x — e—— 5—— 5— 8 0 4 . 4 1 1 a 2 N 1 173 0 ö 2 3 1 1 Seckenheimer Hnzeiger, Iuesheimer, Hnzeiger, feckarhauser Zeitung. Edinger Zeitung g N Erſcheint Dien tag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. 1 * Letzte Nachrichten. * Potsdam, 3. April. Bei einer Uebung der 1. Batterie des 2. Feldartillerieregiments ſcheuten die Pferde und gingen durch. Die Führer konnten die Pferde nicht mehr halten und wurden niedergeworfen. Sieben Mann wurden überfahren und in das Kaſernenlazarett gebracht; fünf von ihnen wurden aber ſofort wieder entlaſſen, ein Kanonier erlitt einen Schenkelbruch und ein zweiter in⸗ nere Verletzungen. * Hannover, 3. April. In Misburg brannte ver⸗ Engen Nacht das Wohnhaus des Schneidermeiſters ngelke vollſtändig nieder. Die Ehefrau des Beſitzers und ſein ſechsjähriger Enkel kamen in den Flammen um. * Kopenhagen, 3. April. Bei Bergen überfuhr der Dampfer„Tjolir“ ein Boot, das draußen vom Sturm überraſcht worden war und den Hafen aufſuchen wollte. on den Inſaſſen, einem Ehepaar mit 7 Kindern, er⸗ tranken der Vater und 4 Kinder; die übrigen konnten von einem Rettungsboot aufgenommen werden. Chriſtiania, 3. April. Hier ſind die Pocken ausgebrochen. Es ſind drei Fälle ärztlicherſeits feſtge⸗ felt. Eine ſerſon iſt bereits geſtorben. Deutſcher Reichstag. Deutſcher Reichstag. b Berlin, 1. April. Die Sitzung wird in Anweſenheit der Staatsſekretäre Wermuth, Delbrück, v. Kiderlen⸗Wächter um 12 Uhr vom Präsidenten eröffnet. Auf der Tagesordnung ſteht der Etat der Zölle und Steuern. Berichterſtatter iſt Abg. Dr. Arend(Rp.) Zum Handelsvertrag mit Schweden lie⸗ gen verſchiedene Reſolut'onen vor. Speck(g.) befür⸗ wortet die Reſolutionen. Brunſermann(Rp.) ſpricht in gleichem Sinne und über die Steinbruchinduſtrie beim ſchwediſchen Handelsvertrag. Kämpff(f. Vyp.): Wenn s richtig iſt, daß 40 Millionen Ueberſchuß da ſind, ſollte man die ſchlimmſten Auswüchſe der Finanzreform beſeitigen, die Zündholzſteuer und den Scheckſtempel. Der Redner richtet Klagen an den Staatsſekretär über die Noſten der Veranlagung der Zuwachsſteuer und den Oktroi in Elſaß⸗Lothringen. Staatsſekretär Wermuth: Ich bitte dringend, alle Vermutungen über den Abſchluß un⸗ ſerer Rechnungen für 1910 einſtweilen zu unterlaſſen und den endgültigen Abſchluß abzuwarten. Der Staats⸗ ſekretär beantwortet noch die Anfrage über Zollabfertigung und erklärt, daß auf den Handel möglichſt Rückſicht genom⸗ men werde. Die Oktroifrage ſei Landesſache. Burk⸗ 8 hardt(w. Vgg.) ſpricht im Sinne von Brunſermann über den Gerſtenzoll und erklärt, daß ohne dieſen ſeine bartei den Handelsvertrag mit Schweden ablehnen werde. Graf Kanitz(konſ.) ſpricht über Pflaſterſteinzölle. Die Setkenheim, Dienstag den à. Np Hmisblaff der Bürgermeister ämter Seckenheim, Ivesheim, Neckarhausen und Edingen. gangsabgabe zufrieden zu ſein. abgabe liegt eine Reſolution Graf Weſtar p(konſ⸗) betr. die Talonſteuer von ausländiſchen Wertpapieren. Speck (Z.) erklärt ſeine Zuſtimmung. Graf Weſtarp begrün⸗ det die Reſolution. Der Staatsſekretär erklärt, daß er ſich auf die Frage einer event. Aenderung des Geſetzes nicht einlaſſen, ſondern nur erklären wolle, daß eine Aenderungen der Ausführungsbeſtimmungen nicht gut am Platze ſei. Die Abgg. Kämpff(f. Vp.), Heckſcher (f. Vp.) und Oertel(utl.) ſprechen gegen die Reſolution Graf Weſtarp. Nach einer Bemerkung von Biberſtein (konſ.) wird die Reſolution gegen die Linke angenommen. Als Ertrag der Zuwachsſteuer ſind 13 Millionen ein⸗ geſtellt. Neumann⸗Ho fer(f. Vp.) hält dieſen Be⸗ trag für zu nieder. Staatsſekretär Wermuth: Heute trete die Steuer in Kraft und er habe ſeither noch nicht genügend Erfahrungen ſammeln können.(Heiterkeit.) Die Schätzung beruhe wuf Mutmaßungen, ob es gerade 19 Millionen werden, wiſſe er nicht. Bei der Erbſchaftsſteuer führt Lehmann(wild) Beſchwerde über die zu hohe Steuereinſchäzung in Weimar. Gothein(f. Vp.) be⸗ merkt, daß dies in den Weimariſchen Landtag gehöre und fordert Befreiung der Tubekuloſengeſellſchaften von den Schenkungsſteuer. Nach weiteren Erklärungen des Staatsſekretärs, der Abgg. Biberſtein(konſ.) und Giesbert(Z.) folgt der Gat des Reichsſchatzamts. Hiezu liegen drei Reſolutionen vor über die Zulaſſung auslän⸗ diſcher Wertpapiere. Eine Reſolution Graf Kani Funn) verlangt die baldige Vorlage einer Novelle zur Einrich⸗ tung einer Zentralzulaſſungsſtelle. e Berlin, 3. April. Am Bundesratstiſch Dr. Delbrück, v. Kiderlen⸗Wäch⸗ ter, Wermuth, Frhr. v. Heeringen. Auf der Tagesord⸗ nung ſteht die dritte Leſung des Reichsbeſteuerungsge⸗ ſetzes. Der Entwurf, der die Kommunalſteuerpflicht der Reichsbetriebe einführt an Stelle der bisher aus Bil⸗ ligkeitsgründen in den Etat eingeſtellten Unterſtützun⸗ gen für gewiſſe Gemeinden machte nach den Vorſchlägen der Regierung hiefür zur Vorausſetzung, daß die Arbei⸗ terbevölkerung der Reichsbetriebe einſchließlich ihrer Fa⸗ il 1911 Infertionspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16.. milien 10 Prozent der Zivilbevölkerung der Gemeinden ausmacht. Die Kommiſſion hat im Einverſtändnis mit der Regierung den Prozentſatz auf 8 Prozent herabge⸗ ſetzt und in garniſonsfreien Orten auf 2 Prozent. Bei der zweiten Leſung hat das Plenum unter heftigem Wider⸗ l. Iahrgang f 0 1 1 7 ſpruch der Regierung den Prozentſatz weiter auf 6 Pro⸗ zent ermäßigt. Im Hinblick auf den ſtarken Widerſpruch der Regierung liegt nunmehr zur dritten Leſung ein von Ahlhorn(f. Vp.), Gröber(3.) und Brunſter⸗ mann(Rp.) geſtellter Antrag vor, der den Kommiſ⸗ ſionsbeſchluß von 8 bezw. 2 Prozent wiederherſtellen will. Ahlhorn(f. Vp.) begründet den Antrag. Der Antrag wird nach unweſentlicher Debatte angenommen und das 1 Geſetz in dritter Leſung verabſchiedet. Es folgt die 3. Leſung des Etats. Zunächſt findet eine allgemeine Aus⸗ 5 ſprache ſtatt. Ledebour(Soz.): Die Regierung hätte ein Notgeſetz einbringen müſſen, wenn ihr bekannt war, daß der Etat nicht erledigt wird. Der Redner polemi⸗ ſiert gegen Graf Kanitz und empfiehlt gegenüber dem Ab⸗ kommen der Union mit Kanada eine innereuropäiſche Konvention auf Beſeitigung der Zollſchranken, eine euro⸗ päiſche Wirtſchaftspolitik, die Vereinigten Staaten von Europa. Hierauf wird ohne Erörterung der Etat des Reichstags genehmigt. Beim Etat des Auswärtigen Amts begründet Dr. Oeſer(f. Vp.) eine Re⸗ ſolution betreffend Portokoſten der Konſule. Dr. David(Soz.) beſpricht nocheinmal die Beläſtigung öſterreichiſcher Durchreiſender an der holländiſchen Grenze. Staatsſekretär v. Kiderlen⸗Wächter er⸗ klärt im Namen des Reichskanzlers, daß die Fremdenpolizei ausſchließlich Sache der Bundesſtaaten ſei. Vertrag mäßige Rechte ſeien nicht verletzt worden. Die beſtehen⸗ den Beſtimmungen ſeien ein Akt der Notwehr gegenüber den ſtrengen Vorſchriften, die andere Länder über die Einwanderung erlaſſen haben. Nach weiterer Erörterung wird dieſer Gegenſtand verlaſſen. Prinz zu Schönaich⸗ Karolathelntl.) fordert die Regierung auf, der Schieds⸗ 1 gerichtsbewegung mehr Intereſſe entgegenzubringen. Die Portoreſolution wird angenommen. Everling(stl.) wendet ſich gegen die konfeſſionelle Klage des Abg. Kohl aus zweiter Leſung hinſichtlich der Auslandsſchulen; man Abg. ſollte in dieſe nationale Frage keine konfeſſionellen Ge⸗ 1 b ſichtspunkte hineintragen. Kohl(3.): Seine Partei werde es ſich überlegen, für die Unterſtützung ſolcher Schulen zu ſtimmen. Ledebour(Soz.) ſpricht über den Fall der Auslieferung eines Ruſſen aus Berlin. Staatsſekretär v. Kiderlen⸗Wächter: Von Aus⸗ lieferung iſt keine Rede, der Ruſſe wurde ausgewieſen, 1 weil er ſeine Frau fortgeſetzt mit dem Tode bedrohte. Nach weiteren Auseinanderſetzungen des Staatsſekretärs und des Abg. Ledebour, der dabei zwei Ordnungsrufe 1 erhält und nach einer Bemerkung von Gothein(f. Vp.) wird der Etat des Auswärtigen Amts erledigt. Es folgt 1 ö der Etat des Reichsamts des Innern. Dazu liegen meh⸗ rere Reſolutionen vor. Eiſen bach(Soz)] begründet die * Abag. Lehmann(Soz. Stolle(Soz.) und Dr. erer a 1 05 25 7 Enttäuſchungen. Roman von Botho v. Preſſentin⸗Rautter. 15)(Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) Der Rittmeiſter von Medewitz war in Verlegenheit. Wie ſollte er ſich verhalten, wenn die Verlobung Fridas mit dem jungen Offizier ſchon an dieſem Abend ver⸗ det wurde? Wirklich klopfte jetzt Exzellenz an ſein Glas und begann mit lauter Stimme:„Meine ſehr verehrten Gäſte!“ Die nächſten Worte zerſtreuten indes die Befürchtungen, S Rittmeiſters und bie Hoffnungen der anderen. Hers⸗ dt brachte nur das Wehl des Geburtstagskindes aus, und bei dem folgenden allgemeinen Anſtoßen vermochte e leicht einer Begegnung mit Naklo zu ent⸗ 9 8 f 5 Das wurde noch leichter bei dem Ball, der dem Ge⸗ urtstagsmahl folgte und von Naklo mit Frida eröffnet rde. Bruchſal folgte mit Marga Hilgenberg als zweites Paar. Tänzer fand Dora immer; fetzt konnte der Ritt⸗ meiſter ruhig ſein. ſch Es wurde Mitternacht, und viele der älteren Herr⸗ chaften waren bereits gegangen; da ſah der Rittmeiſter, 0 Bruchſal mit Marga Hilgenberg nach dem Flur zu d. 1 Tanzſaal verließ. Mit weitgeöffneten Augen ſah 905 Frau Naugard, die viel mit anderen Herren, aber furr einmal während des Abends mit dem Ingenieur ge⸗ anzt hatte Geradenwegs ſchritt ſie auf ihren Mann zu, W ſich mit dem Hausherrn unterhielt, und einige Mi⸗ nuten päter verließen auch ſie das Haus. Dane Auch eine Inttäuſchte,“ murmelte der Rittmeiſter. spür ſuchte er ſeine Frau auf, und eine Viertelſtunde 2 ſtand er mit den Seinen aufatmend in der Gade⸗ im, Aus Doras Augen leuchtete herzliche Freude, als eee rene Leutnant v. Lellichow mit einem . chen erſchien, das er ihr darbot. Seine Freund⸗ t bereitete ihr wenigstens keine Enttäuſchung. 3 1.. f Hersfeldt wurden nicht genannt. Wie ein Alp lag die anſcheinend in die Brüche, warf der Rittmeiſter lächelnd An dem Tage nach dem Ball war Herr v. Mede⸗ witz ſchon zeitig auf und ſchrieb an Leutnant v. Naklo: Euer Hochwohlgeboren haben mir nach unſerer Unterredung, in der Sie mich um die Hand meiner Tochter baten, weder die ver⸗ ſprochene Einwilligung Ihrer Frau Mutter gebracht, noch das Verſprechen gehalten, dem Rittergutsbeſitzer Herrn Strombeck gegenüber Ihre Verpflichtungen zu begleichen. Hatten mich dieſe Tatſachen ſchon mit M trauen erfüllt, ſo gibt mir Ihr am geſtrigen Abend meiner Tochter gegenüber beobachtetes Verhalten nur Anlaß, mich zu beglückwünſchen, daß ich mir in jener Unterhaltung volle Freiheit des Handelns ſicherte. In⸗ dem ich von dieſem Rechte Gebrauch mache, muß ich eine Verbindung meiner Tochter mit Ihnen auf das Beſtimmteſte ablehnen. Ich erſuche Sie hierdurch, mir umgehend den Empfang dieſer Zeilen beſtätigen zu wollen und binn N * ergebenſt 125 1 von Medewitz.“ Dieſen Brief ſandte der Rittmeiſter ſofort zur Poſt, und als die Damen beim Frühſtückstiſch erſchienen, machte es den Eindruck, als habe er den ganzen Morgen harm⸗ los über den Zeitungen geſeſſen. Man ſprach, wie nach jedem Ball, von allem möglichen, nur Naklo und Frida Enttäuſchung auf Dora. Unter dieſen Umſtänden erſchien es Frau v. Medewitz als ein Glück, daß verſchiedene Vorgänge des vergangenen Abends eine unbefangene Er⸗ örterung geſtatteten und ſogar herausforderten. Vor allem das Verhalten Bruchſals gegenüber Marga Hilgenberg, nachdem er früher Frau Naugard und dann auch Dorn mit Aufmerkſamkeiten überſchüttet hatte. 5 „Da geht die Seelenfreundſchaft der Frau Naugard ein.„Die arme Frau kut mir leid,“ meinte Frau von Medewitz.„Meiner ben ihr ſchwere Tage bevor. Ich habe den Geheimrat geſtern beobachtet, und bin überzeugt, daß der Mann ein Todeskandidat iſt. Von Zeit zu Zeit griff ſeine Rechte immer wieder nach dem Herzen, und die Farbe ſeines Geſichtes wechſelte von fahlem Grau bis zu leiſem Rot.“ Aber er bleibt doch ein Narr mit ſeiner allbekannten Eiferſucht,“ ſagte der Hausherr. „Frau Naugard konnte ſich in letzter Zeit nicht üben ihn beſchweren,“ bemerkte Dora.„Soweit es ihm be⸗ ſeinen Anſchauungen möglich iſt, geſtattet er ihr Ver⸗ gnügungen, und im eigenen Hauſe läßt er es an keiner Aufmerkſamkeit fehlen, die ihr ſeine Mittel verſchaffer können.“ s „Du würdeſt dir alſo einen eiferſüchtigen Mann wünſchen?“ fragte der Vater, ſie über das Blatt be⸗ obachtend. s „Das nicht, aber ich würde ganz gerne einen älteren Mann heiraten, deſſen Tage ich verſchönen könnte.“ Der Rittmeiſter kam noch einmal auf Frau Nau⸗ gard zurück:„Frau Naugard hätte ſich aber dieſen Herrn v. Bruchſal von Anfang an etwas genauer anſehen ſollen. Ich geſtehe, zuerſt gefiel er auch mir mit ſeinem viel⸗ ſeitigen Wiſſen und den in Amerika gemachten Erfah⸗ rungen, heute halte ich ihn für einen krankhaft eitlen Intriganten, der kein größeres Vergnügen kennt, als Menſchen, die in Frieden miteinander leben, zu ver⸗ hetzen und ſich überall in Dinge zu miſchen, die ihn nichts angehen. Geſtern hörte ich, wie er zu Dr. Frau; burg ſagte:„Auch da gelten wir doch nur etwas, lange wir noch möglicherweiſe als Heiratskandidaten au treten können. Sie ſollen einmal ſehen, ſobald Sie verloben, oder die Tochter ſich verlobt, wird ſich d „lieber Franzburg,“ mit dem Sie heute begrüßt wurden ſehr bald in ein kaltes„Herr Doktor“ verwandeln. „Alſo er ſtottert wieder?“ fragte die Hausfrau, Dore zu erheitern. ä Cortſetzung folgt.) 0 1 1 Begriff der Anlagen der Großeiſeninduſtrie und eine Neuregelung der Penſionskaſſen. Frhr. v. Gamß er⸗ widert auf die neulichen Angriffe von Due gegen die Krupp'ſchen Werke. Staatsſekretär Delbrück hält eine Regelung der Werkpenſionskaſſen zur Zeit für unzweck⸗ ma 8 weiterer Debatte, an der ſich Vogel(utl.) und Gies berts(g.) beteiligen, werden die ſozialdemo⸗ kratiſchen Reſolutionen abgelehnt, eine Reſolution Gies⸗ berts angenommen, ferner wird angenommen eine von Mitgliedern aller Parteien unterſtützte Reſolution, die eine Erhöhung des Etatstitels von 100 000 Mk. für Kaliverſuche auf 200 000 Mek. verlangt. Nach weiterer Erörterung wird er Etat des Reichsamts des Innern erledigt. Dos H Mvertagt ſich nach 10ſtündiger Sitzung auf Diens ag vr mittag 10 Uhr. Schluß% Uhr. Politiſche Rundſchau.. * 5 Deutſches Reich. 5 „Budgetkommiſſion ves Reichstags. Die Bud⸗ ſekkommiſſion des Reichstags hielt ihre 100. Sitzung in der laufenden 5 ab. Da das Geſetz betr. Tage⸗ gelder, Fuhrkoſten und Umzugskosten der Kolonialbeam⸗ zen vor den Oſterferien nicht mehr verabſchiedet werden kann, ſoll die bisherige Verordnung bis zum 30. Juni d. 5— Proviſorium in Kraft bleiben. Die Sitzung wurde daraufhin offiziell geſchloſſen. Es folgten it⸗ teilungen des Staatsſekretärs Dr. v. Aindegniſ über die Verwendung von Kali zur e tropiſcher und ſub⸗ tropiſcher Kulturen in den Kolonien. Wenn die urſprüng⸗ lich in Ausſicht genommene, den Kaliabgaben zu entneh⸗ mende Summe von 100 000 Mk. auf 300 000 Mk. er⸗ höht werde, dann könne ſolgender Verteilungsplan reali⸗ ſiert werden: Neuguinea 10 000 Mk., Samoa 20 000, „Togo 25 000, Kamerun 35 000, Oſtafrika 110 000 Mk. Ein gentrumsmitglied regte an, auch den Miſſionen ein entſprechendes Quantum Kali zur Verfügung 0 ſtellen. Die Verſuche müßten ſich natürlich auf eine Reihe von Jahren erſtrecken. Der Staatsſekretär ſtimmte dieſer An⸗ regung zu. Auf Anfrage fügt er noch bei, Südweſtafrika habe ſelbſt kalireichen Boden. Gewiß ſei die Förderung der Wollſchafzucht im Auge zu behalten, allein für die Viehweide müßten in der Hauptſache Verſuche mit ver⸗ ſchiedenen Grasſorten gemacht werden. Für die übrigen Schutzgebiete kämen die verſchiedenen Tropenprodukte, beſonders aber Baumwolle, in Betracht. Auch die An⸗ pflanzung von Tabak ſoll verſucht werden. Die Parteien bekunden ſämtlich ihr volles Einverſtändnis mit den Dar⸗ legungen des Staatsſekretärs. Nach Oſtern ſoll die Fern⸗ ſprechgebührenordnung zur Beratung kommen. »Ein Belgier über den Wert der deutſchen Sprache. In ich wurden auch in dieſem Winter wieder deutſche Sprachkurſe mit beſtem Erfolge ins Le⸗ ben geruſen. Sehr bemerkenswert iſt, daß ein Vollb! delgier, franzöfiſcher Mutterſprache, Dr. Adolphe Corin, der das Deutſche völlig beherrscht, die Leitung der Kurſe übernahm. Er beſchäftigte ſich bei ihrer Eröffnung mit der Frage des Wertes der deutſchen Sprache für ſeine delgiſchen Landsleute und kam nach den 5 des Beceins für das Deutſchtum im Auslande“ zu ol genden bedeutſamen Schlußfolgerungen: In Belgien be⸗ krachte man oft Deutſchland als eine alles aufſäugende Großmacht, die die erſte Gelegenheit benutzen wolle, um Belgien zu verſchlingen. Dieſe Wahnideen, daß unſere Unabhängigkeit durch unſeren großen öſtlichen Nachbar bedroht ſein könne, ſollte man ſic aus dem Sinn ſchla⸗ gen: Deutſchland fände darin keinen Vorteil, werde es alſo nicht tun; die Geſchichte(70er Krieg) belehre uns übrigens bereits darüber. Eine Tatſache ſei aber au- zuerkennen, daß in Belgien der deutſche Einfluß eine ebenbürtige Stellung neben dem franzöſiſchen eingenom⸗ men habe, daß dieſer Einfluß ſeit einigen Jahren zu einem„herrlichen Einverſtändniſſe“ geworden,„das ebenſo gut auf dem Verſtand wie auf dem Gefühl be⸗ 8 ſei und zu gleiche Zeit einen politiſchen und ökonomiſchen Charakter be:.“ Man ſolle dieſe Sach⸗ lage dankbar annehmen, in der: S nne handeln, daß der Belgier weder ein ran; ſe, och ein Deutſcher, weder e noc Deutſchenfeind ſei. Davon müſſe der Belgier 1 ſein, wenn er d': Frage, ob die deutſche Sprache ihm irgendwie nützlich ſein könnte, unparteiiſch beantworten wolle. Die Antn ort müſſe lau⸗ ten: Nützlich? Geradezu unentbehrlich iſt die Kenntnis des Deutſchen für uns, denn: Erſtens: Deutſchland ist unſer größter Kunde. Will man ſeine Intereſſe gehörig pflegen, ſo ſoll man ſeine Geſchäfte ſelbſt mit ſeinen Kunden abſchließen, als Vorbedingung aber muß man deren Sprache kennen. Zweitens: Es iſt eine nationals Pflicht, unſere dritte Landesſprache zu erlernen. Drit⸗ ens: Notwendig iſt die deutſche Sprache auf wiſſen. 75 Gebieten für jeden, der auf der Höhe geiſtiger tur bleiben will. 88 Deſterreich⸗ ungarn. 3 Wizeßräſident Steinwender richtete an den Vizeprä⸗ ſidenten der römiſchen Deputiertenkammer Marcheſe Ca⸗ pelli folgendes Schreiben:„Die Auflöſung des 99 9 5 ordnetenhauſes und die Vorbereitungen für die Wahlen hindern uns, die Reiſe nach Rom zu machen, wo ſich etzt die Aufmerkſamkeit und Eympatſie der ganzen Welt konzentriert. Aber ich hoffe, daß wir im Herbſte Gelegen⸗ heit haben werden, am notionalen Feſte teilzunehmen. Indeſſen bitte ich, überzeugt zu ſein, daß alle Deutſchen in Oeſterreich, die ihrer Nationalität, der Freiheit und dem kulturellen Fortſchritt treu ſind, mit uns in dem Wunſche übereinſtimmen, Italien möge glücklich ſein und einer ruhmvollen Zukunft entgegengehen.“ a Frankreich. Wieder ſind anzöſiſche Offiziere einem Hinterhalt zum Opfer efa! diesmal in Franzöſiſch⸗Guinea. Der Generalgor ern ir von Weſtafrika hat dem Miniſterium der Kolonien über das Ereignis folgendes gekabelt:„Seit längerer Zeit war die 8 708 der Marabuts feindſelig, weil ſie ſich durch die Bemühungen zur Unterdrückung des Sklavenhandels geſchädigt fühlen. Die Propaganda hegen die franzöſiſche Verwaltung nahm den Charakter er Aufreizung und Empörung an, ſo daß gegen die Haupträdelsführer eingeſchritten werden mußte. Am 30. N* Mani ich te 9 Wali uma als dei ſog. Reſölükion betr. weikere ſanitären Vorſchriften für den zum Friedhof verhäftet werden. Die ſiebente e unter dem Befehl des Hauptmanns Talay erhielt Befehl, zu⸗ ſammen mit einer Eingeborenentruppe die Verhaftung vorzunehmen. Talay wartete das Eintreffen der Ein⸗ geborenen nicht ab, da er glaubte, Blutvergießen verhin⸗ dern zu können. Er begab ſich mit dem Leutnant Bour⸗ naud und einigen Soldaten in das Dorf des Walis, wo er anſcheinend freundlich empfangen wurde. Als aber die Soldaten bis zur Moſchee gekommen waren, fielen auf ein gegebenes Zeichen die Leute des Wali über ſie her und metzelten die ganze Truppe nieder. Nur zwei Unteroffiziere und drei Tirailleure entkamen. Der Reſt der franzöſiſchen Truppen ſtürmte ſofort den Ort und ſchlug die Eingeborenen in die Flucht. Zwei Unteroffi⸗ 55 und vierzehn Schützen wurden dabei verwundet.“ Der Generalgouverneur glaubt, das Ereignis werde keine Rückwirkung auf die Politik haben, ſchickt aber zur Ver⸗ ſtärkung eine Kompagnie von Dakkar nach Guinea. Die Eingeborenen verloren im Kampf um Gumba 300 Tote. Unter den Gefallenen befindet ſich der Sohn des Wali von Gumba. ö Türkei. Die Leichenfeier für den ermordeten Oberſtleutnant v. Schlichting geſtaltete ſich zu einer der impoſanteſten Kundgebungen, welche die türkiſche Hauptſtadt jemals geſehen: Der halbſtündige Weg vom deutſchen Hoſpital war von ſicher hunderttauſend Menſchen eingeſäumt; die Infanterieregimenter bildeten Spalier und hielten die Ordnung aufrecht; im Auftrage des Sultans nahm deſſen Neffe Prinz Abdul Halim an der Trauer⸗ zeremonie teil; faſt ſämtliche Miniſter, die geſamte Ge⸗ neralität mit Mahmud Schefket an der Spitze, eine De⸗ putation des zweiten Adrianopeler Armeekorps, geführt vom Korpskommandeur Abdullah Paſcha, Deputationen der Kammer und des Senats, Offiziere und Mannſchaften aller fremden Kriegsſchiffe und zahlreiche Mitglieder der diplomatiſchen Miſſionen erwieſen Schlichting die leßtt Ehre. Beſonders hervorgehoben muß außer der ſtim, mungsvollen Rede des Paſtors, Grafen Luettichau, nock werden, daß zum Schmuck des Sarges auch herrlich Blumenſpenden türkiſcher Frauen beitrugen.: i Albanien. a Aus Sofia wird gemeldet: Ein flüchtiger Albaneſen⸗ offizier aus Konſtantinopel ſowie der Agitator Redakten: Ivanai⸗Bey ſind hier eingetroffen. Letzterer erklärte, Iſſe oljetinatz werde demnächſt die Revolution auch in Nord- albanien erklären. Die Albaneſen könnten 100 000 Mann ins Feld ſtellen. Sie verlangen die Selbstverwaltung, Ivanai wird hier morgen eine öffentliche Verſammlung abhalten. Wie von zuſtändiger türkiſcher Seite mitgeteilt wird, iſt es entgegen den Dementis von montenegriniſcher Seite Tatſache, daß 300 montenegriniſche Soldaten an der Zerſtörung türkiſcher Blockhäuſer teilnehmen. Nach der letzten amtlichen Meldung find alle Anſtal⸗ ten getroffen, um den Angriff der Arnauten auf Skutari zurückzuweiſen. Außer Freiwilligen ſind ein Nizamba⸗ taillon und ſechs Geſchütze an den wichtigſten Punkten der Umgegend von Skutari poſtiert. Bei Puka Mite haben Kämpfe mit den Arnauten ſtattgefunden, die 30 Tote und Verwundete verloren und in die Flucht ge⸗ ſchlagen wurden. 5 „ ee e England. Die Staatseinnahmen im ablaufenden Finanſhe betrugen 203 850 588 Pfund Sterling, was eine Mehr⸗ einnahme von 72 154 132 Pfund Sterling gegen das Vorjahr bedeutet. Es iſt jedoch hierbei zu berückſich⸗ tigen, daß bei den Einnahmen des verfloſſenen und der vorhergehenden Finanzjahre infolge der Nichtbewilli⸗ gung des Budgets für das vorhergehende Finanzjahr eine Verſchiebung in der Weiſe eingetreten iſt, daß in den Mehreinnahmen des abgelaufenen Jahres Beträge enthalten ſind, die eigentlich zu den Einnahmen des vorhergehenden Jahres gehören.— Wie verlautet, ſiehl das Budget für die Mitglieder des Unterhauſes eine jährliche Entſchädigung von 400 Pfund Sterling vor. a Mexito. f Aus New⸗ Pork wird gemeldet:„ Die„Sun“ meldet bl Gefechte bei Ures un⸗ weit der Grenze von Arizona. Tauſend Mann ſeien gefallen, davon die meiſten auf der Seite der Truppen. Von dieſen kämpften 800 Mann gegen 1500 Inſurgen⸗ ten. Letztere zündeten die Stadt San Rafael an, wo ziele Frauen und Kinder umkamen. Madero verlangt jetzt angeblich, daß Diaz ſofort zurücktritt. Er ſchlägt auch vor, die Vereinigten Staa⸗ den follten zwiſchen der Regierung und den Inſurgen⸗ en vermittelnd eingreifen. Unter den bei Caſas Grandes gefangenen Inſur⸗ genten befinden ſich Ferdinand Lieber aus Mainz und Friedrich Oberbuſcher aus Engelskirchen. Aus Nah und Fern. O Karlsruhe, 3. April. Geſtern waren die Ber⸗ trauensmänner der konſervativen Partei des 5 wahlkreiſes Karlsruhe⸗Bruchſal unter dem Vorſitz Präsidenten Alfred v. Löwenſtein in Bruchſal verſam⸗ melt, um über die Kandidatur Gemmingen zu beraten. Nach zuſtimmender Erklärung wurde eine längere Ent⸗ ſchließung gefaßt, die die Kandidatur mit Genugtuung begrüßt und die die noch auf nationalem und monarchi; ſchem Boden ſtehenden nationalliberalen Wähler een dort, die Kandidatur zu unterſtützen. Die Entſchließung wendet ſich ede den Terrorismus der Sozialdemokra⸗ tie und die badiſche Großblockpolitik. (0 Karlsruhe, 3. April. Die großh. Gerichte und Staatsanwaltſchaften wurden vom Juſtizminiſterium an ⸗ gewieſen, den Erſuchen von Polizeibehörden der Ver; einigten Staaten von Amerika um Nachforſchung nach Gegenſtänden, die durch eine dort verübte ſtrafbare Hand⸗ lung erlangt ſind, ſowie um Ausantwortung ſolcher in den Bereich inlänbiſcher Behörden gekommenen Gegen ⸗ ſtände bis auf weiteres zu entſprechen. Um indeſſen über ſehen zu können, ob von den amerikaniſchen Polizei; behörden die Gegenſeitigkeit geübt wird, iſt über jeden Fall, in dem ſich inländiſche Juſtizbe hörden an Polizei ⸗ behörden der Vereinigten Staaten wenden, um von ihnen Auskunft über den Verbleib von Sachen zu erhalten. ene die durch ſtrafbare Handlungen erlangt ſind, ebenſo oe über jeden Fall, in dem amerikaniſche Behörden die Mitwirkung inländiſcher Juſtizbehörden aus dem gleichen Anlaſſe nachſuchen, an das Juſtizminiſterium zu be⸗ ri () Karlsruhe, 3. April. In unſerem Lande waren im Dienſte der Juſtiz und freiwilligen Gerichtsbarktc ſowie als Rechtsanwälte, Gerichtsaſſeſſoren und Rechts⸗ praktikanten im Jahre 1910 tätig: als Richter 270(im Jahre 1900 226), als Staatsanwülte 21(19), als No⸗ tare 161(150), als Rechtsanwälte 412(224), als Ge⸗ . 166(60) und als Rechtspraktikanten 260 (Mannheim, 3. April. Heute morgen iſt der Ha⸗ ſenarbeiterſtreik ausgebrochen. Die Verhandlungen zwi⸗ ſchen den Hafenarbeitern, welche am Freitag nachmittag und im Laufe des Samstags zur Beilegung der Tarif⸗ differenzen mit den Arbeitgebern geführt wurden, haben keinem Ergebnis geführt. Es ſtreiken etwa 2000 ann. (Mannheim, 3. April. Nachdem infolge des Aus⸗ bruchs der Maul⸗ und Klauenſeuche in Frankreich die Einfuhr franzöſiſchen Viehs nach Baden verboten worden iſt, hat die Direktion des hieſigen Schlacht⸗ und Vieh⸗ hofes an den Stadtrat einen eingehenden Bericht über die zur Sicherung der Fleiſchverſorgung der Stadt Mannheim erforderlichen Maßnahmen erſtattet. Die Direktion empfiehlt als wirkſames Mittel gegen eine weitere Er⸗ höhung der Fleiſchpreiſe 9. die Einfuhr leben; den Viehes aus Holland und Argentinien.— Die Durch⸗ fuhr des holländiſchen Viehs durch Frankreich nach der Schweiz iſt von der franzöſiſchen Regierung unterſagt und der Bezug infolgedeſſen für die Schweiz unmög⸗ lich geworden. Es erſcheint deshalb vorteilhaft, das hier⸗ 1 5 in Holland überſchüſſige Vieh nach Deutſchland ab⸗ zuleiten. () Vaden⸗Baden, 3. April. Die erſte Abteilung der Kunſtausſtellung Baden⸗Baden 1911— Deutſche und Schweizer Kunſt— wird am 6. April, 11 Uhr vor⸗ wesen e Gegenwart des Großherzogs und unter An⸗ weſenheit der ausſtellenden Künſtler ſowie geladener Gäſte eröffnet werden. () Aus der Baar, 3. April. Nicht nur das „Fenſterln“ iſt imſtande, die Maul⸗ und Klauenſeuche auszubreiten; ſelbſt ein harmloſer Plauderbeſuch freund⸗ nachbarlicher Frauen kann verhängnisvoll werden. So —— hat in einem Orte eine Frau von einer andern, die wegen der Seuche in ihrem Stalle ſchon einige Zeit ſich zurückgezogen hatte, unerwünſchten Beſuch erhalten. Man wollte ſich wieder einmal gründlich ausplaudern. Nach⸗ dem die Neuigkeiten alle erzählt waren, entfernte ſich die Freundin. Der Mann des Hauſes war über den Be⸗ ſuch wenig erfreut und ſagte:„Warte nur, in vier Ta⸗ gen haben wir den ſchlimmen Gaſt auch im Stalle.“ Und richtig ſo kam es. Was nützen da alle Vorſichts⸗ maßregeln ſonſt, wenn man derartiges macht? Alſo rſicht. Jwiesloch, 3. April. Eine Ueberraſchung hat ein Unbekannter dem hieſigen Bürgermeiſteramt bereitet, in, dem er ihm von Karlsruhe aus einen anonymen Brief zugehen ließ, in welchem ſich drei Zehnmarkſcheine he fanden. In dem Briefe war mitgeteilt, daß dieſer Geld⸗ betrag die Summe für hinterzogene Umlage ſei. Außer, dem war in dem Schreiben auf den 2. Brief des Apoſtels Paulus an die Korinther Kap. 5 Vers 10 hingewieſen, wo es. f„Denn wir müſſen alle offenbar werde dor dem Richterſtuhl Chriſti, auf daß ein je lichel empfahe, nach dem er gehandelt hat bei Leibes Leben, es ſei gut oder böſe.“ () Nannheim, 1. April. Auf dem neuen Rangier⸗ bahnhof geriet geſtern ein 32 Jahre alter verheiratete! Eiſenbahner aus Friedrichsfeld beim Wagenreinigen zwi ſchen die Puffer zweier Eiſenbahnwagen. Er erlitt da durch lebensgefährliche Verletzungen, an denen er im Krankenhauſe ſtarb. () Freiburg, 1. April. Geſtern nachmittag geriel in der Hildaſtraße ein zwei Jahre alter Knabe unte einen elektriſchen Straßenbahnwagen, wurde überfahren und getötet. f (0 Donaueſchingen, 1. April. Die Reiſe der bei, den Faßroller Eckert und Eppler, die, wie wir neulich mitteilten, auf Grund einer Wette mit einem Faſſe von der Donauquelle bis zur Mündung der Donau in da Schwarze Meer und wieder zurück in die Heimat zu Fu wandern wollten, hat ein ſchnelles Ende genommen. Die beiden Faßroller kamen nämlich nur bis nach Meng in Württemberg, wo ſie im Gaſthof zum„goldenen ö ler“ übernachteten. Als in der Frühe des andern Tages die Tour fortgeſetzt werden ſollte, war Eckert verſchwun den, ohne daß man erfahren konnte, wohin er ſich he 5 hatte. Dieſen Umſtand benutzte Eppler um ſich urz enkſchloſſen auf die Eiſenbahn zü ſetzen und in ſeine Heimatgemeinde zurückzufahren. Das verlaſſene Faß abe liegt noch immer im goldenen Adler in Mengen un“ wartet auf die Fortſetzung der Reiſe nach dem Orient. () Karlsruhe, 1. April. Der Oberrat der Ifrneh ten ſuchte beim Stadtrat darum nach, bei der in Au 5 ſicht genommenen Neuregelung der Sonntagsruhe Handelsgewerbe eine Ausnahmebeſtimmung derart treffen, Faß es den iſraelitiſchen Geſchäften, die Samstagen und iſraelitiſchen Feiertagen vollſtändig 9 ſchloſſen haben, geſtattet werde, an den Sonntagen, an. genommen den Pfingſtſonntag, ihr iſraelitiſches Konto perſonal hinter 1 Türen 7 Stunden 10 beſchäftigen. Der Stadtrat hielt jedoch die Schaffun, einer ſolchen Ausnahme, abgeſehen von den Konſequengch mit den Beſtimmungen der Reichsgewerbeordnung u vereinbar und beſchloß, das Geſuch abzulehnen. 0 (J Karlsruhe, 1. April. Die ſtädtiſche Feuerwa, wurde mit der im öffentlichen Intereſſe erforderliche Beſeitigung von größeren Verkehrsſtörungen und erſten Hilfeleistung bei erheblichen Unfällen auf öffe lichen Straßen betraut. 1 (Karlsruhe, 1. April. In der geſtrigen Sie des Bürgerausſchuſſes, in welcher die Voranſchlag ratungen zu Ende geführt wurden, teilte Oberbch e meiſter Siegriſt mit, daß der Stadtrat dem vonſ 5 des Bürgerausſchuſſes geäußerten Wunſche, den fr ſprachlichen Unterricht an der Volksſchule unentge erteilen zu laſſen. entſprechen werde. a r* —— 2— 2 2—— 9 22 A ˙— 0wW err — 2— 2— 3 1 4 ²˙ AA Ä: . m Kirche. Der Mann war bereits tot, während es den 1 . 1 13 Nenes aus aller Welt »Die Bevölkerung von Wien beträgk nach den iellen Ergebnis der letzten Volkszählung 2 030 803 von 98 400 Tſchechen. Im Jahre 1900 be⸗ eſamtbevölkerung 1674000 mit 102970 » Gasbergiftung. In Kreuznach iſt der Glaſer⸗ keiſter Hermann Göhler in der St. Nikolauskirche, als * die Dampfheizung abſtellen wollte, durch ausſtrö⸗ endes Gas bewußtlos zuſammengebrochen. Als er ſo lunge wegblieb, ging ſeine Frau mit einer Tochter fort, in nach ihm zu ſehen. Auch ſie ereilte das gleiche Schickſal. Kurz darauf kam die älteſte Tochter und rief u den Heizungsraum hinein„bekam aber keine Antwort. Darauf holte ſie Hilfe. Einige beherzte Männer drangen den Raum und ſchafften die drei Bewußtloſen in die en gelang, die Frau und die Tochter ins Leben zurü durufen. Nei* Zum Ueberfall auf einen Eiſenbahnzug. 55 dem Ueberfall auf den Eiſenbahnzug auf der Sta⸗ on Widzow bei Warſchau wurden 56 598 Rubel er⸗ eutet. Die Angreifer übergaben dem Zugsperſonal eine legelrechte Quittung darüber. Sie gehören angeblich der m Sp bolniſchen Sozialiſtenpartei an. In der Umgebung von doknſtochau wurden einige ſtark verdächtige Perſonen erhaftet. * Der Dichter Martin Greif iſt am Samstag 95 gen im Krankenhaus in Kufſtein im Alter von 72 ahren geſtorben. Er war einer der begabteſten und warmherzigſten Dichter der älteren Generation. bes, Betrugsprozeß. Das Schöffengericht Potsdam ekurteilte in dem Betrugsprozeß gegen die falſche Hof⸗ ame Gräfin Manuela von Arnim recte Kaufmann Franz 9 baum und ſeinen Komplizen den Kaufmann Paul 90 kunt, erſteren wegen vollendeten Betruges zu einem onat Gefängnis, ſprach ihn aber von der Anklage wegen Beiregung eines Adelsprädikats frei; Klennt wurde wegen Veihilfe zu 200 Mk. Geldſtrafe verurteilt. gen Vermißt und wiedergefunden. Der ſeit eini⸗ iſt Tagen vermißte Reichsratsabgeordnete Zoltan⸗Ugron wiede Budapeſt von ſeinen Freunden am Donauufer gehe r aufgefunden worden. Sie bewogen ihn heimzu⸗ feine nachdem ſie ihm das Verſprechen gegeben hatten, mit Angelegenheiten zu ordnen. Ugron erklärte ſich da⸗ Wie di orſtanden und kehrte in ſeine Wohnung zurück. : 8 melden, ſoll Ugron im National⸗Kaſino el ei Milli N verloren—.— umme von einer halben Million Kronen e Die jüngſte Großſtadt. In die Reihe der deut⸗ ſchen Großſtädte iſt mit 225 25 April ein ne getreten, das in den letzten Jahren als die größte Land⸗ gemeinde Preußens viel genannt worden war. Der Ge⸗ meinde Hamborn im Kreiſe Dinslaken iſt durch Kabinetts⸗ 8 die Städteordnung verliehen worden. Noch vor vier 100 ehuten zählte die Landgemeinde Hamborn kaum lezte Einwohner. Kommerzienrat Grillo, der in den 1 Tagen in Düſſeldorf geſtorben iſt, gründete im war re 1880 in Hamborn ein großes Zinkhüttenwerk. Das der erſte Schritt zur induͤſtriellen Entwicklung dieſer 9 Bald folgte Auguſt Thyſſen, der in dieſem Ge⸗ Set an der Mündung der Emſcher in den Rhein die ſahachtanlagen und das große Walzwerk der Gewerk⸗ chat Deutſcher Kaiſer gebaut hat und noch heute die be⸗ ſehenden Anlagen erweitert und neue ſchafft. Die indu⸗ le Anlagen und die zuziehende Bevölkerung ver⸗ Aldenrade, Bruckhauſen, Marxloh und Alſum. Dieſe dinigt 0 kühlte die Bür iſterei ˖ r. 1905 ſti f ermeiſterei 33000 Einwohner. 1905 ſtieg 0 auf 68000 und 19255 iſt die Zahl 100 000 über⸗ Die italieniſchen Jubiläums⸗Vriefmarken. au, Aus Anlaß der gegenwärtig stattfindenden Jubi⸗ dancer har die italieniſche Poſtverwaltung Verteserie hochkünſtleriſch ausgeführter und auch in der der Materung noch außerordentlich eſchmackvoll wirken⸗ f arken herſtellen laſſen und mit deren Verkauf ſoeben begonnen. Dieſe Jubiläumsmarken, deren Entwürfe un⸗ ſer heutiges Bild zeigt, gelangten bisher in den Werten zu 5, 10 und 15 Centeſimi zum Verkauf, die Entwürfe zu den 15 und 10 Centeſimi⸗Marken(linkes und mitt⸗ leres Bild) ſtammen von dem auch in Deutſchland be⸗ kannten Maler V. Greſſi, während die der 5 Centeſimi⸗ Marken von T. Moretti gezeichnet wurden. Der Kampf der Reichsverſicherung gegen die Lungenſchwindſucht. Das Reichsverſicherungsamt hat in dem eben er⸗ chienenen Märzheft des Reichsarbeitsblattes einen zusführlichen Beitrag über die Heilbehandlung in der Invalidenverſicherung abgegeben, aus dem der gewal⸗ ige Umfang und die enorme Bedeutung dieſer ſozialen Fürſorgetätigkeit des Reichs im Kampf gegen Siechtum ind Elend, insbeſondere aber gegen die verbreitetſte Volkskrankheit, die Lungentuberkuloſe, erkannt werden ann. Unter den im Jahre 1909 in Heilbehandlung genommenen 101 158 Verſicherten waren allein 42 910 Schwindſüchtige. Von 100 behandelten Perſonen litten 42,45 v. H. an Lungentuberkuloſe, während auf alle anderen Krankheiten zuſammen nur 57,55 v. H. kamen. Trotz aller planvollen vorbeugenden und umfaſſenden Bekämpfung dieſer ſchlimmen Volkskrankheit befällt ſie alſo doch noch immer nahezu die Hälfte aller Ver⸗ ſicherten. Deshalb ſehen denn auch die Invaliditäts⸗Ver⸗ ſicherungsanſtalten in der energiſchen Aohehr gerade dieſer Volkskrankheit eine ihrer vornehmſten Aufgaben. „Beug vor!“ heißt es bei der Behandlung der Lungen⸗ ſchwindſucht, und ſo wird hier von reichswegen in großem Maßſtab planvoll eine vorbeugende Kranken⸗ pflege durchgeführt. Während von allen übrigen Kran⸗ ken nur 58,40 v. H. einem ſtändigen Heilverfahren unterworfen wurden, kamen von den Lungentuber⸗ kulöſen 98,35 v. H. in Kranken⸗ und Geneſungshäuſer, Luftkurorte, Bäder und Heilſtätten zu anhaltender „ſtändiger“ Behandlung. Dieſe ganz außerordentliche Fürſorge der Verſicherungsanſtalten für die Schwind⸗ ſüchtigen erklärt ſich aus der Rieſenbelaſtung, die ge⸗ rade die Lungentuberkuloſe den Verſicherungsträgern verſchafft. Von 28 verſchiedenen Invaliditätsurſachen nimmt die Tuberkuloſe der Lungen bei Männern die dritte, bei Frauen die zweite Stelle ein! Unter ſolchen Umſtänden iſt es natürlich keine Ver⸗ ſchwendung, ſondern eine klug berechnete Sparſamkeit, wenn die Verſicherungsanſtalten immer größere Sum. men auf die vorbeugende Heilbehandlung Lungentuber⸗ kulöſer verwenden. So wurden im Jahre 1909 für die Behandlung von 58 218„ſonſtiger“ Kranker 7,9 Millionen Mark verausgabt, für die Behandlung der 42 940 verſicherten Lungenſchwindſüchtigen aber 16,3 Millionen Mark. In dieſer imponierenden Summe ſind 3,2 Millionen Mark für Angehörigenunterſtützung enthalten, und ein Vergleich mit früheren Jahren zeigt, daß dieſe Unterſtützung der Angehörigen von 50 254 Mark im Jahre 1897 auf das 64fache, nämlich auf 3 221957 Mark im Jahre 1909 geſtiegen iſt, ein erfreulicher Beweis für die wachſende Erkenntnis von der Bedeutung vorbeugender Krankenfürſorge. Auch die 288 365 Mark, die von den Reichsverſicherungsan⸗ ſtalten im Jahre 1909 in Form von Beihilfen und Beiträgen an Krankenpflege⸗ und ⸗Fürſorgevereine, an Unterſuchungsausſchüſſe und Auskunftskommiſſionen zur Bekämpfung der Lungentuberkuloſe, an Wald⸗ und Tageserholungsſtätten für Lungenkranke gegeben wor⸗ den ſind, haben ſich hygieniſch ſicher gut verzinſt. Ebenſo die Darlehen an Heilſtättenvereine zum Bau von Lungenheilſtätten, Invalidenhäuſern, ländlichen Kolonien uſw., die am Schluſſe des Jahres 1909 eine Höhe von 13,1 Millionen Mark erreicht hatten. Welche Erfolge entſprechen denn nun einem ſo be⸗ deutenden Koſtenaufwand? Die Statiſtik der Heilbe⸗ handlung unterſcheidet einen Anfangs⸗ und einen Dauererfolg. Anfangserfolg wird angenommen, wenn bei der Entlaſſung und einer ordnungsmäßig durchge⸗ führten Heilbehandlung wieder volle Erwerbsfähigkeit vorlag. Dauererfolg, wenn dieſer Zuſtand während fünf aufeinanderfolgender Jahre einer regelmäßigen Nachprüfung gegenüber fortbeſtand. Die Statiſtik ſeit 1897 zeigt nun ein ſehr erfreuliches Wachstum guter Erfolge. Beſonders bei den Anfangserfolgen ſtieg die Verhältniszahl von 68 v. H. der Behandelten im Jahre 1909; in 13 Behandlungsjahren haben ſich alſo die Anfangserfolge um 15 v. H. verbeſſert. Nicht ganz ſo günſtig, aber doch erfreulich genug, iſt das Ergeb⸗ nis bei den Dauererfolgen. Während 1897 am Schluß des vierten Prüfungsjahres nur 27 v. H. aller Be⸗ handelten dauernd geheilt waren, zählte man 1909 ſchon 46 v H. derartiger Dauererfolge. Kein Zweifel, daß eine ſorgfältigere Auswahl des Krankenmaterials und die weitere Ausgeſtaltung des Heilverfahrens an Hand der geſammelten Erfahrungen auch die Dauer⸗ erfolge mit den Jahren noch erheblich ſteigern wird. Indeſſen ſind heute ſchon die Erfolge— was bei eingehender Betrachtung der Statiſtik über die Stadien⸗ verbeſſerune der Lungenkranken noch beſonders deutlich wird— ſo erfreulich, daß die Verſicherungsanſtalten trotz der hohen finanziellen Laſten, die ſie ſich dadurch aufbürden, entſchloſſen auf dem eingeſchlagenen Wege weiter fortſchreiten werden. Den Schwindſuchtskranken zum Troſt, der Volksgeſundheit zum Segen! » Cin Wort für das Handwerk. Die Frage, welchem Berufe die ſchulentlaſſene männliche Jugend zuzuführen ſei, bewegt zur Zeit zahl. reiche Familien. Sehr beachtenswert iſt darum eine Veröffentlichung, die von der Handwerkskammer zu Liegnitz ausgeht und ſich in erſter Linie an dle Eltern wendet, die davor zurückſcheuen, ihren Jun⸗ gen ein Handwerk lernen zu laſſen, weil ſie der Mei⸗ nung ſind, es werde ihnen zu ſchwer fallen, den Lehr⸗ ling noch Jahre hindurch zu verhalten, oder weil ſie glauben, daß ein Handwerk in heutiger Zeit ſeinen Be⸗ ruf nicht mehr ernähren könne. In der Veröffentlichung wird u. a. ausgeführt: „Im Handwerk iſt heute eine große Nachfrage nach Lehrlingen. E 3 ſich alſo eine gute Lehr⸗ ſowie ſämtliche hier nicht aufgeführte Schulartikel. mannsſtande. Die beſten Firmen nehmen nur Lehrlinge mit höherer Schulbildung an. Das Hand⸗ werk hat auch heute noch ſeinen goldenen Boden nicht verloren. Auch heute ih kann in dem Hauſe manches tüchtigen Handwerksmeiſters jene Behaglichkeit, jene goldene deutſche Gemütlichkeit gefunden werden, von der uns die Geſchichte der Junftzeiten meldet. Jene großen Kapitaliſten, deren Ruhm und Reichtum die Weltgeſchichte kündet, Männer wie Krupp, Schichau, Borſig, Franklin und andere mehr waren einſt tüch⸗ tige Handwerker, begründeten als Handwerker ihr Ver⸗ mögen. Im Handwerk wird die jugendliche Kraft Eures Jungen nicht ausgebeutet; denn jeder Handwerksmeiſter hält es für ſeine Ehrenpflicht, ſeine Lehrlinge in ſeinem Handwerk ſo tüchtig wie möglich, zu machen. Und nicht nur bilden wird er Euren Sohn, er wird ihn auch erziehen! Er iſt dazu durch Geſetz verpflichtet. So wird ſein Charakter unter der väterlich ſtrengen Aufſicht des Meiſters geſtählt und gefeſtigt für die Kämpfe des Lebens. Im Handwerk wird Euer Junge ſchon nach drei⸗, höchſtens vierjähriger Lehre als Geſelle mehr Einkommen haben, als der beſte un⸗ gelernte Arbeiter. Nimmt ihn der Meiſter in ſein Haus, d. h. gibt er ſeinem Lehrling Wohnung und Koſt, ſo habt Ihr außerdem einen Eſſer weniger in Eurem Hauſe. Ein tüchtiger Geſelle wird ſich im Laufe der Jahre immer ſoviel zuſammenſparen, um ſich ſelbſtändig zu machen. Iſt er aber erſt ein Meiſter, der ſein Fach verſteht, ſo wird er auch bald ein Ein⸗ kommen haben, ausreichend genug, ſeiner Eltern zu ge⸗ denken, ſie zu unterſtützen und ihnen ſo zu danken für alle Koſten, die er ihnen verurſacht hat. Aber ſelbſt, wenn er ſich nicht ſelbſtändig machen kann, wird er ſich immer beſſer ſtellen, als ein ungelernter Ar Man hat berechnen können, daß ein Geſelle in 8 mindeſtens 10 000 Mark mehr verdient als ein ungelernter Arbeiter. Einem Handwerker ſtehen alle Wege offen, ihm kann es niemals ſchlecht gehen, wenn er nur tüchtig iſt. Welches Handwerk Euer Junge erlernen ſoll, das wird an ſeinen Gaben, an ſeiner körperlichen Beſchaffenheit, vor allen Dingen aber auch an ſeiner Neigung liegen. Verkehrt iſt aber, dieſes Handwerk für vornehmer, jenes für minderwertig, un⸗ ehrenhaft zu halten. Jedes Handwerk iſt gleich gut, gleich gewinnbringend für den, der es mit Luſt und Liebe treibt und übt.“ ö b Redaktion, Druck und Verlag von Gg. Zimmermann in Seckenheim Zum Schulanfang . empfehle: Federkasfen, Taieln, Schreibheite, Schwämme und Fibein Ferdinand Weiss N* U %%%%. 7 7 N sparen viel Geld Mannheim wenn Sie Ihre Planken 24, 7 Tuchstoffe zu Anzügen, Hosen, Damen- Kostüme bei mir kaufen. eee (2. 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Die im hieſigen Ort anweſenden Pferdebeſitzer werden angewieſen, ihre zur Muſterung vorzuführenden Pferde eine halbe Stunde vor der Muſterung d. i. ½8 Uhr pünktlich auf genanntem Platze aufzuſtellen und zwar der Nummer nach,“ welch letztere jedes Pferd an der linken Backenſeite der Halfter zu tragen hat. Die Nummer für die vorzuführenden Pferde werden dem Beſitzer durch die Polizei zugeſtellt. Zuwiderhandlungen werden gemäߧ 4 der Pferde⸗ aushebungsvorſchriften beſtraft. Seckenheim, 27. März 1911. gürgermeiſteramt: Volz. Schmitt. FPrückenwaage. Die grückenwaage bleibt wegen vorzunehmender Reparatur his auf Weiteres geſchloſſen. Seckenheim, 3. April 1911. gürgermeiſteramt Volz. Fammel- Anzeiger. kur für Mitglieder der Land. Ein 1. Perkaufsgeuoſſeu, Woltmannkartaffeln ſind eingetroffen. Tandw. Ein- und Uefkaufsgenossen- schaft Seckenbeim eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht. Einladung Zur orden Hden ſeneraluersammlung am Famstag, den 8. April 1911, abends 7¼ Ahr im Saale des Gaſthauſes„Zum Hirſch“. Die Mitglieder werden mit der Bitte vn zahlreiches und pünktliches Erſcheinen gebeten. Tagesordnung: 1. Geſchäftsbericht. 2. Verkündigung der Jahres⸗ Rechnung. 3. Entlaſtung des Vorſtandes. 4. Verwen dung des Reingewinns. 5. Wahlen. 6. Wünſche der Mitglieder. Die Rechnung liegt ur Einſicht der Mitglieder bis 6. April beim Rechner of Seckenheim, den März 191 D Porſtand: A. Hoerner. Phil. Karl. Erklärung. Unterzeichneter hat ſich vor einiger Zeit in einer hiefigen Wirtſchaft abfällig über Inſtallateur Philipp Johann geäußert. Er nimmt dieſe Aeußerun n bereuend zurück und erklärt, daß er an der Meiſtermͤßigkeit des Johann keinen Zweifel hat. 243 Adam Kreutzer. eee e Zuntglas-Papier für Fenstersohelben Gold-Bronce, Silber- Bronoe Slumen-Papier in allen Farben, lumen-Oraht, Schneeballen- und Rosen- Laub 8 Crépe-Papier in allen Farben. 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M., nachm. 3 Ahr in der „Kapelle“ Mitglieder-Versammlung Tagesordnung: Fahnenweihe betr. Die Kameraden werden mit dem Erſuchen um pünkt⸗ liches und vollzähliges Erſuchen eingeladen. Der Vorſtand. Liedertafel Seckenheim. Mittwoch Abend punkt 8, Uhr desangprube. Um pünktliches und zahl⸗ reiches Erſcheinen wird ge beten. Der Vorſtand. Malmarktiose Wegen Aufgabe meines Ladens in der Friedrichstrasse nur bis heute Abend 9 Uhr Räumungsverkauf Mache gleichzeitig; meine werte Kundschaft höfl. darauf aufmerksam, dass ich künfti mein Geschäft Wilhelmstr. 6 weiterführe. 245 Zigarrenhaus A. Kuhr Daselbst ist auch ein Firmen- schild, eine Ladentheke u. ein Regal spottbillig zu verkaufen. DKRote Kreuzlese Haarkranliheiten wie: Haarausfall, Haarſchwund, beginnende Kahl⸗ köpfigkeit, kreisförmige Kahlheit, Schuppen uſw. behandelt mittelſt Eiſenlicht nach Profeſſor Kromayer Lichtheil-Institut Elektron, nur N 3, 3 Mannheim. Dir. Hch. Schäfer. Geöffnet von 8 Uhr morgens bis 9 Uhr abends. von 87712 Uhr. 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