7 Berſchiebungen der Volkskräfte im Deuſchen Reich und lich Lebörte, bei ſeinem Abſchied fühlte ſie doch, wie glück⸗ Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Qnartal Mk. 1.50. Letzte Nachrichten. Berlin, 27. März. Der Reichskanzler ſtatkeke dem italieniſchen Botſchafter einen längeren Be⸗ ab, um ihm ſeine Glückwünſche zum italieniſchen onalfeſt auszusprechen. i b 5 Rom, 27. März. Mit ungewöhnlichem Glanze 8 heute vormittag 11 Uhr bei ſchönem Wetter im enatspalaſt auf dem Kapitol eine königliche Feſtſitzung dur 50jährigen Feier des Königreichs Italien ſtatt. Die * der drei hiſtoriſchen Paläſte waren mit hiſto⸗ ilſchen Gobelins geſchmückt. Nachdem die Majeſtäten 0 Thronſitze eingenommen hatten, hielten die Präſi⸗ uten des Senats und der Kammer, ſowie der Oberbür⸗ ermeiſter unter lebhaftem Beifall ihre Huldigungsan⸗ en. Sodann ergriff unter begeiſterten Kundgebun⸗ 1 der Feſtverſammlung der König das Wort zur Er⸗ 9 2 Venedig, 27. März. Der deutſche Kaiſer hat aus berlaß des Jubeltags an den König von Italien ein ſehr ab liches Telegramm gerichtet. Um 12 Uhr mittags be⸗ . ſich Fürſt zu Fürſtenberg im Namen des Kaiſers in Präfekten, um die Glückwünſche des Kaiſers zu der gen nationalen Feier zu überbringen. Den Mitteilungen des Statiſtiſchen Lindes umts iſt zu entnehmen: Der Ueberſchuß der weiblichen Perſonen Kimmt ab. Bei Erörterung der Frauenfrage wird in der Regel nicht beachtet, daß der Ueberſchuß der weib⸗ lichen Perſnoen erſt in den höheren Lebensaltern eintritt; die neueſte Entwicklungsphaſe zeigt jedoch eine erhebliche 3 2 auch des Ueberſchuſſes überhaupt; er be⸗ ür: das Deutſche Reich Württemberg 1890 967 000 72 800 1895 957000 66 900 1900 892 000 63 900 1905 872 000 56 400 1 837 000 52 800 1910 i Penſtend im Jahr 1890 das Reich auf 1000 männliche 1 orſonen noch 1040 weibliche hatte, Württemberg aber 74, ſind die Verhältniszahlen nunmehr 1000: 1026 U 1000: 1043, in Württemberg iſt alſo der überſtarke daberſchuß an weiblichen Perſonen mehr als dem Reichs⸗ nichſchnitt entſprechend gefallen. Dieſe Erſcheinung iſt 0 etwa lediglich aus dem Abflauen der überſeeiſchen, ieppiegend männlichen Auswanderung zu erklären, das e Württemberg etwas ſpäter, aber dann umſo ſtärker falteeſezt hat, vielmehr in ſteigendem Maß einer eben⸗ dals meiſt männlichen Einwanderung; für Würktem⸗ Zerg kommt dabei noch die Binnenwanderung hinzu. as Uebergewicht des deutſchen Nordens nimmt zu. Teilt man die verſchiedenen Bundesgebietsteile des Reichs un⸗ Feckenheimer Hnzeiger, Iiuesheimer Hnzeiger, neharhauser Zeitung, Edinger zeln Hmisblaflf der Bärgermeisteramter Seckenheim, Huesheim, nHecarhansen und Edingen. — j——— ter Zuſammenfaſſung der wichtigeren danach ein, in wel⸗ chem Tempo die Zunahmen zwiſchen 1905 und 1910 vor ſich gingen, ſo zeigt ſich, daß die Verſchiebung zugunſten der Nordſtaaten erfolgt und zuungunſten des ganzen Südens, wobei bezeichnenderweiſe auch das im Mittel⸗ punkt des Reichs von Nord nach Süd liegende indu⸗ ſtrielle Sachſen nicht mehr mitkommt. Preußen nimmt beinahe noch einmal ſo raſch zu als die Kleinſtaaten (ohne die Hanſeſtädte und Oldenburg), es übertrifft den Reichsdurchſchnitt nicht unweſentlich und ſeit 10 Jahren auch das induſtrielle Sachſen. Unter den Südſtaaten ſchreitet Baden am ſchnellſten voran. Vergleicht man Württemberg mit ſeinen ſüdlichen Nachbarſtaaten, ſo er⸗ hält man folgende Vergleichszahlen: i 1905 1910 Zunahmen in 90 2,011 5 Baden 2,142 0,131 Heſſen 1,209 1,28? 0,073 6,04 Württemberg 2,302? 2,436 0,134 5,80 Bayern 6,524 6,876 0,352 5,40 Elſaß⸗Lothring. 1,815 1,872 0,067 3,69 Württemberg nimmt alſo hier ſcheinbar eine Mittelſtel⸗ lung ein; da es aber im Jahr 1905 noch 16,6 Prozent, im Jahr 1910 nur noch 16 Prozent der ſüddeutſchen Staatenbevölkerung enthielt, ſchrumpft es auch hier re⸗ lativ zuſammen; von der Reichsbevölkerung hatte es 1871 noch 4,4 Prozent, 1890 noch 4,1, 1900 noch 3,86, 1905 noch 3,79, aber 1910 nur noch 3,75 Prozent. Be⸗ achtenswert iſt, daß die Pfalz, d. h. das linksrheiniſche Bayern für ſich allein mit 5,6 Prozent etwas raſcher zugenommen hat als das rechtsrheiniſche. Es liegt eben auch, wie Baden, Heſſen, näher an der Aheinlinie. Was die Großſtadtentwicklung betrifft, ſo war Berlin im Jahr 1800 im jetzigen Reichsgebiet die einzige Großſtadt, Ham⸗ burg hatte gerade die Grenze erreicht; 1850 waren es 5, 1871 8, 1880 15, 1890 26, 1900 33, 1905 41 und 1910 48. Das Reich hat damit unter den Kulturſtaaten eine Art von Großſtadtrekord erreicht. Denn Großbritan⸗ nien hatte 1907 45, die Vereinigten Staaten 1910 erſt 47. Im„Reichsdurchſchnitt“ befindet ſich unter je 5 Menſchen ſchon mehr als ein Großſtadtmenſch, dagegen ſchon unter 4 Norddeutſchen ein ſolcher, aber nur unter 7—8 Süddeutſchen. Nur 10 von den 26 Bundesſtaaten beſitzen überhaupt Großſtädte; in Sachſen iſt unter 3 Menſchen einer Großſtädter. Im Süden zeigt Baden die relativ ſtärkſte Tendenz zur Großſtadtbildung, während Württemberg auch hier eine Mittelſtellung einnimmt. Politiſche Rundſchan. Deutſches Reich. ö * Der Arbeitsmarkt im Februar. Die Lige des Arbeitsmarkts im Februar weiſt nach dem Reichs⸗Arbeits⸗ blatt eine geringe Beſſerung auf. Die Lage des Bau⸗ gewerbes wird als der Jahreszeit entſprechend ruhig, aber im allaemeinen befriedigend bezeichnet. Im Ruhr⸗ en 2 l. Ir 191 Infertionspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. rgang ul. Jah kohlengebiet hat die beſſere Beſchäftigung gegen Ende des Berichtsmonats etwas nachgelaſſen. Im Saarrevier war die Förderung weſentlich höher als im Vorjahr. In Oberſchleſien haben ſich die Abſatzverhältniſſe zwar etwas gebeſſert, doch ließ die Beſchäftigung zu wünſchen übrig. Im mitteldeutſchen Braunkohlenbergbau waren die Werke im allgemeinen befriedigend beſchäftigt. In der Metall⸗ induſtrie wird der Beſchäftigungsgrad zumeiſt als be⸗ friedigend bezeichnet. In der Textilinduſtrie waren die Baumwollſpinnereien nach wie vor unbefriedigend be⸗ ſchäftigt; auch die Tuchinduſtrie zeigt noch immer keine Belebung. Die Berichte aus der elektriſchen Induſtrie lauten überwiegend günſtig, auch die chemiſche Induſtrie hatte wie im Vormonat befriedigend zu tun. Die Lage des Kalimarkts wird weiter günſtig beurteilt. Die Lage des Berliner Arbeitsmarkts ließ zwar in einigen Be⸗ rufen noch zu wünſchen übrig, doch machte ſich im all⸗ gemeinen eine Beſſerung der Beſchäftigungsgelegenheit bemerkbar; gegen den gleichen Monat des Vorjahrs lag der Arbeitsmarkt im Februar günſtiger. In Schleswig⸗ Holſtein, Lübeck und Hamburg war die Erwerbsmöglichkeit für ungelernte Arbeiter an manchen Orten dadurch gün. ſtig, daß ſtarke Schneefälle reichlich Arbeitsgelegenheit ſchafften; es iſt auch eine allgemeine Beſſerung wahrzu⸗ nehmen, die ſich in einer Abnahme der Arbeitsloſen gel⸗ tend macht. f 5 „ neber die Einnahmen der Reichspoſt⸗ und Telegraphenverwaltung ſchreibt man: Im Monat Februar ds. Is. haben ſich die Einnahmen auf über 45 Millionen Mark und in dem Zeitraum vom 1. April 1910 bis Ende Februar 1911 auf insgeſamt 636 Mill. Mark belaufen. Berechnet man hiernach den Ertrag für das ganze Etatsjahr 1910, ſo ergibt ſich faſt genau der Etatsvoranſchlag von 693 Mill. Mark. Die Einnahme im Januar des laufenden Jahres betrug 71 Mill. Mark. Dagegen erſcheint die Februar⸗Einnahme mit 45 Mill. Mark als ein erheblicher Rückgang. Indeſſen zeigt ſich ein ſolcher Unterſchied zwiſchen den beiden erſten Monaten in jedem Jahr. Für den laufenden Monat März darf man mit aller Wahrſcheinlichkeit auf eine etwas höhere Einnahme rechnen, als ſie nach dem Monatsdurchſchnitt zu erwarten wäre. Als Geſamtergebnis für das ganze Etatsjahr würde ſich dann alſo ein geringer Ueberſchuß über das Etatsſoll ergeben. ö * Kaiſer Wilhelms Englandreiſe in Frage geſtellt? Die Hamburg⸗Bremer Spionage⸗Affäre hat bereits zu einem diplomatiſchen Notenaustauſch Veran⸗ laſſung gegeben. Das Haupt der Spionage ſoll ein höherer engliſcher Marineoffizier ſein, der, wie der„Preß⸗Tele⸗ graph“ hört, identiſch ſein ſoll mit der nach London ent⸗ flohenen Perſon, über deren Namen noch nichts ver⸗ lautet. Es ſoll zunächſt feſtgeſtellt werden, ob der be⸗ treffende Offizier für die fragliche Zeit von ſeiner Re⸗ gierung nach Deutſchland beurlaubt worden war. Falls eine genügende Aufklärung ſeitens der enaliſchen Regie — Enttäuſchungen. Roman von Botho v. Preſſentin⸗Rautter. 0 12 F ortſetzung.) Nachdruck verboten.) g Dieſe Bemerkung veranlaßte den Geheimrat nach dem dd des Ingenienrs, ſeiner Frau die Worte zuzu⸗ mier dern„Gottlob, das war unſer erſter und zugleich 9 85 letzter Logierbeſuch! Ich verbiete dir hiermit, Herrn denn uchſal in meiner Abweſenheit allein zu. empfangen, 5 ich mag nicht, daß du dich durch Unvorſichtigkeit um emen guten Ruf bringſt“ 5. Bem er dch hoffe, daß ich dir zu dieſer liebenswürdigen die terkung in keiner Weiſe Anlaß gegeben habe,“ meinte ſi junge Frau im Tone verhaltener Empörung, wandte ch kurz um und verließ das Zimmer. M Als ſie nach einer halben Stunde zurückkam, war ihr 8 ann fortgegangen. Eigentlich wollte ſie an einer Weih⸗ uchtsarbeit für ihn ſticken, aber ſie kam nicht über den und Anfang hinaus. Der Rahmen ſank auf ihren Schoß, wech bald ſaß ſie in tiefem Sinnen. Hatte ihr Mann nicht echt gehabt, als er ihr verbot, Bruchſal in ſeiner Ab⸗ t empfangen? War dieſer junge Menſch nicht gl ich ihrer Ruhe gefährlich geworden? Nein, ſie — 5 zu wiſſen, daß ger Marga liebe. Aber doch nur, nicht er zu ihr, der Krheirateten Frau, ſeine Augen 5 erheben durfte und zu vornehm dachte, ſie in einen 8 mit ihrer vor dem Altar übernommenen Pflicht ihr verwickeln. So ſehr Bruchſal in den Unterhaltungen er war, mit der neuen Stellung auch die Mittel er⸗ 7— en be 155 Heim an der 995 eines 5 egründen önnen. 1 3 an Wege den Würde zu. b er jetz en au Naugard gegen Mittag ihrem heimkehren⸗ den Gatten an der Flurklit e geſchah es mit Vorſätzen. Er ſollte kein Recht gewinnen, ſie einer 2 lich Pflichtvergeſſenheit zu beſchuldigen. Sie hatte 0 halb ſelbſt um das Eſſen bekümmert, war beiter und plauderte unbefangen. Aber die Rollen ſchienen ver⸗ tauſcht, obſchon der Geheimrat in gütigem Tone mit ſprach und Bruchſals mit keiner Silbe gedachte. Als ſie ſich bei Tiſch gegenüber ſaßen, begann der Gatte plötzlich mit leichtem Lächeln:„Ich habe mir immer eingebildet, ein wirklicher Charakter zu ſein, und doch laſſe auch ich mich von den Verhältniſſen treiben.“ „Wer täte das nicht!“ meinte Frau Naugard auf⸗ horchend. N „Siehſt du, Agnes, heute früh ſchwor ich, als Bruch⸗ ſal unſer Haus verließ, dich nicht wieder mit Kreiſen in Berührung kommen zu laſſen, die von einem Vergnügen zum anderen jagen, und jetzt erſcheine ich mir faſt albern wenn ich eine Bitte an dich richten muß.“ „Da bin ich begierig.“ f „Die Sache iſt mir peinlich genug, aber ich habe mich den Bitten von Exzellenz Hersfeldt— ganz wie damals bei Bruchſal— nicht entziehen können.“ „Welchen Bitten?“ „Du weißt, am 18. November iſt Frida Hersfeldts Geburtstag. Zur Feier des Tages ſoll des Abends das Stück„Geburtstagsfreuden“ aufgeführt werden, und da ließ mir Exzellenz nicht eher Ruhe, als bis ich ihm ver⸗ ſprach, daß du wenigſtens ſoufflieren werdeſt.“ „Nun, dieſer Aufgabe werde ich wohl zur Not noch gewachſen ſein,“ ſagte ſie mit einem faſt höhniſchen Lächeln. „Wenn du die Sache übernimmſt, kommſt du wieder mit dieſem Bruchſal zuſammen, den man aufgefordert hat, in dem Stück den Klavierſpieler Schnurr zu geben.“ „So lehne ich eben ab. An dem Soufflieren kann mir doch wahrlich nichts liegen.“ „Aber ich habe bereits für dich zugeſagt,“ meinte der Geheimrat kleinlaut. „Verzeih mir, lieber Mann, aber das finde ich doch etwas voreilig. Ich belitze kein Kleid, das für eine größere Geſellſchaft geeignet wäre, habe auch keine Luſt, alle paar Tage einer Probe beizuwohnen und dich bei meinem Nach⸗ hauſekommen in ſchlechter Laune zu finden.“ „Sei nur aut, ich werde mich beherrſchen.“ „Du wirſt das vielleicht wollen, aber nicht können. Wer ſpielt übrigens ſonſt noch mit?“ f „Eigentlich nur der im Hauſe des Herrn v. Mede⸗ witz verkehrende Kreis: Dr. Franzburg gibt den Herrn v. Scholten, Leutnant Naklo den Oberleutnant v. Froſt, Dora v. Medewitz hat die unangenehme Rolle der Frau v. Scholten übernommen, und die Tochter des Hauſes wird in der Glanzrolle der Monika glänzen.“ „Und Weinbrecht?“ „Der wird von Herrn v. Lellichow geſpielt.“ „Ich verſtehe die verſtändige Frau v. Medewitz nicht, daß ſie Dora die Rolle der keifenden Klara geben läßt.“ „Das ſoll uns am wenigſten kümmern, wenn wir uns nur Hersfeldts gefällig erzeigen. Auch unſer Miniſter hat ſein Kommen zugeſagt. Es wird dir alſo nicht übrig bleiben, als Erzellenz Hersfeldt zu ſchreiben, daß du be⸗ reit biſt. Das nötige Kleid magſt du dir nach deinem Wunſch kaufen.“. 2 „Ich verſtehe dich nicht. Deinem Ehrgeiz opferſt du, glaube ich, kaltblütig den Frieden deines Hauſes. Außerdem iſt die Sache doch nicht ſo eilig. Wir können es uns ja noch überlegen.“ Geheimrat Naugard ſeufzte. Dann ſagte er faſt bittend:„Schreibe nur zu; wenn ich irgend kann, will ich dich begleiten.“ 2 Aber bitte, mache mir keine Vorwürfe, wenn ich dich an den Probeabenden allein laſſe; und falls dir der Feſttag ſelbſt abſcheuliche Schmerzen und Beklemmungen einträgt. Ich bin gegen die ganze Sache und füge mich nur deinem Wunſch, weil du vorſchnell zugeſagt haſt“ Der Geheimrat fühlte, daß er das Spiel hoffnungs⸗ los verloren habe, und ein gewiſſes Ruhebedürſtes ließ ihn lächelnd ſagen:„Dieſes Mal bin ich alſo das Kar⸗ nickel. Ich ſehe auch voraus, daß dieſer Theaterabend bei Hersfeldts für uns noch manche weitere Unruhe im Gefolge haben wird.“ (Fortſetzung folgt.) rung micht erfolgt, iſt, wie verlautet, der Beſuch Kalſen Wilhelms in London anläßlich der Denkmalsenthüllung ſeiner Großmutter in Frage geſtellt.— Der in Ham⸗ burg verhaftete Inhaber der Firma Schultz u. Co. in Southampton ſoll nur eine vorgeſchobene Perſon und ein Handlanger des Entflohenen ſein.— Soweit die Mel⸗ dung des„Preß⸗Telegraph“, die wir natürlich nur unter dem größten Vorbehalt wiedergeben. Ein offizielles De⸗ menti dieſer aufſehenerregenden Nachricht wird wohl nicht ausbleiben. Das genannte Nachrichtenbureau will jedoch, trotz der zu erwartenden Dementis, den Inhalt obiger Meldung vollkommen aufrechterhalten. * Die Herkunft der Diamanten in Deutſch⸗ Südweſt. Eine Forſchungsexpedition zur Aufſuchung der primären Lagerſtätte der ſüdweſtafrikaniſchen Dia⸗ manten hat nach neuer Meldung der Swakopmunder Zeitung„Südweſt“ der Regierungsgeologe Dr. Voit am 15. Februar angetreten. Er hat ſich zunächſt über Wind⸗ huk nach Maltahöhe begeben, wo die Expedition ihren Ausgang nimmt. Es handelt ſich darum, möglichſt An⸗ haltspunkte und beweiskräftige Unterlagen für die Teo⸗ rie der Herkunft der Diamanten aus dem Innern aufzu⸗ finden. Dr. Voit vertrat von jeher den Standpunkt, daß die primäre Lagerſtätte der gefundenen Diamanten im Innern des Landes zu ſuchen ſei. Die Expedition wird von Maltahöhe aus weſtlich die alten Flußbette der Namib abwärts führen. Die Teilnehmer werden mit allen Schrecken und Gefahren der waſſerloſen Namib zu kämpfen haben. a * Reform der Nahrungsmittelkontrolle. Das Reichsamt des Innern hat die Errichtung einer Zentral⸗ ſtelle für die Begutachtung von Nahrungs- und Genuß⸗ mitteln in Berlin beſchloſſen. Die verſchiedenartige Be⸗ gutachtung, die bisher derartige Waren in Deutſchland erfuhren, war ſowohl für die Fabrikanten als auch für das Publikum von nicht unweſentlichem Nachteil. Eine große Anzahl von Petitionen hat in dieſer Frage be⸗ keeits ſeit längerer Zeit das Reichsamt beſchäftigt, ohne eine endgültige Entf heidung herbeizuführen. Durch die Vermittlung faſt aller deutſchen Bundesſtaaten iſt die Angelegenheit nunmehr einer allgemeinen Erörterung unterzogen worden. Die Staatsbehörde hat ſich jetzt für die Einführung dieſer neuen Reform entſchieden. a Italien. 75— 85 Der Matin meldet aus Rom: Das Kabinett Giolitti kann nunmehr als gebildet betrachtet werden. Es iſt der Mitwirkung der demokratiſchen Linken, der Radikalen und E Sozialiſten ſicher. Die Sozialiſten werden das Ka⸗ bittett nicht nur wegen der Berufung Biſſolati's, welcher das Landwirtſchaftsminiſterium übernimmt, unterſtützt, weil ſie überhaupt das Programm Giolittis en. Die Bildung des Kabinetts wird wahrſchein⸗ lich am Mittwoch offiziell bekannt gemacht werden. Die Kammer wird auf Freitag oder Samstag einberufen, und dann in die Ferien gehen. ü 5 55 Rußland a Aus Pekersburg wird gemeldet: Der ruſſiſch⸗chine⸗ ſiſche Konflikt ruft nach dem ruſſiſchen Ultimatum die ernſteſten Beſorgniſſe in den offiziellen Kreiſen hervor. Nach Mitteilungen des Auswärtigen Amtes iſt die ruſ⸗ ſiſche Regierung beſonders erregt über den nachläſſig huld⸗ vollen Ton der letzten chineſiſchen Note, in welcher nicht bon ruſſiſchen Vertragsrechten geſprochen wird, ſondern worin getan wird, als ob China Rußland eine Gnade erweiſt, wenn es deſſen Forderungen nachkommt.— In den politiſchen Kreiſen bedauert man, daß das energiſche Ultimatum Rußlands nicht ſchon vor 14 Tagen erfolgt iſt. Unterdeſſen habe ſich Gelegenheit geboten, die Agitation unter der chineſiſchen Bevölkerung in großem Umfang aufzunehmen. Die ruſſiſche Regierung ſteht einem eventuellen Zuſammenſtoß mit China fertig gerüſtet gegenüber. Der neu ernannte Truppenchef von Irkutsk, General Nikitin, iſt geſtern dahin abgereiſt. Er iſt zum Befehlshaber für den Fall eines Krieges mit China auserſehen. Im Kaſanſchen Militärbezirk finden Truppenverſchiebungen ſtatt. Die Times meldet aus Peking: Geſtern ſtattete der Vizepräſident des auswärtigen Amtes, welcher früher Geſandter in Petersburg war, dem ruſſiſchen Geſandten einen Beſuch ab und gab ihm die mündliche Verſicherung, daß die chineſiſche Regierung unverzüglich den ruſſiſchen Forderungen nachkommen werde. Mexiko. 8 In Newyork weilende Mitglieder der Familie Ma⸗ deros reiſten nach der mexikaniſchen Grenze ab, angeblich auf Grund von Inſurgenten⸗Siegesbotſchaften. Die Anſichten über die Bedeutung des Rücktritts des mexikaniſchen Kabinetts ſind geteilt. Die Inſurgenten erklären, der Rücktritt bedeute das Ende des Regimes dere wieder behaupten, die Neubildung des Kabinetts werde die Poſition Diaz' feſtigen. Ueber die neuen Männer verlautet noch nichts weiteres. Vielfach wird die Anſicht geäußert, Limantour werde die Macht hinterm Throne ſein.. Lokales. Seckenheim, 28. März. Zuſammengeſtürzt iſt Sonntag mittag unter großem Geräuſch und Aufwirbeln einer mächtigen Staub⸗ wolke die Herrn L. Schaffner gehörige Scheune in der Lauerſtraße. Man nimmt an, daß das alte Gebäude ein Opfer des an dieſem Tage beſonders heftig wehenden Windes geworden iſt. Zum Glück ift niemand von den herabfallenden Balken, Ziegeln uſw. getroffen worden. Von der Scheune ſind nur die Umfaſſungsmauern ſtehen eblieben, der übrige Teil iſt zu einem Chaos aufgetürmt. Sommertag im Schnee! Trübe und kalt, dazu ein iſiger Wind, ſo ließ ſich der Sonntagmorgen an; ab und u ſetzte ein Regenſchauer ein, der einem den Aufenthalt uf der Straße vollends verleidete. Wie zu erwarten war, wurde denn auch der geplante Sommertagszug zum großen Aerger der auf den Planken zahlreich verſammelten Jugend auf nächſten Sonntag verſchoben. Die größte Ueberraſchung des Tages aber brachte die ſiebente Abendſtunde in Geſtalt eines überaus heftigen Schneetreibens. Im Nu war die nze N mit dem eue Winterkleide überzogen; gegen 111 ben reichte Diaz und dieſer müſſe den Zurückgetretenen folgen. An⸗ Ende. Die Frühlingsſonne, die geſtern im Gegenſatz zum Sonntag ihre erwärmenden Strahlen vom azurblauen 2 0 ſandte, bereitete der Winterlandſchaft ein ſchnelles nde. — Lehrverträge. Es naht der Termin, an dem ein großer Teil der Kinder einen Beruf ergreift. Da heißt es für die Eltern und Vormünder, ſich beizeiten nach einer Lehre umzuſehen. Iſt ſie gefunden, ſo gilt es, den Lehrvertrag abzuſchließen. An ſich bedarf der Vertrag, um gültig zu ſein, keiner beſonderen Form, auch der mündliche Abſchluß macht ihn perfekt. Dennoch iſt es nötig, ihn ſchriftlich abzufaſſen, falls er in allen Punkten wirkſam ſein ſoll. Für den gewerblichen Lehr⸗ vertrag lauten die geſetzlichen Vorſchriften über den ſchrift⸗ lichen Abſchluß alſo:§ 126 b der Gewerbeordnung ſchreibt vor:„Der Lehrvertrag iſt binnen vier Wochen nach Beginn der Lehre ſchriftlich abzuſchließen.“ Dieſer Vor⸗ ſchrift wird durch Strafandrohung für den Lehrherrn Nachdruck verliehen. Schließt er nämlich den Vertrag nicht ſchriftlich ab, ſo kann er mit Geldſtrafe bis zu 20 Mark und im Unvermögensfalle mit Haft bis zu 3 Tagen beſtraft werden. Auch für den gewerblichen Lehr⸗ vertrag iſt Grundſatz, daß der formloſe mündliche Ab⸗ ſchluß an ſich zur Gültigkeit genüge. Allein in einzelnen Beziehungen wird ſeine Wirkſamkeit beim Mangel der Schriftform ſtark eingeſchränkt und zwar nicht nur zu ungunſten des Lehrherrn, ſondern auch des Lehrlings. Verläßt der Lehrling die Lehre unbefugt ohne Zuſtim⸗ mung des Lehrherrn, ſo kann dieſer den Anſpruch auf Rückkehr nur geltend machen, wenn der Vertrag ſchrift⸗ lich geſchloſſen iſt. Der Anſpruch des Lehrherrn auf Fort⸗ ſetzung der Lehre ſetzt alſo ſchriftlichen Abſchluß voraus. Sodann haben beide Teile Entſchädigungsanſprüche bel ordnungswidriger vorzeitiger Auflöſung der Lehre nur, wenn die Schriftform gewahrt iſt. Es heißt nämlich in 5.127 der Gewerbeordnung:„Erreicht das Lehrverhält⸗ nis vor Ablauf der verabredeten Lehrzeit ſein Ende, ſo kann von dem Lehrherrn oder von dem Lehrling ein Anſpruch auf Entſchädigung nur geltend gemacht wer⸗ den, wenn der Lehrvertrag ſchriftlich geſchloſſen iſt.“ Alſo auch der Lehrling kann, falls er entlaſſen wird, Schadenerſatz nur verlangen, wenn ein ſchriftlicher Ver⸗ trag vorliegt, dagegen kann er die Fortſetzung der Lehre auch bei bloßem mündlichen Abſchluß fordern; der An⸗ ſpruch des Lehrherrn auf Fortſetzung iſt jedoch gleichfalls von der Schriftform abhängig. Die Sache iſt alſo etwas verwickelt und willkürlich geregelt. Die Handwerkskam⸗ mern und die Innungen, denen die nähere Regelung des Lehrlingsweſens obliegt, haben meiſt Formulare für die Lehrverträge entworfen, und es iſt ratſam, ſich ihrer zu bedienen. Gehört der Lehrherr einer Innung an, ſo muß er ihr eine Abſchrift des Vertrages binnen 14 Ta⸗ gen nach Abſchluß einreichen. Ebenſo iſt der Lehrherr verpflichtet, den Vertrag auf Verlangen der Ortspolizei⸗ behörde einzureichen.„ Aus Nah und Fern. Karlsruhe, 25. März. An Stelle des Gene⸗ ral a. D. Leutwein, der die Kandidatur für den Reichs⸗ tagswahlkreis Karlsruhe⸗Bruchſal alsbald wieder nieder⸗ gelegt hatte, iſt nunmehr der der Reichspartei angehörige Kreisdirektor Freiherr v. Gemmingen in Straßburg als Kandidat für die rechtsſtehenden Wähler des Wahlkreiſes Karlsruhe⸗Bruchſal aufgeſtellt worden. Der genannte, ein geborener Badener, hat die Kandidatur angenommen. Mannheim, 25. März. Am geſtrigen Abend gingen die Budgetberatungen des Bürgerausſchuſſes, die vier Tage in Anſpruch nahmen, zu Ende. Faſt jeder Tag hatte ſeine kleine Senſation gehabt. Am erſten war es die Feuerwehrdebatte, an welchem der kreiſende Berg eine Maus gebar, am zweiten war es die ebenfalls ge⸗ ringfügige Schlachthofaffäre. Dann kam der ſcharfe Hieb gegen die bayeriſche Regierung, welche wegen des ſchönen Rheinbrückenzolles gegen den Geiſt des modernen Ver⸗ kehrs fündigt. Am dritten Tag waren Krankenhaus und Theater Angelpunkte pikanter Debatten und geſtern am letzten Tage gab es eine tragi⸗komiſche Epiſode aus dem Kapitel Handwerk und Submiſſion. Durch die Auftei⸗ lung der Glaſer⸗ und Schreinerarbeiten bei den ſtädtiſchen Neubauten war eine Ludwigshafener Großfirma kalt ge⸗ ſtellt werden. Sie wußte ſich aber zu helfen. Sie nahm zwei hieſige Kleinmeiſter als Strohmänner, dieſe ließen ſich die Lieferungen übertragen und die Fabrik bekam die Arbeit. Darüber wurde heute Lärm geſchlagen und man will nun eine Beſtimmung ſchaffen, wonach die Meiſter jede Arbeit in der eigenen Werkſtatt herſtellen müſſen. Geſtern abend fand das Budget dann einſtim⸗ mige Annahme und Genehmigung. Aus Baden, 25. März. In den leßten Tagen ſteigert ſich die Zufuhr von holländiſchem Schweine⸗ fleiſch nach dem badiſchen Oberlande immer mehr. Wäh⸗ rend bisher gewöhnlich nur zwei Spezialwagen nach dem Oberlande gingen, paſſierten geſtern 6 Wagen die Sta⸗ tion Heidelberg.. (Von der Baar, 25. März. Ein eigenartiges Gefährt paſſierte heute die Baar. Der Faßroller Joh. Eckert von Behla, Amt Donaueſchingen, will mit ſeinem Orga ui neun ee eech ene eee Kilometer langen Donauſtrom zu Fuß folgen. Geſtern nachmittag halb 4 Uhr wurde die Ausreiſe von der Donauquelle angetreten. Sie hoffen, bis September die Donaumündung erreicht zu haben, und müſſen, falls ſie nicht der gewetteten 5000 Mk. verluſtig gehen wollen, N nächſten Jahres zu Fuß wieder zurückgekehrt in. e e„„ () Mannheim, 27. März. Die Fuhrleute, die in ee Betrieben beſchäftigt ſind, traten wegen ohndifferenzen in den Ausſtand. Es ſtreiken etwa 200 Fuhrleute. Der„Verein für Luftſchiffahrt“ beſchloß, daß vom 1. Januar 1912 ab ein einheitlicher Mitglieder⸗ beitrag von 15 Mk. erhoben wird, und daß der Preis für eine Ballonfahrt ſchon jetzt von 300 Mk. auf 225 Mk. einſchließlich aller Nebenkoſten herabzuſetzen iſt, mit der Maßgabe, daß Mitglieder, die ſchon einmal gefahren ſind, nur noch 50 Mk. für eine Fahrt zu zahlen brauchen. Der Verein hofft, dadurch die Freude am Sport und die Teilnahme an den Fahrten vieler zu beleben. An⸗ meldungen Fahrten nimmt jederzeit die Geſchäfts⸗ 2 (Wertheim, 27. März. Der Sicherheits hafen Tauber iſt bedeutend erweitert worden. Es wurden mi einem Koſtenaufwand von 36 000 Mk. 11000 Kubik meter Erde ausgebaggert. Der Hafen hat bei normalem Waſſerſtand eine Tieſe von 1,90 Meter. (9) Hirſchhorn, 27. März. Vorgeſtern wurde hier im evangeliſchen Pfarrhaus eingebrochen und aus dem Arbeitszimmer des Geiſtlichen eine eiſerne Kaſette mil über 500 Mk. Inhalt ſowie eine wertvolle goldene Bro ⸗ ſche entwendet. ( St. Leon, 27. März. Der ſeit etwa 5 Wochen vermißte, 50 Jahre alte Landwirt Ferdinand Heß au Kronau wurde geſtern als Leiche in der Nähe unſeres Ortes aus dem Kraichbach gezogen. Nach den Feſtſtel⸗ lungen des Bezirksarztes ſcheint Selbſtnard varäklisgew Nenes aus aller Welt * Ausſchreitungen ſtreikender Bergleute. In Kohlenrevier von Südwales(England) kam es wieder zu wüſten Ausſchreitungen. Eine große Menge ſtrei⸗ kender Bergleute marſchierte nach dem Clydach Vale ir der Abſicht, die auf der Cambriangrube arbeitenden Ge⸗ werkſchaftler zum Anſchluß an den Streik zu bewegen. Die Polizei war bereits mit Verſtärkungen zur Stelle als die Ausſtändigen die Grube erreichten. Die Strei⸗ kenden beſetzten die umliegenden Hügel und begannen eir Steinbombardement auf die tiefer gelegene Grube. Die Polizei ging von verſchiedenen Seiten gegen die Strei⸗ kenden vor, mußte aber vor dem Steinbombardement zu⸗ rückweichen. Als weitere Verſtärkung eingetroffen war, ging die Polizei von neuem gegen die Streikenden vor, die ſchließlich den Platz räumten. 5 Schutzleute wurden bei dem Angriff verwundet. Erpreſſer⸗Prozeß. Vor der 4. Strafkammer des Landgerichts 1 in Berlin kam eine Erpreſſer⸗Affäre zur Verhandlung, die in der techniſchen Ausführung der Erpreſſung eine ganz neue Nüance bietet. Die An⸗ geklagten haben gewöhnlich nicht mit Drohungen gear⸗ beitet, ſondern ſie ſollen auf dem Umwege von Privat⸗ klagen, die ſie gegen ihre Opfer anſtrengten und denen diese aus gewiſſen Gründen gegen Zahlung von Ab⸗ ſtandsgeldern aus dem Wege gingen, ihre erpreſſeriſchen Abſichten ausgeführt haben. Die Beſchuldigten ſind dit unverehelichte Anna Kayſer und der frühere Polizei⸗ wachtmeiſter, jetzige Detektiv Paul Ströhlau. Ihnen wird verſuchte Erpreſſung gegenüber dem Generalkonſul eines Balkanſtaates zur Laſt gelegt. Das Gericht verurteilte die Angeklagte Kayſer wegen gemeingefährlicher, teils verſuchter, teils vollendeter Erpreſſung zu einer Ge⸗ ſamtſtrafe von 2 Jahren Gefängnis. Gegen Ströhlau erkannte des Gericht auf ein Jahr Gefängnis. Beiden Angeklagten wurden 4 Monate auf Unterſuchung an⸗ gerechnet. N 5 *Meuternde Zöglinge. Der ſeinerzeit gemeldete Aufruhr im Kloſter Zum guten Hirten in München, einer Zwangserziehungsanſtalt, hat jetzt den Münchener Jugendgerichtshof beſchäftigt. 8 der Angeklagten er⸗ hielten wegen Sachbeſchädigung Gefängnisſtrafen von einem Tage bis zu einer Woche. Alle Angeklagten er⸗ klärten, ſie hätten den Aufruhr nur angezettelt, um mög ⸗ lichſt ſofort aus der Anſtalt entlaſſen zu werden und den Karneval mitmachen zu können. * Wechſelfälſchungen. Wie die Münchner Zei⸗ tung meldet, wurde eine Münchner Kaufmannsgattin wegen Wechſelfälſchungen auf den Namen eines Arztes und ihres eigenen Mannes verhaftet. Die Geſamtſumme der gefälſchten Wechſel ſoll 25000 Mk. ausmachen. 5 Mord oder Selbſtmord. Auf ihrem Landſitze in der Nähe von Bethersdon bei London wurde das deutſche Ehepaar Berndt tot aufgefunden. Frau Berndt lag mit einer Kopfwunde tot im Bette, während die Leiche des Mannes mit durchſchnittenem Halſe und einer Wunde am Kopfe im Keller aufgefunden wurde. Gerüchte bringen den Tod des Ehepaares mit dem plötzlichen Be⸗ ſuche eines aus Dover zugereiſten Deutſchen in Zuſam⸗ menhang, doch neigt die Polizei der Anſicht zu, daf Berndt zuerſt ſeine Frau und dann ſich ſelbſt getötet hat. » Bergarbeiterſtreik. Die ſtreikende Belegſchaft der Zeche„Glück auf Segen“ in Hörde hielt eine außer⸗ ordentlich ſtark beſuchte Belegſchaftsverſammlung ab, in der der Beamte des alten Verbandes Hansmann mit⸗ teilte, der Vorſtand des alten Verbandes habe, nachdem er die Einigkeit der Bergleute geſehen, dem Streik nach⸗ träglich ſeine Zuſtimmung gegeben und hoffe, daß bei treuem Ausharren der Bergleute die Zeche bald zum Nachgeben gezwungen werde. Durch den ſeit Tagen an⸗ haltenden Streik und die dadurch bedingte Arbeitsein⸗ ſtellung auch der Fördermaſchiniſten und des Bedienungs⸗ perſonals der Waſſerhaltungsmaſchinen iſt der Zeche be⸗ reits erheblicher Schaden durch Waſſerzufluß entſtanden. Die ſiebente Sohle ſteht unter Waſſer; die Grubenpferde mußten zu Tage gefördert werden. * Mordtat eines Trunkenboldes. Der 40 Jahre alte Arbeiter Johann Grub in Oberſtein a. d. Nahe, dem vor einiger Zeit die Frau geſtorben war, unter⸗ 11 ein Liebesverhältnis mit der 22 Jahre alten äſcherin Emma Bohrer. Da Grub ein dem Trunke ergebener Menſch war, wollte die Bohrer das Verhält- nis löſen. Dieſer beſtand aber auf der Feſtſetzung des Termins für die Hochzeit. Als ſich das Mädchen wei gerte, feuerte Grub zwei Schüſſe auf ſie ab, durch die das Mädchen auf der Stelle getötet wurde. Dann ſchoß Bohrer noch auf einen hinzugekommenen Gendarmerie⸗ Wachtmeiſter. Jedoch prallte die Kugel an deſſen Brief⸗ taſche ab. Grube wurde verhaftet und konnte nur mit Mühe gegen die aufgeregte Bevölkerung geſchützt werden, * Dynamit⸗Exploſion. Bei Burton on Trent in der Nähe Londons flog geſtern ein Dynamit⸗Magazin einer Kohlengrube in die Luft, wodurch eine heftige Ex⸗ ploſion auf Meilen im Umkreis verurſacht wurde. In der Nähe des 8 waren alle Bäume aus der Erde geriſſen. Die Mauern des Gebäudes waren in einen Schutthaufen verwandelt und das Dach war auf eine benachbarte Farm niedergefallen. Ein Fuhrmann, der eine Quantität des Sprengſtoffes nach der Grube bringen ſollte, war von der Wucht der Exploſion voll“ kommen zermalmt worden. „ Betrügeriſcher Notar. Die Unterſuchung geg 1 Ber au bei Ci 1 mehr refeld iſt nunm e — ee r 2 E. e SS DS . 1 Seeg S FTFTCTCC abgeſchloſſen. E werden ihm 128 ſtrafbare Handlungen zur Laſt gelegt und zwar Betrug, Urkundenfälſchung, onkursvergehen und Unterſchlagung im Amte. Die Höhe der unterſchlagenen Gelder beträgt 278 000 Mk. Mord⸗Affäre. Zu der Verhaftung einer inter⸗ nationalen Verbrecherbande in Paris, deren Haupt, na⸗ mens Defrenne, beſchuldigt wird, an einem im vorigen Jahre in Berlin an einem Kindermädchen begangenen Morde beteiligt zu ſein, erfährt der Lok.⸗Anz., daß bei r Berliner Kriminalpolizei von der Ermordung eines Kindermädchens nichts bekannt iſt. Es iſt daher anzu⸗ ſehmen, daß die Angaben des Verhafteten entweder auf Unwahrheiten beruhen, oder aber, daß vielleicht ein als Selbſtmörderin beerdigtes Mädchen dem Täter zum Opfer 5 iſt, was man aber an maßgebender Stelle be⸗ t. Auf der Flucht verhaftet. Der flüchtige Dres⸗ dener Rechtsanwalt Dr. Schulz, der, wie bereits gemel⸗ det, Klientengelder unterſchlagen hat, iſt in Chemnitz ver⸗ haftet worden. Schulz hatte ſich in einem dortigen Hote! einlogiert. Im Laufe des Tages erkundigte er ſich wie⸗ der olt, ob eine telegraphiſche Anweiſung aus Berlin für ihn angekommen ſei. In der Nacht begab er ſick nochmals zum Poſtamt, um Nachfrage zu halten. Als er gegen 12 Uhr in das Hotel zurückkehrte, wurde er don einem Kriminalbeamten verhaftet. Größere Geld⸗ beträge befanden ſich nicht in ſeinem Beſitz “ Betrügeriſcher Bankdirektor. Die Pariſer Polizei verhaftete den Direktor eines Finanzinſtitutes, Part auensbruches eingebracht waren. So hat u. a. ein 5 riſer Schauſpieler ſein ganzess Vermögen durch den ankier verloren. bent, Bergarbeiterſtreik. Die galliſchen Grubenar⸗ 1 im Bezirk Cambriam und Rhonda(England), haben andes ſowie die Ablehnung der unterbreiteten Kom⸗ mißvorſchläge beſchloſſen. des 2 Münzenfund. Bei Ausgrabungsarbeiten unweil Er Ortes Sainin Brelade in Jerſey(England) ſtießen zerdarbeiter auf eine Reihe großer Gefäſſe mit Goldmün⸗ Ni Der Sammlerwert des Münzenfundes wird auf 6 illionen Mk. geſchätzt. i 1 bm Ein Sozialiſt beim König. Die geſamte Preſſe den dentiert den Empfang des Sozialiſten Biſſolati durch 1 önig von Italien. Biſſolati hatte ſich, wie die Tri⸗ Jhlin mitteilt, geweigert, weder in einem Gehrock noch im gar nach dem Quirinal zu begeben. Seine ein⸗ de Konzeſſion war, daß er graue Handſchuhe anlegte. fein ornale d'Italia zufolge wurde Biſſolati, der dt grauen Schlapphut im Vorzimmer zurückließ, ſo⸗ zun das Zimmer des Königs geführt, in dem dieſer 1 8 anweſend war. Der König reichte ihm die Hand med nötigte hn, neben ihm auf dem Sbfa Platz zu neh⸗ 55 Das Blatt ſtellt in der Beſprechung dieſes unge⸗ Büſmichen Vorganges feſt, daß es lang her ſei, daß ſo⸗olati gerufen habe: Nieder mit dem König. Das Bedin ſche Organ Avanti erklärt, Biſſolati habe als führung für ſeinen Eintritt in das Kabinett die Ein⸗ bellt des allgemeinen zund gleichen Wahlrechts ge⸗ f ddent anderes ſozialiſtiſches Organ betrachtet den U uellen Eintritt von Sozialiſten in das neue Kabinett ein Zeichen der Demokratiſierung der Monarchie. bete. Sein Kind totgeprügelt. Der 33jährige Ar⸗ den Richard Sollanek, der ſein vierjähriges Töchter⸗ Lerlion Tode geprügelt hat, wurde vom Surge h Nngan wegen vorſätzlicher Körperverletzung mit tötlichem been ge unter Versagung mildernder Umſtände zu 10 18 Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverluſt verurteilt. 1 Staatsanwalt hatte 15 Jahre Zuchthaus beantragt. Wat um eine Erfindung. Bei der Staatsanwalt⸗ J Dresden wurde gegen den Rechtsanwalt Dr. Ernſt ten Strafanzeige wegen Unterſchlagung von Klien⸗ 1 lein ei in bedeutender Höhe erſtattet. Nachdem er N genes Vermögen, die beträchtliche Mit ift ſeiner ö Fra das Kapital ſeiner Schwiegermuttel für eine K cbertr J verbraucht hatte, vergriff er ſich an den ihm Vreszen ten Geldern. Dr. Schulz iſt ſeit 8 Tagen von not Abgereiſt und hat ſich vermutlich nach Amerika 1 1 5 Berlin der Mord an der Witwe Hoffmann In dn der wurde der Schankwirt Kolitzik dem des Mordes Griehl Witwe Hoffmann beschuldigten Krankenpfleger . Beſtimmegenübergeſtellt Er erkannte in ihm auf das 1 Morde leſte den Mann wieder, der am Nachmittage des erm ier das telephoniſche Geſpräch nach dem S äch⸗ führt ber, der dem Mordhauſe gegenüber wohnte, ge⸗ ri Damit ſcheint die Beweiskette geſchloſſen und A des Mordes überführt. bum: Ein willkürlicher Polizeibeamter. Die Straf⸗ f mann Blogau verurteilte den Polizeiſergeanten Her⸗ und 5 zel aus Neuſalz zu 6 Monaten Gefängnis ſffentfi ch ihm die Befähigung zur Bekleidung eines Fennel on, Amtes auf die Dauer von 3 Jahren ab. 9 1 hatte in mehreren Fällen Perſonen widerrecht⸗ 1 1 und ſie auf der Polizeiwache mißhandelt. 1 Warraldohnafteter, Durchgänger. Auf dem Baſeler ug ace hnhof wurde von der Polizei der wegen Un⸗ dann 80 am Betrage von 64000 Mk. verfolgte Kauf⸗ 9 5 Markowitz aus Budapeſt verhaftet. Aer der garbeiterſtreit Die Lage in dem Gruben; altet ſi es Clodach⸗ und Rhondda⸗Tales(england) ge⸗ der g Hemmer ernster die 5000 Bergleute, die nun ö bitter nate nicht mehr arbeiten, ſind aufs äußerſte under Vor einigen Tagen überfielen ihrer mehrere 5 8 ge Grubenbeamte und eine Anzahl Poli⸗ kalte und don bardierten ſie mit Steinen, ſo daß die 15 3 die Beamten in ein Gaſthaus flüchten muß⸗ lch en. 5 von den Ausſtändigen regelrecht belagert die Sreikerdorigeholte Polizeitruppe vertrieb schließ . 5 0 Ausbreitung der Maul- und Klauen⸗ bed Arſolge de, ſeuche 1910—1911. 0 Ausbreitung der Maul- und Klauenſeuche 5, daß die Weiden nicht recht eitig be⸗ er. halb h. Nr halb h gen welchen verſchiedene Klagen wegen Betruges und. b 7041 gegen 309 Stimmen die Fortſetzung des Aus⸗ Reichstag elne R ſind. Die Berliner ausfallen, wie auch 11, Pommern 2 G reicht. Es trat dann in Weſtpreußen ein rückgegangen. Mitte terdeſſen auf 500, in dagegen auch ihren und iſt bis zum Jan auzuſchwellen. Nun haben von worden. Dies ſteht die Ausbreitung in d vember erfolgte der 2 wa lich verſchont blieben werden kann. g Lohnabzug ten. Ein Maurermei feſtgeſtellt, daß bei i laſſen und ihnen je befinde ſich nur 6 M terialtransport habe einen Tag gebummel den Standpunkt, daß mungsorgane. haben die Aerzte zu Sa man hat zweifellos Jetzt aber iſt e ſtoff Inhalatione eſolution angenommen, durch eine Sach⸗ verſtändigen⸗Konferenz Mittel und Wege beraten zu laſ⸗ ſen, die dieſe drohenden Schäden zu verhindern geeignet Maſtvieh⸗Ausſtellung muß ebenſo die Viehausſtellung der Deutſchen Landwirtſchaftsgeſellſchaft. Da iſt es denn intereſſant, zu erfahren, wie der Gang der diesmaligen Seucheninva⸗ ſion geweſen iſt, worüber die Amtliche Zeitung des Deut⸗ ſchen Fleiſcherverbandes folgendes ſchreibt: 5 Im Auguſt v. J. wurde die Seuche vom Nutzvieh⸗ markt in Tuchel ins Binnenland und von Rußland durch Zigeuner nach Poſen verſchleppt. Ende Auguſt waren verſeucht in Oſtpreußen 110, Poſen 50, Weſtpreußen ehöfte. Ende September hatte die Seuche bereits in der Provinz Sachſen 63, Schleſien 43, Pommern 159, Brandenburg in 13 Gehöften Fuß ge⸗ faßt. Poſen ſtieg auf 159, im Laufe des Monats Ok⸗ tober auf 941, im November auf 1980 und Dezember auf 2242 verſeuchte Gehöfte. Faſt die Hälfte ſämtlicher Seu⸗ chenfälle Preußens entfielen bis dahin auf die Provinz Poſen. In Oſtpreußen wurde der Höchſtſtand der Seuche bereits im November, in Weſtpreußen im Dezember er⸗ in Oſtpreußen ein ziemlich raſcher, langſamer Rückgang ein. Auch in der Provinz Poſen iſt die Seuche unterdeſſen ſtark zu⸗ März waren noch 781 Gehöfte ver⸗ ſeucht, dagegen iſt die Zahl der verſeuchten Gehöfte in Brandenburg ſtationär geworden; ſie iſt in Schleſien un⸗ der Provinz Sachſen auf etwa 900 geſtiegen. Im Königreich Sachſen erreichte die Seuche Höchſtbeſtand bereits im November uar zurückgegangen, um jetzt erneut den öſtlichen Provinzen aus eine Reihe von Verſchleppungen nach weſtlichen Provinzen ſtattgefunden. In den Thüringer Staaten und Hannover, ferner aber auch in Bayern und Baden tauchte die Seuche im Oktober auf. In den Thüringer Staaten hat ſie eine beſondere Ausdehnung nicht erreicht. Dagegen iſt Braunſchweig in der letzten Zeit außerordentlich verſeucht im Zuſammenhang mit der Ver⸗ ſeuchung der Provinzen Sachſen und Hannover. Am 31. Oktober waren in der Provinz Hannover nur 7, am 15. März 1021 Gehöfte verſeucht. Noch raſcher ging en Rheinlanden vor ſich. Ende No⸗ erſte Fall der Einſchleppung. Am Jahresſchluß waren 5 Gehöfte, Mitte März aber bereits 879 Gehöfte verſeucht. Im Monat Februar erlangte die Seuche auch in Heſſen⸗Naſſau, Weſtfalen und den lip⸗ peſchen Fürſtentümern eine größere Ausbreitung. In Süddeutſchland wurde zunächſt Bayern in ſtärkerem Grade ergriffen, doch befindet ſich die Seuche rechts des Rheins ſtark im Abflauen. Dagegen ſchwankt die Verſeuchung in der Pfalz ungemein. Am Ende des Monats Fe⸗ bruar ſind dann aber die übrigen ſüddeutſchen Staa⸗ ten, insbeſondere Württemberg, ſtark verſeucht worden. Innerhalb ſechs Wochen ſtieg die Zahl der in Würt⸗ temberg verſeuchten Gehöfte von 45 auf 1632, ſo daß 5 der Schwerpunkt der Seuche hier ruht. Auch in ſaß⸗ Lothringen und Baden, ferner im Großherzogtum eſſen hat ſich ein raſches Anwachſen der Seuche ergeben, hrend Norddeutſchland, ſpeziell Schleswig⸗Holſtein, Mecklenburg und Oldenburg bisher von der Seuche leid⸗ Obgleich der Zug nach dem Weſten bei dieſem Seu⸗ chengang deutlich zu erkennen iſt und die Seuche im Oſten im Zurückgehen iſt, iſt die Zahl der verſeuchten Gehöfte immer weiter, und zwar jetzt auf 9433, geſtiegen, ſo daß ein Erlöſchen der Seuche in abſehbarer Zeit nicht erwartet Gerichtszeitung. bei zu langſamem Arbet⸗ ſter hatte in einem ſpeziellen Falle hm angeſtellte Maurer nicht all⸗ zuflotte Arbeiter ſeien und daraufhin zwei Maurer ent⸗ 5 Mark abgezogen. Die Maurer klagten dieſen Betrag natürlich ein. In der Verhand⸗ lung führte der Meiſter aus, die Maurer ſeien mit 55 Pfg. Stundenlohn engagiert und zuletzt beauftragt ge⸗ weſen, auf dem Dache eines Neubaus Fugen zu ver⸗ ſtreichen. Dieſe Arbeit ſei ganz leicht geweſen, das Dach eter über dem Erdboden, der Ma⸗ alſo keine Anforderungen an die Arbeitszeit geſtellt. Die Hälfte der Arbeit hätten die beiden Kläger in zweieinhalb Tagen fertiggeſtellt, die zweite Hälfte hätte ein Gehilfe mit einem Lehrling in anderthalb Tagen beendigt. Die Kläger hätten alſo jeder t. Dieſe ſtellten ſich dagegen auf ſelbſt in dieſem Falle ihnen der volle Tagelohn zuſtände. Das angerufene Gewerbegericht wies dagegen die Tarderung auf Bezahlung des vollen Aietne Hoffung ſür rande. Von allen Krankheiten ſind am meiſten verbreitet, die tückiſchſten und folgenſchwerſten, die Erkrankungen der At⸗ Mit„ein bißchen Huſten“ fängt es an, wer achtet auf ein„bißchen Huſten“! Dann wird der Schlaf ſchlechter: man wirft Schleim aus, der Kopf iſt benommen, der Appetit ſchlecht, die Geſichtsfarbe fahl, das Auge krankhaft glänzend, man fühlt ſich unfähig zur Arbeit, hat Atembe⸗ ſchwerden, iſt betruͤbt bis zur Verzweiflung— und erfährt dann ſchließlich, daß man an einer ſchon weit vorge⸗ ſchrittenen Erkrankung der Atmungsorgane leidet, die den ganzen Körper in Mitleidenſchaft gezogen hat. Nun wird alles mögliche getan, um der Krankheit Einhalt zu gebieten, Geld ſpielt keine Rolle mehr, es wird alles probiert. Wer ſich's leiſten kann, geht nach Davos, um dort dünne, ſehr ſauerſtoffreiche Luft zu atmen! Da— leider— nicht Jeder in Davos leben kann, uerſtoff⸗Inhalationen gegriffen und aus eiſernen Flaſchen dem in eine Saug⸗Maske geſteckten Patienten Sauerſtoff zugeführt. Das Verfahren iſt um⸗ ſtändlich, teuer und eine Quälerei für den Kranken, aber Erfolge gehabt. 3. Sauer⸗ Tagelohnes ab und wies auf 8 611 des B. G. B. hin, kt. welchem derjenige, welcher Dienſte zuſagt⸗ zur Leiſtung dieſer Dienſte, der andere Teil zur Leiſtung der verein⸗ barten Vergütung verpflichtet iſt. Steht jedoch dabei die Leiſtung in einem auffälligen Mißverhältnis zu der auf⸗ gewendeten Zeit, ſo daß man annehmen muß, daß die Arbeitszeit nicht voll ausgenützt wurde, ſo würde es gegen Treu und Glauben verſtoßen, vom Arbeitgeber im allgemeinen noch kein Grund, den Stundenlohn zu kürzen, im vorliegenden Falle kommen jedoch ſelbſt unter wohlwollenſter Berückſichtigung aller zugunſten der Ar⸗ beiter ſprechenden Faktoren, z. B. große Hitze, höchſtens zwei Arbeitstage heraus, ſo daß die Maurer mindeſtens 5 Stunden müßig verbracht haben. Sie müßten ſich da⸗ her einen Abzug von fünf Stunden zu 55 Pfg. gefallen laſſen. Redaktion. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann in Seckenheim FC Todes-Anzeige. Freunden und Bekannten zur Kenntnis, daß es dem Herrn über Leben und Tod gefallen hat, unſern lieben Onkel a Thomas Br 19 4 4 La n. im 80. Lebensjahre, nach längerer Krankheit, verſehen mit den heil. Sterbſakramenten, in die Ewigkeit abzurufen. n Seckenheim, Mannheim 99 Hundheim, den 27. März 1911. zn Namen der krauernden Augehörigen: Die Beerdigung findet am. Mittwoch, den 29. März, nachmittags 80 Uhr ſtat.* „* Prima Faakkarkoffeln, neue Forten ſind eingetroffen. Frühkartoffeln: Alma, Fürſtenkrone, Kaiſerkrone, Ella. Spätkartoffeln: Woltmann. Saat-Lartoftel übel Tcgo enk Marke Lismarck, weiße 0 Königin u. Kaiſerkrone niemand. ſind zu haben bei„ 1. Johann Erny Ware. *. 32. aschkommode m. Marm. 8. Dammſt Chiffon. m. Muschelaufs. 45, 48 7 Lerülo mit Spiegel 42 4 Zimmer-Wohnung arr., 2 mit elektr. Licht u. Waſſer⸗ Sa S6 40„ leitung, eventl. mit Badeein⸗ Trumeau mit Spiege! 35 richtung, in der Nähe des J Lameſtaschendiwans 45, 50„ Bahnhofs ſofort oder] Büfetts m. Schnitzerel 118, 128 1 Kücheneinrichtungen 85 ſpäter zu vermieten. Ess-, Herren-, Schlaf- u. 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Unbedingt ſollte jeder Leidende einen Verſuch machen, zumal dieſer Verſuch nichts koſtet.“ Man ſchreibe nur eine Poſtkarte an die Berliner Chemiſche; Fabrik, Charlottenburg 5/K 11, auf der man ſeine genaue Adreſſe angibt, und man erhält umgehend gratis und franko eine Probe⸗ Inhalation. zugeſandt, ſodaß man ſich ohne Koſten von der Wirkung dieſes hilfereichen Mittels überzeugen kann. 0 Man zögere nicht! Jeder Tag iſt wichtig! Gen 1 den vollen Lohn zu verlangen. Langſames Arbeiten ſei Gelbe Induſtrie, Weltwunder, Obdutata, 15 Peter Diehm, Ftlednchstrasse 72. i mittags 8 Uhr findet auf den Planken dahier die diesjährige Pferdemuſterung ſtatt. angewieſen, eine halbe pünktlich auf genanntem Platze aufzustellen und zwar der Nummer nach, welch letztere jedes Backenſeite der Halfter zu tragen hat. die vorzuführenden Pferde werden dem Beſitzer durch die Polizei zugeſtellt. aushebungsvorſchriften beſtraft. Bekanntmachung. Die Pferdemuſterung im Jahre 1911 betr. Am Pounerstag, den 20. April I. s., vor⸗ Die im hieſigen Ort anweſenden Pferdebeſitzer werden ihre zur Muſterung vorzuführenden Pferde Stunde vor der Muſterung d. i. ½8 Uhr Pferd an der linken Die Nummer für Zuwiderhandlungen werden gemäß 8 4 der Pferde⸗ Seckenheim, 27. März 1911. gürgermeiſteramt: Volz. Schmitt. daß ſämtliche Hausanſchlüſſe an verſorgungsanlage Erdoberfläche bereits vor Einbringen des Erd- aushubes bei unſerem Brunnenmeiſter Jakob Seitz da⸗ hier zwecks Abnahme angemeldet werden müſſen. tuell müßte eine teilweiſe Wiederfreilegung der Rohre ver⸗ langt werden. Bekanntmachung. Wir weiſen hierdurch nochmals beſonders darauf hin, das Rohrnetz der Waſſer⸗ und insbeſondere diejenigen unter der Even⸗ Seckenheim, den 25. März 1911. gürgermeiſteramt: Volz. unterhaltungsarbeiten im Submiſſionswege: Arbeſtsbergebung. Die Gemeinde Seckenheim vergibt nachſtehende Bau⸗ 1. Entwäſſerungsarbeiten, 2. Inſtallationsarbeiten, 3. Maurer⸗ und Cementarbeiten, 4. Zimmerarbeiten, 5. Schloſſerarbeiten, 6. Verputzarbeiten,7 Tüncherarbeiten. Zeichnungen und Bedingungen können auf dem Rathaus hier eingeſehen werden, woſelbſt auch Angebots⸗ formulare erhältlich ſind. Die Angebote ſind mit entſpre⸗ chender Aufſchrift verſehen bis zum 11. April d. J., mittags 12 Uhr bei uns einzureichen. Seckenheim, 24. März 1911. Gemeinderat: Volz. Koch. Freiw. Liegenschafts- Versteigerung. Auf Antrag des Eigentümers Georg Philipp Probſt, gahnarbeiter in Seckenheim wird deſſeu nach⸗ beſchriebenes Anweſen, Kapellenſtraße No. 18 dahier am Dienstag, den 11. April 1911, Vorm. 10 Uhr ereiwillig unter den bei der Verſteigerung zur Verleſung enden Bedingungen öffentlich meiſtbietend verſteigert. No. 2930 k 2 ar 96 qm Hofreite und Haus⸗ in der Kapellenſtr. No. 18 mit Gebäulichkeiten. are 9000 Mk. 22⁰ Seckenheim, den 27. März 1911. gürgermeiſteramt: Ratſchreiber Volz. Koch. Für unsere Puppenfabrik suchen wir zum sofortigen Eintritt Frauen, Mädchen u. 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