1 1 76 1 J 1 4 25 18 * L 1— Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abönnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Qnartal Mk. 1.50. 1. Blat. Hi erzu ein zweites Blatt, zuſammen 8 Seiten ſowie das illuſtrierte Sonntagsblatt. 5 Letzte Nachrichten. en Fresden, 15. Junk. Ein unbekannker Mann ließ ſich heute nacht in einer Droſchke erſter Klaſſe nach dem Oſtragehege, einem Vorort von Dresden, fahren und erſchoß dort den Kutſcher Guſtav Winkler und be⸗ raubte ihn. Leute des nahen Schlachthauſes hörten die Schüſſe, eilten herbei und fanden den Kutſcher tot auf einem Bock. Die Kugel war ihm durch den Kopf ge⸗ drungen. Von dem Täter war nichts zu entdecken. Der Kutſcher war unverheiratet und pflegte ſtets ſein ganzes Geld bei ſich zu tragen. a 3 Bergen, 15. Juni. Einer amtlichen Meldung zufolge tritt Kaiſer Wilhelm die Nordlandreiſe am 8. Juli von hier aus an. * Trieſt, 15. Juni. In den geſtrigen Abendſtun⸗ den entlud ſich hier ein Gewitter, das gegen 1 Uhr nachts in einen orkanartigen Sturm ausartete. Sogar im inneren Hafen bildeten ſich fünf bis ſechs Meter hohe Wellen und das Waſſer wurde bis zur Piazza Grande getrieben. Viele im Hafen und auf der Rhede ankernden Schiffe waren ſtark beſchädigt. Eine griechiſche Barke, die außerhalb des Wellenbrechers des Franz Joſef⸗Ha⸗ fens verankert war, iſt untergegangen. Die Bemannung, angeblich 10—12 Mann, iſt umgekommen. Verſchiedene Dampfer ſollen ſtark beſchädigt und ebenfalls unterge⸗ gangen ſein. Ein ſchwimmeudes Bad wurde völlig zer⸗ ſtört. In Trieſt wurden bisher 20 Leichen geborgen. Nach dem Bericht von Augenzeugen ſind in Santa Cruze vierzig Fiſcher zurzeit des Sturmes auf offenem Meer geweſen und man glaubt, daß ſie umgekommen ſind. * Paris, 15. Juni. In der Stimmung der deut⸗ ſchen Regierungskreiſe gegenüber Frankreich ſoll dem „Echo de Paris“ zufolge ein ſehr merklicher Umſchwung eingetreten ſein, hervorgerufen durch die vonſeiten der franzöſiſchen Regierung gegebenen neuen Zuſicherungen über Marokko. Das Pariſer Kabinett ſoll der deutſchen Regierung mitgeteilt haben, es werde ſeinen früheren Erklärungen treu bleiben, d. h. die Franzoſen würden Fez räumen, ſobald es die Ereigniſſe je geſtatten. Frankreich würde freilich die Stunde, die ihm richtig erſcheine, ſich vorbehalten, und ſich nicht eher zurückziehen, als bis es volle Gewißheit habe, daß die Ereigniſſe, die ein Ein⸗ chreiten veranlaßten, ſich nicht wiederholen würden. Dieſe rklärungen hätten in Berlin eine ſehr günſtige Aufnahme gefunden. Das franzöſiſche Vorgehen müſſe demzufolge als ein durchaus opportuner Akt betrachtet werden, der net wäre, alle künftigen Verwicklungen zu ver⸗ hüten. * Paris, 15. Juni. Das Echo de Paris meldet aus Tanger: Briefe aus Fez beſagen, daß die Stadt aus Anlaß der Beſetzung von Mekines durch die fran⸗ zöſiſchen Truppen ſeſlich geflaggt habe. Morgens und abends wurden Freudenſchüſſe abgefeuert und im Pa⸗ laſte des Sultans fanden große Feſtlichkeiten ſtatt. * Uesküb, 15. Juni. Der Sultan hat geſtern den Albanerhäuptling Suleiman Batuch empfangen. Der riegsminiſter hielt ſodann dem Sultan einen zwei⸗ tündigen Vortrag und begab ſich darauf in die Kaſerne, wo er an das Offizierkorps eine längere Anſprache hielt. Wie verlautet, wird auch Torgut Schewket Paſcha nach Priſchtina kommen. ö ö 15 Leipzig, 16. Juni. Im Spionageßrozeß wurde N. toſeph Ramane vom Reichsgericht wegen Verrats mili⸗ äriſcher Geheimniſſe in drei Fällen zu 10 Jahren Zucht⸗ haus, 10 Jahren Ehrverluſt und Stellung unter Poli⸗ zeiaufſicht verurteilt. Seine Schweſter Marie wurde wegen Beihilfe in zwei Fällen zu 1 Jahr 6 Monaten Zuchthaus und 3 Jahren Ehrverluſt verurteilt. Aus en Urteilsgründen iſt zu erwähnen, daß auch der Ver⸗ 10 emacht worden iſt, an die engliſche Regierung mili⸗ sche e Schriften zu verraten und daß die öſterreichi⸗ che Regierung, als ihr das Angebot gemacht wurde, ie deutſche Regierung davon benachrichtigte, ſo daß da⸗ urch die Sache zur Entdeckung gelangte. * Haunover, 16. Juni. Der Kaiſer iſt kurz vor 5 Uhr im Sonderzug hier eingetroffen und am Vahn⸗ jf vom Polizeipräſidenten empfangen worden. Drei unge Mädchen überreichten ihm Kornblumen. Der Kai⸗ 15 der die Uniform des Königs⸗Ulanenregiments trug, 2 r im Automobil unter Hochrufen des Publikums nach im Rennplatz. M Hamm i. W., 16. Juni. In dem benachbarten 5 legte ein 16jähriger Arbeiter im Scherz mit dem gel ehr ſeines Logiswirts, nicht wiſſend, daß die Waffe Aeladen. auf eine Schar spielender Kinder an. Ein Schuß 1 3 eck Seckenhelmer Nnzeiger, Jiuesheimer Hnzeig Amtsblatt der Bürgermeisterämter Secenheim, Hoesheim, Neckarhausen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. ging los und 2 Knäben im Alter von 7 und 4 Jahren wurden von der Schrotladung getroffen und verſtarben alsbald. Der Täter kam in Haft. * London, 16. Juni. Der internationale See⸗ mannsſtreik kann heute ſchon als geſcheitert angeſehen werden. In den Docks herrſcht größte Ruhe. In vielen Hafenſtädten hat die Bewegung keinen Anklang ge⸗ funden. f * Monaſtir, 16. Juni. An der Bahn nach Ek⸗ ſchiſu ſind heute nacht 7 Bulgaren, die in Weinbergen arbeiteten, von Unbekannten ermordet worden. Politiſche Rundſchau. Deutſchland. * Ein neuer engliſcher Spionageverſuch? leber das eigenartige Verhalten eines engliſchen Fiſchereikreuzers in deutſchen Gewäſſern berichtet die Weſerzeitung, daß der Fiſchereikreuzer„Skipjack“ An⸗ fang Mai in Emden und Wilhelmshaven vor Anker zing. Das Schiff hat ſich immer in der Nähe der üben⸗ den deutſchen Hochſeeflotte aufgehalten und verſchiedent⸗ lich das Manövergebiet durchquert, iſt auch nicht, wie er angekündigt hatte, nach Cuxhaven und Hamburg ge⸗ fahren, ſondern hat längere Zeit bei Helgoland gekreuzt, und, nachdem die Flottenmanöver beendet waren, iſt er ſpurlos verſchwunden. Ferner iſt es, wie das Blatt weiter mitteilt, Tatſache, daß ſich nicht allzu ſelten verdächtige Fahrzeuge in der Nähe Borkums aufgehalten haben, die ihre Flagge zu zeigen vermeiden und auch einer da⸗ hingehenden Aufforderung nicht Folge leiſteten. Was das Verhalten des„Skipjack“ betrifft, verſtößt es gegen einen der erſten Grundſätze des internationalen ſeemän⸗ niſchen Taktes, nämlich den, das Manövergebiet einer fremden operierenden Flotte nicht ohne Not zu berühren. Das ſtändige Fühlunghalten mit derſelben, ferner die falſche Angabe über die Aufenthaltsabſichten in deut⸗ ſchen Gewäſſern, iſt eine Unverfrorenheit, die durchaus im Stile der engliſchen Erkundungsarbeit bei Borkum und Wangeroog gehalten iſt, und es erſcheint uns eine amt⸗ liche Aeußerung in dieſer Angelegenheit durchaus wün⸗ ſchenswert. * Deutſchlands Handel. Der Wert des deutſchen Spezialhandels im reinen Warenverkehr belief ſich im Mai auf 806,0 Millionen Mk. in der Einfuhr, auf 652,8 Millionen Mk. in der Ausfuhr; im abgelaufenen Jah⸗ resteil auf 3866,7 Millionen in der Einfuhr gegen 3669,0 Millionen, in der Ausfuhr auf 3197,8 Millionen gegen 2937,8 Millionen im Vorjahr. Außerdem erreichte die Einfuhr von Gold im Mai 1911 einen Wert von 6,3 Millionen, an Silber 7,2 Millionen; im abgelaufenen Jahresteil einen ſolchen von 67,7 Millionen gegen 155,7 Millionen an Gold im Vorjahr, ferner 25,7 Millionen gegen 23,7 Millionen an Silber. Die gleichzeitige Aus⸗ fuhr an Gold und Silber erreichte die Werte von 18,9 gegen 73,7 Millionen Mk. an Gold und 13,2 gegen 12,3 Millionen Mk. an Silber im Vorjahr. 5 * General Nogis Beſuch in Deutſchland. Nach einer Mitteilung des Inf. iſt beſtimmt worden, daß der Kaiſer den japaniſchen General in Swinemünde nach Beendigung ſeiner diesjährigen Nordlandsreiſe in Audienz empfangen wird. Der General, der ſeinerzeit im oſt⸗ aſiatiſchen Kriege den Orden Pour le merite erhielt, wird ſich perſönlich für dieſe Auszeichnung bedanken. Nogi, der zu den Krönungsfeierlichkeiten in England reiſt, wird im Juli in Berlin eintreffen und eine Stu⸗ dienreiſe durch Deutſchland machen, auf der er mili⸗ täriſche Inſtitute und auch Schulen beſuchen will. Der General wird Mitte Juli in Berlin zu einem kurzen Auf⸗ enthalt eintreffen und dann eine Reiſe nach Oeſterreich und dem Balkan unternehmen, nach deren Beendigung er wieder nach Deutſchland zurückkehrt. Ferner wird die japaniſche Militärkommiſſion Anfang Juli in Ber⸗ lin eintreffen, nachdem ſie in Paris, Rom und Wien geweſen iſt. Führer dieſer Kommiſſion iſt Generalmajor Yamaguchi. Ferner ſind Generalmajor Toyobe und die Sberſtleutnants Onodora und Nagaſaka dazu komman⸗ diert worden.— Hoffentlich wird dem militäriſchen Wiſ⸗ ſensdrange des Generals von den maßgebenden Stellen mit einer Zurückhaltung begegnet werden, welche der in Japan üblichen Praxis nichts nachgibt. DODeſterreich. Tas vorliegende Geſamtreſultat der bisherigen Reichsratswahlen ergibt für 449 vorgenommene Wahlen 251 endgiltig gewählte Abgeordnete, 171 Stichwahlen und 14 zweite Wahlgänge, letztere in Galizien mit zuſammen 27 Mandaten. Zur Vervollſtändigung des Hauſes auf 516 Mandate ſind noch 67 Mandate in Galizien und Dalmatien zu beſetzen. Der Beſitzſtand der Parteien ſtellt . 8 . 525 1 Er, Meckarhauser Zeifung, Edinger Zeitung den 12. Juni 101t. ſich bisher folgendermaßen: Die Chriſtlich⸗Sozialen be⸗ ſitzen 68 von 96 im letzten Reichsrat innegehabten Man⸗ 1 * 1 8 105 8 7 25 * 18 Infertionspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Feruſprechanſchluß Nr. 16. — Frankreich. In Beantwortung einiger Interpellationen betreffend die Alterspenſionen der Arbeiter erklärte der Finanz⸗ miniſter, die Regierung lehne es ab, bei dem Geſetz irgend eine Aenderung vorzunehmen. Die Regierung werde je⸗ doch im Oktober einen Geſetzesentwurf vorlegen, der den Verſicherten die Möglichkeit gebe, im Alter von 60 Jahren die Alterspenſion zu erhalten. Eine Tagesordnung, die die Erklärungen der Regierung billigt, wurde ange⸗ nommen. Albanien. Einem Berliner Telegramm der„Köln. Ztg.“ zu⸗ folge ſetzte die türkiſche Regierung die Großmächte von den in Albanien getroffenen Maßregeln auf diplomat⸗ iſchem Wege in Kenntnis und ließ dabei den Wunſch ausdrücken, die Mächte möchten nunmehr in Cetinje auf eine korrekte und ruhige Haltung Montenegros hinwirken. Dem türkiſchen Wunſche wird deutſcherſeits Folge ge⸗ geben werden. f Der Sultan iſt in Priſchtina eingetroffen. große Zahl Arnauten iſt hier zuſammengekommen. Lokales. Seckenheim, 17. Juni. Mitteilungen aus der Gemeinderats⸗Sitzung Ein Grundſtück wird geſchätzt. N 9 Der Gemeinderat erklärt das Geſuch der Firma C. Bennecke u. Cie. in Rheinau unter der Vorausſetzung nur für zuläſſig, daß dem z. Zt. durch die beſtehende An⸗ lagen, ebenfalls wie durch die beabſichtigte Neuerrichtung vorliegenden unerträglichen Mißſtände der ekelerregenden Ausdunſtungen durch geeignete Vorrichtungen genügend geſteuert wird. Die Einwendungen der chem. Fabrik Rhenania und der Großh. Bad. Bahnbauinſpektion ſind durchaus begründet und werden durch mehrfachen ſeither ſchon ergangenen Beſchwerden ſeitens Dritter unterſtützt. Falls eine Vermeidung dieſer Mißſtände nicht mit be⸗ ſtimmter Vorausſicht erfolgen kann, würde das Unternehmen für das fragl. Grundſtück nicht für zuläſſig erklärt. Der Verkauf nachverzeichneter Grundſtücke an die Eiſenbahnverwaltung wird genehmigt: Riedwieſen, Lab. Nr. 9505, 9517 und 9516. In Frage kommen 206 am Gelände für den Stranggraben und 464 qm Weggelände. Für die Schülerbibliothek dahier und die Handarbeits⸗ ſchule in Rheinau ſoll je ein entſprechender Schrank an geſchafft werden. 5 Eine unentgeltliche Ausführung von Waſſerleitungs⸗ hausanſchlüſſen ſoll nicht mehr erfolgen. i 4 Die erforderlichen Schläuche für das Pumpwerk, den Waſſerturm, das Krankenhaus uſw. ſollen dem Phſlip Johann dahier zum Angebotspreis übertragen werden. Zu einer Anfrage wegen Verkauf von Gemeindegela e wird beſchloſſen, daß ſolches nicht abgegeben werden f Zu dem Antrage mehrerer Bürgerausſchußmitgliede um Aufnahme der Poſition Kanalkoſten betr. Tagesordnung der nächſten Bürgerausſchußſitzung wird be⸗ ſchloſſen, daß dieſem nicht entſprochen werden ſoll, da die Angelegenheit zunächſt noch eingehender Prüfung und Er hebungen bedarf. Die Aufnahme muß auch um deswille nicht erfolgen, weil die Anzahl der Unterſchriften geringe iſt als die doppelte Zahl der Gemeinderatsmitglieder. Heinrich Ding dahier wurde als Ortsbürger au genommen. Verſchiedene genehmigt. Eine Rechnungen werden zur Anweiſung Evang. Kirchengemeinde. Wir machen darauf aufmerkſam, daß am morgigen Sonntag, den 18. Jun der Hauptgottesdienſt um 9 Uhr bereits ſeinen Anfan nimmt. Kollekte für die Hochwaſſergeſchädigten Taubertal. Die am Dreifaltigkeitsſonntage in der hieſigen kath. Kirche abgehaltene Kollekte zu Gunſte der vom Hochwaſſer und Hagelſchlag ſo ſchwer geſchädigten Gemeinden des badiſchen Hinterlandes hatte das ſchöne Ergebnis von 205 Mark. Außerdem ſteuerten die kat Vereine(Männerverein, Arbeiterverein, Jünglingsverein Schweſternverein und Mütterverein) je 20 Mark bei un von privater Seite gingen noch 50 Mark ein, ſo daß d Summe von 355 Mark abgeſchickt werden konnte. D Notlage iſt nach übereinſtimmendem Bericht eine auße ordentlich große, weil die Heu⸗ und Fruchternte faſt gänz⸗ lich vernichtet iſt. Es wäre deshalb ſicherlich ein ſehr gutes Werk, wenn die wohlhabenden Landwirte auch in unſerer Gegend nach dem Beiſpiel ſo mancher Hinterländer Ge⸗ meinde ihren armen Standesgenoſſen mit Naturalgaben, namentlich mit Heu, unterſtützen wollten. Sämtliche bad. Bahnen befördern ſolche Gaben frachtfrei. Vom Fronleichnamsfeſte. Unfreundlich und kühl ließ ſich— im Gegenſatz zum vorigen Jahre— der Fron⸗ leichnamstag, der hohe Feiertag der katholiſchen Kirche, an. Um die neunte Morgenſtunde ſetzte ein ſtarker Regen ein, der denn auch, von kurzen Unterbrechungen abgeſehen, den ganzen Tag über anhielt. Vor Beginn des Hauptgottesdienſtes war man noch der Meinung, daß die Prozeſſion ſtattfinden konnte, da es bis dahin noch nicht geregnet hatte; leider mußte man nach Beendigung des⸗ ſelben von dieſem Vorhaben Abſtand nehmen. Die Prozeſſion wird nun morgen Sonntag genau nach dem für Donnerstag feſtgeſetzten Programm vor ſich gehen. Der Männer ⸗Geſangverein beſchloß in ſeiner letzten Mitglieder⸗Verſammlung, am Sonntag, 25. Juni einen Ausflug zu unternehmen. Nach Anhörung ver⸗ ſchiedener Vorſchläge wurde dem von Herrn Schaffner all⸗ ſeitig zugeſtimmt. Danach erfolgt die Abfahrt 62 ab Staatsbahnhof Seckenheim, Ankunft in Neckarhauſen bei Hirſchhorn 736; von hier aus wird eine an Naturſchön⸗ heiten reiche Wanderung— faſt immer unter ſchattigem Laubdach— über Haag nach Reichartshauſen angetreten, woſelbſt nach erfolgter Stärkung der Weg nach Helmſtadt, dem endgiltigen Reiſeziel, fortgeſetzt wird. Die Wahl dieſer Tour war inſofern ein glücklicher Gedanke, weil die be⸗ rührten Ortſchaften fern vom großen Verkehr gelegen ſind; auch verdient hervorgehoben zu werden, daß die Aus⸗ flügler von Automobilen nicht beläſtigt, alſo nicht in Gefahr kommen, in eine Staubwolke eingehüllt zu werden. Die Heimreiſe erfolgt 746 ab Helmſtadt, Ankunft in Seckenheim gegen halb 10 Uhr. Der Wunſch der Vereinsleitung iſt es, daß nicht nur die aktiven Mitglieder an dieſem Ausfluge vollzählig teilnehmen, ſondern daß auch die Paſſivität ihr Intereſſe an dem Verein durch ſtarke Beteiligung an dieſer ſchoͤnen Veranſtaltung bekundet. Die Vereinigung der Medizinalkaſſen von Baden, Heſſen und der Pfalz, welcher auch der hieſige Medizinal⸗ Verband angeſchloſſen iſt, hielt letzten Sonntag in Karls⸗ ruhe ihre diesjährige Jahresverſammlung ab. Die Ver⸗ einigung weiſt eine Geſamtmitgliederzahl von 56 501 auf. Im abgelaufenen Jahre ſind beigetreten Friedrichsfeld, Otterſtadt und Heddesheim; ausgeſchieden Kaiſerslautern und Viernheim. Beſchloſſen wurde die Errichtung eines Erholungsheims für Kinder. Zu dieſem Zweck ſoll vorerſt ein Fonds aus freiwilligen Beiträgen gebildet werden; ſpäter ſoll eine Lotterie veranſtaltet werden. Die Entwicklung der vereinigten Kaſſen geht vorwärts; 1912 ſoll die General⸗Verſammlung in Weinheim ſtattfinden. . Fußball⸗Geſellſchaft Seckenheim 1898 contra Karlsruher Fußball⸗Verein. Nach der knappen Niederlage der Seckenheimer am vorigen Sonntag gegen Frankfurter Kikers⸗Viktoria war man auf das Wettſpiel gegen Karlsruher Fußball⸗Verein beſonders geſpannt. Allgemein wurde den Einheimiſchen eine tüchtige Schlappe prophezeit und die Anſicht gewann noch an Boden, als Seckenheim ohne Meier antreten mußte. Aber es ſollte anders kommen. Die ganze Mannſchaft arbeitete, wie am Sonntag vorher, tadellos, jeder gab her was er in ſich hatte, ſodaß die Gäſte nur zu tun hatten, um keine Niederlage mit nach Hauſe zu bringen. Das Spiel nahm unter der Leitung des Herrn Meier, der ſich als Schiedsrichter nützlich machte, einen tadelloſen Verlauf. Kaum iſt das Zeichen zum Anfang gegeben, ſo ſitzen die 98er vor'm Karlsruher Tor, ein kleines Gedränge, Engel erhält den Ball, ein famoſer Schuß und Seckenheim hat ſein erſtes Tor erzielt. Nun wacht Karlsruhe auf, mächtig wog der Kampf hin und her, gefährliche Situationen entſtehen vor beiden Toren, aber etwas zählbares wird nicht erreicht; teils iſt die gute Verteidigung auf beiden Seiten, teils die Schußunſtcherheit, der Stürmer ſchuld. In der 30. Minute kommt die rechte Seite der Karlsruher gut vor's Tor der Einheimiſchen, eine ſchöne Flanke des Außenſtürmers wird von Merklein, der ſie direkt nehmen will, verfehlt, der Halblinke der Schwarz⸗ Roten erhält den Ball, Schuß, und das Reſultat iſt auf 1:1 geſtellt. Doch lange ſollte ſich Karlsruhe nicht freuen. 5 Minuten ſpäter geht Engel mit dem Ball durch, drei, vier Spieler werden mit Eleganz umgangen, dann ein unverhoffter Schuß, der Ball geht an die Stange und prallt in's Tor: Seckenheim hat wieder die Führung. Und ſo geht es in die Pauſe. Bei Wiederbeginn ſieht man gleich wieder das flotte Tempo wie in der erſten Halbzeit. 20 Minuten nach Anfang ſitzt wieder die gefährliche rechte Seite der Karlsruher vor dem Tor der Blau⸗Weißen. Der Rechtsaußen flankt, Walter im Tor wehrt gerade noch ab, ſchlägt den Ball aber dem Karlsruher Mittelläufer direkt vor die Füße, der durch ſchönen Schuß zum zweiten Male ausgleicht. Und bei dieſem Reſultate bleibt es, trotz der heftigen Anſtrengungen auf beiden Seiten bis zum Schluß. Eckballverhältnis 6:3 für Seckenheim. Die Karlsruher hatten eigentlich ein wenig enttäuſcht, man hatte gehofft ein ſchöneres und überlegeneres Spiel der Gäſte zu ſehen. Da hatten die Frankfurter am vorhergehenden Sonntag ſchon mehr gezeigt, ſowohl was Zufammenſpiel wie auch was Einzelleiſtungen anbetraf. Immerhin wurde ein ſchönes und vor allen Dingen faires Spiel vorgeführt, das den beſten Eindruck hinterließ. Die beiden Wettſpiele haben gezeigt, daß die Seckenheimer Mannſchaft jetzt wieder mächtig in die Höhe geht; wenn die Aufſtellung ſo bleibt wie ße Buff iſt, berechtigt die Mannſchaft im Herbſt zu den ſchönſten offnungen. Ernennung. In der Gemeinderats⸗Sitzung vom 9. Mai ds. Is. wurde dem Weichenwärter Adam Moog die ausgeſchriebene Polizeidienerſtelle übertragen. Da er ſich aber nicht zur Uebernahme dieſes Amtes bereit erklärte, wurde Herr Georg Stemmler damit betraut, welcher mit heutigem Tage dieſe Stelle antrat. Falſches Geld. In Süddeutſchland befinden ſich gegenwäritig falſche Zweimarkſtücke in großer Zahl im Umlauf. Die Falſtfikate ſind nicht gegoſſen, ſond rn geprägt — aus einer Zuſammenſetzung verſchiedener Metalle, tragen das Münzzeichen C und die Jahreszahl 1876 und ſind ſo gut hergeſtellt, daß ſelbſt Fachleute ſie von echten Zwei⸗ markſtücken nur ſchlecht unterſcheiden können. Kirſchen. Haben uns die Kirſchbäume im Mai durch ihren zarten Blütenſchmuck erfreut, ſo laben ſie uns nunmehr durch ihre herrlichen, bald faſt ſchwarz, bald tiefrot, bald hellgelblich ſchimmernden Früchte. An ihnen erfriſcht ſich reich und arm, jung und alt, und ihre Verwendung in der Küche iſt eine vielſeitige. Leider wird beim Genuß der Kirſchen im Volke noch immer einer Unſitte gehuldigt, die ſchon oft verhängnisvolle Folgen nach ſich gezogen hat, die ſich aber trotzdem immer wieder zeigt. Es iſt dies das Verſpeiſen der Kirſchen mitſamt den Kernen. Gerät ein ſolcher Kern in den Blinddarm, was durchaus nicht ſelten vorkommt, ſo ruft er hier eine ſchwere Entzündung hervor und gar oft vermag nur eine lebensgefährliche Operation den Erkrankten vom Tode zu retten. Auch in anderer Hinſicht wird mit dem Kircheneſſen ein großer Unfug getrieben der nicht ſcharf genug gerügt werden kann. Die Kirſchen⸗ eſſer nämlich, die verſtändig genug ſind, ſich ſelbſt vor Schaden zu bewahren, indem ſte die Kerne beim Zerkauen der Frucht wieder von ſich geben, werfen dieſelbe achtlos auf die Straße, unbekümmert darum ob ein Mitmenſch darüber ausgleitet, zu Fall kommt und Arme oder Beine bricht. Alſo nochmals: die Kirſchenſteine nicht mit hinunter⸗ ſchlucken, aber auch nicht achtlos auf die Treppe oder auf das Straßenpflaſter werfen! Die Offenburger Lotterie wurde auf den 5. Aug. verſchoben. 5 Der letzte Schweinemarkt war mit 194 Stück Milch⸗ ſchweinen befahren, von denen 100 Stück zum Preiſe von 16 bis 26 Mark pro Paar verkauft wurden. Aus Nah und Fern. Ketſch, 14. Juni. Allgemeines Intereſſe dürfte unſeren Leſern folgendes Unikum bieten: Am Eingang der Wein⸗ wirtſchaft Lang in Ketſch befindet ſich ein ausgeſtopfter Fiſchreiher, in deſſen Flügel ſich eine Schwalbe häuslich eingerichtet hat zur Verrichtung des Brutgeſchäfts. „Karlsruhe, 14. Juni. Bei der hieſigen ſtädk. Sparkaſſe als Hauptſammelſtelle in Karlsruhe für die Waſſerbeſchädigten im Taubergrunde ſind bis jetzt 7666 Mk. 90 Pfg. eingegangen. 1 35 (J Karlsruhe, 14. Junk. In einer verwaltungs⸗ gerichtlichen Klage, durch welche die Wahlberechtigung eines Wählers bei den Gemeindewahlen infolge körper⸗ lichen Leidens beſtritten wurde, traf der Verwaltungs⸗ gerichtshof folgende Entſcheidung: Nicht wahlunfähig iſt ein Wähler, der zwar ſchon längere Zeit an Leber⸗ und Magenkrebs leidet und in ſeinen körperlichen Kräften zurückgekommen iſt, der aber noch geiſtig friſch und ge⸗ ſund in ſeiner freien Willensbeſtimmung und Beurtei⸗ lungsfähigkeit nicht beeinträchtigt iſt. Wenn dieſe, in der körperlichen Bewegung beſchränkte Perſon ſich nun die Hilfe eines anderen bediente, um in das Wahllokal zu gelangen, ſo kann darin eine unerlaubte Wahlbeein⸗ fluſſung und ein Wahlanfechtungsgrund nicht werden. Nach§ 9 Abſ. 2 bezw.§ 10 Abſ. 2 der Ge⸗ meindewahlordnung iſt es zugelaſſen, daß Wähler, welche durch körperliche Gebrechen behindert ſind, ihren Stimm⸗ zettel eigenhändig in den Umſchlag zu legen und dieſen dem Wahlvorſteher zu übergeben, ſich der Beihilfe einer Vertrauensperſon hierzu bedienen dürfen. () Karlsruhe, 14. Juni. Wie wir ſchon mitteil⸗ ten, haben im Jahre 1910 die Verbrauchsſteuern im ganzen 13,5 Millionen Mark gegen 10,8 Millionen Mk. im Jahr 1909 ertragen. Dieſe Steigerung iſt aber aus⸗ ſchließlich auf die ſeit dem 1. Februar 1910 einge⸗ tretene Erhöhung der Bierſteuer zurückzuführen. Ge⸗ genüber dem Voranſchlag ſind die Verbrauchsſteuern um nahezu 1 Million Mk. zurückgeblieben. Am ſtärkſten iſt der Ausfall bei der Bierſteuer, die nach dem Durchſchnitt der letzten fünf Jahre zu 8,13 Millionen Mk. ange⸗ nommen war. Der Mehrertrag infolge der Erhöhung der Bierſteuer war von der Regierung auf 3,5 Millionen Mk. geſchätzt. Da aber durch das Verhalten des Zen⸗ trums die Erhöhung nicht mit dem Beginn des Jahres 1910, ſondern erſt auf 1. Februar d. J. in Kraft treten konnte, ſo erlitt dadurch die Staatskaſſe einen Ausfall von 300 000 Mk., und es konnte in den Voranſchlag nur der Betrag von 10 Millionen Mk.(8,13 + 3,33) aufge⸗ nommen werden. Der Rückgang im Bierverbrauch, der vornehmlich durch den von der Arbeiterſchaft ſtreng durch⸗ geführten Boykott, teilweiſe aber auch durch die Bier⸗ preiserhöhung verurſacht wurde, brachte eine Minder⸗ einnahme gegenüber dem Voranſchlag von rund einer Million Mark. Die Weinſteuer befindet ſich ſeit einigen Jahren in ſtändigem Rückgang. Sie war für das Jahr 1909 noch auf 2,5 Millionen Mk., für das folgende Jahr aber nur noch auf 2085020 Mk. veranſchlagt. Sie blieb aber auch noch hinter dieſem Betrag zurück und ergab im Jahre 1910 nur noch 1934795 Mark. Das ſind 144 750 Mk. weniger als im Jahre 1909. Trotzdem iſt aber das Ergebnis der Weinſteuer bei dem ſchlechten Herbſt des vorigen Jahres noch recht günſtig zu nennen. Die Fleiſchſteuer, die in den letzten Jahren in ihrem Ertrag in die Höhe gegangen iſt, zeigt im Jahre 1910 wieder einen Rückgang, trotzdem ſie den Voranſchlag mit 773 950 Mk. noch um beinahe 100% überſchritten hat. Der Ertrag iſt von 872670 Mk. auf 840 536 Mk. zurückgegangen. Auf den Kopf der Be⸗ völkerung berechnet, wobei für das Jahr 1909 die Volks⸗ zählung des Jahres 1905, für das Jahr 1910 aber die Volkszählung dieſes Jahres zugrunde gelegt iſt, ging der Ertrag der Weinſteuer von 103,4 Pfg. auf 90,3 Pfg. und der Ertrag der Fleiſchſteuer von 43,4 Pfg. auf 39,2 Pfg. zurück, während der Ertrag der Bier⸗ ſteuer von 393,7 auf 498,9 Pfg. und der Ertrag ſämt⸗ licher Verbrauchsſteuern von 540,5 auf 628,4 Pfg. ge⸗ ſtiegen iſt. Der Rückgang im Ertrag der Fleiſchſteuer iſt bekanntlich auf den Mangel an Schlachtvieh zurück⸗ zuführen. Im großen und ganzen kann aber bei Be⸗ rückſichtiaung der angegebenen Urſachen der Ertrag der erblickl einen Schein des Lichts wahrnehmen kann, und ſog große Schwarzwaldhaus der Stefan Dold Witwe, Verbräuchsſtéuern doch noch als befriedigend beze werden. i 1 () Karlsruhe, 14. Juni. Bei dem Miniſteriin des Innern ſind für die Hochwaſſergeſchädigten im Tal bergrunde weiterhin folgende Beträge eingegangen: von Badiſchen Verein in Köln 500 Mk., vom bad. Geſandtel Graf v. Berckheim in Berlin 500 Mk., von der Diref tion der Kraftübertragungswerke in Rheinfelden 500 und vom Gemeinderat Aalen(Württemberg) 100 ME Dieſe Beträge wurden dem Hilfsausſchuß in Tauber biſchofsheim überwieſen. f () Schwetzingen, 14. Juni. Die„Schwetz. Ztg, meldet: Seit geſtern iſt aus der Kadettenanſtalt Karls ruhe der 13 Jahre alte Kadett Ph. Frhr. v. Süßki verſchwunden. Er hat ſich mit ſeinem Rade aus der A, ſtalt entfernt und wird ſeither vermißt. die (J Königſchaffhauſen, 14, Juni. Unter dem Bir] um dachte der Brandſtiftung wurde der Landwirt K. Fried er rich hier verhaftet. Er mußte aber bald wieder auf freie f Fuß geſetzt werden, da die Verdachtsgründe ſich nicht als 5 ſtichhaltig erwieſen. Der Geſamtſchaden, den das Groß, eſ feuer verurſachte, wird auf über 30 000 Mk. geſchal (9) Karlsruhe, 15. Juni. Großherzogin Luiſe han an 5 Präſidium des Bad. Militär⸗Vereins⸗Verbandez 2 ein freundlich gehaltenes Handſchreiben gerichtet, in den kus ſie ihre Freude über die reichlich ausgefallene Spet 1 für die Veteranen am Kornblumentag und den Dal per für die Mühewaltung durch die Vereinsleitung zum Au de druck bringt. 7 (Karlsruhe, 15. Juni. Wie über das unerwar 25 tet plötzliche Ausſcheiden des Prinzen Max von Baden fol aus dem Militärdienſte verlautet, ſoll es zu Meinung b verſchiedenheiten zwiſchen dem kommandierenden Generd des 14. Armeekorps und dem als Generalmajor un Brigadekommandeur ihm unterſtellten Prinzen gekommen ſein. Der Kaiſer habe vermittelt und dem Prinzen ein Kommando gleichen Ranges in Berlin mit Ausſicht auf de baldige Beförderung angeboten. Der Wohnſitz in Berli der wäre natürlich unvereinbar mit dem Amte des Prinzen 10 als Präſident der badiſchen Erſten Kammer geweſel a0 und deshalb hat er es vorgezogen, ſeinen Abſchied d 0 nehmen. a 1 () Karlsruhe, 15. Juni. Im Laufe des geſtriges m Nachmittags entluden ſich hier, in der Umgebung und! 0 einzelnen Teilen des Schwarzwaldes außerordentlich he 5 tige Gewitter, die von Platzregen und ſchwerem Hagel* ſchlag begleitet waren. Insbeſondere dürfte die Heu ür ernte unter dem Unwetter gelitten haben. In höher be Gebirgslagen, woſelbſt die Temperatur bis auf den 90 frierpunkt geſunken ist, fällt Regen, der mit Graus! de und Schnee untermiſcht iſt. 1 () Maunheim, 15. Juni. Ein aufſehenerregendel qu Nahrungsmittelfälſchungsprozeß beſchäftigte geſtern ds 15 Strafkammer. Angeklagt waren die Inhaber der grö a ten hieſigen Wurſtfabrik, Jakob Imhoff, ſeine beiden 8 Geſchäftsführer Th. Brenner und Wilhelm Weitzel, un die Metzgermeiſter Friedrich Rehmenklau und Herman 0 Axe. Imhoff begann vor einigen Jahren auf Vorschlag D ſeines damaligen Küchenchefs und Paſtetenbäckers anſtell e echter franzöſiſcher Trüffeln den bei uns oft vorkommen den Kartoffelboviſt als Trüffel in ſeine Wurſtwaren Paſteten zu verarbeiten. Nach Anſicht der in der Ver handlung als Zeugen vernommenen Metzgermeiſter 10 die Verwendung von Boviſt zuläſſig. Die acht Sach, verſtändigen ſtimmten darin überein, daß der Boviſt d Wurſt verſchlechtere. Das Urteil lautete gegen Im 0 auf 1510 Mk. Geldſtrafe, gegen Rehmenklau und M, 3 auf je 150 Mk. Geldſtrafe. Brenner und Weitzel wu den freigeſprochen. 1 () Mannheim, 15. Juni. Mit 290 gegen 4 Stine 3 men beſchloſſen die hieſigen Bäckergehilfen, nachdem 1 Meiſter den Schiedsſpruch des Gewerbegerichtsvorſitzende f über die Aufhebung des Wohnungszwangs abgelehnt h ben, in den Streik zu treten. Der Beſchluß gelangte 1 fort zur Ausführung. Die Zahl der beteiligten Gehilſeh beläuft ſich auf 350. Bis geſtern abend hatten 43 Bal kereien mit 71 Gehilfen die Forderungen bewilligt. g Pforzheim, 15. Juni. Die an dem bei 1 Exploſion verunglückten Springmann im Kranken hal vorgenommene Operation iſt ſofern glücklich verlaufeg als eine direkte Lebensgefahr nicht beſteht. Allerdin will das nicht viel beſagen, da die Verletzungen 5 ſchwere Folgen nach ſich gezogen haben. War doch d linke Auge vollſtändig verloren und mußte bei der Ops, ration herausgenommen werden. Ferner iſt das ved Auge ſo ſchwer getroffen, daß der Verletzte nur 1 die Gefahr, dieſen geringen Reſt von Sehkraft auch 10 zu verlieren, iſt keineswegs ganz beſeitigt. Außerdem g, der rechte Unterſchenkel gebrochen und eine ſchwere Han verletzung vorhanden. Der Kranke zeigt Störungen 4 der Herztätigkeit und einen regelmäßigen Puls. 25 ſchwer verunglückte Oberpoſtſchaffner ſtand ſeit dem Auguſt 1883 in Dienſt. ö 45 („) Schonach(Schwarzwald), 15. Juni. Im 9 ken Bärhalde geriet anſcheinend durch Brandſtiftung d von Zimmermann J. G. Schwer bewohnt war, in Brau der es in ca. 3 Stunden vollkommen zerſtörte. 1 Gebäudeſchaden mit 8700 Mk. und der Fahrnisſcharg mit 3200 Mk. iſt durch Verſicherung größtenteils gede i Der mutmaßliche Brandſtifter wurde verhaftet un das Amtsgefängnis nach Triberg eingeliefert. 1 . Plaukſtadt, 16. Juni. Einen nachahmensweg ken Beſchluß hat unſer Gemeinderat zur Unterſtütz n der durch das Unwetter im Taubergrund ſo ſchwer hei geſuchten Bewohner der dortigen Gemeinden gefaßt.“ 25 10 die Polizeidiener ſoll eine Sammlung von Haus zu 90 5 vorgenommen werden; den Gebern wird eine Liſte 9 gelegt, in welche ſie ihre Namen und Betrag ihrer S wer⸗ eintragen wollen. Nach Beendigung der Sammlung den den die Liſten ſamt den eingegangenen Beträgen. zroßh. Amtsvorſtand Herrn Sberregierunasrat Dr. übermittelt werden. (J. Tauberbiſchofsheim, 16. Juni. Durch die un] filfsckeigkeit zugunſten der Waſſer⸗ und Hagelgeſchädig⸗ unſerer Gegend hat ſich in erfreulicher Weiſe im 100 n Lande durch Geldſpenden bemerkbar gemacht. Bis ißt ſind über 75000 Mk. hierher geliefert worden. Die rel Belder ſind bei der Spar⸗ und Waiſenkaſſe dahier an⸗ er⸗ 5 ug eintritt. „() Oberſtenweiler, 16. Juni. Bürgermeiſter Bie⸗ 15 kenberger hat, wohl in einem Anfall von Schwermut, 1 10 einem Leben ein freiwilliges Ende bereitet. Bieſenberger 12 war ſeit 1887 Bürgermeiſter unſerer Gemeinde. 1 Gerlachsheim, 16. Juni. Wie entſetzlich hier ie Wieſen überſchwemmt und mit Schlamm überzogen zer; zurden, zeigt die Tatſache, daß die großh. Domänen⸗ ied⸗ erwaltung bei der letzten Verſteigerung den Morgen um iel f fennig abzugeben bereit war, aber keine Abnehmer als fund. Die Verwüſtung in unſeren Wieſen ſpottet jeder o] Leſchreibung. ih( Leopolvshöhe, 16. Juni. Ein folgenſchwerer Un⸗ hal full ſpielte ſich am Wochenbett einer Frau in Hühningen . Die Wartefrau der Wöchnerin wollte Milch auf einem em 5 ritusapparat wärmen. Beim Nachgießen des Spiri⸗ % is explodierte der Apparat und die Spirituskanne. Die ml Vartefrau ſtand ſofort in hellen Flammen. Die Wöch⸗ 187 klein duden ihr mit der gerade eingetroffenen Hebamme e Flammen zu löſchen. Mit ſchweren Brandwunden a/ ganzen Körper bedeckt wurde die Wartefrau in das e ü pital nach Baſel verbracht, während die Wöchnerin in⸗ 5 hebe ausgeſtandenen Schreckens ſchwer krank dar⸗ ral Wei d. Am Aufkommen beider Frauen wird ge⸗ e ien iu Neues aus aller Welt. f ben Ingenieur Richter. Die Räuber fordern für iin 15 entführten Ingenieur Richter aus Jena ein Löſegeld el een 925 000 Mark. Sie drohen, den Gefangenen 1 1 0 ten, falls ſie noch weiter verfolgt und unſchuldige Lan 5 e von den Behörden beläſtigt würden. g 5 Verſicherung gegen„Krönungsfeſtunfälle“. en us London wird berichtet: Eine engliſche Verſicherungs⸗ in cellſchaft hat den Gedanken gehabt, kurzfriſtige Ver⸗ e ſegends polen egen Unfälle während der Krönungs⸗ a eflichkeiten anzu ieten, für die der Verſicherte 10 Mark 1 inlen muß. Wenn er während der Feſte durch Umfallen en zur Eſtarde oder einen ſonſtigen Unglücksfall tödlich 1 eckt wird, wird die Summe von 10000 Mark fällig. e 90 m Eintritt lebenslänglicher Arbeitsunfähigkeit wird — Verſicherten eine lebenslängliche Rente von 250 Mk. et nu atlich gezahlt. Bei leichteren Verletzungen wird bis il 15 pölligen Wiederherſtellung ein Schadenerſatz von 950 Mark pro Woche vergütet. eealliakett it di 1 Spieth nell gkeit iſt die ei 5 5 ben ckenhausbehanklung erheiſchen, die Kranken ſich 1 8 1 8 8 WTV n legt. Die in Ausſicht genommene Verteilung der Gel⸗ 1 wird nach ganz beſtimmten Grundſätzen erfolgen, obei dafür geſorgt iſt, daß bei keiner Gemeinde eine 1 Lahn Die Ermordung der Gräfin Trigona. Die ne für die im März geſchehene Ermordung der Grä⸗ 4 5 rrigona, Hofdame der Königin Elena, wird, wie aus im gemeldet wird, nicht lange auf ſich warten laſſen. einer im italieniſchen Gerichtsverfahren ungewohn⸗ 3 auf Mord mit Vorbedacht gt, und der Täter, der ehemalige Kavallerieleutnant „ f bro, vor das Schwurgericht verwieſen worden, wo⸗ er von der Verteidi eſtellte Antrag, zunächſt 15 ö lurch er; Hen N 1 5 eine fachmänniſche Beo 8 den Geiſteszuſtand 1 N berchn feſtzuſtellen, ſchlankweg abgewieſen worden * Gewöhnlich ſind italieniſche Richter nur allzubereit, Cel mildernden Umſtand der geiſtigen Störung uſw. tung einzuräumen. 0 die Heilanſtalten des Deutſchen Reiches. 1 der Jeder Arzt, der zu ſeinen Patienten auch Perſonen wenig-oder unbemittelten Stände zählt, weiß davon erichten, daß in vielen Fällen, wo die Verhältniſſe Entſchiedenſte dagegen ſträuben, eine öffentliche ſelanſtalt in Anſpruch zu nehmen. Die Gründe für bneigung gegen das Krankenhaus ſind mannig⸗ fader rt; die Haupturſache liegt offenbar darin, 1 kentriber die Heilanſtalten ſich oft in einem ſehr be⸗ chen Zuſtande befunden haben, daß ſie geradezu eher für anſteckende Krankheiten waren, und daß die lie andlung in verſchiedener Hinſicht zu wünſchen übrig Vielfach wurden die öffentlichen Krankenhäuſer ſo⸗ ſie Ane ſie dieſen ſchreckenerregenden Namen auch, weil burden g in der Tat nur für die Schwerkranken benutzt 1 wöglich während die ſonſtigen Patienten, wenn irgend „ſich den Heilanſtalten fernhielten. Laufe der letzten Jahrzehnte iſt hierin nun „ der erheblicher Wandel eingetreten. Die Abſcheu vor den rankenhä; 4 fick einge tenhäuſern geht immer mehr zurück; unſere modern g baßteicheeten Hellanſtalten, die mit großem Koſtenauf⸗ ur b geſchaffen werden, werden heute keineswegs mehr Tanzen, Todeskandidaten aufgeſucht; die Furcht, ſich im enhaus zu infizieren, iſt mit Recht völlig geſchwun⸗ und auf Grund der Krankenverſicherung iſt heute 2 ihnen gemä 0 gewa vorhandenen Betten in der letzten Zeit erheblich Geerd. bum letzten Berichtsjahr, für das abgeſchloſſene Er⸗ aue vorliegen(1907), gab es(nach den„Medizinal⸗ 4 Reich ub) 3862. Krankenhäuſer im Deutſchen dakter, davon waren ſalten di 7 Anſtalten mit privatem Charakter, 63 An⸗ aten denten zu Univerſitätslehrzwecken. beiwar anden, davon 138 280 in öffentlichen, 85 300 en. 9621 in Univerſitäts⸗Heilanſtalten. in Schweßingen zur Weiterſendung an den Hilfsausſchieh debate Sterbehäuſer betrachtet, und in gewiſſem Sinne ges] das beſte Mittel, in das Bett des Schlaffüchtigen eine Behandelt wurden im Berichtsjähre in den allge⸗ meinen Krankenhäuſern 1727839 Perſonen, darunter über eine Million in öffentlichen, gegen 600 000 in pri⸗ vaten und etwas über 100 000 Kranke in Univerſitäts⸗ kliniken. e Hieraus erſieht man, daß jetzt alſo eine gewaltige Zahl von Patienten unſere deutſchen Krankenhäuſer auf⸗ ſucht. Und daß die Heilanſtalten heutzutage weit entfernt davon ſind, den Namen„Sterbehäuſer“ zu verdienen, er⸗ kennt man daran, daß von den über 4½ Millionen Kran⸗ ken, die während der letzten 3 Jahre aus deutſchen all⸗ gemeinen Krankenhäuſern in Abgang gekommen ſind, nur 300 000, alſo nur etwa 6 Prozent in den Anſtalten geſtorben ſind. Um darüber Klarheit zu erhalten, inwieweit die vorhandenen Krankenbetten dem Bedarf entſprechen, wurde der Krankenſtand am 1. Januar, d. h. an einem Tag in der Mitte der winterlichen Jahreszeit, in wel⸗ cher überdies die allgemeinen Krankenhäuſer gewöhnlich ſtark in Anſpruch genommen ſind, mit der an dieſem Tage verfügbaren Bettenzahl verglichen. Es zeigte ſech hierbei, daß im Deutſchen Reich 41—8 Prozent der Anſtaltsbetten unbenutzt war. Von dieſer Durchſchnitts⸗ ziffer weichen die Angaben für die einzelnen Landesge⸗ biete natürlich zum Teil erheblich ab. Im allgemeinen aber, ſo darf man aus der Unterſuchung ſchließen, ent⸗ 1 die vorhandenen Krankenbetten durchaus dem edürfnis. Die höchſten Belegungsziffern wieſen Berlin, Sachſen⸗Altenburg, Lübeck und Bremen auf, doch waren auch hier nur gegen 75 Prozent der Anſtaltsbetten in Anſpruch genommen. Erwähnt ſei noch, daß unter den Krankenhauspatien⸗ ten das männliche Geſchlecht weſentlich ſtärker vertreten iſt, als das weibliche; in den letzten Jahren ſuchen dennoch die Frauen mehr als früher die Heilanſtalten auf; auf 100 Behandelte der Jahre 1889—91 kamen nur 36,7, der Jahre 1905—1907 aber 39,1 Perſonen weiblichen Geſchlechts. Dieſe Zunahme der Relativzahlen auf ſeiten der Frauen hängt offenbar mit der ſtärkeren Beteiligung des weiblichen Geſchlechts an der Erwerbsarbeit und damit an der Krankenverſicherung zuſammen. Ergänzend muß dann noch hinzugefügt werden, daß eine ſehr umfangreiche Zahl von Kranken auch in ſolchen Heilanſtalten behandelt wird, die zur Aufnahme von Patienten mit beſonderen Erkrankungsarten beſtimmt ſind. So wurden in den Anſtalten für Geiſtes⸗ und Ner⸗ venkranke im letzten Berichtsjahr gegen 200 000, in den Augenheilanſtalten über 50 000 Perſonen behandelt; ge⸗ herd 130 000 Schwangere kamen in Entbindungsanſtalten nieder. Aus all dieſen Angaben, die uns über die ſtarke Inanſpruchnahme der Krankenhäuſer unterrichten, läßt ſich entnehmen, daß die deutſchen Heilanſtalten hohe Leiſtungen aufzuweiſen haben. Vor noch wenigen Jahr⸗ zehnten wurden namentlich die engliſchen Krankenhäuſer bent als beſondere Vorbilder geprieſen. Wer heute die eutſchen Heilanſtalten, ſowohl diejenigen, die von unſeren großen Städten gebaut ſind, wie auch insbeſondere unſere Univerſitätskliniken mit den entſprechenden Inſtituten im Ausland zu vergleichen hatte, der wird zu der Erkennt⸗ nis gekommen ſein, daß auch auf dem Gebiet des Kranken⸗ hausweſens Deutſchland an der Spitze marſchiert. Karlsruhe. Dr. med. Alfons Fiſcher. 1 Vermiſchtes. 5 Aus der Rezeptierkunſt der Vergangenheit. Die Rezeptierkunſt der früheren Aerzte verfügte wöhl über eine Fülle von Heilmitteln, aber an dieſer„Kunſt“ iſt mehr die Verwendung der ſeltſamſten Elemente dus Tier- und Pflanzenreich zu beſtaunen, als die Möglich⸗ keit einer heilenden Wirkung zu erkennen. In einem inhaltsreichen und amüſanten Buche, das einem ſyſte⸗ matiſchem Studium bisher unerforſchter Familienarchive reiche Aufſchlüſſe verdankt, teilt Humbert de Gallier einiges aus dieſen Rezeptierkünſten der Vergangenheit mit. Das A und O der Heilkunst war der Aderlaß. Ob der Kranke ein Greis oder ein Säugling war, er mußte bluten, nach der Regel des großen Botal, einer viel⸗ gerühmten ärztlichen Autorität des 17. Jahrhunderts: Je mehr fauliges Waſſer man aus einem Brunnen zieht, deſto mehr gutes tritt an ſeine Stelle. Das gleiche gilt vom menſchlichen Blut und vom Aderlaß. In einem einzigen Jahre öffnet man Ludwig XIII. 47 Mal die Adern und verabfolgt dem unglücklichen Könige während derſelben Zeit noch 294 ſtarke Abführmittel. Dieſer an⸗ geblich kränkliche König mußte eine erſtaunliche Wider⸗ ſtandsfähigkeit gehabt haben, um eine ſolche Behand⸗ lung zu überſtehen. Guy Patin, einer der führenden Aerzte Frankreichs, rühmte ſich, einem Herrn Couſinet 64 Mal zur Ader gelaſſen zu haben, um ihn vom Rheu⸗ matismus zu befreien. Das geſchwollene Beig des Kar⸗ dinal Mazarin erhielt einen rieſengroßen Breiumſchlag, wobei die Umſchlagmaſſe aus Pferdekot hergeſtellt war. Der Begründer der Chirurgie, Androiſe Pare, hatte be⸗ ſonders„von Tieren genommene Heilmittel“ empfoh⸗ len, daher kamen im 17. Jahrhundert die ſeltſamen Mit⸗ tel in die Rezeptierkunſt. Um von der Gelbſucht geheilt u werden, muß man neun Tage lang Gänſedreck in fein Getränk miſchen; ſehr gut iſt es auch, wenn man Erdwürmer, die in Weißwein gewaſchen ſind, verzehrt. Man nimmt ſelbſt zu den unappetitlichſten Dingen ſeine Zuflucht, und Mme. de Sevignee, die überhaupt viel Medikamente braucht, zieht Urinpillen anderen Formen vor, in denen dies unappetitliche Mittel verabreicht wird. Um das Aſthma zu heilen, verordnen die Aerzte Fuchs⸗ lunge in Wein zubereitet. Nagelſtückchen gelten für ein „ausgezeichnetes Brechmittel“; man kann vielleicht be⸗ reifen, daß ſich bei ihrem Herunterſchlucken, wie es heißt„das Herz hebt“. Der Kahlkopf erhält ſeinen üppigen Haarwuchs wieder, wenn er ſeinen Schädel mit einer Brühe bearbeitet, bei der 300 gekochte, fette nackte Schnecken in Lorbeer, Honig, Olivenöl und Seife gekocht ſind. Auch der Gebrauch von lebenden Tieren wird in den Rezepten verſchrieben. Die Waſſerſucht ſoll geheilt werden, wenn man einen Gürtel von Kröten trägt, die den Leib und die Hüften kratzen: gegen die Letharaie iſt möglichſt fette lebende Sau zu legen, ſie wird ihn ſchon aus ſeiner Erſtarrung erwecken. Schlangen ſind das All⸗ heilmittel. So ſchreibt Mme. de Sevignee ihrem Sohn: „Herr von Boiſſy hat mir zehn Dutzend Schlangen von Poitou geſchickt. Nimm jeden Morgen zwei davon, ſchneide ihnen die Köpfe ab, laß ſie abziehen, in Stücke hacken und zur Füllung für einen Hühnerbraten verwenden. Den Schlangen verdanke ich die glänzende Geſundheit, die ich genieße.“ Goenrot, der Leibarzt König Franz I. gibt gegen die Gicht folgendes Rezept: um ſich davon zu befreien, muß man eine reichliche Mahlzeit von einem Gericht einnehmen, das aus dem Ragout einer fetten Gans mit kleinen Katzen beſteht. Was von dieſem un⸗ verdaulichen Gericht übrig bleibt, ſoll zu Einreibungen an den ſchmerzhaften Zehen verwendet werden. All dieſe Rezepte gaben nicht etwa Quackſalber, ſondern die gelehr⸗ teſten Aerzti ihrer Zeit. a 5 3 . Für die Redaktion verantwortlich: Hugo Loeb in Seckenheim Sammlung für die durch die Hochwaſſer⸗ kataſtrophe Geſchädigten im Taubertal. Eingegangen ſind: Ungenannt 8 8 1.— Mk. Weitere Gaben nimmt die Expedt. d. Bl. entgegen. Sehr billige Angebote Weisse Stickerei-Stoffe- Stickerei Roben Soidenleinen, feins Zephyr Wollmousseline, Satins, Cattune J. Lindemann, Mannheim F 2, 7. 5% oder Grune Rabattmarken. F 2, 7. Spielplan des Grossh. Hof- und Nationaltheaters Mannheim. 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An dieſelbe ſchließt ſich eine geſellige Zuſammenkunft im Gaſthaus„Zum Falken“ an. Wir laden alle Freunde der liberalen Partei, ſowie unſere Mitglieder und deren Angehörigen hierzu er⸗ gebenſt ein. Der Vorſtand. Einladung. Sonntag, den 18. Juni, nachm. 4 Uhr lim Saale„Zum weißen Lamm“ fand. Mobssersaamlag. Tagesordnung: Das arbeitende Volk und die Kunst. Referent: Rechtsanwalt Tudwig Marum ous Karlsruhe. 450 Zahlreiches Erſcheinen erwartet Freie Gewerkſchnftskummiſſton Jeckenheim. Steinmetz Brot das vollkommendſte Brot der Neuzeit, die ganze Kraft des Getreides enthaltend, Fabrikat des Fteinmeh⸗Backhaus Mannheim, iſt ſtets friſch zu haben bei Frau Stephan Fedel Seckenheim. Zur gefl. Beachtung! Empfehle der geehrten Einwohnerſchaft mein reich⸗ haltiges Lager in Grabdenkmälern jeder Art in Granit, imitiertem Granit und Syenit. Uebernehme auch die Lieferung von Faſſaden in Kunſtſteinen nach jedem gewünſchten Geſchmack. 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N ½2 Uhr: Fronleichnams⸗. andacht. l— Münnernerein„Centrum“ Betkenhein, Wegen des morgen nachmittag ſtattfindenden Kol im„Schloß“ muß die Ver ſammlung auf verlegt werden. Der Vorſtan Freſw. antätskoſonne Sechenbel Am Famstag, den 17. Juni, abends 1 9 Uhr im Lokal„Zum Zähringer Hof“ außerorden Generalversa mmlung Um pünktliches und vollzähliges Erſcheinen bittel Der Kolonnenführ Radfahrer⸗Geseſischaft Seckenbel Morgen Fonntag, den 18. Juni beteilgn der Verein an der Bannerweihe des Radfahrern in Friedrichsfeld. Abfahrt 1 Uhr vom Lokal mit G Anzug. Näheres im Lokal. Um zahlreiche Beteiligung bittet — . der Berbeg Liedertafel Seckenheim. unſer diesjähriger Vereins ball bitten um zahlreiche Beteiligung. Nervenschwäche Mervenzerrüttungen, Schwächezustände, Blasen- und 1 Der Vor lchias, Muskelschwund, Hysterie, Neuralgien, Haarkra heiten, Flechten, Beingeschwüre eto., aueh alte u. 80 Fälle, behandelt mit bestem Erfolge ohne Berufsst arzneilos durch. Natur- u. elektr. 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