren Regierungsbehörden freudig danken, daß ſte mit offenem Blick und praktiſcher Hand den Dingen, die uns hier am Herzen liegen, allezeit verſtändnisvoll gegenüber geſtanden ſind, aber auch ſie bedürfen der An⸗ regung und der Stärkung durch die öffentliche Meinung Auf dieſe will unſer Verein einwirken. Zum Heimatſchutz gehört die Erhaltung der heimiſchen Pflanzen und Tierwelt. Wer könnte nicht einen Niſtkaſten an ſeinen Baum aufhängen, um ſo zu der Er⸗ haltung der Vogelwelt beizutragen? Zum Heimatſchutz gehört auch die Erhaltung der Altertümer und Kunſtwerke. In der Wohlfahrtspflege iſt das Arbeitsfeld ſo vielgeſtaltig, als die Bedürfniſſe der Menſchen ſind. Aber wenn ich nicht irre, dürfte das Hauptmittel, das wir anwenden können, die Belehrung des Volkes ſein. s. Der Verein ehem. 111er hielt am vergangenen Sonntag in der„Kapelle“ ſeine diesjährige General⸗ Verſammlung ab, welche vom erſten Vorſitzenden, Herrn Joſ. Tranſter mit einem begeiſtert aufgenommenen Hoch auf den oberſten Kriegsherrn, Kaiſer Wilhelm II. eröffnet wurde. Nach Bekanntgabe des Geſchäfts⸗ und Kaſſen⸗ berichts pro 1910 wurde dem Vorſtand Entlaſtung erteilt. Mit Stolz kann der Verein auf das vergangene Jahr zurückblicken; denn die Zahl der Mitglieder hat ſich um 20 vermehrt und die Vereinskaſſe hat einen Reingewinn von 200 Mark zu verzeichnen. Die Vorſtandswahl ergab folgendes Reſultat: 1. Vorſitzender: Joſeph Tranſier; 2. Vorſitzender: Peter Kraft; Kaſſter: Georg Eder; Schriftführer: Georg Stahl. Verwaltungsratsratsmit⸗ glieder wurden Peter Gropp, Konrad Winkler, Philipp Kegel, Joſeph Grab, Philipp Roth. Die beiden letzteren ſind neugewählt. Punkt 4 der Tagesordnung: Fahnen⸗ weihe, wurde auf Wunſch der Verſammlung infolge vor⸗ ſoll in allernächſter Zeit eine, Ze 1 anber Verſammlung anveraumt 0b 3 regelung der Einkommenverhältniſſe der Beamten, Al ſich gehen ſoll. Nachdem noch verſchiedene interne Vereins angelegenheiten ihre Erledigung gefunden, wurde die Ver⸗ ſammlung durch den Vorſitzenden um ½7 Uhr geſchloſſen. Ein heißer Sommer in Sicht? Ueber die mut⸗ maßliche Frühjabrs⸗ und Sommerwitterung äußerte ſich dieſer Tage Dr. Maurer, der Leiter der Meteorologiſchen Anſtalt in Zürich. Er bezeichnete es als eine merkwürdige Erſcheinung in der Witterungsgeſchichte, daß die Frühlings⸗ und namentlich die Sommermonate der letzten fünf Jahre, von 1906 bis 1910, ein ganz be⸗ denkliches Defizit an Wärme aufwieſen. Die auffällig ſtarken Fehlbeträge in den mittleren Temperaturen der einzelnen Monate von April bis Juli, die oft zwei bis drei Grad erreichten, erweckten völlig den Eindruck, als ob wir uns in einer andauernden Kälteperiode befänden. Ungefähr dieſelbe Erſcheinung, aber weniger ſtark, zeigte ſich in den Kühlwetterjahren 1886 bis 1890; noch viel mehr aber und in ähnlichem Grade wie jetzt in der Zeit von 1836 bis 1845. Es hat ſich aber noch ſtets gezeigt — man kann hier aus einer bald hundertjährigen Reihe von zuverläſſigen Witterungsaufzeichnungen ſchließen—, daß ſolch ungewöhnlich ſtarken und anhaltenden Temperatur⸗ rückſchlägen ſtets wieder Wärmeerzeſſe folgen, und Dr. Maurer iſt der Ueberzeugung, daß wir in allernächſter Zeit, im Frühling, noch mehr aber im Sommer, jene Wärmeüberſchüſſe zu ſpüren bekommen werden. ü Aus Nah und Fern. (Karlsruhe, 13. März. Eine ſehr hohe Straft ſprach die Strafkammer gegen den ſchon häufig vorbe⸗ ſtraften Schuhmacher Lud. Wäſchle aus. Er war erf Ende Dezember aus der Bruchſaler Strafanſtalt ent⸗ laſſen worden, wo er eine mehrjährige Zuchthausſtraf verbüßt hatte. Einen Monat darauf nach ſeiner Entlaſ⸗ ſung wurde er ſchon wieder verhaftet, als er im Begrifft ſtand, die Stationskaſſe der Nebenbahn in Mörſch zu plündern. Das Urteil lautete auf 4 Jahre Zuchthaus und 10 Jahre Ehrverluſt. (Karlsruhe, 13. März. Nach einer Meldung der „Straßb Poſt“ hat der Vorſtand der kirchlich⸗liberalen Vereinigung eine außerordentliche Landesverſammlung 55 Beſprechung der Vorkommniſſe der letzten Zeit nach Offenburg einberufen. () Karlsruhe, 13. März. Der von der Stadt gemeinde während des Winters 1910,11 eingerichtete Arbeiterfortbildungskurs war von 224 Teilnehmern be ſucht. a () Mannheim, 13. März. Die hieſigen Tapezier⸗ gehilfen beſchloſſen, den im Jahre 1907 abgeſchloſſenen Tarif zu kündigen und fordern Verkürzung der Arbeits“ zeit um eine Stunde, eine kleine Erhöhung der Mindeſt⸗ löhne und eine allgemeine 10prozentige Lohnerhöhung. () Mannheim, 13. März. In dem Prozeß zwi ſchen der Stadtgemeinde und der großh. Domäne wegen der Beitragskoſten zur zweiten Neckarbrücke iſt es zu einem Vergleich gekommen. Die Stadt verzichtet darna auf ihre Anſprüche. Dafür tritt die Domäne zu dem ſehr mäßigen Kaufpreis von einer Million Mark den zwiſchen den Kaſernen und dem neuen Landesgefänguiß gelegenen Gemarkungsteil Herzogenried im Ausmaße von 24 Hektar an die Stadt ab. Die Stadt übernimmt dit Verpflichtung, ein Drittel dieſes Gebäudes als Park an“ zulegen und den Reſt vor Ablauf von fünfzehn Jahren nicht baulich aufzuſchließen.— Am Rheinufer bei Sand“ hofen wurde ein weibliches Bein mit Strumpf und Knopfſtiefel bekleidet, aufgefunden. 5 ( urphar, 13. März. Als kürzlich morgens der Landwirt J. Schwab in ſeinen Viehſtall kam, ſah el dort ſeinen ganzen Viehbeſtand, beſtehend aus 8 Stück, mit heraushängenden Zungen dem Erſticken nahe auf dem Boden liegen. Den gleichen Zuſtand fand er in ſeinen Schweineſtällen vor. Man rief ſofort den Tierarzt dem es gelang, den Viehbeſtand des Schwab bis auf zwel Schweine zu retten. Der Unfall iſt durch giftige Gaſe her, vorgerufen worden, welche einem Kalkofen in der Nä der Stallungen entſtrömt waren. ( Sandhofen, 13. März. Hier ereignete ſich ein ſchwere Gasexploſion. In einem Häuschen des Schu hofes, in welchem ein Gasmotor aufgeſtellt war, erfolgt aus bis jetzt noch nicht ermittelter Urſache etwa um hall 3 Uhr eine Exploſion. Das Häuschen wurde vollſtändiſs zertrümmert. Durch den Luftdruck und die umherfliegen, den Teile des Häuschens wurden die Fenſterſcheiben del Schulhauſes und an der Turnhalle zerſtört. Der den Motor bedienende Heizer Eichler erlitt ſehr ſchwere Ver, ketzungen und mußte in das hieſige Krankenhaus verbracht werden.** () Karlsruhe, 11. März. Der diesjährige Verbandstag des Badiſchen Gaſtwirteverbandes finde in der Zeit vom 16. bis 18. Mai hier in Verhbindun! mit dem 30. Stiftungsfeſte des Karlsruher Wirtevel eins ſtatt. 90 Offenburg, 11. März. Die Neichsban will hier ein eigenes Bankgebäude errichten. Sie hal zu dieſem Zwecke 750 Quadratmeter Gelände des Pfähler'ſchen Anweſens erworben. Mannheim, 11. März. Vom Bürgeraus“ ſchuß wurde die Vorlage wegen der Errichtung de neuen Hauptfeuerwache mit Kaſerne, die nebſt der Be ſchaffung zweier weiteren automobiler Spritzen auf 648 000 Mark veranſchlagt iſt und zwiſchen dem Wei heimer und Freudenheimer Bahnhof nächſt der Fried tichsbrücke errichtet wird, gegen 15 Stimmen angenom men. Der Bürgerausſchuß ſtimmte weiterhin der Nel 8 * * — beiter und Lehrer zu, welche einen Mehraufwand vol 564 000 Mark pro Jahr erfordert. Infolge der neue Gemeindegeſetzgebung bringen die Steuern ſo viel meh! daß eine Erhöhung der Umlagen nicht nötig iſt. (Lörrach, 11. März. Mit welcher Unbes, frorenheit die Sacharinſchmuggler vorgehen, läßt ein Meldung aus Baſel erkennen. Dort wurden dieſg Tage nicht weniger als 19 Zentner Sacharin, verpch in 12 Kiſten, auf dem Bahnhof aufgegeben. Die Sen, dung war als Bücher deklariert und an verſchledel deutſche Firmen 8 Durch Zufall kam man Daß die. ſten Sach erhielten. 4— 2— —— 1112—— 2— E r * Berlin, 11. März. Eine Ehetragödie hak ſich in dem Hauſe Wrangelſtraße 119 ereignet. Dort fand man den Hausbeſitzer Auguſt Vogt und ſeine Ehefrau in ihren Betten tot vor. Beide hatten ſich im gegenſeitigen Einverſtändnis durch Einatmen von Gas das Leben ge⸗ nommen. Ein unheilbares Leiden des Ehemannes hat das Ehepaar in den Tod getrieben. den preußischen * aſſen. den von der Wucht des Luftdrucks in die Höhs geſchleu⸗ dere Eiger blieb under. bes. Andes. K M Eben. Neues aus aller Welt * Unglücksfall. In den Baſaltwerken in Pitſch⸗ bach bei Limburg a. L. verunglückte geſtern abend der 16 Jahre alte Steinkipper Reuſch auf ſchreckliche Weiſe. Beim Aufziehen des Förderkorbes wurde ihm der Kopf dom Rumpf geriſſen. Der Kopf fiel in den Schacht, der örper kam mit dem Fahrſtuhl zu Tage. * Juwelen⸗Diebſtahl im Reichskanzlerpalais. Im Reichskanzlerpailais in der Wilhelmſtraße wurde un großer Juwelendiebſtahl entdeckt. Die Kriminalpoli⸗ zei iſt benachrichtigt worden und hat mit der Unterſuchung begonnen. Sie hat bereits eine Spur des Diebes. 7550 » Selbſtmord. Die Witwe des berühmten Malers Wereſchtſchagin in Petersburg, der während des ruſſiſch⸗ lapaniſchen Krieges auf dem Panzerschiff Petropawlowsk! umkam, hat ſich in einem Moskauer Krankenhaus er⸗ ſchoſſen, um ſich von einem unheilbaren Krebsleiden zu erlöſen. * Giftmordprozeß. Der Amſterdamer Gerichts⸗ hof hat das Urteil gegen den wegen Giftmord ange⸗ klagten Beek aus Hoorn geſprochen. Der Angeklagte hatte dem Marktmeiſter Morkus in der Hoffnung, ſein Nach⸗ folger im Amte zu werden, eine vergiftete Torte geſchickt. Von der Torte hatte nur die Frau und das Dienſtmäd⸗ chen des Markus gegeſſen. Die Frau ſtarb' während das Dienſtmädchen infolge der Vergiftung lange ſchwer krank darniederlag. Beek wurde zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt. * Die ſiameſiſchen Zwillinge. In Berlin wur⸗ den die Geſchwiſter Blazek von zwei Kriminalbeamten 5 ihrer—— Heinrichſtraße 11, abgeholt und in as Unterſuchungsgefängnis Moabit eingeliefert. Der Haftbefehl richtete ſich nur gegen Roſa Blazek. Es ſoll ſich um Vertragsdifferenzen mit einem auswärtigen Un⸗ ternehmer handeln.— Die beiden Schweſtern Blazek mußten vor dem Unterſuchungsrichter den Offenbarungs⸗ 5 Geier, worauf ſie wieder auf freien Fuß geſetzt rden. »Puldberfabrik in die Luft geflogen. In dem Vorort Queſſant Prairie, Staat Wiscomſin(Nordame⸗ dika) explodierten in einer Pulverfabrik 180 Tonnen Sprengſtoff. Bis jetzt ſind 40 Tote gefunden worden. Die Erſchütterung wurde in einem Umkreis von 50 Mei⸗ len wahrgenommen. Viele Häuſer in einem Umkreis von 0 Meilen wurden beſchädigt. Tauſende von Fenſterſchei⸗ ben ſind in Chicago urch den Luftdruck zertrümmert worden. Die Bevölkerung wurde von einer Panik er⸗ laßt, weil man eine Erdbebenkataſtrophe befürchtete. Die Leismographen wurden heftig erſchüttert. der N, Jahnenjunker Viebahn freigeſprochen. In 5 Verhandlung gegen den Fahnenjunker Viebahn, der eſchuldigt iſt, nachts auf Wache in der Jun fernhaide nach erfolgloſem Anruf einen Menſchen erf ſoſſen zu haben, beantragte der Anklagevertreter, Kriegsgerichts⸗ fit Schönewerk, den Angeklagten im Sinne der Anklage r. zu erachten und wegen fahrläſſiger Tötung 45 drei Monaten Gefängnis zu beſtrafen. Das Urteil autete auf Freiſprechung. Ft 1 Verwendung der bayeriſchen Landesſamm⸗ ung. Der Prinzregent hat beſtimmt, daß das Erträg⸗ tis der Landesſammlung, welche zu ſeinem 90. Geburts⸗ ſeſte veranſtaltet worden iſt, in folgender Weiſe verwen⸗ 5 werden foll: 1 500 000 Mk. zur Errichtung einer andesheilſtätte für tuberkuloſe Kinder; 2. 500 000 Mk. 5„Luitpold⸗Jubiläumsſpende für Fuge erger auf Un Gebiete der Jugendfürſorge; J. 300 000 Mk. zur Krierktützung hilfsbedürftiger Kriegsteilnehmer aus dem zrlege 1870/71 ſowie aus den Feldzügen und Kämpfen 8 und ſpäterer Jahre; 4. über den Reſtbetrag . ſich der Regent die Verfügung zugunſten von wohl⸗ kotigen oder gemeinnützigen, dem ganzen Lande zugute ommenden Zwecken vor. f . Lamas auf der Lüneburger Heide. Die preu⸗ iſche Staatsregierung beabſichtigt auf wenig brauchbaren reien Verſuche mit ſüdamerikaniſchen Lamas anzu⸗ tellen. Als erſtes Verſuchsfeld iſt die Lüneburger Heide Aserſehen. Das Lama iſt das genügſamſte Tier der rt und außerordentlich nützlich. Es wird als Zieh⸗ zeit⸗ und Seh bier vecbndet. Das. Fleiſch beſitzt einen ſehr zarten Geſchmack. Von großem Wert ſind 3 Wolle und Fett. Die Einführung dieſer Tiere ver⸗ 5 die Beachtung aller, die ſich für den Aufſchwung deutſchen Viehzucht intereſſieren. Eine Anzahl Deutſche in Paris verhaftet. Wu wurden nachts in 75 Bar am Montmartre 60 erhaftungen vorgenommen. Die Mehrzahl der Ver⸗ Polieren ſind Deutſche welche es unterlaſſen hatten, ſich oltzeilich. Von 7 55 be wur⸗ aufrecht erhalten. Bei einem der Feſtgenom⸗ Deren e che Juwelen gefunden, über deren itt er keine befriedigende Auskunft geben konnte. Alle lieben Wird di. Bevölkerungszunahme andauern? „Tie gewaltige Bevölkerungszun ihme des Deutſchen Reiches, die durch die neueſte Volkszählung feſtgeſtellt worden iſt, läßt die Frage aktuell erſcheinen, ob ſich die Vermehrung der Einwohnerzahl in der Zukunft in gleicher Weiſe ſteigern, ob ſie anhalten oder gar abneh⸗ men wird. Der bekannte Göttinger Nationalökonom Pro⸗ feſſor Guſtav Cohn glaubt in einer längeren Abhandlung, die er der Bevölkerungsfrage in der von Profeſſor Hin⸗ neberg herausgegebenen„Internationalen Wochenſchrift“ widmet, ein Abnehmen des Bevölkerungszuwachſes vor⸗ ausſagen zu müſſen. Würde die Einwohnerzahl des Deut⸗ ſchen Reiches in der gleichen Beſchleunigung der Zunahme anwachſen wie bisher, ſo würden wir 1930 ſchon 85 Millionen Einwohner haben, während eine gleiche Zu⸗ nahme von 20 Millionen von 1880 bis 1910 30 Jahre und von 1816-1880 64 Jahre erforderte. Es iſt aber nicht anzunehmen, daß die in den letzten Jahren und Jahrzehnten andauernde Zuwachsquote von 1,4 v. H., die für das Jahr eine Vermehrung von etwa 1 Million ergäbe, ſich noch länger wird behaupten können. Die Zunahme der Bevölkerung jedes Landes beruht auf dem jährlichen Ueberſchuß der Geburtenzahl über die Sterbe⸗ fälle. Dabei iſt es aber ſehr wichtig, in welchem Ver⸗ hältnis Geburtenzahl und Sterblichkeit zu einander ſtehen, ob die Bevölkerung zunimmt durch die Vermehrung der Geburten oder durch die Abnahme der Sterblichkeit oder durch beides. Es iſt nicht gleichgiltig, ob eine Zunahme im Deutſchen Reich in der Höhe von 14 pro 1000 der Bevölkerung(1900) durch die Geburt von 33 und durch das Sterben von 19 entſteht oder eine liche Zunahm bewirkt wird durch die Geburt von 47 und den Tod vor 33, wie es in Berlin 1876 der Fall war. In Rußlan' ſterben von der ſtarken Geburtenzahl(49,5) 31 v. H. vo dem Ende des erſten Lebensjahres; in Norwegen iſt di Geburtenzahl viel geringer(30), aber die Zunahme do eine größere, weil nur 9 v. H. im erſten Lebensjah ſterben. In Deutſchland wurden 1872 im Turchſchnit 41 v. H. geboren bei einer Sterblichkeit von 30,6 v. H 1908 33 v. H. bei einer Sterblichkeit von 19 v. 8 Während in Frankreich die Bevölkerung nicht wäch' weil Geburtenzahl und Sterbefälle ungefähr im Gleie gewicht ſtehen, iſt im Deutſchen Reiche von 1872—190 die Geburtenzahl zwar ſtark, aber die Sterblichkeit no mehr zurückgegangen, ſo daß der Ueberſchuß ein größer iſt als zuvor. Dieſelbe Entwicklung wie in Teutſchlar kann man in allen anderen Kulturländern feſtſtellen, f daß die gegenwärtig durch die Kulturwelt gehende Ab nahme der Geburtenzahl als eine unumſtößliche Tat ſache zu betrachten iſt. England iſt uns in dieſem Rück, gang der Geburtsziffern vorangegangen. Seine Gebur ten ſind von 35,4 v. H. in den Jahren 1871—80 all⸗ mählich auf 26,6 v. H. in den Jahren 1906—08 herab⸗ geſtiegen bei einer Sterblichkeit von 15,4 v. H. Dieſe Ausſichten auf die Zukunft werden noch düſterer gemacht, wenn man die Ziffern der Hauptſtädte anführt. In Berlin gab es 1906 25,8 v. H. Geburten und 16.9 Sterbefälle. 1908 23.9 Geburten und 16 Sterbe⸗ fülle. 1875 hatte Berlin 13 v. H. Geburten, 1908 11 v. H., London 1875 20 v. H., 1908 14 v. H. Solche Erſcheinungen der Hauptſtädte dürfen aber nicht für das ganze Reich verallgemeinert werden. Trotzdem iſt jedoch ein zartes, reines Gesicht, roſiges jugendfriſches Aussehen und ſchönen Felnt, deshalb ge⸗ brauchen Sie die echte Stetzeupferd⸗Ailienmilch⸗Seift v. Bergmann 8 Co., Radebeul. St. à 50 Pfg., ferner macht der! Lilienmilch⸗Cream Dada rote und ſpröde Haut in einer nacht weiß und ſammetweich. Tube 50 Pfg. in der Apotheke. aus dem ganzen Gang der Entwicklung klar, daß die mächtige Zunahme der Bevölkerung, die das Deutſche Reich ſeit mehreren Jahrzehnten gehabt, unmöglich ein fortdauernder Zuſtand bleiben kann, daß daher ein all⸗ mähliches Herabgehen der jährlichen Zunahme eine Not⸗ wendigkeit iſt. Das laſſen die Statiſtiken des Kaiſer⸗ lichen Geſundheitsamtes über Geburt und Sterblichkeit von 1901—1910 erkennen. Danach iſt in den deutſchen Städten mit mehr als 15 000 Einwohnern, d. h. bei einer Summe von rund 23,5 Millionen- 36 v. H. der Reichsbevölkerung, die Zahl der Geborenen pro Tau⸗ ſend von 33,3 auf 26,8 zurückgegangen; die Sterblich⸗ keit dagegen iſt nur von 19,7 auf 15 gefallen. Einem Rückgang der Geburten um 6,5 ſteht alſo eine Abnahme der Sterblichkeit um 4,7 gegenüber. Die Zunahme der Bevölkerung betrug danach in den. mittleren und großen Städten nur noch 11,8 pro Tauſend, während ſie durch⸗ ſchnittlich im ganzen Reiche um 2—3 pro Mille höher war. Wenn alſo für Deutſchland ein verlangſamter Fort⸗ ſchritt in der Bevölkerungszunahme in Zukunft anzu⸗ nehmen iſt, ſo iſt deshalb noch kein Grund zu Befürch⸗ tungen, denn die Zunahme wird an und für ſich noch weiter bedeutend ſein. Das Schreckgeſpenſt der Unter⸗ bevölkerung erhebt ſich erſt, wenn, wie in Frankreich, ein tatſächlicher Stillſtand der Bevölkerungszahl eintritt und die Geburtenzahl die Sterblichkeitsziffer nicht mehr übertrifft. Immerhin empfindet auch bereits ein ſo ge⸗ ſundes und aufſtrebendes Volk wie die Amerikaner, eine gewiſſe Beſorgnis über die Abnahme der Geburten. Die Entwicklung der Bevölkerungsfrage in den Vereinigten Staaten läuft in mancher Hinſicht der unſern parallel, ſo daß eine Betrachtung der amerikaftiſchen Verhältniſſe wichtige Anhaltspunkte für die Erkenntnis der deutſchen Probleme gibt. Die Geburtsſtatiſtik iſt in den Vereinigten Staaten don 1830 bis 1900 beſtändig zurückgegangen, und zwar don 78,1 auf 46,5 Geburten pro Tauſend. Die Gründe, die von amerikaniſchen Nationalökonomen dafür ange geben werden, ſind von den bei uns wirkſamen nich allzu verſchieden. Das Heiratsalter iſt im Lauf der Jahre immer höher heraufgerückt, und je ſpäter die Ehen ge⸗ ſchloſſen werden, deſto mehr ſinkt die Möglichkeit einer großen Familie herab. Die Lebensanſprüche ſind geſtie⸗ en, der Bildungsdrang hat ugenommen, und in dieſem dampf um Reichtum und Wifſen ſind frühe Ehen und zahlreiche Kinderſchar große Hinderniſſe. Dazu kommt die Unterdrückung der Kinderarbeit, kommen die höheren Forderungen, die an die Erziehung der Kinder geſtellt verden. Das Verantwortlichkeitsgefühl der Eltern wächſt nan glaubt alles für die Ausbildung der Kinder daran etzen zu müſſen und für wenige Kinder beſſer ſorgen zu können. Die Ausbreitung der weiblichen Arbeitsge biete macht die Frauen unabhängiger, läßt ſie ſpäte: oder gar nicht heiraten; mit Zunahme der Frauenarbei iſt erfahrungsgemäß eine Abnahme der Geburten ver⸗ bunden. Auch das ſtete Anwachſen der ſtädtiſchen Bevöl⸗ kerung wirkt auf die Abnahme der Geburtenzahl ein, denn der Städter hat weniger Kinder als der Landbe⸗ wohner. All ſolche Umſtände wirken mehr oder weniger auch bei uns auf eine allmähliche Abnahme des Bevöl⸗ kerungszuwachſes hin. Nm Donnerstag, 18. IHlArz, abends 8 Uhr im„Bad. Hof“ öllenflicher Vortrag von Or. Eugen Fehrle aus Heidelberg über Fàasinadits branche(mit Lichtbildern). Jedermann, Damen und Herren, sind freundlichst eingeladen vom 8 Vorstand der„Sadischen Heimat“(Heidelberg). Bekanntmachung. Die Eigentümer des neuen Baugebiets zwiſchen der Haupt⸗ und Hildaſtraße laſſen am Donnerstag, den 16. März 1911, vormittags 10 Uhr etwa 22 in das Weggelände fallende Obſtbäume öffentlich an die Meiſtbietenden an Ort und Stelle verſteigern. Seckenheim, den 14. März 1911. gürgermeiſteramt: Volz. Zugelaufen und bei Joſef Sauer, Jausmeiſter in der Kantine der Giſenbahngeſellſchaft am neuen Rangier- bahnhof abzuholen iſt ein Hund ohne Halsband. Raſſe: Spitz, Farbe: ſchwarz. Seckenheim, 10. März 1911. gürgermeiſteramt: Volz. E 7 Hauptſtraße 110. Flechten Iyei linner skroph. Ek„ Faut bla 8 „ Pig und Küche zu vermieten. offene Füße Georg Bühler Beinschaden, Beingeschwũre, Ader- 0 Zimmermeiſter. in Velour, Seide, Filz und Loden. Sammel⸗Anzeiger. Nur für Mitglieder der Landw. Ein⸗ u. Nerkaufsgenoſſenſch. 1 großträchtige Kuh hat zu verkaufen. Leonhard Maas, Roſenſtraße 12. 1 Mutterkalb zu verkaufen. Franz Gropp Ww., Bahnhofſtraße. Erdunßkuchen iſt eingetroffen. 92 Hüte steif und weich, neuste Fassons, prima Qual. von 1.50 M. an Herren- Hüfte Das Neuste was die Mode bringt Mechanik-, Cylinder- u. 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April 1911, vormittags 8½ Uhr beginnend, findet die Muſterung derjenigen Militär⸗ pflichtigen ſtatt, welche während den letzten Muſterungs⸗ tagen neu zur Anmeldung gelangten bezw. zu den vor⸗ ſtehend angegebenen Terminen nicht erſcheinen konnten. Am Donnerstag, den 6. und Freitag, den 7. April 1911, vormittags 8 Uhr beginnend, findet die Verbeſchei⸗ dung der rechtzeitig eingekommenen Reklamationsgeſuche ſtatt und haben die Beteiligten(Eltern und Pflichtige) an dieſem Tage zu erſcheinen. Am Samstag, den 8. April 1911, vormittags 8 Uhr beginnt die Loſung der Pflichtigen des Jahrgangs 1891, ſowie der Pflichtigen älterer Jahrgänge, ſoweit ſolche ohne ihr Verſchulden noch nicht geloſt haben. Jedem Militärpflichtigen iſt das perſönliche Erſchei⸗ nen im Loſungstermin überlaſſen. Für die Nichterſchienenen wird durch ein Mitglied der Erſatzkommiſſion geloſt werden. Zu den vorſtehend angegebenen Terminen haben die Militärpflichtigen— auch wenn eine beſondere Vorladung nicht erfolgt— pünktlich, ſowie in reinlichem und nüch⸗ ternem Znuſtande zu erſcheinen. Wer durch Krankheit am Erſcheinen im Muſterungs⸗ termin verhindert iſt, hat ein ärztliches Zeugnis ſpäteſtens drei Tage vor dem Muſterungstermine unter Beifügung der Vorladung hierher einzureichen; das Zeugnis iſt durch die Polizeibehörde beglaubigen zu laſſen, ſofern der aus⸗ ſtellende Arzt nicht amtlich angeſtellt iſt. Die Beglaubi⸗ gung der Zeugniſſe erfolgt koſtenlos. Gemütskranke, Blödſinnige, Krüppel, Epileptiker uſw. können auf Grund der Vorlage eines derartigen ärztlichen Zeugniſſes von dem perſönlichen Erſcheinen im Muſterungs⸗ termin befreit werden. Militärpflichtige, welche in den Terminen vor den Er⸗ ſatzbehörden nicht pünktlich oder überhaupt nicht erſcheinen, ſofern ſie nicht dadurch zugleich eine härtere Strafe ver⸗ wirkt haben, mit Geldſtrafe bis zu 30 Mk. oder mit Haft (S 26 Ziffer 7 Wehr⸗ ordnung). Außerdem können ihnen die Vorteile der Loſung entzogen werden. Wer in böslicher Abſicht oder wiederholt ſich der Ge⸗ ſtellung entzieht, wird als unſicherer Dienſtpflichtiger be⸗ handelt, außerterminlich gemuſtert und im Falle ſeiner Tauglichkeit ſofort zum Dienſt eingeſtellt werden. Die Pflichtigen der Jahrgänge 1889 und 1890, ſo⸗ wie diejenigen früherer Jahrgänge haben ihre Loſungs⸗ ſcheine mitzubringen. Jeder Militärpflichtige darf ſich im Muſterungstermin freiwillig zur Aushebung melden, ohne daß ihm hieraus ein beſonderes Recht auf die Auswahl der Waffengattungen oder des Truppen⸗(Marine⸗ teils erwächſt. Durch dieſe freiwillige Meldung verzichten die Militärpflichtigen auf die Vorteile der Loſung und gelangen in erſter Linie zur Aushebuug. Mannheim, den 22. Februar 1911. Der Zivilvorſitzende der Erſatzkammiſſion des Aushebungsbezirks Mannheim. J. V.: Dr. Sauter. Beſchlußt. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, den 2. März 1911. gürgermeiſteramt: Volz. Geſchäftsempfehlung. Den hieſigen Herren Hausbeſitzern empfehle: O assersteine aus Terrazzo in allen Preiſen und Farben zu billigſten Preiſen. Bemerke zugleich, daß ich die Unterſätze für die 5 Waſſerſteine ſelbſt anfertige und ſofort gebrauchsfähig ſetze. 8 Terdinand Klumb. Ferner offeriere mein gut aſſortiertes Lager in 5 Grabdenkmälern und Einfassungen in den geſchmackvollſten Ausführungen und billigſt ge⸗ ſtellten Preiſen. Einem geneigten Zuſpruch ſteht freundlichſt entgegen gegründet 186l. Morgen abend ½9 Uhr im Vereinslokal„Löwen“ Singstunde. Vollzähliges und pünktl. 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