Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. » Malta, 27. Sept. Zwei Schlachtſchiffe und vier Torpedobootszerſtörer, wie man annimmt, italieniſcher Herkunft, haben heute die Inſel in der Richtung auf Tripolis paſſiert. 5 i Malta, 2. Sept. Die anglomalteſiſche Kolonie in Tripolis ſandte hierher ein Telegramm, in dem es heißt: Wir bitten unſere Brüder dringend beim Gou⸗ berneur um Hilfe für uns vorſtellig zu werden, da die italieniſchen Dampfern ſich weigern, andere als Ange⸗ hörige der eigenen Nation aufzunehmen. Aus Tripolis hier eingelaufen Privatdepeſchen beſagen, daß italie⸗ niſche Kriegsſchiffe mit Landungsſtreitkräften in einer Entfernung von 20 Meilen vor Tripolis liegen. In Tripolis ſelbſt herrſcht unter den Italienern eine Panik, da ſie befürchten, daß es im Augenblick eines Landungs⸗ verſuchs zu einer Maſſacre gegen die Europäer kom⸗ men würde. f 2 f Konſtantinopel, 27. Sept. Die Nachrichten über die Vorbereitungen Italiens rufen in der öffentlichen Meinung der Türkei Beſtürzung hervor. Die Regierung iſt bemüht, die Erregung zu dämpfen. Der Miniſter des Innern hat geſtern die Vertreter der Preſſe zu ſich berufen und ihnen empfohlen, angeſichts der Lage die Veröffentlichung von Alarmnachrichten zu vermeiden, weil eine Erregung der Gemüter bedenkliche Folgen belegen könnte. Der Kriegsminiſter hat die Preſſe ge⸗ beten, über militäriſche Maßregeln nichts zu veröffent⸗ lichen. Bei dem Großweſir 5 täglich Miniſterbera⸗ kungen ſtatt, deren Beſchlüſſe geheim gehalten werden. Gerüchte beſagen, es herrſche die Meinung vor, daß Trup⸗ den und Munition nicht nach Tripolis geſandt werden ſollen. Der italieniſche Geſchäftsträger hatte mit dem Großweſir auf deſſen Wunſch eine lange Unterredung, ie von Bedeutung ſein ſoll⸗ ne Konſtantinopel, 27. Seßt. Nach ſicheren Mik⸗ leilungen greift jetzt in Regierungskreiſen eine hoffnungs⸗ vollere Auffaſſung Platz, weil bereits Beſprechungen über die Forderungen Italiens angeknüpft worden ſind. * Vernünftiger, Ausgleich! W Wohl die geſamte politiſche Welt aller Länder iſt einig in der Auffaſſung, daß der Verluſt Tripolitaniens ein ſchweres Verhängnis für das osmaniſthe Reich wäre. Solche Amputation könnte die Türkei kaum überleben. In der letzten Zeit haben ſich die inneren! Schwierigkeiten der Türkei außerordentlich vermehrt. Auchzohne die Tri⸗ polisfrage ſtehen die Regierenden in der Türkei vor ungemein ſchwierigen Aufgaben. Und nun noch die Ge⸗ fahr, das letzte Beſitztum in Afrika zu verlieren! Bricht dieſes Unglück auch noch herein, dann ſteht die Türkei, wie auf das ernſteſte zu befürchten iſt. por einem völligen Die Menſchen falle. Von Guy Thornde. a N (Fortſetzung.)(Nachdwuck verboten.) Zwei Tage waren vergangen, und die Wunde in Gilberts Hand verheilte allmählich. un Aber ſein Haar hatte in dieſerekurzen Spanne Zeit den Glanz verloren und eine ſtumpfe Farbe angenommen. Is fing an, grau zu werden. Zwei Tage hatte er den Nut beholten, obgleich er in jeder Stunde auf eine harte Probe geſtellt worden war. Zwei Tage hatte er mit der Energie der Jugend geglaubt, das Glück würde ſich ihm wieder zuwenden. 77 5 Bun N Furchtbare Dinge waren geſchehen. Mehy als zehn⸗ mal hatte er in Gefahr geſchweht, den Tod zu erleiden, und nur ſeiner beſtändigen Wachſamkeit und dem Vor⸗ herſehen der Dinge, die kommen könnten, 85 es zu 400 danken, daß er nicht längſt ein jämmerliches, Ende ge⸗ funden hatte. Alles, was teufliſche Bosheit erſinnen kann, um ein in einem Käfig eingeſperrtes lebendes) Weſen zu peinigen, hatten ſeine Feinde an ihm erprobt. i Dreimal am Tage war in dem alten Hansban einem oder dem andern Ort und zu völlig unerwarteten Stun⸗ den Nahrung für ihn bereitgeſtellt worden, und wie er auch nachforſchen und aufpaſſen mochte, es war hm nicht gelungen, zu ergründen, woher ſie kam, oder diejenigen abzufaſſen, die in ſo geheimnisvoller Weiſe für die Be⸗ ürfniſſe ſeines Magens Sorge trugen. . 3 Den unerwartetſten und unglaublichſten Angriffen war er auf Schritt und Tritt ausgeſetzt geweſen, und jezt, als das Morgenrot über dem dritten Tag ſeiner nalen aufging, waren ſeine Nerven zerrüttet, ſeing Haar grau und ſein Geſicht das eines alten Mannes. 1 7 Er fühlte es mit jeder Fiber ſeines Herzens d. das unabwendbare Geſchick ſtand nahe kevor. war geſchwunden, ſeine Geſundheit untergraben, und er ging abgeſtumpft gegen die ihn umgebenden Geffhren umher. Am vorhergehenden Abend war er auf gut! Glück in ein kleineres Zimmer getreten. Zitternd und rauf das 8 N . 8 —— Di E Hoffnung 4 Hmtsblaff der Hürgermeisteramter Seckenheim, Ivesbeim, nekarhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. nur einigermaßen Rechenſchaft über die Meder eit en weiß. zu ſein, die Türkei in Tripolis über den Haufen zu rennen. Aus eitler Ruhmſucht allein wird Italien das gewiß nicht tun. Die italieniſchen Staatsmänner, auf denen die Verantwortung ruht, werden zweifellos erſt kühl abwägen, was zu gewinnen und was zu ver⸗ lieren iſt.. In der auswärtigen Preſſe werden hämiſche Be⸗ merkungen über Deutſchlands angebliche Verlegenheiten in der Tripolisfrage gemacht. Hier der türkiſche Freund, dort der italieniſche Verbündete und dazwiſchen das arme Deutſchland, das ſich nicht zu helfen wiſſe. Wären die, die ſo ſprechen, nicht von Schadenfreude geblendet, ſo müßten auch ſie erkennen, welche Verheerungen im gan⸗ zen Weltteil der Sturm anzurichten droht, der ſich jetzt im Mittelmeer erhebt; dann würden ſie nicht höhnen und hetzen, ſondern wie die„Voſſ. Ztg.“ zutreffend be⸗ merkt, ebenfalls zu einem vernünftigen Ausgleich mahnen. Italien und Tripolis. In den türkiſchen Kreiſen ſcheint immek noch die ernſte Abſicht auf Erhaltung des Friedens zu beſtehen. Auf der Pforte hofft man mit aller Beſtimmtheit, daß die tripolitaniſche Frage in friedlicher Weiſe gelöſt werden wird.„ 3 Der deutſche Botſchafter in Konſtantinopel Frhr. v. Marſchall hatte Beſprechungen mit dem Großweſir und wurde danach vom Sultan empfangen. In welcher Rich⸗ tung ſich die deutſchen Ratſchläge bewegen, iſt nicht zweifelhaft. Man wird der Türkei zureden, Italien in Tripolis wirtſchaftliche Zugeſtändniſſe zu machen. Frei⸗ lich bleibt es fraglich, ob Italien das genügen wird. Die Italiener fühlen ſich vor allem durch die Beſorg⸗ nis beunruhigt, daß die Franzoſen, wenn ſie ſich in abſehbarer Zeit in Marokko häuslich eingerichtet haben werden, von neuem ihr Augenmerk auf Tripolis richten könnten, um es von dem Hinterlande her aufzuſaugen Anzeiger, Hearhauser Infertionspreis f Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechauſchluß Nr. 16. 11. Jahrgang ſelbſtändige Lebensfähigkeit mehr beſitzt. Das würde eine ſofortige Beſetzung verhindern. Deshalb bleibt es zwei⸗ lage bereit iſt. Aber auch wenn es das ſein ſollte, könnte der Friede dennoch leicht durch Vorgänge geſtört werden, die ſich aus der augenblicklichen Spannung ergeben. Der italieniſche Vertreter in Konſtantinopel ſoll ſich über die Aufhetzung der Bevölkerung von Tripolis durch türkiſche Beamte beklagt und gegen die Abſendung von Truppen und Kriegsmaterial dorthin Einſpruch er⸗ hoben haben. Das zeigt, wo die Reibungsflächen liegen. Bedenklich wäre es auch, wenn es ſich als zutreffend herausſtellen ſollte, daß ein türkiſches Kanonenboot im Roten Meere ein italieniſches Schiff mit Waffen beſchlag⸗ nahmt habe. i e In den italieniſchen Meldungen wird die militäriſche Expedition nach Tripolis als feſtſtehende Tatſache an⸗ geſehen. Ein Lenkballon und zwei Flugapparate wür⸗ den ſie begleiten. Die Koſten würden mehrere Millionen betragen. Zum Kommandierenden würde General Ca⸗ rira ernannt werden. Ueber die augenblicklichen Schiffs⸗ bewegungen liegen folgende Meldungen vor: Der italieniſche Dampfer„Adria“ traf auf der Heim fahrt von Tripolis in Malta ein und berichtete, da er in der Nacht ſſieben italieniſche Kriegsſchiffe ſich in der Richtung nach Tripolis habe bewegen ſehen.— Die Kriegsſchiffe„Pia“ und„Amalfi“ ſind in den Gewäſ⸗ ſern von Tripolis angekommen.— Daily News meldet aus Malta, daß die italieniſchen Dampfer„Sieilia“ und „Sardigna“ Truppen von Syrakus und dem benach⸗ barten Hafen Auguſta an Bord genommen haben. 1 Die Pforte hat nach einer Konſtantinopeler Nach⸗ richt in Rußland zweitauſend Armeepferde gekauft, die non Odeſſa direkt nach Tripolis arbeit werden.„Um zu berhüten, daß die Italiener den Transport abfangen, wird er vom Bosporus ab von einem Kanonenboot be⸗ gleitet werden.“ Kein allzu ſtarker Schutz! Das jungtürkiſche Zentralkomitee wird von allen Inlandskomitees telegraphiſch mit Anfragen wegen der Tripolis⸗Angelegenheit beſtürmt. rüſtung mit ſchärfſten Drohungen gegen die Italiener laut und nur mit Mühe wird das Volk von übereilten Handlungen zurückgehalten. In jungtürkiſchen Kreiſen wird verſichert, falls Italien tatſächlich zur Okkupation ſchreiten ſollte, ſo würde dieſes Unternehmen zunächſt Italien ſehr teuer zu ſtehen kommen, aber auch das Anſehen und die Stellung aller anderen Europäer in der Türkei würde dann ſchwer gefährdet. Aus Rom wird gemeldet: Die Schiffe„Napoli“, „Roma“ und„Vittorio Emanuele“ ſind in Meer von Tripolis angekommen und kreuzen auf hoher See. In Palermo herrſcht aroße Begeiſteruna unter der Bevölke⸗ Schlimmſte gefaßt, aber körperlich und geiſtig völlig er⸗ ſchöpft, warf er ſich auf ein darin befindliches Bett nieder und lag dort die ganze Nacht in ſchwerem, von ängſtlichen Träumen unterbrochenem Schlaf, ohne von äußeren Zwi⸗ ſchenfällen geſtört zu werden. Am Morgen nahm er in dem ganzen Zimmer eine genaue Unterſuchung vor. Er prüfte den Schrank, beklopfte den Fußboden und faßte alle nur erdenklichen Möglichkeiten ins Auge, aber nicht das geringſte ließ ſich entdecken. 5 15 Es ſchien ihm ſchließlich, als gehörte es zu ſeinen Folterqualen, daß er ſo viel Scharfſinn und Mühe an einen Raum gewendet hatte, in dem zufällig kein verborgener Feind lauerte. und keine verderbenbringende Maſchine aufgeſtellt war. 8 5 An Tage vorher hatte eine ſchreckliche Erfahrung die andere abgelöſt, und ſein Körper wurde von tauſend Schmerzen gepeinigt. Er hatte Dinge erlebt, welche die Vorſtellung der ausſchweifendſten Phantaſie überſteigenden Geiſtes, vor dem er trotz aller Todesqualen Ehrfurcht und Bewunderung empfinden mußte. Beim Nachteſſen, das von unſichtbaren Händen im Eßzimmer für ihn ſerviert worden war, hatte er dann eine Flaſche Whisky gefunden und ſie in das Schlafzimmer mitgenommen. Als er am Morgen erwachte, beſchloß er, ſeine ſinkende Kraft durch Alkohol zu beleben, und nun ſtand er, ein wenig durch das Getränk erfriſcht, und über⸗ legte, was der Tag für neue Schreckniſſe bringen mochte. Plötzlich faßte es ihn wie Wahnſinn. Seine Nerven waren bis zum Zerreißen angeſpannt— wozu der Kampf? — Er wollte es hinter ſich haben. Der Tod hing über ihm gleich einer ſchwarzen Wolke; gut denn, mochte er kommen— und zwar ſchnell! Er verließ das Zimmer, in dem er die Nacht ohne Störung verbracht hatte, und wanderte ohne Furcht oder Hoffnung in den Korridoren umher. Eine Tür ſtand offen— es war die Tür zu der Schlafſtube, in die er am erſten Tage ſeiner Gefangen⸗ ſchaft geraten war. N 0 c ches hatte ſich darin verändert; das Kopfkiſſen, welches er damals mit nach oben genommen, lag auf dem jeder Weg, der Durchmeſſer eines Menſchenkäfigs. Die möchte. Er hielt es lange auf der Handfläche, blickte darauf 3JSFFFFFFFFFEETFETTTCCCTCcC 3533 *. i Fußboden, und das Fenſter, das ihm faſt das Rückgrat gebrochen, war durch Eiſenſtangen und Netzwerk ſicher verwahrt. a Der Raum war groß und gut möbliert, wie Schlaf⸗ zimmer in einem Durchſchnittshotel zu ſein pflegten. Dort ſtand das große Bett aus blinkendem Meſſing, mit ſeinen weißen Decken und Kiſſen; hier in der Ecke befand ſich das Bad, und an der gegenüberliegenden Wand war ein geräumiger Kleiderſchrank aus Mahagoni aufgeſtellt. Es war ein Morgen wie jener erſte: Das Sonnen⸗ licht ſchien wie damals durch die Fenſter von Eisglas, er hrte die Vögel im Garten der Sonne einen Mor⸗ gengruß zurufen, es war alles wie damals, nur er war ein anderer geworden. Der kraftvolle, tapfere Mann hatte ſich in wenigen Tagen in einen zitternden Greis N der ſein Schickſal reſigniert über ſich ergehen äßt. 0 3 Allein er war noch gut genährt und litt mehr durch die Depreſſion der Nerven und des Gemüts als durch die Schwäche des Körpers. Ohne zu überlegen, was er tat, ja vielleicht, ohne überhaupt etwas zu denken, ſchritt er den furchtbaren Weg des Gefangenen: das Zimmer immer auf und ab. 5 Auf und nieder— hin und zurück, zehn Schritt rechte Hand hielt er tief in der Taſche ſeines Bein⸗ kleids, und die Finger ſpielten nervös mit einigen Mün⸗ zen, die noch drin ſteckten. Er hörte halb unbewußt auf das Klingen der kleinen Geldſtücke, wie er ſte eins nach dem andern durch Daumen und Zeigefinger auf den Boden der Taſche gleiten ließ, als er plötzlich be⸗ merkte, daß eine außergewöhnlich kleine Münze darunter war. Er nahm ſie heraus und ſchaute ſie an. Es war ein kleines ſilbernes Geldſtück mit einem Loch darin, das Sadie einſt von einem Armreif abgeriſſen war und das ſie ihm geſchenkt hatte, damit es ihm Glück bringen nieder und atmete tief. FFortſetzung folgt.) e 3 felhaft, ob Italien zu einer Regelung auf anderer Grund⸗ 4 Ueberall wird Ent⸗ kung. 30 000 Mann ſfehen zür Einſchiffüng berekk. Die ganze verfügbare Streitkraft, die auf Sizilien zuſammen⸗ gezogen iſt, beläuft ſich auf 80 000 Mann. Von unter⸗ bkeichteter Seite wird verſichert, daß das Anſuchen der türkiſchen Regierung auf Vermittlung ſchon nach Berlin abgegangen ſei. Die türkiſche Garniſon von Tripolis hat die Ordre erhalten, einer Landung italieniſcher Truppen mit aller Macht entgegenzutreten.— Der Kriegsminiſter unter⸗ ſagte den Zeitungen die Beſprechung militäriſcher Maß nahmen. daß dort zahlreiche „ 5 Aus Malta wird gemeldet, Flüchtlinge aus Tripolis eintreffen. N Der Korreſpondent des„Berl. Tagebl.“ in Kon⸗ ſtantinopel hat ſich mit dem neuen Wali von Tripolis, Bekir Sami Bey unterhalten. Letzterer ſagte dabei, ein Krieg zwiſchen Italien und der Türkei ſei unmöglich, peil die Türkei keinen Seekrieg führen könne und weil für einen Krieg zu Land die gemeinſame Grenze fehle. s bleibe für Italien nur die Möglichkeit, einen Ko⸗ lonialkrieg in Tripolis zu verſuchen, auf den ſich die Türkei aber nicht einlaſſen werde wegen der Entfernung und wegen der räumlichen Trennung durch Egypten. Die Türkei könne nur antworten durch einen General⸗ boykott auf alles was italieniſch iſt. 45 4 Perſönlichkeiten, die mit dem Großweſir Hakki ſpra⸗ chen, fiel deſſen extremer Peſſimismus auf. Falls die Italiener in Tripolis landen, wird der Großweſir ſofort das Parlament zuſammenrufen; die Regierung, deren 5 Stellung ohnedies unhaltbar würde, will vor dem Par⸗ lament ihre Entlaſſung geben. In jungtürkiſchen Kreiſen macht ſich ſtarke Beſorgnis wegen der zukünftigen Ent⸗ wicklung des Landes geltend, wobei die Befürchtung „ 185 tritt, daß die Erschütterung eine Aenderung nicht bloß der Regierung, ſondern des ganzen Syſtems zeitigen könnte. Nach welcher Richtung ſich die notwendige Ab⸗ lenkung vollziehen wird, weiß niemand. Daß das tür⸗ kiſſche Volk die Wegnahme der Provinz Tripolis mitten im Frieden nicht ohne weiteres dulden wird, kann als ſicher gelten. Man hörk aus verſchiedenen Kreiſen das 0 Loſungswort: Wenn Europa geſtattet, daß der Stärkere brutal über den Schwächeren herfällt, ſo muß ſich die Türkei ebenfalls dieſen Grundſatz aneignen; man weiſt dabei auf Theſſalien und Kreta hin. Die türkiſche Preſſe ſtellt dabei feſt, daß von Frankreich und England keiner⸗ lei Hilfe zu erwarten ſei; man habe dort die Türkei kurzerhand auf ihre Freunde verwieſen. Der„Jeune Turc“ erklärt: Die intereſſierte Freundſchaft Deutſchlands muß Italien ein vernehmliches„Halt!“ zurufen. 3 Der Untergang der„Liberts““. Nach der Kataſtrophe der„Liberte“ ging in Toulon das Gerücht um, daß ſich in dem Rumpfe des verlorenen Schiffes noch Ueberlebende befänden. In der Tat hat man am Dienstag des Schiffes aus eine menſchliche Stimme vernommen. Der Unglückliche konnte ſich mit den an der Entfernung der Trümmer arbeitenden Soldaten verſtändigen. Er iſt leicht verwundet und verſichert, daß er von Leichen umgeben ſei, die ihm das Atmen beinahe unmöglich machten; er hoffe jedoch, noch einige Zett Widerſtand leiſten zu können. Es iſt ſchließlich gelungen, dem Mann durch ein Loch Nahrung zuzuführen, und man arbeitet nunmehr an ſeiner efreiung.— Die Zahl der Opfer auf der„Liberte“ ſteht nunmehr feſt: 204 Mann ſind tot oder verſchwunden, 136 mehr oder weniger ſchwer verletzt, 48 leicht verleßt. Dieſe Ziffern beziehen ſich nur auf die„Liberte“; hinzu kommen noch 93 Opfer von den anderen Schiffen. 5. Was die Urſache des Unglücks anbelangt, ſo kappen ſowohl Behörden wie Berichterſtatter völlig im Dunkeln. Feſtgeſtellt dürfte jedoch ſein, daß der Brand niemals einen ſo erheblichen Umfang hätte annehmen können, wenn alles am rechten Platz geweſen wäre und ſeine Schuldigkeit getan hätte. Es berlautet jetzt auf das beſtimmteſte, daß ſich an Bord des Schiffes kein einziger 5 f der— von den Deckoffizieren abgeſehen— befand, als das Feuer ausbrach, obwohl das Marine⸗Reglement genau vorſchreibt, daß unter allen Umſtänden immer we⸗ nigſtens der tte Teil der Offiziere anweſend ſein muß. Dieſem Um Ziſt es auch zu verdanken, daß, ſoweit bis jetzt bekannt geworden i kein einziger Offizier, ſondern nur Aſpiranten und Deckoffiziere ums Leben kamen oder ernſtlich verwundet worden ſind. Die Unter⸗ ſuchung wird wohl auch in dieſer Hinſicht einiges Licht über die e verbreiten, die auf die höheren Kommandoſtellen entfällt. Das Regierungsorgan„Ac⸗ tion“ und andere dem Miniſterium ergebene Zeitungen greifen den Kommandanten Jaures, den Bruder ö Deputierten, heftig an. Man erinnert daran, daß der Konſervator des Louvre⸗Muſeums, der ſich in Urlaub befand, als die Gioconda geſtohlen wurde, mit dem Ver⸗ luſt ſeiner Stellung beſtraft wurde. Kommandant Jaures hätte ſeinen Urlaub nicht antreten dürfen, ohne ſich vor⸗ her der ſtrengſten Kontrolle für die Durchführung aller Vorſchriften zu verſichern.) Es ſcheinen erhebliche Dis⸗ ziplinarfehler an Bord der„Liberte“ vorgekommen zu ſein. Einer der 8 Offiziere der„Liberte“ er⸗ klärte ſogar, der Brand ſei ſchon mehrere Stunden be⸗ kannt geweſen, ohne daß Alarm geblaſen wurde. Sämt⸗ liche annſchaften ſchliefen.J ö Admiral Fournier drückte einigen Journaliſten gegenüber unverhohlen ſein Befremden darüber aus, daß die Offiziere der„Liberte“ zes unterließen, die Innen⸗ räume des Schiffes unter Waſſer zu ſetzen, ſobald man den Ausbruch eines Feuers bemerkt hatte. Der Admiral erklärte, daß es für dieſe flichtverſäumnis nur die einzige Entſchuldigung 12 könne, daß nämlich die Apparate, durch welche die Schiffsräume unter Waſſer ele werden können, wicht funktioniert hätten.— In er Hafenambulanz wurde der Auffſichtsoffizier von der „Liberte“, Schiffsleutnant Strullo, leicht verwundet ein⸗ geliefert, der während der Exploſtonsgefahr ins Waſſer gheſchleudert worden und von einer Scha und an Bord des Kreuzers„Admiral Aube“ gebra R vormittag vom hinteren Turm luppe aus fach g worden Wär, wö ihn der erſte Verband angeregt wurde. Er hat einige Schmerzen, wird aber vorausſichtlich ohne bleibenden Schaden davonkommen. Auch der Schiffs⸗ leutnant Bianon iſt auf ganz ähnliche Art ohne ernſt⸗ lichen Schaden gerettet worden. Dieſe beiden Offiziere ſind nach den bisherigen Feſtſtellungen die einzigen, dis während des Unglücks ſich an Bord befunden haben. Die geſtern gebrachte Nachricht, daß der ſtellvertretende Fregattenkapitän Joubert ſeinen Tod gefunden habe, 1 falſch, da er ſich überhaupt nicht an Bord des Kriegs ſchiffes befand. Ueber die Nichtanweſenheit der Offiziere ſchweigen ſich verſchiedene Zeitungen vollſtändig aus. Das Rettungswerk an Bord der„Liberte“ geſtaltet ſich äußerſt ſchwierig. Der Marinepräfekt hatte Befehl gegeben, die Planken des Schiffes zu durchſägen, um mit allen Mitteln zu verſuchen, die noch an Bord befind⸗ lichen Lebenden oder Verletzten zu retten. Unter einem Tiſch wurde mittelſt einer 1 ein Opfer hervor geholt, jedoch konnte man nur den Tod desſelben feſtſtellen. Hierauf fand man einen Unteroffizier; es war jedoch nicht möglich, ihn zu bergen, da er mit dem Kopfe von Schiffs⸗ trümmern und Eiſenteilen eingeklemmt war. Verſchiedene Leichen ſind vollſtändig verkohlt aus dem Innern des Schiffes geborgen worden. Viele Matroſen wurden durg die umherfliegenden Granatſplitter vollſtändig zerriſſen, ſo daß es unmöglich war, ihre Identität feſtzuſtellen. Die noch Ueberlebenden haben völlig den Kopf verloren und können nur geringe Einzelheiten über die 5 bent mitteilen. Ein Offizier hatte knapp Zeit, aus dem Bett zu ſpringen und eine Hoſe anzuziehen. Er Ma ſich ins Waſſer und wurde von den Rettungsmannſchaften geborgen. Er hatte vollſtändig das Gedächtnis verloren. „ In ganz Frankreich iſt an die Stelle der erſten Be⸗ ſtürzung über dig furchtbare Katastrophe in Toulon eine dumpfe Trauer getreten. Aus allen Provinzen meldet man, daß ſie Tote oder Verwundete zu beklagen haben. Alle öffentlichen Gebäude der Republik haben halbmaſt geflaggt. Ohne Unterbrechung treffen noch immer aus allen Teilen der Welt und aus Frankreich ſelbſt bei dem Miniſter der Marine Beileidstelegramme ein. Während im Innern des Landes eine ſtille verzweifelte Trauer heerrſcht, ſpielen ſich in den am ſchwerſten betroffenen Hafenſtädten herzzerreißende Szenen ab. Lautes Weh⸗ klagen und Jammern um die ſo plötzlich dahingerafften Familienmitglieder erfüllen die Vorräume der Bureaus der amtlichen Auskunftsſtellen, wo Mütter, Frauen und Kinder die Beamten um Nachrichten über das Schickſal ihrer Angehörigen beſtürmen. Die Kataſtrophe in Toulon macht in London enor⸗ men Eindruck, weil überall der Kontraſt zwiſchen dieſer Tragödie und Delcaſſes prahlenden Verſicherungen auf⸗ fällt. Daily News geben dieſem weitverbreiteten Gefühl Ausdruck mit der Frage, ob die gleichen täglichen Ver⸗ ſicherungen von der Erzbereitſchaft der Armee nicht viel⸗ leicht gleich unbegründet ſeien. f Unglücksfälle der franzöſiſchen Flotte. Zahlreich ſind die Unfälle, von denen die franzö⸗ ſiſche Marine fortgeſetzt betroffen wurde. In friſcher Erinnerung dürfte noch das Exploſionsunglück auf dem Panzer„Gloire“ ſein, das ſich am 20. September d. J. in den Gewäſſern von Salins bei Toulon ereignete. Vierzehn Perſonen, Offiziere und Mannſchaften, wur⸗ den getötet oder ſchwer verletzt. Am 26. Mai 1910 hatte der Untergang des franzöſiſchen Unterſeebots„Pluvioſe“, bei dem die ganze, aus 25 Mann beſtehende Beſatzung ihren Tod fand, die franzöſiſche Nation in Trauer ver⸗ ſetzt. An ähnlichen Kataſtrophen verzeichnet die fran⸗ zöſiſche Marine den Untergang des Unterſeebootes„Far⸗ fadet“ im Juli 1905, wobei 13 Seeleute ihren Tod fanden. Am 16. Oktober 1906 verſank im Hafen von Biſerta das Unterſeeboot„Lutin“; 16 Perſonen fan⸗ den bei dieſer Kataſtrophe den Tod. Im Juni 1907 erlitt die„Sirene“ im Hafen von e bei einem Zuſammenſtoß mit dem Panzerſchiff„Henri IV“ ſchwere Beſchädigungen; einige Wochen ſpäter ſank das Unter⸗ ſeeboot„Rubis“ im Dock von Cherbourg. Im Auguſt desſelben Jahres verſank der„Caſtor“ bei Rochefort und im November ereignete ſich ein Zuſammenſtoß zwi⸗ ſchen den Unterſeebooten„Souffleur“ und„Bonite“, wobei beide Fahrzeuge ſchwere Havarien erlitten. Von kleineren Unfällen ſei abgeſehen und noch folgendes er⸗ wähnt: Am 7. Dezember 1910 ſcheiterte der Kreuzer „d'Eſtrees“ im Hafeneingang von Les Sables, d' Olonne und ſank. Am 8. Jaauar ſank bei einer ſeiner erſten llebungsfahrten der Panzer„Danton“ im Hafen von Toulon, am 16. Februar, als der Panzer„Suffren“ ſeſtmachen wollte, zerſprang die Kette und tötete den Quartiermacher, während zwei Matroſen lebensgefähr⸗ lich verletzt wurden. Am 28. März 1911 wurde das ßen t„Bouvines“ von einem Torpedo leck ge⸗ choſſen n r Lokales. Seckenheim, 28. September. Mitteilungen aus der Gemeinderats⸗Sitzung vom 22. September. 7 Grundſtücke werden geſchätzt. Das Lackieren des Rheinauer Leichenwagens wird dem Submittenten Tünchermeiſter Weber in Rheinau zum Angebotspreis übertragen. Cegen den geplanten veränderten Wiederaufbau des durch Brand am 13. Juli d. Js. zerſtörten Gebäudes des Leopold Schaffner hier—„Zum weißen Lamm“— werden keine Einwendungen erhoben. Von der Erteilung der ſtaatlichen Genehmigung über des Statut für die Abgabe von Waſſer aus der Waſſer⸗ leitung der Gemeinde Seckenheim wird Kenntnis genommen. Daß das Geſuch des Karl Schertel am Rangier⸗ bahnhof um Erlaubnis zum Betrieb einer Gaſtwirtſchaft und dasjenige der Friedrich Hagenlocher Witwe um Um⸗ wandlung ihres Schankwirtſchaftsrechts in Gaſtwirtſchaft abgelehnt wurde, wird mitgeteilt. Ein Geſuch um Bewilligung einer beſonderen Ver⸗ on fur ausgeführte Kanaliſationsarbeiten wird abge⸗ ehnt. Es wird davon Kenntnis genommen, daß Dr. Karl Georg Urban und Auguſt Schmitt, beide in Rheinau in den badiſchen Staatsverband aufgenommen wurden. 3 Geſuche um Friſt zur Zahlung ihrer Schuldigkeiten an die Gemeindekaſſe werden genehmigt. Von der Feſtſetzung der Brandentſchädigung der Firma Benecke u. Cie. in Rheinau für den Brand am 4. September 1911 wird Kenntnis genommen und die Brandſchadentabelle unterzeichnet. Gegen den Betrieb der Firma Elektro⸗Metallwerke G. m. b. H. in Rheinau werden keine Bedenken erhoben. Ein Geſuch um Befreiung von der Hilfsmannſchaft der freiw. Feuerwehr Rheinau wird gegen die jährliche Gebühr von 5 Mk. genehmigt. a Dem Sekretär Adam Joachim in Rheinau wird ſein nachgeſuchter 14tägiger Urlaub gewährt. Die mit einem Erlös von 67 Mk. ſtattgehabte Ver⸗ ſteigerung von Farrendung und diejenige der Heublumen mit einem Erlös von 3 Mk. werden genehmigt. Von einer Rheinau zu dem am 24. ds. Mts. ſtattfindenden Schau⸗ turnen und von einer ſolchen des Turnvereins Seckenheim zum Schauturnen am 24. d. M. wird Kenntnis genommen. Verſchiedene Rechnungen werden zur Anweiſung ge⸗ nehmigt. 5 Zur Brandſchäden⸗Deckungsfrage Die„Karlsruher Zeitung“ hat bekanntlich vor einigen Tagen eine beruhigende Erklärung verbreitet des Inhalts, daß ſich eine Steigerung der Umlagen der Gebäudeverſicherungsanſtalt, die als Folge der zahl⸗ reichen Brände des laufenden Jahres befürchtet wurde, werde vermeiden laſſen. Dieſen Darlegungen ſtellt eine beachtenswerte Zuſchrift an die„Straßburger Poſt“ aber doch recht gewichtige Bedenken gegenüber. So meint ſie: „Es iſt übrigens aus den Ausführungen der Karlsruher Zeitung“ nicht erſichtlich, ob die berechneten 4 Millionen Mark den geſamten Brandſchaden, oder die nur als⸗ bald nach der Feſtſtellung auszuzahlende Hälfte des Brandſchadens darſtellen. Im letzten Fall würde aus den bis jetzt im laufenden Jahr vorgekommenen Brand⸗ ſchäden nach dem Wiederaufbau der abgebrannten Ge⸗ bäulichkeiten nochmals eine Entſchädigung(nämlich die zweite Hälfte) mit ebenfalls 4 Millionen Mk. zu ver⸗ güten ſein.“ i 4 Dann geht das Blatt zu einer allgemeinen Kritik 15 e Gebäudeverſicherungsanſtalt über und hrei t: 7 5 „„Aber auch abgeſehen hiervon, haben die vielen Brandfälle des laufenden Jahres deutlich bewieſen, daf das Gebäudeverſicherungsgeſetz in ſeiner heutigen Faſſung unhaltbar iſt. Es iſt zunächſt ein Fundamentalfehler des Geſetzes, daß es nicht die Anſammlung eines Reſerve⸗ fonds vorſchreibt, wie dies für alle Privatverſicherungs⸗ geſellſchaften als ſelbſtverſtändlich angeſehen wird. Da⸗ durch iſt die Gebäudeverſicherungsanſtalt gezwungen, die in einem Jahr gezahlten Brandentſchädigungen im fol⸗ genden Jahr im ganzen Betrag von den Hausbeſitzern e Da ferner für alle Hausbeſitzer des andes der Umlageſatz der gleiche iſt, weil keine Ge⸗ fahrenklaſſen einge ührt worden ſind, ſo müſſen die Haus beſitzer in den Städten, in denen es erfahrungsgemä weniger häufig brennt, und feuergefährliche Gegenſtände nicht in dem Umfang aufgeſpeichert ſind, wie auf den Dörfern, unverhältnismäßig große Summen an den Brandentſchädigungen aufbringen. Bei der Art der Um⸗ legung der Brandentſchädigungen wird auch gar nicht in Betracht gezogen, was in den einzelnen Gemeinden für die Verbeſſerung und Vervollkommnung des Feuer⸗ löſchweſens aufgebracht wird. Kurz das Gebäudever⸗ ſicherungsgeſetz iſt nach den verſchiedenſten Richtungen der Verbeſſerung bedürftig, und dazu ſcheint nunmehr die Anregung gegeben zu ſein. Wenigſtens werden die Haus⸗ und Grundbeſitzervereine der Städte durch ent⸗ ſprechende Vorſtellungen beim nächſten Landtag dafür ſorgen, daß die Angelegenheit zur Beſprechung gelangt Der Ring⸗ und Stemmklub„Germania“ ſchließt am kommenden Sonntag im„Bierkeller“ als letzter hieſiger Verein den Reigen der diesjährigen im Freien abgehaltenen Feſte, das im Preisringen, Preis- ſtemmen, Preistegeln, Kinderbeluſtigungen aller Art und Muſitvorträgen beſteht. Der noch ſehr junge Verein hat es in letzter Zeit verſtanden, ſeinen Mitgllederſtand be“ deutend zu erhöhen und zählt in ſeinen Reihen ſehr ge⸗ wandte und tüchtige Ringer, ſodaß den Beſuchern de Gartenfeſtes ein hier ſehr felten geſehenes ſportliches Er⸗ eignis in exakter Ausführung geboten wird. Jedenfal wird aber auch das Preisſtemmen ſeine Anziehungskraf auf die Feſtbeſucher nicht verfehlen, zumal ſich die Mit⸗ glieder in zahlreichen Uebungsſtunden auf dasſelbe 1 bereitet haben und darum die Gewähr bieten, tüchtige ˖ zu leiſten. Für die liebe Jugend werden allerle Spiele uſw. veranſtaltet, ſodaß auch dieſe ſicher voltomma⸗ befriedigt den Feſtplatz verlaſſen werden. Die Kapell Schüßler umrahmt das Ganze mit nur ausgewählte Muſikſtücken.— Laut aufgeſtelltem Programm nimm das Preiskegeln vormittags 11 Uhr ſeinen Anfgn während das eigentliche Feſt um 2 Uhr beginnt. Bo 1 abends 7 Uhr ab iſt Abendunterhaltung im„Stern““ Vom Neckar. Die Schleppſchiffahrt auf dem Neckar die ſeit Mitte Juli vollſtändig eingeſtellt war, iſt Anfen diefer Woche wieder teilweiſe mit Hilfe von geſtautein Waſſer aufgenommen worden. Wenn das die den naͤchſten 8 Tagen nicht weiter zunimmt, müſſen die ſeit 6 Wochen in Mannheim beladene Schiffe auf ten Bahn überladen werden. Den Schiffern und Kaufleuten, würden dadurch große Verluſte entſtehen. Einladung der Turngenoſſenſchaft in Aus Nah und Fern. (Karlsruhe, 27. Sept.(83. Verſammlung Deut⸗ Naturſorſcher und Aerzte.) Im großh. Schloß fand n Montag ein Diner ſtatt, zu dem der Vorſtand der 5 Verſammlung des Vereins deutſcher Naturforſcher 15 Aerzte und mehrere Teilnehmer des Kongreſſes Ein⸗ ungen erhalten hatten. Abends fand in der Feſthalle iir die Teilnehmer an der Verſammlung deutſcher Na⸗ niforſcher und Aerzte ein von der Stadt Karlsruhe Aranſtalteter Unterhaltungsabend ſtatt. Ein reiches kogramm, das Muſikvorträge und ein Feſtſpiel ent⸗ fiel elangte zur Abwicklung und fand durch ſeine Ge⸗ 1 lasen eit und vorzügliche Durchführung die lebhafte buſtimmung der zahlreichen Zuhörer. Der Naturforſcher⸗ Aerztetag ſetzte geſtern vormittag in den verſchiede⸗ en Abteilungen und in Sitzungen der naturwiſſenſchaft⸗ len Gruppe, ſowie der mediziniſchen Gruppe, ſeine übeit fort. Es wurden zahlreiche Vorträge gehalten, Artus wir hervorheben wollen, daß u. a. Profeſſor 1 dus nitz(Graz) über„Sommerſterblichkeit der Säug⸗ 1e und Geh. Rat Czerny(Heidelberg) über„The⸗ bie des Krebſes“ ſprachen. ſüteren Mitteilung über den Zuſammentritt des land⸗ lindiſchen Ausſchuſſes können wir mitteilen, daß der msſchuß am 3. Oktober eine Sitzung dahier abhält, in die Berichte der Berichterſtatter über die Staats⸗ ſſenabrechnungen entgegenzunehmen und zu beraten. u die Berichte wird ſich eine längere Ausſprache mit en Miniſtern knüpfen. 1() Karlsruhe, 27. Sept. Ein in der Luiſenſtraße Ahahaſter 16jähriger junger Mann hat in ſelbſtmörde⸗ facher Abſicht in der elterlichen Wohnung Schwefel⸗ 27 getrunken. Er wurde in das Krankenhaus ver⸗ a0(Ihringen, 27. Sept. Aus unbedeutendem An⸗ 0 entſtand in einer Wirtſchaft unter ledigen Burſchen 6 Wortwechſel, der auf der Straße fortgeſetzt wurde . ſchließlich zu einer wüſten Schlägerei führte. Bei 1 Streite erhielt der Reſerviſt Köbele von einem igen Mann namens Hohwieler einen Stich in den wirleib. An dem Aufkommen des Verletzten wird ge⸗ eifel Nach der Tat begab ſich Hohwieler nach Hauſe und machte dort ſeinem Leben durch Erhängen ein Ende. di 17 Radolfzell, 27. Sept. Geſtern kam es hier 0 hen der Polizei und einigen Italienern zu einem ure Ein Italiener, der ſich einer Körperverletzung i guldig gemacht, ſollte von dem Polizeiwachtmeiſter und g ber Schutzmann feſtgenommen werden. Der Italiener 1 rſetzte ſich aber auf das heftigſte und während des umpfes zwiſchen ihm und den Polizeibeamten kamen ben ien ſuchten. Erſt mit Hilfe von herbeigeholten Bahn⸗ gunten gelang es dem Auftritt ein Ende zu machen und den Wütenden in das( fängnis an verbringen. Bekanntmachung. Maul⸗ und Klauenſeuche im Stalle des Jakob f Müller in Käfertal Mittelſtraße 21. betr. 0 Im Stalle des Jakob Müller V in Mannheim⸗Käfer⸗ 16 Mittelſtraße 21 iſt Maul⸗und Klauenſeuche ausgebro⸗ en. Stallſperre iſt verfügt. 5 25 den Vorort Käfertal werden die Beſtimmungen dor Ie 10 Dezember 1895(Gef. und V. O. Bl. 1896 S. 1) Kraft geſetzt. a n 80 Hiernach darf aus dieſem Orte Vieh, Rindvieh, Schafe, L weine, Ziegen nur mit ortspolizeilicher Genehmigung u. dein zum Zwecke ſofortiger Schlachtung auf Grund tier⸗ dalichen Zeugniſſes, welches die Seuchenfreiheit der betr. re beſcheinigt, ausgeführt werden, und zwar: 1. nach benachbarten Orten, 2. nach in der Nähe befindlichen Eiſenbahnſtationen behufs der Weiterbeförderung nach ſolchen öͤffent⸗ lichen Schlachthäuſern, welche unter geregelter vete⸗ rinärpolizeilicher Aufſicht ſtehen, vorausgeſetzt: a) daß die Polizeibehörde des Schlachtorts ſich mit der Zuführung der Tiere vorher einverſtanden erklärt hat, b) daß die Tiere dieſen Anſtalten direkt mittelſt der Giſenbahn oder doch von der Abladeſtation aus mittelſt Wagen zugeführt werden, die ſo dicht ſchließen, daß ein Herausfallen tieriſcher Aus⸗ wurfſtoffe nicht möglich iſt. Durch vorgängige Vereinbarung mit der Eiſenbahnverwaltung oder durch unmittelbare polizeiliche Begleitung iſt dafür 1 Sorge zu tragen, daß eine Berührung mit an⸗ N deren Wiederkäuern und Schweinen auf dem f Transporte nicht ſtattfinden kann. AI Wird die Genehmigung zur Ausfuhr ſeitens der Orts⸗ ſhehebehörde erteilt, ſo iſt dem Führer der Tiere eine Be⸗ gainigung auszuſtellen, die indes wie das tierärztliche blabnis mit dem Ablauf des auf den Tat der Ausſtellung denden Tages ihre Giltigkeit verliert. dr er Austrieb und das hannen aller gewöhnlich im Stalle gehaltenen Tiere dtdvieh, Schafe, Schweine, Ziegen), ſofern dieſelben dauernd auf der Weide ſich befinden, iſt unterſagt. dgedas Verbot des Träntens erftrect ih af one rei Tränkplätze(fließende und ftagnierende Ge⸗ ete.).. Len Die Bürgermeiſterämter werden veranlaßt, den lan chenausbruch ſofort in ihren Gemeinden öffentlich be⸗ nt zu machen. Mannheim, 25. Sept. 1011. Graßh. Kezirksamt Abt. Il: J. V.: gez. Bechtold. geſchluß. a win Borßehende Bekanntmachung wird hiermit zur allge⸗ en Kenntnis gebracht. eckenheim, den 27. September 1911. gürgermeiſteramt Volz Ratſchreiber Schmitt. Tränken an gemeinsamen 1 0 Karlsruhe, 27. Sept. In Ergänzung unſerer 5 mehrere Landsleute desſelben dazu, die ihn zus ei 59 Verordnung Großh. Miniſteriums des Innern Neues aus aller Welt. ec Lhüchjuſtiz in Kroatien. In Karlſtadt in Kroatien ereignete ſich ein Fall grauſamſter Lynchjuſtiz. Im Dorfe Ribnik, einem Vororte von Karlſtadt, kamen ſeit Wochen Brände vor, ohne daß man die Brandſtifter hätte erwiſchen können. Dieſer Tage fanden nun die Ortsbewohner in einem Haine einen wandernden Hand⸗ werksburſchen, den natürlich niemand kannte und der daher allen verdächtig vorkam. Der Verdacht wurde noch. ärger, als man ſich mit dem Fremden nicht verſtändigen konnte. Es war kein Zweifel: man hatte den geheimnis⸗ vollen Brandſtifter vor ſich. Die Menge, zum größten Teile aus Frauen beſtehend, warf ſich wütend auf den Geſellen und prügelte ihn, bis er bewußtlos liegen blieb. Dann errichtete man einen Scheiterhaufen und warf den vermeintlichen Brandſtifter, nachdem man ihn in Reiſig und Stroh eingepackt hatte, mitten in die Flammen. Der Unglückliche verbrannte lebendigen Leibes. Wie die Unterſuchung ergeben hat, war er ein harmloſer tſchechi⸗ ſcher Wandergeſelle. Warnung beim Obſtgenuß. Mit Zeichen ſchwe⸗ rer Magenerkrankung nach dem Genuß von Obſt wur⸗ den in Mannheim zwei Kinder eines Wirtes, ein Knabe und ein Mädchen, in das Krankenhaus eingeliefert. Das 9 Jahre alte Mädchen ſtarb bereits vier Stunden nach ſeiner Einlieferung. Die Kinder hatten Zwetſchgen ge⸗ geſſen und Waſſer darauf getrunken. Der Junge befindet ſich noch nicht außer Lebensgefahr. * Ein ſpaßhafter Dieb. In einem badiſchen Orte beſitzt ein Einwohner namens Tod einen Acker, der die⸗ ſes Jahr ſehr ſchöne Krautköpfe hervorgebracht hat. Dieſe Gewächſe zogen die Aufmerkſamkeit eines fremden Lieb⸗ habers auf ſich, denn als der Beſitzer der prächtigen Krautköpfe eines Morgens ſeinen Acker beſichtigte, er⸗ ſchrak er nicht wenig, als er dort nur noch die Stengel, nicht aber mehr die Krautköpfe vorfand. Sie waren ihm über Nacht entwendet worden. Der Dieb, der nebenbei ein Spaßvogel zu ſein ſcheint, ließ auf dem Acker einen Zettel zurück, auf dem groß zu leſen war:„Für den Tod iſt kein Kraut gewachſen!“ a Waſſerkataſtrophe in der Türkei. Eine unge⸗ heure Waſſerkataſtrophe iſt über Serres, einer Station der Linie Saloniki—Konſtantinopel hereingebrochen. Ein an der Stadt vorüberfließender Fluß, der ſeit Jahren immer mehr verſchlammt und deſſen Niveau im letzten Jahr allein um drei Meter geſtiegen iſt, hat durch ge⸗ waltige be die unteren Stadtteile überflutet. Das Unheil der Ueberſchwemmung brach über Nacht herein. Innerhalb einer Stunde ſtanden in den unteren Quartieren der Stadt die Gebäude bis zum erſten Stock⸗ werk unter Waſſer. Die Bevölkerung hatte das Nen⸗ jahrsfeſt gefeiert und lag in tiefem Schlaf, als das Waſſer heranbrauſte. Bei Tagesanbruch zeigte ſich die Kataſtrophe in ihrer ganzen Furchtbarkeit. Die Zahl der Toten muß bedeutend ſein. Hauptſächlich werden viele Kinder vermißt.— Das über Serres, das in einem der fruchtbarſten Landſtriche der ganzen Türkei lieat, Violine-, Klavier-, Harmonium- und Orgel- Unterricht erteilt, auch für Anfünger, in und ausser dem Hause gründlich und billig Hauptlehrer Pfeifer, Ilvesheim. Heilverfahren — der Gegenwart! 5 Die heilkrätugen Anwendungen v. d. Elektrizität, Magne⸗ tismus, Licht⸗, Röntgen⸗ ſow. Sonnenſtrahlen, haben ſich bei akuten und chroniſchen Leiden mit hervorragenden Heiler⸗ folgen bewährt und wurden viele Heilberichte von erſten protessoren, Aerzten, Magnetopathen darüber geſchrieben. Wunderbare Erfolgs wurden demnach mit einem vielfach erprobten und ſinnreich kombinierten Verfahren erzielt bei: Nervenleiden, Nervenschwäche, Nervenzerrüttung, Schwäche- zustände, Schwindelgefühlen, heumatismuslelden, Gicht, Ent- zündung, Neuralgien, lsobias und noch bei vielen hier nicht angegebenen Leiden wirkt die wohltätige Anwendung der kombinierten Heilmethode.(651 Nähere Auskunft und Probebehandlung gratis. Viele Dank⸗ und Anerkennungsſchreiben ſowie Referenzen liegen zur gefl. Einſicht auf. J. Willig, Magnetopath pP 3, 7, l. Mannheim P 3, 7, U Sprechzeit täglich von!—3 Uhr. Sonntags von 10-12 Uhr. Hypotheken- u. Immobilfenvermittlung, An- und Oerkauf von Grundstücken. Georg Röser. e Anfertigung eleganter herefngeßrochene Unglück iſt durch die türkiſchen Behör⸗ den verſchuldek. Seit Jahren ſind dem Miniſterium der öffentlichen Arbeiten Eingaben über Eingaben zuge⸗ gangen, die Flußläufe regulieren zu laſſen. * Raubmord im Chambre ſeparee. In Kra⸗ gujewac(Serbien) wurde der Offizier Mirko Stanie in einem Chambre ſeparee eines Vergnügungslokales tot aufgefunden. Aus ſeiner Brieftaſche waren 30000. Dinar (etwa 23000 Mk.) geraubt worden. Die Polizei iſt auf der Suche nach zwei Halbweltlerinnen, die dem Offizier Geſellſchaft geleiſtet hatten. 8 * Zugentgleiſung bei Stettin. Von einem mit Kohlen beladenen Güterzuge, der von Arnswalde nach Stettin fuhr, iſt bei der Station Doelitz ein Wagen aus dem Gleis geſprungen. 13 andere Wagen ſind auf⸗ gefahren und zum Teil zertrümmert worden. Ein Schaff⸗ ner wurde getötet. Der Verkehr wird durch Umleiten der Züge aufrecht erhalten. Wegen Raubmords verhaftet. Als mutmaß⸗ licher Täter des Raubmordes an der Witwe Weber, über den wir berichtet haben, wurde, wie aus Thann i. E. mitgeteilt wird, ein arbeitsſcheuer Menſch namens Mirea aus Wattweiler verhaftet. Er war am Tage vorher am Tatorte beobachtet worden und wurde gun Geſchäftliches Von den zurzeit auf dem Markt befindlichen Seifen⸗ pulvern zeichnet ſich das unter dem Namen Dr. Gentners Veilchenselfenpulber„Goldperle“ angebotene Produkt der irma Carl Gentner in Göppingen durch ſeine vorzügliche ualität beſonders aus. Auch die in den Paketen bei⸗ gegebenen hübſchen Geſchenke finden den Beifall der Hausfrauen. Es verſäume daher niemand, ſeinen Bedarf nur in Dr. Gentners Veilchenſeifenpulver„Goldperle“ zu decken und wird ein Verſuch gewiß jedermann befriedigen. n— e—— r Für die Redaktion verantwortlich: OQugo Loeb in Seckenheim . xkn,(q Schneidermeister 5 Schlossstr. 35 Schlossstr. 35 SECKENHEIM : Herren- Garderobe:: Schöne Auswahl Moderne Ausführung Prompte Bedienung 64 Als Neuheit empfehle Manschettenhalter 6 (Aleiverkaut für Seckenheim und ene? aft Fee Kommenden Sonntag, 1. 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Schuhhaus H. Weickun 1 Bekanntmachung. Die Ausführung des Gesetzes gegen den unlauteren Wettbewerb betr. Nachſtehend bringen wir die Entſchließung des Be⸗ zirksrats vom 28. Januar 1910 wiederholt in Erinnerung. Entſchließung: In Vollzug der 88 7 Abſ. 2,9 Abſ. 2 des Geſetzes ge⸗ gen den unlauteren Wettbewerb vom 7. Juni 1909, der Verordnung Großh. Miniſteriums des Innern vom 21. September 1909, die Ausführung des Geſetzes gegen den unlauteren Wettbewerb vom 7. Juni 1909 betreffend wird folgendes beſtimmt: J. Bevor eine Ankündigung für einen Ausverkauf wegen Beendigung des Geſchäftsbetriebes, für einen Aus⸗ verkauf von Waren wegen Räumung eines beſtimmten Warenvorrats oder Aufgabe einer einzelnen Warengattung erlaſſen wird, iſt über den Grund des Ausverkaufs und den Zeitpunkt ſeines Beginnes Anzeige zu erſtatten unter Einreichung eines Verzeichniſſes der auszuverkaufenden Waren. Die Anzeige und die Einreichung des Verzeichniſſes hat für Geſchäftsbetriebe im Stadtbezirk Mannheim bei der hieſigen Handelskammer, für Geſchäftsbetriebe in den Landgemeinden beim Bürgermeiſteramt zu geſchehen. Als Ausverkauf im Sinne dieſer Beſtimmungen gilt auch ein Räumungsverkauf wegen Umzug oder Umbaues. l. Ueber Zahl, Zeit und Dauer der im ordentlichen Geſchäftsverkehr üblichen Saiſon⸗ und Inventurausver⸗ käufen wird beſtimmt: 1. Es dürfen in einem Jahre nicht mehr als 2 ſolcher Ausverkäufe nnd zwar entweder 1 Inventur⸗ und 55 oder 2 Saiſonausverkäufe ſtatt⸗ inden. 2. Saiſonausverkäufe ſind nur in den Monaten Januar, Februar und Juli⸗Auguſt zuläſſig. Inventurausverkäufe ebenfalls nur in dieſer Zeit und zwar unmittelbar vor oder nach der im Geſchäft bewirkten Inventuraufnahme. 3. Der einzelne Inventur⸗ oder Saiſonaus verkauf darf höchſtens 3 Wochen dauern. Wir bringen dies mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis, daß die Einſicht der Verzeichniſſe jedermann geſtattet iſt. Zuwiderhandlungen gegen dieſe Beſtimmungen werden gemäߧ 10 des Geſetzes mit Geldſtrafe bis zu 150 Mk. oder mit Haft beſtraft. Mannheim, den 18. September 1911. Groſih. gefirksamt IV. Beſchluß. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur allge⸗ meinen Kenntnis gebracht. Seckenheim, den 26. September 1911. Hürgermeiſteramt: Volz. Tapeten bezieht man ſehr billig aus meinem neu angelegten reich⸗ haltigen Lager. Gewähre auch auf ſämtliche Tapeten, gorden und Leiſten meiner neueſten Muſter⸗Kollektionen, Saiſon 1912 den höchſten Rabatt. Als ſehr praktiſche Neuheit empfehle unter billigſter Berechnung das Anbringen von Bilderhaken- Leisten. Aufkleben von mir bezogene Tapeten per Rolle von 35 Pfg. an, bei größeren Aufträgen Extra⸗Preiſe. Gleichzeitig liefere unter billigſter Berechnung ſämt⸗ liche Sorten Polſtermäbel, ſomie Matratzen aller Art. Große Auswahl in Pferdedecken, Peitſchen, Schulranzen, Nadfahrer-Gamaſchen, Fundehals⸗ bänder u.. w. b Sämtliche Reparaturen prompt und billigſt. 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