Neckar- Br 9 Seckenheimer Hnzeiger, Iluesheimer Hnzeiger, neckarhauser Zeitung,. Edinger Zeitung Hmtsblatft der Bürgermeisterämier Seckenheim, In fertionspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. „der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. im bei freier Zuſtellung. 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. darch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Aesheim. nearhansen und Edingen. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 0 Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. h HAngust 1911 11. Jahrgang 1 f. reich die zwiſchen dem frenzöſiſchen Kongo und Ka⸗ vom Miniſter des Aeußeren dem Miniſterrat zur Be⸗ N Köln— 0 5 ee verbreikek ſich merun gelegene Kolonie Rio Muni und die Kamerun willigung unterbreitet und durch Vermittlung des deut⸗ mier 5 3 eber crit 8wCi ch 2 Schla cht 950 8 vorgelegene Inſel Fernando Po an Frankreich ab. Frank⸗ ſchen Botſchafters dem deutſchen auswärtigen Amt zu⸗ latender Stell 15 di, i ö 15 eee reich zediert dieſen Beſitz an Teutſchland und tritt fer- geſtellt werden. lärt es li ße ſi ch nicht l gegen daß 8 eublicklich 85 ner einen Teil der franzöſiſchen Kolonie Mittelkongo„Von diplomatiſcher Seite wird mitgeteilt: Aus dem deiten Krei ſick 1 1 1 an 5 Stim an Deutſchland ab. Frankreich erkennt den nördlichen Süden Marokkos werden immerfort von franzöſiſchen 1 1 1 0 ich 3 5 uns Teil Marokkos, der gegen Süden durch den Zebu⸗Fluff und engliſchen Blättern alarmierende Nachrichten ver⸗ 7 585 1 2 0 8 eee en ſenllich 1 5 0 di begrenzt wird, einſchließlich Tangers als ſpaniſche In⸗ breitet, insbeſondere über eine angeblich feindſelige Hal⸗ 1 ini 14 a 5 8 len V 12 tereſſenſphäre an. Ein ſolches Arrangement, wodurch tung der dortigen Stämme gegen die Deutſchen. Wenn dicklun ſeiner Diplomatie all der 95 2 ſchend Teil Tanger nicht in die Hände einer europäiſchen Großmacht an dieſen Nachrichten, ſoweit ſie Deutſchland betreffen, ö g. von 5 beſſ* di 2 7 55 fiele, würde auch Englands Wünſchen entſprechen. Das etwas Wahres wäre, ſo würde der Kommandant des 615 nden e. 112. 75— 77 5 ganze übrige Marokko wird als franzöſiſche Intereſſen⸗ Kreuzers„Berlin“ vor Agadir davon ſicher etwas ge⸗ 1 h r 8 4 e 1 f 5 1 7 10 ei m ſphäre erklärt. Deutſchland würde durch dieſes Arrange.] hört und in einer Depeſche nach Berlin Vermerk ge⸗ 1 Fischen„ 5 hätten. ee ment in Afrika ungefähr 230000 Quadratkilometer mit nommen haben. Er ſteht dieſen Dingen örtlich am lachein nach ſeien dieſe aber auf einem toten Punkt rund 1 200 000 Einwohner e ea 2 nächſten und iſt daher auch am eheſten zu erreichen, er 0 man werde abwarten müſſen, ob es gelinge, e Beſprechungen in die Wege zu leiten. Zu einer leberſtürzung liege aber für Deutſchland kein Grund 105 wir können ruhig abwarten. Unſere Intereſſen Ueber die am Dienstag erfolgte ſprechung Caillaux mit dem Botſchafter Jules Cam⸗ bon, den Miniſtern Meſſimy, de Selves, Cruppi und Delcaſſe, ſowie dem Botſchafter in Rom, Barrere, ver⸗ lautet trotz der Wahrung des ſtrengſten Geheimniſſes er hat aber bisher keinen Anlaß gehabt, ſich perſönlich zu beklagen oder Klagen von Deutſchen aus dem In⸗ nern des Landes weiterzugeben. Darnach ſind alſo jene Senſationsmeldungen zu bewerten. General Moinier wurde am 18. Auguſt bei Gelta 51 uns nicht zur Eile.„Die politiſche Lage iſt gerlichtweiſe, es we 270. g b 5. 2 N 8 N 1 g eiſe, es werden einige neue Zugeſtändniſſe an Elfula von einer Abteilung Zaers angegriffen. Die 5 1. 3 5 fene. Bulls r Deutſchland im Kongogebiet gegen das feſte Verſprechen Kolonne zerſtreute den Feind. Vier Mann wurden ge⸗ rokaniſchen Frage tleffen eu. Wir Deutſchlands erhoben, nach Verbürgung der erwarteten tötet, 10 Soldaten verwundet, davon 4 ſchwer. General knnen die Dinge 2 118 Hergen laſſen, 9110 wirtſchaftlichen Konzeſſionen keine neuen anzuſtreben. Der Moipier traf am folgenden Tag die Kolonne Mar⸗ 8. deelleicht liegt do ar ein Vorteil dali, daß der Au Londoner Botſchafter Paul Cambon hat neuerdings den* 8898 n i ſchub die Mö lichkeit bewirkt, die öffentliche Meinun Widerſtand Englands gegen eine deutſche Ausbreitung Es beſtätigt ſich, daß Oberſt Sylveſtre mit einigen n Deutſchland ſich klären 83 laſſenn b 9 am Atlantiſchen Ozean bekräftigt. Barrere verſichert die Offizieren und etwa 20 Reitern bei Arſila eingetroffen e ö 5 Abg. Nail ſchlägt i Paſſivität Italiens.. iſt. Es handelt ſich um einen Höflichkeitsbeſuch bei Paris, 23. Aug. 5 Abg. Nail ſchlägt Be⸗ De Selves iſt Miniſter des Auswärtigen, Deleaſſe] Raiſuli. Die Offiziere kamen allein in die Stadk, wo . dccht im Namen der Marinekommiſſion erſtatteten Be- der Marine, Meſſimy des Kriegs, Cruppi der Juſtiz. ſie vom Paſcha empfangen wurden. Noch am Abend Nn über das neue Flottenprogramm vor, für deſſen] Paul Cambon iſt Botſchafter in London, Barrere Bot⸗ kehrten ſie zurück * aarchführung 1800 Millionen Fr. zu bewilligen, davon 3 18 f. 70 Der fru dere Weiniſter 0 a 5 1200 Mi ng r die 11 1 d 600 Mill ſchafter in Rom. Der letztere iſt als beſonders ſcharfer er frühere Miniſter Clementel hak bei der Er⸗ „ fl illionen für die Unterhaltung un ill.] Gegner Deutſchlands ſeit langem bekannt und berüchtigt, öffnung des Generalrates des Departements Puy⸗de⸗ 0 die Vermehrung der Flotte. Dieſe außerordentlichen uugaben ſollen auf die Budgets von 1912 bis 1919 alt lt werden. In ausführlicher Weiſe beſchäftigt ſich in ſeinem Bericht auch mit der Luftſchiffahrt im ihm vor allem ſind Italiens„Extratouren“ zu danken. Seine Teilnahme an den Konferenzen machte keinen guten Eindruck und das. umſo mehr, als Barrere auf Dome ſich in heftigen Anſchuldigungen gegen die deut⸗ ſche Diplomatie ergangen. Die Köln. Ztg. teilt den In⸗ 0 dieſer Brandrede mit. Nachdem Clementel feſtge⸗ ˖ — ˖ e i ö ſeinem Poſten mit der Marokkofrage nicht unmittelbar ellt hatte, daß das Kabinett Caillaux ſich gegenwärtig wee der Marine und betont dabei, daß on in 2 ſteht. Bei Paul Tambon it das etwas[auf dem Gipfel einer der ſchwerſten Kriſen in 852 Rttateige Macht ſei, die gegenwärtig eine Flo. bon anderes. Einer Konferenz, die unter dem Zeichen der[äußeren Politik befinde, die Frankreich beſchieden ge⸗ ſonaren Luftſchiffen mit alten bg Schuppen und Namen Delcaſſe und Barrere ſteht, kann man nicht mit[ weſen ſeien, fuhr er fort: i ngen dazugehörigen Anſtalten beſiße. viel Vertrauen auf objektive Ruhe und Verſöhnlichkeit Gegenüber einer Diplomatie voll Winkelzügen, deren N. Saloniki, 23. Aug. Der durch Räuber entführte zuſchauen. Geriebenheit und Roheit ich 1906 würdigen konnte, hat u henieur Richter iſt wohlbehalten aufgefunden worden: Tie Rückkehr des Botſchafters Cambon nach Ber⸗ die 1 ge Regierung nicht nur die allgemeinen Intereſſen wird über Koſan nach Saloniki gebracht werden. Die lin erfolgt am nächſten Montag. Das Programm der des„ ſondern auch den guten Ruf Frankreichs f gaffardung Richters erfolgte an der griechiſchen Grenze. franzöſiſchen Forderungen, ſo berichtet die Liberte, be⸗ in der Welt zu verteidigen. Man ſoll es jenſeits der 5 ſpngter wurde zunächſt den türkiſchen Beamten in Ela- trifft die Anerkennung des franzöſiſchen Protektorgtes[Grenzen wiſſen, daß ſeine Haltung, Geradheit und Recht⸗ g übergeben. 5 in Marokko ähnlich demjenigen, das Frankreich in Tu- ſchaffenhett, lose Hung und feſt zugleich, die volle U 3. 8 nis beſitzt. Von der Zuſtimmung Deutſchlands hängt und rückhaltloſe Zuſtimmung der großſen Mehrheit un⸗ 1 Die Marokkofrage. a die Abtretung eines Teiles des franzöſiſchen Kongos ſeres Volkes hat. Das friedliebende und gro mütige gen Nach einer Pariſer Meloung der Wiener Allg. ab. In den letzten Tagen fanden im franzöſiſchen aus⸗ Frankreich wiegte ſich in den Träumen der Weltbrüder⸗ 13 eitung 5 ſoll gegenwärtig in Paris zwiſchen Cambon wärtigen Amt zahlreiche Konferenzen in dieſer Angelegen⸗ lichkeit, ſchien nicht mehr an die Möglichkeit eines euro⸗ 0 dem franzöſiſchen Kabinett folgende Anregung in aung gezogen werden: Spanien tritt an Frank- heit ſtatt. Sobald das endgiltige franzöſiſche Programm in allen ſeinen Teilen ausgearbeitet ſein wird. wird es 8„Die ganzen Tage und Wochen, Sadie, ſeit ich * kenne, waren mir wie einleitende Akkorde zu einer umliſchen Muſik. Sie ſchwollen an und wurden ſtär⸗ Sadie Hand in Hand auf einem Sofa, und das ruhige Glück inniger Liebe leuchtete aus ihren ehrlichen Augen. „Und nun, Geliebte,“ ſagte Gilbert,„kommt die werden könnte. Von dem langen Streben im bewaff⸗ neten Frieden ermattet, begann es, die Sehne ſeines 1 ä 3—̃—. e 5 Die heiße Flamme der Leidenſchaft flackert auf und ihm einen Augenblick.„Himmel! Du ſollſt dieſen ge⸗ 1 Die Menſchenfalle. erſtirbt, h iſt gut; denn welch Geiſt oder Körper zierten, gelben Affen heiraten? Hat dein Vater den Ver⸗ N Von Guy Thorne. g wäre widerſtandsfähig genug, ſie auf die Dauer zu er⸗ ſtand verloren?“ i 80(Fortſetzung.) Machdruck verboten.) tragen? Eine halbe Stunde ſpäter ſaßen Gilbert und Sie ſah ihn an, und ſein Zorn erfüllte ſie mit ſtolzer Freude.„Ah,“ dachte ſie,„das iſt ein Mann, würdig, eine Frau zu beherrſchen.“ Sie ſagte jedoch nur: „Komm, ſetze dich, Liebſter, und laß uns ruhig er und stärker, bis in meinem Herzen nur die eine Frage: Wie wird ſich dein Vater dazu ſtellen? Dem N — Malodie Aale Ich liebe dich, ich liebe dich!“ meinigen werde ich noch heute abend mein unausſprech⸗ ſprechen. Wir brauchen uns nicht darüber zu beunruhi⸗ 7 liches Glück mitteilen. Ich weiß, es wird auch ihn[gen. Ich weiß auch nicht, aus welchem Grunde Papa m Bei dieſen Worten beugte er ſich vor und zog ſie glücklich machen, daß die Liebe in mein Herz gezogen wünſcht, daß ich Ramon heirate.“ „ eine Arme. a b 1 a N i l g 50 An ſeinem Herzen ruhte die ſchönſte der Frauen, iſt und daß das Mädchen meiner Wahl eingewilligt hat,„Nenne ihn nicht Ramon!“ fuhr Gilbert auf.„Wie das geliebte Mädchen, das ſein teures Weib, ſein tapfe⸗] die Meine zu werden. Ich denke, es wird das beſte kommt der Kerl dazu, daß du ihn beim Vornamen tot Weggeſell werden ſollte in dieſem und in jenem Jſein, wenn zuerſt mein Vater mit dem deinigen ſpricht. nennſt?!“ g i Leben Du weißt, er iſt ſehr 158 1 nun, 0 10 be⸗. faßte ſeine S 5 N 55 lachend. Ihr ſchöner Kopf fiel an ſeine Schulter, und er greifen, daß es vor unſerer Ver obung noch manche ge⸗„Das hat gar nichts zu bedeuten, du törichter 5 dt de Bere, We 0 Körpers, als ſie ſich,] ſchäftlichen Dinge zu ordnen gibt. Es iſt gewiß richti⸗ Junge,“ ſagte ſie.„Er iſt ein alter Freund von uns, 2 Leidenſchaft nachgebend, in heiligem Vertrauen ger, 1 mein Vater für mich formell um deine Hand 0 1 12— 8 87755 daß Papa ſich die Heirat in eine iegte. anhält.“ den Kopf geſe 18 5 Es— 1 e e in dem Worte verſtummen. a Sadie drückte übermütig den Arm ihres Verlobten.„Aber ich kann deinen Papa nicht verſtehen. Ein Ire klopfenden Herzen jubelten das hehe Lied der„Sieh nicht ſo ernſt und nachdenklich aus“ lachte ſie. Mann mit, ſeinem Geiſt und ſeiner Stellung hat doch 6. Aiebe und wurden auf den„Schwingen der ſüßen Töne„Heute müſſen wir fröhlich ſein! Und doch,“ ſetzte ſie, wirklich nicht nötig, ſeine Tochter einem hergelaufenen ch u den Pforten des Paradieſes getragen. plötzlich ſelbſt ungewöhnlich ernſt werdend, hinzu,„haſt Argentinier zur Frau zu geben. el 0 Und dann ſtanden ſie Hand in Hand; der wunder- du recht. Wir müſſen ſogar noch viel mehr überwin⸗„Ja,“ antwortete Sadie und ſeufzte nachdenklich, dre Augenblick höchſter geiſtiger Ekſtaſe war vorüber] den als du denkſt.“„ich habe mich auch ſchon oft darüber gewundert. Papa und zu einer Erinnerung geworden, und noch Jahre Sie ſagte dieſe Worte ſo ſorgenvoll, wie er ſie noch] iſt zwar immer freundlich und gut zu mir geweſen, aber her, in ſeltenen Momenten Daſeins, vermoch⸗ 0 Ute Sie ſchlang den Arm um ſeinen Nacken und be e ihn, und ihre Lippen waren wie die Blütenblät⸗ e er Roſe von Schiras. Der Arm an ſeinem Hals boafe weich und warm, und die großen blauen Augen ken ſeinem Munde ſo nahe, ach, ſo nahe! Wie eine kamme ſchlug die Leidenſchaft in ihm empor. Er riß de Geliebte 5 ſeine Bruſt und umſchlang ihren Leib der ganzen Kraft ſeiner ſtarken Arme, und der wilde ls des Mannes fand Ausdruck in den Worten: lit mein. mein. mein!“& 5 * * nie hatte ſprechen hören. ind auch da.“ a Ach, unterbrach ſie ihn,„das iſt es nicht. Aber ich will es dir ſagen; nur mußt du nicht denken, daß ich der Sache zu. Gewicht beilege. Papa wünſcht nämlich daß ich Ramon de Toros heirate. a Gilbert ſprang auf, als hätte ihn ein Peitſchen⸗ lag getroffen. a 1 92987 rief er in kaltem, entſchloſſenen Ton.„Hei⸗ raten, du— dieſen= dieſen“= Die Worte verſaaten eee ee ee ee nie ſo wie zum Beiſpiel die Väter meiner Freundinnen ben f 1225 inf iebtes⸗ 1 ihren Kindern. Er hat mi 5 ef it wieder zu durchleben.„Was meinſt du, Geliebtes fragte er.„Um we che zu ihren Kindern. Er hat mir alles gegeben, was ich 85 1 Do 1 e Ai den in ihre] Hinderniſſe handelt es ſich? Wir ſind beide frei, unſere wünſchte, und ich glaube, er freut ſich auch, wenn ich 1 geſellſchaftliche Stellung iſt die gleiche, und genug Mittel][ froh und zufrieden bin, aber mit ſeinen Vaterpflichten nimmt er's nicht gerade ſehr genau. Ich habe nie ge⸗ fühlt, daß er mich wirklich lieb hat. Mir kommt es überhaupt vor, als könne er keinen Menſchen ſo recht lieben. Mit meiner Mutter war es dieſelbe Sache. Ich habe nie ein Wort des Streites gehört, von Liebe, wie ſie ſonſt zwiſchen Mann und Frau beſteht, aber auch nichts gemerkt. Ich fürchte, Liebſter, er kann ſich des⸗ halb gar nicht in meine Empfindung hineinverſetzen.“ 1(Fortſetzung folgt.) 0 barung die Regierung —. 7. erhob ſich Frankreich wider drohende und hochmütige Gegner, die nur deshalb zurückzugehen ſchienen, um einen günſtigeren Augenblick abzuwarten. Frankreich antwortete kaltblütig, und dank ſeiner Mäßigung gingen Luseinanderſetzungen, die mit Kanonenſchüſſen fortge⸗ ſetzt werden konnten, in der Sprache der diplomatiſchen Vereinbarungen aus. Indes waren dieſelben Zuckungen durch das ganze Land gegangen. Seither hat man Ein Opfer geſcheut, um von den Gipfeln der hohen Kom⸗ mandoſtellen bis zu der namenloſen und heldenmütigen Menge unſerer kleinen Soldaten hinab hat die Armee raſtlos und einigen Sinnes dahin geſtrebt, das Vater⸗ land ſtolzer und ſtärker zu geſtalten. Das gemeinſame Bemühen des geſamten franzöſiſchen Volkes hat derar⸗ tige Ergebniſſe gehabt, daß heutzutage, bei allem Trach⸗ ten nach einer für beide Länder ehrenhaften Verein⸗ der Republik laut reden darf wie jemand, der ſich durch die gebieteriſche Stimme und den drohenden Ton des Gegners nicht erſchrecken läßt. Das darf ſie in dem Bewußtſein, daß mit einer wun⸗ derbar ſchlagfertigen und patriotiſchen Armee zur Hand, auf die Stärke ihrer Verbündeten und Freunde geſtlützt, Frankreich der Zukunft, was ſie auch bringen möge, 50 Ruhe, Unbefangenheit und Vertrauen entgegenſehen Man braucht, ſo bemerkt die„Köln. Ztg.“ dazu, dieſem Ausfall eines Politikers, der einmal Kolonial- miniſter war, wegen ſeiner perſönlichen Stellung keine übertriebene Wichtigkeit beizulegen. Feſtzuhalten iſt nur, daß die Rede durchaus in demſelben Ton gehalten iſt, wie die Aufſätze der Blätter, die Tag für Tag gegen Deutſchland den Vorwurf des Verſuchs einer Vergewal⸗ tigung Frankreichs erheben, daß ſie aber gehalten wurde bei einer amtlichen Gelegenheit, daß die Aeußerungen durch die Telegraphenagentur in ganz Frankreich ver⸗ breitet werden, und daß ſie von einem Politiker kom⸗ men, der in dem kritiſchen Jahr 1906 in die Geheim⸗ niſſe eingeweiht war, und daher bei den Maſſen als beſonders gewichtig gelten müſſen. Die Rede gehört daher zu den deutſch⸗feindlichen Aeußerungen, die bei uns vermerkt werden müſſen. 5 1 Politiſche Rund ſchau. a Deutſches Reich. 4 Gegen die Härten der Konkurrenzklauſel. Wie ein Berliner Blatt erfährt, ſind im Reichsjuſtiz⸗ amt Vorarbeiten zur Herſtellung eines Geſetzentwurfs im Gang, der einerſeits den vielfachen Klagen und Be⸗ ſchwerden über die Härten der Konkurrenzklauſel abhelfen, anderſeits auch den berechtigten Wünſchen namentlich der Unternehmer Rechnung tragen ſoll, die ihre Waren ſelbſt herſtellen und auch ſelbſt vertreiben und die ſich durch den Verrat ihrer Produktions⸗ und Vertreibungsmetho⸗ den von Seiten entlaſſener oder abgegangener Angeſtell⸗ ten geſchädigt fühlen. Einiges über die Beſtimmungen des im Entſtehen begriffenen Geſetzentwurfes läßt ſich zurzeit noch nicht mitteilen. »Ein Antrag zum ſozialdemokratiſchen Par⸗ teitag. Unter den für den bevorſtehenden ſozialdemokra⸗ tiſchen Parteitag in Jena eingegangenen Anträgen be⸗ findet ſich eine auf die Marokkofrage bezügliche Reſo⸗ lution. Es wird darin auf die„handgreifliche Gefähr⸗ dung des Lebensintereſſes des deutſchen Volkes“ und na⸗ mentlich der deutſchen Arbeiterklaſſe durch die rückſichts⸗ loſen kolonialpolitiſchen Monopolbeſtrebungen der herr⸗ ſchenden Klaſſen in England und Frankreich hingewieſen und verlangt, der Parteitag der deutſchen Sozialdemo⸗ kratie ſolle unter anderem erklären: Die deutſche So⸗ zialdemokratie betrachte es als ihre wichtigſte Aufgabe, auf dem Gebiet der internationalen Politik für einen aber nur möglich, wenn kein einziger Intere intere friedlichen und dauernden Ausgleich internationaler In⸗ tereſſen⸗Gegenſätze einzutreten. Ein ſolcher W 7 8 iſt ent in der kolonialen Verſorgung einen monopolen Vorſprung für ſich beanſprucht und keiner ſich vom friedlichen Wett⸗ bewerb mit hohen Chancen gewaltſam ausgeſchloſſen ſieht. Soweit die deutſche Diplomatie kein anderes Ziel verfolgt, als die Nichtbeachtung deutſcher Wirtſchafts⸗ ſſen durch die engliſche und franzöſiſche Diplomatie zu verhindern, ſoweit ihr Vorgehen alſo nur der Ver⸗ 7 0 berechtigter Geſamtintereſſen des deutſchen Wirt⸗ ſchaftslebens dient, ſoweit hat die Sozialdemokratie kei⸗ nen Grund, ihre Oppoſitionsſtellung aus der inneren auf die äußere Politik der Regierung zu übertragen. Dieſe Reſolution ſtammt von Max Maurenbrecher und Gerhard Hildebrand. Bezüglich des letzteren hat die ſozialdemokratiſche Parteileitung für den Wahlkreis So⸗ lingen einſtimmig beſchloſſen, bei der Generalverſamm⸗ lung den Ausſchluß Hildebrands aus der Partei zu be⸗ antragen. Die Reſolution dieſer beiden dürfte alſo ſchwer⸗ lich von dem Parteitag gebilligt werden.„ g England. 5 Nachwirkungen des Generalſtreiks. „Bei Eröffnung der Unterhausſitzung wurde der Mi⸗ niſter des Innern, Churchill, von ſeiten der Arbeiter⸗ partei und von den Radikalen mit Fragen nach der Lage des Ausſtands überhäuft. Beſonders wurde auf die Entſendung von Truppen in das Ausſtandsgebiet ohne vorhergeßendes Erſuchen der Zivilbehörde hinge⸗ wieſen. Churchill erwiderte, bei der gegenwärtigen Lage ſeien die Militärbehörden mit der allgemeinen Pflicht be⸗ traut worden, das Eigentum der Eiſenbahugeſellſchaſten u ſchützen, Geſetz und Ordnung zu ſichern und den Ver⸗ hr aufrecht zu erhalten. Für dieſe Aufgaben ſei ein großes Truppenaufgebot verwendet worden. Ich bin glücklich, ſagen zu können, erwiderte der Miniſter, daß weitaus in der Mehrzahl der Fälle dis Truppen nicht benötigt worden ſind. Sie ſind unter den Befehl ver⸗ ſchiedener Generale geſtellt worden, die auf verſchiedene Bezirke verteilt wurden. Dieſen Offizieren iſt die Voll⸗ macht erteilt worden, den Umſtänden gemäß zu handeln, und dieſe Vollmacht werden ſie auch weiter ausüben. . Vereinzelte Rufe auf Seiten der Arbeiterpartei: egsrecht!) Premierminiſter Asquith ſprach in kurzen iniſter Worten den Dank aus, den die Nation allen ſchulde, die Wiederherſtellung des Frie⸗ 9 Fürteru boran gegangenen Er⸗ 5 Bogens zu lösen. Dreimal in ſechs Jahren würde e in roher Weiſe an die Wirklichkeit gemahnk. Und dreimal ———— G——ͤ——ñää ergniſſe zu vermeiden. Macdonald erklärkẽ, der Verglerch könnte von beiden Seiten als Friedensbürgſchaft ange⸗ nommen werden. Redner kritiſiert dann ſcharf die Poli⸗ tik, die von Churchill während des Streiks befolgt worden ſei. Das Miniſterium des Innern habe während der Unruhen eine ſehr verwerfliche Rolle geſpielt. Ferner proteſtierte er gegen die umfangreiche Verwendung von Truppen. Die organiſierte Arbeiterſchaft werde es nicht dulden, daß das bürgerliche Leben von ſtreikenden Ar⸗ beitern durch unnötige Truppenentfaltung geſtört werde. Auf dieſe Kritik Macdonalds erteilte Churchill eine ener⸗ giſche Antwort und verteidigte warm die Haltung der Regierung, die durch die Notlage vollkommen gerecht⸗ 7 5 ſei. Er betonte, daß eine fortgeſetzte Stockung des Eiſenbahnverkehrs Beſchäftigungsloſigkeit und Hun⸗ gersnot in großen Teilen des Landes hervorgerufen haben würde und erklärte, keine Blockade durch einen Feind hätte in ſo wirkſamer Weiſe einen Druck auf die große Maſſe der Bevölkerung des Landes ausüben kön⸗ nen. Ich weiß keinen Fall in der Geſchichte, ſagte Chur⸗ chill, wo eine ſolche Kataſtrophe jemals ein großes Ge⸗ meinweſen bedroht hat. Ich erkenne an, daß die Eiſen⸗ bahner im ganzen Lande nichts zu tun haben mit der Schmach und Schande des Aufruhrs und der Vorfälle von Unordnung, für die die Verantwortung gewiſſen an⸗ deren Perſonen zugeſchrieben werden muß. Aber es wäre nig, zu behaupten, daß der Ausſtand ohne Gewalttätigkeit durchgeführt worden ſei. Die Regierung hat weder für das Kapital noch für die Arbeiter Partei ergriffen, ſondern ſich auf die Seite des Volkes geſtellt. (Beifall), und wir ſind bereit, ſtark und vertrauensvoll jedem Angriff und jedem Vorwurf zu begegnen, da wir als Bevollmächtigte verantwortlich ſind für die Wohl⸗ fahrt und Sicherheit des Volkes. Nur an dieſes und ſeine Lebensintereſſen denken wir und haben verſucht, unſere Pflicht zu erfüllen.(Lauter Beifall.) Im Ver⸗ laufe der Debatte kam es noch zu einer lebhaften Aus⸗ einanderſetzung zwiſchen Keir Hardie und Lloyd George. Letzterer erklärte, wenn Umſtände ſich ergeben würden, die den Zuſammentritt des Parlaments zur Genehmi⸗ gung irgend einer Handlung der Regierung notwendig machen würden, würde man nicht zögern, das Parlament zuſammenzuberufen. Das Haus vertagte ſich dann bis zum 24. Oktober. e N Portugal. Die Nationalverſammlung genehmigte den endgil⸗ tigen Wortlaut des Verfaſſungsentwurfs, den der Präſi⸗ dent und die anweſenden Abgeordneten unterzeichneten. Die neue Verfaſſung wurde ſodann unter großer Be⸗ geiſterung verkündigt. Der Betrag der ungeſetzlichen Vorſchüſſe der Kö⸗ nigsfamilie iſt von einer Kommiſſion mit 4900 Konti (1 Konto= 4535,7 Mk. Gold) feſtgeſtellt worden. Außerdem iſt feſtgeſtellt, daß ſeit 1898 über 35 000 Konti ausgegeben wurden, deren Verwendung nicht mehr feſtzuſtellen iſt. An Private und Beamte wurden im Jahr 1906 Vorſchüſſe gegeben, die erſt nach 50 Jahren rück⸗ zahlbar ſind. Der Rommiſſion wurden weitere 30 Tage zur Beendigung der Arbeit gegeben, dann wird die An⸗ elegenheit den Gerichten überwieſen, damit ſich der taat durch Beſchlagnahme der Güter der Braganzas bezahlt macht. Die Vorlage dieſes Berichts unmittelbar vor der Präſidentenwahl, die am Donnerstag 24. Auguſt ſtattfinden ſoll, iſt ein ſehr geſchickter Schachzug der Regierung Aber die Monacchiſtiche Bewegung.— Die Diäten für Abgeordnete und Senatoren wurden von der Kammer auf 450 Mark monatlich feſtgeſetzt. Die Kammer bewilligte volle Amneſtie für alle Teilnehmer an den Tumulten, zu denen es am 7. April vor dem Marineminiſterium kam. Der Gehalt des Präſidenten wurde auf 18, ſein Speſenzuſchuß auf 6 Kontos feſtgeſetzt. N Lokales. Seckenheim, 24. Auguſt. Mitteilungen aus der Gemeinderats⸗Sitzung vom 22. Auguſt. 2 Grundſtücke werden geſchätzt. Das Geſuch der 4 angrenzenden Fabriken der Land⸗ ſtraße 3 zwiſchen Seckenheim und Mannheim um Teerung der Straße wird abgelehnt, da ein dringendes Bedürfnis um deswillen nicht vorliegt, weil die Anweſen nicht un⸗ mittelbar an der Landſtraße gelegen ſind. Es ſollen zwei neue Zuchtfarren auf dem Markte zu Radolfzell oder Mosbach angekauft werden. Zwei Brandſchadentabellen werden vollzogen. Daß Aufſeher Jakob Spreng nebſt Familie in Rheinau in den badiſchen Staatsverband aufgenommen wurde, wird mitgeteilt. Es wird mitgeteilt, daß auf 1. Auguſt 1911 Seckenheim 5964 und Rheinau 4179 Einwohner zählte. Der Wirtſchaftsplan für das Jahr 1912 wird bekannt gegeben. Die Feſtſetzungen der ortsüblichen Taglöhne, des Durch⸗ ſchnittswertes der Naturalbezüge, ſowie des durchſchnitt⸗ lichen Jahresarbeitsverdienſtes der forſt⸗ und landwirt⸗ ſchaftlichen Arbeiter werden vorgeſchlagen. Die Lieferung des benötigt werdenden Schotter⸗ und Abraummaterials wird wie folgt vergeben: für Seckenheim an ſtaatliches Porphyrwerk Doſſenheim, für Rheinau an das Porphyrwerk Weinheim. Das Statut für die Abgabe von Waſſer aus der Waſſerleitung wird genehmigt. Ueber die Beſtellung einer Kommiſſion für die An⸗ gelegenheiten der Waſſerverſorgungsanlage Seckenheim wird ein Ortsſtatut erlaſſen und vollzogen. Die Beſchluſſe über den Beizug der Angrenzer zu den Kanalkoſten werden vollzogen. Das Entwäſſerungsgeſuch des Franz Berlinghof, 1— dasjenige des Jakob Reuther dahier werden ge⸗ nehmigt. Verſchiedene Rechnungen werden zur Anweiſung genehmigt. 8. 2. Ev. Kirchengemeinde. Am kommenden Sonntag findet in hieſiger Gemeinde eine Kirchenviſitation ſtatt, die ſich auf das geſamte kirchliche Leben erſtreckt; die — 11 Honning von Reilingen, Pfarrer Heinzerling von Plan ſtadt und Kirchenälteſter Müller aus Reilingen. Hauptgottesdienſt um halb 10 Uhr iſt die Gemen herzlichſt eingeladen; nach demſelben findet eine Prüfung der Chriſtenlehre ſtatt. 5 Eine Bürgerausſchuß⸗Sitzung findet kommend Dienstag, den 29. Auguſt, nachmittags 5 Uhr ſtatt. D dem Kollegium vorliegende Tagesordnung iſt ſehr umfang reich und wichtig.(Siehe die diesbezügliche Bekanntmachul in vorliegender Nummer.) 10 Von der Ziegen⸗Ausſtellung. Wie nicht ande zu erwarten war, erfreute ſich die am letzten Sonntag, der Reithalle abgehaltene Ausſtellung des hieſigen Ziege, zucht⸗Vereins eines recht guten Beſuches. Einen keinesweh leichten Stand hatten die Preisrichter bei der Prämien der Tiere, da das Zuchtmaterial durchweg ein gutes was Die im„Adler“ abends ſtattgefundene Preisverteiluſ hatte folgendes Ergebnis: Für Böcke erhielten 1. 1 Ehrenpreiſe: Johann Friedel, Jakob Ditſch und Seit Klumb; 2. Preiſe: Wilhelm Eder, Georg Keller; 3. Prei Andreas Schmich, Wilhelm Eder. Für Ziegen: 1. 4 Ehrenpreiſe: Thomas Klumb, Jakob Ditſch, Wilh. 4 Martin Keller; 2. Preiſe: Konrad Weißling, Gg. bun Adam Reger, Georg Erny; 3. Preiſe: Alois Kern, Adaß Reger, Philipp Weißling. Für Ziegenlämmer: 105 Ehrenpreiſe: Joſef Grab, Franz Falter; 2. Preiſe: Ja 10 Ditſch, Karl Sitzler, Wilhelm Eder; 3. Preiſe: Adi Reger, Peter Blümmel, Thomas Klumb, Franz Stein un Philipp Gärtner. Die Ehrenpreiſe beſtanden zumeist u Haushaltungsgegenſtänden, während die erſten, zweiten* dritten Preiſe 5, 3 und 2 Mark betrugen. Als M richter fungierten die Herren Bezirkstierarzt Dr. 1 Mannheim, Bezirkstierarzt Dr. Marquart⸗Wein heim Valentin Hördt⸗Weinheim. 8 90 Fußball⸗Geſellſchaft Seckenheim 1898. am letzten Sonntag auf dem Fußballplatze abgehalten olympiſchen Spiele nahmen einen ſehr ſchönen 1 intereſſanten Verlauf. Leider mußten wir wieder 10 ſtatieren, daß das Intereſſe der hieſigen Bevölkerung ame, ein ſehr mäßiges iſt, denn von Seckenheims Einwohlg ſchaft war faſt nichts zu ſehen. Es iſt ſehr bedauern 90 daß ein Verein wie die Fußball⸗Geſellſchaft, die ſich 95 alle Mühe gibt, dem Publikum etwas zu bieten, bei ſt 5 gen Einwohnern ſo wenig Unterſtützung und Jan ndet.— Als Sieger gingen in den einzelnen Käme, hervor: 100 Meter Laufen: 1. Löſch, 2. Merklein, 3. Wale, 400 Meter Laufen: 1. Löſch, 2. Walter; Kugelſtoße 1. Happel, 2. Hauk; Diskuswerfen: 1. Hauk, 2. Reuthe Fußball⸗Weitſtoßen: 1. Schreiber, 2. Kuhn; Weitſten mit Anlauf: 1. Happel, 2. Hauk; Speerwerfen: 1. 1 2. Schröder, 3. Marzenell; 100 Meter Fußbaltreiig 1. Kuhn; Schleuderballwerfen: 1. Schröder, 2. Oise Dreiſprung: 1. Löſch, 2. Hauk; 1500 Meter Le 1. Fähnle, 2. Hetzler.— Das am Abend veranſtache Gartenfeſt hielt die Mitglieder noch lange in fröhl Runde beiſammen. ben Ring⸗ und Stemmklub„Germania“. Bel am vergangenen Sonntag in Friedrichsfeld abgehac ſ Athleten⸗Wettſtreit errang ſich Jak. Hammer in der el Klaſſe im Stemmen den dritten Preis und im Ringen each Hans Eſchelbach in der zweiten Klaſſe den erſten nebſt Ehrenpreis. g Die Kunſt⸗Arena Familie Knie veranſtaltet Sa 1 u. Sonntag in der Wörthſtr., nicht wie im Inſeratenteil ang, geben auf den Planken, drei Vorſtellungen, deren b attraktion das Beſteigen des Drahtſeils einer Dame b. ih Wo auch bisher die Familie aufgetreten iſt, hat ſie ſich durch 05 wirklich muſtergiltigen und zugleich künſtleriſchen Leiſtu den ungeteilten Beifall aller Zuſchauer errungen, de Jahren ſchon war dieſe Kunſt⸗Arena für kurze Zelt e zu Gaſte und erregte dabei das Aufſehen Aller. I Gründer dieſer Geſellſchaft wurde leider ein Opfer 1 10 gefährlichen Berufes, indem er vom Drahtſeil abſt 1 und dabei ſein Leben einbüßte.— Im übrigen ſei au in heutiger Nummer befindliche Anzeige verwieſen, auß alles Nähere zu erſehen iſt. seh Das Gewitter, das am Dienstag nachmittag über unſeren Ort entlud und wieder das langer det köſtliche Naß brachte, hatte eine arge Stör ug U — 1 11. Elektrizitätswerkes ſchlug, 9 Energie arbeitende hieſige Betriebe in Mitleidenſchg 10 zogen wurden. Auch die Waſſerleitung ſtellte auf 0. Stunden ihren Dienſt ein. Um 7 Uhr abends wa Schaden wieder ausgebeſſert. Aus Nah und Fern. e () Karlsruhe, 23. Aug. Auf merkwürdige, möchte man ſagen wunderbare Art, wurde hier ah lebensmüdes Mädchen vom Tode gerettet. Geſtern mittag ſtürzte ſich nämlich eine ledige Vuchhalter ß dem zweiten Stock eines Hauſes auf der Kaiſer iel. auf den Gehweg. Die Lebensmüde wurde aber von ball untenſtehenden Herrn, der den Vorgang beobachkel Vel aufgefangen, ſo daß das Mädchen nur eine leichte letzung an der Stirne erlitt. 0 ee () Mannheim, 23. Aug. Im benachbarten b wigshafen zogen ungefähr 300 ſtreikende Arbeite vll, von der Anilinfabrik nicht wieder aufgenommene den, vor das Bezirksamtsgebäude. Die zwei Heß des freien Gewerkſchaftskartells erſuchten den Miche amtmann, doch bei der Fabrikdirektion für die Wen einſtellung auch dieſer Arbeiter ſich zu verwende che 0 ihnen zugeſagt wurde. In geſchloſſenem Zuge u der ſich die Ausſtändigen nun zum Bahnhof und — —— 0 fil nach l Anilinfabrik. Angeſichts der in der Nähe aufgeſt del Gendarmerie⸗ und Schutzmännerpoſten löſte e Zug auf. e eee e. 2 () Mannheim, 23. Aug. Ein Gewitter, einem orkanartigen Sturm begleitet war, zog über die Stadt, ohne ſich jedoch zu entladen. ter zog, nachdem es etwas geregnet hatte, wurm von dannen. In Feudenheim richtete der Ss wil den Bäumen beträchtlichen Schaden an. Das Dag faſt ſämtlich zu Boden geſchlagen, die Bäume, 7 Aeſte beraubt. An der Bergſtraße, namentlich! 15 tershauſen ſoll ſtarker Hagelſchlag niedergeg die Feldfrüchte. namentlich Tabar und O 3 n Zu 9 195 ef, —— chkeke— Inf Mannheimer Schlachthauſe würde der Retzgermeiſter Karl Schmahl von hier vom Hitzſchlag getroffen und war ſofort tot. i () Heidelberg, 23. Aug. Die Ernte iſt im Neckar⸗ tal im allgemeinen gut unter Dach gebracht worden. enden Was die Qualität und Quantität betrifft, ſo iſt Weizen, De Dinkel, Roggen als gut und Gerſte als ſehr gut zu be⸗ fang zeichnen. Hafer iſt infolge der anhaltenden Trockenheit ſchun] geringer ausgefallen. Das meiſte Oehmd iſt ſpärlich, aber gut in die Scheunen gebracht worden. Die Kar⸗ inder boffeln ſind noch durchweg gut, werden aber nur einen ag l. Preiviertel⸗Ertrag liefern. Aepfel gibt es recht wenig fegen] und fie werden wohl ſehr teuer werden. Dagegen ſind aweh] Birnen in großen Mengen vorhanden. Zwetſchgen gibt erung es gleichfalls nur wenig; die meiſten ſind ſchon unreif wal] und verdorrt von den Bäumen gefallen. u() Heidelberg, 23. Aug. Beim geſtrigen Gewit⸗ u ler ſchlug in Sandhauſen der Blitz in das Wohnhaus Beo] des Martin Köhler VI., Werkmeiſter, ein. Das Haus reis rannte vollſtändig nieder. Das Nachbarhaus mußte teil⸗ un peiſe abgebrochen werden, um den Brand zu lokaliſieren. Edel Menſchenleben ſind nicht zu beklagen. Ein Hund iſt umb verbrannt. Der Gebäudeſchaden beträgt ca. 5000 Mk. e) Bretten, 23. Aug. dier iſt die mit Frucht 100 gefüllte Scheune des Landwirts Zonſius total abge⸗ 5. nt. Es iſt dies innerhalb kurzer Zeit der dritte ue] Grand hier. 1 0( Forſt bei Bruchſal, 23. Aug. Bei dem geſtern n u abend niedergegangenen Gewitter, welches den ſchon lange 31 l ſeſehnten Regen für die ausgetrockneten Fluren brachte, Uu, chlug der Blitz in die Scheune des Nikolaus Böſer; 1 un le Scheune, welche mit Frucht und Heu angefüllt war, ging ſofort in Flammen auf und brannte bis auf den und nieder. Der Beſitzer, der zufällig in der Scheune tene ar, kam mit dem Schrecken davon. Das Vieh konnte und noch gerettet werden.— Kaum waren die Be⸗ fol. ohner zur Ruhe gegangen, als ſchon wieder die Sturm⸗ gpl Zocken läuteten. Diesmal brannte die Scheune des hne Aathelbert Blumhofer. Trotzdem die Feuerwehr ſehr erlſh rell auf dem Brandplatz erſchien, und auch die Ein⸗ dogg ſtohnerſchaſt ſich ſehr rege an den Löſcharbeiten beteiligte, den 185 auch das Gebäude dem Feuer rettungslos zum ereſee Fuer. Dieſes Schadenfeuer iſt ſehr wahrſcheinlich durch pf unkenflug vom erſten Brand entſtanden. Beide Ab⸗ it hebrannten ſollen verſichert ſein. ohen„()) Bellingen, A. Müllheim, 23. Aug. Dreimal ither Uintereinander brannte es im Rheinwald bei Bellingen. run bas Feuer konnte zwar immer wieder gelöſcht werden, Hou doch iſt der Schaden nicht unbedeutend, es ſind im gan⸗ ben“ f etwa 55 Ar Wald den Flammen zum Opfer ge⸗ a allen. Die Aufregung im Dorfe war eine große, da fel man Brandſtiftung vermutete und wirklich iſt es der all] dendarmerie auch gelungen, einen 14jährigen Burſchen licht als den Urheber des Feuers zu ermitteln. 9 Von der Mainau, 23. Aug. Großherzogin den Luiſe begab ſich mit der Prinzeſſin Heinrich VII. Reuß ten, 5 der 19. d. M. nachmittags zum Beſuche des Königs und g r Königin von Württemberg von Schloß Mainau nach 0 Jeledrichshafen und kehrte am Abend wieder zurück. 3 ſtern mittag traf die Prinzeſſin Thereſe von Bayern dus Lindau auf Schloß Mainau ein. Die Rückkehr nach * Andau erfolgte am ſpäteren Nachmittag. a 5. 1() Konſtanz, 23. Aug. Eine nette Geſchichte von 10 mem verunglückten Saccharinſchmuggel berichtet der 10 5 i hurg. Volksfr.“ Ein Auto geriet beim„Blauen Haus“ 0 11 2 Kreuzlingen in Brand. Plötzlich entfielen ihm 1% utzende von Saccharintabletten, zum höchſten Gaudium 0 10 Jugend. Der Beſitzer entfloh mit ſeinem Gefährt 0 dligſt bis nach Lengwil, von wo die Kreuzlinger Polizei aan Aackrichtiat wurde. im Walde liege ein Automobil. 470 area— % Bekanntmachung und Einladung. 15 Dienstag, den 29. Auguſt 1911, % Nachmittags 5 Uhr 10 findet im Rathausſaale eine % Fiung des Bürgerausſchuſſes 4 1 lau. Die Herren Mitglieder werden dazu mit dem Er⸗ t b uchen um pünktliches und zahlreiches Erſcheinen eingeladen. 10 Gegenſtände der Tagesordnung ſind: . 1. Erſatzwahl des Bürgerausſchuſſes Rheinau um zwei Mitglieder. 5 g 2. Erlaß eines Statuts für die Abgabe von Waſſer ful aus der Waſſerleitung der Gemeinde Seckenheim. 1 8. Bildung einer beſonderen bleibenden Kommiſſion f 10 a für die Waſſerleitungsangelegenheiten. 1 ö 4. Erlaß zweier Gemeindebeſchlüſſe über den Rücker⸗ 10 ſatz der Koſten für die Anlage unterirdiſcher e 0 Abzugskanäle im Hanptort Seckenheim. a 6. Gebührenfeſtſetzung für an Ortseinwohner aus der „ Sandgrube abzugebenden Sand. 8 6. Verkündung der Gemeinderechnung für das 905 1 Jahr 1910. 950 7. 330 15 der Krankenhausrechnung für das 5 ahr 1910. 0 8. Verkündung der Gemeindekrankenverſicherungs⸗ 112 N rechnung für das Jahr 1910. „. Verkündung der Ortsviehverſicherungsrechnung e v für das Jahr 1910. f ab g Seckenheim, den 22. Auguſt 1911. de gürgermeiſteramt: Ratſchreiber 1— Volz. Koch. Bekanntmachung. 1 i Förderung der Viehzuch tim Kreiſe Mannheim betr. 1 voſſ Der Verband der oberbadiſchen Rindvieh⸗Zuchtge⸗ A alchaften veranſtaltet am Montag, den 18. und bu Dienstag, den 19. September 1911 feinen dies⸗ nen Zentral⸗Zuchtviehmarkt in Radolfzell und der am and der unterbadiſchen Rindvieh⸗Zuchtgenoſſenſchaften le Nennerstag, den 14. September 1911 ſeinen laͤhrigen Zucht⸗Milchviehmarkt in Mosbach. uf beiden Märkten können Landwirte und Gemeinden Vedarf an gezuchtetem Jung⸗ und Großvieh(Farren, f nd Kühen) 2 der Hitze die Fahrten einſtellen mußten. 8%ßTFFFFFFETCTCTCTCTCb0bC0 und der ganze Weg von der Unfallſtelle bis zu deſſen Standort fei mit Saccharin beſtreut. Der Saccharin⸗ ſchmuggel ſcheint trotz des vielfach bitteren Nach⸗ geſchmackes— diesmal war er ſogar etwas brenzlich— doch für viele ein ſüßes, verlockendes„Geſchäft“ zu ſein Neues aus aller Welt. * Milchboykott. Infolge geſteigerter Milchpreiſe boykottieren die Bewohner verſchiedener franzöſiſcher Städte, ſo Maubeuge und Nuits⸗St. Georges bei Dijon, die Milchhändler und kaufen nur die für Kinder und Kranke notwendige Milch. * Eine Lokomotive ſtürzt in einen Kanal. Auf dem Bahnhof Blage bei Bordeaux ſtürzte eine Rangierlokomotive in einen Kanal. Es war unmöglich, den Lokomotivführer, deſſen Kopf und Arme aus dem Waſſer hervorragten, zu retten, da ſeine Beine in der Maſchine eingekeilt waren und man mußte zuſehen, wie der Mann allmählich ertrank. Unwetter in der Schweiz. Faſt in allen Teilen der Schweiz ſind ſchlimme Unwetter losgebrochen, be⸗ gleitet von Stürmen und Hagel. In den Kantonen Genf und Waadtland ſind Obſt⸗ und Weinernte teilweiſe ver⸗ nichtet. Aus dem Teſſin treffen Hiobspoſten ein. Dil Ortſchaft Cozzo iſt von ihren Nachbarorten durch eine Ueberſchwemmung iſoliert, die Ortſchaften Bogns und Certara ſind durch Erdrutſche bedroht. Das Telephon von Baſel nach Frankreich und Deutſchland iſt unter⸗ brochen. b * Schweres Unwetter in Frankreich. Schwere Gewitter ſind in verſchiedenen Teilen Frankreichs nieder⸗ gegangen und haben großen Schaden angerichtet. In der Umgegend von Biarritz wurden drei Perſonen vom Blitz erſchlagen. Die Weinberge und Obſtplantagen in der Umgebung von Moulin haben ſtark gelitten. In Cyonnax ſind die Schuppen, in denen man Flugapparate untergebracht hatte, teilweiſe zerſtört worden. In Cher⸗ bourg und der Umgegend hat der Blitz vielfach gezün⸗ det. In St. Pardoux ſchlug der Blitz in einen Baum, unter dem zwei junge Leute Schutz geſucht hatten; beide wurden getötet. ö * Leonardos„Mona Liſa“ verſchwunden. Am Dienstag nachmittag wurde im Louvre⸗-Muſeum in Paris die Entdeckung gemacht, daß die in der Salle Carree aufgehängte Mona Liſa, das berühmte Bild von Leonardo da Vinci, verſchwunden iſt. Die Säle der Galerie ſind jetzt ſehr wenig beſucht und es iſt möglich, daß ſich jemand einen ſchlechten Scherz erlaubt und das Bild irgendwo verſteckt hat, denn an den Ausgängen des Muſeums wird in der Regel eine ſtrenge Kontrolle ausgeübt, wer mit einem Bilde das Muſeum verläßt, bedarf dazu eines beſonderen Paſſierſcheins der Ver⸗ waltung. Die Verwaltung hat trotz aller Nachforſchun gen bis jetzt keine Spur von dem verſchwundenen Bilde entdeckt, an einen Diebſtahl glaubt ſie aber nicht, da 95 Bild unmöglich in den Handel gebracht werden kann. N Wa a Vom Luftſchiff„Schwaben“. Das Luftſchiff „Schwaben“ hat nunmehr eine ganze Reihe erfolgreicher Fahrten hinter ſich. Es hat bis jetzt insgeſamt 53 Fahr⸗ ten ausgeführt, darunter 11 Probefahrten. Während der 42 Paſſagierfahrten wurden in 90 Stunden 6000 Kilo⸗ meter zurückgelegt und einſchließlich des Perſonals 843 Perſonen befördert. Während ſämtlicher Fahrten war kein einziger Zwiſchenfall zu verzeichnen, wobei zu be⸗ achten iſt, daß die ſehr heiße Jahreszeit für die Luft⸗ ſchiffahrt beſonders ungünſtig war. Dieſe Zahlen zeigen die große Ueberlegenheit der Zeppelin⸗Luftſchiffe zumal gegenwärtig, wo Luftſchiffe anderer Syſteme, ſo Parſeval und der Ballon der Aſtra⸗Geſellſchaft in Luzern, infolge zahl von Anmeldungen einkommt, eine Kommiſſion von Sachverſtändigen, darunter einen Bezirkstierarzt, behufs Mitwirkung beim Einkauf der Tiere nach Nadalfzell und nach Mosbach ſenden. Die Kreisverwaltung wird außerdem für eingeführte Farren und weibliche Zuchttiere angemeſſene Kreisprämien bewilligen, vorausgeſetzt, daß zum Ankauf der Tiere die Kreiskommiſſion ihre Zuſtimmung gegeben hat. Die Eiſenbahnfrachtkoſten werden von der Großh. Staatskaſſe und der Kreiskaſſe übernommen. Wir bringen dies zur öffentlichen Kenntnis mit der Aufforderung an die Landwirte, von dem beabſichtigten Einkauf weiblichen Zuchtviehs dem unterzeichneten Bürger⸗ meiſteramt längſtens bis 1. September 1911 Mit⸗ teilung zu machen. Seckenheim, den 19. Auguſt 1911. gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Die Errichtung einer Zwangsinnung fur das Gipſer⸗ und Stukkateurgewerbe im Amtsbezirk Mannheim betr. 5 Die Gipſer und Stukkateure in den Landgemeinden des Amtsbezirks Mannheim werden gemäß 8 21 der Voll⸗ zugsverordnung zur Gewerbeordnung vom 4. April 1898 hiermit aufgefordert, am Freitag, den 1. Feptember 1911, nachmittags 5 Uhr ihre Stimmen für oder gegen die Errichtung der beantragten Zwangsinnung für das Gipſer⸗ und Stukkateurgewerbe im Amtsbezirk Mannheim bei dem Bürgermeiſteramt ihres Wohnortes abzugeben. 5 f Die Stimmabgabe hat perſönlich und mündlich bei dem Bürgermeiſteramt zu erfolgen. Nur die in der auf⸗ geſtellten Liſte enthaltenen Gipſer und Stukkateure dürfen an der Abſtimmung teilnehmen. e Mannheim, 21. Auguſt 1911. Groſth. Lezirksamt IV. gez. Dr. Bechtold. Seſchluß. Vorſtehendes bringen wir mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis, daß die Stimmenabgabe während obigem Zeitpunkt auf dem hieſigen Rathaus Zimmer 7 zu erfolgen hat. Seckenheim, 24. Auguſt 1911. eee Ratſchreiber olz. 3 Koch. Vermiſchtes. Der deutſche Durſt. Man ſpricht immer vom vielen Trinken, aber nicht vom vielen Durſt. Die Wech⸗ ſelwirkung dieſer beiden Faktoren zeigt ſich im Konſum und am erſten im Konſum von Bier, denn die Deutſchen ſind bekanntlich eine biertrinkende Nation. Die Antial⸗ koholbewegung hat in Deutſchland auch in erſter Linie gegen das Biertrinken und auf den Hochſchulen gegen den Trinkzwang Stellung genommen. Sie hat auch in wenigen Jahren ziemlich viel erreicht. Während der trinkfeſte Bayer im Jahr 1907 noch 240 Liter Bier auf den Kopf fertig brachte, iſt der Konſum 1908 auf 235 und 1909 auf 230 Liter Bier zurückgegangen. Aehnliche Erfahrungen konnten gemacht werden im Brauſteuerge⸗ biet, wo 1907 noch 89, 1908 aber nur 84 und 1909 nur 79 Liter Bier auf den Kopf der Bevölkerung kom⸗ men. In Württemberg und in Baden 99•9 der Bier⸗ konſum ebenfalls zurück, 1907 noch 169 bezw. 158, 1908 nur 154 bezw. 150 und 1909 nur mehr 146 Liter Bier, wogegen in Elſaß⸗Lothringen der durchſchnittliche Bierverbrauch 1907 und 1908 noch 98 Liter betrug und erſt 1909 auf 88 Liter zurückging. Im deutſchen Zoll⸗ gebiet kamen auf den Kopf 1907 noch 111 Liter, 1908 noch 105, aber 1909 nur mehr 100 Liter. Im ganzen aber verſchlang der deutſche Durſt im Jahre 1907 an Bier 138 579000 Hektoliter. 1908 aber 133 466 000 Hektoliter und 1909 noch 128 805 000 Hektoliter Bier. Der Bierkonſum ging ſomit innerhalb zwei Jahren um 9 774 000 Hektoliter zurück. Immerhin eine recht reſpek⸗ table Summe. In Württemberg ſank der Bier⸗ verbrauch von 1907 mit 3 973 000 Hektoliter und von 1908 mit 3 655000 Hektoliter auf 3 514000 Hektoliter im Jahre 1909. Dabei darf aber nicht vergeſſen werden, daß im Schwabenlande ein ganz reſpektabler Moſtkonſum 1 nebenher läuft. 1 11 Warum Bismarck den Kopf gerade trug Aus dem erſten Lebensjahre des Fürſten Bismarck wird jetzt eine eigenartige Erinnerung bekannk.„Meine Großmuk⸗ ter“— ſo ſchreibt ein Mitarbeiter der„Tägl. Roſch.“ — Charlotte Thürnagel lebte damals als junges Mäd⸗ chen bei ihren Eltern, die auf Schönhauſen in der Guts⸗ wirtſchaft beſchäftigt waren. Sie erinnerte ſich recht gut mancherlei Einzelheiten aus jenen Tagen, insbeſondere erzählte ſie gern von der freudigen Aufregung im Jahre 1815, die gleichzeitig mit der Ankunft des Klapper⸗ ſtorches auf Schönhauſen einkehrte. Oft genug hat der kleine pausbäckige Otto in den Armen meiner Groß⸗ mutter geruht, die ihren Schutzbefohlenen ſorgſam durch Park und Garten trug. Der zukünftige Reichskanzler entwickelte ſich in den erſten Monaten ſeines irdiſchen Daſeins vorzüglich, bald aber entdeckten die entſetzten Eltern, daß der kleine Otto ſein Köpfchen beſtändig nach der linken Seite hängen ließ. Man befürchtete ernſtlich, der Knabe werde dauernd einen ſchiefſtehenden Kopf behalten und verſuchte alle möglichen Mittel, um das widerſpenſtige Köpfchen aufrecht zu erhalten. Ver⸗ gebens. Endlich wurde auch der kluge Gutsſchäfer zu Rate gezogen, und dieſem ſchlichten Manne aus dem Volk verdankt das Deutſche Reich einen Kanzler, der ſeinen Kopf ſtets gerade trug. Der kluge Schäfer ſchaffte Rat. Er wandte ein draſtiſches Mittel an, das ſeine Wirkung nicht verfehlte. Eine Bürſte mit kurzen, etwas ſteifen Borſten wurde auf die linke Schulter des kleinen Patienten befeſtigt; ſowie nun das Köpfchen in die ge⸗ wohnte ſchiefe Stellung ſank, fuhr es, veranlaßt durch die unſanfte Berührung der Borſten, in die gewünſchte aufrechte Haltung, die es dann bald— für immer beibehielt! 3 Für die Redaktion verantwortlich: Hugo Loeb in Seckenheim a Die Kreisverwaltung wird, wenn eine genügende An⸗ Koch. doc 2 Kaminfeger. J Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß der Kaminfeger mit dem Reinigen der Kamine be- gonnen hat. Seckenheim, den 22. Auguſt 1911. gürgermeiſteramt: Volz. Fammel-Anzeiger. ö Uur für Mitglieder der Jaudw. Ein- u. Nerkanfsgenoſſenſg. Beſtellungen in Reps werden jetzt noch entgegenge⸗ nommen.. 2 1 Koch. Gewürz-Kuchen. Zutaten: 250 f Butter, 375 f(/ Pfd.) Zucker, 6 Eier, das Weiße zu Schnee geschlagen, 500 g Weizenmehl, 1 Pãckchen von Dr. Oetker's Backpulver, 1 Teelöffel voll Zimt, 1 Messerspitze voll gemahlene Nelken, 50 f Sukkade, 125 f Korinthen, 3 Eßlöffel voll G0 g) Kakao, ½ bis / Liter Milch. a Zubereitung: Die Butter rũnre schaumig, gib Zucker, Eigelb, NMilch, Mehl, dieses mit dem Backpulver gemischt, hinzu und zuletzt den Kakao, die Korinthen, Sukkade, Zimt, Nelken und den Flerschnee. Fülle die Nasse in die ge- fettete Form und backe den Kuchen in rund 1% Stunden. Anmerkung. Man gibt zu dem Teig so viel Nilch, daß er dick vom Löttel tiießt. 5 Fußball geſellſchaft SHeckenheim 1898. Morgen abend —— 2 ſtarke Einleg⸗Schweine f 8 1 5 ear 6. Vebungsspiel Lw. ed fur ſämtliche Aktiven. Zubehör ſofort zu vermieten. Der 1. Spielführer. Diefenbach, Bäter, Nur 2 Tage! Kunst-Hnzeige! Die berühmte Familie Knie Nur 2 Tage! gibt Samstag abend ½,9 Uhr auf den Planken ihre grosse D Eröfinungs- Vorstellung. Sonntag nachm. 4 Uhr Auſtreten sämtlicher Künstler. Sonntag abend ½9 Uhr letzte Vorstellung verbunden mit grossem Feuerwerk. Der Inhaber dieser Kunst-Arena ist ein Sohn des berühmten Franz Knie, mit welchem er das letztemal vor 20 Jahren hier auftrat. 618 Auftreten des Herrn Knie sen. und Enie jun., sowie der berühmten Drahtseilkünstlerin Fräulein Eichelsdöôrfer. Grosser Nationaltanz(Cake-Walk), getanzt von einem Herrn und einer Dame. Die Besteigung des hohen Drahtseils findet auf einem Draht von 15 mm Durchmesser statt. Mache die hiesige Einwohnerschaft auf meine Kostüme, sowie elegantes Auftreten aufmerksam. Die Zwischenpausen werden durch den dummen August wirkungsvoll ausgefüllt. konzertiert eine Musikkapelle. Elektrische Beleuchtung. Während der Vorstellung Erwachsene Zuschauer zahlen 20 Pfg., Kinder 10 Pfg. Beim Besteigen des hohen Seiles werden 10 Pfg. extra erhoben. Es ladet ergebenst ein Die Direktion. empfiehlt G. Zimmermann Männergesang-Verein gegründet 186l. Heute abend OGesangprobe. Vollzähliges Erſcheinen er⸗ wartet Der Vorſtand. Liedertafel Seckenheim. Samstag, den 26. d. M., abends punkt ½9 Uhr ge- mütliche Juſammenkunft bei unſerem Mitgliede Frey „Zur Roſe“. f . e Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. Fenſter⸗ n Buntglas⸗Papier 207 A Demnächst beginnen neue Berufsstörung genommen werden. Lehrfächer: Ronde Maschinenschreiben. erfolggekrönten Unterrichts. Anmeldungen werden bald erbeten. Gebr. Gander, CI, 8 Mannheim am Paradeplatz. Au. 1. Perbauf von Liegenschaften Vermittelung von Hypotheken wt Carl Arnold, Seckenheim, Dammſtr. 1. Städt. Sparkasse Schwetzingen mit Gemeindebürgschaft. Sämtliche Einlagen werden vom Tage der Einzahlung an zu 3% Prozent verzinst. Geschäftsbücher Hof-Kalligraphen nander's Inleihode Gegründet 857— Diplom 1882 Prämiert 1896 Patent 1902 Haupt-Kurse für Damen u. Herren sowie für erwachsene Söhne u. Töchter, die sich für den kaufm. Beruf vorbereiten wollen. 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