an ge Neck L Bofe Seckenheimer Nnzeiger, Iluesheimer Anzeiger, neckarhauser Zelfung. Edinger Zeiiung Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Letzte Nachrichten. * Freudenſtadt, 14. Aug. Heute früh ereigneke ſich ein ſchweres Automobilunglück auf der Straße vom Kniebis nach Freudenſtadt. Bei der Schleenmühle ver⸗ lor anſcheinend der Chauffeur die Herrſchaft über ſein Auto und prallte auf einen Schrankenſtein auf, ſodann fuhr das Auto auf einen Baum, den es umriß, ferner wurden zwei Schranken total weggeriſſen, worauf das Auto die angrenzende Böſchung hinunterſtürzte und ſich nochmals überſchlug. Zwei Inſaſſen ſind kot, einer der neben dem Chauffeur ſaß, iſt ſchwer verletzt; der Chauf⸗ eur kam mit leichteren Verletzungen davon. * Sennheim(Oberelſaß), 14. Aug. Geſtern fand hier das Bezirksturnfeſt der katholiſchen Jünglingsver⸗ eine des Oberelſaß ſtatt. Zu dem Feſt waren auch 4 kanzöſiſche Vereine erſchienen, denen jedoch die Teil⸗ . am Feſtzug und am Turnen behördlich verboten * Cronberg, 14. Aug. Der Kaiſer iſt heute mit⸗ tag 12.25 Uhr mittels Sonderzuges nach Wilhelmshöhe ſgereiſt Er verabſchiedete ſich am Bahnhof ſehr herz⸗ ich vom Prinzen und der Prinzeſſin Friedrich Karl von deſſen. Die Kronprinzeſſin von Griechenland begleitet 2 Kaiſer nach Wilhelmshöhe zum Beſuch der Kai⸗ in. Rotterdam, 14. Aug. Die Maſchiniſten und deizer aller Schleppdampfer ſind in den Ausſtand ge⸗ kreten, um eine Lohnerhöhung durchzuſetzen. Im Hafen⸗ ehr macht ſich eine große Stockung bemerkbar. * Paris, 12. Aug. Einer Meldung aus Tanger dale beſtätigt ſich das Gerücht, wonach der Uraſtamm den Hauptort des Susgebiets, Terudant, am 6. Juli Faesriffen und Plünderungen verübt habe, weil der Faid von Tarudant den Europäern Grundſtücke verkaufte. er franzöſiſche Konſul in Mogador hat bei einem Alußreichen Kaid Schritte unternommen, damit Maß⸗ nahmen zum Schutz von Tarudant getroffen werden. * London, 14. Aug. Die allgemeine Lage auf dem Arbeitsmarkt in London iſt ungewiß. Im Londoner dafen iſt die Arbeit bisher nur in geringem Umfange 18 aufgenommen worden. Auf dem Paddingtonbahn⸗ f ſtehen die Wagen immer noch unter dem Schutz der rittenen Polizei Man fürchtet, daß die Unruhen noch nicht beendet ſind. Es kann leicht zu einem Hafenar⸗ iterſtreik kommen. 2* Teheran, 14. Aug. Tas perſiſche Auswärtige di t widerſpricht der Nachricht, daß in Berlin geen 80 Haltung des deutſchen Geſandten in Teheran, Grafen Quadt, gegenüber dem Generalſchatzmeiſter Morgan Schuſter ein Proteſt erhoben worden ſei. —— Die Menſchenfalle. Von Guy Thorne. N (Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) Angefähr einen Monat nach dem Gartenfeſt des Bür⸗ Frmeiſter ſtieg Mr. Eduard Woople die altmodiſche reppe ſeines kleinen Hauſes herunter. Er trug einen Spazierstock in der Hand, hatte einen leichten Sommer⸗ fee angelegt und ſeinen allbekannten, grauen Hut auf⸗ kſetzt. 8 Er ſchritt die Kirchſtraße hinunter, ging durch die orſtadt, ließ Oberſt Harrops Beſitzung hinter ſich und am endlich in die Nähe von Claremont Houſe, das er mit ſeinen Vogelaugen nach allen Richtungen hin muſterte. Eduard Woople hatte ein enormes Intereſſe für alles, as Julius Wilſhire anging. Denn ſeit der Amerikaner ſeinen Wohnſitz bei Moorcheſter aufgeſchlagen hatte, waren em kleinen Mann ſo manche Dinge aufgefallen, und er ug allmählich an zu ahnen, welcher Art die Beziehungen ein mußten, die das frühere Leben Sir Williams und Julius Wilſhires verbanden. i „Ganz Moorcheſter ſprach von der Freundſchaft Sir Cilliams und des Amerikaners. Man ſah, daß zwiſchen laremon und Abnaſh Croft beſtändig Beſuche ausge⸗ Veiche wurden und hielt die Möglichkeit einer geſchäftlichen dem bindung zwiſchen dem amerikaniſchen Forſcher und engliſchen Handelsfürſten noch immer nicht für aus⸗ heſchlof ſen. 5 ö. Prin Woople wußte natürlich, daß dieſe Gerüchte jeder ſo undlage entbehrten. Hätte eine ſolche Abſicht beſtanden, lud ire er der erſte geweſen, den man davon benachrichtigt i um Rat gefragt haben würde. Er hatte überdies Fate dergefſen, was bei Wilſhires erſtem Beſuch in der berteih vorgefallen war. Der kleine Mann beſaß eine bereiche Beobachtungsgabe, und wurde Zeit ſeines wens von einer verzehrenden Neugier geplat. Er ſetzte nen Stolz darein, über lokale Dinge genauer unter⸗ i 5 3 als andere Leute, und verſtand es, aus d Mitteilungen einen Reſervefonds anzuſammzeln, Hmtsblatf der Bürgermeisterämier Seckenheim, Huesheim, Heckarhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Die Nordd. Allg. Ztg. ſchreibt: Es war ein Rück⸗ fall in eine für überwunden gehaltene üble Gewohn⸗ heit, daß in einem Teil der deutſchen Preſſe, der ſich für beſonders patriotiſch hält, ohne Grund die Perſon des Kaiſers in einen politiſchen Tagesſtreit hineingezerrt worden iſt. Der Appell von der deutſchen Regierungs- politik an eine angeblich abweichende perſönliche Poli⸗ tik des Monarchen, wurde zuerſt in der ausländiſchen Preſſe laut. Unſere nationalen Blätter konnten dieſen kläglichen Verſuch, den Kaiſer gegen ſeine Berater aus⸗ zuſpielen, mit Verachtung ſtrafen oder ernſt zurück⸗ weiſen. Unerhört aber war, daß eine unter der Flagge einer monarchiſchen Partei ſegelnde Zeitung, geſtützt auf ausländiſche Tendenzmärchen, das Signal zu einer neuen Kaiſerhetze gab. Der Streich iſt mißlungen. Die deut⸗ ſche Preſſe, auch die Blätter alldeutſcher Richtung, haben es abgelehnt, in dieſe verläumderiſche Tonart gegen das Oberhaupt des Reiches einzuſtimmen. Ter antimonarchi⸗ ſche Hetzartikel verfündigte ſich nicht bloß in der Form, ſondern iſt in der Sache grundfalſch und tut dem Kaiſer bitter Unrecht. Er fördert eine Legendenbildung, die wir zerſtören müſſen. Die„Poſt“ hat noch in einer ſpä⸗ teren Auslaſſung wieder von„einem kalten Sturzbad von Swinemünde“ geredet, worunter ſie die Ausübung eines kaiſerlichen Drucks auf den Reichskanzler und das Auswärtige Amt im Sinne ausländiſcher Wünſche ver⸗ ſteht. Tas iſt abermals ein nichtsnutziger Unfug. Die Durchführung unſerer Politik erfordert rückſichtslos mit den Unwahrheiten aufzuräumen, dieſe Politik weiſe in irgendwelcher Unentſchloſſenheit an höchſter Stelle einen ſchwachen Punkt auf, mit dem das Ausland rechnen könne.. f Die Agence Havas meldet aus Berlin: Botſchafter Cambon und Staatsſekretär v. Kiderlen⸗Wächter hatten Samstag nachmittag eine kurze Unterredung. Voraus⸗ ſichtlich wird eine neue Beſprechung im Laufe der Woche ſtattfinden. Der Austauſch von Anſichten vollzieht ſich weiter in normaler Weife. Dieſe halbamtliche Pariſer Meldung kann als Antwort gelten, iſt auch vielleicht beabſichtigte Antwort auf eine Meldung des Temps, der ſich in Schwarzmalerei ergeht. Der Temps hatte gemeldet, die deutſch⸗franzöſiſchen Verhandlungen kämen nicht vom Flecke, die nächſte Zuſammenkunft zwiſchen den Herren v. Kiderlen und Cambon ſei nicht beſtimmt. Es liege kein Grund vor, anzunehmen, daß dieſe Unter⸗ redung zu einer Verſtändigung führen werde. Nun iſt der Beweis ſchon da, daß der Temps ohne Kenntnis der tatſächlichen Lage gehandelt hat. Die Pariſer Preſſe ſetzt große Hoffnung in die für Donnerstag angekündigte Unterredung zwiſchen Kiderlen⸗ Wächter und Cambon. Ter„Temps“ hofft jetzt Ueber⸗ aus dem er nach Bedarf ſchöpfen konnte, den er zur rechten Zeit im Intereſſe ſeines Herrn verwendete, oder mit dem er Uneingeweihten imponierte. 5 Es ſtand für ihn feſt, daß es mit den früheren Be⸗ ziehungen zwiſchen Wilſhire und Atherton eine beſondere Bewandtnis haben müſſe. Welche?— das, würde er ſchon herausfinden, noch ehe einige Monate ins Land ge⸗ gangen waren. a 5 2 Er hatte bemerkt, daß Gilbert die Fabrik ſeit kurzem nicht mehr ſo regelmäßig beſuchte wie früher, und da er den Charakter ſeines jungen Chefs kannte, wußte er, daß es wichtige Gründe ſein mußten, die ihn von der Erfüllung ſeiner Pflicht zurückhielten. Der Stadtklatſch kannte und beſprach dieſe Gründe natürlich ſchon lange. Es waren die roten Haare und die Veilchenaugen von Sadie Wilſhire. Auch für Eduard Woople konnte es keinem Zweifel unterliegen, daß Gilbert dieſes Mädchen liebte, aber Woople wußte auch,— oder glaubte wenigſtens es zu wiſſen— daß der ſpaniſche Sennor Mr. de Toros eben⸗ falls ein Anwärter auf die Hand der ſchönen Amerikanerin war. Man ſagte allgemein, daß die beiden ſchon verlobt geweſen wären, ehe Mr. Wilſhire nach Moorcheſter kam. Wooples Intereſſe an dieſer Angelegenheit entſprang in dieſem Falle nicht allein dem Wunſch, den wirklichen Tatſachen auf den Grund zu gehen, das heißt, nicht nur perſönlicher Neugier, ſondern vielmehr der herzlichen Liebe, die er für Gilbert Atherton empfand. Der Stolz auf ſeinen jungen Herrn und die Freude über deſſen gr geſchäftliche Fähigkeiten waren ſozuſagen der einzige Licht⸗ blick in ſeinem einſamen Leben. Da er ſelbſt weder Frau noch Kinder hatte, wandte ſich ſeine ganze Zuneigung dem jungen Erbe der großen Maſchinenwerke von Moor⸗ cheſter zu. 1 8 Miß Sadie Wilſhire fand Mr. Wooples höchſten Bei⸗ fall. Obgleich kein Kenner weiblicher Schönheit, ſah er doch, daß ſie vornehmer und lieblicher war, als irgendein Mädchen in Moorcheſter. Aber er erkannte auch ihren feſten Willen und klaren Verſtand, und dieſe Eigenſchaften waren es vor allem, die dem ſcharfblickenden, kleinen Mann 9 5 Infertionspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Neklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechauſchluß Nr. 16. a f 1. Jahrgang einſtimmung in allen Hauptpunkten, ſo daß“ ſich die Feſtſetzung der Einzelheiten auch bei etwaiger Abweſen⸗ heit Kiderlen⸗Wächters vollziehen könne. a Der Korreſpondent des„Matin“ in Tanger will von angeblich zuverläſſiger eingeborener Seite Nachrich⸗ ten über Unruhen im Susgebiet erhalten haben, fügt aber gleich hinzu, daß man eine Beſtätigung abworten müſſe. Tarudant, die Hauptſtadt des Susgebiets, ſoll von Stämmen, die dem dortigen Kaid ſeine Freundſchaft für die Chriſten nicht verzeihen, geplündert worden ſein. Man verſichert, daß ſich dort in der Gegend 3 Deutſche als Agenten der Gebrüder Mannesmann und 3 Fran⸗ zoſen befinden. Das„Fremdenblatt“ meldet aus Marienbad: Staatsſekretär v. Kiderlen⸗Wächter wird am 22. Sept. in Marienbad zu längerem Kurgebrauch eintreffen. Dar⸗ aus iſt zu ſchließen, daß v. Kiderlen⸗Wächter die Länge der Verhandlungen höchſtens noch nach Wochen ab⸗ ſchätzt und daß man deren Abſchluß etwa Mitte Sep⸗ tember erwarten darf. Politiſche Rundſchau. Deutſches Reich. * Der deutſch⸗amerikaniſche Sihtedsgerichts⸗ vertrag. Die Unterzeichnung des deutſch⸗amerikaniſchen Schiedsgerichtsvertrages iſt demnächſt zu erwarten. Der Vertrag wird in allen Teilen mit dem zwiſchen den Ver⸗ einigten Staaten, England und Frankreich abgeſchloſſenen Verträgen übereinſtimmen. Es heißt in hieſigen ameri⸗ kaniſchen Kreiſen, das deutſche Auswärtige Amt habe noch bis in die jüngſte Zeit hinein gewiſſe Bedenken gegen den Vertrag gehabt. Man glaubte, daß Deutſch⸗ land durch den Vertrag abſolut gebunden werden ſollte eine Frage der ſchieds richterlichen Entſcheidung zu un⸗ terbreiten, während die Vereinigten Staaten ſich einer ſolchen Verantwortlichkeit nicht zu unterziehen vermöch⸗ ten, weil dem Bundesſenat das Recht vorbehalten bleibe, von Fall zu Fall zu entſcheiden. Dieſe Auffaſſung hat ſich als unrichtig herausgeſtellt. Die engliſch⸗amerika⸗ niſche Konvention beſtimmt nämlich, daß ſelbſt nach⸗ dem der Seuat bezüglich des Gegenſtandes oder bezüg⸗ lich der Beſtimmung der genauen Grenze, der zur ſchieds⸗ richterlichen Entſcheidung zu ſtellenden Angelegenheit Be⸗ ſchluß gefaßt hat, das wirkliche ſchiedsrichterliche Ver⸗ fahren nicht Platz greifen ſoll, ehe nicht ein„diterer Notenwechſel zwiſchen den beiden Regierungen attge⸗ funden hat. Iſt ein Einſpruch auf der einen oder an⸗ deren Seite gegen die Form erhoben worden, ſo ſoll dies die Einſtellung des Verfahrens zur Folge haben. Der deutſche Botſchafter Waſhington Graf Bern⸗ ſtorff dürfte bereits von. prinzipiellen Bereitwillig⸗ keit der deutſchen Regierung. den Vertrag zu unterzeich⸗ gefielen Zudem war ſie reich, das wußte er genau, und daher schien ihm die Verbindung dieſer beiden ſchönen, klugen, begüterten und verliebten jungen Geſchöpfe eine höchſt wünſchenswerte und der Natur entſprechende Sache zu ſein. Er, in deſſen eigenem Leben die Romantik nie Platz gefunden hatte, erfreute ſich an der Liebesgeſchichte ſeines jungen Herrn und hütete ſie in ſeinem Herzen wie ein ſüßes Geheimnis. a Aber Eduard Woople fühlte ſich nach einer anderen Richtung hin durchaus nicht befriedigt. Er mißtraute nämlich Julius Wilſhire in höchſtem Grade. Bei ver⸗ ſchiedenen Gelegenheiten war er mit ihm zuſammen⸗ 8 und hatte wohl bemerkt, daß, obſchon der Ameri⸗ aner ein ſehr bedeutender Mann mit kühnem, unter⸗ nehmendem Geiſt war, ſich etwas Unheimliches, Finſteres hinter dieſem maſſiven, glattraſierten Geſicht verbarg. Woople war überzeugt, daß auf dem Grunde ſeiner Seele ein düſteres Geheimnis ruhte. Und— was ging in Claremont vor? Was wurden dor fürt Experimente angeſtellt, denen Wilſhire niemals einen Namen gab, und die Mr. Woople nicht einmal er⸗ raten konnte? Die Sachen und Sächelchen, welche Wilſhire in der Fabrik der Athertons beſtellte, gaben nicht den leiſeſten Fingerzeig, in welcher Richtung ſich ihre For⸗ ſchungen bewegten, und bei aller Vorſicht und Verſchlagen⸗ heit war es Woople nicht möglich geweſen, aus den beiden Ingenieuren Willy und Keunard, die öfters in die Fabrik hinüberkamen, auch nur die kleinſte Antwort heraus⸗ zulocken. 5 1 N Ferner hatte Woople Mr. Julius Wilſhire und de Toros beobachtet, wenn ſie mit Sir William und Gilbert zuſammen waren. Spielte ihm ſeine Phautaſie keinen Streich, ſo hatten Wilſhire und de Toros bei ſolchen Ge⸗ legenheiten Sir William und ſeinen Sohn in höchſt ver⸗ dächtiger Weiſe angeſehen, und wenn ſie ſich unbeobachtet glaubten, Blicke gewechſelt, die ihre 5— Schau getragene Freundſchaft und ihre herzlichen Worte in auffälliger Weiſe Lügen ſtraften. 150 ö 0(Fortſetzung folgt., —— 4 9 1 —— neu, unkerrichkek ſein. D 92 5 ſeinen Heimatsurlau! zutreten. Graf Bernſtorff wird übrigens in Berlin n Wem amerikaniſchen Staats⸗ ſekretär der Marine und heren Botſchafter in Rom George v. Lengerke⸗Mayer zuſammentreffen, der ſich, auf einer europäiſchen Informationsreiſe begriffen, augenblicklich in London aufhält. Herr v. Lengerke⸗Mayer und ſein Adjutant Kapitän zur See Andrew gedenken mit Genehmigung des Kaiſers, der den amerikaniſchen Staatsſekretär empfangen wird, die deutſchen Staats⸗ werften zu beſuchen. Unruhen im Südoſten von Kamerun. Das Gouvernement in Buea erhielt, wie Berliner Blätter erfahren, am 22. Juni d. J. aus Akonolinga, dem erzeitigen Endpunkt der den Niong⸗Fluß aufwärts füh⸗ ven Telegraphenlinie, ein Telegramm der Station Molundu, wonach die an das franzöſiſche Kongogebiet Aequatorialafrikas grenzenden Landſchaften der Bum⸗ bum, Bomomes und Kunamembes ſich unruhig zeigten. Das Telegramm beſagt weiter, daß es dem Bezirksleiter Oberleutnant v. d. Marwitz gelungen ſei, durch ſofortige Einſtellung von 40 landfremden Soldaten(Bulus, Jaun⸗ des und Baturis) und durch ſonſtige geeignete Maß⸗ nahmen die Bewegung zu dämpfen, und daß die Häupt⸗ linge der Umgegend ſich der Station geſtellt hätten. Da ein Eilbote von Molundu bis Akonolinga annähernd 20 Tage zu marſchieren hat, muß die Bewegung An⸗ fang Juni d. J. eingeſetzt haben. Nach einem weiteren inzwiſchen beim Gouvernement eingetroffenen Tele⸗ gramm, das dieſer unter dem 4. Auguſt n ch an das Reichskolonialamt weitergegeben hat, haben ſich nun⸗ mehr ſämtliche Häuptlinge geſtellt und die Bewegung bann als beendigt angeſehen werden. Auch im Dume⸗ Bezirk, bei Baturi, haben ſich nach einem am 8. d. M. beim Reichskolonialamt durch Vermittlung des Gou⸗ vernements von Kamerun eingegangenen Telegramm der Station Dume die an das franzöſiſche Ubangi⸗Gebiet renzenden Kakas, die ſchon während des letzten Maka⸗ Aufftandes als unſicher gelten mußten, neuerdings feind⸗ ſelig gezeigt. Es mußte mit Waffengewalt eingeſchrit⸗ ten werden, und es iſt bei Meſſo und Baturi zu Ge⸗ fechten gekommen, in denen der Sergeant Jueterſonke und drei farbige Soldaten leicht verwundet, die Auf⸗ ſtändiſchen aber niedergeworfen wurden. Die Kaufleute ſind ſämtlich in Sicherheit. Die Lage wird von der Station Dume als nicht gefährlich bezeichnet. b 57 Gia 2000 Gepäckträger auf dem St. Pankrasbahnhof in London traten in den Ausſtand, beſchloſſen dann aber, die Arbeit am Montag wieder aufzunehmen in der Er⸗ wartung, daß die Verwaltung ihre Forderungen prüft. In Liverpool ſind am Samstag 100 Wagenla⸗ dungen mit Lebensmitteln vom Edgehill⸗Bahnhof unter ſtarker militäriſcher Bedeckung, die Befehl hatte, gege⸗ benenfalls die Waffen zu gebrauchen, in die innere —— Stadt gebracht worden. Es fanden große Kundgebungen ſtatt, doch kam es nirgends zu einer Gewalttat. Die Streik⸗ lage iſt außerordentlich ernſt. Am Sonntag nachmittag veranſtalteten etwa 100 000 Transportarbeiter Kund⸗ gebungen, bei denen es zu wilden Szenen kam. Alle Polizeireſerven mußten aufgeboten werden, um die Straßen zu ſäubern. Sie wurden heftig mit Steinen und Flaſchen angegriffen. Erſt nachdem berittene Schutz⸗ leute wiederholt gegen die Menge vorgegangen waren, ließen die Unruhen nach. Die Redaktionen der Zeitun⸗ gen werden polizeilich bewacht. Ein Schutzmann wurde etötet. Die Lime Trade⸗Station und die St. Georges⸗ Hall dienen als Hoſpitäler.— Einer ſpäteren Meldung zufolge haben bei den Unruhen 20 Schutzleute und etwa 50 Zivilperſonen erhebliche Verletzungen davongetragen. Nachdem das Nachtperſonal der Central Railway Station die Arbeit niedergelegt hat, folgte die Mehrheit des Tagperſonals dem Beiſpiel. Die Arbeit der Ge⸗ päckträger wurde von Inſpektoren und anderen Beam⸗ ten verrichtet. Die Lage wird als ſehr ernſt angeſehen, da es einen eigentlichen Grund für dieſen Streik nicht gibt, ſondern die Ausſtändigen lediglich aus Sympathie mit anderen ſtreiken, die ebenfalls aus unbedeutenden Gründen die Arbeit niedergelegt haben. In Glasgow iſt der Betrieb der ſtädtiſchen Stra⸗ ßenbahn infolge Streiks der Fahrer und Schaffner voll- kommen ins Stocken geraten. Bei verſchiedenen Straßen⸗ bahndepots ſpielten ſich aufregende Szenen ab. Die Streikenden umgaben die einzelnen Depots und griffen in verſchiedenen Bezirken jeden Wagen an, der Schuppen verließ, indem ſie die Fenſter einwarfen. Ge⸗ — 20 Verhaftungen wurden vorgenommen. Die Zahl er Ausſtändigen 85105 gegen 2000. Infolge des Streiks ruht der Straßenbahnverkehr vollſtändig. König Georg hat dem Handelsamte ein Telegramm 8 in dem er ſeiner tiefen Genugtuung darüber usdruck verleiht, daß der Streik in London zu Ende ſei und die zuverſichtliche Hoffnung ausſpricht, daß die Arbeit am Montag überall wieder aufgenommen werde. In Glasgow begannen die Streikunruhen am Sonn⸗ tag abend von neuem. Mehrere Schutzleute und Stra⸗ Fenbahnangeſtellte wurden verletzt, viele Perſonen ver⸗⸗ 4 5 f ö Lokales. Seckenheim, 15. Auguſt. an der ſtatt. Der Vor in der Botſchafter gedenkt dieser vertreter Bitter⸗Rohrbach, dankte dem Feſtausſchuß und der Einwohnerſchaft für die Uebernahme des Feſtes und die hervorragend gute Vorbereitung. dem Gauturnrat an der Spitze, herzlich willkommen. Er wies insbeſondere auch auf die geſundheitliche Wirkung Turneriſche Aufführungen wechſelten mit Geſang und Muſik ab. Die Turner verließen bald das am nächſten Tage das Beſte zu des Turnens hin. Bankett, denn es galt, leiſten. wach und es hieß, ſeinen Verpflichtungen im Einzelwett⸗ kampf nachzukommen. Derſelbe begann präzis 6 Uhr. Das Wetturnen in der Oberſtufe beſtand in 12 Uebungen am Reck, Barren und Pferd, ſowie in Freiübung, Stabhoch⸗ und Weithochſprung. hochſprung und Freiübung. Nachmittage ½3 Uhr ging der Feſtzug, tadellos ausgeführt. füllten die noch freie Zeit aus. Das Ergebnis der Wettkämpfe war folgendes: Es erhielten im Vereins wetturnen Auszeich⸗ nungen in der erſten Abteilung der erſten Klaſſe: Tv. Seckenheim, Tb. Reilingen, To. Walldorf, Tb. Seckenheim, Tgſ. Sandhauſen, Tb. Plankſtadt, Tb. Hockenheim, Tgſ. Rheinau. Erſte Klaſſe zweite Abt.: To. Rohrbach, To. Hockenheim, Tgſ. Plankſtadt, Tb. Walldorf, To. Wieblingen, Tv. Altlußheim, Ty. Kirchheim, To. Leimen, Tv. Plankſtadt, Tv. Wiesloch, Tb. St. Leon. Erſte Kaſſe dritte Abt.: Tb. Rohrbach, Tv. St. Ilgen, To. Eppelheim, Tb. Friedrichsfeld, Tgſ. Friedrichsfeld, Tgſ. Oftersheim, Ty. Roth, To. Sinsheim. Zweite Klaſſe zweite Abt.: Tgſ. Schwetzingen, Tv. u. Tb. Ketſch. Im Einzelwetturnen: Oberſtufe: 1. Sieger: Eller⸗Kirchheim, 2. Mayer⸗Sand⸗ hauſen, 3. Gebauer ⸗Seckenheim(To.), 4. Leibert⸗ Kirchheim, 5. Kolb⸗Plankſtadt, 6. Krambes⸗Kirchheim, 7. Krauth⸗Wieblingen, 8. Bruckner ⸗Kirchheim, 9. Bähr⸗Leimen, 9. Hartmann Martin⸗Seckenheim, 10. Volk ⸗Seckenheim. Unterſtufe: 1. Berger⸗Plankſtadt, 1. Vogler⸗Seckenheim, 2. Winkler ⸗Seckenheim(T.), 3. Marzenell⸗ 4. Maas ⸗Seckenheim(To.), 5. Klumb⸗Seckenheim(Ty.), 6. Metz⸗Walldorf, 8. Seitz⸗Seckenheim, 9. Seckenheim(Ty.), 7. Schmidt⸗Wiesloch, Schmidt⸗ Eppelheim und 10. Kiebig⸗Kirchheim. Halbjährige General⸗Verſammlung des Me⸗ Wie ſchon oft, ſo mußte am letzten Sonntag der Vorſitzende des M.⸗V., Herr Hermann bei Eröffnung der General⸗Verſammlung konſtatieren, daß der Beſuch ſehr zu wünſchen übrig laſſe. Pflicht eines jeden Mitgliedes wäre es doch, ſich über den derzeitigen Stand der Kaſſe, nachdem die Beitragserhöhung Die Tages⸗ ordnung lautete: Bericht des Vorſtandes über die General⸗ Verſammlung der vereinigten Medizinal⸗Verbände von Baden, Heſſen und der Pfalz in Karlsruhe; Rechenſchafts⸗ erſten Halbjahr 1911 und Verſchiedenes. Da der Bericht über die General⸗Verſammlung in Karls⸗ ruhe den anweſenden Mitgliedern in einigen Exemplaren hektographiert vorlag, ſo konnte Herr Hermann von einer eingehenden Beſprechung über die in unſerer Landes haupt⸗ Erwähnt ſei nur, daß der Beitrag pro Mitgliedsbuch von 1 auf 2 Pfg. dizinal⸗Verbandes Seckenheim. ein halbes Jahr in Kraft iſt, zu informieren. bericht vom ſtadt gepflogenen Verhandlungen abſehen. erhöht wurde. Früher mußte der hieſige M.⸗V. 3 Mk. an die Kaſſe der vereinigten M.⸗V. abführen, jetzt 6 Mk. Die Errichtung eines Kindererholungsheims wurde mit 21 Die drei Delegierten des hieſigen M.⸗V. ſtimmten aus dem Grunde gegen die Vor⸗ lage, weil davon nur die ſtädtiſchen M.⸗V. Nutzen hätten. Auch ſind die Koſten für die Unterhaltung eines ſolchen Mitglied Kretzſchmar machte in daß der Seckenheimer M.⸗V. den zweitniedrigſten Beitrag leiſte, daher kann er auch niemals, wie andere Verbände, einen Reſervefonds anlegen. An einigen Beiſpielen demonſtrierte gegen 20 Stimmen beſchloſſen. Heims ganz bedeutende. längerer Ausführung darauf aufmerkſam, Redner die Leiſtungen anderer Verbände gegenüber dem hieſigen, welcher trotz ſeines niedrigen Beitrags an der Spitze ſteht. Rechner Ruf gab ſodann den Rechen⸗ ſchaftsbericht vom letzten Halbjahr bekannt, der, im Gegen⸗ ſatz von früheren, ein erfreulicher iſt. Darnach betrugen die Einnahmen im 1. Quartal 1911 1417.15 Mk., die Ausgaben beliefen ſich auf 1 395.05 Mk., bleibt ein Rein⸗ gewinn von 22.10 Mk.; im 2. Quartal 1911 ſind 1436.90 Mk. eingegangen, während die Ausgaben 1313.76 Mk. betragen, demnach Reingewinn 123.14 Mk. Dem Kaſſier wurde ſodann auf Antrag von Mitglied Bauer in ſeiner Eigenſchaft als Reviſoc Decharge erteilt. Unter Punkt„Verſchiedenes“ wurde der Abhaltung eines Waldfeſtes lebhaft das Wort geredet. Nach langer Debatte, an der ſich die Mehrzahl der Anweſenden beteiligte, wurde die Veranſtaltung eines ſolchen beſchloſſen. Einer 14⸗ gliedrigen Kommiſſion nebſt dem Vorſtand wurden die Vor⸗ arbeiten zu dieſem Feſte übertragen. Wann und wo dasſelbe abgehalten wird, beſchließt die Kommiſſion heute abend in der„Kapelle“. Als mutiger Lebensretter betätigte ſich am Sonntag abend der im 14. Lebensjahre ſtehende Schüler Karl Reuther. Aller Warnungen zum Trotz unternahm der des Schwimmens unkundige 10 Jahre Emil Lamberdus das Wagnis, den Neckar zu überſchreiten. Dabei geriet er in den Schiffsgraben, wo er unterzuſinken drohte. Kaum hatte 8 Karl Reuther die gefahrvolle Lage ſeines Herr Bürgermeiſter Müller hieß namens der Gemeinde die Auswärtigen, mit Am Sonntag früh wurde man durch die Tagesreveille Derjenigen der Unterſtufe in 8 Uebungen am Reck; Barren und Pferd, ſowie in Weit⸗ Die Leiſtungen waren gut, zum Teil ſogar vorzüglich. Hieran anſchließend begann um 10 Uhr das Vereinswetturnen; an dem ſich insge⸗ ſamt 29 Vereine mit über 1000 Teilnehmern beteiligten. Auch hier waren die Leiſtungen ſehr zufriedenſtellend. Am an dem die Vereine vollzählig beteiligt waren, durch die feſtlich ge⸗ ſchmückten Straßen des Orts nach dem Feſtplatz; hier wurde ſofort zu den Maſſenfreiübungen, aufmarſchiert. Von über 1000 Turnern, wurde unter Leitung des Herrn Gauturnwarts Volz, mit Muſikbegleitung, dieſe Uebungen Wettſpiele zwiſchen den einzelnen Gauvereinen und Vorführungen des feſtgebenden Vereins kennung ſeiner Beſchlüſſe durch die Arbeiter, lehnt a wie verſichert wird, nicht abweichen. Schulkameraden erkannt, als er ſchnell entſchloſſet 1 Hemd und Hoſe bekleidet, dem in großer Lebensge ſich befindenden nachſprang und ihn, nachdem noch Ilvesheimer Bürger hilfreiche Hand geleiſtet, glücklich anz Land brachte. Dem mutigen Lebensretter unſere Anerkennung. Aus Nah und Fern. Altrip, 13. Aug. Geſtern abend iſt ein Mann namens Schleich und deſſen 20jähriger Sohn beim Baden im offe⸗ nen Rheine unterhalb der hieſigen Fähre ertrunken. Schleich war Meiſter in der Fabrik Jſolatſon⸗Neckarau und wohnte in der Nähe der Eiſenbahnhalteſtelle Altripp. ö (5) Karlsruhe, 12. Aug. Die Milchproduzenten. genoſſenſchaft von Karlsruhe und Umgebung beſchlo in einer Verſammlung, an der Mitglieder aus über. umliegenden Ortſchaften teilnahmen, den Milchpreis al 15. Auguſt um 2 Pfg. pro Liter zu erhöhen. In del Verſammlung wurde der Befürchtung Ausdruck gegeben 0 die Milchknappheit zu einer Milchnot auswachſen werde. 7 () Karlsruhe, 12. Aug. Die Sammlung für din Waſſerbeſchädigten im Taubergrunde hat in 8 Stadt bis jetzt die Summe von 25 727 M. 09 Pf ergeben, wozu noch der vom Bürgerausſchuß bewilligt Beitrag der Stadt von 4000 Mk. kommt. Da Gaben jetzt nur noch ſpärlich eingehen, beſchloß der Stadtrat die Sammlung am 20. Aug. d. J. zu ſchließen unk die vorſtehend bezeichneten Beträge abzüglich der ent ſtandenen Koſten an den Hilfsausſchuß in Tauber biſchofsheim abzuliefern.— Im Monat Juli d. J. be trugen die Einnahmen der Straßenbahn aus der Per⸗ ſonenbeförderung 104 726 Mk. 70 Pfg. gegen 102 557 Mk. 35 Pfg. im gleichen Monat des Vorjahres. Anzahl der beförderten Perſonen betrug 1 216 706 ge gen 1167848 im Monat Juli 1910.— Einem er neuten Geſuch um Erlaubnis zur Aufſtellung von Tele, phonzellen, die auch Reklamezwecken dienen ſollen, al öffentlichen Straßen und Plätzen der Stadt hat der Stadl rat die Zuſtimmung verſagt. () Lahr, 12. Aug. Ein ſchreckliches Unglück er“ eignete ſich heute vormittag in der in Dammenberg rechts des Weges nach Sulz gelegenen Sandgrube des Herrn Bauunternehmers Heinrich Reichert. Der ſchol fünf Jahren bei ihm in Arbeit ſtehende, 49 Jahre alle Taglöhner Karl Haller von Sulz, ein braver, fleißige Mann, Vater von vier noch unmündigen Kindern, wu von ſtürzenden Erdmaſſen verſchüttet und ſoſort getöl () Karlsruhe, 14. Aug. Eine nur zu berechtigte Klage veröffentlicht der„Landsmann“ in Ettlingen, in; dem er ſchreibt: Bekanntlich wurde unſer badiſches Hin terland dieſes Jahr durch eine Unwetterkataſtrophe ſchwel heimgeſucht, der Schaden iſt auf über 8 Millionen ge ſchätzt. Angeſichts dieſer großen Zahl ſollte man glam ben, nachdem wir doch ein„einig Volk von deutf Brüdern“ ſind, daß unſere bedrängten„Franken“ auch vom nördlichen Teil unſeres großen Deutſchen Rel namhaft unterſtützt würden. Mit nichten! Vergebli ſuchte man nach größeren Zuwendungen, hauptſächli von einer Seite, welche ſonſt ſehr freigebig iſt, wenn es ſich um das Ausland handelt. So iſt heute, wieder zu leſen, daß für die von der Brandkataſtrophe in Konſtantinopel heimgeſuchten von dem organiſerten de ſchen Hilfskomitee bereits 200 000 Mk. eingegangen un abgeſandt worden ſeien. Entrüſtung muß man fragen, warum das Geld in Ausland ſenden, während unſere eigenen Landeskindel f in Not und Elend ſchmachten. Kaum eine Million während dieſer langen Zeit für unſer badiſches Hinte, land eingegangen, weil das„große“ Vaterland 17 ſagte. Es iſt dies eine traurige Tatſache, welche 4 regiſtriert werden muß und ſehr bedauerlich. Seh richtig!* ( Mannheim, 14. Aug. Daß die Hitze nich überall Schaden anrichtet, ſondern auch große Hoffnum gen auf einen guten Herbſt weckt, geht aus einem richt hervor, den der„Gen.⸗Anz.“ aus der Pfalz er hielt. Da heißt es: Die Hitze in der Pfalz iſt groß aber noch größer iſt die Hoffnung auf einen vollen Un, guten Herbſt. Mag auch die Sonne noch ſo arg brei nen, die Weinſtöcke wurzeln gar tief und deshalb ſteh das Laub immer noch in friſchem Grün, die Trau 9 aber müſſen bei ſolch einem Wetter ſüß werden 55 einen Qualitätswein erſter Güte liefern. Die Vorfrell iſt deshalb allenthalben eine große. Als einen bruch dieſer Freude darf es wohl aufgefaßt werd daß der Wirt zum„Deutſchen Haus“ in Neuſtadt e bereit erklärt hat, aus Anlaß des 50jährigen Jubiläum des Aegidimarktes, das in dieſem Herbſt ſtattfindet, den auf dem Meſſeplatz vor ſeinem Hauſe ſtehenden Neptihg brunnen am Feſttage mit Wein zu ſpeiſen. Man erz ſich, daß Aehnliches vor alten Zeiten, in einem auße ordentlich guten Weinjahr ſchon einmal da war. Neues aus aller Welt. 5 * Der Lohnkampf in der Metallinduſtrie. 1 dem Verband Deutſcher Metallinduſtrieller angehöten den Unternehmer haben am Samstag in ihren gh ben eine Bekanntmachung ausgehängt, nach der am Auguſt 60 Prozent der Geſamtbelegſchaft ausgeſper werden. Dieſe Ausſperrung ſoll unterbleiben, wenn 6 Leipziger Metallarbeiter die Forderung fallen laſſen, n nur mit den Organen ihrer Organiſation über die er; gereichten Forderungen zu verhandeln ſei. Der Un er nehmerverband 1 alſo auch hier wieder An 1 1 deren Organiſation durchaus ab und will ſich mit ihich in keinerlei Verhandlungen einlaſſen. Dieſer kurzſ 2 tige und ſozial ungerechte Standpunkt wird ſich verm 1 lich heute ſo wenig wie bei der Chemnitzer Aussie rung und bei früheren Gelegenheiten aufrecht erha laſſen. Er wird übrigens auch von vielen Unte e mern der Metallinduſtrie nicht geteilt. Dieſe darüber vielmehr ſehr kühl und möchten lieber, en 4 ö durch Verhandlungen der beiderſeitigen Organiſatib der Friede gewahrt bleibe. Jedenfalls haben zuſperren. Die Arbeiter werden von ihrem Stan Flieger bei den Manövern Vor einigen l, 3!. ĩ⅛ n eh 115 deut Mit voller und berechtigte! ſie wenig 7 2 Luſt, in dieſer auftragsreichen Zeit ihre Acheibed unt, a — „ Sas 6 ( re g eine Notiz durch die Berliner Preſſe, Ferzu⸗ der Kaiſer die Beteiligung von Zivilfliegern an Manövern gewünſcht hätte. Wie gemeldet wird, iſt 5 Mitteilung völlig aus der Luft gegriffen. Der ker hat einen derartigen Wunſch niemals aus⸗ ſärochen, auch iſt vom Kriegsminiſterium eine ähn⸗ iche Aufforderung an die Zivilflieger nicht gerichtet worden. An den Manövern nehmen lediglich die Mili⸗ 8 kirlieger teil, von denen eine beſtimmte Anzahl bereits en verſchiedenen Armeekorps zugeteilt worden iſt. Auch 15 die Aufgaben der Offizierspiloten ſind bereits feſte eſtimmungen getroffen worden. In erſter Reihe wer⸗ 65 die Militärpiloten zum Aufklärungsdienſt verwandt. r iſt nicht ausgeſchloſſen, daß bei den Manövern auch eits die drahtloſe Telegraphie vom Flugzeug aus, 5 die in Döberitz ſeit längerer Zeit Verſuche ange⸗ ell worden ſind, zur Verwendung kommen wird. Die Krankheit des Papſtes. Der Geſund⸗ beitszuſtand des Papſtes iſt unverändert. Das Allge⸗ einbefinden iſt zufriedenſtellend, die inneren Organe tionieren regelmäßig, die Schmerzen am Knie ſind f ſch unden, die Anſchwellung ließ nach, die Beweg⸗ neit des Knies iſt wiederhergeſtellt. Der Papſt hütet den das Bett, ſteht von Zeit zu Zeit auf und ruht auf 2 Polſterſeſſel, um die Lage des Beines zu wechſeln. Err Papſt nimmt Milch und Mineralwäſſer zu ſich. t fühlt ſich wohl noch ſchwach, doch ſind die Nach⸗ i en von großer Niedergeſchlagenheit übertrieben und g Meldungen von einer angeblichen Nierenentzündung ber Altertuberkuloſe falſch. ih Wahrheit zu verbergen ſuchen und die Zeitungen 15 einigen Tagen die Cholera in Rom aufgetreten iſt lch einige Fälle tödlich verlaufen ſind. Es iſt natür⸗ das ſehr ſchwer, eine genaue Ziffer anzugeben. Aber 10 iſt gewiß, daß im Viertel des Palazzo Farneſe hlreiche Häuſer disinfiziert worden und mehrere Fa⸗ lien ins Krankenhaus gebracht worden ſind. Man lle annehmen zu können, daß drei Perſonen an der ö ere geſtorben ſind. Auch im ganzen übrigen Ita⸗ ken iſt die Lage beunruhigend. Immerhin iſt anzuer⸗ . daß die Bevölkerung ſich jetzt mehr und mehr 0 von den Behörden angeordneten ſanitären Maß⸗ ahmen fügt. 2 Opfer der Berge. Ein fremder Touriſt, deſ⸗ 1 Perſönlichkeit noch nicht feſtgeſtellt werden konnte, 00 einer Drahtmeldung aus Lemberg zufolge, in der Alben Tatra beim Beſteigen von dem grünen Weg brefurzt und tot liegen geblieben. Auf einer Partie Nas Speyertal iſt, wie aus Graz berichtet wird, ein r des Handelsminiſteriums in Wien abge⸗ u Ergebniſſe ver italieniſchen Volkszählung. 1 Rom wird berichtet: Von der allgemeinen Volks⸗ ict ng in Italien, die am 10. Juli ſtattfand, liegen bor 12 dem ſtatiſtiſchen Bureau die erſten Ergebniſſe Nantova, Piacenza, Ravenna, Rovigo und Vicenza, dis vorläufigen Ergebniſſe zuſammengeſtellt; ſie er⸗ bien, daß in dem Jahrzehnt, ſeit der vorletzten Volks. ung von 1901, die Bevölkerung von 2327323 See⸗ zen wie bei der deutſchen Volkszählung zeigt ſich 0 auf 2509 369, alſo um 7,73 v. H. geſtiegen iſt. 3 85 Italien das verhältnismäßig ſchnelle Wachs⸗ f Wen er größeren Stadtgemeinden gegenüber den klei⸗ i und dem Lande. ist N Zuſammenſtoß. Auf dem Bahnhof Starnberg len ne Lokomotive auf einen mit Münchner Ausflüg⸗ lien ollbeſetzten Eilzug aufgeſtoßen. 25 Perſonen er⸗ Hon erhebliche Verletzungen. Die Münchner Sanitäts⸗ 5 Verne rückte mit vier Krankenwagen zur Bergung der dundeten aus. nel Ein Dampfer geſtrandet. Nach einer Lloyds bang aus Aden iſt der engliſche Dampfer Fifeſhire f ich von Cap Guardafui geſtrandet. Die Beſatzung 000 75 Paſſagiere ſind in Aden eingetroffen. Zwei f mit 30 Perſonen werden vermißt. aus Verſuchter Bankraub. Ein Räuber ſuchte das a schaft Keiler u. Co. in Breslau heim, ohne Er⸗ 5 u erzielen. Um fünf Uhr nachmittags fand ſich enn(eiche Bankräuber in dem Bankgeſchäft Hilmar Roth deen legte dem einzigen anweſenden Beamten unter e hung mit dem Revolver einen Zettel vor, wonach (Schwarze Hand“ ſechshundert Mark forderte. Auf a des Beamten eilten der Beſitzer des Ge⸗ mit mehreren Beamten herbei, doch gelang es „uber unerkannt zu entkommen. ö donn Die Hitze. Die Morgenblätter melden: dub war hier der heißeste Tag der Woche mit 31,6 duden elſius, die gegen ½3 Uhr nachmittags erreicht S.. Erschreckend groß iſt die Zahl derer, die auf 1 ſmmaße oder im Bad unter den Folgen der Hitze be w. enbrachen und erkrankten. Im Freibad Wann⸗ 5 urden 13 Perſonen vom Hitzſchlag betroffen; aus a Freibad Müggelſee werden ſieben Fälle gemeldet. l Unfallſtationen und Krankenhäusern wurden faſt fol ch Opfer der Hitze eingeliefert. Wahnſinnig wurde d e der Hitze auf offener Straße ein 29 Jahre alter er. Er ſprang plötzlich vom Kutſchbock und schlug luleiner Peitſche auf Menſchen und Tiere ein. Man r große Mühe, ihn zu bändigen und ihn in Ge 0 Am am zu bringen. * Ein Millionenfund. Einen ungewöhnlichen machte ein Oberpoſtſchaffner in der Villenkolonie bwald, indem er ein verſchnürtes Paket fand, das 5 ere im Werte von 2300 000 Mk. enthielt. Er en ich mit ſeinem Funde ſofort nach dem Ants. 1 8 Neund meldete ſeinen Fund. Gleich darauf erſchien n Ketterer, ein in der Kolonie anſäſſiger Rentier. Webagen war groß, als ihm eröffnet wurde, daß iere ſoeben abgegeben worden ſeien. Der ente als Dank eine Belohnung von 500 Mf 8 en ombe 8 nauſchlag ver Schwarzen Hand. In Inden zahlreichen belegen Familien bewohn⸗ ge töckigen Hauſe in St. Louis explodierte eine 8 5 wobei ein M 1 1: Die Cholera in Rom. Obwohl die Behörden darüber völlig ausſchweigen, iſt es Tatſache, daß Aus acht Provinzen, Ancona, Ascoli⸗Piceno, Luc⸗ ine Frau auf der Stelle drobte 8 12 1 Perſonen ſchwer verleßk worden fend. ler Beſißer des Hauſes, ein Italiener, der erſt vor kurzer Zeit von Brooklyn nach St. Louis übergeſiedelt Bie hatte einen in Brooklyn 5 FN 5 Poſt 2 he rief von der Schwarzen Hand erhalten, worin ihm der Tod angebot neg.. Die Dürre und die Landwirtſchaft. Die ſeit 6 Wochen mit außerordentlicher Hartnäckig⸗ keit anhaltende Hitze und Trockenheit wird unſerer Land⸗ wirtſchaft und beſonders der Viehhaltung empftudlichen Schaden zufügen durch Mißernten an Oehmd, Klee, Dick⸗ und Weißrüben, Herbſtgrünfutter und Kartoffeln, wenn nicht noch ſtarke Niederſchläge im Auguſt und September der Not ein Ende machen und die Möglichkeit bieten, durch Ausſaat von Herbſt⸗ u. Frühjahrgrünfutter dafür zu ſorgen, daß die Heu⸗ u. Strohvorräte in der Hauptſache für die Winterfütterung reſerviert bleiben und daß zeitig im Frühjahr, beſonders wenn der junge Klee fehlt und alle Futtervorräte erſchöpft ſind, Grünfutter zur Verfügung ſteht. Der gegenwärtige ſtarke Preisaufſchlag bei allen Kraftfuttermitteln bringt den Ernſt der Situation recht deutlich zum Bewußtſein. Heu⸗ und Strohpreiſe, die augenblicklich noch erträglich ſind, werden in der Aufwärts⸗ bewegung baldigſt nachfolgen; es iſt deshalb dringend an⸗ zuraten, den vielfach vorhandenen Bedarf an Rauh⸗ futter in allernächſter Zeit, wenn irgend möglich durch die Konſumvereine zu decken. Der Genoſſenſchafts⸗ verband konnte bis jetzt den Zentner Heu zu 3.60 Mark liefern. Auch Gemeinden hieſiger Gegend haben zu dieſem Preiſe Heu bezogen, doch wird dasſelbe heute nicht mehr zu erhalten ſein; in ſpäteren Monaten jedoch dürfte Heu⸗ zukauf wegen abnormer Preiſe kaum mehr möglich ſein. Man darf nicht veegeſſen, daß Heu und Stroh überall in dieſem Jahre in beſter Qualität geerntet wurde; mit gutem Heu ließe ſich aber viel teures Kraftfutter ſparen. Sobald Regen eintreten ſollte, empfiehlt es ſich un⸗ verzüglich Futterausſaaten vorzunehmen und geben wir hierzu folgende Anhaltspunkte: Jür Erzeugung von Herbſtfutter: 1. Gemenge von Wicken und Erbſen. Ausſaat⸗ menge pro Morgen(36 Ar) 50—60 Pfund Wicken und 50—60 Pfund Erbſen. Eventuell ließe ſich gleich⸗ zeitig eine Unterſaat von Deutſchem Klee noch bewerk⸗ ſtelligen, wenn Stoppelklee infolge der Dürre ausgebrannt ſein ſollte. 2. Weißer Senf. Ausſaatmenge pro 36 Ar 15—18 Pfund. Iſt ſchon 6 Wochen nach Aufgang mähbar, ſollte jedoch nicht über die Blüte hinaus ſtehen bleiben. Könnte noch Mitte bis Ende September ausgeſät werden. 2 3. Buchweizen für die Odenwaldgemarkungen. Aus⸗ ſaatmenge 100—110 Pfund pro Morgen. Für Erzeugung von Frühjahrgrünfutter. 1. Winterrübſen(Reps). An der Bergſtraße und im Odenwald allgemein üblich. Ausſaat dürfte dieſen Herbſt überall angezeigt ſein. Gibt das erſte Grün⸗ futter im April und könnte bis Mitte September aus⸗ geſät werden. Ausſaatmenge 8—12 Pfund pro 36 Ar. 2. Futterroggen. Wird jedoch bald hart, daher ſäe man außerdem noch folgende Miſchungen an: 3. 30 Pfd. Weizen(oder 40 Pfd. Spelz), 70 Pfd. Winterwicken, 5—10 Pfd. Inkarnatklee. 4. 60 Pfd. Johannisroggen und 70 Pfd. Sand⸗ wicken(Zottelwicken). Dieſe Miſchung konnte noch Ende September ausgeſät werden. Johannisroggen beſtockt ſich ſehr ſtark im Spätherbſt, geht aber im Frühjahr ſpäter als gewöhnlicher Roggen in die Höhe, ſollte daher neben demſelben noch ausgeſät werden. 5. Für Sandboden 10 Pfd. Inkarnatklee, 15 Pfd. italienſches Raygras und 50 Pfd. Johannis⸗ roggen. Sollte die Beſchaffung von Johannisrogen auf Schwierigkeiten ſtoßen, nehme man Wintergerſte oder Weizen bezw. Spelz. Hauptſache iſt, die Felder zur Saat herzurichten, ſolange die Trockenheit dauert und die Konſumvereine zu veran⸗ laſſen, daß ſie das gewünſchte Saatgut vorrätig halten, damit bei eintretendem Regenwetter keine Zeit verloren geht und ſofort geſät werden kann. Iſt die Saat auf⸗ gegangen, wird man mit kleinen Chiliſalpetergaben wirkſam nachhelfen können. f Die eigentliche Not wird erſt in den Wintermonaten beginnen, wenn Heu⸗ und Strohvorräte zuſammenge⸗ ſchmolzen ſind und wird um ſo großer werden, je mehr es dem Frühjahr zugeht. Man ſollte alles tun, um den an und für ſich bei uns ſchwachen Viehſtand zu erhalten, oder vor dem Zwang, Vieh zu Schleuderpreiſen verkaufen zu muſſen geſchützt zu ſein. Daß auch mit beſonderem Grade die Abgabe von Waldſtreu und Waldgras zu billigen Preiſen, beitragen dürfte, ſoll hier nicht unerwähnt bleiben. Auch wäre zu empfehlen, alte Luzern und Ijährige Kleefelder nicht umzubrechen, ſondern über Winter ſtark mit Thomasmehl, Kainit und Kalkſtickſtoff zu dungen und noch ein Jahr zu nützen. Ladenburg. rr Oekonomierat Kuhn. Vermiſchtes. Des Automobiliſten Rache. Um die Kühle des Abends nach dem heißen Sommertage zu genießen, unternahmen jüngſt drei Herren, ein Maler, ein Rechts⸗ anwalt und ein Arzt, eine Automobilfahrt von Dijon nach dem etwa 80 Klm. entfernten Chalons. Allen Dreien war ſehr behaglich zu Mute, als plötzlich der Arzt, der am Steuer ſaß, die Bremſe anzog und den Wagen ſchnell zum Stehen brachte. Was gibts? ſragten die Freunde den vorn ſitzenden Führer.„Seht nur dieſen gemeinen Kerl,“ rief der Doktor,„er hat mich mit einem Stein, ſo groß wie meine Fauſt, ge⸗ worfen.“ Und dabei rieb er——— ſchmerzlicher Ge⸗ bürde die Magengegend. Am Wege ſah man einen Mann fortlaufen, der noch dazu arg auf die Automo⸗ blliſten ſchimpfte. Augenſcheinlich war es ein Bauer, der kein Freund des modernen Gefährts war und der die Vorüberfahrenden mit Steinen bombardiert hatte. im Nu waren die beiden Inſaſſen des inneren Wa⸗ gens herausgeſprungen, liefen hinter dem Mann her Anh ſtelten ihn auch in der Nähe eines Grabens Er von neuem mit Steinen die er in. 5 2 r Hälfe, Der Mäler ſog Anen ſechsmufigen drevor⸗ er aus ber Taſche, ſchlug auf ihn an und ſagte: „Nun legen Sie mal ſofort die Steine hin!“ Der erklärten ihm ruhig:„Eine kleine Lektion ſollen Sie aber doch haben.“ Damit nötigten ſie ihn, mit zurück zu dem Automobil zu kommen, Platz darin zu nehmen und— fort ging es, gut 50 Kil⸗meter weit! Dann ſetzten ſie den Mann wieder auf Straße und luden ihn freundlichſt ein, wieder nach uſe zu gehen.„50 Kilometer Spaziergang in der ſchönen Nacht, das wird Ihnen gewiß gut tun,“ ſagten ſie, und um ja ſicher zu gehen, daß er den Spaziergang auch ausführte, nahmen ſie ihm ſeine alte filberne Uhr, ſein Meſſer und alles, was er irgend an Verſetzbarem beſaß, machten ein Poſtpaket und ſchickten es am nächſten Morgen an ſeine Adreſſe. Die Kirche von Waſſen. Eine Abonnentin teil der Chemnitzer„Allgemeinen Zeitung“ folgendes er⸗ ötzliche Reiſeerlebnis mit:„Ehe die Bahn den St. otthard⸗Tunnel paffſert, macht ſie bekanntlich eine Schleifenfahrt, ſo doß man das Dorf Waſſen dreimal 50 Geſicht bekommt. Es hat eine ſchöne, auf einen höhen Fels gebaute Kirche. Als wir das erſtemal die⸗ ſelbe Aten, fragt ein Münchner?„Wos iſt dös für a ftirch!“ Ein mitfahrender Schweizer antwortet korrekt: „Das iſt die Kirche von Waſſen.“ Wir paſſieren das jweitemal Waſſen, unſer Münchner fragt wiederum: „Und wos is denn dös für a Kirch!“ Der Schweizer intgegnet prompt:„Das iſt die Kirche von Waſſen.“ 9 inchner, der ſich dieſe Antwort nicht recht er⸗ 1 Ane bedankt ſich und verfällt weiter in Be⸗ Fächtungen. Jetzt machen wir die dritte Rundfahrt ii beben von einer beträchtlichen Höhe die Kirche jn Wäſſen nochmals. Mein Reiſegefährte wunder! 15 55 die zahlreichen Kirchen und fragt abermals: „Wos is dös nu für a Kirch?“ Der Schweizer Her: 5 Atportet etwas beluſtigt:„Das iſt die Kirche von aſſen.“ Nun aber iſt mein Münchner beleidigt, er neint, er werde zum Narren gehalten, und ſtellt ſich u. Poſitur und ſchreit wutentbrannt:„Mei Name is 1758 Steinhuber, don mir aus ſan's an R—dv—ch.“ Hie, änweſenden Paſſagiere brüllten förmlich vor Ver⸗ ſügen, gur unſer Schweizer und Münchner nicht. iherer hat dann ſchließlich die Beleidigung durch 2 16 Flasche Wein geſühnt.“ Nach Schluß der Redaktion eingegangen. Stuttgart, 15. Aug.(Telegr.) Großfeuer. Heute nacht 11 Uhr 40 Min. iſt in der Lipp'ſchen Piano⸗ forte-Fabrik ein großer Brand ausgebrochen. Nach fünf⸗ ſtündiger angeſtrengter Arbeit gelang es den Feuerwehren von Stuttgart und Cannſtatt, ſowie dem Militär das Feuer auf ſeinen Herd zu beſchränken. Seit dem Hof⸗ theaterbrand hat Stuttgart ein ſolch großes Feuer nicht mehr erlebt. Für die Redaktion verantwortlich: Hugo Loeb in Seckenheim Sammel-Anzeiger. Uur für Mitglieder der Jandw. Ein- u. Nerkanfsgenoſſenſch. Verloren 1 Leichſe. Abzugeben bei Fritz Volz, Neckarauerſtraße. Geſchäftsempfehlung. 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Alle Ortsſtraßen, öffentlichen Plätze und ſonſtigen öffentlichen Wege innerhalb der geſchloſſenen Ortsſchaften ſowie die gegen die Ortsſtraßen offenen Hofräume und zwiſchen den Häuſern gelegenen Winkel müſſen wöchentlich zweimal und zwar Mittwoch und Samstag nachmittags gekehrt und gereinigt werden. Fällt der Kehrtag auf einen Feiertag, ſo iſt die Reinigung am vorhergehenden Werktag vorzunehmen. 9 2 3. Die Reinigung umfaßt die Entfernung von Unrat, Kot, Staub, Schutt und Abfällen aller Art. Zur Ver⸗ Kistenfabrik 2 hütung vone Staub hat bei trockenem, froſtfreiem Wetter MANNHEIM 595 Seckenheim. SeckenheimerDampffärberei ll. 50 Rinigung ein Beſprengen mit Waſſer ſtatt⸗ 1 6 Brei testr. W343 f 6 1 Die Straßenrinnen nebſt den Ablaufrinnen der Häuſer ue 5 Leistungsfähige Cognac u. 0 em. 480 erei. 5 ſind 187 e a 5501 5 e und* Likörfabrik sucht tüchtige Empfehle mich im Reinigen und Färben von d in er Weiſe i e Umgebung der Brunnen zu 1 5 J Wo kauft man Damen- u. 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Schater 2 0 75 e e 1 der Eigentümer und Arbeits- 75 Lnisenstrasse 36.— 3 falls dieſer nicht im Hauſe wohnt, der Mieter Schul- 1 ö des unterſten Stockwerkes,. f b) bei unbewohnten Gebäuden(Scheuern, Ställen Kinder- 1 228 A l eff uch Genoſenſchaft Srckeng 10 5 10 7 25 3 Gebäude benützt(Eigentümer, 7 7 7 geſu were re Zäbie a Sen, daß bei unſel ü eter, Pächter alle Sorten N 4 67 N 2 bnate des bade bee ene: ener bee, dcn Sie dagen re een ki 1 5 Die Verbindlichkeit zur Straßenreinigung(Ziffer 1 sagen, bei— a b N 0 10 f 9 bßfen 155 940 50 9 0 de 1 5 5 fich 1 Liebhabe r haben ſind, welch Ni ö bgell b einigung öffentlicher tze und der ſonſtigen öffentlichen zu haben ſind, welche auch an Nichtmitgliedern abg 5 Wege innerhalb der geſchloſſenen Ortſchaften liegt der Ge⸗ L 1 Toumor werden. 8 wachen Piöptebe 8 aneneten Mamei, I 45 Bee pressen. dee net ßaferken Detsfrazen 2 5 1. B. Breitsstrasss a Haarkraniheiten N Außer zur regelmäßigen Straßenreinigung ſind nach N ff gebrauchen nur die echte Ka Maßgabe des 8 24 die dort Genannten auch verpflichtet; Kauft man gut, billig Stetienpftrd⸗gilirumilth Sriſt wie: Haarausfall, Haarſchwund, beginnende 0 1. Das Gras von den Straßen und Straßenrinnen] und schön, die Aus- v. Bergmann& Co., Radebeul köpfigkeit, kreisförmige Kahlheit, Schuppen uſw. behande 0 im Frühjahr oder jederzeit ſonſt auf Aufforderung der Ortspolizeibehoͤrde zu entfernen. 2. Bei Glatteis die Gehwege und, ſoweit keine be⸗ ſondere Gehwege vorhanden ſind, die Straßen vor den Häuſern, ſowie die Zugänge zu dieſen zu beſtreuen. 3. Bei Schneefall einen Fußpfad dis an das Nach⸗ bargrundſtück offen zu halten. 4. Bei Tauwetter auf Aufforderung der Ortspolizei⸗ behörde den Schnee und das Eis aus den Straßenrinnen und von den Gehwegen zu entfernen. 5. Bei anhaltend heißer Witterung die Straße auf Aufforderung der Ortspolizeibehörde mit reinem Waſſer 8 kauft man die schönsten und billigsten Filzhüte? Jeder, den Sie fragen, wird sagen, bei L. R. Teumer wahl ist grossartig, für joden Geschmack geartet. Wo kauft man billige u. schöne Strol-Aüte Männergesang-Verein gegründet 186l. Schon heute machen wir die Herren Sänger auf die kommenden Donnerstag ſtatt⸗ findende Probe aufmerkſam. Pflicht aller Sänger ſollte es ſein, von nun ab den Geſangsſtunden vollzählig und pünktlich bei⸗ zuwohnen. Der Vorſtand. Schulentlaſſene Jungens zum Anlernen als Kiſten⸗ nagler geſucht. Preis à St. 50 Pf., ferner macht d. Lilienmilch⸗Eream Dada rote und ſpröde Haut in einer nacht weiß und ſammetweich. Tube 50 Af. in der Neben. Es gibt keine bessere Schuh- 5 erème als r Gentner —. olympische Spiel Die Kämpfe umfassen: Laufen, Wurf-, Stoss- u. Surg übungen, Fussballtreiben usw. 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Wenn der Täter nicht ſofort zu ermitteln iſt oder ſich der Verpflichtung zur Reinigung entzieht, ſo hat die Reinigung 75 den nach§ 24 zur Reinigung Verpflichteten zu er⸗ olgen. 9.2 i Zum Abführen der mch Abgangsſtoffe, fluͤſſigen Düngern, ſowie aller Gegenſtände, welche die Straßen verunreinigen können, dürfen nur wohlverwahrte Behälter, welche nichts durchfließen oder durchtropfen laſſen und Herren, Knaben und Kinder? Jeder, den Sie fragen, wird sagen, Zeumer Mann. Teilweise für die Hälfte und daranter Verbraucher er- halten wertvolle Geschenke. All. Fabrikant: bLarl Gentner, N Göppingen. Aierfeſnete Süssrahm- Ferner empfehle Weiss- und Rotwein der Firma Gebrüder Hüglin G. m. b. H., Weigl beſitzer, Freiburg i. Breisgau. Wilhelm Eimer, Mainz 7 Ladenburg 25 Etde Schiller⸗ u. Friedrichſtr. b. Bah Nähr- und Tritlgingenitti Nestle Mehl, Kufeke Mehl, Theinhardt's dend, ö nahrung, Neudeck's Kindernahrung, Hygia 5 Mondamin, Soxleth's Nährzucker, Muohzuclet oondens. 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Zuwiderhandlungen gegen obige Beſtimmungen werden . 5 der 88 87 a, 108,5 P.⸗Str.⸗G.⸗B. oder 366,10 R.⸗Str.-G.⸗B. an Geld bis zu 60 Mk. oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. 4 e den 17. Mai 1911. . e ee Volz Schmitt. Arbcllernnon u. lupent- ſlſche Arbeiter finden bei gutem Lohn dauernde Beschäftigung. Actiengesellschaft für Feil-Industrie vormals Ferdinand Wolff 575 Mannheim-Neekarau. Fypoſbeken⸗ u. Immobſſſendermittſung, Nn. und Oerkauf von Grundstücken. Georg fieser. ungeniert darauf verzichten baten werden, mache noch einen Gerade wie im Warenhaus. ersuch mit der bestens Rino-Salbe krei von schadlichen Bestandteilen. Dose Mark 1,18 u. 2,23. Dankschreiben Zusammensetzung:, U. Terpentin je 2,0, Birkenteer 3,0, . Salſeyi Bors. je 1,0. fur echt in Orkelnapactung rün- rot uud mit Firma 8 Co., Weinböhla- Dresden. Uschungen weise man zurüek. Zu haben in den Abotheken. * . 1 8 8. LLL