10 N 8 an 1 8 5 „ 5 f d. die ſcheidenden Gäſte bei der Krönungsfeier ſagt Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Qnartal Mk. 1.50. Ur. 78 12 Letzte Nachrichten. 11* Stuttgart, 29. Juni. Von Helmuth Hirth unt benem Mitfahrer iſt bei Rechtsanwalt Dr. Kahn folgen, . Telegramm aus München eingetroffen:„Geſterr übend bei Dunkelheit nach 9 Uhr Puchheim bei Mün⸗ 10 eingetroffen. Flugzeit Tauberfeld⸗München 54 Min f karten heute abend gegen 6 Uhr nach Nürnberg. Gruß daerlamm, Hirth.“(Tauberfeld liegt ziemlich genau ir ir Mitte zwiſchen München und Nürnberg. Die in 5% iu nuten durchflogene Strecke beträgt etwa 80 Kilometer u der Luftlinie. Hirth wird alſo heute abend nochmals on München aus ſtarten.) f* Friedrichshafen, 29. Juni. Der heutige Auf leg des Luftſchiffs„Schwaben“, der bis 12 Uhr dauerte, Ente nicht, wie von anderer Seite angegeben wird, der werobung der Steuerung, ſondern der Geſchwindigkeits Sher. Es ergab ſich das überraſchende Reſultat einer gehnelligkeit von 19 Sekundenmetern beim Gang von und einer ſolchen von 16,5 Skm. beim Gang von 2 distoren. Dieſe vermehrte Geſchwindigkeitsleiſtung be⸗ ligt manche Aenderungen an der Stärke und an den Maßen einzelner Teile, ſo daß die nächſten 14 Tage der Hauptſache der Prüfung des techniſchen Materials ö len werden. Morgen nachmittag findet ein weiterer Afſtieg ſtatt. i * Kiel, 29. Juni. Der Kaiſer nahm heute morgen ord der Hohenzollern die Huldigung der Mitglieder 9 Mitglieder der dritten ſächſiſchen Kriegerfahrt ent⸗ den, welche auf Dampfern die Hohenzollern paſſierten. . dater machten beide Majeſtäten einen Spaziergang an ud. Der Kaiſer empfing mittags an Bord das Komitee L türkiſchen Studiengeſellſchaft unter Führung von 15 Jäckh(Heilbronn) und unterhielt ſich längere Zeit 5 den Herren. Später hörte der Kaiſer den Vortrag e Vertreters des Auswärtigen Amts, Geſandten v. walter. Zur Frühſtückstafel bei den Majeſtäten an Bord deen geladen: Geſandter Großherzog von Oldenburg de g iu dem Erbgroßherzog und den Prinzeſſinnen⸗Töchtern, lr der Großherzog und die Herzogin Friedrich Ferdi⸗ and von Holſtein⸗Glücksburg. f f Paris, 29. Juni. Der ehemalige Miniſterreſident in F.. N 5 5 f Tunis, Rene Millet, erklärte dem Pariſer Journal, G Spanien ſeine unrechtmäßig in Beſitz genommenen iu ungen im marokkaniſchen Hinterland nicht freiwillig ee werde ganz Europa es einladen müſſen, abzu⸗ 4 di. en. Der neue franzöſiſche Miniſter des Aeußern habe Aufgabe, dies Spanien deutlich wiſſen zu laſſen. ag eich müſſe ſich darüber mit Berlin verſtändigen, verderei der Friedensliebe des Kaiſers nicht ſchwer ſein 5 London, 29. Juni. Einer Privatnachricht aus doch er zufolge iſt die ſpaniſche Regierung im Begriff, z f eine weitere ſtarke Truppenabteilung in Larraſch beladen und die Beſatzung von Elkſar bereitet ſich auf lch mpfang der Kameraden vor. In Tanger gehen Ge⸗ chte um, daß Spanien Mazzagan zu beſetzen wünſche. London, 29. Juni. In einem Abſchiedsartikel Ir fen *. bea Graphic“: Wenn es uns geſtattet iſt, einen Gaſt nders zu erwähnen, ſo geben wir ſicherlich dem Em⸗ finde Naeen eines ſehr großen Teils der öffentlichen Meinung f uck, weun wir Ausſprechen, welche Freude wir a ünden haben, den deutſchen Kronprinzen und ſeine di ubernde Gemahlin willkommen heißen zu' dürfen. 1 daz. Der Schaden iſt bedeutend die bald 2 mannhafte und freundliche Art des Kronprinzen und Liebenswürdigkeit und Anmut der Prinzeſſin haben lb pporall den glücklichsten Eindruck gemacht, der in den ontanen licher Weit an o der Menge auf den Straßen in herz⸗ * zum Ausdruck kam. die g. London, 29. Juni. Der deutſche Kronprinz und im g konprinzeſſin haben ſich vom König und der Königin kelobntkinghampalaſt verabſchiedet und ſind nach dem Wa⸗ der G nhof gefahren, von wo ſie die Rückreiſe antreten. den K hrendienſt und der deutſche Marineattache begleiten „onprinzen nach Portsmouth. U geſztewwpork, 29. Juni. Auf dem Linienschiff Ohio Da dern auf der Brooklyner Werft Feuer ausgebrochen. ul Kommandeur eine Exploſion befürchtete, wurde Alberkammer unter Waſſer geſetzt. Das Feuer wurde Helöſcht. Es verurſachte nur geringen Schaden. Loſig Saloniki, 29. Juni. In dem Stadtteil der Hagia rach heute nacht bei Sturmwind ein Schaden⸗ aingezſchs, durch das ein großer Teil des Stadt ertels füſchert wurde. Das Feuer wurde heute vormittag — 25 1 CCCPPPPbPPPPPbPPTPTb0PTPTPTPTPPTGTGGTC(bTbfb damit der Kriegsmini gebieten zu können, Hmisblaft der Bürgermeisterämter Seckenheim, Hpesheim, nearhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. * Kiel, 30. Juni. Das amerikaniſche Geſchwader hat vormittags den hieſigen Hafen verlaſſen. Nach 9 Uhr machte das Flaggnſchiff„Louiſiana“ los und fuhr in Begleitung der übrigen Schiffe an den deutſchen Kriegs⸗ ſchiffen vorüber, wobei die Schiffe Flaggengrüße aus⸗ bauſchten. 5 f * Hamburg, 30. Juni. Geſtern abend gab die Han⸗ delskammer den Mitgliedern der türkiſchen Studienkom⸗ miſſion im Hotel Atlantic ein Feſtmahl, an dem der Präſident des Senats, Bürgermeiſter v. Predöhl, der Präſident der Handelskammer, Edmund Bohlen, u. a. teilnahmen. Während des Mahles hielt der Präſident der Handelskammer eine Rede in franzöſiſcher Sprache, die don Huſſein Diavid Bey in türkiſcher Sprache mit einem doch auf den Hamburger Staat erwidert wurde. * Bordeaux, 30. Juni. Zahlreiche Stud aten be⸗ gaben ſich nach dem Friedhof, um an dem De mal der für das Vaterland Gefallenen zum Zeichen de⸗ Proteſtes zegen die Haltung der alldeutſchen Blätter e Palme niederzulegen. Bei der Ankunft auf dem Fri. f brach der Träger der Palme plötzlich tot zuſammen 300 Millionen für den Juliustuem? 120 Millionen liegen bekanntlich im Juliusturm der alten, von Waſſer umzogenen Havelveſte Spandau bereit, ſter ſofort bei einer Mobilmachung des deutſchen Heeres über die nötigen Mittel verfügt, die Truppenteile mit Geld verſehen und an die Grenzen wer⸗ ſen kann. Daß Kriegführen Geld, nochmals Geld und wiederum Geld koſtet, beweiſt auch der Umſtand, daß die zur unmittelbaren Verfügung ſtehende, in Goldrollen wohl abgezählte Summe gerade nur für die erſten Tage aus⸗ reicht. Die Armeeverwaltung trägt begreiflicher Weiſe längſt das Verlangen, über eine weit größere Summe denn bei unſerer modernen militä⸗ riſchen Taktik hängt viel davon ab, daß das Armeekorps voll gerüſtet und ſchnell in die für ſie beſtimmten Stel⸗ lungen rücken können. Die ungeſchützte 9095 Deutſchlands ebietet ohnehin, daß die Grenzlande ſchutzwälle von Herrestörpern erhalten, damit der Feind nicht unſere Ge⸗ biete überſchwemmt. 8. Im preußiſchen Herrenhauſe erklärte ſoeben der Di⸗ rektor der Deutſchen Bank, Herr v. Gwinner, bei einer Finanzdebatte, daß nach ſeiner Anſicht die Banken im Falle eines Krieges garnicht imſtande ſeien, das erforder⸗ liche Geld aufzubringen, weil der Anſturm des Publikums auf die Abhebungskaſſen in den erſten Tagen nach einer Kriegserklärung gemäß der gemachten Erfahrung unge⸗ heuer ſei. Aus dieſem Grunde halte er es nicht für falſch, wenn eine Verſtärkung des Fonds im Juliusturm auf 300 Millionen ſtattfinde. Der Kriegsminiſter wird ſich das nicht zweimal ſagen laſſen, und ſomit werden wir wohl bald mit einem entſprechenden Antrage zu rechnen haben. Eine Aufſpeicherung von Barmitteln ohne wer⸗ bende Kraft liegt allerdings nicht im volkswirtſchaftlichen Intereſſe, und deshalb wird die Volksvertretung noch ſehr überlegen müſſen, ob ſie derartigen Plänen ihre Zuſtim⸗ mung zu geben vermag. Jedenfalls iſt darüber zu beraten, ob ſich nicht andere Wege finden laſſen, für den Notfall eines Krieges ausreichende flüſſiae Mittel bereitzuſtellen. Infertionspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Feruſprechanſchluß Nr. 16. 11. J Die Ausgabe von Reichskaſſenſcheinen für die neu zu lagernden 180 Millionen Mark hat auch ihre Beden⸗ ken, weil dadurch das Papiergeld vermehrt und das Ni⸗ veau der Reichs- und Staatsanleihen noch weiter gedrückt werden könnte. Bei Ausbruch des deutſch-franzöſiſchen Krieges im Jahre 1870 ſanken die Staatspapiere bekaunt⸗ lich ſchnell; manche unſerer Finanzmänner denken für ſolche Zeiten an die Einführung eines Papiergeldes mit Zwangskurs. Doch damit ſollte man den Teufel nicht an die Wand malen. Derartiges Papiergeld wurde im Jahre 1859 in Oeſterreich ausgegeben, als der italieniſche Krieg zusbrach. Die Folgen haben gelehrt, daß ungeheure Uebel⸗ tände daraus hervorgingen. Auch Frankreich kam 1870 licht ohne Papiergeld mit Zwangskurs aus, aber die Er⸗ ahrung damit war nicht beſſer als in Oeſterreich. In Deutſchland ſind bisher ſolche Maßnahmen vermieden worden, und wir wollen hoffen, daß der Opfermut, wenn wirklich Kataſtrophen eintreten ſollten, in entſcheidender Stunde bei uns ſo groß iſt, wie er unſeren nationalen Errungenſchaften entſpricht. Seit dem Jahre 1870 iſt das Vertrauen des ganzen Volkes auf die ſieghafte Kraft des Heeres derartig gewachſen, daß ein Sturm auf die Banken kaum noch zu befürchten iſt, wenn zu den Waffen gegriffen werden müßte. Doch die Frage der finanziellen Kriegsbereitſchaft iſt nun einmal angeſchnitten worden, und ſo wird eine Löſung herbeigeführt werden müſſen. Das deutſche Nationalvermögen vermehrt ſich jährlich um etwa drei Milliarden. Aus den ſoeben veröffentlichten Darſtellungen des Kaiſerlich ſtatiſtiſchen Amtes über die Finanzen des Reiches erſehen wir, daß in demſelben 760 Millionen Mark an Zöllen, 642 Millionen Mark an Auf⸗ wandſteuern, 203 Millionen aus Verkehrsſteuern, 34 Millionen an Erbſchaftsſteuern, alſo im ganzen 1639 Mil⸗ lionen Mark erhoben werden. Bei einer richtigen Ein⸗ richtung müſſen wir dahin gelangen, daß ein Reſervefonds 130 55 wird, aus dem jeden Augenblick die Summe von 80 Millionen Mark entnommen werden kann. Ein Depot im Juliusturm iſt nicht zu verachten, doch es ſind auch finanzielle Rücklagen zu ſchaffen, die nicht durch Wall, Graben und Militärpoſten geſichert werden müſſen. Politiſche Rundſchau. Deutſches Reich. «Die Nordlandreiſe des Kaiſers. An der Nord⸗ landreiſe, die der Kaiſer anfangs Juli unternimmt, wer⸗ den teils als Gefolge, teils als geladene Gäſte, folgende Perſonen den Kaiſer begleiten: Generaladjutant, General⸗ oberſt von Keſſel, Gouverneur von Berlin und Oberkom⸗ Setkenheimer Hnzeiger, Iiesheimer Hnzeiger, nearhauser Zeitung. Edinger Zeitung ahrgang mandierender in den Marken; Generaladjutant, General der Kavallerie von Scholl; Generaladjutant, General der Infanterie von Moltke, Chef des Generalſtabes der Ar⸗ mee; Generaladjutant, General der Infanterie Freiherr von Lynker, Chef des Militärkabinetts; Generaladjutant, Admiral von Müller, Chef des Marinekabinetts; Flü⸗ geladjutant, Fregattenkapitän von Bülow; Flügeladjutant bon Mutius; Hausmarſchall Freiherr von Lyncker; Ober⸗ ſtabsarzt und Leit erzt Dr. Niedner; Prinz Albert zu Schleswig⸗Holſtein Generalmajor a la ſuite der Armee; Graf von Schlitz genannt von Görtz; Generalintendant der Königlichen Schauſpiele Graf von Hülſen⸗Haeſeler; Wirklicher Geheimer Rat von Treutler, Geſandter in Chriſtiania; Generalmajor Dickhuth, Kommandant der 6. Infanterie⸗Brigade in Stettin; Geheimer Regierungsrat Brntchſer Dr. Güßfeldt; Marinemaler Profeſſor Hans * Die Ueberlaſtung des Reichsgerichts. Di Mitteilung dürfte, ſo wird aus Leipzig berichtet, Intereſſt erwecken, daß durch die im vorigen Jahre erfolgte Er⸗ höhung der Reviſionsſumme eine erhebliche Minderung in Reviſionseingängen zu verzeichnen iſt. Andererſeits if durch die Mehrarbeit der vom Oktober 1910 an tätigen Hilfsrichter ein größerer Fortſchritt in der Aufarbeitung der älteren Sachen gewonnen worden, ſo daß bald von einer Ueberlaſtung des Reichsgerichts nicht mehr ge⸗ ſprochen werden kann. Der Präſident des preußiſchen Abgeord⸗ netenhauſes hat erklärt, daß er wegen der jüngſten Vorfälle im Landtag für die nächſte Seſſion das Amt eines Präſidenten nicht mehr annehmen werde. England.„ Die engliſche Regierung richtete an die ſpaniſche eine zweite Note wegen der Beſetzung von Laraſch. Bekannt⸗ lich fand zwiſchen den beiden Mächten über dieſe Ange⸗ legenheit ſchon ein Nolenaustauſch ſtatt, doch erachtete England die gegebene ſpaniſche Antwort auf ſeine An⸗ frage nicht für zufriedenſtellend. Türkei. 8 Aus Konſtantinopel wird gemeldet: Der Miniſterrat faßte den Beſchluß über die Zugeſtändniſſe an die Maliſ⸗ ſoren. Darnach können Hirten, Feld- und Wäldhüter ihre 1 8 8 e 2 T Waffen gegen Büraſchaftsſcheine der Orkſchaftsleiter e⸗ eee halten. Den notleidenden Flüchtlingen werden Lebensmit⸗ tel geliefert. Die zerſtörten Häuſer und Kirchen werden ausgebeſſert oder neu gebaut. Auch den 35 Familien, die bisher zurückgekehrt ſind, ſoll eine Unterſtützung ge⸗ währt werden. Die Verlängerung der Friſt zur Annahme der Bedingungen durch die Maliſſoren wurde den Mäch⸗ ten durch den türkiſchen Botſchafter angezeigt und auf dieſen neuen Beweis der türkiſchen Friedensliebe beſonders hingewieſen. Aus St. Petersburg wird gemeldet: Der Sonder⸗ eſandte des Königs von Montenegro iſt vom ruſſiſchen tellvertretenden Miniſter des Auswärtigen empfangen worden und hat mit ihm ein zweiſtündiges Geſpräch ge⸗ führt. Der Geſandte erklärte, daß er den Auftrag habe, allen Mächten, die am Frieden auf dem Balkan intereſ⸗ fert ſind, nahezulegen, ſich in die albaneſiſche Frage in ſo nachdrücklicher Form einzumiſchen, daß der albaneſiſche Aufſtand ſofort aufhören und den Albanern ein gewiſſes den Charakter einer Note tragen, da auf eine ſolche die Türkei nicht viel geben werde. Hierbei deutete der Ge⸗ ſandte an, daß Montenegro eine internationale Konfe⸗ renz als das geeignetſte Mittel zur Wiederherſtellung normaler Verhältniſſe anſehe. Lokales. Seckenheim, 1. Juli. Beſitzwechſel. Die Neue Rheinau⸗Aktien⸗Geſellſchaft in Rheinau verkaufte, wie die„M. G.⸗A.“ meldet, an die zur Vergrößerung ihrer Fabrikanlage 10 000 Qm. in Seckenheim wohnender Eiſenbahnbedienſteter, der ſich nach dem neuen Rangierbahnhof in den Dienſt begab, auf der Straße zwiſchen Seckenheim und der über den Rangier⸗ bahnhof führenden Feudenheimer Brücke einen Mann liegen, der mit einer Decke zugedeckt war und über heftige Schmerzen klagte. Auf Befragen machte der Mann dem Bahnbe⸗ dienſteten die Mitteilung, er ſei von ſeinem Fuhrwerk über⸗ fahren worden und könne nicht mehr laufen, ſeine Pferde ſeien mit dem Fuhrwerk weitergelaufen. Der Bahnarbeiter meldete dieſen Vorfall telephoniſch nach Neckarau behufs Verſtändigung der Polizei. Gegen ½5 Uhr wurde das Fuhrwerk des Ueberfahrenen in Neckarau in Nähe der Schulſtraße auf der Mannheimer Straße angehalten und der Polizei übergeben. Es war ein der Mannheimer Paketfahrt gehörender Möbelwagen, der mit 2 Pferden beſpannt war. Zweifellos iſt der Kutſcher auf dem an der Vorderſeite des Möbelwagens angebrachten Sitz einge⸗ ſchlafen und vom Sitz in ſchlafendem Zuſtande abgeſtürzt, ſodaß das Fuhrwerk ihm über die Beine hinwegging. Brücke und den Seckenheimer Weg nach Neckarau und ab hier durch die Mannheimer Straße, bis ſie in Höhe der Schulſtraße angehalten wurden. f Ankauf von Stutfohlen. Das Miniſterinm des Innern läßt in dieſem Jahre durch ſeinen techniſchen Referenten für Pferdezucht Oldenburger Stutfohlen an⸗ kaufen und gibt ſie zum Selbſtkoſtenpreiſe zuzüglich Transport⸗ und der für das erſte Jahr erwachſenden Verſicherungskoſten unter beſtimmten Bedingungen an ſolche Landwirte ab, die Beſtellungen für ſolche Pferde bei den Buͤrgermeiſterämtern der Landgemeinden einreichen. Aus Nah und Fern. 5 Zur Lage des Staatshaushaltes. Die Sitzung des landſeändiſchen Ausſchuſſes zur Prü⸗ fung der Rechnungen der Amortiſationskaſſe, des Do⸗ mänengrundſtocks und der Eiſenbahnſchuldentilgungskaſſe ten Geh. Rats Dr. Bürklin und in Anweſenheit des Rheinboldt ſtatt. Die Verhandlungen gaben dem Finanz⸗ miniſter Anlaß zu längeren Darlegungen über die Finanz⸗ lage. Nach ſeinen Ausführungen hat ſich das Vermö⸗ gen der Amortiſationskaſſe um 330 361 Mk. 49 Pfg. auf 14 273,817 Mk. 96 Pfg. vermehrt. Die Eiſenbahn⸗ ſchuldentilgungskaſſe hat dank der verhältnismäßig guten Betriebsergebniſſe der Eiſenbahnverwaltung günſtig ab⸗ geſchloſſen. Die in der Ausführung begriffenen Unter⸗ nehmungen ſtellten einen Aufwand von 261618 725 Mk. dar. Davon ſind bis Ende 1910 verwendet 116 203 415 Mk., ſo daß gegenüber den Voranſchlägen noch 145 423 990 Mk. zu verwenden ſind. Nach Erledigung dieſer Arbeiten wird unſere Eiſenbahnſchuld, ſelbſt wenn wir mit einer gleich günſtigen Geſtaltung der Einnahmen wie 1910 rechneten und den bisherigen Staatszuſchuß bei⸗ behielten, rund 700 Mill. Mk. betragen. Daß dieſe Zah⸗ len zu einer äußerſt vorſichtigen Behandlung unſerer Eiſenbahnpolitik mahnen, wird jeder zugeben müſſen. Wenn wir die nötige Vorſicht unentwegt walten und uns nicht durch neue Unternehmungen erdrücken laſſen, iſt keine unmittelbare Urſache zur Sorge gegeben. Ueber den vorausſichtlichen Abſchluß des Jahres 1911 kann e. noch nicht gesagt werden. Der Abſchluß des Rechnungsjahres 1910 wird dadurch gekennzeichnet, daß der umlaufende Betriebsfonds eine Einzehrung um 1027072 Mk. erfahren hat. Ueber die Geſtaltung des nächſten Budgets 1912/13 läßt ſich jetzt ſchon zuverläſſi⸗ ges nicht mitteilen. Es kann aber geſagt werden, daß auf einen erheblichen Zugang an Einkommenſteuer nicht zu rechnen iſt, da der Einkommenſteuerertrag durch die neuen Beſtimmungen über Steuerermäßigung in gewiſſen Fäl⸗ len, die ſchlechte Ernte des Vorjahres, Hochwaſſer, Hagel⸗ ſchlag und die Mißernte der Winzer ſowie durch die Nachwirkungen der wenig günſtigen wirtſchaftlichen Lage der letzten Jahre nachteilig beeinflußt wird. Außerdem fällt erſchwerend ins Gewicht, daß wir 1 Mill. Mk. pro ahr an Erbſchaftsſteueranteil verlieren. Zum Schluſſe erklärte der Finanzminiſter, daß trotz der ungünſtigen Momente die Finanzlage zu ernſter Sorge zur Zeit keinen Anlaß biete, wenn der von ihm empfohlene Weg der 0 aſſen werde. F Staatsleben geſichert werde. Dieſer Eingriff dürfte nicht Mannheimer Iſolierwerke und Korkſteinfabrik in Rheinau Unglücksfall. Donnerstag früh ½4 Uhr fand ein Die Pferde liefen ruhig weiter über die Feudenheimer fand unter dem Vorſitze des ſtellvertretenden Präſiden⸗ Staatsminiſters Frhr. v. Duſch und des Finanzminiſters f Johann Bl () Karlsruhe, 29. Juni. Auf der diesjährigen Jubiläumsausſtellung der Deutſchen Landwirtſchaftsge⸗ ſellſchaft in Kaſſel in der Zeit vom 22. bis 27. Juni d. J. war auch die Badiſche Landwirtſchaftskammer ver⸗ treten. In der Sonderausſtellung der Deutſchen Land⸗ wirtſchaftsgeſellſchaft bot ſie zuſammen mit dem Leiter der badiſchen Saatzuchtanſtalt auf der Hochburg eine Dar⸗ ſtellung über den derzeitigen Stand der Tabakzucht in Baden. Auch in der Weinkoſt⸗ und der Obſt⸗ und Schaum⸗ weinkoſthalle war ſie als Ausſteller beteiligt. In der erſteren gelangten Weine zum Ausſchank, die von ihr vorber ausgewählt worden waren. In der letzteren ver⸗ an ſie einen ſtändigen Ausſchank ihres Schwarz⸗ wär.„ Irſchwaſſers und erhielt für dasſelbe den erſten Preis zuerkannt. (Karlsruhe, 29. Juni. Verſchiedene Blätter brin⸗ gen eine aus Berlin ſtammende Notiz, nach welcher in Sachen des wegen Ermordung der Sanitätsratswitwe Mo⸗ litor im Zuchthaus zu Bruchſal ſitzenden Rechtsanwalts Hau von dem Verteidiger des Verurteilten, Rechtsanwalt Dr. Dietz, ein neues Wiederaufnahmeverfahren beim Landgericht Mannheim beantragt worden ſei.— Dieſe Meldung iſt nach unſeren Informationen unrichtig, ſchon deshalb, weil in einer Strafſache ein Wiederaufnahme⸗ verfahren nur an dem Sitze des Gerichts, bei welchem die Sache anhängig war, beantragt werden kann. Das in Frage kommende Gericht wäre in dieſem Falle das Landgericht Karlsruhe. Bekanntlich hat aber dieſes ſeiner⸗ zeit den Antrag auf Einleitung eines Wiederaufnahme⸗ verfahrens abgelehnt. () Karlsruhe, 29. Juni. Bei der Sammelſtelle der Bad. Landwirtſchaftskammer ſind bis jetzt für die Hochwaſſerbeſchädigten im badiſchen Frankenlande 18 813 Mk. 25 Pfg. eingegangen. 35 ) Mannheim, 29. Juni. Anläßlich eines Fuß⸗ ballſpieles brach bei Neckarau der 16 Jahre alte Schloſ⸗ ſerlehrling Ludwig Friedrich Reuter von dort infolge einer Herzlähmung bewußtlos zuſammen und verſchied nach wenigen Minuten. () Heidelberg, 29. Juni. Einen Blumenbootkorſo auf dem Neckar veranſtaltet der Heidelberger Fremden⸗ verkehrsverein am Dienstag den 4. Juli von 5 bis 7 Uhr nachmittags aus Anlaß der auf dieſen Tag fallen⸗ den amerikaniſchen Feier des Unabhängigkeitsfeſtes. Das Protektorat über dieſen Korſo hat Ihre Hoheit die Frau Prinzeſſin Wilhelm von Sachſen⸗Weimar übernommen, die zuſammen mit Sr. Hoheit dem Prinzen je ein Ehren⸗ banner als Prämien für die ſchönſten Boote geſtiftet hat. Mit dem Korſo iſt eine Blumenſchlacht, Konzert 5 o'clock⸗Tea, abends Reunion, Ball uſw. verbunden.— Am 9. und 10. Juli finden große Schloßfeſte ſtatt und zwar mit großer Beleuchtung des Schloßhofes und des geſamten Schloßgartens. () Donaueſchingen, 29. Juni. Die Annahme, daß der große Brand in Oefingen auf Brandſtiftung zurück⸗ zuführen ſei, ſcheint ihre Berechtigung zu haben. Geſtern wurde der in Oefingen wohnhafte Mathias Wölfle, früher Müller in Amtenhauſen, verhaftet und in das hieſige Amtsgefängnis verbracht. Wie ſich jetzt herausſtellt, iſt der Geſamtſchaden nicht ſo groß, als wie man anfäng⸗ lich annahm. Er dürfte etwa 200 000 M. betragen () Karlsruhe, 30. Juni. Der Erſtattungsanſpruch des Armenverbands aus 8 57 des Krankenverſicherungs⸗ geſetzes im Falle der Krankenhausverpflegung des hilfs⸗ bedürftigen Verſicherten durch den Armenverband ſetzt nach einer Entſcheidung des Verwaltungsgerichtshofs nicht voraus, daß die Verſicherungseinrichtung den Kran⸗ ken in das Krankenhaus eingewieſen oder im Falle der Dringlichkeit die Einweiſung ſofort nachgeholt habe. (9) Karlsruhe, 30. Juni. Wie die„Karlsr. Ztg.“ meldet, wurde Landgerichtsdirektor Rudolf Woldeck von Arneburg in Karlsruhe zum Senatspräſidenten beim Oberlandesgericht ernannt. (0) Karlsruhe, 30. Juni. Zur Durchführung der goldenen Jubelfeier der Karlsruher Turngemeinde 1861, des Gauturnfeſtes des Karlsruher Turngaues und der 50. Jahrfeier des 10. Deutſchen Turnkreiſes ſind viele fleißige Hände an der Arbeit und bieten die Gewähr dafür, daß die drei erſten Julitage turneriſche Veran⸗ ſtaltungen bringen werden, wie ſie Karlsruhe noch nicht geſehen hat. Das deutſche Turnen wird in ſeiner ganzen Vielſeitigkeit zur Schau gebracht werden und hervorra⸗ gende Leiſtungen auf dem Gebiete des Gipfelturnens die Bewunderung der Zuſchauer hervorrufen. Die beſten Ge⸗ räteturner des Karlsruher Turngaues werden in fried⸗ lichem Wettkampfe um den ſchlichten Eichenlaubkranz ſtrei⸗ ten. Am Nachmittage führen etwa 1000 Turner gemein⸗ ſame Keulenübungen vor, an welche ſich Mannſchaftswett⸗ kämpfe, Wettſpiele und Muſterriegen⸗Vorführungen an⸗ 2 98 Der Feſtplatz befindet ſich auf dem Meß⸗ platze. 8 () Durlach, 30. Juni. Das Geſamtergebnis der in hieſiger Stadt zugunſten der Waſſerbeſchädigten im Taubergrund veranſtalteten Sammlung beträgt 2560,76 Mark. i Heidelberg, 30. Juni. Profeſſor Dr. Robert Petſch wurde als Profeſſor des Deutſchen an die Univerſi⸗ tät Liverpool berufen. 9 Heidelberg, 30. Juni. Geſtern mittag hat ſich in ſeiner Wohnung in der Gaisbergſtraße der verheiratet Techniker Alfred B. von hier in ſelbſtmörderiſcher Ab⸗ ſicht die Pulsadern durchſchnitten. Nach vollbrachter Tat ſchleppte ſich der Lebensmüde noch bis in die Anlage, wo er in der Nähe des Hotels„Viktoria“ auf einer Bank ſitzend aufgefunden wurde. Die Verletzung dürfte nicht lebensgefährlich ſein, da die Hauptader nicht bechſä⸗ digt iſt. N () Mannheim, 30. Juni. Die Generalverſamm⸗ lung der Ortskrankenkaſſe beſchloß die Einführung der obligatoriſchen Familienverſicherung, die 14000 Fami⸗ lien umfaſſen dürfte. Die Koſten der Verſicherung ſind mit 244 000 M. berechnet. (9 Gutach, 30. Juni. Der 28j;ährige Taglöhner Schotter an der B oberhalb Hornb um von hier, der in dem Steinbruch von a beſchäftigt war, wurde beim Ueberſchreiten der Geleiſe vom̃ zug erfaßt und überfahren. Der Tod trat ſofort u (0 Dietlingen 30. Juni. Bei den Bürgeraußf wahlen in der 3. Wählerklaſſe wurden 14 Sozia kraten und 6 Bürgerliche gewählt. ö () Niefern, 30. Juni. Der Bürgerausſchul ſich nach den Neuwahlen aus 41 Bürgerlichen u Sozialdemokraten zuſammen. ( Zell, 30. Juni. Im Inſeratenteil des Tagbl.“ ſucht Frau Clara A. Lais 352 Ooakleh in Chicago(Illinois) Verwandte der Familie Jalb und Frau Anna Maria Lais, Söhne: Jakob, 4 Töchter: Barbara und Friederika Lais. Es iſt 1 g daß es ſich um eine Erbſchaft handelt und wol betreffenden Intereſſenten ſich an die angegebene“ wenden. N (0 Konſtanz, 30. Juni. Der ſchweizeriſche 90 rat hat dem Projekt, den Abfluß des Rheins bei durch die Abgrabung des Eſchenzerhorns um 7 4 zu verbreiten, auf Grund eines Proteſtes der 1 hauſener Regierung und eines Gutachtens des en ſiſchen hydrographiſchen Bureaus die Genehmigun ſagt. Es ſollen bereits Verhandlungen mit Bad N die Regulierung der Hochwaſſerſtände des Boden gebahnt ſein. 2 Sollen wir unſeren Kindern Taſchengeld 9 Soll das Kind überhaupt ſparen? Iſt nicht die! um den kommenden Tag unkindlich? Muß daß nicht beizeiten den Wert des Geldes kennen lernen es nicht zum vernünftigen Ausgleich von Einnahn Ausgaben angehalten werden? Kann ein Kii 10 jeder Groſchen mit vorgeſchriebener Reiſeroute 1 1 ſtimmungszweck eingehändigt wird, jemals zur S digkeit und wirtſchaftlichen Dispoſition über ſeine gelangen? Iſt nicht dies Betteln um die Pfenm kleine Bedürfniſſe erniedrigend für das Kind, e und läſtig für die Eltern? Andererſeits— welchen ſind die Gefahren des Taſchengeldes unbekannt gen das nun einmal unrettbar dem Verhängnis der Ze mit„ver⸗ verfallen zu ſein ſcheint: verlieren un naſchen, verſchwenden und verborgen, verſchente verpoſamentieren, von verrauchen, vertrinken, ven ganz zu ſchweigen! Und kontrolliert man wieder Fülle von Unannehmlichkeiten, Tränen, Aerger, 10 und Eltern! Lauert nicht hart neben einem Mf büchlein die Ungenauigkeit, ja die Unwahrheit un 10 Und doch dürfen wir unſere Kinder nicht auf 910 laſſen als Bürger einer Welt, in der„Geld kein ſpielt“, ſondern es iſt höchſte Ehrenpflicht, dem 90 6 dem Umgang mit dem gefährlichſten Feinde und 10 des Kulturmenſchen beizuſtehen und ihm zum Verhältnis zum Gott Mammon zu helfen. 100 Beim Spiel— einem rechten Kind iſt 110 ernſt wie ſein Spiel— ſoll die Erziehung auff Peinlichſte Ehrlichkeit ſei dabei Grundbedingung Kind iſt ein Fanatiker der Gerechtigkeit; es 170 Liebloſigkeit eher als Ungerechtigkeit.„Nein, nicht! Mit dir iſt kein Spiel!“ ſchallt es dem 10 legten Spaßmacher entgegen, der durch auge „Mogeln“ den Reiz des Geſellſchaftsſpiels erhöhe können wähnt.„Zeige mir, wie du mit deinen“ marken umgehſt— und ich will dir ſagen, 9 1 ſpäter zum Bankier haben möchte.“ Eine ſor fan ter erkennt an der Art, wie Gewinn und! erlag ſchieden von den einzelnen Kindern getragen die Gefahren und Klippen, die es zu umſtene wird, wenn es ſich nur einmal nicht um Bl Pappſtücke handeln wird. e Wirkliches Geld gehört nie ins Spiel. Wen Tauſchmittel, noch gar— als Einſatz. Mit einc „Geld iſt gewonnene Arbeit!“ muß man die 0. vor dem Geld bei dem Kinde begründen.„Die i davon! Es klebt Schweiß daran!“ mag als d äſthetiſche Mahnung dienen. Nicht die Genüſſe mit zu kaufen ſind, ſondern die Mühen und Enthel 1 die mit ſeinem Erwerb verbunden waren, ſollte 1 in den kindlichen Geſichtskreis treten. Davon, 11 i das Kind das Geld ſah, hängt mehr ab, als man Hier liegt eine der Urſachen, warum der Sprößliun* Eltern in der Regel beſſer mit Geld wirtſchafch 1 als der im Ueberfluß Aufgewachſene. Das„ das zuerſt fragt: Was kann ich mir damit kaufe hh ſchwerlich eine gute Hauswirtin, wohl aber, wen kundigt: Iſt das viel? Muß man dazu lange 4 Den konventionellen Münzwert, die Kauft 1 Geldes, wird das Kind zumeist ſchon vor deu pflichtigen Alter an der Hand der Mutter bet ie käufen lernen. Es lernt aber noch mehr babe lich das Wie des Geldausgebens. Die ängſtliche um jeden Pfennig feilſcht, ebenſo wie das begue, 1 dem⸗Vollen⸗Wirtſchaften. Ueberwachung und e ſollen ausgeſchloſſen ſein, und doch ſoll die Zug waltung des Kindes von den Erziehern im gebe, 1 halten werden,— daß das Geleitete nicht die 1 Fäden ſpürt die ihn lenken Die Aufgaben des Handwerks./ Bei Eröffnung der Krefelder eder fee N 1 10 in weiten Kreiſen bekannt zu werden. Frhr. baben führte u. a. aus: Ee „Wie kurz liegen erſt hinter uns die Tage Jahre, als ein allgemeiner Peſſimismus da Vor und weiteſte Oeffentlichkeit ergriffen hatte! 9 b Jahrzehnte noch herrſchte die Meinung, da cht habe den Boden verloren und könne der roß duſtrie nicht mehr ſtandhalten. Es hat ein n dw. — des Handwerks ſei verloren! Mit der Entwickelung der In⸗ duſtrie haben ſich neue mannigfache Arbeitsgebiete für das Handwerk herausgebildet. Ich darf nur an das Ge⸗ biet der elektriſchen Induſtrie und ähnliche Fortſchritte erinnern. Der Gedanke: Hilf dir ſelbſt, dann hilft dir Gott! muß in die letzte Werkſtatt dringen. Und ein zweites! Zu Selbſtgefühl und Selbſtver⸗ trauen muß das Gemeinſchaftsgefühl treten. Ich erin⸗ nere mich ſehr wohl, daß frühere Beſtrebungen im Hand⸗ werk oft aus dem mangelnden Gemeinſchaftsgefühl ge⸗ ſcheitert ſind. Der Gedanke: Alle für einen und einer für alle, der das landwirtſchaftliche Genoſſenſchaftsweſen ſo in die Höhe gebracht hat, muß auch jeden Handwerker tief durchdringen. Und ein Drittes iſt der techniſche Fort⸗ ſchritt. Bloß wenn wir mit der Zeit voranſchreiten, und alle techniſchen Fortſchritte uns zu eigen machen, wird auch der Handwerker einer neuen Zukunft entgegengehen. Die Einführung der Kleinmotoren, der Gas- und elek⸗ triſchen Motoren hat weite Gebiete des Handwerks erſt wieder auf den Boden gebracht, den die Handwerker haben müſſen, wenn ſie mit der Induſtrie konkurrieren wol⸗ len. Und die ſtaatliche Handwerkerſchule wird ihr wei⸗ teres tun, um das Handwerk weiter vorwärts zu bringen. Auf der innigen Verbindung von Kunſt und Handwerk hat in früheren Jahrhunderten die Blüte des deutſchen Handwerks beruht. Auch in dieſer Beziehung ſind jetzt wieder neue Bahnen erſchloſſen und da eröffnen ſich für das Handwerk wichtige und ſegensreiche Aufgaben. Dieſe Verbindung von Kunſt und Handwerk kann auch der Kunſt nur zum Nutzen gereichen. Erfüllt das Handwerk die drei Bedingungen: Selbſtvertrauen, Gemeinſchaftsgefühl und techniſcher Fortſchritt, dann iſt kein Zweifel, daß es auch in Zukunft gedeihliche und glückliche Bahnen geht!“ Das ſind gewiß Worte, die man in den Kreiſen des Handwerks wohl beachten ſollte. Daneben aber iſt es Pflicht des Staates, dem ſo ſchwer um ſeine Exiſtenz ringenden Handwerkerſtand fördernd zur Seite zu ſtehen. Aeußere und innere Anſchauung. In den Blättern für Volkskultur veröffentlicht unter dieſer Ueberſchrift der Direktor des badiſchen Oberſchul⸗ rats Dr. v. Sallwürk folgenden, auch für nichtpädago⸗ giſche Kreiſe beachtenswerten Artikel, dem wir folgendes entnehmen: Mit einer gewiſſen Leidenſchaft befürworten manche Lehrer die optiſche oder äußere Anſchauung, ſo daß ſich eine ganze Induſtrie zur Herſtellung des nötigen Ma⸗ terials entwickelt hat. Man begrüßt dieſe in der An⸗ nahme, daß die Betrachtung von Gegenſtänden ſelbſt notwendig die gleiche Vorſtellung davon im Geiſte aller erwecken müßte, weil anſtelle des ſubjektiven, von der Willkür des Einzelnen abhängigen Denkens das objek⸗ tive von der Sache ſelbſt geleitete Schauen trete, ſo daß ſich die abſtrakte Idee vollkommen mit dem konkreten Ob⸗ jekt decken müſſe. Allein hier verkennt man leicht, daß das Anſchauen in jedem Geiſte ſich indtwiduell geſtaltet, ſo daß man eigentlich von einer objekliven Erſcheinung des Gegenſtandes gar nicht reden darf. Da ein neues Intereſſe ein früheres von ſeinem Platz verdrängen muß, um aufzukommen, iſt die Aufnahmefähigkeit der ver⸗ ſchiedenen Schüler notwendig verſchieden, und jeder wird das an dem Gegenſtand ſehen, was ſeiner ganzen Geiſtes⸗ verfaſſung am nächſten liegt. Denn je jünger die Kinder ſind, umſo mehr arbeitet ihre Phantaſie, umſo lebhafter verwandelt ſie Zuſtände in Handlungen. Man ſpricht dann von Zerſtreutheit, ohne zu merken, daß man von dem Kinde ein ihm fernliegendes und unnatürliches Intereſſe verlangt. Will man deshalb Kindern einen bleibenden Eindruck von einer Sache machen, ſo muß dieſer aufs ſtärkſte belebt werden; das im Sein unbeweglich Be⸗ harrende muß zur Quelle inneren Lebens werden. Wir müſſen alſo die äußere Anſchauung, die ein Empfangen iſt, zur inneren erhöhen, die ein Tun be⸗ deutet. Das muß der Zweck jedes Anſchauungsunterrichts ſein, wenn er dauernde Reſultate und wirkliches Wiſſen hervorbringen ſoll. Iſt nun der Schüler in einen Gegen⸗ ſtand ſo eingedrungen, daß er ihn ſich ſelbſt aufgebaut hat, ſo wird er nicht zu hohlen raſen greifen müſſen, ſonderr die Worte finden, die se. er Vorſtellung entſpre⸗ chen. Was aber in den Schulaufſätzen ſo oft wahrhaft bedenklich und für den Lehrer ſo unerträglich iſt, das iſt das unberechnete, leere Geſchwätz, ein oberflächliches Hi⸗ 5 über Worte, die doch alle ihren Wert haben ſollen. 17 Wenn wir bedenken, welch lebhafte Phantaſie ein unbewußt redendes Kind entwickelt, wie weit es von der Phraſe entfernt iſt, ſo kommt man zum Schluß, daß irgendwelche Umſtände in der Erziehung die Unmittel⸗ barkeit des Ausdrucks herabgedrückt haben müſſen. Ge⸗ wöhnen wir die Jugend daran, nichts zu ſagen, was ſie nicht glauben kann, ſo zwingen wir ſie, die Sachen in ihrer wahren Geſtalt zu betrachten, d. h. ſie ſich lebendig zu machen. Dadurch wird nicht nur die im Kinde vor⸗ handene Phantaſie nutzbar gemacht, ſondern ſie wird ge⸗ ſtärkt und gereinigt, weil ſie ſich an der Sache ſelbſt meſſen kann. Die Unbefangenheit, die den Kindern leider bald im Unterricht verloren geht, wird uns dann ein wertvolles Gut ſein, das wir pflegen müſſen, und wenn wir ſo zur Ehrlichkeit des geiſtigen Denkens erziehen, fördern wir zugleich unabläſſig das Gefühl für Wahrheit und das Bedürfnis nach lauterem ſittlichem Denken. Für die Redaktion verantwortlich: Hugo Loeb in Seckenheim D Unſerer heutigen Nummer liegt eine Beilage betr. Anventur-Perkauf der Firma Gebrüder Roth⸗ ſchild, Mannheim bei, worauf wir unſere geſchätzten Leſer beſonders aufmerkſam machen. Spielplan des Gross. Hof- und Nationaltheaters Mannhel Im Hoftheater: 9 Sonntag, 2. Juli:„Fra Diavolo“. Anfang 7 u Montag, 3. Juli:„Wilhelm Tell“. Anfang 9 ul Dienstag, 4. Juli:„Die Regimentstochter“,„Ein Ausfl ins Grüne“. Anfang 7½ Uhr. Mittwoch, 5. Juli:„ weißen Rößl“. Anfang 7½ Uhr. Donnerstag, 6. Ju zVerſiegelt“,„Suſannens Geheimnis“,„Brüderlein fein Anfang 7 Uhr. Freitag, 7. Juli:„Margarete“. Anfal 7½ Uhr. Samstag, 8. Juli:„Othello“. Anfang 7 Ul, a Im Neuen Theater. 1 ui N 2. Juli:„Der kleine Vulkan“. Anfal r. 94 Sehr billige Angebote 40 Weisse Stickerei-Stoffe— Stickerei Roben a . Feidenleinen, feine Zephyr Wollmousseline, Satins, Cattune J. Lindemann, Mannheim F 2, 7. 5% oder Grune Rabattmarken. F 2, 75 Gottesdienst- Ordnung der kath. Rirchengemeinde.] der evang. Rirchengemeindg 4. Sonntag n. Pfingſten 3. Sonntag nach Trinitati 2. Juli. 2. Juli 1911. 5 ½8 Uhr: Frühmeſſe. ½loUhr: Hauptgottesdienf le Uhr: Hauptgottesdienſt. 12½ Uhr: Kindergottesdienf Uhr: Herz⸗Mariae⸗Andacht[1 Uhr: Chriſtenlehre. 1 Wohnung dungs Hühner beſtehend aus 2 Zimmer und 7 zu verkaufen 8 Küche nebſt Glasabſchluß, bert gühler elektr. 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