* 7 7 0 N 0 Erſche int Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. 5 bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. 1 Berlin, 1. Sept. Heute vormittag fand auf dem ſabelhofer Feld die große Parade über das Gardekorps e Die Parade wurde kommandiert vom komman⸗ lienden General des Gardekorps, General der Infan⸗ e v. Löwenfeld. Eine große Anzahl Fürſtlichkeiten khnte der Parade bei. Ferner waren viele hohe Offi⸗ de geladen. Der Kaiſer in der Uniform des 1. Gar⸗ igiments zu Fuß war gegen 8 Uhr zu Pferd erſchie⸗ Die Kaiſerin traf im Sechsſpänner ein. Am rechten Amel verſammelten ſich der Kronprinz und die hier he kaiſerlichen Prinzen und Prinzeſſinnen des glichen Hauſes, der König von Sachſen, die Groß⸗ ö ge von Baden, Heſſen, Mecklenburg⸗Schwerin, kklenburg⸗Strelitz, Oldenburg, die Herzöge von Sach⸗ l und Anhalt, die Fürſten von Waldeck und Hohen⸗ bern, der Erbprinz von Meiningen, der Erbprinz Reuß e Prinz Johann Georg von Sachſen, Prinz Max Baden, der Erbgroßherzog von Mecklenburg⸗Stre⸗ 10 türkiſche Thronfolger, der mit dem türkiſchen fheaſter in einem königlichen Vierſpänner ſaß. Der i iſche Thronfolger beobachtete den Vorbeimarſch ſtehend em Wagen, augenſcheinlich mit großem Intereſſe. ſaend der Parade kreuzte das Flugzeug„Taube“ 0 erholt über dem Feld. Der Vorbeimarſch war kurz 0. 10 Uhr beendet. Der Kaiſer führte alsdann die kein ichen in die Stadt zurück. Die Rückkehr der Kai⸗ dit vom Paradefeld, ebenſo wie die des Kaiſers, der künden Prinzen Eitel Friedrich, Oskar, Auguſt, Wil⸗ bunt und Joachim an der Spitze der Fahnen und Stan⸗ lan einrückte, war von andauernden Ovationen be⸗ br Der Kaiſer wohnte im inneren Schloßhof dem hingen der Feldzeichen bei und verſammelte ſpäter die ſittedsrichter für die Kaiſermanöver um ſich. Die Maje⸗ ei uhſtäckten heute mittag mit den Umgebungen. e lauf* Schloß wohnenden Gäſte war Familienfrüh⸗ e 1 l 5 Berlin, 1. Sept. Heute früh wurde der Schrift⸗ 0. A. O. Weber, der Gatte der einſtigen Frau v. ſhalebeck, in ſeiner Wohnung verhaftet. Die Verhaf⸗ lalzerfolgte im Zuſammenhang mit einem ſchwebenden 5 ahren wegen Meineids, Betrug, Urkundenfälſchung ſhewegen unrechtmäßiger Aneignung der Geſchäfts⸗ deter des Verlags Seberhaus G. m. b.! ine erke Nachricht lautet: Weber iſt nach eingehender Aehmung durch den zuſtändigen Amtsrichter, wieder beien Fuß geſetzt worden. 5 — Die Menſchenfalle. Von Guy Thorne. (Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) Er e Toros beobachtete ſeinen Freund mit Neugier. t ka, wie das breite Geſicht vor ihm den alten Ausdruck Haſſes annahm, den er jahrlang mit ſo viel Be⸗ lech und Erfolg geſchürt hatte, und er wußte, daß etwas heben ſei, das in engem Zuſammenhang mit ihren men Plänen und Abſichten ſtehen mußte. Doch keine unterbrach den leſenden Freund. Wie groß ſeine ung auch war, er konnte warten. endlich warf der Amerikaner unter wildem Fluchen uuf Brief auf den Tiſch und ſchlug mit der Fauſt dröhnend 9 die Platte, gerade als ein niederfahrender Blitz das leucht, mit blendendem Licht erfüllte und zwei Geſichter wertete: das eine, das Antlitz eines Teufels, das eine vor Neugier und Aufregung zitternde Fratze. or Was gibt es— was gibt es?“ fragte de Toros. Swem iſt der Brief?“ beu ofort wurde Wilſhire ruhig. Ein lauernder Aus⸗ ein betrat in ſeine Augen, und um den Mund ſpielte uhniſches Lächeln. Der Brief iſt von Sir William Atherton,“ ſagte er. deine r teilt mir darin mit, daß ſein Sohn um die Hand ante Tochter anhält, die ihn ebenfalls liebt und ihn zu kalt en wünſcht. Ter Vater bittet um meine Einwilligung Wnſes mit, daß er bereit iſt, ein großes Heiratsgut 0 gen.“ dane war es der Spanier, der von ſeinem Sitz auf⸗ Arnd und mit geballten Fäuſten und blitzenden Augen Schauer ſpaniſcher. Flüche hervorſprudelde. Sein 8 Körper bebte vor Wut, und ſelbſt⸗ Wilſhire war zun ſtürmiſchen Ausbruch dieſes Haſſes überraſcht. elle fünf Minuten dauerte es, ehe de Toros ſich chere. Wilfhire hatte ihn mit Gewalt auf einen Stuhl 8 U — W ededrückt und hielt ihn an den Schultern feſt, ſo . unfähig war, ſich zu bewegen. Endlich wirkten enden und befehlenden Worte des Amerikaners Umisblatt der Bürgermeister ämter Seckenheim, Ilnesheim, Hecarhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Politiſche Wochenſchau. In die Zeit der Sedanfeiern, die jetzt wieder all⸗ überall in deutſchen Landen zu Ehren und zur Erinne⸗ rung an die Heldentaten unſerer Väter veranſtaltet wer⸗ den, fallen diesmal gerade die ernſten Worte, die unſer Kaiſer in Altona 11 hat. Einmütig, wie ſelten, hat die geſamte bürgerliche Preſſe Deutſchlands die Worte des Kaiſers kommentiert und zum Ausdruck ge⸗ bracht, daß der Kaiſer bei ſeinen Ausführungen ſehr glücklich war. Die ernſten Worte über die Notwendig⸗ keit einer ſtarken deutſchen Kriegsflotte zum Schutz un⸗ ſeres machtvoll emporſtrebenden Handels haben überall Widerhall gefunden und im jetzigen Stadium der Ma⸗ rokkofrage kann man ſich leicht ausrechnen, an weſſen Adreſſe eigentlich die Rede gerichtet war— an Eng⸗ land, unſeren größten und erbitterſten Neider und Geg⸗ ner in der Welt. Das haben wir wieder ganz deutlich in letzter Zeit geſehen. Trotz aller Verſicherungen von Freundſchaft und der Annäherungsverſuche gewiſſer Kreiſe läßt ſich eben doch die Tatſache nicht aus der Welt leugnen, daß uns England mit allen Mitteln an unſerer Ausdehnung hindern will. Die Worte des Kai⸗ ſers von der machtvollen deutſchen Konkurrenz auf dem Weltmarkt, die ſich nicht mehr verdrängen läßt, ſind jedem Patrioten aus dem Herzen geſprochen. Mit dem Kaiſer ſind wir einig darüber, daß wir uns um unſeren Platz an der Sonne wehren werden mit allen Mitteln, die uns zu Gebote ſtehen, auch mit den äußerſten! In der Marokkofrage werden nun bald die Würfel fallen, die Verhandlungen zwiſchen den Staatsmännern beginnen wieder. Hoffentlich hüllt ſich unſere Regierung nicht mehr in ſo tiefes Schweigen wie ſeither, ſondern läßt die Oeffentlichkeit ſo viel wiſſen, als im Intereſſe der Verhandlungen angemeſſen erſcheint. Wenn aller⸗ dings die Mitteilungen eines Münchner Blattes über die amtliche deutſche Auffaſſung richtig ſind, wonach eine politiſche Verzichtleiſtung Deutſchlands in Marokko und ſogar eine Abtretung unſerer Kolonie Togo in Frage kommt, ſo können wir jetzt ſchon der Regierung gegen⸗ über behaupten, daß ſie mit einem ſolchen Abſchluß ein recht ſchlechtes Geſchäft gemacht hätte und ganz ge⸗ wiß die Unzufriedenheit weiter Kreiſe erregen würde. Um ein ſolches Ergebnis hätten wir keinen ſolch großen Rummel zu machen und uns in die Gefahr eines Krieges zu begeben gebraucht! Nach wie vor muß die Forde rung ſein, feſt zu bleiben gegenüber den Anmaßungen Frankreichs, das ohne jedes Recht für ſich Marokko in Anſpruch nimmt! Erreichen wir am Ende nur ſo viel, wie oben angedeutet, ſo ſind wir gründlich über die Ohren gehauen und unſere Gegner werden ſich ins Fäuſt⸗ chen lachen! Mög' uns Gott davor behüten! Wenn man auch den kommenden Zeiten nicht eckar-Bofe demenheimer Mnzeiger, Iiuesheimer Hnzeiger, nekarhauser Zeitung. Edinger Zeitung Jufertionspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Neklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechauſchluſßt Nr. 16. u. Jahrgang auf der anderen Seite keineswegs ein Anlaß dazu vor, allzu ſchwarz in die Zukunft zu ſehen. Ueberall ſpricht man von einer Not und Teuerung und bedenkt dabei gar nicht, daß man durch immerwährendes Geſchrei von den ſchlechten Zeiten die gegenwärtige Konjunktur geradezu in die Höhe treibt, bis man dann auf einmal vor einer wirklichen Teuerung ſteht. Die lange Hitze- und Trocken⸗ periode hat ja ungünſtig auf die landwirtſchaftliche Lage eingewirkt, doch muß entſchieden von einem Vergleich mit dem Mißjahr 1893 abgeraten werden. Feſt ſtoht Hohne Zweifel, daß die Heuernte in quantitativer und qualitativer Beziehung ſehr gut befriedigt hat und daß auch die Getreideernte ein günſtiges Ergebnis geliefert hat und im letzten Bericht des deutſchen Landwirtſchafts⸗ rates, der ſicher eine gute Quelle iſt, wird feſtgeſtellt, tet ausfiel und die Ausſichten auf die Späternte ſich gewiß auch ein Umſtand, der in Betracht gezogen wer⸗ den muß und der zum mindeſten den Nusſall an der Spätfutterernte teilweiſe aufwiegen dürfte. Alſo wird es nicht unangebracht ſein, vor übereilten Preisſteigerun⸗ gen und Uebertreibungen ſich zu hüten! Unſere flei⸗ ßigen Winzer, die ſchon manche Jahre durch Mißernten entmutigt ſind, dürfen wohl dieſes Jahr, wenn nicht noch unvorhergeſehene Zwiſchenfälle eintreten, die Früchte ihrer mühevollen Arbeit ernten, denn die Weinberge würdig an ſeinen Jahrhundertvorgänger auzureihen. Ein Schaden wäre das nach den letzten Fehljahren durchaus nicht. Liebliche Ausſichten eröffnen ſich demnach allen Verehrern eines guten Tropfens! Die Marokkofrage. In Ikalien werden ſeit kurzem mehr und mehr Stimmen laut, die in der Marokkoaffäre Deutſchlands gutes Recht betonen. Das' meiſt geleſene große Blatt, der„Corriere della Sera“ in Mailand, dem man eine übermäßig freundliche Geſinnung dem deutſchen„Ver⸗ bündeten gegenüber nicht eben nachſagen kann, ver⸗ öffentlicht am 29. Auguſt an erſter Stelle einen Artikel aus Rom, der von dem Artikel der N. Fr. Pr. ausgeht und dem britiſchen Botſchafter rund heraus ſagt, ſeine Aeußerungen ſeien„unklug, ungerecht und im Wider⸗ ſpruch zu den Tatſachen“. Es gehe nicht an, Deutſch⸗ lands Haltung in der Marokkofrage„provozierend“ und „gewalttätig“ zu ſchelten. Nicht Deutſchland allein, ganz Europa ſei aufs ſtärkſte dabei intereſſiert, wenn Frank⸗ reich den Verſuch mache, ſeine afrikaniſche Machtſphäre um ein neues, gewaltiges Gebiet zu erweitern und da⸗ durch nicht allein das gegenſeitige Verhältnis der Mächte Der aufgeregte Mann ſaß ſcheinbar ruhig da, mit glitzern⸗ den Augen, lauernd, wie eine Schlange, die bereit iſt, vorzuſchnellen. a a 6 „Alſo, mein Freund,“ ſagte Wilſhire,„nehmen Sie ſich zuſammen, und hören Sie, was in dem Brief ſteht. Wir ſind an einem Wendepunkt angelangt, und wenn Sie Ihre Selbſtbeherrſchung verlieren, werden Sie alles ver⸗ derben. Wir müſſen jetzt handeln, und zwar raſch und entſchloſſen.“- 8 Bei dieſen Worten nahm er das Schreiben zur Hand und begann mit harter, gleichförmiger Stimme zu leſen: „Mein lieber Julius! Da wir wieder Freunde ſind, wie vor Jahren, ja, durch Deine Güte und Großmut vielleicht beſſere und treuere Freunde als einſt, ſo hoffe ich, daß das, was ich Dir zu ſagen habe, Deinen Beifall finden und Dir Freude bereiten wird. Seit Deiner Anweſenheit in Moorcheſter ſind mein Sohn und Deine ſchöne Tochter häufig zuſammen geweſen, und er hat eine leidenſchaftliche und treue Liebe zu dem reizenden Mädchen gefaßt. Vor zwei Tagen teilte er mir mit, daß er Deiner Tochter ſeine Liebe geſtanden, und daß Miß Wilſhire eingewilligt hat, ſein Weib zu werden. Sein Glück und ſeine Dankbarkeit ſind grenzenlos! Ich ſchreibe Dir jetzt, mein alter Freund, um Deine Einwilligung zu der Ehe unſerer Kinder zu erbitten, und kann Dir die Gefühle kaum ſchildern, die mich dabei bewegen. Heiße Gebete und Stunden tiefer Reue ſind dieſem Schreiben vorangegangen. Du haſt mir in edelſter Weiſe das Unrecht vergeben, das ich Dir vor Jahren zu⸗ fügte, und es ſcheint, als ſollte die Vereinigung unſerer Kinder im heiligen Ehebunde, welche uns die ſchönſten Hoffnungen für die Zukunft erſchließt, den Bund unſerer Freundſchaft noch feſter knüpfen und beſiegeln. Mein Sohn iſt— und ich denke, nicht allein die Vater⸗ liebe ſpricht aus mir, wenn ich es ſage— mein Sohn iſt ein ehrenhafter, treuer und edelgeſinnter Mann. Seine Begabung iſt bedeutend, und ſein früheres Leben rein. Das kann ich, ſein Vater, der mit Sorgfalt über ihn ger wacht hat, verſichern, und es wird Dir jeder beſtätigen, der ihn kennt. Ich glaube, Deine liebliche Tochter kann ſchwer⸗ lich einen Lebensgefährten finden, der beſſer zu ihr paßt. Und würde es für uns nicht eine hohe Freude ſein, mein lieber Julius, zu ſehen, wie die jungen Leute glücklich ſind, und wie vielleicht eine neue Generation um ſie emporblüht? Da ich bei Dir für meinen Sohn den Brautwerber mache, ſo möchte ich nicht verſäumen, auch einige Punkte praktiſcher Natur zu berühren. i. Wie Du weißt, bin ich ein reicher Mann. Gilbert wird, wenn es Gott gefällt, mich abzurufen, Erbe meines Titels und meines Vermögens. Meine jährlichen Ein⸗ nahmen aus der Fabrik haben in den letzten 7 Jahren rund ſechsmalhunderttauſend Mark betragen, und das Vermögen, das ich in anderer Richtung angelegt habe, beläuft ſich auf etwa eine Million. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß ich Deiner Tochter, wenn die Heirat zuſtande kommt, eine hohe Summe ausſetzen und dem jungen Paar reichliche Mittel— ich dachte etwa zweimalhunderttauſend Mark— für ihren Haushalt gewähren würde. Du biſt, wie ich weiß, ebenfalls reich und haſt nur die eine Erbin, und ſo denke ich, daß wir auch vom geſchäft⸗ lichen Geſichtspunkt aus die Ehe mit Befriedigung be⸗ grüßen können. l Und jetzt, mein lieber Julius, will ich ſchließen. Ich erwarte Deine Antwort mit großer Spannung, denn mein Sohn machte mir Andeutungen, als ob Du hinſichtlich Deiner Tochter andere Wünſche hegteſt; doch da Sadie meinen Sohn ebenſo leidenſchaftlich zu lieben ſcheint, wie er ſie, ſo wirſt Du gewiß ſchon aus dieſem Grunde in eine Verbindung willigen, die mir ſo außerordentlich paſſend, wünſchenswert und glückverheißend erſcheint. Immer Dein treuer und ergebener Freund William Atherton.“ Das Gewitter hatte jetzt ſeinen Höhepunkt erreicht: Blitz auf Blitz fuhr flammend hernieder, und die gigantiſche Artillerie des Donners rollte und dröhnte um das alte Schloß und ſeine Geheimniſſe.(Fortſ. folgt.) daß auch der Kartoffelertrag vielfach beſſer, als erwar⸗ weſentlich günſtiger geſtaltet haben. Das iſt doch ganz ſtehen überall recht ſchön und der 1911er verſpricht ſich 55 —— in Marokko, ſondern äüch die Mittelmeerpolitik, ja die Weltpolitik der Großmächte aus dem Gleichgewicht zu heben. Daß Deutſchland bei dieſer Sachlage ſeine eigenen Intereſſen tatkräftig verfolge, ſei doch nicht verwunder⸗ lich. Das deutſche Reich, das erſt ſpät die Bahn kolo⸗ nialer Ausbreitung betreten habe, müſſe um ſeines Beſtandes willen auf dieſer Bahn weiterſchreiten, und man könne ihm nicht zumuten, angeſichts des er⸗ obernden Vorwärtsgehens der andern Nationen eine Po⸗ litik paſſiven Zuſchauens zu treiben.„Darf denn gerade England ſich über die Haltung Deutſchlands verwundern und beklagen, England, das keine Gelegenheit hinaus⸗ gelaſſen hat, um ſein Kolonialreich, das größte und glänzendſte, das die Geſchichte kannte, noch weiter aus⸗ zudehnen?“ In der marokkaniſchen Frage iſt, hebt der „Corriere“ weiter mit Recht hervor, mit ganz Europa Italien deshalb ganz beſonders intereſſiert, weil durch Marokko die Macht Frankreichs im Mittelmeer einen un⸗ geahnten Zuwachs erhielte.„Heute ſpricht Deutſchland ..auf die Dauer würden auch andere Mächte nicht ſchweigen dürfen— auch England nicht! Es ſollte wohl bedenken, daß die Okkupation Marokkos durch Frankreich einer Stelle gefährlich werden könnte, an der England ſterblich iſt— Gibraltar! Der Botſchafter täuſche ſich, wenn er meine, Deutſchlands Politik werde in dieſer An⸗ gelegenheit von einer höfiſchen Clique inſpiriert. Viel⸗ mehr ſei es das geſamte Deutſchland, das hier ein Ziel verfolge, zu dem es durch wirtſchaftliche, wie durch po⸗ litiſche Notwendigkeiten hingeführt werde. Italien wird aus ähnlichen Gründen ähnliche Wege gehen müſſen. Dieſe Worte von unſerem Verbündeten ſind gewiß be⸗ merkenswert! i Der„Neuen Freien Preſſe“ wird aus Rom gemel⸗ det: Die Nachricht der Turiner„Stampa“, die italieniſche Regierung habe in Berlin, London und Paris ihre Ent⸗ ſchädigungsanſprüche für den Fall des Gelingens der deutſch⸗franzöſiſchen Verhandlungen angekündigt, iſt un⸗ richtig. Italien werde einen befriedigenden Abſchluß der en Verhandlungen mit Freuden begrüßen. Es abe aber nicht heute und nicht geſtern, ſondern ſchon eit längerem ſeine Anſicht unzweideutig ausgeſprochen, daß eine Veränderung der Beſtimmungen der Algeciras⸗ alte Italien die volle Freiheit in der Wahrung ſeiner beſonderen Seeintereſſen zurückgeben würde. Der ſpaniſche Miniſterrat beſchäftigte ſich mit den Verhandlungen über Marokko. Miniſterpräſident Cana⸗ lejas drückte die Erwartung aus, daß die Rechte Spa⸗ niens durch die an den marokkaniſchen Angelegenheiten beteiligten Nationen beachtet werden würden. Auch gab er der Hoffnung Ausdruck auf eine baldige befriedigende Beendigung der gegenwärtig ſchwebenden Verhandlungen über Santa Cruz de mar pequena. Er betonte mit Nach⸗ deuck die Notwendigkeit, dieſen Teil der marokkaniſchen Küſte vor Ende September zu beſetzen. Politiſche Rundſchau. d Deutſches Reich. Der türkiſche Thronfolger in Berlin. Der türkiſche Thronfolger Juſſuf Izzedin iſt am Tonners⸗ kag nachmittag in Berlin eingetroffen. Zu ſeinem Emp⸗ fang hatten ſich der Reichskanzler, Staatsſekretär von kiſchen Botſchaft, der türkiſche Generalkonſul und der Polizeipräſident von Berlin eingetroffen. Der Kaiſer erſchien in der Uniform eines Generalfeldmarſchalls mit dem türkiſchen Ordensband. Eine Ehrenkompagnie des dritten Garderegiments zu Fuß erwies die Honneurs. Der Kaiſer geleitete den Thronfolger nach dem königl. Schloß, wo der Prinz Wohnung nahm. Bald nach ſeiner Ankunft ſtattete der Thronfolger dem Reichs⸗ kanzler und dem Staatsſekretär v. Kiderlen⸗Wächter Be⸗ ſuche ab. Der Kaiſer verlieh dem türkiſchen Botſchafter das Großkreuz des Roten Adlerordens.— Abends fand bei dem Kaiſerpaar im Eliſabethenſaal des königlichen Schloſſes Tafel ſtatt, an der die hier zur Parade bereits eingetroffenen Fürſtlichkeiten mit Gefolge teilnahmen. Der König von Sachſen führte die Kaiſerin, der Kaiſer die Prinzeſſin Eitel Friedrich und der türkiſche Thron⸗ folger die Prinzeſſin Viktoria Luiſe. Rechts neben der Izzeddin. Gegenüber der Kaiſerin ſaß der Kaiſer, Rechten die Weinz ſin Eitel Friedrich, zur Linken 17 An ek von Baden. Weiter nahmen teil der Kron⸗ prinz, Prinz Eitel Friedrich, Prinz Auguſt Wilhelm, Prinz Oskar, der Reichskanzler v. Bethmann Hollweg und Staatsſekretär v. Kiderlen⸗Wächter. N * Der Kronprinz in Danzig. Zur Uebergabe des 1.. an den Kronprinzen wird der Kaiſer mit dem Kronprinzen und dem militäriſchen Gefolge am 15. September mittags in Danzig eintreffen Nach 2 Uhr erfolgt bereits die Abreiſe des Kaiſers, während der Kronprinz zunächſt beim Regiment ver⸗ bleibt. Die Feier iſt ſtreng militäriſch und es ergehen keine offiziellen Einladungen. Das Paradefeld wird ab⸗ geſperrt. „Der bisherige amerikaniſche Botſchafter in Berlin, Dr. David Hill, der die letzten Wochen in der Schweiz verbracht hat, wird am Samstag vom Kaiſer in Abſchiedsaudienz empfangen werden. Sein Nachfol⸗ ger, der bisherige Botſchafter in Rom, J. G. A Leiſh⸗ man, trifft Anfangs Oktober in Berlin ein, um ſein Beglaubigungsſchreihen zu überreichen. Leiſhman wird ſich dann vorausſichtlich nochmals nach Amerika be⸗ geben und erſt im Laufe des Winters den Botſchafter⸗ poſten übernehmen. 0 Italien. f Die Cholera. 5 Das„Giornale Lavori Pubblici“ gibt bekannt: Der Kiderlen⸗Wächter, die Generalität, die Herren der tür⸗ Kaiſerin ſaß der König von Sachſen, links e Juſſuf übten Aüsſchrefkungen bringen die fetk erngekroſſenen näheren Meldungen. Sie beſtätigen zudem in vollem Umfange, daß die Erzeſſe durchweg auf die Unwiſſen⸗ heit und den Aberglauben der fanatiſch erregten Be⸗ völkerung zurückzuführen ſind. Aus Rom wird hierüber gemeldet: Dem Tumult in Verbicaro(Calabrien) ſind mehrere Perſonen zum Opfer gefallen, darunter der Amtsdiener Amoroſo, auf den die Bauern ſeit langem einen Zorn hatten, weil er ſtets gewiſſenhaft und ſtrenge ſeine Pflicht erfüllte, was den unwiſſenden Menſchen ein großes Unrecht ſchien. Als ſie ihn im Tore des Gemeindehauſes erblickten, riefen ſie ſich zu:„Schlagt ihn tot, er hat uns die Not gebracht! Er iſt an allem ſchuld! Er hat die Brunnen vergiftet!“ Sie ergriffen ihn, marterten ihn zu Tode, ſchlugen ihm den Kopf ab und trugen Kopf und Rumpf im Triumph durch den Ort, bis Gendar⸗ merie dem grauſigen Spiel mit Waffengewalt ein Ende ſetzten. Die wütende Menge überrumpelte dann das Telegraphenamt, zerſtörte die Leitungen und Apparate und hätte den einzigen Beamten ſicher umgebracht, wenn er ſich nicht durch einen kühnen Sprung aus dem Fenſter in einen Garten gerettet hätte. Der Bürgermeiſter und deſſen Familie konnten entfliehen. Der Landrichter ſtarb auf der Flucht am Her⸗ſchlage. Ein Polizeileutnant und drei Gendarmen, die einzige in dieſem Neſt verfügbare Macht, taten ihr möglichſtes, um den Tumult zu be⸗ meiſtern. Auf Befehl des Leutnants machten die Gen⸗ darmen von ihren Waffen Gebrauch. Die Exzedenten flohen und ließen einige Verwundete auf dem Platze zurück. Heute ſind aus Coſenza 80 Gendarmen und eine Kompagnie Infanterie, der Unterſuchungsrichter und der Staatsanwalt in dem Rebellenneſte eingetroffen. Wie eine weitere Drahtmeldung berichtet, beſchäf⸗ tigen ſich alle römiſchen Blätter mit dem Aufruhr von Verbicaro und erklären, das einzige Mittel, die Be⸗ völkerung an Ordnung zu gewöhnen, ſei, daß ſie Leſen und Schreiben lerne und die Grundbegriffe vom mo⸗ dernen Leben erhalte. Jetzt wird der Ort von einer Kompagnie Soldaten in Schach gehalten. Frankreich. Feldmarſchall French in den franzöſiſchen Grenzfeſtungen. a Wie die Pariſer Preſſe berichtet, nimmt der eng⸗ liſche Feldmarſchall French mit ſeiner militäriſchen Be⸗ gleitung, einem General und zwei Oberſten, ſowie dem engliſchen Militärattache in Paris ſeit Sonntag Be⸗ ſichtigungen in den franzöſiſchen Feſtungen an der Oſt⸗ grenze vor. Am Montag weilte Feldmarſchall French mit ſeinen Offizieren im Militärlager von Mailly, wo ihnen wichtige Schießverſuche vorgeführt wurden. Nach Beendigung der Uebung fuhren die Engländer nach Nancy. Dort gab ihnen zu Ehren der Platzkommandant ein Feſteſſen, über deſſen Einzelheiten nichts Beſtimm⸗ tes verlautet, doch wird behauptet, es ſeien dabei Reden beige in welchen die britiſch⸗franzöſiſche Waffenbrü⸗ erſchaft verherrlicht wurde. Geſtern wurde die Feſtung Toul beſichtigt und hierauf erfolgte die Rückfahrt nach Mailly, wo der britiſchen Militärabordnung eine große Uebung vorgeführt wird, an der ſich zwei Diviſionen beteiligen werden. Die Beſichtigung erfolgt unter der Führung hoher franzöſiſcher Ofſtziere, die alle Einzel⸗ heiten in den Befeſtigungsanlagen den engliſchen Offi⸗ zieren zeigen und erläutern. ö Belgien. Kriegs vorbereitungen. In Belgien hält man die Lage zurzeit augenſchein⸗ lich für ſehr bedrohlich. Trotz der ausgegebenen Ableugnung von Vorberei⸗ tungen für den Kriegsfall ſetzt die belgiſche Regierung ihre Maßnahmen, die eine gewiſſe Bewegung hervor⸗ gerufen haben, eifrig fort. Lebhafte Tätigkeit herrſcht in den Verpflegungsdepots und Munitionslagern. Die Brückenbauer von Antwerpen haben ihr Material von der linken Flußſeite auf das rechte Ufer transportiert. Die Forts ſind vollſtändig kriegsmäßig ausgerüſtet wor⸗ den. In der Villa des Kriegsminiſters in der Nähe von Lüttich fand eine bedeutſame Sitzung ſtatt, an der Generalleutnant Heimburger, der Militärgouverneur, ſo⸗ wie die kommandierenden Generale der feſten Plätze ſo⸗ wie die hervorragendſten Militärs teilnahmen. Ueber das Ergebnis der Beſprechungen, bei denen der Kriegs⸗ miniſter Lellebaud den Vorſitz führte, iſt natürlich nichts in die Oeffentlichkeit gedrungen. Seit einigen Tagen ſchon bringen die Eiſenbahnzüge Kanonen und Ma⸗ ſchinengewehre für die fahrende Artillerie nach Lüttich. Granaten und anderes Schießmaterial ſind in ſämtliche Forts an der Marne gebracht worden. Die Infanterie⸗ kaſernen ſind reichlich mit Patronen verſehen. Die Kom⸗ mandanten der Forts haben vertrauliche Schreiben er⸗ halten, worin ſie aufgefordert werden, alles Notwen⸗ dige vorzubereiten, um einen etwaigen Angriff ſofort zurückweiſen zu können. Der Ernſt, mit dem man ſich in Belgien auf alle Möglichkeiten vorbereitet, 8 immerhin zu bedenken. Sollte man in Belgien über engliſch⸗franzöſiſche ſichten beſſer unterrichtet ſein als bei uns? 5 Lokales. Seckenheim, 2. September. Zum Waldſeſte des Medizinal⸗ Verbandes. Welch imenſes Intereſſe die Kommiſſtonsmitglieder und die ſich an der Veranſtaltung beteiligenden Vereine dem Zu⸗ ſtandekommen des Waldfeſtes entgegenbringen, bewies die Kommiſſions⸗Sitzung am letzten Mittwoch in der„Kapelle“. Ungefähr 40 Herren hatten ſich hierzu eingefunden und im Laufe des Abends wurde dem feſtgebenden Verein mancher Fingerzeig gegeben, was zur guten Ausgeſtaltung des Alle Anweſenden waren ſich — alleſamt„mit Kind und Kegel“, denn es gilt eine humanitären Verein in ſeinen edlen Beſtrebungen a unterſtützen. Die Parole lautet alſo morgen:„Auf zum Waldfest!“— Wer ſich der Mufikkapelle anſchließen ich will, erſcheine punkt halb 2 Uhr an der„Kapelle“. 2. Gemeinſchaftliches Schauturnen des Turn“ a0 vereins und Turnerbunds„Jahn“. Wie im letzten, Ihre werden auch in dieſem Jahr wieder die beiden hieſigen Turn“ vereine(Turnverein u. Turnerbund„Jahn“) ein gemein ſchaftliches Schauturnen abhalten. In einer gemeinſchaft⸗ bon lichen Sitzung der Turnräte der genannten Vereine wurde Für beſchloſſen, der Veranſtaltung einen der Würde der Sache mar entſprechenden Charakter zu verleihen. Das Schauturnen i ſoll am 24. September auf dem Wieſengelände unterhalb ben der Gänſeweide am Neckar abgehalten werden. Die Aus“ nutit ſchüſſe zur Vorbereitung u. Durchführung des Feſtes haben Nat ſich bereits konſtituiert und die Arbeiten aufgenommen. Fran Bei dem guten Stand der Vereine kann man ſich der be⸗ ſtimmten Hoffnung hingeben, daß etwas gediegenes geboten te wird. Da die Turnſache eine Volksſache im beſten Sinne des Wortes iſt, darf wohl darauf gerechnet werden, daß man dieſer Veranſtalltung allgemeines Intereſſe zu en wendet. Ueber den Umfang und die nähere Geſtaltung dag des Feſtes, ſowie die Entwickelung der Vorarbeiten werden ere wir noch näher mitteilen. i loch Ein zweiter Frühling. Der Tropenſommer hat ber auf die Pflanzenwelt derart eingewirkt, daß man ſchn Ur faſt von einem zweiten Frühling ſprechen kann. Namentlich haben die letzten Regengüſſe Wunder gewirkt. Allenthalben fel tauchen an den Bäumen zwiſchen braunem, verdorrtem leg Laub friſche, zartgrüne Schößlinge auf. Blühende Apfel- ald bäume, Kaſtaniendäume im Schmucke neuer Blütenkerzen, 0 knoſpender Flieder, knoſpende Magnolien⸗Sträuche? blühende Weinreben ſind, wie man aus Zeitungsberichten en leſen kann, durchaus nichts Seltenes, ja man glaubt ſoga bie daß bei andauerdem warmen Herbſtwetter hier und da i noch ein Apfelbaum eine zweite Ernte abwerfen wird. 0 Neue Hitze in Sicht. Die Wetterlage hat ſih k wieder derart geſtaltet, daß wiederum recht warme Tage den zu erwarten ſind. Von Südweſten her hat ſich hohen ei Druck über das Feſtland ausgebreitet und hat warmes N i Wetter im Gefolge. Der Hochdruck ſcheint von ziem 0 licher Stärke und Beharrlichkeit zu ſein, da die im Norden 10 vorbeiziehenden Depreſſionen keinen nennenswerten Einflu e auf unſere Witterung erlangen. In England iſt bereits 1 wieder Hitze eingetreten, die nach einer Meldung im ganzen N 1b Inſelreich herrſcht und in Südwales die letzte Hitzeperſos noch um zwei Grad übertrifft. Die Schnaten, die Blutſauger, Quälgeiſter und wie iu. ſie ſonſt noch im Volksmunde genannt werden, machen 16 Ati ſeit einiger Zeit wieder unangenehm bemerkbar. 5 0 kühlen Nächte treiben diefe Plagegeiſter wieder in d l Wohnungen, wo ſie die Ruhebedürftigen des Nachts dur) l das monotone Geſumme ihren ſüßen Schlummer ſtören— Die im Frühjahr unternommene planmäßige Vertilgung 15 der Schnaken hat anſcheinend doch ihre Wirkung ui 1 Al verfehlt, denn in der gleichen Zeit des Vorjahres konn, 0 man ganze Schwärme dieſer läſtigen Inſekten bemerze dite auch die ſommerliche Hitze hat ihr gutes Teil zur 1 minderung der Schnaken beigetragen, da die ſtehende Gewäſſer infolge Regenmangel ausgetrocknet worden 4 und dieſe Tiere nur dort am ſchnellſten zur Fortpflanzun f kommen. 1 — Das gute Weinjahr 1911. Die große Oi, diefes Jahres hat wie der„Inf.“ aus Fachkreiſen ch ſchrieben wird, einen Erfolg aufzuweiſen, über den 205 ö die Weintrinker aller Schattierungen freuen werden:!“ en Jahr 1911 iſt ein hervorragendes Weinjahr geworde und es iſt zu erwarten, daß der 1911er zu den besen Weinmarken gehören dürfte. Für die Güte des„Hel rigen“ kommt in erſter Reihe der Umſtand in Betrag daß auch die letzten beiden Wochen, in denen hin 15 wieder ein Tropfen fiel, nur ſo viel Feuchtigkeit brachten um eine Ausreifung der Reben zu ermöglichen. Es* ſchon Weinjahre mit 4— 6wöchentlichem ununterbroch a nem Sonnenſchein, die trotzdem keine guten Weinjach N waren, weil dann ein ununterbrochener Regen von 1 reren Wochen einſetzte, der die Ernte wieder zuſchan 1 machte. Dieſes Jahr iſt aber von ſo 89a ste er Wilteru für den Weinbau wie das Jahr 1893. Bekanntlich 1 1893er eine ganz beſondere Marke. Ganz beſonders g. 3. ſtig ſind diesmal die Weine mit ſpäter Rebblüte ad. efallen, da zu dieſer Zeit der Sauerwurm von ren Hitze faſt völlig vernichtet war. Aber auch die and gen e S Weine werden eine reiche Ernte geben und vor Dingen einen vortrefflichen Inhalt. Im Jagſttal 1 alles ebenſo gut gelungen, wie im Neckartal und in nie ganzen Rheingau. Man darf unſern Winzern dieſes Au Ergebnis von Herzen gönnen, da ſie es durch die ber, gunſt der Witterungsverhältniſſe und durch das l handnehmen der Weinſchädlinge ſchon ſeit Jahren N behren. a lezte Berichtigung. In unſerem Bericht über die fen, Bürgerausſchußſitzung iſt inſofern ein Verſehen unterlan e als Herr Burgermeiſter Volz auf Anfrage des 59 1 ausſchußmitglieds Ruf nicht erklärte das Bezirksamt pe einen neuen Kanaliſationsplan ausgearbeitet, ſondern Stadt Mannheim habe einen Entwurf hierüber den meinderat mitgeteilt. Aus Nah und Fern. 1 () Karlsruhe, 1. Sept. Die Generaldirektion ö badiſchen Staatseiſenbahnen veröffentlicht in der fan, Nummer ihres Nachrichtenblattes folgende Bern unk machung, die in den Kreiſen der Eiſenbahnbeamten fte Arbeiter nicht geringes Aufſehen hervorrufen rei „Jede Agitation für einen Beamten⸗ oder Arbeite 5 im TDienſt und in Dienſträumen iſt verboten.„ don Agitation iſt auch das Anſchlagen und Verbreüſh len Vereinsbekanntmachungen zu rechnen. Die Dienst 1 haben die Einhaltung des Verbotes zu überwacht Uebertretungen der Generaldirektion anzuzeigen. der (Y) Karlsruhe, 1. Sept. Das Luftſchiff„ eine ben“ wird vorausſichtlich heute oder morgen. al Fahrt nach Karlsruhe auf dem hieſigen Exerze eine Landung vornehmen. f Pro () Heivelberg, 1. Sept Gegen das im „ n 1 Holler erlaſſene Urteil beabſichtiat der Verteid 33 „ r A e agten, Rechtsanwalt Heger, abermals Reviſton im Reichsgericht einzulegen. a l) Baden⸗Baden, 1. Sept. Der Blumenkorſo ver⸗ alben * Aus der Gondel wurden Blumen herabgeworfen. bbs Ehrenbanner der Großherzogin Luiſe erhielt der 9 AHrenbü ger unſerer Stadt, Herr Sielke, für ein mit kids und Schwertlilien geſchmücktes Automobil. Baron 18 Rothſchild⸗Goldſchmidt errang den Preis des Prinzen on Sachſen⸗Weimar, Herr Haniel den des Fürſten zu hürſtenberg. Dem Prinzen Wilhelm von Sachſen⸗Wei⸗ ür wurde für ſein in eine venezianiſche Gondel um⸗ Abandeltes Automobil das Ehrenbanner des Baron v. ningen⸗Köler zuerkannt, dem Golfklub des Inter⸗ nalen Klubs, dem Luftſchiff„Schwaben“ das der t Baden und der Baronin v. Venningen ſowie au v. Schmieder das des Klubkomitees. () Rappenau, 1. Sept. In Obergimpern ereig⸗ ſich an einer Dampfdreſchmaſchine ein ſchrecklicher glücksfall. Der 70 Jahre alte Landwirt Gramm war der Maſchine mit dem Wegſchaffen des Abfalles Stroh beſchäftigt. Er wollte, wie das„Heidelb. gel.“ meldet, während die Maſchine abgeſtellt war, Mechanismus beſichtigen. Da aber die Maſchine ih uicht ganz ſtill ſtand, wurde ihm vom Preßkolben pvp vollſtändig zuſammengedrückt, ſo daß der Tod et eintrat. Le Triberg, 1. Sept. Zwiſchen der Elektrizitäts⸗ 5 Alſchaft Triberg und den Gemeinden Triberg, Horn⸗ 5 Furtwangen, St. Georgen, Schonach und Schön⸗ Ibis wird ſich ein Rechtsſereit entſpinnen. Die genannte Iſtlelsſchaft beabſichtigt auf Grund einer reichsgericht⸗ 1 1 Entſcheidung die Beleuchtungsmittelſteuer für die etliche Lichtanlage auf die Gemeinden abzuwälzen. ſſen wollen ſich das begreiflicherweiſe nicht gefallen non Die Elektrizitätsgeſellſchaft beabſichtigt nun die Ahekegenheit zu einem gerichtlichen Austrag zu bringen. Wah Vertretung der Gemeinden wurde die Stadt⸗ baltung Triberg betraut. 1 Singen a. H., I. Sept. Die beiden großen igen Fabriken, die Maggiwerke und die Fittings⸗ d haben eine Bangensſſenſchaft ins Leben 1 ie kürzlich ein Baugelände für 82 000 Mark zur Er⸗ ar praktiſcher Wohnungen angekauft.— Ein in bur bieſigen Fabrik beſchäftigter Monteur aus Lodz 8 e 2 2. N. 5 N 5 — 2 55 plötzlich irrſinnig und mußte in das Spital ver⸗ werden. 5 8 Karlsruhe, 1. Sept. Zur Titelfrage in Ba⸗ in brachte kürzlich die„Zeitſchr. ſüdd. Finanzb.“ einen tel, in dem ausgeführt wurde, daß die reinliche 3 8 Kedung zwiſchen oberen, mittleren und unteren Be⸗ wen auch bei ihrer Benennung durchgeführt werden A e, nachdem einmal im Gehaltstarif ſo ſcharfe Grenz⸗ un l gezogen worden ſind Dieſer Grundſatz wird wohl die der Mehrzahl der Beamten gebilligt, nicht aber dun Jehauptung, daß er bei der Regelung der Titel ⸗ ü ag Beachtung gefunden hat. Man hat z. B. alle Stande der unteren Beamten hervorgegangenen 5 Aäleren Beamten, das find die zu Hauptamtsaſſiſtenten Weihn Revidenten ernannten früheren Aufſeher oder de bibbeamten zu Finanzſekretären ernannt, obwohl ſie f Prüfung für das mittlere Finanzfach nicht abgelegt ö 8 Man ließ ſich dazu offenbar beſtimmen, w. 4 dei Beamten im Gehaltstarif bei den mittleren ein⸗ 2 den dt ſind. Wenn man dieſen Grundſatz auch nach angewendet hätte, hätte man folgerichtig allen 9 kent, die im Gehaltstarif bei den oberen eingereiht ſind, den Titel Oberſteuerinſpektor a 100 müſſen. Das hat man aber nicht ſſar“ ſondern un bat ihnen den Titel„Steuerkommiſſär“ belaſſen. Adee wach wie vor die gleiche Beſchäfeigung wie die lezteren Beamten ausüben, hätte man ihnen auch die 4 Titel geben ſollen. Es iſt ſonderbar genug, daß dan glei 9 chbeſchäftigte Beamte nach der Vorbildung un⸗ aufleat. Neues aus aller Welt. denlanücktehr des Herzogs Adolf Frievrich von Fauenburg. Herzog Adolf Friedrich zu Mecklenburg n Donnerstag mit dem Reichspoſtdampfer König anbener zweiten Forſchungsreiſe durch Afrifa nach f fun urg zurückgekehrt. Zur Begrüßung hatten ſich ein⸗ e der Großherzog von Mecklenburg⸗Schwerin, 1 n die reiche wiſſenſchaftliche Ausbeute der dg Paul Friedrich, mehrere Mitglieder des Se⸗ 8. 9 demnächſt erwartet werden. 8 e in Ins Meer geſprungen. Frau Juſtina Fight, od Baden anſäſſig war, ſprang am 20. d. M. von ö ue Paſſagterdampfers„Rhein“, der in Newyork latte roffen iſt, ins Meer und wurde tot aufgefiſcht. Sie chen bie Abſicht, zu ihrem Gatten nach Arkanſas zu Frau Fight war vermutlich geisteskrank. 1 dedinrichtung. In Inſterburg iſt am Donnerstag 1 win hrer Otto Czwalina aus Enzuhnen, Kreis Stal⸗ 15 dae der om 23. September 1910 ſeine Geliebte, ein N Wich dien erſchoſſen hat, durch den Scharfrichter f* N ngerichtet worden. a 1 6 le Durch einen Baumſtamm getötet. Aus Gre⸗ e deird gemeldet: Ein junger Deutſcher Artur Fick 1 ter men, der mit einem jungen Franzoſen und der 5 Nen ſeines Hauswirts einen Ausflug in die Berge 0 ae mmen hatte, wurde beim Ueberſchreiten einer N Van, die Holzfäller zur Beförderung der gefällten Vg talabwürts benutzten, von einem abſtürzenden f dale amm am Kopf getroffen und getötet. n Be⸗ e rlitt ſchwere Verletzungen. b a Familientragödie. In Neuendorf bei Memel den einem Eheſtreit eine Inſtfrau mit ihrem Kind elan Handkahn über den Gilgefluß. Der Ehemann due ſie ſchwimmend und erreichte den Kahn mitten b. Im Handgemenge mit der Frau ſtürzte der 85 Mann, Frau und Kind ertranken. 795 e Erſchöpfung der engliſchen Kohlen⸗ n der Jahresverſammlung der Britiſh Aſſo⸗ Portsmouth bielt Profeſſor Si 3 2 . f i ſchönſtem Wetter ausgezeichnet. Es beteiligten f 0 49 Wagen an dem Korſo. Kurz nach Beginn des⸗ N erſchien in den Lüften das Luftſchiff„Schwa⸗ et und dadurch dem Staate nicht zu rechtfertigende ö 5 Expe⸗ det ſich auf verſchiedenen Woermanndampfern, ö r William Ram⸗ ſay als Vörſitzender eine Rede, in der er ernſtlich vor der Erſchöpfung der engliſchen Kohlenlager warnte, die, wie er ſagte, nur noch für 175 Jahre ausreichten. Ein Geſetz, das eine ökonomiſche Ausnutzung ſeitens der In⸗ duſtrie ſichere, ſei dringend erwünſcht. * Unterſchlagung und Selbſtmord. Die behörd⸗ lichen Feſtſtellungen über das Bankhaus Ramdohr u. Co. in Berlin ergaben 200 000 Mk. Depotunterſchlagungen. Die Leiche des Firmeninhabers Wichert wurde im Möl⸗ lenſee gefunden. 6 Perſonen vom Blitz erſchlagen. Während eines heftigen Gewitters, das über Radowitz in Rumä⸗ nien niederging, ſtand die ganze aus 6 Perſonen be⸗ ſtehende Familie eines Gutsbeſitzers unter dem Vorbau des Hauſes und ſah dem ſchrecklich⸗ſchönen Schauſpiel der ununterbrochen niedergehenden Blitze zu. Plötzlich fuhr ein Doppelblitz in die Gruppe und tötete alle 6 Perſonen. Die 12jährige Tochter wurde dabei faſt ganz verkohlt, während die übrigen 5 Leichen kaum eine Spur von Verletzung zeigten. * Der Kampf gegen die Schwarze Hand. 75 italieniſche Detektivs, die der Neuyorker Polizei ange⸗ hören, ſind zu einer Beſprechung zuſammenberufen wor⸗ den, um einen Kampf gegen die ſogenannte„Schwarze Hand“ vorzubereiten, ümker der die italieniſche Kolonle in Nordamerika furchtbar leidet. Seit dem 15. Juli ſind nicht weniger als 14 Anſchläge mit Höllenmaſchinen von der Schwarzen Hand verübt worden. Zwei Kinder wurden entführt. Am Donnerstag morgen noch haben unbekannte Perſonen, die im Automobil fuhren, gegen zwei in völlig verſchiedenen Stadtvierteln gelegene Läden Bomben geworfen, wodurch für mehr als 50000 Mark Schaden angerichtet wurde. Die Anſchläge waren gegen die Beſitzer der Läden gerichtet, weil dieſe ſich geweigert hatten, der Schwarzen Hand von ihr geforderte See zufließen zu laſſen. Die italieniſche Regierung ſoll ſich bereit erklärt haben, mit der Neuyorker Polizei durch Vermittlung des italieniſchen Konſuls in Neuyork zu verhandeln. Graf Paſſy in Newyork? Die Identität des Mannes, der unter dem Namen„Albert Marcel de Paſſy“ am Dienstag im Neuyorker Stadthauſe die Ehe einging, mti dem aus dem Heilbronner Gefängnis aus⸗ ebrochenen Hochſtapler Max Schiemangk alias Graf Paſſy wurde angeblich von dem Friedensrichter, der die Trauung des Paares vorgenommen hat, beſtätigt. Das deutſche Konſulat hat feſtgeſtellt, daß die Handſchrift des„Albert Marcel de Paſſy“ in der von ihm unter⸗ zeichneten Erklärung mit der Handſchrift des Hochſtaplers Schiemangk, die in alten Akten im deutſchen General⸗ konſulat vorliegt, übereinſtimmt, ebenſo iſt der Geburts⸗ ort, der gleiche Die Ankunft Paſſys erfolgte auf dem Hapag⸗Dampfer„Philadelphia“ am 28. Auguſt. Auf dem gleichen Dampfer befand ſich Florenze Allendorf, die jetzige Frau des Grafen Paſſy. Beide hatten ſich erſt während der Ueberfahrt kennen gelernt und die Trauung erfolgte unmittelbar nach der Ankunft in Neuyork. Eine Rentiere Allendorf wohnt in Berlin W. Landwirtſchaftliches. In einem längeren Artikel über Maßnahmen ge⸗ gen drohenden Futtermangel gibt das württ.„Wochenbl. für Landw.“ den Landwirten u. a⸗ folgende Ratſchläge: Wenn auch in vielen Gegenden Württembergs ausgiebige Gewitterregen niedergegangen ſind, die die Anſaat von Futterpflanzen ermöglichten, ſo haben doch nirgend vollbefriedigende Regenmengen ſich eingeſtellt und da und dort iſt den Landwirten jede Beſtellung der Aecker durch die anhaltende Trockenheit is heute verwehrt. Mit dem Vorrücken der Jahreszeit t ſich nunmehr die Sachlage geklärt. Auf das Heran⸗ chſen von Futterpflanzen, die keine ganz beſonders ſchnelle Entwicklung aufweiſen, iſt, ſofern die Samen nicht ſchon im Boden ſind— bevorzugte Gegenden aus⸗ genommen— kaum mehr zu rechnen. Zu der Ausſaat von Wicken, Erbſen, Ackerbohnen und ähnlichen Ge⸗ mengen zum Zwecke der Herbſtnutzung für heuer kann daher jetzt im allgemeinen nicht mehr geraten werden, umſo mehr aber gilt es, die raſchwüchſigſten Futter⸗ mittel noch möglichſt zu nützen. Als Herbſtfutter kom⸗ men in Betracht: weißer Senf, Buchweizen, Stoppel⸗ rüben. Mit der Beſchaffung von Herbſtfutter muß ſelbſtverſtändlich die ſorgſamſte Ausnützung aller ſon⸗ ſtiger Futterquellen: After⸗ und Waldgras, unſchädliche Unkräuter, Treſter, Roßkaſtanien uſw. Hand in Hand gehen. Der Schwerpunkt aller Maßnahmen aber, die ber Landwirt gegenwärtig zu ergreifen hat, liegt in der Ausſaat reichlicher Mengen zeitigen Frühjahrsfut⸗ ters. Voverſt kann es nirgends an Futter fehlen, der Heuſtock iſt gefüllt, und was drin ſitzt, iſt gut, auch liefert der Acker wohl überall noch einen kleinen Beitrag. Wenn wir aber einen ſtrengen Winter bekommen, wenn der Frühling ſich lange hinauszieht, die Kleeſaaten ver⸗ ſagen, oder im März und April Trockenheit dh ein⸗ ſtellt?! In dieſen Fällen könnten doch recht ſchlimme Zuſtände eintreten, die nicht nur bei dem Bauern, ſon⸗ dern auch bei der übrigen Bevölkerung noch lange ſich höchſt mißlich fühlbar machen könnten. Dazu darf es aber nicht kommen. Wer jetzt mit Vernunft zu Werke geht, ſeine vorhandenen Futtermittel richtig einteilt und ſie haushälteriſch verwendet und insbeſondere für recht⸗ zeitigen Erſatz ſorgt, für den beſteht keine Urſache, jetzt einen Teil ſeines Viehſtandes abzuſtoßen. a Aus Baden. Der Hopfenmarkt wies auch während der letzten Tage durchaus feſtes Gepräge auf. Die Frühhopfen dürften jetzt größtenteils eingeerntet ſein. Mit dem Einheimſen war man in der Bodenſeegegend teilweiſe noch beſchäftigt. Mit jedem Tag ſieht man deutlicher, daß der Mengeausfall ſehr gering iſt. Hier und da ſogar derart, daß ſich die Einbringung faſt nicht lohnte. Als teilweiſe Entſchädigung für den Mengeaus⸗ fall können die erzielten hohen Preiſe betrachtet werden. Auch neuerdings wurden in Unterbaden Abſchlüſſe auf kleinere Poſten Frühhopfen zu 300—320 Mk. der Zent⸗ ner getätigt Am Bodenſee wurden in letzten Tagen mehrere Poſten zu 330.360 Mk. abgeſetzt. Es zeigte ſich hier übrigens auch Intereſſe für Späthopfen, der in dem Pflanzenort Immenſtaad zu 260—270 Mk. die kraten ununterbrochen als Käufer auf, und wenn auch im allgemeinen hohe Preiſe bewilligt werden, ſo kom⸗ men die Beſitzer aber auch zu ſehr ſchöner Ware, die leicht wieder ihre Nehmer finden wird. Das Intereſſe für alte Hopfen blieb auf der ganzen Linie rege. Und auch hier ging die Preisbewegung nach oben. Durch den ſtarken Mangel an 1911er Ware kamen ſelbſt die weniger guten alten Hopfen wieder zu Ehren, welche auch meiſtens weit über die bisherigen Preiſe bewertet wurden. Aus dem Markgräflerland. Nach manchen Jah⸗ ren völliger Mißernte ſieht der Winzer dieſes Jahr wieder frohen Muts nach ſeinen Weinbergen. Was in früheren Jahren alle künſtlichen Mittel nicht vermoch⸗ ten, das hat in dieſem Jahr Mutter Sonne gründlich beſorgt. Selbſt Reben, die dieſes Jahr nie mit Spritze und Kupfervitriollöſung behandelt worden ſind, ſtehen vollbelaubt da, ohne eine Spur von Krankheit oder Schädlingen. Es iſt ein neuer Beweis, daß die Rebe eben Sonnenſchein braucht, ohne den ſie nicht exiſtieren kann. Alle Mittel aus chemiſchen Laboratorien ſind wirkungslos, wenn die Sonne die Hauptſache nicht tut. Unter der Einwirkung der in den letzten Tagen nieder⸗ gegangenen Gewitterregen entwickeln ſich die Trauben jetzt prächtig. Die Beeren ſchwellen zuſehends an und die Haut Herſelben wird zarter und durchſichtiger, ſo daß ihr Saft noch mehr der Sonnenbeſtrahlung zugänglich wird. Aller Vorausſicht nach ſteht, wenn ni 1 5 Unvorhergeſehenes dazwiſchen kommt, ein nach jeder Hin⸗ 1 befriedigender Herbſt zu erwarten, der uns einen Wein beſcheren wird, der den köſtlichſten Sorten früherer 2 15 nicht nachſtehen dürfte. In Anbetracht der früheren Traubenreife ſind in den meiſten Orten der unteren Markgrafſchaft die Weinberge behördlicherſeits vom 1. tember ab geſchloſſen, ſo z. B. in Müllheim, Auggen, 12 Bu gingen, Dattingen, Laufen. Die Wein⸗ f dürfte dieſes Jahr mindeſtens zwei bis drei en früher vor ſich gehen, als in den letzten Jahren. Für die Redaktion verantwortlich: Hugo Loeb in Seckenheim Kleiderstoffe in schwarz und farbig oe Herren-Anzugstoffe kaufen Sie gut und billig bei d. Lindemann, Mannheim F 2, 7. Fabattmarken oder 5% in bar. F 2, 7. Selen Bingong von 8 Wader Soson-MWeuheſten 90n Vejdersloffen, Domen- u. Kinder-Honfeklion, Houmwolliboren, Pula-, Weibiboren u. NWdsche Spes hol Hbtel lung: Gondinen, Teppiche und Betten. 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UDerkaufsgenos senschaft Seckenheim e. 6. u. v. h. Diejenigen Mitglieder, welche an dem Bezug von Obſt teilzunehmen gedenken, werden erſucht, ſich alsbald in der Verkaufsſtelle zu melden, da die Nachfrage eine ſehr große und daher eine baldige Preisſteigerung zu er⸗ warten iſt a Der Vorſtand. Apfelwein per Liter 26 Pfg. frei ins Haus. 5 6g. L. Bühler, Weinhandlung. NB. Gleichzeitig halte mein Lager in Pfälzer und Badiſchen N MWeiss- und Rutweinen ſowie Flaſchweinen beſtens empfohlen. Proben gratis! N 2 e . 85— Lebensmittel- Angebot gar. reines Schweineschmalz Pfd. 60 4 Ia. gelbe Pflanzenmargarine fst. weisses Kunstspeisefett Pfd. 58 Fußball geſellſchaft Seckenheim 1898. Heute abend 9 Uhr im Klubhaus gemütliche Zuſammenkunft einem Faß L.-B. Um püuktliches und zahlreiches Eiſcheinen bittet Der Vorſtand. bei Pfd. 56. Kartoffel Ia. gelbfl. Pfd. 5 0 Holl. Uollheringe Stück 6& frusse Salzgurkhen 39 Essige urken„ 4 Neues Delikatess-Sauerkrant Margarine bester Ersatz für „Esbu“, fr. 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Zu dieſem Feſte, zu dem die umfaſſendſten Vorbereitungen getroffen werden, iſt die geſamte Einwohnerſchaft von Seckenheim freundl. eingeladen. Die Kommiſſion. NB. Beginn des Preisſchießens und Preiskegelns ſchon um 11 Uhr vormittags. 5 Verein ehem. iller Seckenheim. Einladung zu dem am nächſten Hountag ſtattfindenden Waldfeſte des Medizinal⸗Verbands bei der Taubenhütte. Die Kameraden werden erſucht, vollzählig zu erſcheinen, Treffpunkt auf dem Feſtplatz. Der Vorſtand. Gewerbe⸗Cerein Seckenheim. Montag abend 8 Uhr im„Adler“ Mitglieder⸗ Verſammlung.: Hauptstrasse. billig zu verkaufen. Näh. erer e eee eee 8 Hauptſtraße 129. Pünktliches u. vollzähliges Erscheinen wünſcht Der Vorstand Bekanntmachung. 7 e Kath. Arhefterverein Seckenheim(F. V) Die Förderung der Viehzucht im Kreiſe Mannheim betr. Der Verband der oberbadiſchen Rindvieh⸗Zuchtge⸗ noſſenſchaften veranſtaltet am Montag, den 18. und am Pienstag, den 19. Heptember 1911 ſeinen dies⸗ jährigen Zentral⸗Zuchtviehmarkt in Radolfzell und der Verband der unterbadiſchen Rindvieh⸗Zuchtgenoſſenſchaften am Donnerstag, den 14. September 1911 ſeinen diesjährigen Zucht⸗Milchviehmarkt in Masbach. Auf beiden Märkten können Landwirte und Gemeinden ihren Bedarf an gezüchtetem Jung⸗ und Großvieh(Farren, Kuhrinder, Kalbinnen und Kühen) decken. Die Kreisverwaltung wird, wenn eine genügende An⸗ zahl von Anmeldungen einkommt, eine Kommiſſion von Sachverſtändigen, darunter einen Bezirkstierarzt, behufs Mitwirkung beim Einkauf der Tiere nach Radolfzell und nach Mosbach ſenden. Die Kreisverwaltung wird außerdem für eingeführte Farren und weibliche Zuchttiere angemeſſene Kreisprämien bewilligen, vorausgeſetzt, daß zum Ankauf der Tiere die Kreiskommiſſion ihre Zuſtimmung gegeben hat. Die Eiſenbahnfrachtkoſten werden von der Großh. Staatskaſſe und der Kreiskaſſe übernommen. Wir bringen dies zur öffentlichen Kenntnis mit der Aufforderung an die Landwirte, von dem beabſichtigten Einkauf weiblichen Zuchtviehs dem unterzeichneten Bürger⸗ meiſteramt läugſtens bis 1. Heptember 1911 Mit⸗ teilung zu machen. s Seckenheim, den 19. Auguſt 1911. Bürgermeisteramt: Volz. Ziegenbockversteigerung. Am Montag, den 4. September 1911, vor- mittags 10 Uhr wird am Rathaus ein Ziegenbock zum Schlachten öffentlich verſteigert. Seckenheim, den 28. Auguſt 1911. Gemeinderat: Volz. Sammel-Anzeiger. Aur für Mitglieder der Landw. Ein⸗ u. Nerkaufsgenoſſenſch. Beſtellungen in Aepfeln und Pirnen werden bei ſofortiger Anmeldung entgegengenommen. Twelschen. Versteigerung. Montag, den 4. September, nachm. 6 Uhr Verſteigerung von Zwetſchen am 3* Jakob Fiedler. Zur gefl. Beachtung! Empfehle der geehrten Einwohnerſchaft mein reich⸗ haltiges Lager in Grabdenkmälern jeder Art in Granit, imitiertem Granit und Pyenit. 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Die Tagesordnung wird im Lokal bekannt gegeben, Um zahlreichen Beſuch bittet Der Vorſtan d Freſw. Sanitätskolonne Seckenbeim. Foeuntaz, 3. Hept., nachm. 12½ Uhr 1 Nebung * 0 nach derſelben Abmarſch zum Waldfeſt des Medizinal⸗ Verbands mit Uniform. 1 Es iſt dringend notwendig, daß ſich ſämtliche Mi glieder beteiligen. Der Kolonnenführ Sängerbund Seckenheim. Margen nachmittag beteiligt ſich unſer Veel an dem Waldfen des Medizinal- Verbands bei 5 Taubenhütte. a Die Sänger werden erſucht, vollzählig zu erſcheine“ Treffpunkt auf dem Feſtplatz. Der Verstand Liedertafel Seckenheim. Heute abend gemütliche Juſammenkunft 1 bei unſerem Mitgliede Heidenreich„Zum Hirſch“. Mi, finde Margen Sonntag beteiligt ſich unſer Verein an Wald felt des Medizinal-Verbands. t Wir laden hierzu unſere Mitglieder mit der Bi ein, vollzählig und pünktlich zu erſcheinen. Del Zuſammenkunft punkt 1 Uhr in unſerem Lokal. 5 Abmarſch erfolgt ½2 Uhr mit Muſik nach dem Feſtple Der Verfa, 4 b It in! * 1 rbeiterinnel finden dauernde und lohnende Beschäftigung in unsele Fabriken in Ladenburg und Neckarau. Fabrik wasserdichter Wäsche Lenel, Bensinger& Co. Ladenburg. a 10 Geschäftsempfehlung. Empfehle mich im Anfertigen von eleganten Herren- und Mnaben-Hnzügen, Ferner bringe mein grosses Stoff. und Musterlager in empfehlende Exinnerung. Karl Brüstle Untere Gartenstr. 5. „CCC VVV „—8