90 1 Seckenheimer Hnzeiger, Aossheime Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. 1. Blatt. Hierzu ein zweites Blatt, zuſammen 6 Seiten, ſowie das illuſtrierte Sonntagsblatt. ———..— Letzte Nachrichten. * Berlin, 8. Juni. Der Kaiſer empfing heute morgen den Reichskanzler. * Berlin, 8. Juni. Die Wiederwahl des Ober⸗ bürgermeiſters Kirſchner iſt vom Könit beſtätigt worden. * Berlin, 8. Juni. Die Nordd. gulg Ztg. ſchreibt: Wieder einmal hat eine hieſige Korreſpondenz die grobe Ungehörigkeit begangen, völlig aus der Luft gegriffene Gerüchte über eine bevorſtehende Verlobung Ihrer Kgl. Hoheit der Prinzeſſin Viktoria Luiſe und zwar mit dem Erbprinzen zu Mecklenburg⸗Strelitz zu verbreiten. * Brüſſel, 8. Juni. Das Kabinett hat ſeine Ent⸗ laſſung gegeben. Der König hat den Rücktritt angenom⸗ men. Eine andere Löſung der Kriſe, die durch die Be⸗ ratung des Schulgeſetzentwurfes ausgebrochen war, war nicht mehr möglich, nachdem geſtern nachmittag in der Kammer der Führer der Altklerikalen, Woeſte, das Mini⸗ ſterium im Stich gelaſſen hatte, indem er ſich gegen eine Durchberatung des Geſetzentwurfes in einer Spezialkom⸗ miſſion erklärte. Madrid, 8. Juni. Im Hinterland von Larraſch wurden drei Spanier von Kabylen ermordet. * Bukareſt, 8. Juni. König Carol, der am Mon⸗ lag bei der Einweihung des Palaſts der Handelskam⸗ mer ſehr gut ausſah, erlitt einen Anfall von Leber⸗ lik; ſein Zuſtand hat ſich inzwiſchen wieder gebeſſert. Die Gerüchte von einer ſchweren Erkrankung des Königs ſind unbegründet. a i—— i* Berlin, 8. Juni. Die Wahl Dernburgs in den uff cheat der Deutſch⸗Aſiatiſchen Bank iſt heute er⸗ 2 * Laibach, 8. Juni. Geſtern abend um 9 Uhr erfolgte eine neue 5 Die Herdent⸗ ſernu beträgt 6000 Km. Heute nacht wurde ein Fern⸗ deben(Diſtanz 1500 Km.) regiſtriert. 1 „ Brüſſel, 9. Juni. Der bisherige Finanz; niniſter Liebaert hat die Bildung des Kabinetts abgelehnt. Da⸗ rauf berief der König den bisherigen Eiſenbahnminiſter aron de Broqueville, der ſich erſt Bedenkzeit erbat und ann nach 1½ſtündiger Konferenz mit dem König die abinettsbildung übernahm. „ Cetinje, 9. Juni. Die Meldung eines bulga⸗ riſchen Blattes, König Nikolaus habe einem Korreſpon⸗ enten erklärt, daß ein Krieg zwiſchen der Türkei und Montenegro unvermeidlich ſei, iſt vollkommen grundlos. Der König iſt vielmehr von der Hoffnung erfüllt, daß die kürkiſche Regierung alle von der Kluaheit und Menſch⸗ Von Guy Thorne. 3 (Fortſetzung.) Nachdruck verboten.) „Guten Morgen!“ rief er munter.„Ich hoffe, der ee hat Ihnen Freude gemacht, Mr. Gilbert. c 5 geſtern abend, daß Sie zu Ihrem Vater nach ie doch du kieand darüber gesprochen „So? Ich habe doch zu niemand darüber geſprochen, Wooßle,“ antwortete Gilbert lächelnd. „Nein, das nicht, aber ich erfuhr es doch“, verſetzte der kleine Mann mit geheimnisvollem Kopfnicken.„Ihr Vater kommt gegen Mittag in die Fabrik, nicht wahr?“ „Ja,“ erwiderte Gilbert,„er hatte die Abſicht, zu kommen.“ „Ich möchte über den deutſchen Kontrakt mit ihm ſprechen, fahr der Ingenieur fort.„Es fragt ſich, ob wir die Arbeit zur Zeit werden liefern können. Ich weiß, daß Sie es für möglich halten, Mr. Gilbert, und ich glaube es auch, aber ich fürchte, Sir William denkt anders.“ „Ich erwähnte die Sache geſtern abend; er wird heute darüber Rücksprache mit Ihnen nehmen.“ N It nichts neues eingelaufen, Mr. Gilbert?“ 1„Nichts von Wichtigkeit. Ich habe die in Betracht ſchict den Briefe Ihnen zur Einſicht ins Kontor ge⸗ „Ich werde ſie ſofort durchſehen. Ich bin eben erſt Sonnen. Oberſt Harrop hat neue Pferde. Wie gefallen . Mr. Gilbert?!“ 1 1 fragtz Gh 59 Sie die Tiere, die er heute morgen fu .. Ja. Ich möchte ſagen, daß ſie von ſeltener Schön⸗ 0 e ſprachen doch unterwegs mit Oberſt Harrop, . Gilbert lächelte. 25„Wirklich, Woople, Sie wiſſen auch alles,“ verſetzte er. N20 möchte wiſſen, wo wir geblieben wären, wenn nicht täte. Aber da wir gerade von Neuigkeiten * 11 . r N Ku. W 10 Ulber. kaun eule Eine Zb I. Die Menſchenfalloe. Hmisblatf der Bürgermeisfer ämter Secenheim, Ilvesheim, Hedkarhansen und Edingen. Semenhelim, Samstag den 10. Juni lichkeit gebotenen Maßnahmen treffen werde, um die; in Aufruhr befindlichen Gegenden von Albanien zu be⸗ ruhigen. Im übrigen könne es in dieſer Gegend nicht zu einem Krieg kommen, weil die Großmächte im Intereſſe des gemeinſamen Wohls dem Ausbruch eines Krieges vor⸗ beugen würden. f 8 »Newyork, 9. Juni. Wie der Nework Times aus Mexiko gemeldet wird, ſind bei dem Erdbeben 1300 Menſchen ums Leben gekommen, 500 allein in Zapothan. Großherzog Karl Friedrich von Baden. Zum Gedächtnis ſeines 100. Todestages am 11. Juni 1911. Unter den badiſchen Fürſten ragt neben dem un⸗ bergeßlichen Großherzog Friedrich 1. beſonders Karl Friedrich, der 1. Großherzog des im Jahre 1806 zu dieſem Range erhobenen vormaligen Kurfürſtentums Baden hervor. Karl Friedrich wurde am 22. Novem⸗ ber 1728 in Karlsruhe als Sohn des bad. Erbprinzen Friedrich v. Baden⸗Durlach geboren. Kaum 3 Jahre alt, ſtarb ſein Vater und ſeine Großmutter, die Mark⸗ gräfin Magdalena Wilhelmine, eine württembergiſche Prinzeſſin, übernahm ſeine Erziehung, da ſeine Mitt⸗ ter geiſteskrank war. Sie lebte mit ihrem kleinen Enkel in der alten Reſidenz Durlach, während ihr Gemahl Karl Ludwig in dem 1715 gegründeten Karlsruhe re—⸗ ſidierte. Als dieſer im Jahre 1738 ſtarb, führte ſie guch die Vormundſchaft über den 10jährigen Mark rafen. Als 15jähriger zog Karl Ludwig nach Lau⸗ gen auf die Univerſität und unternahm Reiſen durch Belgien, Frankreich und Holland. Achtzehnjährig über⸗ nahm er dann 1746 die Regierung. Die Markgraf ſchaft Baden⸗Durlach war nicht gerade in einer ſehr 4. 1 Marfaſſungn Das Voll, elite. ur 1 die Sitten waren zlemlich roh“ Es gab cb, And die Straße im Land von Karlsruhe nach Pforzheim, im Ackerbau und im Gewerbe herrſchte ein Schlendrian, viel Land lag wäſte, Wieſen und Weinberge trugen wenig ein. Es war die Zeit, in der noch Waiſen, Sieche, Irre und Verbrecher in einem Gebäude(Pforz⸗ heim) untergebracht waren, wo Landſtreicher, Stromer und Gauner ein gutes Leben führten. Das ſollte nun recht bald anders werden, denn Markgraf Karl Fried⸗ rich griff mit Verbeſſerungen überall umſichtig und ſtrenge durch. Landwirtſchaft und Induſtrie wurder gefördert, die Staatseinnahmen wuchſen, die Gehälter der Beamten, Lehrer und Pfarrer wurden feſtgeſetzt, Schulen gegründet, ſo daß ſich der Wohlſtand und die Bildung in der durlachiſchen Markgrafſchaft ſtetig hoben. Als Karl Friedrich im Jahre 1771 Baden⸗Baden zufiel,— 1765 war bereits die Huldigung und Beſitz⸗ ergreifung erfolgt, in Verbindung auch das Attentat bei Raſtatt.— umfaßte die ganze Markarafſchaft 71 pte T Hnzeiger, Heckarhanser Zeitung, Edinger Zeitung 5 Infertionspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluſt Nr. 16. Auch die Städte Raſtatt und Baden⸗Baden, wie ihre Umgebung ge⸗ noſſen die Segnungen der markgräflichen Regierung. Die Freiheit der religiöſen Richtungen wurde feſtge⸗ legt. Die Begeiſterung des Markgrafen und ſeiner Ge⸗ mahlin für Kunſt und Wiſſenſchaft zeigte ſich in der Heranziehung von Dichtern und Gelehrten am Hofe. So waren Klopſtock und Goethe, Herder, Lavpater, Gluck und Voltaire ihre Gäſte. Daneben nicht zu ver⸗ geſſen Peter Hebel. Faſt ſechzigjährig ſtarb 1783 die Markgräfin auf einer Reiſe nach Paris. Aus dieſer Ehe waren entſproſſen 3 Söhne, Erbprinz Karl Lud⸗ wig, der am 15. Dezember 1801 infolge eines Un⸗ glücksfalles ſtarb, Markgraf Friedrich(17561817) und Ludwig, den ſpäteren Großherzog(18181830). Im Jahre 1787 vermählte ſich Karl Friedrich in zweiter Ehe mit Luiſe Karoline, Freiin Geyer von Gehers⸗ berg, die 1796 zur Reichsgräſin von Hochberg erhoben wurde und 1820 ſtarb. Aus dieſer Ehe ſtammten der nachmalige Großherzog Leopold(18391852), Mark⸗ graf Wilhelm 1792-1859) und Markgraf Maximilian (17961822). a Im Jahre 1796 verlor Karl Friedrich infolge des Revolutions⸗ und Franzoſenkrieges ſeine Beſitzungen auf dem linken Rheinufer, erhielt aber 1803 das Sliſt Konſtauz, die rechtsrheiniſche Pfalz mit Heidelberg, wo er die Univerſität zu neuer Blüte erhob und ward am 1. Mat 1803 Kurfürſt von Baden. Durch den Preßburger Frieden fiel Karl Friedrich der Breisgau und die Stadt Nonſtanz zu und am 12. Juli 1806 trat er als ſouverändr. Fürſt dem Rheinbund bei, nahm den Titel Großherzog an und erhielt abermals einen Länderzuwachs. S ü 1 Anter all den Verbeſſerdngen, die Karl, Itiedeich hervor: die unentgeltliche Aufhebung der“ Wider ſchaft, in Verbindung mit einigen damit verknüpften drückenden Abgaben. In den badiſchen Landen frei⸗ lich war die Leibeigenſchaft längſt ſchon milder und erträglicher, als vielfach im übrigen Deutſchland. Die Bauern konnten nicht mehr veräußert, noch von ihrem Gute vertrieben werden, ihre Grundſtücke waren ihr Eigentum. Auch die Verehelichung war frei, die Kin⸗ der durften nach eigener Wahl ein Handwerk erlernen oder ſich dem Studium widmen. In Verbindung mit der Aufhebung der Leibeigenſchaft erfolgte die Aufhe⸗ bung des Leibſchillings, der Steuer aus Hinterlaſſen⸗ ſchaften u. ſüf. Dieſe Verordnungen des Fürſten wur⸗ den von dem Volk mit lautem Jubel aufgenommen und aus allen Landesteilen erſchienen Abordnungen, um Karl Friedrich innigen Dank auszusprechen. Auf die vielen Beweiſe der Dankbarkeit erwiderte der Fürſt in ſeiner Poantmortſina der Dankſagungen des Lan⸗ — — Er rieb ſich befriedigt die kleinen Hände und blickte über ſeine große Naſe hinweg geheimnisvoll auf den jungen Mann am Schreibtiſch. 1 Gilbert ſchob ihm die Zigarrenſchachtel zu. „Legen Sie los, Woople!“ ſagte er, bereitwillig auf die redſelige Stimmung ſeines Untergebenen eingehend. „Sie würden es niemals erraten. Aber für die Stadt bedeutet es eine große Veränderung, ſo viel ſteht feſt. Claremont Hauſe iſt vermietet!“ f g „Wirklich?“ rief Gilbert.„Das iſt in der Tat intereſ⸗ ſant! Seit fünfzehn Jahren hat es jetzt leer geſtanden, nicht wahr?“ 5 „Am letzten März werden es genau ſechzehn Jahre,“ antwortete Woople.„Und die Reparaturen der Gebäude, ſowie die Unterhaltung des Verwalters haben Oberſt Har⸗ rop jährlich über zweitauſend Mark gekoſtet.“ Gilbert nahm lebhaften Anteil an der Erzählung ſeines Ingenieurs. Claremont Houſe war ein großes, altmodiſch ge⸗ bautes Anweſen am Ende der Stadt. Es hatte vor vielen Jahren einem Landedelmann gehört, der es an Oberſt Har⸗ rops Vater verkaufte, als Moorcheſter anfing, Fabrik⸗ ſtadt zu werden. Ter Oberſt ſelbſt hatte niemals dort gewohnt, da er das weitläufige Herrenhaus für ſeine Be⸗ dürfniſſe zu groß und unbequem fand, Aber alle Ver⸗ ſuche, es zu verkaufen oder zu vermieten, waren bisher erfolglos geblieben. „Sicher niemand aus unſerer Gegend?“ eee kein Engländer!“ erwiderte 5 Woople. „Was würden Sie ſagen, wenn ich Ihnen erzählte, daß es ein bekannter, enorm reicher, amerikaniſcher Gelehrter iſt, der ſich mit ſeiner Tochter, mehreren Aſſiſtenten und Sekretären, ſowie verſchiedenen amerikaniſchen Dienſtboten in Claremont niedergelaſſen hat?!“ 5 „Ich würde nicht wenig überraſcht ſein, Woople antwortete Gilbert.„Verhält ſich die Sache wirklich ſo? Der kleine Mann nickte wichtig. ii Sir Julius Wilſhire, deſſen Name durch „Wer hat ſich denn dazu gefunden?“ fragte Gilbert. Erfindungen und Neuerungen auf mechaniſchem Gebiet bekannt iſt. Soviel ich gehört habe, iſt er Witwer mit einer Tochter und hat ſich zwei Ingenieure mitgebracht. Der große Feſtſaal in Claremont iſt in ein Laboratorium umgewandelt worden.“ 8 a „Das freut mich,“ ſagte Gilbert.„Die Amerikaner werden die hieſige Geſelligkeit neu beleben. Ich habe en oft gedacht, daß etwas friſches Blut ihr aufhelfen önnte.“ 5265 8. Während er noch ſprach, krat ein Knabe ins Zimmer und überreichte einen Brief und eine Karte. „Ein Herr wartet draußen auf Antwort,“ ſagte er. Gilbert las das Schreiben, ſtutzte und warf es Woople zu. N N 5 „Iſt das merkwürdig!“ rief er.„Juſt der Mann, von dem wir ſprachen.“ e Der Ingenieur nahm den Brief auf und las: b „Geehreter Herr, hiedurch erlaube ich mir die An⸗ frage, ob es meiner Tochter und mir geſtattet ſein würde, Ihre Fabrik in Augenſchein zu nehmen. Ich habe mich vor kurzem hier niedergelaſſen und intereſſiere mich ſehrt für elektriſche Maſchinen jeder Art, Vielleicht iſt Ihnen mein Name als der eines Gelehrten aus den Vereinigten Staaten bekannt. Sat 190* f e Hochachtungspo 5 5 a Julius Wilſhire.“ 1 Gilbert ſah auf die Karte in ſeiner Hand. ö Mr. Julius P. Wilſhire Pittsburg, Pa. Claremont Houſe U. S. A. Moorcheſter, England. a ſtand darauf. 7 11 Ac 5 Es geſchah nicht nur aus Politik, ſondern auch, weil es Sir William Atherton und ſeinem Sohne wirkliches Vergnügen machte, daß alle Beſucher bereſtwilligſt durch die großen Fabrikanlagen geführt wurden. Es war zu dieſem Zweck ſogar ein beſtimmter Tag in der Woche ſeſt⸗ geſetzt worden. 5 Fortſetzung folgt) 2 — ——.——————— * des mach ädufgehobener Leibeigenſchaft und einiger Ab⸗ . welche als„Badiſche Landestafel“ mit dem Bildnis des Fürſten viele Schulen und Ratszimmer des Landes ſchmückt. Durch gar mancherlei Sorgen und Schmerzen war das Lebensende des greiſen Fürſten getrübt. Vor al⸗ 1 lem waren es die übermütigen franzöſiſchen Geſchäfts⸗ träger am bad. Hofe, die nicht allein damit zufrieden wuren, daß Baden möglichſt franzöſiſiert wurde, ſie erſchwerten auch den friedlichen Zuſammenſchluß der verſchiedenen Landesteile. Am 11. Juni 1811 ver⸗ tarb Großherzog Karl Friedrich, nachdem er wenige Tage zuvor die Geburt einer Urenkelin erlebt hatte. In der Gruft zu Pforzheim wurde er zur letzten Ruhe gebettet. Politiſche Rundſchau. Deutſchland. Elf Generalfeldmarſchälle. Im deutſchen Heere ibt es elf Generalfeldmarſchälle: der Kaiſer, Kaiſer von eſterreich, König von England, König von Rumänien, Prinz Leopold von Bayern, Herzog von Connaught, die Generäle von Hahnke, Graf Haeſeler, Graf Schlieffen, v. Bock und Polach, und v. d. Goltz. anzeiger“ veröffentlicht das Geſetz über die Verfaſſung Elſaß⸗Lothringens ſowie das 1 über die Wahl zur Zweiten Kammer des Landtags für Elſaß⸗ Lothringen. Das erſtgenannte Geſetz tritt hinſichtlich dei Beſtimmungen über die Bildung des Landtags mit dem Tage ſeiner Verkündigung in Kraft, im übrigen an einem durch kaiſerliche Verordnung feſtzuſetzenden Tage, ſpäteſtens am 1. Januar 1912. Das zweite Geſetz tritt mit dem Tage ſeiner Verkündigung in Kraft. » Abſchaffung der Maifeier? Die Gewerkſchaf⸗ ten wollen die internationale Maifeier abſchaffen. Dem müchſten deutſchen Gewerkſchaftskongreß, der demnächſt in tsdam zuſammentritt, wird ein Antrag auf Abſchaf⸗ g der Maifeier unterbreitet werden. Die Telegierten Verbandes der Deutſchen Buchdrucker werden den Antrag begründen. Außer den Buchdruckern ſind auch andere große Gewerkſchaften(Metallarbeiter, Maler uſw.) um Teil Gegner der Maifeier, die an die Kaſſen große Anforderungen ſtellt und ſtändige Reibungen mit den Unternehmern hervorruft, was von vielen unangenehm empfunden wurde. Der Vorſitzende vom Buchdruckerver⸗ bande, Mitglied der Generalkommiſſion der Gewerkſchaf⸗ ten, hat erklärt, durch die Maifeier entſtehe mehr Scha⸗ den wie Nutzen. Die Delegierten Legien und van Elm llen gleicher Anſicht ſein, die unverblümt ſagen, die feier müßte als reaktionär und rückſtändig bezeichnet werden, die Gewerkſchaften müßten aber den Mut haben, offen auszuſprechen, wie ſie über dieſen alten„Zopf“ dächten. f g Die Reichseinnahmen 1910/11. Die jetzt leſtgeſtellten definitiven Abſchlußziffern über die Einnah⸗ men des Reichs aus Zöllen, Steuern und Gebühren im Rechnungsjahr 1910 8 5 zon den früheren veröffent⸗ lichten proviſoriſchen Feſtſtellungen verſchiedentlich ab. So haben die Zölle 663,3 Millionen Mk..(pro; 3 viſoriſche giffer: 659,2 Mill.), die Branntweinſteuer 154,9 Mill. 645 3 Mill.), die Brauſteuer 112,9 Mill.(110,2), Staatslotterie⸗Stempel 32,8 Mill.(28,8), der Grund⸗ ſtempel 44,3 Mill.(42,8) und die Erbſchaftsſteuer 42,7 Mill.(46,6). Insgeſamt haben die Zölle, Steuern und Gebühren 1499,1 Millionen Mark eingebracht; da der Voranſchlag 1441,5 Millionen betrug, 5 ergibt ſich ein Ueberſchuß von 57.6 Millionen Mk. 8 Mexiro. 3 Ein da gie Erdbeben erſchütterte am Mittwoch um 4½% Uhr früh die Stadt Mexiko und die Umgegend, ſowie andere Teile Mexikos. Beſonders im weſt 1 58 Stadt⸗ teil, aber auch in anderen ſind zahlreiche Wohnhäuſer und öffentliche Gebäude eingeſtürzt. Das Straßenpflaſter K55 allenthalben weite Riſſe. Der Nationalpalaſt und die nahen Kaſernen ſind beſchädigt, alle Kraftſtationen ſtillgelegt. Die Artillerie⸗Baracken von San Cosme ſtürz⸗ ten ein, etwa ſiebzig Soldaten unter ſich begrabend. Von dieſen ſind bisher ein Dutzend Tote und dreißig Ver⸗ leßte geborgen. Auch das Gefängnis wurde ſtark beſchä⸗ bigt. Wie viele Menſchen dort und anderwärts getötet würden, iſt noch nicht zu überſehen. Die Schätzungen erreichen hundert. Man befürchtet, daß andere Landes⸗ teile, beſonders der Diſtrikt von Guerrero, ſchwerer mit⸗ 8 da raten ſu. Die Panik, die ſich unmittelbar nach erſten Stoß erhob, war umſo ſchlimmer, als Tau⸗ ſende aus der Umgegend zur Begrüßung Maderos herein⸗ 1 waren, die größtenteils im Freien kampier⸗ Um 7 Uhr herrſchte ſoweit wieder Ruhe, daß die 9 Madero entgegenzog. 7 f ie Verluſte durch das Erdbeben ſind 1 lich größer als urſprünglich angenommen wurde. Nach 8 des„Journal“ wurden 180 Menſchen getötet. Die Erſchütterung dauerte ſechs Minuten. Nach⸗ kichten von Tötungen und Verletzungen durch geſtürzte Mauern kommen aus allen Stadtteilen, auch aus den Außendiſtrikten. Zahlreiche Kinder ſind unter den Toten. Erheblicher Schaden wurde auf den Bahnhöfen der Na⸗ tional⸗ und Zentralbahn verurſacht. Als der Stoß vor⸗ über war, ſtürzten die Menſchen auf die Straßen, wo * 1 die Tauſende, die zum Empfang Maderos nach der dt gekommen waren, wild durcheinanderfagten. Alles ſuchte beßerg freie Plätze zu erreichen. Gegen 7 Uhr zogen ann die Maſſen Madero entgegen. In der Artilleriekaſerne ereignete ſich kurz vor dem Erbbeben eine Gasexploſion. Auch die Kraftſtation der Straßenbahn ſtürzte ein, wobei mehrere Perſonen getötet wurden. Beim Empfang Maderos füllten etwa 200 000 Men⸗ die Straßen. Eie begrüßten Madero mit gewaltigem abel. Eine Kämpferin überreichte ihm einen Lorbeer⸗ — Es verlautet, der Gouverneur des Staates Oaxaca, Felix Diaz, ein Neffe des Expräſidenten, der im Süden ahr 1 210 iſt, bereite eine neue Revolution i zaderos vor. 5 en das Megime 3 2 1 8 n Lokales. Seckenheim, 10. Juni. des Reinertrags des Korn⸗ 855 blumentages. Das Präſidium des badiſchen Militärvereinsverban⸗ des ſchreibt in der letzten Ausgabe des Militärvereins⸗ blattes:„Es iſt mehrfach, ſowohl aus Veteranenkrei⸗ ſen als auch in der Preſſe der Wunſch geäußert bezw. die Forderung geſtellt worden, das Ergebnis des Korn⸗ blumentages ſolle ſofort und in ſeinem vollen Betrage unter die Veteranen verteilt werden. Wir erlauben uns demgegenüber bekannt zu geben, daß die Erfüllung die⸗ ſer Forderung unmöglich iſt. Ganz abgeſehen davon, daß das Ergebnis noch nicht einmal mit Sicherheit feſt⸗ ſteht, da eine Anzahl von örtlichen Sammelkomitees noch mit der Abrechnung und Ueberſendung der geſammelten Beträge im Rückſtande iſt, muß darauf hingewieſen wer⸗ den, daß zunächſt die Satzungen und Beſtimmungen auf⸗ eſetzt, ſorgfältig geprüft und durchberaten werden müſ⸗ en, auf Grund deren die Bewilligung der Unterſtützungen zu erfolgen hat. Dieſe Satzungen haben zwar dem Ge⸗ ſamtpräſidium unſeres Verbandes bereits vorgelegen, ſie bedürfen aber noch der Beratung und Zuſtimmung durch den Verbandsausſchuß und namentlich des Abgeordneten⸗ tages unſeres Verbandes, der am 17. und 18. ds. Mts. in Heidelberg zuſammentritt. Alsdann erſt Genehmigung der Regierung und zuletzt die Zuſtimmung des Großherzogs, unſeres hohen Protektors, eingeholt werden. Dazu kommt, daß die große Zahl der bereits jetzt eingegangenen und noch ſtändig weiter einlaufenden Geſuche ſelbſtverſtändlich nicht ohne weiteres berückſich⸗ tigt werden kann, ſondern der ſorgfältigſten Prüfung und Sichtung bedarf, wodurch zahlloſe Rückfragen und Erhebungen notwendig wären, die wiederum einen großen Zeitaufwand erfordern. Es iſt ſonach vollſtändig ausgeſchloſſen, daß an die Bewilligung von Zuwendungen aus dem Kornblumen⸗ fonds vor dem Monat Juli herangetreten werden kann, und wir richten daher an die verehrl. Preſſe die Bitte, in dieſem Sinne aufklärend und beruhigend wirken zu wollen, und bitten ſogleich die Veteranen, ſich angeſichts der unabänderlichen Lage der Dinge noch eine Weile in Geduld zu faſſen. Schließlich weiſen wir noch darauf hin, daß nach dem Wortlaut der Aufrufe für den Korn⸗ blumentag nur„bedürftige Veteranen“ unterſtützt wer⸗ „Die Verteilung den ſollen, was auch als ein Gebot der Notwendigkeit und ausgleichenden Gerechtigkeit erſcheinen muß, wenn man in Betracht zieht, daß zur Bildung dieſes neuen Unterſtützungsfonds Tauſende und Abertauſende von wenig bemittelten Mitbürgern aller Bevölkerungskreiſe und Lebensalter ihr Scherflein beigetragen haben. Es wäre demnach im Intereſſe der guten Sache ſehr zu begrüßen, wenn nur wirklich Bedürftige Geſuche um Zuwendungen einreichen wollten, da hierdurch außeror⸗ dentlich viel unnütze Arbeit, Verluſt an Zeit und Un⸗ 2 5 und auch manche Enttäuſchung erſpart werden könnte. f Die Hundeſteuer iſt als letzter Termin am 14. Juni d. J. fällig, da der 15. Juni bekanntlich auf den Fronleichnamstag fällt. Anzumelden iſt jeder bis zu dieſem Zeitpunkt über 6 Wochen alte Hund. Ueber 6 Wochen alte Hunde, welche nach dieſem Termin bis zum 31. Mai des nächſten Jahres in Beſitz genommen oder in die Ge⸗ meinde eingebracht werden, ſind innerhalb vier Wochen nach der Beſitzerlangung bezw. der Einbringung, Hunde, welche erſt nach dem Anmeldetermin das Alter von ſechs Wochen erreichen, innerhalb 4 Wochen nach dieſem Zeit⸗ punkt anzumelden. Bei der Anmeldung iſt zugleich die Taxe zu entrichten. Das Mitbringen der Hunde iſt nicht erforderlich. Werft keine Kirſchenſteine weg! Kaum ſind die erſten Kirſchen zum Verkauf gelangt, da ſieht man auch ſchon die Bürgerſteige mit Kirſchenkernen beworfen. Ob⸗ wohl jedermann weiß, wie gefährlich ein ſolcher Kern auf zementierten Bürgerſteigen werden kann, beobachtet man dieſe von Ungezogenheit und Rückſichtsloſigkeit zeugende Unſitte doch wieder von neuem. Das gleiche gilt von Orangenſchalen. Vorſicht beim Durſtlöſchen. Alljährlich treten in der warmen Jahreszeit auch bei Erwachſenen heftige und bisweilen langwierige Magen⸗ und Darmſtörungen auf. Nach den Beobachtungen der Aerzte ſind dieſe Störungen nicht ſelten auf den Genuß eiskalter Getränke zurück⸗ zuführen.„Zur Vermeidung ernſter Geſundheitsſtörungen iſt alſo hier Vorſicht geboten. Insbeſondere ſollen kalte Fluͤſſigkeiten niemals in größeren Mengen auf einmal, ſondern nur langſam, ſchluckweiſe getrunken werden. Auf dieſe Weiſe wird auch der Zweck, den Durſt zu löſchen, beſſer und nachhaltiger erreicht. Aus Nah und Fern. Das Unwetter in der Taubergegend. Die Landwirtſchaftskammer hat ſich mit der Großh. Regierung wegen der Bildung einer energiſchen Hilfsaktion für die von dem ſchweren Unwetter ſo hart betroffenen Gemeinden und Einwohner in Verbindung geſetzt und ſelbſt eine Sammelſtelle für den Eingang von Gaben für die Hilfsbedürftigen eröffnet. Außerdem hat ſich die Land⸗ wirtſchaftskammer an ſämtliche Gemeinden des Landes um Ueberweiſung von Geldbeträgen gewandt und die Großh. Generaldirektion der Badiſchen Staatseiſenbahnen um frachtfreie Beförderung von Liebesgaben für die vom Unwetter Geſchädigten erſucht. Ferner wird ſie, ſofern es notwendig fällt, wegen Nachlaß der Pacht⸗ und Gras⸗ ſteigerungsbeträge bezw. wegen Abgabe von Laubſtreu noch bei den zuſtändigen Stellen vorſtellig werden, Prinz Max von Baden. Prinz Max von Baden, der Vetter des Großher⸗ zogs und bei deſſen Kinderloſigkeit der präſumtive Nach folaer. der jetzt im 44. Lebensiahr ſteht, iſt, wie die kann die — „Karlsruher Zeitung“ erfährt, aus dem akkiven Milt tärdienſt ausgeſchieden. Zuletzt gehörte er dieſem als Ge⸗ neralmajor und Kommandeur der 28. Kavalleriebrigade an. Der Prinz ſei, ſo wird erläuternd bemerkt, zur Ueberzeugung gelangt, daß er die ihm als Präſidenten der Erſten Kammer erwachſenen Aufgaben und die mili⸗ täriſchen nicht gleichzeitig in der Weiſe zu löſen imſtande ſei„wie er dies bei der Bedeutung jeder einzelnen für ſeine Pfilcht erachte. Sehr ungern habe er ſich aus die⸗ ſem Grunde entſchloſſen. um Enthebung von ſeiner der⸗ zeitigen militäriſchen Stellung zu bitten, die ihm in einer ſehr ehrenvollen, die Lage vollkommen würdigenden allerhöchſten Kabinettsordre unter Belaſſung a la ſuite des badiſchen Leibdragonerregiments und des Garde küraſſierregiments bewilligt worden iſt. Dieſer Schritt des Prinzen in verhältnismäßig jungen Jahren wird wohl im Lande viel Beachtung finden. Die Intereſſen des Prinzen Max ſind mehr, als öffentlich bekannt zu ſein ſcheint, ſeither ſchon vorwiegend wiſſenſchaftlichen und ſchöngeiſtigen Dingen zugewandt. Den repräſentativen Aufgaben hat er da, wo ſie an ihn pflichtmäßig heran- traten, in verbindlich ſchlichten Formen ohne Popula⸗ ritäts⸗ oder Effekthaſcherei nachzukommen gewußt. Man darf bei ihm Verſtändnis für politiſche Entwicklungen und damit Hand in Hand gehend den ernſten Willen, ſich in dieſer Beziehung gut zu unterrichten, vorausſetzen. Manche Wahrnehmunden weiſen darauf hin, daß er auch bereit iſt, die Wahrheit zu ſuchen und zu hören, ſelbſt wenn ſie perſönlich unangenehm ſchmeckt.— () Karlsruhe, 9. Juni. Für die Hagel⸗ und Waſ⸗ ſerbeſchädigten im Taubertal werden, nach einer Mittei- lung der Landwirtſchaftskammer, große Mengen Futter“ rüben⸗ und Tabakſetzlinge geſucht. Landwirte, welche ſolchs abgeben können, werden erſucht, ſolche ſchleunigſt zur Abgabe und zum Verkauf bei großh. Herrn Land⸗ wirtſchaftslehrer Weckeſſer in Tauberbiſchofsheim anzu⸗ melden. Die Beförderung der Setzlinge durch die Eiſen⸗ bahn erfolgt frachtfrei. () Karlsruhe, 9. Juni. Der 28 Jahre alte ledige Taglöhner Schlegel aus Renndorf, der in Daxlanden wohnhaft und am Rheinhafen beſchäftigt war, wollte ſi geſtern abend nach Feierabend waſchen, bekam dabei das Uebergewicht, fiel in den Rheinhafen und ertrank. Ein anderer Arbeiter, der ihm zu Hilfe kommen wollte, wärk beinahe mit ertrun“en. Die Leiche wurde abends 10 Uhr durch Schiffer geborgen und durch Krankenträger na der Leichenhalle des ſtädt. Krankenhauſes verbracht. (9) Karlsruhe, 8. Juni. Der angebliche 23 Jahre alte, ſtellenloſe Kaufmann Artur Korfmann aus Kirch hörde gab ſich für einen Angeſtellten der Firma Gollnol U. Sohn in Stettin aus und erſchwindelte dadurch vor etwa 3 Wochen von einem Geſchäftshaus in Koblenz, von dem er wußte, daß es mit genannter Firma in Ge ſchäftsverbindung ſteht, 500 Mk.; auf dieſelbe Weiſe am 5. ds. Mts. von Heidelberg aus von einer hieſigen Firma 400 Mk. und verſuchte dieſer Tage von hier aus von einem Geſchäftsmann in Mannheim 500 Mk. zu er⸗ ſchwindeln. Die Firma in Mannheim war aber ſchon von jener in Stektin von dem Treiben des angeblichen Korfmann unterrichtet, ließ durch die Krimefnalpolizel in Mannheim jene hier verſtändigen, die ihn dann au in einem hieſigen Gaſthaus in dem Augenblick feſtnahm, als er das Geld von Mannheim erwartete und ſchon ein Auto vor dem Hotel ſtehen hatte, das ihn nach Empfang des Geldes nach Baſel bringen ſollte. Korfmann wal bei ſeiner Feſtnahme noch im Beſitz von 230 Mk. Karlsruhe, 8. Juni. Die Regierung hat in Ausſicht genommen mit Inkrafttreten der neuen Maß- und Gewichtsordnung am I. April 1912 in unſerem Lande ſieben ſtaatliche Eichämter zu errichten. Dieſe Stellen ſollen mit Eichmeiſtern und Eichgehilfen beſetzt werden, Karlsruhe, 8. Juni. Die zur Betreibung der Hoheitsgefälle notwendigen Amtshandlungen haben i Jahre 1910 folgenden Umfang gehabt: Die Zahl 99 Mahnungen für Steuern und Strafen 382801, die Zah der Fahrnispfändungen hierfür 107298, die Zahl den vollzogenen Fahrnisverſteigerungen 158. () Mannheim, 8. Juni. Die Rheiniſche Kredik“ bank hat dem Miniſterium des Innern für die Ho waſſergeſchädigten im Taubertal 2000 Mk. zur Verfügung geſtellt. Die Summe wurde dem Hilfsausſchuß in Tau⸗ berbiſchofsheim überwieſen. . reiburg, 8. Juni. Im Gewerbekanal wurde die Leiche eines neugeborenen Kindes gefunden. Uebe die Herkunft der Leiche konnte noch nichts ermittel werden. () Bönigheim, 8. Juni. Der Goldmünzenfund nuf unſerer Gemarkung hat nunmehr bezüglich des Eigen, tumsrechtes der in der Erde entdeckten Goldmünzen ſein⸗ Erledigung durch richterliche Entſcheidung gefunden. ſeinerzeit berichtet wurde, iſt der Beſitz der Goldmünzen, die Schmiedmeiſter Kellenberger fand, dieſem ſtrittig ge' macht worden. Nun hat das Gericht ſich dahin ausge, ſprochen, daß die Fundſtelle der Goldmünzen ſich ne auf der Wieſe des Kellenberger, ſondern auf dem d Rentmeiſter Münch und dem Chriſtian Hettinger ge meinſchaftlich gehörenden Grundſtück liege. Kellenbergel mußte deshalb die Goldſtücke zurückgeben. Der Finde ſoll den geſetzlichen Finderlohn erhalten.. Für die Redaktion verantwortlich: Hugo Loeb in Seckenheim —— 4⁰ i Sehr billige Angebote Weisse Stickersi-Stoffs- Stiekerei-Roben Seidenleinen, feine Zephyr Wollmousseline, Satins, Cattune J. Lindemann, Mannheim F oder Grune Rabattmarken. F 2, r ren een eee e — Jo 2 Ausführliche Broschilre gratis. g— Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß am Montag, den 12. Juni 1911 mit dem Reini- gen der Kamine begonnen wird. Seckenheim, den 10. Juni 1911. Bürgermeiſteramt Volz. Roflauf. In der Gemeinde Friedrichsfeld iſt der Notlauf unter den Schweinen ausgebrochen. Seckenheim, den 10. Juni 1911. gürgermeiſteramt: Volz Sammel⸗Anzeiger. kur für Mitglieder der Landw. Ein- n. Rerkaufsgenoſſeuſch. 36 Ar Alee zu verkaufen Jakob Ditſch alt. 46 Ar Klee zu verkaufen Wilhem Söllner. 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Juni, abends ½9 Uhr im Lokal„Zum goldenen Adler“ 5 Mitglieder- Versammlung.“ Wegen wichtiger Vereinsangelegenheit wird um voll⸗ zähliges Erſcheinen der Aktivität und Paſſtvität gebeten. Der Vorſtand. Gewerbe⸗Jerein Seckenheſm. anne den 12. Juni, abends 8 Uhr im „Prinz Max“ Ilonats versammlung. Der wichtigen Tagesordnung halber werden die Mit⸗ glieder um zahlreiches Erſcheinen gebeten. n Der Vorſtand. Männeruerein„Ceutrum Jeckenheim. Morgen nachmittag 3 Uhr daa Jolle gaum dg in Mannheim(Nibelungenſaal). Abfahrt der hieſigen Mitglieder ½2 Uhr mit der Nebenbahn. Eintrittskarten ſind daſelbſt beim Kaſſter erhältlich. 437 Der Vorſtand. Kath. Arbefterverein Sechenheim(F. V) Die Mitglieder, welche ſich an der morgen ſtatt⸗ findenden Zentrums-Versammlung in Mannheim beteiligen, wollen mit dem Zug 154 fahren. Die Mitglieder, welche noch keine Karten haben, können ſolche am Bahnhof vom Vorſtand erhalten. 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