n U — i 5 Seckenheim Nuttat iſt geſtern hier verübt worden. Nach „as Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnemeuntspreis beträgt monatlich 35 Pf. 8 bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Letzte Nachrichten. J Salach OA. Göppingen, 4. Sept. Eine ſchwere einer zauffeier gerieten einige Italiener in einen Streit, in 1 9 en Verlauf ein gen der Ziegeleiarbeiter einen 25 ahre alten italieniſchen M hſti ns Herz tötete. Der Geſtochene konnte nach dem Stich aur noch wenige Schritte gehen und brach dann tot ſuſammen. Der Mörder wurde gleich nach der Tat iuhaſtet Die Urſache zu dem Streit ſoll auf ein unges italieniſches Mädchen zurückzuführen ſein. 1 Berlin, 4. Sept. Zu Ehren des ſcheidenden ame⸗ ſienicchen Botſchafters Hill fand heute beim Staats⸗ detär v. Kiderlen⸗Wächter eine Frühſtückstafel ſtatt. 10 Berlin, 4. Sept. Der türkiſche Thronfolger iſt de vormittag gegen 9 Uhr vom Bahnhof Friedrich⸗ abe nach Eſſen gereiſt. 5* Kiel, 4. Sept. Der Kaiſer iſt heute morgen ulb 8 Uhr hier eingetroffen. In ſeiner Begleitung land ſich außer den Herren des Gefolges und dem kasten zu Fürſtenberg auch der Staatssekretär des ußsmarineamts, Großadmiral v. Tirpitz. Auf dem ahnſteig hatten ſich zur Begrüßung eingefunden der nkeralinſpektor der Marine, Großadmiral Prinz Hein⸗ 10 von Preußen, der Stationschef, der Stadtkomman⸗ und der Polizeipräſident. Der Kaiſer begrüßte 9 Aeneſenden Herren und begab ſich dann auf dem die ſerweg zur„Hohenzollern“, wo er Wohnung nahm. im Hafen liegenden Kriegsſchiffe ſalutierten. Das er iſt ſchön. th Toulon, 4. Sept. Präſident Fallieres iſt heute m hier eingetroffen und hat ſich zur Flottenſchau Boro des Panzerſchiffes Maſſena begeben. . Wistanzler v. Bethmann Hollweg den Osmanjeorden 190 Brillanten, dem Staatsſekretär des Auswärtigen, 1„Kiderlen⸗Wächter, ſowie dem preußiſchen Kriegsmini⸗ f 1085 Heeringen, dem Staatsſekretär des Reichsmarine⸗ N v. Tirpitz und dem Chef des Generalſtabs der une, v. Moltke, das Großkreuz des Osmanjeordens Ii, dem Kommandanten von Berlin, Gen.⸗Leut. von Ahn, das Großkreuz des Medſchidieordens verliehen. Franzöſiſche Kriegshetze. ** rili⸗ er glühende Kohlen. dea uſi er Hnzeiger, Iluesheimer aurer durch einen Tolchſtich Konſtantinopel, 4. Sept. Der Sultan hat dem Hmtsblatff der Bürgermeisteramter Seckenheim, Avesheim, neckarhansen und Edingen. reich,— Deutſchland würde bei einem Kriege alles aufs Spiel ſetzen. Deutſchland iſt ein Koloß auf tönernen Füßen, den ein Krieg ins Wanken bringen und ſtürzen würde. f f Zum Beweiſe für dieſe Behauptungen erinnert der franzöſiſche General zunächſt an die Verbrüderung der deutſchen und der franzöſiſchen Sozialdemokratie und an die glänzende Aufnahme, die am 30. Juli d. J. den franzöſiſchen„Cegetiſten“ in Berlin zuteil wurde. Er ſagt:„Im Kriegsfalle würde in Paris vielleicht ein Aufſtand, gewiß aber eine Revolution in Berlin aus⸗ brechen.“ Daß deutſche ſozialdemokratiſche Führer den Franzoſen damals die Ohnmacht ihrer Partei, einen Krieg zu verhindern, freimütig eingeſtanden haben,— davon hat der franzöſiſche General offenbar nichts gehört. Aber es kommt noch viel beſſer. Der franzöſiſche General ſchreibt:„Deutſchland kann keinen Krieg führen. Denn es müßte ſich dann nicht nur gegen ſeine äußeren Feinde wehren, ſondern auch die große aufſtändiſche Be⸗ wegung aller Provinzen, die nicht mehr„preußiſch“ ſein wollen, unterdrücken. Wenn Deutſchland Krieg führt, iſt es unrettbar verloren.“ Dieſer letzte, lapidare Satz ſteht in großen, fettgedruckten Buchſtaben da, und die Provinzen, die nur auf den Augenblick warten, das. preußiſche Joch abzuſchütteln, ſind, man höre und ſtaune: „Schleswig, Elſaß⸗Lothringen und Polen.“ Der franzö⸗ ſiſche General verſichert, und bedient ſich dazu noch grö⸗ ßerer, noch fetterer Buchſtaben:„Die Teilnahme der Polen, Elſaß⸗Lothringer und Schleswiger an einem Kriege gegen Deutſchland iſt nicht zweifelhaft, ſie ſteht feſt.... Im Augenblick der Mobilmachung würden ſie deſertieren oder ſich gegen ihre Henkersknechte wenden, wie es 1830 die polniſchen Soldaten in ruſſiſchen Dienſten taten.“ auswärtigen Politik drohen. Deutſchland hat keinen Ver⸗ bündeten. Der Dreibund ſteht auf dem Papier. In Wahrheit iſt die Spannung zwiſchen Oeſterreich und Itallen ſo groß, daß Oeſterreich gar nicht imſtande wäre, Deutſchland Beiſtand zu leiſten, da es ſeine Truppen an. der italieniſchen Grenze bereithalten müßte. Frankreich dagegen kann, im Bewußtſein ſeiner Kraft, auf Ver⸗ bündete verzichten, immerhin mag es ſich, zur Stärkung ſeines Ueberlegenheitsgefühls, daran erinnern, daß es Und dann geht der Herr General zu den Gefahren über, die Deutſchland bei einem Kriege infolge ſeiner Hnzeiger, nekarhauser Zeitung, Edinger Zeitung Infertionspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechauſchluß Nr. 16. land zählen darf. Und der General ſchreibt:„England will uns nicht nur mit ſeiner Flotte unterſtützen, es will auch an unſeren Operationen zu Land teilnehmen. Es kann mit Leichtigkeit 4 bis 500 000 Mann in Ca⸗ lais landen.... Tie franzöſiſche Armee iſt ſtark ge⸗ nug, nicht nur zur Verteidigung, nein, auch zum An⸗ griff. Wir würden daher vorziehen— und ſo iſt voraus⸗ ſichtlich die beſtehende Abrede—, daß die Engländer in Schleswig⸗Holſtein an Land gingen...“ Die deutſche Armee wird, ſo ſagt der franzöſiſche General, fabelhaft überſchätzt:„Sie iſt ſtark, ſie iſt dis⸗ zipliniert, das geben wir zu. Aber ſie iſt eine Parade⸗ Armee, eine Armee des Bluffs.“ Der deutſche und der franzöſiſche Soldat verhalten ſich zueinander wie der ruſſiſche und der japaniſche am Beginn des mandſchu⸗ riſchen Feldzuges. Dem deutſchen Soldaten fehlt die Initiative. Er iſt nur ein Werkzeug in den Händen ſeiner Vorgeſetzten und unfähig, aus eigenem Antriebe zu handeln, wie es die moderne Kriegführung verlang Und was nun die Bewaffnung der beiden Heere anbetrifft, ſo erklärt der franzöſiſche General in dem monumentalen Stil, der ihm eigen iſt:„Gleichheit der beiden Gewehre, Minderwertigkeit der deutſchen Kanone und der deutſchen Mitrailleuſe.“ Iſt es Beſcheidenheit, die ihn zwingt, „ohne perſönliche Anſpielung“ nur„anzudeuten“, daß die franzöſiſche Generalität ganz hervorragende Mit⸗ glieder zählt, die als Führer im Kriege jedes Vertrauen * — verdienen würden? Zum Schluſſe ermahnt der franzöſiſche General ſeine Landsleute, nicht die jetzigen Verhältniſſe mit denen des Jahres 1870 zu vergleichen. Wir ſind anderer Meinung. Gerade dieſe Broſchüre zeigt, daß die Kriegs⸗ hetzer von 1911 die würdigen Nachkommen der Kriegs⸗ hetzer von 1870 ſind, genau ſo verblendet, unwiſſend und ſo leichtfertig. Sie mögen der Vorſehung danken, wenn ihnen die gleiche Belehrung erſpart wird. Die Marokkofrage. Das engliſche Sonntagsblatt Reynolds News Pa⸗ pers behauptet zu wiſſen, daß es die Abſicht des deutſchen Kaiſers geweſen ſei, im Herbſt dieſes Jahres England einen Beſuch abzuſtatten und zwar ſollte er bei einem her⸗ vorragenden Mitglied des engliſchen Hochadels weilen. Aber mit Rückſicht auf die Ausſichten der politiſchen Lage der letzten Woche habe der Monarch dieſes Vorhaben aufgegeben. a In Pariſer leitenden Kreiſen beſteht nur geringe Neigung zur Erweiterung des Programms der Berliner Verhandlungen in dem Sinn, das in Berlin auch zu den Anſprüchen Spaniens und eventl. Italiens Stellung genommen wird. Eine ſolche Internationaliſierung der afrikaniſchen Ategelegenheiten wäre, ſo meint man bier. one, U et ert run gehorchte. nd Aber das heiße Blut des Spaniers war rebelliſcher entbehrte der Selbſtzucht. Der Paroxysmus, in den 14 Frteraten war, als er zuerſt von Gilberts Bewerbung I Ser hatte ihn körperlich erſchöpft. Er ſaß ruhig da, N in ſeinem Herzen brannten Zorn und Eiferſucht duch dbgleich Wilſhire Sir Wiltlam Atherton haßte und bereit war, ſeinen Haß auf deſſen Sohn zu über⸗ benen ſo waren ſeine Empfindungen doch in keiner Weiſe 8 Spaniers zu vergleichen. Sein Rachedurſt war wahres Gefühl, das nur in der Vorſtellung eines nigen beruhte. Ganz anders verhielt es ſich bei Aut os. Er liebte Sadie Wilſhire mit glühender Leiden⸗ i zrund gleich den meiſten Südländern betrachtete er de Maid wie eine Sache, die beſtimmt iſt, das Leben tz Fannes angenehm zu geſtalten. Seine wilde, eifer⸗ Liebe war die gemeinſte Abart jenes edelſten und Triebes im menſchlichen Leben. Der Gedanke, Gegenſtand ſeiner Begierde einem anderen Manne angehören konnte, ſchnitt wie ein Meſſer in ſein Herz. Er quälte ſich mit tauſend übertriebenen Vorſtellungen: ſeine Phantaſie zeigte ihm deutlich, wie Gilbert Sadie umarmt— wie er ſie geküßt hatte! Das Mädchen, das er, de Toros liebte! 78 g Aber endlich gelang es auch ihm, Herr ſeiner inneren Erregung zu werden. Er erhob ſich und ſchritt zum Fenſter. f 5 f Ich denke,“ ſagte er mit noch etwas unſicherer 177 Stimme, indem er die ſchweren Rolladen niederließ und die roten Vorhänge zuzog,„wir ſperren zuerſt einmal dies Gewitter aus.“ N Wilſhire ſtand ebenfalls auf und drehte das elektriſche Licht an, dann nahm er die Whiskyflaſche, ſchenkte ein Waſſerglas halb voll und goß das Getränk unverdünnt hinunter. f „So,“ ſagte er nach einer Weile,„das hat mir gut getan. Ich weiß jetzt, welchen Weg wir einſchlagen müſſen.“ „Und der wäre?“— N in einigen Wochen auszuführen, wie Sie wiſſen. Jetzt jedoch drängen die Umſtände zur Entſcheidung. In einer Woche muß Gilbert Atherton hier ſein. Doch ehe, ich fortfahre, will ich mit Willy und Kennard ſprechen.“ Er ging durch die Halle in den kleinen Toiletten⸗ raum 192 rief die Ingenieure durch das Sprachrohr an. Wenige Minuten ſpäter ſtanden die beiden Männer im Speiſezimmer. f N 7 „Holen n0 Gläſer. Ste 5 kräftigen Trunk mit uns tun,“ ſagte Wilſhire. Er hatte u Willy geſprochen und ſah nicht den Ausdruck des ben de ſich auf Kennards Geſicht malte De Toros ſaß da, das Geſicht in den Händen, und ſtarrte das Muſter der Tiſchdecke an. Als Willy wieder ins Zimmer trat und begann Wilſhire wieder: 35 3 Hören Sie! Wir hatten die Abſicht, unſeren Plan Sie noch zwei Gläſer. Sie ſollen einen die Männer ſich geſetzt hatten, e Hören Sie mich an. Veränderte Verhältniſſe machen es notwendig, unſeren Gaſt früher einzuladen, als ur⸗ ſprünglich beabſichtigt war.“ Bei dieſem höhniſchen Scherz ſah de Toros auf und lachte widerwärtig. „Ich denke, wir ſind ſo ziemlich fertig,“ antwortete Willy, und kein Muskel ſeines Geſichts zuckte. Kennard ſaß ſchweigend da; er hatte den Kopf ge⸗ neigt, das Geſicht war totenbleich und ſeine Hände zitterten. „Kann in einer Woche alles bereit ſein?“ fragte Wilſhire.„Die Sache iſt eilig; es iſt unmöglich gewor⸗ den, ſie länger aufzuſchieben. Und wenn Sie Tag und Nacht arbeiten ſollten, es muß geſchafft werden. Sennor de Toros und ich werden Ihnen behilflich ſein, ſoviel wir vermögen.“ ö 9„Meiner Meinung nach können wir's ſchaffen,“ ſagte illy. a „Sie müſſen!“ erwiderte Wilſhire, aber ein beifälliges Kopfnicken begleitete die herriſchen Worte.„Nun hören Sie, was ich Ihnen zu ſagen habe. Acht Tage wird es alſo dauern, bis wir mit den Vorbereitungen fertig ſind, weitere acht Tage werden vergehen, ehe der Zweck, zu dem wir dieſes alte Schloß erworben haben, erreicht iſt. Nach dieſer Zeit entlaſſe ich euch aus euren Verpflichtungen. Ihr könnt nach Amerika heimkehren, wenn ihr Luſt habt, und die vereinbarte Summe wird euch ausbezahlt werden. Einen Tag vor Abfahrt des Dampfers von Liverpool werde ich jedem von euch die Dokumente zurückgeben, durch die ich euch zwang, mir bei der Ausführung dieſes Unter⸗ nehmens hier behilflich zu ſein. Ihr werdet dann nicht 5 nur freie, ſondern auch wohlhabende Männer ſein, und kein Menſch in der Welt wird ein Wort gegen euch ſagen können.“ i 5 Als er geendet hatte, hob ein tiefer Seufzer der Er⸗ leichterung Kennards Bruſt, und aus Willys gleich⸗ gültigem Geſicht brach ein Strahl freudiger Hoffnung. 0 Fortſetzung folgt.) ie enau ſo nur geekgnek, das ſehnlichſt erwartete Endergebnis der deutſch⸗franzöſiſchen Ausſprache hinauszuſchieben; und davon will man ſchon aus dem Grunde nichts wiſſen, weil die Heimſendung der reſervereifen Mannſchaften die größte Sorge der franzöſiſchen Regierung iſt. 8 Nach einer offiziellen Meldung hatte der ſpaniſche Botſchafter am Sonntag mit dem Miniſter des Aeußern, de Selves, eine Unterredung, die ſich auf die von Spa⸗ nien geplante Beſetzung von Ifni bezog. Aus Madrid wird telegraphiert„daß die Beſetzung von Ifni erſt im Laufe des Monats Oktober erfolgen werde, da gegen⸗ wärtig eine Landung der Truppen wegen des an der atlantiſchen Küſte herrſchenden Unwetters mit Schwierig⸗ keiten verbunden wäre. b Eine ſpaniſche halbamtliche Note betreffend die Be⸗ ſetzung von Ifni beſagt, daß ein Vertrag, nach dem die marokkaniſche Regierung dieſes Gebiet an Spanien über⸗ geben müſſe, bereits ſeit 50 Jahren beſtehe, aber nicht zur Ausführung gekommen ſei und daß ſich die ſpaniſch Regierung ſeit 1908 bemühte, die Ausführung durch⸗ zuſetzen. Spanien habe den Maghzen wiſſen laſſen, daß es die Fortdauer dieſes ungeklärten Zuſtandes nicht zu⸗ laſſen könne; es habe allerdings keine Prinzipienfrage bei den ſpaniſch⸗ marokkaniſchen Verhandlungen da⸗ raus gemacht hat. Bei den letzten Verhandlungen habe ſich der Maghzen feierlich verpflichtet, das Abkommen vor dem 1. Mai 1911 zur Ausführung zu bringen. Nachdem aber trotz wiederholter Vorſtellungen der Magh⸗ zen 4 Monate hatte verſtreichen laſſen und am Sonn⸗ tag der der marokkaniſchen Regierung bewilligte Auf⸗ ſchub zur Ernennung der Delegierten abgelaufen, könne man dem Madrider Kabinett nicht vorwerfen, daß es vorſchnell oder keine Mäßigung gezeigt habe. Spanien habe im übrigen Frankreich in freundſchaftlicher Weiſe hiervon verſtändigt. Die betreffende Beſtimmung der Konvention von 1860 ſei von dem ſpaniſch⸗franzoiſ n Abkommen von 1904 ausdrücklich ausgenommen. Die Note ſtellt zum Schluß in Abrede, daß die ſpaniſchen Projekte wenig freundlichen Charakter gegen Frankreich erkennen ließen oder irgendwie mit dem franzöſiſch⸗deut⸗ ſchen Streit in Zuſammenhang ſtänden. Miniſterpräſident Caillaux hatte mit dem Kolonial- miniſter eine Beſprechung. Die von Spanien geplante Beſetzung Ifnis hat in Paris, wie in einer anſcheinend auf die Regierung zurückgehenden Mitteilung verſichert wird, eine 0 5 Verſtimmung e daß in ewiſſen Kreiſen die Forderung laut wird, die franzö⸗ ſiſche Regierung möge den ſpaniſch⸗franzöſiſchen Ma⸗ 4 rokkovertrag von 1904 kündigen und ihre Aktionsfreiheit Spanien gegenüber wieder aufnehmen.— Der„Temps“ chreibt: Dieſe in ihrer Form unkorrekte Beſetzung eines unktes, der von den Spaniern ſelbſt als wertlos anße⸗ ſehen wird, läßt ſich nur dadurch erklären, daß die Spa⸗ nier von eiferſüchtiger Feindſeligkeit gegen Frankreich er⸗ füllt ſind und in den Beſitz eines Pfandes gelangen wollen Man wird bald ſehen, ob Spanien gut daran getan hat, ein ſolches Spiel zu ſpielen. Die Agence Havas meldet unter dem 31. Auguſt aus 5 oinier langte hier mit einer Eskorte von 2500 Mann an. Er bricht nach Sefru auf, wo er eine ſcherifiſche Garniſon aufſtellt.— Wie der Agence Havas aus Melilla gemeldet wird, dauert die Bewegung am linken Ufer des Ued⸗Kert fort. Die Eingeborenen ver⸗ wundeten einen Soldaten beim Waſſerholen. Die benach⸗ barte Garniſon züchtigte die Angreifer ſofort und fügte ihnen anſehnliche Verluſte zu. Ueber 5 in England, Frankreich und Brüſſel liegen folgende Meldungen vor: In Woolwich, dem Hauptarſenal Englands, traf am Samstag der Befehl ein, daß die geſamte Munition für die Mobilmachung von Expeditionstruppen bereit u halten ſei. Die Baſis der Operationen wird als„nicht annt“ bezeichnet. d 5 Eine Viertelmillion Patronen ſoll ſofort nach Süd⸗ afrika abgehen. Bei Lloyds wurden Verſicherungen gegen den Aus⸗ bruch eines Krieges zwiſchen zwei oder vor dem 1. November zu 7 Prozent abgeſchloſſen. Wie in Brüſſel verlautet, ſind die belgiſchen Rüſtun⸗ 12 nicht auf Anregungen Frankreichs, ſondern auf unſch Großbritanniens erfolgt. Sie bezwecken eine eventuelle energiſche Abwehr eines Truppeneinfalls ſo⸗ wohl von franzöſiſcher als auch deutſcher Seite. Im Hafen von Toulon, dem Generalquartier der franzöſiſchen Mittelmeerflotte, wurde eine Probemobil⸗ machung vorgenommen. Die im Hafen liegenden drei Geſchwader und Diviſionen wurden mit Proviant ver⸗ ſehen. Die Einſchiffung und Wiederausſchiffung des Proviants für 20000 Mann ſoll in zufriedenſtellender Weiſe vor ſich gegangen ſein. 8 So weit die drei Meldungen. Iſt es nur Zufall, daß man gleichzeitig in England, Belgien, Frankreich rüſtet? Aus Deutſchland liegt keine ähnliche Meldung vor. Wo iſt nun die arößere Nervoſität? Politiſche Rundſchau. Deutſchland. RMegierungswechſel. Ter ſchon ſeit Wochen am gekündigte Rücktritt des Herrn v. Waldow vom Ober⸗ präſidium in Poſen, ein Wechſel, in dem man Mut⸗ maßungen über eine Aenderung in der Polenpolitil knüpfte, iſt nunmehr Tatſache geworden. Zum Ober⸗ präſidenten der Provinz Poſen iſt Friedrich Ernſt v. Echwerin, isherige Oppelner Regierungspräſiden Schwerin, der bisherige Oppelner Regierungapräſident, ernannt worden. 5. en e * Sozialdemotratiſche Maſſen⸗ Kundgebung. Der Verband des ſozialdemokratiſchen Wahlvereins Groß⸗ Berlins veranſtaltete am Sonntag mittag im Treptower Park eine öffentliche Volksverſammlung unter freiem Himmel, für deren Beſuch tagelang vorher im„Vor⸗ wärts“ und durch Flugblätter Propaganda gemacht wor⸗ den iſt. An der Verſammlung nahmen nebſt vielen Frauen und Kindern etwa 100 600 Perſonen teil. Von 10 Tribünen ſprachen ſozialdemokratiſche Redner über das T:„Gegen die Krieasbetzerei und. i regeln, rei Mächten für den Völkerfrieden“ zu der dichtgedrängten Volksmaſſe, nach⸗ dem durch ein Trompetenſignal lautloſe Still, einge⸗ treten war. Der Anmorſch der Maſſen erfolgte in Ab⸗ teilungen von 200 bis 1000 Perſonen unter Führung von Ordnern, die durch rote Armbinden kenntlich waren. Um 2 Uhr wurde einſtimmig eine gleichlautende Re⸗ ſolution angenommen Dann erfolgte der Abzug. Um 4 Uhr hatte der Park ſein gewöhnliches Ausſehen. Nur die Arbeiterſanitätskolonnen waren tätig, um den infolge der großen Hitze in zahlreichen Fällen unpäßlich Gewor⸗ denen die erforderliche Hilfe zu leiſten.. Beſudelung der deutſchen Geſandtſchaft in Brüſſel. In der Sonntagsnacht wurde das Gebäude der deutſchen Geſandtſchaft in Brüſſel von Unbekannten beſudelt. Sie haben mit roter Farbe das Gebäude mit der Inſchrift verſehen:„Keinen Krieg oder Dynamit“. Dies wurde in der Nacht gegen 2 Uhr bemerkt. Die Po⸗ lizei war in großer Aufregung und verſuchte die In⸗ ſchriften zu entfernen, was aber nicht möglich war. Einige Stunden ſpäter bemerkte man, daß auch das franzöſiſche Konſulat und das Gebäude der franzöſiſchen Geſandt⸗ ſchaft mit ähnlicher Inſchrift ebenfalls in roter Farbe verſehen war. Hier haben die Attentäter geſchrieben: „Nieder mit dem Krieg, es lebe der Dynamit.“ Die Regierung wurde ſofort verſtändigt und hat noch im Laufe des Vormittags die Inſchriften entfernen laſſen. Es iſt bezeichnend, daß einzelne Brüſſeler Blätter nur von einer Beſudelung des deutſchen Geſandtſchaftsge⸗ bäudes ſprechen. Es geht daraus hervor, daß ſie gerne dieſe Kundgebung als eine deutſchfeindliche hinſtellen möchten. d Frankreich.. Lebensmittelkrawalle. i In St. Quentin nehmen in den letzten Tagen die Ruheſtörungen kein Ende. Es heißt, daß 2000 Arbeiter feiern. Banden von Ruheſtörern durchzogen die Stadt und ſchlugen die Fenſterläden von Geſchäfts häuſern ein. Die Bankgeſchäfte ſind geſchloſſen. Die Zahl der in der Nacht verwundeten Ruheſtörer wird auf 200, der ver⸗ wundeten Soldaten auf 20, darunter drei Offiziere, an⸗ gegeben. 55 Ruheſtörer wurden verhaftet. Vor dem Gefängnis ſammelte ſich eine große Volksmenge an, welche revolutionäre Lieder ſang und feindſelige Rufe gegen das Militär ausſtieß. Nach einer Unterredung zwiſchen dem Unterpräfekten, den die Truppen befehligen⸗ den Generalen und dem Polizeikommiſſar wurde den Soldaten der Auftrag erteilt, zu ſchießen, falls ſie au⸗ gegriffen werden ſollten. In Douai durchbrachen die Ruheſtörer den Truppenkordon, drangen auf den Markt⸗ platz, plünderten und vernichteten die Waren, die von den Händlern im Stiche gelaſſen worden waren. In Lille und Dünkirchen fanden ebenfalls Ruheſtörungen ſtatt. Auf dem Markt in Troyes wurden zahlreiche Ver⸗ kaufsſtände geplündert und die Waren teilweiſe ver⸗ nichtet. Einige der Ruheſtörer verjagten die Händler und verkauften die Waren zu niedrigeren Preiſen. Die Einmiſchung der Revolutionäre des Allgemeinen Arbeiterverbandes in die Bewegung gegen die Lebens⸗ mittelteuerune iſt im Norden jetzt klar zu Tage getreten. Denn die A' ſtandserklärung in Hautmont⸗Maubeuge iſt durch ihre Sendlinge und die unter ihrem Banner marſchierende Scharen erzwungen worden. Es iſt auch hauptſächlick enn nicht ausſchließlich auf ihre Ein⸗ wirkung zu uführen, daß überall Sabotierungen und auch Brand kungen vorkommen, Gewalttätigkeiten, wie ſie in der ſten Zeit der Bewegung, als nur Haus⸗ frauen an teilnahmen, nie feſtzuſtellen geweſen waren. Das Eingr ffen der Regierung, das vorläufig in Maß⸗ wie Aufhebung der Viehzölle und Verbot der Viehausfuhr beſtehen dürfte, könnte ſomit als verſpätet ſich erweiſen, beſonders da es der Teuerung nicht ſchnell Einhalt zu bieten vermöchte. i Der Leiter der Staatspolizei, Hennin, welcher den räſide en Fallieres anläßlich der Flottenſchau nach oulon begleiten wollte, hat ſich wegen der. Ain in Nordfrankreich nach Lille begeben. Aus St. Juentin wird berichtet: Bei einem Zuſammenſtoß zwi⸗ ſchen den Ruheſtörern und Gendarmen ſahen die aufge⸗ botenen Kavalleriſten untätig zu, obwohl der Gendar⸗ merieleutnant um Beiſtand erſucht hatte. Die Menge rief:„Es lebe die Armee! Nieder mit den Gendarmen!“ und bewarf die letzteren mit Ziegelſteinen. Mehrere Gen⸗ darmen wurden verwundet. In Breſt, Chalons⸗ſur⸗Sa⸗ one, Creuzot und Troyes ereigneten ſich auch heute 2 arge Ausſchreitungen gegen Lebens mittelhänd⸗ er. Vie der Preiſe. Die mehrerer Kaufleute, welche unnachgiebig gezeigt hatten, wurden geplündert. Belgien. 5* Belgiens Stellung in einem Krieg. Obwohl die belgiſche Regierung von ihren Geſandken in Berlin und Paris im allgemeinen beruhigende Be⸗ richte über den ene Stand und den vermut⸗ fich Ausgang des Marokkoſtreits erhalten hat, zeigt 5 doch in den belgiſchen amtlichen Kreiſen eine was ſende Unruhe. Denn bei einem auen Zuſammen⸗ ſtoß zwiſchen Deutſchland und Frankreich wird Belgien von allen Ländern Europas am meiſten in Mitleihen⸗ 0 ſchaft gezogen. Nicht als ob das Land Luſt hätte, fü den einen oder anderen Streikenden Parkei zu ergreifen, ſondern weil Belgien durch ſeine militäriſche Schwäche und die Mängel 15—. ein gar zu Durchmarſch einer— 1 ee 0 Beg 1— Ver. einer fremden Armee durch Belgien eine leßung des internationalen Verkrages, welcher dieſem Lande die Neutralität und Unabhängigkeit Aber im Krie aß: Not bricht Eiſen. Man zweifelt deshalb hier nicht mindeſten, daß eine e Armee, wenn ſie ſich in großer. befindet oder vom Durchmarſch — das neutrale Gebiet Belgiens einen großen ſtrate⸗ gi Vorteil erhofft, nicht zögern wird, der Not zu gehorchen, und man fragt ſich in Belgien mit Beſorg⸗ nis, wie die belaiſche 1 ſich zu dieſer 55 8 die Ruheſtörer eine e h. . 5 alle gilt mehr als anderswo der Grund ö Bei dem am letzten Sonntag in Ladenburg 1. Preis, im Steinſtoßen in der 1. Klaſſe den 1. 0e und im Ringen in der 1. Klaſſe den 5. Preis. Preiſe ſind bei Max Bär ausgeſtellt. Möglichkeik ſtellen wird. Wenn dſe belgiſche Heer leitung über ein Heer von 250 000 wohlausgerüſteten und waffenkundigen Kriegern verfügen würde, ſo wären alle Schwierigkeiten von vornherein gelöſt. Denn keine fremde Armee würde es unternehmen, mit einem ſolch Heer anzubinden und 250 000 Belgier in das feindliche ager zu ſtoßen. Aber von einem ſolchen widerſtand?? fähigen Heere kann in Belgien zurzeit kaum die ſein, und der Brüſſeler Generalſtab weiß ſehr wohl, u daß er in der Stunde der Gefahr kaum 80 000 Mann ei wird zuſammenbringen können. Die belgiſche Heeres“ leitung ſteht alſo einem Uebergriff machtlos gegenüber, a0 und wenn ſie zurzeit eine fieberhafte Tätigkeit entfaltet, wenn ſie mit plötzlicher Eile, wie es heißt, Kanonen, irt Mitrailleuſen, Munition und Waffen in die Maas⸗ feſtungen ſendet, wenn ſie die maſſenhaft beurlaubten Jer Offiziere und Mannſchaften einberuft, ſo ſucht ſie damit der öffentlichen Meinung nur zu zeigen, daß ſie es an Vorſichtsmaßnahmen aller Art nicht fehlen ließ. In 1 Wirklichkeit weiß die belgiſche Regierung aber ganz gut, daß ſie mit dieſen paar militäriſchen Maßnahmen 1 Maßlinie nicht wird halten können und daß ihr i Ernſtfalle nichts anderes übrig bleiben wird, als den Durchmarſche fremder Armeen durch ihr Gebiet einfach mit verſchränkten Armen zuzuſehen. Ihre ganze H nung liegt in der Friedensliebe Deutſchlands und Ho. 1 deutſchen Kaiſers, ſowie in der diplomatiſchen Geſchick“ 12 lichkeit der Herren v. Kiderlen⸗Wächter und Cambon von der ſie die friedliche Löſung der Marokkofrage und die Befreiung von ihren Verlegenheiten erwartet. Lokales. Seckenheim, 5. September. i Von der Landwirtſchaftskammer. Bei der am 31. Auguſt ſtattgehabten Besprechung des Vorſtandes der Landwirtſchaftskammer beſchloß der ſelbe, bei großh. Miniſterium des Innern für die Lin derung der Folgen der großen Trockenheit folgende Maß nahmen in erſter Linie zu beantragen: 1 1. Zeitweiſe Aufhebung des Zolles auf Mais unt Futtergerſte durch Rückvergütung der Zollbeträge an dil beziehenden Landwirte und die ſie vertretenden 15 einigungen. 2. Ausdehnung der Frachtermäßigung 5 Futterſtoffe aller Art, insbeſondere auf Mais und Im tergerſte. 3. Kreditgewährung an die den Bezug 4 mittelnden landwirtſchaftlichen Vereinigungen. 4. Mög⸗ 5 lichſt weitgehende Abgabe von Laubſtreu und Moos. Nachdem bereits im Laufe dieſes Sommers fuß 5 120 Zicben von unſeren badiſchen Ziegenzüchtern dem benachbarten Heſſen durch die Lan wirtſchaftska mer bezogen und vermittelt worden waren, hat die Land? wirtſchaftskammer nunmehr vorige Woche aus 0 Schweiz 140 zur Zucht beſtimmte Saanenziegen m Baden eingeführt, um dieſelben an Beſteller ger eech Der Ankauf erfolgte durch eine von der Kammer ier beſtellte Kommiſſion im Simmental direkt von den d tigen Züchtern. Die Preiſe, zu denen die Tiere erſt den wurden, ſind als durchaus mäßige zu bezeichnen, Die Ziegen haben nun vorerſt eine zehntägige täne durchzumachen, alsdann gelangen ſie an die 0 zelnen Beſteller zur Verteilung. Ein großer Teil gen an den Verband der Ziegenzuchtgenoſſenſchaften Kreiſes Heidelberg in Zuzenhauſen, die übrigen teilen ſich auf das ganze Land. Ein Teil der Ti⸗ verbringt die Quarantäne in Weil bei Lörrach bi Ausladen daſelbſt wurde allgemein anerkannt, daß Tiere insgeſamt gute züchteriſche Eigenſchaften und ſchön, f Formen aufmeiſen. 1 34 0— Die ch Großfeuer auf der Rheinau. Geſtern früh beg in der künſtlichen Düngermittelfabrik von Bennecke zur Herſtellung von Dünger verwendet werden, hatte, ale, Großfeuer aus. In der Lagerung der Lederabf 1 e 85 vollſtändig niederbrannte. Die Rheinauer 9 d war bald an der Brandſtelle, allein ſie konnte gag dal Feuer wenig ausrichten. Zu bedauern iſt, daß dur Brandunglück zirka 60 Arbeiter brotlos 3 cs er uer reiche Nahrung, ſodaß die ganze Fabrik in erweh⸗ ebe die Entſtehungsurſache des Feuers konnte no mittelt werden. Der Schaden iſt ein großer. bo- 4 aogeye 40 Athletenfeſt errang ſich Herr Jakob Hammer, Mitglied gen obengenannten Vereins im Stemmen in der 1. Klaſſze . Duaran, 0 — — — 8 A . a — — A0 Aus Nah und Fern. Me Karlsruhe, 4. Sept. Am 31. Auguſt fand im 5 ſertiſterium des Innern unter dem Vorſitze des Mini⸗ 1 Naeldirektors Weingärtner eine Beſprechung über die 4 ußnahmen ſtatt, welche etwa noch zu treffen wären, 7 die der Landwirtſchaft infolge der lang anhaltenden Iockenheit dieſes Sommers drohenden Schädigungen zu Juldern und den daraus für die Allgemeinheit zu beſor⸗ 4 lader Mißſtänden vorzubeugen. Anweſend waren die * ſeiligten Referenten des Miniſteriums des Innern, 7 htreter des Finanzminiſteriums, der Forſt⸗ und Do⸗ nanendirektion, der Generaldirektion der bad. Staats⸗ ienbahnen, der Landwirtſchaftskammer, ſowie des land⸗ itſchaftlichen Vereins, des Genoſſenſchaftsverbandes 1 id landw. Vereinigungen, des Bauernvereins und des 5 labandes der landw. Kreditgenoſſenſchaften. Es wurden 1 erſter Reihe die Maßnahmen beſprochen, die 1 5 5 d, eine vorſchnelle Verminderung der Viehbeſtände Iizubengen. Weitere Erörterungen bezogen ſich auf die 4 chaffung von Streumitteln, von Raufutter, von tun⸗ zt billiger Beſchaffung von Kraftfuttermitteln, Mais, f a und Sämereien. Was die etwaige finan⸗ lle eihilfe betrifft, ſo war man einig darüber, daß te ſolche nach Sachlage nur in der Weiſe in Betracht zumen könne, daß den landwirtſchaftlichen Verbänden ederverzinsliche Darlehen gewährt werden. Der Ver⸗ ex des Finanzminiſteriums konnte dieſen Verbänden 5. e e N Musſicht ſtellen. 0 Karlsruhe, 4. Sept. Nicht jede Verſteigerung, de ein berufsmäßiger Auktionator vornimmt, wird f Ae er, Wandergewerbeſteuer erfaßt, vielmehr wird nach uur Entſcheidung des Verwaltungsgerichtshofes vor⸗ Ilsgeſetze, daß er bei der Verſteigerung in ſeiner Eigen⸗ galt als Auktionator tätig war. Dieſe Vorausſetzung cl nicht vor, wenn der Auktionator nach 47 ler offenen Handelsgeſellſchaft gemäߧ 146 Abſ. asgeſetuche auf Antrag der Geſellſchafter von as wegen zum Liquidator ernannt worden iſt und er us in Erfüllung der ihm nach§ 149 Handelsgeſetz⸗ 0 obliegenden Aufgabe eine Verſteigerung vorge⸗ ain hat. Er hat als notwendiger und geſetzlicher I eetteter der aufgelöſten Geſellſchaft gehandelt und die 7 ſteigerung iſt ſo anzuſehen, wie wenn ſie von der ellſchaft vorgenommen worden wäre. 5 Karlsruhe, 4. Sept. Der iſraelitiſchen Reli⸗ a. 0 gemeinſchaft des Großherzogtums Baden iſt im etnehmen mit dem Miniſterium des großh. Hauſes, 14 Juſtiz und des Auswärtigen und dem Miniſterium d Finanzen vom Miniſterium des Innern die Geneh⸗ l zur Ausgabe von zu 3 Prozent verzinslichen un dverſchreibungen auf den Inhaber im Nennwert ge 1 ſowie zur Ausgabe der zugehörigen ne erteilt worden. Ie Vaven⸗Baden, 4. Sept. Die Fremdenliſte ver⸗ 5 1 am 2. September 60 022 Fremde gegenüber ei am gleichen Tage des Vorjahres, in welchem 60. Tauſend am 3. September erreicht wurde. 40( Donaueſchingen, 4. Sept. Wie verlautet, wird 450 wegen finanzieller Schwierigkeiten das Städtebund⸗ f bater demnächſt auflöſen. 8 Dilsberg, 4. Sept. Vorgeſtern nachmittag wurde 5 Aaelktreckungswege die Einrichtung unſeres Volks⸗ 4 heaters verſteigert. Bis zum Abend war der Gar⸗ in. 0 ziemlich geräumt. Damit ſind unſere Volksſpiele „und klanglos zu Grabe getragen worden. e Mavolfzell, 4. Sept. In einer ſehr ſtark be⸗ 5 2 1 ee e 1704 er ern für die Reichstags wal 0 5 aer Reichstagswahlkreis Konſtanz⸗Uleberlingen der 1 et ange. Schmitt in Singen 5 indidat au te 125 12 5 e* Neues aus aller Welt. 05 Drama im Spielſaal. Die Zeitung Republica hel ſabon meldet ein blutiges Drama, das ſich in den 0 f* von Rio Maior zugetragen hat. Dieſe Spiel⸗ 1 Ihe f 2 ud außerordentlich gut beſucht. Gerade als einer uh F d . a 5 ö äle ſehr voll war, wurde das Gerücht verbreitet, 8 Roulettekugel gefälſcht ſei. Die Menge drang dan Salons ein und ging auf den Beſitzer und ſeine 8 los. Bei der Rauferei wurde ein Mann getötet, auß düderer tödlich verletzt. Außerdem ſind 50 000 Fr. 05. des Spielhauſes 8 19 1 Einem ſchwunghaften Mädchenhandel iſt den in Meskun af die 1 gekommen. Die Töchter Fſeattangeſehener Bürger ſind von der Polizei in einem hee Hauſe in Aſtrachan entdeckt worden. Die en waren entführt und betäubt worden. ei die Cholera. Die Cholerg nimmt in nesküb danenaſtir zu. Seit Freitag ind in liesküb 32, in 5 ef 27 Perſonen der Seuche erlegen. Die Quaran⸗ ane Ankömmlinge aus Uesküb wurde um zwei Tage en dert. Die Verbindung mit Monaſtir iſt auf einen, e er Tag verkehrenden 5 8 Der Handel mit Monaſtir und Koſſowo ſtockt. den. iki ſelbſt ſind keine neuen Cholerafälle zu ver⸗ beit.— Im Barackenlager von Sinri Burnu bei 75 br 1506 denüber von Mertherapia am Bosporus ſind t ird aus Albanien zurückgekehrten Soldaten, die f 0 85 Quarantäne lagen, vom Donnerstag bis Sams- 00 nogan Cholera geſtorben. Von 40 Offizieren ſollen 6 leben. Es ſind Soldaten vom Truppen⸗ 8 N de aldampfer Buſeli, die den Korton durchbrochen * * ſich in der Umgebung Nahrungsmittel zu liebten Lila Allendorff, ſeinem„Privatſekre⸗ em früheren Schlächter Albers, und dem Chauf⸗ ens und Frau⸗Charlottenburg ausgeführt. Letz⸗ le ſolche Beihilfe bis zur Höhe von 500000 Mark beſchränkt die Flucht des Hochſtaplers Schimangt aus ittelte den Verkehr mit der Außenwelt unter Beihilfe des Gefangenenaufſehers. Schimangk hat ſich von Heilbronn über Duisburg nach Englan dork wahrſcheinlich nach Amerika begeben. Die Briefe an die Polizei und an die Berliner Zeitungen hat er bereits im Gefängnis angefertigt und von Duisburg telegraphiſch die Anweiſung gegeben, ſie zur Poſt zu befördern. * Ausſtand in Nürnberg. Nachdem am Sams⸗ tag ſchon die Transportarbeiter im Speditionsgewerbe die Arbeit wegen Lohndifferenzen niedergelegt hatten, ſind am Montag die geſamten Transportarbeiter in den Ausſtand getreten. Die Arbeitgeber hatten die urſprüng⸗ lichen Forderungen der Arbeitnehmer bewilligt. Eine Verſammlung der Arbeitnehmer erklärte ſich aber mit dieſem Zugeſtändnis nicht einverſtanden und ſtellte neue Forderungen auf. Die Speditionsgeſchäfte können nur mit Hilfe von Lohnfuhrwerken die Zu⸗ und Abfuhr von Gütern vom Bahnhof aufrecht erhalten. a Erziehungsämter. Von einem Fachmann auf dem Gebieke des Für⸗ ſorgeerziehungsweſens wird uns geſchrieben: Daß die geſunde— körperliche, geiſtige und ſittliche — Erziehung des heranwachſenden Geſchlechts erhöhter Aufmerkſamkeit bedarf, iſt zweifellos. Nicht, daß die Jugend unſerer Tage gegen früher unbotmäßiger, roher und ſchlechter geworden wäre,— aber gefährdeter iſt ſie. Das Umſichgreifen einer grob⸗materialiſtiſchen Weltan⸗ ſchauung, die im ungezügelten„Sichausleben“, im Tau⸗ meln von der Begierde zum Genuß, von ihm wieder zur Begierde den Daſeinszweck erblickt, der Entwicklungsgang der wirtſchaftlichen Verhältniſſe— man denke an Woh⸗ nungselend, Frauen⸗, Kinder⸗ und Heimarbeit!— ſodann die verhältnismäßig frühe Freiheit der Jugendlichen, die uneingeſchränkte Binnenwanderung innerhalb der Gren⸗ zen unſeres Vaterlandes, die Tauſende und Abertauſende von der ſchützenden Scholle der Heimat losgeriſſen und in das großſtädtiſche Getriebe hineingeworfen hat, in dem der Schwache nur zu bald zerrieben wird, ferner der ungeahnte Aufſchwung unſeres ganzen Verkehrs, der un⸗ Wilen Verſuchungen in ſich birgt, der die Nerven⸗ und illenskraft einer ſteten ſchweren Belaſtungsprobe aus⸗ ſetzt, der die Bedürfniſſe ſteigert, ohne in gleichem Maße auch die Mittel zu ihrer Befriedigung zu gewähren; dieſe und noch manche andere Umſtände bahnen engverſchlun⸗ gene Pfade, auf denen der einzelne nur zu leicht ſtrau⸗ cheln und fallen kann.— Die menſchliche Geſellſchaft hat die Gefahr erkannt. Private und öffentliche Tätigkeit, Vereine und Anſtalten widmen ſich dem Wohle der vor⸗ ſchulpflichtigen ſchulpflichtigen und ſchulentlaſſenen Ju⸗ gend. Und der laute Ruf nach„Jugendpflege“ wird nicht wieder verhallen, wird noch vielerorts ein lebendiges Echo wecken. Wohl ihr, wenn alle, die in ihr arbeiten, es mit hohen Gedanken und mit reinem Herzen tun, nicht aus irgend welchen ſelbſtiſchen Gründen, ſondern aus echter Liebe zur Jugend! Was aber allen derartigen Veranſtaltungen meiſtens fehlt, iſt der Zuſammenſchluß. Er erfolgt zweckmäßig in Erziehungsämtern. Dieſe werden in kleineren Gemein⸗ den am beſten mit dem Schulvorſtande, der Schuldepu⸗ tation, vereinigt, die ſich, wenn nötig, durch einige Hilfskräfte verſtärken könnten. In größeren Verbänden wird ſich die Organiſation verſchieden geſtalten nach den örtlichen Verhältniſſen; aus der Arbeit erwachſen von ſelbſt die 1 905 für die Arbeit. In der Großſtadt liedert ſich das Erziehungsamt vielleicht dem Armen⸗ olleg an. Die Mitglieder werden— auf dem Wege gegen keitigen Einverſtändniſſes— als unbeſoldete Beamte vom Magiſtrat ernannt. Es ſetzt ſich zuſammen aus den Vertretern der verſchiedenen Stände— Lehrern, Geiſt⸗ lichen, Aerzten, Juriſten, Handwerkern, Arbeitern— Männer und Frauen; die Vereine für Jugendſchutz ſind vertreten; das Vormundſchaftsgericht ſendet einige Vor⸗ münden Ein ſolches Erziehungsamt iſt die Zentrale der ge⸗ ſamten Jugendfürſorge. Es iſt die Stelle, die den freiwillig Arbeitenden zu gegenſeitiger Fühlung und Kenntnis der Arbeitsleiſtungen verhilft; eine Stelle, wo ein Austauſch der Erfahrungen ſtattfinden, die noch vorhandenen Lücken im Netz der Fürſorge feſtgeſtellt und zu ihrer Ausfüllung angeregt werden kann; eine Stelle, wo die Eltern auf die mannigfachſten Fragen der Erziehung Rat und Belehrung erhalten. Durch die Preſſe, durch Vorträge und Broſchüren wird das große Publikum für die Jugendpflege intereſſiert. Ein Beiſpiel zur Veranſchaulichung der Arbeit: Eine Mitteilung betreffend Fürſorgeerziehung läuft ein. Das Erziehungsamt ſtellt feſt, ob nicht vielleicht durch Ein⸗ wirkung auf die Eltern, durch Verbeſſerung der häus⸗ lichen Verhältniſſe— Unterſtützung, Arbeitsgelegenheit — durch freiwillige Unterbringung in einer Anſtalt Hilfe möglich iſt. Wenn nicht, ſo findet eine ganz genaue Unterſuchung ſtatt, auch mit Zuziehung der Polizei. Jetzt werden die Berichte an das Vormundſchaftsgericht ge⸗ wöhnlich nur von den niederen Polizeiorganen ausge⸗ fertigt. Dieſe Berichte in Ehren— bei manchem kann man ſeine helle Freude haben über die Genauigkeit, über das Verſtändnis, mit denen er bearbeitet worden iſt. Aber es liegt auf der Hand, daß die Erhebungen im großen und ganzen doch nur an der Oberfläche haften, auch von manchen Zufälligkeiten abhängig ſind. Um wirklich in die Tiefe dringen zu können, beſon⸗ ders zur Aufdeckung der pſychologiſchen Vorgänge, be⸗ nötigt es längerer und eingehenderer Arbeit, als die Polizei ſie leiſten kann; dazu gehören befähigte und er⸗ fahrene pädagogiſche Kräfte, Männer und Frauen. Mög⸗ lich, daß ſich immer genügend Helfer im Nebenamt fin⸗ den; doch wird die Entwicklung dahin drängen, ſie im Hauptamt anzuſtellen und zu beſolden.— Iſt nun das ſorgfältig geſammelte und geſichtete einwandfreie Ma⸗ terial beiſammen, ſo kann der begründete Antrag der Gemeindeverwaltung überwieſen und von ihr dem Vor⸗ mundſchaftsgericht unterbreitet werden. Ob im ferneren Verlaufe den Erziehungsämtern auch richterliche Gewalt übertragen werden ſoll— ähnlich und von wie z. B. dem„Schutzrate“ in Norwegen(der Strafen verhängen, die 1 Unterbringung des Kindel anordnen, den Eltern das Recht der Erziehung abſprecher kann)— das mag die Zukunft lehren; Hauptſache if Aura daß überall in den beteiligten Kreiſen dit rrichtung von Erz hungsämtern ernſtlich geprüft und dann praktiſch angefaßt wird. 1„ Vermiſchtes. Eine amüſante kleine Geſchichte aus dem franzöſiſchen Kongogebiete, das jetzt im Zuſammen⸗ hange mit den deutſch⸗franzöſiſchen Verhandlungen im Mittelpunkt des Intereſſes ſteht, wird in der Aurore erzählt. Ein im franzöſiſchen Kolonialdienſt ſtehender Schulinſpektor beſuchte eines Tages eine von Miſſions⸗ ſchweſtern geleitete Negerſchule. Die Prüfungen gingen glücklich von Statten und alles verlief zur Zufriedenheit. Dem Blick des Inſpektors war dabei ein kleiner Neger⸗ junge aufgefallen, ein prächtiges, geſundes, wohlgenähr⸗ tes Bürſchlein, der ſeine Sache ausgezeichnet gemacht hatte. Wohlwollend klopfte der Inſpektor dieſem künf⸗ tigen Beſitzer eines ſtattlichen kohlrabenſchwarzen Em⸗ bonpoints auf den Rücken; zu ſeinem Erſtaunen ver⸗ zerrte ein Ausdruck namenloſer Angſt die Mienen des Kindes, während durch die Reihen der Mitſchüler eine merkwürdig verhaltene heimliche Erregung der Freude zu gehen ſchien. Der Inſpektor fragte dann die Miſ⸗ ſionsſchweſter nach dem Grunde dieſes widerſpruchsvollen Verhalten der Schüler. Die Erklärung war ſehr ein⸗ fach: die Kinder entſtammten einem Negervolk, das noch vor wenigen Jahren der Menſchenfreſſerei hul⸗ digte. Der kleine Junge dachte, als ihm wie prüfend der Rücken abgeklopft wurde, der Inſpektor wolle nichts anderes als ſeinen nächſten Sonntagsbraten prüfen. Die Freude der mitfühlenden Klaſſengenoſſen aber hatte ihre wenig altruiſtiſchen Urſachen: den Jungen erſchien es ſelbſtverſtändlich, daß der Dickſte von ihnen gekocht wer⸗ den ſollte, und ſie nahmen wohl auch an, daß von dem leckeren Braten auch für ſie ein paar Kno würden, a„ e Auch eine Erinnerung an die 3 Jahren. Wie Th. Benecke in der Zeitſchrift Nieder⸗ ſachſen mitteilt, beſitzt das Muſeum in Harburg an der Elbe eine bemerkenswerte Seltenheit. Es iſt ein Stück Papier, das in einer Lumpenſammlung in Harburg zutage gekommen iſt, und zwar iſt es ein Wechſel über „eine Million Mark Banco“, ausgefertigt am 26. Auguſt 1871 in Paris von der Banque de Credit et de Depot des Pays⸗Bas und indoſſiert unter anderm von dem der⸗ zeitigen franzöſiſchen Finanzminiſter. Dieſer Wechſel ſtellt nichts anderes dar als einen Teil der fünf Milliar⸗ den, die Frankreich nach dem Kriege zu zahlen hatte. Wie das denkwürdige Zettelchen in eine Hamburger Lumpenſammlung gelangen konnte, wird durch die auf der Vorder- und Rückſeite befindlichen Namen bekannter Hamburger Bankfirmen erklärt, von denen die eine, L. Behrens u. Söhne, noch heute beſteht. Der Wechſel iſt ſeinerzeit eingelöſt worden. Intereſſant ſind noch die zahlreichen Stempelmarken: nicht weniger als 25 Stück zu 300 Groſchen gleich 750 Mk. haben Verwendung gefunden.. a Die Abgeſandten des Regenten von Abeſſi⸗ nien. Im Augenblick befindet ſich eine Spezialmiſſion Meneliks in Paris, die die allgemeine Aufmerkſamkeit deshalb auf ſich lenkt, weil ihre Mitglieder bei dieſer Hitze mit Löwenfellen bekleidet ſind. Geſtern ſprach dieſe Miſſion im Miniſterium für iger Weiße Angelegenheiten vor und ſollte dort in feierlicher Weiſe empfangen wer⸗ den. Im Vorzimmer hielt ein baumlanger Huiſier in geſtickter Galalivree, mit Dreimaſter und Galanterie⸗ degen, Wache, um die Fremdlinge anzumelden. Als die Abgesandten dieſen martialiſchen, geputzten Diener be⸗ merkten, hielten ſie ihn für den Leiter der auswärtigen feen ichen Politik, fielen vor ihm auf die Knie und küßten den Teppich, den er mit ſeinen Sohlen berührt hatte. Auch ſeinen Rockſchößen wurde die gleiche Ehre zuteil. Die Untertanenen Meneliks ſcheinen nicht ge⸗ wußt zu haben, daß in der Republik Frankreich der ſrack das Galabelleidungsſtück der Großwürdenträger iſt. Sie hielten den bunten Rock für das Abzeichen großer Intelligenz. a Für die Redaktion verantwortlich: Hugo Loeb in Seckenheim —.—.—.— K—————. Bekanntmachung. ö Das Revißonsbuch über die von hieſigen Einwohnern mit Tabak beflanzten Grundſtücke auf Gemarkung Ilvesheim liegt zur Einſicht während 3 Tagen auf dem Rathaus dahier— Zimmer 6— offen. Seckenheim, 5. September 1911. gürgermeiſteramt: i Volz. 5 goch. PPP Seckenheimer Dampffärbereiu. chem. Wäscherei. Empfehle mich im Reinigen und Färben von Damen. u. Herren-Garderoben jeder Art in zertrennten oder unzertrennten Stoffen, Strauss- und Schmuckfedern werden gereinigt, gefärbt und gekraust, sowie Vorhänge jeder Hrt. I. Schäler Luisenstrasse 38. 8 TW* 9 3 Bezirkspolizeiliche Corschrift für den Landbezirk Mannheim betreffend die Sicherheit der öffent⸗ lichen Geſundheit und Reinlichkeit. Nachſtehend bringen wir die Beſtimmungen der Abt. V der obigen Vorſchrift über „Straßenreinhaltung“ zur allgemeinen Kenntnis: § 22. Alle Ortsſtraßen, öffentlichen Plätze und ſonſtigen öffentlichen Wege innerhalb der geſchloſſenen Ortsſchaften ſowie die gegen die Ortsſtraßen offenen Hofräume und zwiſchen den Häuſern gelegenen Winkel müſſen wöchentlich zweimal und zwar Mittwoch und Samstag nachmittags gekehrt und gereinigt werden. Fällt der Kehrtag auf einen Felertag, ſo iſt die Reinigung am vorhergehenden Werktag vorzunehmen. 8 23. Die Reinigung umfaßt die Entfernung von Unrat, Kot, Staub, Schutt und Abfällen aller Art. Zur Ver⸗ hütung vone Staub hat bei trockenem, froſtfreiem Wetter vor der Rinigung ein Beſprengen mit Waſſer ſtatt⸗ zufinden. Die Straßenrinnen nebſt den Ablaufrinnen der Häuſer ſind durch reichliches Aufgießen von Waſſer abzuſpülen und in gleicher Weiſe iſt die Umgebung der Brunnen zu reinigen. Das Hineinkehren von Schlamm, Kehricht und der⸗ leichen in die Straßendohlen und Schlammſammler der traßenkanäle iſt unterſagt. Der aus den Straßenrinnen gekehrte Schlamm darf nicht auf der Straßenfahrbahn liegen bleiben, ſondern muß ſofort abgeführt 8 Zur Reinigung der Ortsſtraßen und der gegen die Ortsſtraßen offenen Hofräume verpflichtet iſt: 1. Vor bebauten Grundſtücken: 2) bei bewohnten Grundſtücken der Eigentümer und falls dieſer nicht im Hauſe wohnt, der Mieter des unterſten Stockwerkes, b) bei unbewohnten Gebäuden(Scheuern, Ställen u. ſ. f.): wer dieſe Gebäude benützt(Eigentümer, Mieter, Pächter). 2. Vor unbewohnten Grundſtücken: Der Eigentümer, Mieter oder Pächter dieſer Grundſtücke. Die Verbindlichkeit zur Straßenreinigung(Ziffer 1 und 2) erſtreckt ſich bis zur Mitte der Straße. Die Reinigung öffentlicher Plätze und der ſonſtigen öffentlichen Wege innerhalb der geſchloſſenen Ortſchaften liegt der Ge⸗ meinde ob zj ebenſo der Abzug von Schlamm auf den —ungepflaſterten e bei andauerndem Regenwetter. 25. Außer zur regelmäßigen Straßenreinigung ſind nach Maßgabe des§ 24 die dort Genannten auch verpflichtet: 1. Das Gras von den Straßen und Straßenrinnen im Frühjahr oder jederzeit ſonſt auf Aufforderung der Ortspolizeibehörde zu entfernen. 2. Bei Glatteis die Gehwege und, ſoweit keine be⸗ ſondere Gehwege vorhanden ſind, die Straßen vor den Häuſern, ſowie die Zugänge zu dieſen zu beſtreuen. 3. Bei Schneefall einen Fußpfad bis an das Nach⸗ bargrundſtück offen zu halten. 4. Bei Tauwetter auf Aufforderung der Ortspolizei⸗ behörde den Schnee und das Eis aus den Straßenrinnen und von den Gehwegen zu entfernen. 5. Bei anhaltend heißer Witterung die Straße auf Aufforderung der Ortspolizeibehörde mit reinem Waſſer zu beſprengen, 8 26. f Menſchliche und tieriſche Abgangsſtoffe, ſonſtige übel⸗ riechende Stoffe, Unrat aller Art, insbeſondere auch Haus⸗ abfälle(Müll) dürfen nicht auf die Ortsſtraßen oder in die Straßenrinnen geworfen oder gegoſſen werden. Wer die Straßen in dieſer oder in anderer Weiſe gröblich ver⸗ unreinigt, hat für die ſofortige Säuberung zu ſorgen. Wenn der Täter nicht ſofort zu ermitteln iſt oder ſich der Verpflichtung zur Reinigung entzieht, ſo hat die Reinigung 1 55 den nach 8 24 zur Reinigung Verpflichteten zu er⸗ olgen. 8 27. Zum Abführen der menſchlichen Abgangsſtoffe, flüſſigen Düngern, ſowie aller Gegenſtände, welche die Straßen verunreinigen können, dürfen nur wohlverwahrte Behälter, welche nichts durchfließen oder durchtropfen laſſen und etwaige üble Ausdünſtungen tunlichſt verhindern, ver⸗ wendet werden. Strafbetimmungen. Zuwiderhandlungen gegen obige Beſtimmungen werden aufgrund der 88 87 a, 108,5 P.⸗Str.⸗G.⸗B. oder 366,10 R.⸗Str.⸗G.⸗B. an Geld bis zu 60 Mk. oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Seckenheim, den 17. Mai 1911. gürgermeiſteramt Vo lz. Schmitt. Geschäftsempfehlung. Empfehle mich im Anfertigen von eleganten Herren- und Kuaben-Hnz ligen. Ferner bringe mein grosses Stoff. und Musterlager in empfehlende Erinnerung. Karl Brüstle Untere Gartenstr. 5. Holf-Kalligraphen ander's Methode Prämiert 1896 Demnächst beginn n neue Haupt- Kurse für Damen u. Herren sowie für erwachsene Söhne u. Töchter, die sich für den kaufm. Beruf vorbereiten wollen. Der Unterricht kann bei Tage oder am Abend ohne jede Berufsstörung genommen werden. Lehrfächer: Schönschreiben: 8 Lateln oder einfache, doppelte oder amerikanische Wechsellehre, Kontor-Arbeiten, Stenographie, Maschinenschreiben. 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