1 S SSS— J. Ne recen . Haube Ei — einni N mmt, 80 7 im Kakaofeld 16 000 Bergdamara, 5 Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. 5 Durch die Poſt bezogen pro Qnartal Mk. 1.50. 3. Blatt. Nachträge zur Volkszählung. Die Zähler haben ihre mühſame Arbeit getan, aber das Zahlenergebnis der Angehörigen des Deutſchen Reichs iſt mit ſeinen 64 896 881 Perſonen unvollſtändig. zenn zu ihm gehören noch Gebiete, weit größere Ge⸗ biete als das durchmuſterte Land, wohin kein Zähler kommen iſt, Striche, die zum Teil kaum einmal vom ze eines Europäers betreten worden ſind, die deut⸗ chen Kolonien. Wenn man bedenkt, daß die Zahl nicht dieß Zahl iſt, ſondern ein breites Fundament für ein lelgliedriges Zukunftsgebäude, wenn man ſich vergegen⸗ wärtigt, welche Schlüſſe, Probleme, Lehren, Maßnah⸗ 5 die Volkswirtſchaftler, Kaufleute, Geographen, Sta⸗ nliker, Militärs, Steuerprojektler uſw. darauf bauen, ann dürfte es auch intereſſant ſein, die Zahl zu er⸗ mitteln, welche die Bewohner unſerer Kolonien aus⸗ türen Von einem genauen Zählverfahren kann na⸗ mölich nicht die Rede ſein, und ſelbſt die mit öglichſter Gewiſſenhaftigkeit von der Regierung vorge⸗ ommenen Ermittlungen durch Befragungen und Schätz⸗ agen unter den Eingeborenen geben den Mitarbeitern es 1909 erſchienenen Werkes von Prof. Dr. Hans eher„Das deutſche Kolonialreich“, dem wir die Aueſten Zahlenergebniſſe entnehmen, immer noch Anlaß ar Klage, daß ſie den ſtrengen Forderungen der Wiſ⸗ enſchaft nicht genügen. Aber trotzdem liefern ſie ein dienlich genaues Zahlenbild, das mit einigen Strichen a edeutung des Neulands unſerer deutſchen Kultur ſchaulich macht. So zählt unſere größte Erwerbung Deutſch⸗Oſt⸗ Afrika, das mit einem Gebiete von rund 955 000 Qua⸗ Rallilometer faſt doppelt ſoviel Land wie das Deutſche 35(540 657 Quadratkilometer) umfaßt, nach Schätz⸗ An 10 Millionen Eingeborene, 2845 Europäer, wovon daſang 1908 im ganzen 2014 Deutſche waren. Am dteſten ſind die Landſtriche an der nördlichen Küſte wal im Viktoriaſeegebiet bevölkert. Unter den 22 Ver⸗ lialtungsbezirken zählt der größte, Uſambara, 3 Mil⸗ bieten Eingeborene, 61 fremde Farbige und 34 Euro⸗ 994 der nächſtgrößte, Daresſalam, 177 000 Eingeborene, 6 fremde Farbige und 616 Europäer. Der Kopf⸗ dh nach folgt Kamerun, deſſen Bevölkerung auf 3½ lionen geſchätzt wird, die auf dem Flächeninhalt von 05 Quadratkilometer verteilt ſind. Die Zahl der 190 den betrug nach dem amtlichen Jahresbericht von Sub 08 1128, davon ſind 971 Deutſche. In Deutſch⸗ met weſtafrika, das mit ſeinen 835 000 Quadratkilo⸗ zutern etwa das anderthalbfache des Deutſchen Reiches 5 wohnen außer einer unbeſtimmten Zahl von ine maden, die in dem Küſtenſtrich Namib umherſtreifen, 0 Großnama 14 359 Hottentotten nach der Zählung en 1. Januar 1909, in Damaraland rund 18 400 r ed, die der letzte Vernichtungskrieg übrig gelaſſen in“ Karſtfeld ner Wambo, in der Kalahariwüſte 7500 Buſchmän⸗ gebe, und 7400 Bantu, zuſammen rund 233 650 Ein⸗ 1 drene. Die Geſamtzahl der weißen Bevölkerung von oni Seelen, die um das Dreifache unſere größte Ko⸗ ſer Gh eutſch⸗Ofcafrika übertrifft, ſpiegelt ſchon in die⸗ Sud röße die klimatiſchen Vorzüge wieder, die Deutſch⸗ für weſtafrika mehr als jede andere unſerer Kolonien an Frdernde Beſiedlung geeignet machen. Nur fehlt es ledi rauen; denn unter den 8010 Männern ſind 6690 Kol, Während die Bevölkerung in den afrikaniſchen Arik en zunimmt, geht ſie in den Südſeebeſitzungen Mou, Auf den zu Mikroneſten gehörigen Nauru⸗ und 0 arſchallinfeln wurden 1908 an Eingeborenen 1397, n a cgühleingeborenen Farbigen 885 und an Weißen 81 0 ferner gab es 1908 auf der Ralik⸗Ratak⸗ aroline n löteingeporene es Eger, einer Zählung vom 1. Oktober 1906 33 478 N 5 83 fremde Südſee⸗Inſulaner, 1123 Chi⸗ Weiße. Nach ihrer Staatsangehörigkeit ſind en der Südſeekolonien Deutſche, Engländer, Franzoſen, Schweizer, Dänen, Schweden, Hiermit ſind ſie zualeich in abſteigender 171... eimer Nnzeiger, Iuesheimer“ HnEe bereits von fachmänniſcher Amtsblatt der Bürgermeisterämtfer Setkenhelm, Doesheim, Hecarhansen und Edingen. Reihe der Kopfzahl paner und Chineſen. Die Summe der Bewohner aller deutſchen Kolo⸗ nien beträgt nach dieſer Aufſtellung 12 923 692 und die Geſamtzahl aller Angehörigen des Deutſchen Reiches mit Einſchluß der Kolonien 77 820 578. aufgezählt; dazu kommen noch Ja⸗ Aus Nah und Fern. (%) Karlsruhe, 27. April. Um die landwirtſchaft⸗ liche Bevölkerung bei der Anbringung ihrer Wünſche um Beurlaubung von Mannſchaften zur Aushilfe bei Ernte⸗ arbeiten zu unterſtützen, hat das Generalkommando des 14. Armeekorps eine Ueberſicht über die Truppenübun⸗ gen, ſoweit dieſe ſchon jetzt feſtſtehen, veröffentlicht. Die in der Ueberſicht angeführten Truppenteile befinden ſich an den angegebenen Tagen auf Märſchen, Truppen⸗ übungsplätzen und im Manöver und iſt daher während dieſer Zeit auf Geſtellung von Mannſchaften zu Ernte⸗ arbeiten aus dieſen Truppenteilen nicht zu rechnen. Die durch die Bezirksämter bekannt gegebene Ueberſicht ſchafft gleichzeitig die Möglichkeit, der Bevölkerung zu zeigen, an welche Stellen und an welche Truppenteile ſie ſich zweckmäßig mit ihren Geſuchen wenden kann, wenn die nach den örtlichen Verhältniſſen für ſie zunächſt in Be⸗ tracht kommenden Truppenteile ausgerückt ſind. Bei den Bezirksämtern kann jederzeit Erkundigung über dieſe Punkte eingezogen werden. () Karlsruhe, 27. April. Mit Bezug auf den im nächſten Monat ſtattfindenden Kornblumentag erläßt das Präſidium des badiſchen Militärvereins⸗Verbandes weiter folgende Bekanntmachung:„Wegen Ausbruch der Maul⸗ und Klauenſeuche in den Amtsbezirken Villingen und Waldshut kann vonſeiten der betroffenen Gemeinden am Kornblumentag nicht teilgenommen werden. Da der Verſand der Kornblumen bei Erhalt dieſer bedauerlichen Nachricht bereits in vollem Gang war, konnten Sendun⸗ gen zumeiſt nicht mehr zurückgehalten werden. Wir er⸗ ſuchen daher die betreffenden Herrn Vereinsvorſtände, die Sendungen portofrei an Herrn Fabrikanten Otto Spei⸗ erer in Bühl, Baden, zurückgehen zu laſſen. Ferner tei⸗ len wir mit, daß diejenigen Vereine, welche nicht um⸗ gehendſt ihre Ausweiskarten, Plakate und Schleifen an⸗ fordern, den vorausſichtlichen Bedarf von hier aus zu⸗ geteilt bekommen werden. Reklamationen, reſp. Nach⸗ forderungen ſind jedoch in dem Fall unter allen Um⸗ ſtänden ausgeſchloſſen. Zur Erleichterung der Einzahlung werden wir vorgedruckte Zahlkarten der Sendung von Ausweiskarten, Plakaten und Schleifen jeweils beile⸗ gen. Koſten für Theateraufführungen, welche am 14. Mai veranſtaltet werden, dürfen am Kornblumenerträg⸗ nis nicht abgezogen werden, ſondern ſind von den Veran⸗ ſtaltern ſelbſt zu tragen. ( Karlsruhe, 27. April. Wiederholt wird in der amtlichen„Karlsr. Ztg.“ gewarnt vor der Auswanderung nach Südbraſilien und der genoſſenſchaftlichen Anſiedlung daſelbſt, für die zurzeit wieder in Münſter i. W. eine rege Werbetätigkeit entfaltet wird. Da es nicht ausge⸗ ſchloſſen iſt, daß ähnliche Beſtrebungen ſich auch in Ba⸗ den geltend machen, kann die Warnung nur wiederholt und Auswanderungsluſtigen nur dringend geraten werden, ſich vor Verwirklichung ihrer Abſichten an die Zentral⸗ auskunftsſtelle für Auswanderer in Berlin zu wenden. () Freiburg, 27. April. Aus Anlaß des vom 20. bis 28. Mai ſtattfindenden Zuverläſſigkeitsfluges am Oberrhein, für den Freiburg Landungspunkt iſt, wird der hieſige Verkehrsverein durch Veranſtaltung einer ſo⸗ genannten Freiburger Woche den Fremdenzuſtrom nach der hieſigen Stadt in jeder Weiſe zu heben verſuchen. Zu dieſem Zwecke ſollen verſchiedene größere Veranſtal⸗ tungen ſtattfinden und eine Konzertaufführung des Ora⸗ torienvereins, ein großes Tenniswettſpiel, die Freibur⸗ ger Rennen und ein internationales Fußballwettſpiel. ( Offenburg, 27. April. Bei dem Zuverläſſig⸗ keitsflug am Oberrhein iſt unſere Stadt endgültig als Zwiſchenlandungsplatz vorgeſehen. () Eberbach, 27. April. Der Landwirt Schork in Balsbach machte auf ſeinen Aeckern eine wichtige Ent⸗ deckung. Er fand im Boden feuerfeſte Tonerde, die auf Grund der chemiſchen Unterſuchung in Kalsruhe als ganz vorzüglich bezeichnet wird. Es wurden mit dieſer Erde Seite verſchiedene Gegen⸗ ſtände angefertigt, wobei ſich zeigte, daß das aufgefundene Material ſehr gut iſt. Wiesloch, 27. April. Geſtern ereignete ſich hier ein ſchwerer Unglücksfall. Während der Elektromonteur Hauſſig an einem auf einem ſteinernen Pfeiler errichteten eiſernen Beleuchtungsmaſt eine Reparatur an der dort angebrachten elektriſchen Straßenlampe vornahm, fiel plötzlich der Maſt um und auf den zu Boden geſtürzten 1 1 nneim, Samstag den 29. Hpril 181 5 5 Ficker zum Zweck der Alpenüberführung iger, Neckarhauskr Zeitung, Edinger Zeltung D Infertionspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 1. Jahrgang Hullfſig. Dem Manne wurde von der ſchweren Laſt des eiſernen Maſtes der Kopf und Bruſtkorb eingedrückt. Hauſſig war ſofort tot. () Mingolsheim, 27. April. Der Streik der Zigarrenarbeiter bei der Firma Mößner dahier hat ſein Ende erreicht. Sämtliche Arbeiter haben vorgeſtern nach einem Ausſtand von vier Monaten die Arbeit bedingungs⸗ los wieder aufgenommen. Vermiſchtes. Wie Gottlieb wieder zu ſeinem Ruckſack kam. Aus Thüringen wird folgendes Geſchichtchen erzählt: Ein ſchlichtes Bäuerlein hatte kürzlich in Blankenburg allerlei zu beſorgen und kehrte bei dieſer Gelegenheit in einem Gaſthof ein. Im Drange der Geſchäfte be⸗ merkte er erſt auf der Rückfahrt im Eiſenbahncoupe, daß er im Gaſthof ſeinen Ruckſack liegen gelaſſen hatte. Das Unglück wollte es, daß er weder den Namen des Gaſt⸗ hofs noch den des Beſitzers kannte, aber der Wackere wußte ſich zu helfen. Er ſchrieb eine Poſtkarte mit der Adreſſe: An das große Haus mit den grünen Fenſter⸗ läden über der Brücke drüben, wo Gottlieb Heumann aus Schwarzburg ſeinen Ruckſack hat liegen laſſen in Blankenburg.“ Und die findige Poſt brachte die Karte auch richtig in das Haus mit den grünen Fenſter⸗ läden und am nächſten Tag war Gottlieb wieder im Beſitze ſeines Ruckſackes. n * Schule und Liebe. Aus Halle a. S. wird ge⸗ ſchrieben: In Söbejün bei Halle iſt es dem Publikum erlaubt, auf dem Schulhofe ſpazieren zu gehen, auch wäh⸗ rend der Schulpauſen. Von dieſer Erlaubnis machten ein Amtsgerichtsſekretär und ein Referendar ausgiebi⸗ en Gebrauch. Faſt täglich fanden ſie ſich während der Schulpauſen auf dem Schulplatz ein und benutzten die Gelegenheit dazu, vor den Augen der 600 Schulkinder mit den Lehrerinnen zu pouſſieren. In ganz Söbejün wußte man davon und amüſierte ſich darüber. Die Sache ging ſo weit, daß eine Lehrerin ſchließlich von den Kin⸗ dern den Spitznamen„Herzliebchen mein“ erhielt. Der Rektor der Schule war empört über die Vorgänge, konnte aber nichts dagegen tun. Schließlich berief er eine Leh⸗ rerkonferenz ein und beſprach hier das Thema dieſer merkwürdigen Schulbeſuche. Für das Verhalten der bei⸗ den Staatsbeamten fehle ihm ein parlamentariſcher Aus⸗ druck. Da er zuvor aber das Verhalten der beiden als Unverſchämtheit bezeichnet hatte, ſo ſtellten die Betrof⸗ fenen Strafantrag wegen Beleidigung und der Rektor wurde von der Skrafkammer in Halle zu 10 Mk. Geld⸗ ſtrafe verurteilt.— So gehts manchmal beim„Pouſ⸗ ſieren.“ Die Schwerenöter haben das Vergnügen und ein Dritter, der's verhindern will, wird beſtraſt. * Eine Stadt vom Zyklon zerſtört. Nach einer Meldung aus Kalkutta wurde die Stadt Santehar an der oſtbengaliſchen Eiſenbahn Sturm heimgeſucht. Ueber ſechzig Häuſer ſind voll⸗ ſtändig zerſtört. Ein Eiſenbahnzug wurde vom Sturm die Böſchung hinabgeworfen; eine große Anzahl Per⸗. ſonen wurde verletzt, es ſollen auch viele getötet wor⸗ den ſein. ö “ Beſtrafte Leichtgläubigkeit. Seine Leicht⸗ gläubigkeit hat ein biederer Landwirt aus einem Dorfe bei Wittſtock ſchwer büßen müſſen. Vor etwa einem halben Jahre kam zu ihm ein Mann, der in ſeinem Ausſehen vollſtändig einem Bummler glich. Er trug einen ſchmierigen Hut, ganz zerriſſene Kleidung und 3 beſaß keine Stiefel. Dieſer Bummler redete nun dem Landwirt vor, das Reiſen nach Art der Handwerksbur⸗ ſchen mache ihm Vergnügen, obwohl er das gar nicht nötig habe, denn er beſitze ein Vermögen von 20 000 Mk., das auf der Kreiskaſſe in Pritzwalk liege. Im Laufe der weiteren Unterhaltung erklärte ſich der Land⸗ wirt bereit, den reichen Handwerksburſchen auf Lebens⸗ zeit bei ſich aufzunehmen, wofür er die 20000 Mk. erben ſollte. Der Handwerksburſche Koſten des Landwirts neue Kleidung und lebte ein hal⸗ bes Jahr lang herrlich und in Freuden. Dam kam dem Landwirt der Wunſch, die 20000 Mk. wenigſtens einmal zu ſehen. Man pilgerte alſo gemeinſam zur Kreiskaſſe, in die der Handwerksburſche auch hineinging, während der Landwirt ſich draußen poſtierte. Er war⸗ tete und wartete, aber ſein Schützling kam nicht wieder; er hatte einfach die Kaſſe auf der entgegengeſetzten Seite wieder verlaſſen, und der Landwirt war um die Koſten für die Kleidung und den halbjährigen Unterhalt des Strolches geprellt. * Ballonflug über die Alpen. Der Ballon „Tirol“ ſtieg in Innsbruck unter Führung des Univer⸗ 8 e 8 . 8 F eee eee von einem furchtbaren erhielt nun auf Redaktion, Druck und Verlag von Gg. Zimmermann in Seckenhe 5 2 8—.— 2 1 W eee eee n

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