Erſcheint Dienstag Donnerstag und Samstags. in er Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. 4 Zur dritten Friedenskonferenz im Haag. 6 5 Zwiſchen den Mächten finden zurzeit Verhand⸗ lungen zwecks Einladungen zur dritten Friedenskon⸗ ferenz im Haag ſtatt. Die Konferenz ſoll nach der 4„Frankfurter Zeitung“ vorausſichtlich zur Einweihung des von Carnegie geſtifteten Friedenspalais im Haag 5 zuſammentreten. Auf Grund von Informationen von 9 beſtunterrichteter Seite wird uns zu dieſer Meldung e heſchrieben: i Die deutſche Reichsregierung iſt gern bereit, der Anregung bezüglich des Zuſammentritts einer dritten Friedenskonferenz Folge zu geben; ſie hat dieſe Ge⸗ zheigtheit ſchon in dem ſeinerzeit(Ende 1907) ver⸗ oͤffentlichten Weißbuch über die zweite Konferenz an⸗ gedeutet. Dieſe Geneigtheit beſteht heute, bei der jeßi⸗ gen internationalen Lage mehr als je, insbeſondere hachdem die Verſtändigung mit England ſo über⸗ kaſchend gute Fortſchritte gemacht hat, wodurch ſogar das Problem der Beſchränkung der Flottenrüſtungen erörterbar geworden iſt. 0 5„Wer wird wohl der Vertreter Deutſchlands der dritten Konferenz ſein?“ Es iſt nicht ausge⸗ ſchloſſen, ja ſogar ſehr wahrſcheinlich, daß wieder 5 Baron Marſchall von Bieberſtein und Dr. Kriege be⸗ N kufen werden, vielleicht auch wieder Prof. Zorn. Die 1 deutſchen Vertreter auf der erſten Konferenz, Graf a ünſter und Baron Stengel waren noch Skeptiker. 0 Marſchall von Bieberſtein aber iſt von der Miſſion der 1 Friedensbewegung durchdrungen. Er hat in den Ver⸗ handlungen der zweiten Konferenz Offenheit, Zuver⸗ licht feinſten Takt und eine diplomatiſche Kunſt be⸗ wieſen, die man im allgemeinen den nachbismarckiſchen deutſchen Staatsmännern nicht zuſtehen will. War chon auf dem Gebiete des Kriegsrechts die Einleitung eines internationalen Oberpriſengerichts eine glänzende Leiſtung, ſo iſt es ein unvergän zliches I ee t Mar⸗ ſchalls, den ſtändigen Schiedshof geg! lt. und damit ermöglicht zu haben; wobei ſich, nebenbei geſagt, die für uns Deulſche ſchmeichelhafte Tatſache ergab, daß ohne Deutſchlands Zuſtimmung und Mitwirkung, im bonternattenalismus kein Schritt mehr vorwärts getan werden kann. Was den hochverdienten Bonner Völker. kechtslehrer Geh. Juſtizrat Zorn betrifft, ſo nimmt dieſer ausgezeichnete Gelehrte zu verſchiedenen Fragen. A. q, zu der des obligatoriſchen Schiedsgerichts, einen bnd dankt ein, den die deutſche Reichsregierung aus politiſchen Gründen offiziell und beſchlußmäßig nicht 3 50 kann. Insbeſondere kann die Regierung cht. wie es Profeſſor Zorn wünſcht, die Initiative n dieſer Sache auf einer dritten Konferenz ergreifen. Dies würde aber eine neuerliche Berufung Profeſſor 81 als Mitgliedes einer etwa zehngliederigen De⸗ Aegation durchaus nicht bindern. Und ſchon daraus auf fangenen und Geiſeln zu halten? Wo darf mamu ferenz ebenſo eifrig herum wie auf dem erſten tes Nein als Antwort gegeben. arbeiten und Grundlagen ſchaffen, nicht ein rein pla⸗ Sectenhelmer Anzeiger, Albesheimer n nearhanser Amtsblatt der Bürgermeisterämter Seckenheim, Uvesheim, Hearhausen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenhe im. N Semenneim, Dienstag den 1 8. Jun 1 —r. geht 11375 zur Genige hecbor, daß man! hn 45 ide n deutſchen Kreiſen bemüht iſt, dem Gedanken einer dritten Friedenskonferenz vorurteilslos 15 vf ſitiv⸗ praktiſch witwirkend näher zu treten.“ f „Was erwartet wohl die Regierung von der drit⸗ ten Konferenzs“„Das von der zweiten Konferenz Geſchaffene hat in ſeiner nun mehr als dreijährigen Geltung nicht alle Erwartungen erfüllt, und deshalb iſt gewiß die Frage berechtigt, was man von den Friedenskonferenzen überhaupt noch erhoffen darf. Mancher ſieht in der ſog. Friedenskonferenz nurn eine Kriegskonferenz, d. h. er erwartet die Löf ſung. folgender Fragen: Wie ſoll man den Krieg Wie ihn führen? Wie hat man's mit 45 Kr etwa erklüre a: f feeifche Minen legen und wo iſt das Legen ſolcher gefährlicher Eier verbot ten? Wie iſt es mit dem Soe⸗ beuterecht? Darf man Konterbande vernichtens Iſt les geſtattet, Erploſiogeſchoſſe aus lenkbaren Luſflſchfffen zu werfen? Darf man mit Dum⸗Dumklugeln ſchießen? Nicht verteidigte Städte bombardieren? Harmloſe Fiſcher gefangen nehmen? In dieſem kriegsrechtlichen Doktrinarismus plätſcherte man auf der zweiten Kon⸗ ö n Kon⸗ greß im Sommer 1899. Ein greifbares Ergebnis iſt gerade in den wichtigſten Punkten nicht erzielt worden, wird auch auf der dritten Konferenz nicht gezeitigt werden. Dazu gehören Jahrzehnte einer— erſt zu ſchaffenden— ſtändigen internationalen Re chtſprechung Die ertreme Gegenpartei zu den„Kriegskonferenzlern“ bilden die Friedensfanatiker mit ihren Abrüſtungsfor⸗ derungen. England, von dem ſich jene radikale Ab⸗ rüſtungspartei ſo viel erhoffte, hat in der Frage! der Abrüſtung— nicht zu verwechſeln mit dem Problen der Rüſtungsbeſchränkung!— verſagt, d. h. ein glat⸗ Und die deutſcherRe⸗ gierung hat ſich über dieſes Nein nur gefreut! Denn wollten die engliſchen Regierungsvertreter aus perſön⸗ licher Freundſchaft zu den ihnen politiſch nicht fern⸗ ſtehenden Pazifiziſten das Problem der Abrüſtung auf⸗ ellen ſo wäre die Stellung Deutſchlands auf einer dritten Konferenz ſehr erſchwert, und es müßte ganz gegen ſeinen Willen„den unangenehmen Kerl ſpielen“. Die dritte Gruppe der Intereſſenten einer Frie⸗ denskonferenz hält ſich fern von der ängſtlichen? Be⸗ ſchräukung auf kriegs rechtliche Fragen einerſeits“ und vom pazifiziſtiſchen Schwarm andererſeits, ſondern will toniſches Friedensrecht treibhausartig hervor zaubert. Zu dieſer dritten Gruppe der ſtrengen Arbei! er 1 510 wieder die deutſche e gehören.“ f 12 8 1 id 13090 5 — a 00 g 11„Iufertieuspreds aba line Die einſpaltigr Petitzeile 10 Pg merten 1 0 fa a8. Zeile. Bei öfterer Aufwahme Nabe „Fernſprechanſchlußt Na 16¹¹ 11 N. 011 ee Ne e 000 81 51 1 Deutſchlaud iel! ui num fog a t Saugen anfenthaltsloſe Giſenagezngytent. „ Bekänntlich⸗ wardſeit dein i: Ontober 4909 dies 2h lugo zumeten lange Stracke Berlin Boolbgiſcher derte unzroger nder preußischen Stalts hahn bier längf⸗ e Ghrplahmäßkge wohnt Zwiſchenhult ausgefthrtel Giſchtb cha this in Deubefch⸗ mlandl Seit dem 10 Mahwerden int n pukußiſchen Stnatskiſenhahnvormaltung zwei! Strrefentbon 8d 52644 Kilometer Längoneben falls Grtfunthalts tos durch⸗ „„ſahren, die Strelken Berlin Lehrter Bahnhofzdaebrorg Hauptbahnhofn undi Verlin Schleſiſcheri⸗ Vahühofeviegllit Aülber Framkfurt⸗Guben⸗S Sagaug Dor ſchnollte bicken menen zaüge iſtuder ein Berlin Lehrter⸗Bahihon sm ag. 40 äghr Zabends abfahrende czweäklaſſiged De Zug 201. Serfund 7d Uhr nachts in Hamburg eintrifft und ſomitrailendurch⸗ zeſchnittlich at! Fehrgeß chHilldigkeit von 86% Stunde entwickelt. Der nu zweiter ⸗Stellep genannten ugdel9 en Lie guig durchführt! die 8 Kmankaſrgd Stecke img Stunde sud!„Minne ns Kink uc chnittcge⸗ Aſchwändiche it: won: 78, Km./ Suunde gleichkrun net Sein „Gegenzug, D. 18, fährt von Bteskan dig Frunkfuft len der Oder⸗ auſenth alts los(durch mad entwickaltotaüf IGieſer 248,3 Km. langen Strecke eine Fahrgeſchmindegkeit an 183, Km Stunde Damit äiſtn dier gkinbrzeit jahtulang 11 unbeſtrittene Strecke Münchem⸗Rürubebg deut hanarſſthen Staatseifenbahn an die: füm fte, Stelle. veudränigt old; doch verdient erwähnte gwwerden, du ß T allh deſerab 1. Mal ſehreſtauk beſchleunigte worbun iſtodg Ain ſäctf; läug⸗ ſten ohne 7 5 nthalt. Durfhfabreuen deutſchen Strecken ind mit hin die folgenden 2 Sirch grohe. anburg, 886,7 Ki Läuge, 200, eig ahr, Kw.“ 898527 ein eee eee, Std. Faßtgeschwindigt eib, 1 12 110 1105 J 1 Kht. Länge, 8 75 „kd. ehrgecindſe il e Kn Lauge, 1 „Skd. Fähr geſchſwindihkeit; 11 a 5 2 0 e Länge, 178 Minen Std. Fahrgeſchwindigkeit! 5. 119877 Km. Länge, 1 8 f Gg 15 7 Ag 224. ꝛ00 6„es erken⸗ 1:. zu 10 Ng ae een feinedg fegte 125 125 5. 1 8 h., s glen uche d hbige Kopzrand Gi ping 80 3 n ein Regiment fs une Schuß der sen, Berg Aülgungen Hebslteit teilen, dan ad über dig, Nonnen ang des Wirges riese At- ber zu erwarten iſt. noiio: 119 8 a 2 r——— 2—— r— Die Menſchenfalle. 1 Von Guy Thorne. 7 N(Nachdruck verboten.) 8 Ai e einem ſonnigen Sommermorgen ritt Gilbert alkerton die Kirchſtraße in Moorcheſter entlang. Ein e ter, reinigender Wind hatte in letzter Nacht, vom dor herkommend, die Rauchwolken fortgeblaſen, die bei 2„„ 2 * 8 15 m, windſtillem Wetter über der aufblühenden llehen 0 1 abkikſtadt zu hängen pflegten. Tätigkeit, ſo daß die Morgenfriſche, die über die 1 5 5 eines Sermeh den Fabrikanlagen ſeines Vaters zuritt. chen Aut Achern, ein Winken der Hand oder Berühren des Hutes. 2 r in weiß emaillierten Buchſtaben die Aufſchrift: 8 ae er Moden“ prangte, ſahen zwei junge Mädchen Agon e Beſchäftigung auf, und ſeufzten, als Whhrt Ii rü betritt. i Maude& iſt der lunge, Herr Atherton“, ſagte die eine. n wt er nicht ein ſchöͤner Mann? ragte die re ne„Ja, und ſo 1455 und männlich ſieht er aus!“ Abele 1d was ha Ale 0 10 alt mag er wohl fein??? b ſechsundzwanzig. 0 weiß es 9 1 8 es n U a i ver⸗ e licht jon derbar daß, 5. er ſit 9 noch 410 0 —— 1 r aßfehen 6 ede 2005 1 55 7. e e e el nach dem Platz einbog, auf dem das Zudem befanden ſich die Schornsteine 1 noch 5 in ſtraße 8 ſie angenehm, ja, beinahe reizvoll, 115 7 en ließ, als Gilbert durch das morgendliche Gewühl wude Itdermaun kannte ihn und begrüßte ihn im Vorüber⸗ ten, je nach Stellung oder Laune durch ein freundliches U dem Laden eines großen Putzgeſchäftes, auf deſſen für wundervolle braune Augen!“ ie eulte 2 Aae e ian Möbr eſter wenig N 1 9 weber e e 55 a Wal 0 5 paſſierk halte std Räthaus und das Gerichtsgebäude ſtand, ſah er einen leichte n, mit! gwioi ſchönen Pferden beſpannten Wagen auf ſich zukommen. Ein Mann in mittleren Jöhren, mit grauem Spitz⸗ bart und goldenem Kneifer lenkte das Gefährt, und ein ſchlankes Mädchen ſaß an ſeiner Seite. Es war Oberſt Harrop, der Bür zermeiſter volt Mpbr⸗ cheſter und ein intimer Freund von Sir William Ather⸗ ton, Gilberts Vater. „Hallo, Gilbert!“ rief er, den Wagen mit einiſer Mühe zum Stehen bringen.„Einen Spazierritt geſttacht o“ „Guten Morgen, Oberſt! Guten Morgen, Miß Här⸗ rop!“ gab Gilbert zurück.„Gewiß, ich hebe einen Ritt gemacht, denn geſtern abend begab ich mich ach Abnafh Croft, weil Vater mich zu ſehen wünſchte.“ „O, dann treffe ich Sir William wohl nicht in ider Fabrik? fragte der Bürgermeiſter.„Das iſt ſchnde! 1019 4 möchte gern in einer geſchäftlichen Augelegenheit ſeinte Als der! Reſter die Kirchſtr aße ———— Rat hören. Vermutlich hätte ich beſſer getan, ache vorzuſprechen.“ „Ia. Vater hat die Abſicht, zur Stadt zn koimeſt Wenn Sie um die Mittagszeit in der Fabrik üchfvahken wollen, werden Sie ihn dort antreffen“ 13ul If „Danke, mein Junge, das well ich tun. War es in augenehmer Ritt?“ fragte der Bür dene indem 5 die Zügel ſtraffer faßte, 15 „Ach, es muß herrlich geweſen ſein fiel Miß 9 rop ein.„Ich kaun mir nichts romantiſcheres, vorſtellen, als dieſe wundervolle Heidelandſchaft in der, ne dämmerung.“ Sie war ein allerliebſtes, bondhagrigez Mädchen, mit großen, blauen Augen und einem ſüßen, etwas ſenti⸗ malen Munde. Als ſie im Sprechen auf Gilbert blickte, ſtieg ihr helle Röte in die Wangen, und es erforderte nicht eben einen großen Meuſchenkenner, um ihr Geheſſ⸗ nis zu erraten. g Gilbert Atherton lachte ein wenig belegen.„Wik werden dort im Herbſt ein famoſes Kaninchenſchießen veran ſtall ten können,“ ſagte er.„Ich ſah heute morgen 110 lt] e bee e 592 1 11148 5 5 M e 5 e 5 t 1 938 8 6 e 80 15 J 1 + J 3 12 15 1 1 e 6 108 08 Ache bon 5 10 5 N 11 5 2 0 8. ir Anden.. . 10 25 160361 95 5 e gedehllkeli 191 9 a5 111 r 0 1 5. gegeb ch G 15 de fing 12 de 110 1 1 108 ei 18 75 ape* 1 9 125 Hin 500 5 1.00 510 N06 ar 1 Rt in 02 0 e 050 19 0 lt 10 6 5 e 5 tei 5 5 1 0 5 Ju 6 10 1 e 3 g kgewühn e 1 1 10109 15 0 00 ae 0 1 1 L. 2 1 0 e eh 00 10 a bee 1600 U N 1 ae delt wöhn 115 unnd elbktriſe 11 chen Ahn and in Apdten rden 1810 ten, mehpfa 18 e 8 010 19 1 K Fiitiger keiten, 160 9945 e 0 10 in bas ea ener 955 Sf Kahlen 5 0 ch er Aer ISgerteg 1 e 0 171 5 1800 eh sd g de ulld ie 115 0 N 775 ift 105 15 Feu Gaglüß en. i Haäut 105 10 der 10 e Hauch ee 979 115 A e 15. 9 10 ſicheß 1 e qs eee Henn entdeckt, 0 N 5 unangenehm ge⸗ g eic (Fortſetzung folgt.) IN at 9 1 W enſchent hä funden haben würden. J Frankreich. 5 AUuaeber die franzöſiſchen Verſuche, ſchwarze Hilfstrup pen für den europäiſchen Kriegsdienſt in verſtärktem Maß. heranzuziehen, macht General z. D. Metzler intereſſante Mitteilungen in den nationalliberalen Blättern: Se⸗ nator Gervais, Mitglied des franzöſiſchen Armeeaus— ſchuſſes, berechnet auf Grund amtlichen Materials der Beſtand an militäriſch ausgebildeten Mannſchaften den Jahrgänge von 1890 bis 1909 auf 4874 521, nach Abzug der erfahrungsmäßigen Abgänge auf 4750 000 Köpfe Vom Hundert der 39 Millionen ſtarken Bevölkerung, ein, ſchließlich der Greiſe, Frauen und Kinder, kann mithir Frankreich 12 Mann unter Waffen ſtellen! Das iſt eine enorm hohe Zahl, aber ſelbſt dieſe genügt nicht den re⸗ vanchelüſternen Franzoſen.„La force noire“, das ſchwarze Afrika, ſogar ſoll hinzugezogen werden! Herr Delcaſſs geht ſogar ſo weit, zur Verſtärkung dieſer im Entſtehen begriffenen, zur Verwendung in Europa indirekt und direkt beſtimmten ſchwarzen Schar die allgemeine Wehrpflicht auf das noch gar nicht ganz eroberte Marokko vorzuſchlagen! Der Berichterſtatter des diesjährigen Kriegsbudgets berechnet, daß gegenwärtig Algier mit ſeiner 5 Millionen ſtarken Eingeborenenbevölkerung allerdings nicht mehr als 18 000 Mann ins Feld ſtellen könne; er betont aber, daß man in Algier die in Tunis getroffenen und ſich bewährenden Maßnahmen nachahmen müſſe. Dann könne man auf 60 000 Wehrpflichtige im Jahr rechnen. Ueber⸗ dies ſeien auf dem einfachen Wege der Anwerbung aus Weſtafrika 40 000 Mann nach Algier hinüberzuziehen, nachdem der Verſuch mit dem einſtweilen aufgestellten Bataillon ſenegaliſcher Schützen nach dem eingehenden Bericht des Majors Nouveaux ſich gut bewährt hat. Der Berichterſtatter Clémentel prüfte nüchtern und ernſthaft. Er ſpricht ſich über die Ausſichten, ſchwarze Truppen im Kriegsfalle auf europäiſchem Boden zu ver⸗ wenden, nicht aus; nur darüber gibt er die präziſe An⸗ Nur daß den Truppen, einerlei, wo ſie kämpfen, aus ordafrika jährlich 60 000 + 40 000 Wehrfähige hinzu⸗ treten können. In welcher Weiſe dieſe 100 000 Mann verwendet werden, um die Lücken des Heeres im Mutterlande we⸗ niger klaffend erſcheinen zu laſſen, das wird die Zukunft . Jedenfalls reizt die Ausſicht, auf ein ſo groß⸗ artiges Menſchenreſervoir in Afrika rechnen zu können. Auf Grund der Berichte des in Franzöſiſch⸗Weſtafrika wohl bewanderten Oberſten Mangin und des General- gouverneurs richtete der Budgetausſchuß an den Kriegs⸗ miniſter die Aufforderung, die vorgeſchlagenen Wege in . und Weſtafrika zu gehen, und Oberſt Mangin ſchließt ſein Buch„La force noire“ betitelt, mit den Wor⸗ ten:„Afrika iſt ein Soldatenreſervoir, das nichts anderes wünſcht, als von uns ausgeſchöpft zu werden.“ 8 England. Die Reichskonferenz erörterte die Londoner See⸗ techtsdeklaration und die Tatſache, daß die ſich ſelbſt re⸗ ierenden Kolonien darüber nicht zu Rate gezogen wor⸗ 5 ſeien. Sir Edward Grey verteidigte die Deklaration, indem er auf ihre Vorzüge hinwies, und auf die gegen ſie erhobenen Einwendungen antwortete. Das einzige, was Englands Sicherheit zur Zeit eines Krieges ver⸗ bürge, nämlich die Herrſchaft zur See, bleibe aufrecht er⸗ halten. Die übrigen Punkte ſeien von verhältnismäßig geringer Bedeutung. Grey verſprach, vaß die Kolonien vor der nächſten 5 Konferenz und über alle ſich aus ihr ergebenden Fragen zu Rate gezogen werden ſollten. Der Premierminiſter von Kanada ſprach gegen die Befragung der Kolonien, ausgenommen bei Handels⸗ verträgen, da die Zurateziehung in einer Angelegenheit, die zu einem Kriege führen könnte, für die Kolonien die Notwendigkeit in ſich ſchließe, am Kriege teilzunehmen. Er halte es für beſſer, ganz der Umſicht der heimatlichen Regierung zu vertrauen. Kanada billige die Deklaration. Der Premierminiſter von Neu⸗Seeland ſprach ebenfalls 5 die Deklaration. Die Hauptſache ſei nur, die unbe⸗ 2 ittene Herrſchaft Englands zur See aufrechtzuerhalten. er auſtraliſche Premierminiſter bekämpfte die Dekla⸗ kation. 8 i Eine Lücke in der Strafprozeßnovelle. In der„Deutſchen Juriſten⸗Zeitung“ ſchreibt Erſter Staatsanwalt Dr. Groſch in Freiburg: Nach 8 8 des Telegr.⸗Geſetzes iſt das e unverletz⸗ lich. Unter dieſem Privileg iſt auch das Fernſprechge⸗ heimnis mitbegriffen, und zwar in der Ausdehnung, daß unter das Geheimnis ſowohl die Frage fällt, welche Nachrichten zwei Teilnehmer im Orts⸗ oder Fernge⸗ ſpräch miteinander austauſchen, als auch die Tatſache, od zwei beſtimmte Perſonen eine Telephonverbindung miteinander hatten oder nicht. Nach 8 162 Abſatz 2 der Novelle zur Strafprozeß⸗ ordnung kann die Staatsanwaltſchaft im Ermittelungs⸗ verfahren unbeſchadet der Vorſchrift des§ 93 Abſatz 2 von allen öffentlichen Behörden Auskunft verlangen. Da aber in 8 93 Abſatz 2 der Novelle nur von Auskunft über„die Beförderung einer Sendung oder deren In⸗ halt“ durch die Behörden des Poſt⸗ und Telegraphen⸗ dienſtes die Rede iſt, ſo bleibt es zweifelhaft, ob das Telegraphengeheimnis mit den Garantien des 8 93 der Novelle ausgerüſtet ſein ſoll, oder ob es gegenüber dem 9 162 Abſatz 2 der Novelle weichen muß oder gar ganz beſtehen bleibt. 5 i Bei der ſtets wachſenden Bedeutung des Fern⸗ ſprechweſens wäre eine ſolche Unſicherheit von weit⸗ tragenden Folgen. Man denke an den in der Praxis vorgekommenen Fall, daß die Ermittlungsbehörde die Nachricht erhalten hat, ein Verdächtiger ſtehe im Be⸗ griffe, mit einem im Auslande weilenden Komplizen ein Ferngeſprich zu führen, das ſeine verbrecheriſchen Pläne für den Wiſſenden enthüllt. Soll nun die Ver⸗ folgungsbehörde hier zurückwe chen müſſen? Soll ihr nicht vielmehr unter den gleichen Rechtsgarantien wie bei Poſtſendungsbeſchlagnahmen die Möglichkeit gegeber werden, durch Einſchaltung in das Geſpräch mit einem Schlage das Verbrechen nollſtändia aufzudecken? Zabl⸗ reiche Uhnliche Fälle laſſen ſich konſtruieren. Die Mannkg, faltigkeit des Verkehrs wird in der Zukunft noch Fällt enthüllen, an die wir jetzt noch gar nicht denken. Eine weitere Faſſung des. 93 Abſatz 2 der Novelle würde hier Klarheit ſchaffen. Lokales. Seckenheim, 6. Juni. Hilfe für die von der Unwetterkataſtrophe N Geſchädigten. Die Landwirtſchaſtskammer hat ſich mit der großh. Regierung wegen der Bildung einer energiſchen Hilfs— aktion für die von dem ſchweren Unwetter ſo hart be— zroffenen Gemeinden und Einwohner in Verbindung ge— etzt und ſelbſt eine Sammelſtelle für den Eingang von Baben für die Hilfsbedürftigen eröffnet. Es ſtellt ſich eider immer mehr heraus, daß das Unwetter an Größe und Umfang der verurſachten Verluſte und Schäden alle bisher bekannten Ereigniſſe dieſer Art übertroffen hat. Die erſten Schätzungen, die den Schaden auf 1—2 Mil⸗ lionen angeben, treffen nicht zu; es handelt ſich vielmehr, wie ſich jetzt herausſtellt, um viel höhere Schadenziffern. Die Notlage wird umſo härter empfunden, als beſonders arme Gemeinden und wenig bemittelte Einwohner be— troffen ſind, die der Unterſtützung tatſächlich dringlichſt bedürfen. Nach Rückkehr des Miniſters des Innern vom Schau— platz der Hochwaſſerkataſtrophe hat das Finanzminiſterium auf Beſchluß des Staatsminiſteriums das Finanzamt Tauberbiſchofsheim telegraphiſch angewieſen, dem Bezirks— amt Tauberbiſchofsheim den Betrag von 10000 Mk. zur Linderung der erſten Not in den ſchwer heimgeſuchten Gemeinden zur Verfügung zu ſtellen. In erfreulicher Weiſe macht ſich auch in weiteren Kreiſen der Bevölkerung eine Bewegung zugunſten der ſo ſchwer durch das Unwetter Heimgeſuchten geltend. Zahlreiche Zeitungen bringen bereits Aufrufe zu Samm— lungen und haben ſelbſt Sammelſtellen ins Leben ge— rufen. Es iſt gewiß erfreulich, daß die freiwillige Hilfs— tätigkeit eingreift, ſie wird aber nicht ausreichen, all die Mittel aufzubringen, die zur Beſeitigung der ſchweren Schäden erforderlich ſind. Für den Staat iſt es vor allen Dingen Aufgabe und Pflicht, möglichſt raſch und aus— reichend zu helfen. Es erſcheint aber auch ein Appell an diejenigen nicht unangebracht, die in guten Verhält⸗ niſſen leben und in der Lage ſind über reiche Mittel zu verfügen. Sie können hier, ohne einen Nachteil zu empfinden, etwas von ihrem Wohlſtand opfern, das ar— men und vom Schickſal ſchwer getroffenen Menſchen zu gute käme und ſie aus Not und Sorge zu befreien, bei— tragen würde. Die Rheiniſche Hypothekenbank in Mannheim hat dem Miniſterium des Innern für die vom Unwetter Ge— ſchädigten namentlich in der Taubergegend telegraphiſch den Betrag von 2000 Mk. zur Verfügung geſtellt. Das Miniſterium hat hiervon 1500 Mk. dem Hilfsausſchuß in Tauberbiſchofsheim und 500 Mk. dem großh. Landes⸗ kommiſſär in Mannheim für die Beſchädigten der Kreiſe Mannheim und Heidelberg überwieſen. Dem Kgl. Generalkommando des 2. Kgl. Baye⸗ riſchen Armeekorps in Würzburg hat das Miniſterium des Innern für die in ſo raſcher und umfaſſender Art und Weiſe gewährte militäriſche Hilfe bei den Rettungs⸗ arbeiten den lebhafteſten und verbindlichſten Dank aus geſprochen und dasſelbe gebeten, den Ausdruck dieſes Dankes auch dem in Betracht kommenden militäriſchen Hilfskommando vermitteln zu wollen. Dabei wurde her⸗ vorgehoben, daß die Offiziere, Unteroffiziere und Mann⸗ ſchaften des Hilfskommandos in außerordentlich aner⸗ klennenswerter und dankenswerter Weiſe mit ebenſoviel Nachſicht als Ausdauer gearbeitet und ſo dazu beige— tragen haben, den ſchweren Notſtand der beteiligten Be— völlerungskreiſe nach Möglichkeit zu mindern. * Auch die Expedition des„Neckar⸗Boten“ iſt gerne bereit, für die durch die Unwetterkataſtrophe Heimgeſuchten Geldſpenden in Empfang zu nehmen. Ueber die ein⸗ gegangenen Gelder wird jeweils am Schluſſe des redak⸗ tionellen Teiles quittiert. Aus Nah und Fern. () Karlsruhe, 3. Juni. Das vom Bürgeraus⸗ ſchuß kürzlich genehmigte Ortsſtatut über die Sonntags⸗ ruhe im Handelsgewerbe fand die Genehmigung des Mini⸗ ſteriums des Innern. Das neue Ortsſtatut tritt ſofort in Kraft. Es gilt nur für Karlsruhe, nicht auch für die Vororte Beiertheim, Daxlanden, Grünwünkel, Rint⸗ heim und Rüppurr. Die bisherigen vom Bezirksrat zu— elaſſenen Ausnahmen für die Sonntagsruhe im Be⸗ ürfniswege bleiben bis auf weiteres in Kraft. Freiburg, 3. Juni. Nachdem die Stadt kürzlich mit der Frankfurter Eigenheim-Baugeſellſchaft einen Ver⸗ trag abgeſchloſſen hat über die Abtretung eines größeren Geländebeſitzes, iſt jetzt durch Beſchluß der Stadtver⸗ ordneten auch der Freiburger Bau- und Maurermeiſter⸗ Vereinigung ſtädtiſcher Beſitz(65000 Quadratmeter) zum Preiſe von 25 Mark für den Quadratmeter bis zu 32 Meter hinter den Straßenfluchten und für 12½ Marl für weiter zurückliegendes Gelände zur Erbauung von Eigenheimen zugeſprochen worden. i () Villingen, 3. Juni. Auf das Ausſchreiben zur Vergebung der Arbeiten für die Ueberbrückung der Step— pach ſind ſieben Angebote eingelaufen, deren höchſtes 37123 Mk. und deren niederſtes 20514 Mk. für dieſe Arbeit fordert. Auch wieder ein Beitrag zu dem ſo viel— fach„gerühmten“ Submiſſionsweſen. (Freiburg, 3. Juni. In dem die hieſige Straf— kammer mehrere Tage beſchäſtigenden Betrugsprozeß ge. gen den 29 Jahre alten Kaufmann und Spediteur J. W. Schöpflin aus Haagen, wohnhaft in Lörrach und ge— gen den 30jährigen Kaufmann H. Zitt aus Schopfheim wurde das Urteil geſyrachen Die beiden Anaeklaaten waren beſchuldigt, den badiſchen Eiſenbahnfisküs dürch Unterdeklarierung bei Warenſendungen um eine Fracht⸗ ſumme in Höhe von über 9000 Mk. geſchädigt zu haben. Das Gericht erachtete die Angeklagten für ſchuldig und verurteilte Schöpflin unter Anrechnung von 4 Monaten Unterſuchungshaft zu 1 Jahr und 2 Monaten Gefängnis, Zitt zu 1 Jahr Gefängnis, abzüglich 5 Monate Unter⸗ ſuchungshaft. Die Angeklagten wurden gegen Kautions⸗ leiſtung von 10000 Mk. bezw. 5000 Mk. aus der Haft entlaſſen. 1 (9) Karlsruhe, 27. Mai. Die ſtaatlichen Sparſam⸗ keitsmaßnahmen der badiſchen Regierung beſchäftigen noch immer begreiflicherweiſe unſere Beamtenſchaft. Wir haben ſchon einigemal Anlaß genommen Urteile und Anſichten über die Maßregeln der Regierung, wie ſie in der Fach⸗ preſſe der Beamten zum Ausdruck kamen, zu veröffent⸗ lichen. Neuerlich ſchreibt zu dem Kapitel der Sparſamkeil in unſerem Staatsbetriebe die„D. Eiſenb. Ztg.“ fol⸗ gendes:„Was bezweckt man oder was erreicht man bei der Eiſenbahnverwaltung damit, daß man ſchon wieder neue Perſonalſparmaßnahmen plant, daß man in der neuen Dienſtpoſteinteilung ſchon wieder ändert und Stel⸗ len umwandelt? Durch die neue Dienſtpoſteinteilung wur⸗ den etwa 700 Stellen mittlerer Beamten in ſolche unterer verwandelt. Dieſe Umwandlung kann natürlich nur nach und nach in Vollzug geſetzt werden, wenn eine entſpre⸗ chend hohe Zahl mittlerer Beamter durch Tod oder Pen⸗ ſionierung abgegangen iſt und die Anwärter auf etak⸗ mäßige mittlere Beamtenſtellen, es ſind dies etwa 600, in dieſe Stellen eingerückt. Mit dem genauen planmäßigen Vollzug, d. h. mit der wirklichen Beſetzung der umgewan⸗ delten Stellen mit unteren Beamten, kann ſomit frühe⸗ ſtens nach 7 Jahren richtig begonnen werden. Wiſſen nun unſere Behörden vielleicht ſchon ſo ſicher, wie es zu dieſer Zeit bei uns ausſieht? Kann ſich bis dort nicht wieder vieles ändern, was den ganzen jetzt ſchon bis ins einzelne ausgearbeiteten Plan über den Haufen wirft? Dann iſt aber die ganze jetzige Arbeit umſonſt geweſen. Unſeres Erachtens hätte, abgeſehen von Sparmaßregeln, welche ſogleich durchgeführt werden können, die Aufſtel⸗ lung eines allgemeinen Programms, worin ausgedrückt iſt, welche Arbeiten den oberen, mittleren und unteren Beamten zufallen, wieviel Dienſtſtellen oder Beamte von jeder Kategorie man ungefähr brauchen würde, damit man ſich bei Neueinſtellungen hiernach richten konnte, vor erſt vollſtändig genügt. Erſt mit der im Lauf der Jahre hiernach eintretenden Aenderung im Beamtenkörper hätte man ſich von Etappe zu Etappe dem Programm nähern oder in die Prüfung von Einzelheiten eintreten ſollen, bis das Ziel erreicht würde. Es wäre dies für die Be— hörden dann eine Nebenarbeit geweſen, welche mit den laufenden Geſchäften Hand in Hand ginge, und mar brauchte nicht auf längere Zeit beſondere Sparkommiß ſionen und einzelne höhere Beamte fortwährend nur mit genauen Erſparnisplänen beſchäftigen, welche, bis ſie it Vollzug treten können, vielleicht wieder in manchen Punk— ten abgeändert werden müſſen.“ Neues aus aller Welt. 8 * König Georg und die Heilsarmee. Der Kö? nig von England ließ durch ſeinen Privatſekretär ein äußerſt herzliches Begrüßungsſchreiben an den Führer der Heilsarmee, General Booth, richten, worin er ſeine unbeſchränkte Sympathie mit den Bemühungen der Heils“ armee zur Linderung des ſozialen Elends der leidenden Menſchheit ausſpricht und den Segen des Himmels au die Beſtrebungen der Heilsarmee herabwünſcht. 5 *„Verſchollen.“ Die vor wenigen Tagen erſchie⸗ nene Rangliſte des preußiſchen Heeres für das Ja 1911 enthält auf ihrer Seite 236 einen Vermerk, der in Friedenszeiten zu den größten Seltenheiten gehören dürfte. Beim 8. Rheiniſchen Infanterieregiment Nr. 70, das in Saarbrücken in Garniſon ſteht, lieſt man in dem Abſatze, der die ſeit dem Erſcheinen der letzten Rang? liſte nicht mehr dem Regiment angehörenden Offiziere un die Urſachen ihres Ausſcheidens angibt:„Verſchollen! Leutnants Rommeler, Lange.“ In jedem Kriege komm es vor, daß Mannſchaften und Offiziere verſchwinden, ohne daß gewiß wird, welches Schickſal ihnen widerfahren iſt. Sie kehren von einer Patrouille, einer Poſtenſtel⸗ lung oder aus einem einſam gelegenen Quartier nicht zu ihrer Truppe zurück, und auch wenn am Friedens“ ſchluſſe die Gefangenen ausgetauſcht werden, fehlt jeg; liche Spur von ihnen. Hat eine feindliche Kugel ſie au dem Hinterhalt getroffen, ſind ſie das Opfer der Feind⸗ ſeligkeit der Eingeborenen geworden, oder hat ein Un⸗ glücksfall ſie aus den Reihen der Lebenden geriſſen? Niemals erfahren ihre Lieben in der Heimat es. Wenn aber im tiefſten Frieden zwei junge Leutnants für„ver ſchollen“ erklärt werden müſſen, ſo hat es damit gewiß eine eigene, traurige Bewandtnis. Und man darf au“ nehmen, daß das ſeltſame Wort in dieſem Falle ein ernſtes Geheimnis umſchließt. 5 * Beiſetzung des im Burenkrieg gefallenen Graſen Zeppelin. Die Ueberreſte des bei Elandslaagte gefallenen Grafen Harras Zeppelin wurden mit Zuſtin mung der Kapregierung nach Heidecberg in Trans vac, übergeführt und dort unter militäriſchen Ehren und 7 ter Teilnahme der Behörden, von Mitkämpfern, der den g ſchen Konſuln aus Johannesburg und Pretoria, der Ar geordneten der deutſchen Vereine und der Schulen fei lich beigeſetzt. Graf Harras v. Zeppelin war ein Nef, des Luftſchiffers Grafen Zeppelin und ſtand als Lell nant bei den württembergiſchen Ulanen in Ludwigsburg. Nachdem er ſeinen Abſchied genommen hatte, nahm 5 am Burenkrieg 1899/1900 teil und wurde als Kapitn der deutſchen Legion in der Schlacht bei Elandslagſſh durch einen Lanzenſtich eines engliſchen Lancers tödlich verwundet. 2 ubilä⸗ Aus- gabe gelangen, ſind in einer Auflage von 30 Millionen gedruckt worden. Die Vorbeſtellungen auf die Men ne Hö ... ³·Ü¹-¹-A··¹¹- 9 88 8 e 1 half * Vermiſchtesl 5 Die Kaninchen am Brückenpfeiler. Aus Prag 0 geſchrieben: Eine heitere Geſchichte wird in einer ſchechiſchen ſtaatswiſſenſchaftlichen Zeitſchrift erzählt: er Zöllner der Liebner Brücke, einer proviſoriſchen Holz⸗ 25 die Prag 8 mit Prag 7 verbindet, machte an 15 Prager Magiſtrat im Auguſt des vorigen Jahres keelaln beige, daß ſich wilde Kaninchen bei einem Brücken⸗ ffeiler eingeniſtet hätten und ringsum Löcher graben. der Magiſtrat nahm die Meldung zur Kenntnis, hielt u aber für unzuſtändig und übergab, da es ſich um a8 Schickſal von harmloſen Tieren handelte, die An⸗ ſlegenheit— der ſtädtiſchen Zentralſchlachthausverwal⸗ ung, zumal das Schlachthaus in der Nähe der Brücke legt. Die Schlachthausverwaltung wußte ſich nicht 50 ede ilfen, ſandte aber, da von wilden Kaninchen die R er, die Akten an das Stadtratspräſidium mit dem Sermerk zurück, daß in einer Jagdangelegenheit die ſollachthausverwalkung nicht zuſtändig ſei. Das Prä⸗ ium ſagte ſich, für Brückenpfeiler haben wir die Hoch⸗ muabteilung, aber gab ſie, weil eine Brücke in Betracht am, an das Waſſerbauamt. Dieſes überwies wieder das f bun ſchon angeſchwollene Aktenbündel an die Statt⸗ . Abteilung für Schiffahrt, die den Akt wieder m Magiſtrat zurückſtellte, weil Kaninchen nicht eine fuer tsſache ſeien. Jetzt war guter Rat teuer, die en konnten nicht mehr weiter wandern, aber man ib ſich, und es wurde, wie das in Oeſterreich eben uch und altgewohnt iſt, eine eigene Kommiſſion be⸗ . mam, die ſich dieſer Tage in einer Anzahl Wagen zus dem Rathaus zur Brücke begab, um den Lokalaugen⸗ 1 ein vorzunehmen; das war acht Monate nach der zeige des Brückenzöllners. Und beim Lokalaugenſchein dehab es ſich, daß die Kaninchen inzwiſchen verſchwun⸗ f waren; vielleicht hat ſie der Mann an der Brücke angen und verzehrt, was bei den teuren Fleiſchpreiſen mahl begreiflich wäre. eee den» Entfernung von Reklameſchildern. In Preu⸗ E. 5 1 gegenwärtig eine Säuberung der Eiſenbahn⸗ lauen von unſchönen Reklameſchildern durchgeführt. Im 5 des Winters ſind von zahlreichen Landräten, Stadt⸗ den Gemeindeverwaltungen Anordnungen erlaſſen wor⸗ id durch welche das Ausſtellen von Reklameſchildern f die Bemalung det Giebel von Gebäuden längs der f eubahn verboten wird. Für die Beſeitigung der un⸗ nen Reklamen wurde meiſt eine längere Friſt geſetzt, f ear— daß bei Nichtinnehaltung der Friſt wangsweiſe Beſeitigung der Schilder uſw. auf Koſten Die Reklameveranſtalter vorgenommen werden würde. dae Anordnung iſt nun in beſchränktem Maße nach⸗ keanmen worden, ſo daß jetzt auf direkte Veranlaſſung hörden die Reklamen beſeitigt werden. Verſchiedene dullamenveranſtalter hatten die Giltigkeit der ergange⸗ Ortsſtatute angezweifelt und gerichtliche Entſcheidung den 1 habelgeführt, die aber zu ihren Ungunſten ausfiel, ben*„Abehaue“! Die neuen Hundertmarkſcheine ha⸗ er bekanntlich bezüglich Ausführung und Format viel i wuchtigten Tadel gefunden. Ein abfälliges Urteil hal * in ganz unbewußter und naiver Weiſe, auch ein m zarzwaldbäuerlein über ſie gefällt, das dieſer Tage 5 einer Kaſſe in Donaueſchingen einige hundert Marl ber Scheinen ausgezahlt bekam und dabei auch einen vor f„Neuen“ erhielt.„Er legte“, ſo erzählt der betreffend⸗ ſeinem Geldbeutel unterzubringen; der eine lerte ihn aber offenbar dabei. Da ſieht er mi Bekanntmachung. Die Anſtellung von Schreiblehrlingen bei der Gemeindeverwaltung betr. le., Bei der Gemeindeverwaltung dahier iſt eine Schreib⸗ bh waste ſofort zu beſetzen. An bis zum 12. Juni ds. Js. bei uns einreichen. Die Efallungsbedingungen können beim Bürgermeiſteramt in hrung gebracht werden. in ſenbeamte,„die Scheine zuſammen und verſuchte ſie gen rößere 00 hilfe, Seckenheim, den 1. Juni 1911. Gemeinderat: Volz. Bekanntmachung. aulufgrund des§ 87 a P.⸗Str.⸗G.⸗B. und der Ver⸗ 1910 ng des Gr. Miniſteriums des Innern vom 15. Dez. wird für den Amtsbezirk Mannheim mit Zu⸗ Ratſchreiber 1 Koch. 1 1 9 des Bezirksrats folgende, mit Entſchließung des dleh — Landeskommiſſärs vom 11. April 1911 für voll⸗ ar erklärte ſeen bezirkspolizeiliche Vorſchrift 1 8 1. „Die Grundſtückseigentümer und Grundſtücksbeſitzer w 5 sud Mieter, Pächter, Nießbraucher), ſowie ihre Vertreter verpflichtet: faz. Sämtliche im Freien zwecklos umherſtehenden Ge⸗ döpfe welchen ſich Waſſer zu ſammeln pflegt(Gießkannen, waffe Flaſchen, Konſervenbüchſen ꝛc. zu entfernen oder frei zu halten. 5 Arten von zweckloſen Flüſſigkeitsanſammlungen fte de aden oder zu beſeitigen, insbeſondere nutzloſe ſenkung, Gewäſſer, Tümpel, Druckwaſſer enthaltende Erd⸗ e Werbuſchütien oder das Waſſer daraus abzuleiten. beder vz aſſerbehälter, Pfuhl⸗ und ähnliche Gruben, ent⸗ oder in llig dicht zu ſchließen oder wöchentlich zu entleeren nindeſte den Monaten April bis September allmonatlich la ven ns 1 mal mit einem zur Vertilgung der Schnaken⸗ zu ſbergſeteneten Mittel(Saprol, Venol, Petroleum uſw.) d. S Ae), in dbebende Gewäſſer(Teiche. Baſſins Gräben und Woaten enen ſich keine Fiſche befinden, in den genannten troleu monatlich mindeſtens 1 mal mit Saprol, Venol, 8 0 zu übergießen. 5 Die Ge 8 den werden ſich von der richtigen Aus⸗ Bewerber wollen ihr Ge⸗ ſuchend an und ſagt, auf den neuen Schein deutend, we das eine Ende ſo ziemlich unbedruckt iſt und nun das Bild Kaiſer Wilhelms I. in Form eines Waſſer⸗ zeichens enthält:„Sie, kennt merr des net abehaue?“ * 80 wilde Tiere verbrannt. Coney Island, Newyorks bekannter Vergnügungspark, iſt, wie bereits berichtet, durch ein Großfeuer größtenteils zerſtört wor— den. Das Feuer brach im„Dreamland“, dem größten Vergüngungspark der Inſel, aus, das berühmt iſt durch den hohen hell erleuchteten Turm, der meilenweit auf dem Ozean ſichtbar war und für die überſeeiſchen Dampfer das Wahrzeichen geweſen iſt, daß der Hafen Newyorks nicht mehr weit war. Außer dem„Traumland“ wurden viele Hotels und Vergnügungslokale, die durchweg aus Holz und Papiermachee erbaut waren, vollſtändig ein⸗ geäſchert. Der Turm, der einer lodernden Rieſenfackel glich, ſtürzte zuſammen. Die Feuerwehr war machtlos, da die Hochdruckleitung infolge Waſſermangels verſagte. Viele Löſchzüge kamen infolge der großen Entfernung erſt an, als der Brand ſchon eine ungeheure Ausdehnung angenommen hatte. Der Meeresſtrand ſetzte ſchließlich dem Feuer eine Grenze. Dem Umſtand, daß das Feuer in ſpäter Nachtſtunde ausbrach, iſt es zu verdanken, daß keine Panik ausbrach und kein Verluſt an Menſchenleben zu verzeichnen iſt. Unabſehbare Menſchenmengen fahren nach dem beliebten Ausflugsort hinaus, um die Ruinen zu beſichtigen. Die größte Gefahr für das Publikum drohte von der Menagerie Perrarie im„Traumland“. Die Polizei ordnete ſofort die Tötung aller wilden Tiere an für den Fall, daß die Entfernung der fahrbaren Käfige unmöglich ſein ſollte. Ein einarmiger Tierbändiger, na⸗ mens Bonavita, rettete einen jungen Löwen aus den Flammen, der das einzige überlebende von den achtzig Tieren der Menagerie iſt. Es war unmöglich, die Tiere zu erſchießen, da das Feuer zu ſchnell vordrang. Das Gebrüll der verbrennenden Tiere war furchtbar anzu⸗ hören. Unter ihnen befanden ſich fünf dreſſierte Löwen, von denen jeder 10000 Dollars wert war, und ein vor⸗ trefflich dreſſierter Elefant. Der baldige Wiederaufbau des „Traumlandes“ iſt zwar beſchloſſen, jedoch iſt der Geld, verluſt in anbetracht der neubeginnenden Saiſon unbe⸗ rechenbar. Coney Island iſt in früheren Jahren mehr, fach durch Feuer zerſtört worden, wurde jedoch jedesma ſchöner wieder aufgebaut. Das Feuer war das größte das auf der Inſel gewütet hat. Zeufliſche Rache“ In der Gemeinde Groß⸗ Tikvany in Ungarn wurde gegen den Landwirt Meltony ein Dynamitattentat verübt. Eine Dynamitpatrone wurde auf das Fenſterbrett des Landwirts geſchleudert und zer⸗ trümmerte das ganze Gebäude. Meltony wurde buch⸗ ſtäblich in Stücke geriſſen. Die Gendarmerie verhaftete noch nachts den beſten Freund des Ermordeten, einen ge⸗ wiſſen Beklean, und deſſen Vater. Erſterer war der Lieb⸗ haber der Frau Meltonys und ſcheint das Attentat aus Rache gegen den Landwirt begangen zu haben, weil dieſer ihn in flagranti beim Ehebruch mit ſeiner Frau betroffen und gezüchtigt hatte. Eva vor Gericht. Aus Venedig wird folgende ungewöhnliche Szene geſchildert: Vor einem hieſigen Ge⸗ cichtshof mußte eine Frau aus dem Volke als Zeugin derhört werden. Sie erſchien in der üblichen venezia⸗ niſchen Tracht. Plötzlich, gerade nach der Eidesleiſtung, warf ſie mit bewunderungswürdiger Schnelligkeit alle Kleider weg, ſtand ſplitternackt vor Gericht und drehte ſich im Kreiſe herum, indem ſie ausrief:„Schaut, meine Herren, wie ſchön ich bin!“ Die geſtrengen Richter, der das Publikum. kurz Verpflichteten durchführen. Den mit der Ueberwachung und dem Vollzug der vor⸗ geſchriebenen Maßnahmen betrauten Perſonen iſt, ſofern ſie ſich genügend ausweiſen, das Betreten der Gtundſtücke zur Erfüllung ihrer Aufgabe bei Tage jederzeit zu ge⸗ ſtatten. Bevor ſie jedoch irgend welche Maßnahmen vor⸗ nehmen, haben ſie die Grundſtücksbeſitzer oder deren Stell⸗ vertreter in Kenntnis zu ſetez Weitere Anordnungen können durch das Großh. Be⸗ zirksamt getroffen werden, insbeſondere kann die An⸗ wendung eines als beſonders wirkſam erprobten Vertil⸗ gungsmittels(S 10 und d) angeordnet werden. 6 Zuwiderhandlungen werden gemäߧ 87a P.⸗Str.⸗ G.⸗B. mit Geld bis 60 Mk. oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Mannheim, 15. April 1911. Großh. Bezirksamt Abt lll: Dr. Sauter. Vorſtehende bezirkspolizeiliche Vorſchrift bringen wir nochmals mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis, daß die nach§ 2 vorgeſchriebene Nachſchau begonnen hat. Seckenheim, den 6. Juni 1911. gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Die Maul⸗ und Klauenſeuche betreffend. Wir machen darauf aufmerkſam, daß ſich das z. 31. beſtehende Verbot des Handels mit Rindvieh im Umher⸗ ziehen nicht allein auf das hauſierweiſe Feilbieten, ſondern auch auf das hauſterweiſe Einkaufen von Vieh zum Wieder⸗ verkauf erſtreckt. Indeſſen wird der hauſterweiſe Einkauf von Vieh ſeitens der Viehhändler nicht beanſtandet werden, wenn das Vieh nicht zum Wiederverkauf beſtimmt iſt, ſondern ausſchließlich zur alsbaldigen Schlachtung weg⸗ gebracht wird und wenn der betr. Händler ſich als beauf⸗ tragter Einkäufer für einen Metzger ausweiſt und der Koch. vorgeſchriebenen Maßnahmen durch beſonders[Führer des Viehs für den direkten Transport desſelben! alles kam außer Rand ünd Band. Dem Vorſitzenden fiel der Zwicker auf den Tiſch, er ſtarrte eine Weile auf die leider einer Grazie ſehr unähnliche Weibsperſon, die das kritiſche Alter längſt hinter ſich hatte, und befahl dann nach einigen Minuten Ueberlegung dem Gerichts⸗ diener mit barſchem Tone:„Herr Gerichtsoffizial, be⸗ decket die Frau mit der Toga!“... Die größte Ueber⸗ raſchung kam aber erſt nachher: Anſtatt ſofort die Frau einer ärztlichen Unterſuchung zu überweiſen, deren ſie doch offenbar dringend bedurfte, beſchloß der Gerichts hof nach raſcher Verhandlung, dieſe die Würde der Juſtiz ſo wenig achtende Perſon zu ſechs Monaten Gefängnis zu berurteilen. 7 1 * MPockenerkränkungen. Im Hamburger Kranken⸗ hauſe liegen jetzt 6 Perſonen an den ſchwarzen Pocken darnieder. Vor 14 Tagen wurde der erſte Fall feſtgeſtellt und vermutlich wurden die übrigen Kranken von dieſem erſten Kranken angeſteckt. Die Kranken befinden ſich unter ſtrengſter ärztlicher Kontrolle.* Darf eine Berufung telephoniſch eingelegt werden? i Das Landgericht Bochum hat, wie der„Inf.“ von juriſtiſcher Seike geſchrieben wird, vor einigen Tagen eine Entſcheidung gefällt, die heute im Zeitalter des Telephons für die Allgemeinheit von größtem Intereſſe iſt. Die Willensäußerung, ob ein Verurteilter gegen das Urteil Berufung einlegen will, kann ſowohl mündlich, wie auch ſchriftlich erfolgen. Sie muß nur rechtzeitig ein⸗ gelegt werden, bevor die Friſt, bis zu der eine Berufungs⸗ möglichkeit vom Geſetz feſtgeſetzt iſt, verſtrichen iſt. Nun hatte ein Landwirt, der über ſich ein Urteil hatte ergehen laſſen müſſen, die Abſicht, gegen dieſes Gerichtsurteil Berufung einzulegen. Er hatte aber die dazu vom Ge⸗ richt beſtimmte Friſt verſtreichen laſſen und ſich erſt am letzten Tage daran erinnert, als eine ſchriftliche Berufung nicht mehr rechtzeitig in die Hände des Gerichts gekommen wäre. Da er aber das Urteil nicht rechtskräftig werden laſſen wollte, ſo ließ er ſich telephoniſch mit dem Gericht verbinden und erklärte auf dieſe Weiſe, daß er gegen das Urteil Berufung einlege. Er begründete dieſe unge⸗ wöhnliche Art mit der Angabe, daß ihm eine andere Mög⸗ lichkeit bei der Kürze der Zeit nicht geblieben ſei. Das Bochumer Landgericht, das ſich mit dieſer Sache zu be⸗ faſſen hatte, verwarf jedoch die telephoniſche Berufung mit der Erklärung, daß an ſich eine telephoniſche Berufung Rechtskraft beſizen würde, wenn das Gericht in der Lage wäre zu prüfen, wer der Telephonierende ſei. Bei einem Telephongeſpräch laſſe ſich aber die Identität des die Berufung Einlegenden nicht feſtſtellen. Wenn man auch annehmen müſſe, daß in den meiſten Fällen der Verur⸗ teilte die Berufung einlegen wird, ſo iſt doch auch in ſehr vielen Fällen die Möglichkeit vorhanden, daß von un⸗ berechtigter, aber vielleicht intereſſierter Seite, die Be⸗ rufung manchmal zum Schaden des Verurteilten ein⸗ gelegt wird, ohne Zuſtimmung des Angeklagten. Darum müſſe prinzipiell eine Berufung zurückgewieſen werden, bei der die Identität des Einlegers nicht zweifelsfrei feſtgeſtellt werden könne. Aus dieſem Urteil geht alſo hervor, daß das moderne Verkehrsmittel des Telephons für die Benachrichtigung des Gerichtes nicht offiziell vor⸗ handen iſt. Die Ausſchaltung des Telephons hat in dieſem Falle allerdings aus Gründen der Rechtsſicherheit die allergrößte Berechtigung. l 35 Für die Redaktion verantwortlich: Hugo Loeb in Scene in n Schlachthaus heitszeugnis verſehen iſt. Mannheim, den 30. Mai 1911. Großh. e Abt. III: R 033 o li. Beſchluß. 55 Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur allge⸗ meinen Kenntnis gebracht. a Seckenheim, 3. Juni 1911. ens gürgermeiſteramt: Ratſchreiber Volz. Koch. Wasserglas Erdbeeren 8 . Einlegen v. Eiern.] zu vertan. Original- Lulſenkrafe 85 f Pyramiden- Fliegeniänger (à 10 Pfg., diesj. Füllung). Mottentabletten, Naphthalin, echtess 1 Insektenpulver empfiehlt Apotheke in Seckenheim Aan verwenden Sie nicht Gut gedüngter Dr. Gentner's Veilchenseifenpulver Acker Soldperle? fertig zum Setzen, zu vergeb. eue e —— Geschenk beillegt?— Philipp Bühler ente Fabrikant:- Hauptſtr. 171. Carl Gentner, Göppingen. B 8: für Zimmer⸗ 8 te m el Bleiſtifte 8 ſowie 5 Zolliäcke liefert ſchnell und billig empfiehlt 2 Gg. Zimmermann Gg. Zimmermann. —— mit dem vorſchriftsmäßigen Geſund⸗ 1 ee eee eee e dee 4 2 4 u 5 * 7 VWWWWRV * ac e, e e % e N, ſbeule hann f ckarau. 15 Beſchäftigung in unſeren Fabriken in Ladenburg 391 7 l Wasserdiehter Wäsehe Lenel, Bensinger& Co. use à 1 Ik. neter am 14. Juni 1911. 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