g ſuhengen. Neckar-E Setkenneimer Hnzeiger, Iluesheimer Hnzeiger, nekarhanser Zeitung, Edinger Zeltung Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. kr. 122 8 Letzte Nachrichten. Berlin, 16. Okt. Der Chef des Kreuzergeſchwa⸗ bers hat von dem in Hankau befindlichen Kanonenboot „Tiger“ die Nachricht erhalten, daß der Admiral der in Oſtaſien befindlichen amerikaniſchen Seeſtreitkräfte den berbefehl über die vor Hankau verſammelten inter⸗ nationalen Machtmitteln übernommen habe. Der rang⸗ lteſte Kommandant, ein japaniſcher Kapitän zur See, hat das Kommando über das vereinigte Landungskorps ber fremden Mächte angetreten. Die von der revolutio⸗ nären Bewegung eingeſetzte proviſoriſche Regierung hat en fremden Niederlaſſungen in Hankau Schutz zuge⸗ ſicher. Gefahr droht letzteren nur von Seiten des Pöbels bei eventuellen Kämpfen zwiſchen Regierungstruppen und den Aufſtändiſchen. Admiral Sah wird mit einem chineſiſchen Kreuzer in Hankau erwartet. Er hat den Auftrag, das Hankau gegenüberliegende Wut⸗ ſchang, den Sitz der Regierung, zu beſchießen. Der Chef des Kreuzergeſchwaders iſt mit„Gneiſenau“ und Torpedoboot S. 19 über Nanking nach Hankau in See Die dort verſammelten Streitkräfte haben unkentelegraphiſche Verbindung mit dem Schutzgebiet Kiautſchau und dem Chef des Kreuzergeſchwaders. „München, 16. Okt. Die Korreſpondenz Hoff⸗ mann meldet: Ueber das Befinden des Prinzregenten wird von den Leibärzten aus Berchtesgaden mitgeteilt, daß bei dem hohen Herrn ſeit geſtern ein Bronchialkatarrh aufgetreten iſt. Die vergangene Nacht verlief indeſſen zuhig, die Morgentemperatur iſt normal, das Allgemein- befinden nicht weſentlich geſtört. „ Weimar, 16. Okt. Sonntagnacht fuhr das Auto⸗ mobil des hieſigen Maſchinenfabrikanten Delmhorſt bei oſſendorf in den Chauſſeegraben. Der Chauffeur war dfort tot. Oberſekretär Schreibemayer von der land⸗ birtſchaftlichen Berufsgenoſſenſchaft wurde leicht verletzt. 16. Okt. Beim Dorfe Sättelſtädt fuhr ein Laſtauto einer Brauerei an ein Brückengeländer und ſtürzte in den Fluß. Der Wagenführer wurde ge⸗ tet, ſein Begleiter erlitt ſchwere Verletzungen. * Paris, 16. Okt. Der Matin ſchreibt: Die Re⸗ lierung der Republik iſt geneigt. Deutſchland eine gerechte lerritoriale Entſchädigung im Kongo im Austauſch für den Verzicht Deutſchlands auf Marokko zu bewilligen. Caillaur und ſeine Kollegen wünſchen in Uebereinſtim⸗ mung mit der öffentlichen Meinung zu vermeiden, daß dieſe Kompenſation geeignet iſt, den freien und direkten * Eiſenach, erkehr zwiſchen Gaboon und Übangi zu verhindern. Nach den Andeutungen, die wir aus Berlin erhalten haben, ſcheint es, daß die kaiſerliche Regierung im Prin⸗ dib dieſem Gedanken ſich nicht widerſetzt. Wenn unſere Juformationen ſich beſtätigen, ſo werden die Verhand- lungen nunmehr einen raſchen Verlauf nehemen. Der ——— Die Menſchenfal Von Guy Thorne. N 8 Fortſetzung.) Bim, bam, bim, bam! i Ueber ganz Moorcheſter tönte an einem kalten, klaren Frühlingstag der jubelnde Klang der Kirchenglocken. Von allen Türmen der Stadt ſchickten die alten Glocken ihre tiefen, metalliſchen Töne über Moor und Heide. Es war ein Feſttag für den ganzen Ort, denn 78 Wilſhive und Gilbert Atherton hatlen Hochzeit ge⸗ ten. Ganz England war durch die Kunde von dem uner⸗ hörten Anſchlag, der auf das Leben des jungen Mannes Utternommen worden war, in Aufregung geraten, und er wurde in Moorcheſter wie ein Held gefeiert. Der ganze Vorgang war in die breite Oeffentlichkeit gedrungen, den erſchlagenen Londoner Berichterſtattern waren auch die Unbedeutendſten Einzelheiten nicht entgangen Ein halbes Jahr war verfloſſen, ſeit die Bedienſteten in Abnaſh Croft unter Sir Williams Führung in wilder Jagd zur Befreiung ihres jungen Herrn über das Moor mt waren 5 Gegen Mr Eduard Woovle hatte man wegen Er⸗ Mordung des Spaniers ein Scheinverfahren eingeleitet. Mit ſelbſtbewußtem Lächeln hatte der lleine Mann duf der Anklagebank Platz genommen. Ter Richter hatte ihr lächelnd verhört, und die Geſchworenen hatten ſich ichtungsvoll vor ihm verneigt. Der ganze Vorgang nahm 10 Minuten in Anſpruch, und das Urteil lautete auf Freiſprechung. Es wurde ein Hoch auf den Angeklagten usgebracht, als der Richter ſich vorbeugte und ihn mit 7 e. (Nachdruck gerboten.) bolgenden Worten auredete: „Mr.(Eduard Woople, der Urteilsſpruch der Herren (Ichworenen deckt ſich vollkommen mit meiner eigenen Anſicht, und ich würde es mir zur Ehre anrechnen, wenn 5 neben mir Platz nehmen wollten, bis die letzten For⸗ 1711 TA Hmtsblafi der Bürgermeister ämter Seckenheim, Inesheim, nekarhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. ehemalige Gouberneur von Gaboon, Hr. Rognon, Di⸗ rektor des Kolonialamts in Paris, der eine ausgedehnte Kenntnis unſeres Kongos beſitzt, iſt vor wenigen Tagen nach Berlin gereiſt, um Herrn Jules Cambon mit ſeinem techniſchen Rat beizuſtehen. Die Anweſenheit des Herrn Rognon wird die Verhandlungen ebenfalls beſchleunigen. Rom, 16. Okt. Die Ag. Stef. meldet aus Tri⸗ polis von geſtern: Der letzte Teil der erſten Staffel der Truppenexpedition, beſtehend aus 14 Schiffen, iſt heute mittag hier vor Anker gegangen, und hat ſogleich mit der Ausſchiffung begonnen. Die Ausſchiffung aus den vorher eingetroffenen Schiffen iſt beendet. Die Lage iſt unverändert. „ Konſtantinopel, 16. Okt. Der„Sabah“ zu⸗ folge, ſind der Muteſſarif von Fezzan, ſowie Hauptmann Dſchami mit 30 000, Mann in Djebel el Charb(?) ein⸗ gettoſſen, wo ſie die Ankunft des Komolandanten ab⸗ warten, worauf ſie gegen Tripolis marſchieren werden. Der Scheik der Senuſſi hat den Heiligen Krieg gegen die Italiener proklamiert. Einige Stämme, die aus Aegypten flüchteten, ſollen in der Nähe von Benghaſi eingetroffen ſein. Reichstag und Weltlage. Am Dienstag tritt der Deutſche Reichskag wieder zuſammen; man hatte ihn einen ſterbenden genannt; man hatte von ihm nur noch greiſenhafte Lebensäußerungen oder wildes Wahlgezänk erwartet. Und nun ſieht ſich der Todeskandidat wider alle Erwartung, die man bei ſeinem letzten Auseinandergehen haben konnte, zu ſchick⸗ ſalsſchwerer Stunde, in einer Zeit von politiſchen Er⸗ ſchütterungen und Neuſchöpfungen noch einmal vor die Aufgabe geſtellt, zu zeigen, ob die deutſche Volksver⸗ tretung ihrem Teil an der Verantwortung für die Ge⸗ ſchicke der deutſchen Nation gewachſen iſt. 5 Dieſer Reichstag wird über die deutſch⸗franzöfiſcher Abmachungen zu Gericht zu ſitzen haben; ihm wird es obliegen, zu prüfen, ob ſowohl bei der Sicherſtellung unſerer wirtſchaftlichen Intereſſen in Marokko wie bei der Regelung der uns von Frankreich als Entgelt für unſeren endgiltigen Verzicht auf eine politiſche Stellung in dem Reich der untergehenden Sonne gebotenen Kom⸗ penſationen mit Mut und weitem Blick entſprechend den Bedürfniſſen eines großen Volkes verfahren wurde. Denn wenn der Matin mit der bekannten rührenden Anſpruchs⸗ loſigkeit der Franzoſen meint, die Rückſicht auf die Grande Nation müſſe Deutſchland zu einem faſt unbe⸗ grenzten Entgegenkommen veranlaſſen, ſo möchten wir heute einmal in aller Freundlichkeit an die Rückſicht auf das große und ſtarke deutſche Volk erinnern, die in dem bisherigen Verlaufe der Marokkoverhandlungen bei den übrigen unmittelbar o mittelbar beteiligten Län⸗ dern keine allzu aroße Ro geſpielt hat. Infertionspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechauſchluß Nr. 16.. 11. Jahrgang Wir hoffen, daß der Reichstag an dieſe Rückſicht vor allem denkt. a Er wird aber vielleicht nicht nur die Ergebniſſe der monatelangen beunruhigenden Verhandlungen unter⸗ ſuchen; vielleicht wird er noch weitergehen und ſich auch mit der Frage beſchäftigen, welchen Einfluß auf den Ver⸗ lauf der Verhandlungen das Dazwiſchentreten einer dritten Nation genommen hat. Man hört ſogar, daß die Frage nicht unerörtert bleiben ſoll, ob das deutſche Vor⸗ gehen in jeder Richtung, beſonders in der eben genann⸗ ten, genügend vorbereitet geweſen iſt. Nahe genug läge ohne Zweifel eine ſolche Frage. Der Reichstag wird ſich nicht allein mit den von uns in letzter Zeit wiederholt aufgeführten laufenden geſetzgeberiſchen Fragen zu befaſſen haben, ſondern auch mit der Frage der Lebensmittelteuerung und vielleicht im Anſchluß daran mit dem Stande der Reichsfinanzen. Wird dem ſchwarz⸗blauen Block ſein alter Herzenswunſch erfüllt, von der Regierung ein dienſtwilliges Lob der letzten Reichsfinanzreform zu erhalten, ſo wird man gleichzeitig an die Frage denken müſſen, in welchem Umfang die Lebensbedürfniſſe unſerer Machtſtellung in der ſeit der Reichsfinanzreform von 1909 verſtrichenen Zeitſpanne erfüllt oder vernachläſſigt worden ſind. Die Antwort wird vielleicht etwas anders lauten, als den Vätern dieſer Finanzreform angenehm klingen dürfte. Dann wird man an die erheblichen Neuausgaben zu denken haben, die die Verſtändigung mit Frankreich ohne weiteres im Gefolge haben wird. Es handelt ſich hierbei ſowohl um die durch den geplanten kolonialen Neuer⸗ werb notwendig werdenden Aufwendungen für die Ver⸗ waltung, Beſchützung und Erſchließung der Kompenſa⸗ tionsgebiete, wie auch um die Geldſumme, die an Spa⸗ nien für die geplante Ueberlaſſung der Inſel Fernando Po und des ſpaniſchen Munigebiets zu entrichten iſt. Einerlei, ob dieſe Mittel in einem Nachtragsetat noch von dem gegenwärtigen Reichstag oder ob ſie erſt von dem künftigen Reichstag zu fordern ſind: Jedenfalls wird das jetzige Parlament über den Umfang aller dieſer Aufwendungen mindeſtens einen Ueberſchlag haben wollen. War ſchon die aus dem letzten Tagungsabſchnitt des Reichstags verbliebene Arbeitsmenge übergroß für die kurze Schlußtagung, ſo eröffnet ſich jetzt die Aus⸗ ſicht, daß ein erheblicher Teil der zur Verfügung ſtehen⸗ den Zeit von der ſo gründlich veränderten weltpolitiſchen Lage beanſprucht werden wird. Der kürkiſch⸗italieniſche Krieg und die gewaltige Erhebung, die gegenwärtig das bevölkertſte Reich der Erde erſchüttern, werden ohne Zwei⸗ fel ebenfalls ihre Wellen in die Debatten der deutſchen Volksvertretung werfen. 5 In einer Zeit voll ſchwerer Ereigniſſe, die den Be⸗ ſtand der Dinge in der muſelmaniſchen wie in der mon⸗ goliſchen Welt, in Aſien. Afrika und Europa bedrohen. .— Kling, kl kling klang! Wie eu 3 die alken Glocken ihr Lies der Stadt ſangen am Ehrentag des Mannes, der in ganz Moorcheſter geachtet unp geliebt wurde. Der lange Wagenzug kam von der alten gotiſchen Kirche und bewegte ſich langſam durch die Stadt auf die Fabrik zu. Im erſten Wagen ſaßen Hand in Hand Gil⸗ bert und Sadie. 8 Gilberts Haar war jetzt grau, der Schnee, den die Todesangſt darüber gröreitet hatte, war wieder verſchwun⸗ den. Und als er das Geſicht der jungen Frau dicht an das ſeine zog, und, auf ſeinen Kopf deutend, in den Spiegel ſah, der an der einen Seite des Wagens hing, ſah ſie ihm mit herausforderndem Lächeln in die Augen und ſagte: „Wahrhaftig, Gilbert, dein Haar wird wieder dunkel. Noch ſechs Monate, und es iſt, wie es früher war.“ „Würdeſt du mich auch lieb haben, wenn es ſo weiß geblieben wäre, wie es damals war, als Vater mich fand?“ „Du törichter Junge, natürlich würde ich.“ „Warum ſpotteſt du dann über deinen armen, alten Ehemann?“ Sie wurde rot ſtrahlten. N „D mein Herr Ehemann,“ ſagte ſie,„ich finde, du ängſt früh an, dich zu fühlen.“ 5 f 5 faßte ihre Hand feſter, freute ſich an der lieblichen Verwirrung auf ihrem Geſicht und küßte ſie zärtlich. „Das Wort Ehemann klingt mir aus deinem Munde wie die ſchönſte Muſik,“ ſagte er weich.„Jetzt ſind wir vereint für immer und ewig. Meine Geliebte, meine teure Herrin, vor uns liegt die ganze Seligkeit einer glücklichen Ehe. Ich will dir ſtets—“. „Still, du törichter Junge, ſtill!“ unterbrach ſie ihn. „Natürlich willſt du mir— das weiß ich ja alles. Sage nur jetzt nicht ſolche Sachen, ſonſt verliere ich die Faſſung, und die wird da unten am Fluß ohnehin noch auf eine harte Probe geſtellt werden, glaube ich“ Er lachte bell und übermütig. i. 3 L bei dieſen Worten, und ihre Augen 23200000 „Du kannſt recht haben, kleine Frau,“ ſagte er. Im zweiten Wagen ſaß Sir William mkt dem Gr. von Huddersfield, dem Präſidenten der Grafſchaft. „Ties iſt ein großer Tag für Sie, Atherton,“ ſagt. der Graf, als ſie langſam durch die ihnen zujubelnde Menge fuhren. ä „Ja, Huddersfield, das iſt es,“ antwortete Sir Wil⸗ liam.„Ich glaube, ich war nie in meinem Leben ſo glücklich und— melancholiſch wie heute.“ „Warum melancholiſch, Atherton?“ 25 „Ich denke an meinen armen, alten Freund, der durch den Teufel, den Argentinier, zum Wahnſinn getrieben worden iſt.“ f „Still, ſtill, Atherton,“ erwiderte der Graf, an einem ſolchen Tage darf man nicht an traurige Dinge denken. Rufen Sie ſich lieber Ihre Jugend ins Gedächtnis zurück und die freudigen Empfindungen Ihres eigenen Hochzeits⸗ tages.“ i 5„Das iſt es eben, mein lieber Huddersfield, was ich tue,“ erwiderte Sir William in traurigem Tone. i Hinunter gings von der hochgelegenen Stadt an das Ufer des Fluſſes, vorbei an den Arbeiterwohnungen und hin zu den Maſchinenwerken von William Atherton u. Co. Und als die Wagen in das große Tor einführen, da donnerte aus den Kehlen der Arbeiter, die zuſammen⸗ gedrängt in dem großen Hof das junge Paar erwarteten, ein Hoch ſo kräftig und ausdrucksvoll, daß ſogar die wenigen Diener, die in Abnaſh Croft zurückgeblieben waren, die freudige Begrüßung vernehmen konnten. Und dann begann die Feſtlichkeit: Eine deere wurde gehalten, ein koſtbares, ſilbernes Tafelgeſchirr mußte den Neuvermählten überreicht werden, und endlich gin es in die großen Zeichenſäle, wo Tiſch an Tiſch, feſtlich gedeckt, der Gäſte harrte. eee (Schluß folgt.) 855 4 ——— wird der Gedanke an Tiefe und Schärfe gewinnen, daß im deutſchen Volke eine Politik keinen Erfolg haben kann, die auf der Niederhaltung großer Bevölkerungs⸗ teile, 125 der Herrſchaft eines kleinen Kreiſes aufge⸗ baut i Vielleicht ſagt das in elfter Stunde der Reichstag der Regierung noch einmal mit allem Nachdruck; und ſagt es nicht der Reichstag der Regierung und nicht die Regierung ſich ſelbſt, ſo ſagt es der Regierung und dem Parlament bei den nächſten Wahlen das deutſche Volk. Politiſche Rund ſchau. . Deutſches Reich, Ueber die Ausſichten des Verſicherungsge⸗ ſetzes für Privatbeamte erfahren Berliner Blätter: Der umfangreiche Beratungsſtoff der kurzen Herbſttagung hat in den Kreiſen der Privatbeamten vielfach die Be⸗ ſorgnis erweckt, daß die Vorlage ihres Verſicherungs⸗ eſetzes von dieſem Reichstag nicht mehr erledigt würde. ieſe Befürchtungen werden ſich jedoch nach der Auf⸗ faſſung beteiligter amtlicher Kreiſe als unbegründet er⸗ weiſen. Denn ganz abgeſehen davon, daß die Parteien des Reichstags ſchon früher ihren entſchiedenen Entſchluß zur Durchführung der Privatbeamtenverſicherung feſt⸗ geſtellt hätten, ſeien auch in allerneueſter Zeit von allen zürgerlichen Parteien Verlautbarungen bekannt ge⸗ vorden, die über die Abſicht, die Vorlage zu verabſchie⸗ den, keinen Zweifel ließen. Die Konſervativen legten nach derſchiedenen Aeußerungen maßgebender Perſönlichkeiten den größten Wert auf die Erledigung der Privatbeamten⸗ derſicherung. Für die Nationalliberalen habe der Führer der Reichstagsfraktion ſoeben erſt dieſe Vorlage als die wichtigſte der ganzen Herbſttagung bezeichnet, die unter allen Umſtänden verabſchiedet werden müſſe. Die Zen⸗ krumspartei ſei von ihrem früheren Standpunkt, daß die Verſicherung der Angeſtellten noch von dieſem Reichs⸗ tag zu löſen ſei, nicht abgewichen, was aus Aeußerungen angeſehener Mitglieder der Partei hervorgehe. Und ſchließlich habe auch in dieſen Tagen der auf ſozialpoli⸗ tiſchem Gebiet beſonders tätige Vertreter der freiſinnigen Partei eine Verabſchiedung der Vorlage für unbedingt notwendig erklärt. Bei dieſem einmütigen Willen der Parteien, das Werk der Privatbeamtenverſicherung noch im Herbſt zu vollenden, dürfte den Vorſchlägen, die in⸗ zwiſchen aus Intereſſentenkreiſen für eine vollkommene Umgeſtaltung der Regierungsvorlage gemacht ſeien, kein Erfolg beſchieden ſein, zumal der Reichstag die Möglich⸗ keiten einer Privatbeamtenverſicherung durch den Aus⸗ bau der Invalidenverſicherung bei den Beratungen über die Reichsverſicherungsordnung eingehend erwogen habe und dabei zu einem negativen Ergebnis gekommen ſei. Die Revolution in China. Die Gefahren, die die Revolution im mittleren China für das ganze chineſiſche Rieſenreich hervorruft, werden von Tag zu Tag größer. Die Herrſchaft der Mandſchu, die das Reich der Mitte, das uralte Kultur⸗ reich, ſeinen Nachbarn gegenüber in ſeiner Wehrkraft und ſeiner inneren Entwicklung ſo zurückbleiben ließ, die durch das Mandarinentum die Unmündigkeit des geiſtig recht regſamen chineſiſchen Volks künſtlich erhielt, iſt diesmal in ihren Grundfeſten erſchüttert wie noch nie. In dieſer Not kommt man wieder auf den bedeutendſten Mann unter der chineſiſchen Beamtenhierarchie: Muan⸗ ſchikai, deſſen Rehabilitierung erſt kürzlich noch trotz des Rats des prinzlichen Präſidenten des Staatsrats vom Regenten abgelehnt wurde, iſt nun durch kaiſerliches Edikt zurückberufen, und zum Vizekönig von Hukuang, das die aufſtändiſchen Provinzen umfaßt, ernannt wor⸗ den. Er ſoll ſich unverzüglich nach Wutſchang begeben. Admiral Sachengping und General Yinchang wurden ihm unterſtellt, und Tſengchunhauan ſoll die Ordnung in Szechuan wiederherſtellen. Es ſcheint aber, als ob auch die Revolutionsführer auf Puanſchikai hoffen.— Jede Stunde bringt neue Hiobspoſten. Die vor Hankau liegenden fünf chineſiſchen Kanonenboote haben die Flagge der neuen Republik gehißt. Die gegen die Rebellen nach Szetſchuan geſandten Truppen haben ſich gleichfalls der Revolution angeſchloſſen. Es iſt dadurch den Revolutio⸗ nären gelungen, ſich in den Beſitz der am Pangtſekiang liegenden, bedeutenden Stadt Tſchungking zu bringen. Auch die große Handelsſtadt Itſchang hat ihnen die Tore geöffnet. Tientſin, nächſt Peking die wichtigſte Stadt 0 Nordchinas, ſoll mit den Aufſtändiſchen ebenfalls ſym⸗ pathiſieren. Der chineſiſche Hof iſt infolgedeſſen in . 5 5 Beſorgnis. Die Wachen um die verbotene Stadt ſind verſtärkt worden. Auch der Vizekönig von Nanking meldet, daß die Lage dort ſehr ernſt ſei. Die kaiſerlichen Truppen im Süden und am Vangtſe ſind unzuverläſſig. Die Mannſchaften, vom revolutionären Geiſte 0 drungen, werden ſich der Bewegung wohl ſämtlich an⸗ schließen. Das gilt beſonders von den vier Diviſtonen in Wutſchan und Nanking. Die ſieben Diviſionen um Peking, die Hauptmacht der Regierung, ſind die Schöpf⸗ ung des abgeſetzten Vizekönigs Muanſchikai. Seit dieſer D unfreiwillig aus dem Staatsdienſt ausgeſchieden iſt, kann ſich die Regierung auch auf ſie nicht mehr ver⸗ laſſen. In der Mandſchurei ſteht dann noch eine Tiviſion, die von einem gleichfalls revolutionär geſinnten General kommandiert wird. Doch ſolange die Mächte der ent⸗ ſchieden populären Bewegung nicht in den Rücken fallen, haben aller Wahrſcheinlichkeit nach die Europäer nichts zu fürchten. Die antidynaſtiſche Bewe ung, die von reichen Chineſen im Auslande, den Großkaufleuten von Hongkong, Singapur und auf Malakka, den Bankiers auf Java und in San Franzisko finanziell unterſtützt wird, hat alle Ausſicht auf ſchließlichen Triumph. 9 Die weit überwiegende Maſſe der gebildeten Chi⸗ naeſen in 11 offen auf Seite der Empörer gegen die verrottete Mandſchuregierung und ihre Eunuchen⸗ een Von den zwei nach Hupei beſtimmten Tivi⸗ ſionen Tſchilis beſteht die eine aus Mandſchuſoldaten unter chineſiſchen Offizieren, die andere iſt aus Teilen der 2, 4. und 6. Diviſion zuſammengeſtellt. All dieſe Divi⸗ . ſionen baben chineſiſche Soldaten. die wie alle Nicht⸗ 55 . mandſchutruppen als unzuverläſſig gelten. Der Befehls⸗ ber der 6. Diviſion iſt ein Hupeher Kind und hat eine Ausbildung in Japan erhalten. Die Europäer in Peking ſind des Lobes voll für die von den Empörern bewieſene Maßhaltung. Ihr Brigadegeneral Lijuanhung iſt auch ein Hupeher. Der zweite Führer der Bewegung Huanghſin ſtammt aus Hunan, hat den Putſch in Kan⸗ ton angezettelt und iſt wie Li in Japan ausgebildet. Der Vizekönig in Nanking ſchildert auch die Lage in den Provinzen Liangkiang, Kiangſu, Anhui und Kiangſi als ſehr gefährlich. In Peking iſt man hauptſächlich auf die Rettung des kaiſerlichen Hauſes bedacht.— Die revolutionäre Armee beſteht in er Mehrzahl aus frühe⸗ ren Regierungstruppen. Die Revolutionäre beabſich⸗ tigen, die beiden durch kaiſerliches Edikt entſandten Divi⸗ ſionen in der Provinz Huan zu erwarten. Die revo⸗ lutionäre Regierung teilte den Konſuln mit, ſie ſei an Stelle der früheren Regierung getreten. Der Telegraph befindet ſich in den Händen der Revolutionären, die die chineſiſchen Telegramme der Zenſur unterwerfen, wäh⸗ rend Telegramme der Fremden der Zenſur nicht unker⸗ liegen. Die Europäer führen ein e Der Kreuzer„Leipzig“, der zurzeit in Schan. liegt, erhielt den Befehl, nach Hankau zu gehen. 1 8 Kanonenboot„Iltis“ geht nach Nanking und der Kreuzer „Nürnberg“ von Tſingtau nach Schang ha. Der türkiſch⸗italieniſche Krieg. Die nächtlichen Angriffe der Türken auf Tripolis gehen weiter. In der Nacht vom Freitag auf Samstag griffen nach einer italieniſchen Meldung gegen 8 Uhr 200 Mann türkiſcher Infanterie italieniſche Vorpoſten in dem Abſchnitt weſtlich vom Poſten bei der öfter nannten Pumpſtation Bumeliana mit lebhaftem Gewehr⸗ feuer an. Die Italiener erwiderten mit Infanteriefeuer und einigen Schüſſen aufs Schiffsgeſchützen. Nach un⸗ gefähr einer Stunde zogen ſich die Türken zurück. Die ürken brachten auch Geſchütze ins Gefecht. Einige Ge⸗ ſchoſſe fielen in der Oaſe nieder. Die Italiener hatten vier Verwundete. Die Türken ließen ein Geſchütz und 3 Tote zurück. Nach den in Konſtantinopel vorliegenden Meldungen hatten die Italiener bei dem nächtlichen Angriff— Türken auf italieniſche Vorpoſten große Verluſte. Die Türken zogen ſich mit einem Verluſt von fünf Toten und einigen Verwundeten unter heftigem Flankenfeuer zurück.— Wie das„Giornale d'Italia“ zu wiſſen glaubt, benachrichtigte die italieniſche Regierung ihre Verbün⸗ deten und Freunde, daß ſie die unerſchütterliche Abſicht habe, zur bedingsungsloſen Annexion von Tripolis und Cyrenaika und den damit zuſammenhängenden Gebieten zu ſchreiten. Der Türkei könne keine Art von Souveräni⸗ ät über dieſe Gebiete gelaſſen werden, nachdem man zum Krieg habe ſchreitenn ürde die öffent⸗ iche Meinung Italiens niche dulden. Vor allem nicht nach den Repreſſalien, zu denen die Türkei egriffen habe, nach Abſchaffung der italieniſchen Kapitu ationen, der Drohung mit der Ausweiſung der Italiener, der Beſchlagnahme italieniſcher Handelsſchiffe gegen die Re⸗ zeln des Völkerrechts, der Boykottierung italieniſcher Waren, der fanatiſchen Agitation der Türken, gegen die talieniſchen Kolonien im Orient uſw., Repreſſalien, die ogar noch ein entſchiedeneres Vorgehen Italiens not⸗ vendig machen könnten. Unter dem üblichen Zeremoniell hat am Samstag nachmittag die feierliche e außerordentlichen Parlamentstagung ſtattgefunden. Der Sultan erſchien in Begleitung des Thronfolgers, zweier Prinzen und der Hofwürdenträger. Gleich darauf verlas der Großweſir die Thronrede. Hierauf verließ der Hof das Parlament, während die Kammer zur Wahl des Präſidiums ſchritt. Es wurde mit 86 gegen 55 Stimmen Ahmed Riza zum Präſidenten gewählt. Militäriſche Betrachtungen über den tripolitaniſchen Krieg. Die Einleitung dieſes ſo eigentümlichen 3 es verlief bis jetzt ſo ungeſtört und programmüßig, aß ſich uns unwillkürlich der Vergleich mit einem Friedens⸗ manöver au rängt, bei dem die Türken unfreiwillig die Rolle des markierten Feindes übernahmen. Ernſt⸗ haft geſprochen wird übrigens dieſer Vergleich auch durch die immer wiederkehrende Forderung nahegelegt, den Kampf auf Tripolis, alſo dieſes Land und einen zwi⸗ ſchen Sizilien und der afrikaniſchen Küſte liegenden Meeresſtreifen zu beſchränken, deſſen Grenzen nur noch international feſtzuſetzen wären. Nicht minder manöver⸗ artig muten den Soldaten die papierenen Proteſte—8 eine Beſchränkung der Schiffahrt an, die in keiner Weiſe durch Löſchen von Lichtern, Sperren von Meeresſtraßen und dergleichen geſtört werden dürfe. Geradeſo wie die Truppen bei den Manövern die Bahnlinien nicht über⸗ ſchreiten dürfen, damit der Bahnverkehr nicht unterbrochen wird. Demgegenüber iſt es doch nötig, neuerdings den Standpunkt des Soldaten zu betonen, der den Gegner, wann und wo er ihn findet, angreift, ob vor Tripolis, im Aegäiſchen, dem Roten Meer oder in ſonſt irgend einem Weltteil. Während des Krieges 1870% 1 kämpfte bekanntlich das deutſche Kanonenboot„Meteor“ mit dei franzöſiſchen Kriegsaviſo„Bouvet“ bei Habanna. Wer den aber die Intereſſen einer neutralen Macht ernſtlich berührt oder geſchädigt, ſo iſt es ihre Sache, dem Ur⸗ heber in den Arm zu fallen, d. h. zugunſten einer Parte derart einzugreifen, daß der Krieg bald beendet wird Wenn aber die Italiener tatſächlich die Opevationen au den Zug nach Tripolis beſchränken, ſo können hierfüf nur mili, iſche Gründe, nämlich die für ſie außer ordentlich günſtige Lage ſprechen. Aus den gleichen, rei militäriſchen Gründen iſt aber ſelbſtredend auch die Tür⸗ kei berechtigt, eine Annäherung der italieniſchen Flotte j an ihre Küſten mit allen Mitteln zu verwehren.„C'eſt la guerre!“ 3 Im übrigen iſt zu den kriegeriſchen Ereigniſſen ſelbſt zunächſt nichts Weſentliches zu bemerken, denn wir ſtehen erſt am Anfang des Unternehmens, deſſen Schwkerkg⸗ keiten nach der Ausſchiffung der Truppen erſt fühlbar werden. Darauf weiſt u. a. von der Goltz in der„Neuen un Freien Preſſe“ hin. Nach den ſehr beachtenswerten Aus⸗ führungen dieſer fachmänniſchen Autorität iſt übrigens „die Türkei trotz des Mangels einer hinreichenden Flotte nicht ohne Mittel, Italien zu ſchaden und einen ſchwer zu überwindenden Widerſtand zu leiſten.“ Eines dieſer von dem General abſichtlich verſchwiegenen Mittel deutet die Handelskammer von Konſtantinopel ſchon in der be⸗ vorſtehenden bedeutenden Schädigung des italieniſchen Handels an. Von der Goltz ſelbſt aber weiſt ferner darauf hin, daß mit der Beſetzung der Küſtenſtädte noch nicht viel gewonnen iſt, da deren Häfen nur für die Ausfuhr aus dem inneren Afrika Bedeutung haben.„Die Straßen dahin müſſen alſo erſt geöffnet werden... Auf dem Wege dahin liegt noch Feſſan, das zu erobern ſein würde. Mit Heeren kann man dahin nicht vorgehen, um den Wider⸗ ſtand zu brechen, denn ſie vermögen im Lande nicht zu leben. Jedenfalls ſind ſolche Unternehmungen recht ſchwierig und koſtſpielig. Sie erfordern auch viel Zeit.“ Auch von einer Beſchießung der Hafenſtädte und einer Blockade der türkiſchen Küſte auf der Balkanhalbinſel verſpricht ſich der erfahrene General nicht viel, die Türken haben daher nach ſeiner Anſicht gar keinen Grund, zu verzweifeln. Italien ſteht alſo vor einem Unternehmen, das nur in ſeinen Anfängen leicht erſcheint, aber in der Folge ſich ungleich langwieriger und ſchwieriger darſtellen wird, genau ſo wie wir dies 1870 vor manchen franzöſiſchen Feſtungen, namentlich Belfort und Paris(Südangriff) erleben mußten, weil wir, durch anſcheinend leichte Ver⸗ hältniſſe verführt, nicht ſofort mit ganzer Kraft auf den entſcheidenden Punkt losgingen. Wie ſchon früher erwähnt, wäre es daher im Geiſte der modernen Krieg⸗ führung und zudem ritterlicher geweſen, zuerſt die Tür⸗ kei ſelbſt anzugreifen, um dann Tripolis durch Siege in Europa zu gewinnen. Wie weit dies Italien ge⸗ lungen wäre, daran iſt man zu zweifeln berechtigt; jeden⸗ falls würde dieſer Angriff einem energiſchen Wider⸗ ſtand der Türken begegnen und wäre ſein Ausgang nicht abzuſehen. Eben deshalb aber ſcheinen auch die Beſorg⸗ niſſe, die ſich an dieſe Möglichkeit knüpfen, militäriſch betrachtet, nicht ſo ſehr begründet. Auch hätten es ja die übrigen Mächte in der Hand, in den Ausgang, wenn auch nur vermittelnd, einzugreifen. Der Krieg aber muß nach Kriegsregeln geführt werden, deren Außer⸗ achtlaſſen ſich heute ebenſo wie immer, bitter rächt. Lokales. Seckenheim, 17. Oktober. Die Kirchweihe, der Höhepunkt der im Laufe eines Jahres hier ſtattfindenden Feſtlichkeiten, hatte am Sonntag viele Fremde herbeigelockt. Jeder Nebenbahnzug brachte neue Scharen, ſodaß es zeitweiſe nicht möglich war, in den Wirtſchaften einen Platz zu erhalten. War das Wetter während der ganzen Woche trübe und regneriſch, ſo ſtrahlte am Sonntag und Montag die alles belebende Sonne vom azurblauen Himmel und erhöhte die Stimmung der Kirchweihbeſucher. In dichtgedrängten Reihen drehten ſich die tanzluſtigen Paare in den Sälen, auch die Wirtſchaften, in welchen die Komiker ihre mehr oder weniger guten Witze zum Beſten gaben, waren ſehr gut beſetzt. Auf dem Marktplatz bildete wieder das Karuſſell die Hauptanziehungskraft für die Jugend, ebenſo ſtatteten zahlreiche Erwachſene Nelle's Kinematograph einen Beſuch ab. Soviel wir in Erfahrung bringen konnten, iſt das Kirchweihfeſt ohne jede Ausſchveitung verlaufen. Schwerer Radfahrerunfall. Der 27 Jahre alte verheiratete Steinhauer Bebel von Ladenburg geriet am Sonntag abend zwiſchen 6 und 7 Uhr auf einer Radtour auf der Hauptſtraße mit ſeinem Rade in eine Straßen“ bahnrinne und ſtürzte kopfüber auf die Straße. In be wußtloſem Zuſtande mit einer ſchweren Kopfverletzung brachte man den Verletzten in eine Droſchke, um ihn in das Mannheimer Allgemeine Krankenhaus zu überführen. Todesfall. Nach kurzer Krankheit verſchied geſtern nacht 12 Uhr in Schwetzingen im Alter von 42 Jahren Herr Jakob Karlein, Wirt zum„Ritter“. Der ſo plötzlich aus dieſem Leben Geſchiedene führte vor einigen Jagel die Schloßwirtſchaft und erwarb ſich durch ſein allze freundliches Weſen die Zuneigung Vieler. Er ruhe in Frieden! Tödlicher Unfall. Der 59jährige Arbeiter G. Knorpp von Mannheim fuhr am 15. Oktober, abends, mit ſeinem Fahrrad ohne Licht in Begleitung eines anderen Nas, fahrers zwiſchen Wieblingen und Edingen einem Zuge de Nebenbahn entgegen und zwar unmittelbar neben 9 Geleiſe der Nebenbahn. Der Begleiter des K. ſah 5 ug kommen und rief K. noch zu:„nach links fahren, d 1 315 kommt“. K. tat dies jedoch nicht, ſondern fuhr 1 ſeinem Fahrrad direkt gegen die Lokomotive und wur ſofort getötet. act Der heutige Schweinemarkt war mit 75 Smit befahren und wurden dieſelben zum Preiſe von 10—15 M. pro Paar verkauft. Aus Nah und Fern.. die Teuerung.— Maßnahmen zu ihrer Abweß 6 Karlsruhe, 13. O 5 Der Vorſtand der Ortsgruppe Karlsruhe des 1 ſabundes hat in ſeiner letzten Sitzung eine Reſolu aft⸗ gefaßt, in der Maßnahmen zur Abwehr des wirlſch 5 lichen Notſtandes gefordert werden. Die Reſolution 1 langt für die Zeit des Notſtandes die gleichzeitige Here führung folgender Maßnahmen u. a.: die Geſtar der Zufuhr von lebendem Vieh aus allen in Bet kun⸗ kommenden Ländern, wobei nur diejenigen Beſchrän er gen zuläſſig ſind, welche ausſchließlich ſanitäre Ver verfolgen, die Erleichterung der Einführung u 2 75 breitung von Seefiſchnahrung, die Aufhebung oder 5 ab⸗ ſetzung der Zölle auf Gemüſe und die weitere Hera ſetzuna der Eiſenbahntarife, im Intereſſe der Aufzuchl 4 — Wiehes für den kleineren und mittleren Grunddeſeg i weitere Herabſetzung der Eiſenbahntarife für Futter⸗ tel; ferner die zeitweilige Aufhebung oder ange⸗ kene Herabſetzung des Maiszolles, ſowie des Zolles auf Futtergerſte und Heu, die Reviſion des Getreide⸗ Huhrſcheinsſyſtems in der Richtung einer Beſchränkung ir Gültigkeitsdauer unter Aufhebung ſeiner Geltung u Petroleum und Kaffee und die Beſeitigung der Aus⸗ lrtarife für Getreide. Der Stadtrat hat vor kurzem das ſtädtiſche ſtatiſtiſche at beauftragt, feſtzuſtellen, ob und in welchem Maße d Preiſe der wichtigſten Lebensmittel ſowie der Koh⸗ im Laufe dieſes Jahres geſtiegen ſind, um genaue kundlagen zu gewinnen für etwa zu ergreifende Maß⸗ Ahmen. Der Bericht des ſtatiſtiſchen Amtes iſt erſchie⸗ n und aus ihm kann entnommen werden, daß eine ſheigerung der Preiſe im laufenden Jahre nicht für alle N hace kommenden Artikel ſtattgefunden hat. Wir nehmen dieſem Berichte hinſichtlich der Vieh⸗ und ſteiſchpreiſe folgendes: Die Preiſe ſind ſeit dem Jahre 9 auffallend geſtiegen, bis im Laufe dieſes Som⸗ ers ein allgemeines Abflauen eintrat. Die Fleiſch⸗ f ſwiſe für Schweine gingen im laufenden Jahre bis April i ſkrück; vom Juli an iſt wiederum eine Steigerung ein⸗ kreten, aber immer noch ſo mäßig, daß die Preiſe kdriger ſind als im Januar und Februar d. J. und den Jahren 1909 und 1910. Die Fleiſchpreiſe für ümmel haben im Gegenſatz zu den anderen Fleiſcharten Ii ihren höchſten Stand erreicht. Was die Spannung schen Vieh⸗ und Fleiſchpreiſen anbetrifft, ſo iſt ſie gaht bei allen Fleiſcharten gleich groß. Die größte dannug beſteht bei den Hammel⸗ und vor allem bei den Eweinepreiſen. Die jetzige Preislage dürfte ſich ſo zeichnen laſſen, daß der Fleiſchkonſument ſich nicht ſlechter ſteht, als im Jahre 1910 und im Anfang die⸗ 6005 ein dauerndes Steigen nicht zu konſtatieren. Die ſieiſe ſind jetzt niedriger als im Vorjahre. Auch die ſühlpreiſe zeigen keine Tendenz zum Steigen. Etwas luer als im Vorjahre iſt ſeit Juni Weizenmehl. Die ſotpreiſe waren Schwankungen unterworfen. Seit Ende ai 1910 ſind ſie niedriger als in allen Vorjahren ſkück bis zum Jahre 1967. Die Kartoffelpreiſe ſind N 1908 andauernd geſtiegen und zwar im Auguſt 1910 10 im Juli 1911 ganz erheblich. Auch die Ladenpreiſe Kartoffeln zeigen eine erhebliche Steigerung. Der Reis für Vollmilch iſt vom Jahre 1904 mit 18 Pfg. Liter bis Ende Auguſt d. J. auf 24 Pfg. pro Liter liegen. In die Höhe gegangen ſind auch die Preiſe Schweineſchmalz. Die Eier ſind ſeit Mai im Preiſe lich geblieben, im Auguſt etwas gefallen; in letzter A gingen die Eierpreiſe wieder etwas in die Höhe. . Hülſenfrüchte wird mehr verlangt gegen das Jahr 00 und die Preiſe für Gemüſe ſind etwas höher s en Vorjahre. Die Preiſe für Kohlen ſind im Jahre 5 geſtiegen, ſeitdem gefallen. Im Jahre 1911 ſind Kohlenarten billiger geworden, ſo daß die Preiſe briger ſind als in den letzten drei Jahren. ) Durlach, 14. Ol.. Gleich den andern Städten t auch die hieſige Stadtverwaltung Maßnahmen ge⸗ die Teuerung. Sie wird demnächſt den öffentlichen zug von Kartoffeln, Milch und Seefiſchen veranlaſſen. 0() Mannheim, 14. Okt. Zu dem Selbſtmord des ers Schott wird noch folgendes berichtet: Die An⸗ me, daß der Lehrer Schott aus Mutterſtadt ein teres Menſchenleben in ſeinen Untergang verſtrickt * gewinnt immer mehr Boden. Außer mit der Toch⸗ des Fabrikdirektors Palm in Oggersheim, welche Apdeſrige Polizeibericht als vermißt ausſchrieb, hatte er noch mit zwei anderen Mädchen, wovon die eine leb eochter einer angeſehenen Mannheimer Familie iſt, lbesverhältniſſe. Am Mittwoch abend(4. Oktober) le Schott Fräulein Palm, deren Eltern von ihren ſiehungen zu Schott nichts wußten, am Bahnhof in ſewigshafen ab, um angeblich in Mannheim ſeine f klobung bei einer Tante ſeiner Braut zu feiern. iter dem Vorwande, die Ringe zu kaufen, entfernten 5 dann beide gegen Abend. Abends kam dann Schott 9 Oggersheim auf und fragte nach dem Mädchen, hrt, uiuiſenvark. Man nimmt an, daß entweder das Paar ke uſam den Tod im Waſſer ſuchte und Schott ſich Fir aus Ufer rettete, oder das Mädchen von Schott i Waſſer geworfen wurde. Die Leiche der Vermißten, Wen bildhübſches Mädchen war, wurde bis jetzt noch gefunden. e, Freiburg, 14. Okt. Bei der geſtrigen Wahl i Bürgermeiſters wurde Ae Dr. Thoma ſummig wiedergewählt. Seit 27 Jahren ſteht Dr. ma als Bürgermeiſter in den Dienſten unſerer Stadt. J Närksrühe, 16. Ort Der Dentſche Skiver li.— Sitz Karlsruhe— hat auch für die kommende ſlterſaiſon eine günſtige Verſicherung für Skiläufer iloſſen. Danach erhält man bei einer Prämie von A für die Saiſon vom 15. Oktober bis 15. Mai Ahwaldität 5000 Mk, ſowie als Tagesentſchüdigung d k. Entſprechend ſind die Entſchädigungen bei einer ſienie von 2 und 1 Mk. Die an den Skirennen ſich hiligenden Mitglieder können gegen einen Zuſchlag 8 Mk. für einfache Tagesentſchädigung und von de Tfür doppelte Tagesentſchädigung verſichert werden. Schweiz iſt als erlaubtes Tourengebiet unentgelt⸗ i die Verſicherung eingeſchloſſen. 0 Karlsruhe, 16. Okt. Zu den Blättermeldungen an den Einzug wahlberechtigter übungspflichtiger 1a gaſchaten aus dem 1. badiſchen Reichstagswahlkreis iner Reſerveübung ſchreibt die„Karlsr. Ztg.“, daß it den getroffenen Anordnungen zu der angegebenen bs Mannſchaften des Beurlaubtenſtandes aus dem 9 he Reichstagswahlkreis zu militäriſchen Uebungen Kupt nicht eingezogen ſein werden. 1 10 Lahr, 16. Okt. Der Stadtrat hat die Liefe⸗ von 2 Wagenladungen Speiſekarloffeln zum Preiſe — Jahres. Bei den Getreidepreiſen iſt ſeit dem Jahre glg durchnäßt zurück. Andern Tags früh tauchte er te nach Mannheim zurück und erſchoß ſich nachts don 3,70 Mk. fürr den Zentner beim landfplrkſchaſtlichen Verein in Beſtellung gegeben. Die Kartoffeln ſollen ſo⸗ ort nach ihrem Eintreffen zum Selbſtkoſtenpreis an Bewohner unſerer Stadt verkauft werden. ) Königshofen, 16. Okt. Hier wurde neuer „Wein“ beſchlagnahmt, der das hohe Moſtgewicht von ſage 51 Grad aufwies. So viel Moſtgewicht hat auck der diesjährige neue Hohenaſtheimer. Der Verkäufer hat ſich vielleicht beim Verſandt in den Fäſſern geirrt. ( Tauberl-. 6. Okt. Die großh. Re⸗ gierung hat für die Hochwaſſergeſchädigten im Tauber⸗ kal unter Einrechnung der Koſten für die militäriſche Hilfe 221767 Mk. aufgewendet. 5 ( Hugsweier, 16. Okt. Der 50 Jahre alte Land⸗ wirt Kammerer von hier ſchlitzte ſich offenbar in einem Anfall von Geiſtesſtörung den Unterleib auf. Dieſer ſchweren Verletzung iſt er nach kurzer Zeit erlegen. (0) Schiltach, 16. Okt. Bei der Bürgermeiſterwahl erhielten Buchbindermeiſter Wolpert 168, Gerbermeiſter Trautwein 68 und Engelwirt Trautwein 62 Stimmen. Wolpert iſt demnach gewählt. () Schwetzingen, 16. Okt. Die Beſitzerin mehrerer landwirtſchaftlicher Geländeſtücke hat mit Rückſicht auf die gegenwärtigen ſchlechten Wirtſchaftsverhältniſſe ihren Pächtern für dieſes Jahr einen nicht unbeträchtlichen tachlaß an Pachtzins gewährt. Dieſes Beiſpiel kann zur Nachahmung nicht nur Privaten, ſondern auch ſtaat⸗ lichen und ſtädtiſchen Verwaltungen empfohlen werden. Neues aus aller Welt. «„ Brunnenvergiftung. Auf dem Gaisberg hei Deggendorf in Niederbayern ſind ſämtliche Brunnen durch Lyſol vergiftet worden. Ein weiter gelegener Brunnen wurde durch Petroleum verunreinigt. Vom Täter fehlt jede Spur. » Die Leiche des Betrügers. Der ledige Börſen⸗ makler Emil Furchheimer aus Frankfurt a. M., der ſeit einigen Tagen vermißt wurde, iſt bei Bacharach als Leiche aus dem Main geländet worden. Furchheimer hat be⸗ kanntlich eine Schuldenlaſt hinterlaſſen, welche auf drei⸗ hunderttauſend Mark beziffert wird. * Hexenverbrennung im 20. Jahrhundert. Aus Großwardein(Ungarn) wird gemeldet: Die ſeit Wochen in einer benachbarten Ortſchaft wütende Ge⸗ flügelpeſt b te die Einwohner auf den Gedanken, daß eine alte enſchlägerin mit ien Kunſtſtückchen die Schuld daran krage. Jung und Alt 150 zu der Hütte n Br der Frau und ſetzte deren Häuschen t and, das mit ſeiner Bewohnerin in Flammen aufging. Berſchollene Jacht. Der Kieler Sport⸗Schoo⸗ ner Nordſtern, die frühere Kaiſerjacht Meteor, die am 26. September von Gibraltar na el abgegangen iſt, wird ſeitdem vermißt. Die Beſatzung beſtand aus 24 Mann. Telegraphiſche Nachforſchungen des Beſttzers, Geheimrat Herries, waren bisher ergebnislos. Opfer des Sturms. Nachrichten aus Neufund⸗ land beſagen, daß während der letzten Stürme 15 Fiſcher⸗ barken geſunken ſind. Die bisher feſtgeſtellte Zahl der Ertrunkenen beträgt 58. f * Erdbeben⸗ und Orkankataſtrophe in Me⸗ viko. Von einer verheerenden Kataſtrophe iſt der nord⸗ weſtliche, am Golf von Kalifornien liegende Teil von Mexiko heimgeſucht worden. Ein gewaltiges Erdbeben vernichtete mehrere Ortſchaften und ein furchtbarer Or⸗ kan, ſowie eine rieſige Springflut vollendeten das Wer! der Zerſtörung. Ueber das große Unglück werden nach⸗ ſtehende Einzelheiten gemeldet: Die Städte San Joſt und Palmas ſind durch ein Erdbeben vollſtändig zer⸗ ſtört worden. Dem Erdbeben folgte ein in derartiger Stärke noch nie dageweſenes Unwetter. Ein ungeheurer Orkan fegte über das Land hin, während gleichzeitig Wolkenbruch auf Wolkenbruch niederging. Eine Spring⸗ flut vollendete ſchließlich die Kataſtrophe. Man ſpricht von etwa 1000 Toten; Hunderte von Menſchen ſind verletzt. Das Erdbeben fand gegen Mitternacht ſtatt, ohne daß man auch nur das geringſte Anzeichen vorher verſpürt hatte. Wenige Minuten ſpäter brauſte über die ganze Küſte des mexikaniſchen Kalifornien die un⸗ h de 12 8 0 hinweg, Hunderte von Menſchen mit ich reißend. Selbſt die, denen es noch gelang, ſich auf Balken, ſchwimmende Dächer und ſonſtige Triften zu retten, gehen dem ſicheren Tode im Golf von Kalifornien entgegen, der von Haifiſchen bekanntlich wimmelt. Alle Verbindungen, mit den von der Kataſtrophe betroffenen Gegenden ſind unterbrochen, ſo daß genaue Berichte über Einzelheiten in Newyork und San Franzisko noch fehlen. Die Kunde von der Kataſtrophe hat in San Franzisko eine ungeheure Erregung hervorgerufen. Man fürchtet, daß ſich die Zahl der Opfer als noch bedeutend größer herausſtellen wird, wenn erſt die Berichte aus entfern⸗ teren Landſtrichen an der Küſte eingetroffen ſein werden. * Ein neues Zeppelin⸗Luftſchiff. Nach Fertig⸗ ſtellung des Zeppelinluftſchiffes für das Heer iſt der Neu⸗ bau eines Zeppelin⸗Luftſchiffes, eines Erſatzbaues für das bei Düſſeldorf zerſtörte Paſſagierluftſchiff„Deutſchland“ in Angriff genommen worden. Das Luftſchiff iſt das 11. Schiff, das nach dem Syſtem„Zeppelin“ erbaut worden iſt. Die Reſte der zerſtörten„Deutſchland“ finden bei dem Bau dieſes Luftſchiffes Verwendung. Als Zeit⸗ punkt für die Fertigſtellung des„L. Z. 11“ iſt der Ja⸗ nuar 1912 anzuſehen. 1 * Grubenunglück. Im Schacht Heiligenroda bei Springen ſtürzte, wie aus Eiſenach telegraphiert wird, der mit zwei Arbeitern beſetzte Förderkorb, da die Bremſe verſagte, in die Tiefe und wurde zertrümmert. Die beiden Bergleute wurden getötet. ö Erdbeben. In Catania(Süditalien) wurde ein leichteres Erdbeben verſpürt. Stärkere Erdſtöße wurden vahrgenommen in Guardia und Santa Venerina, wo zwei Perſonen getötet und mehrere Häuſer zerſtört vurden, in Macchia, wo eine Kirche einfiel und in Rondicella, wo einige Häuſer in Trümmer gingen. Auch in Giarre erfolgten mehrere ſtarke Erdſtöße, ohne jedoch Schaden anzurichten.— Nach den bis! Mitternacht ein⸗ jetroffenen Nachrichten ſind dem Erdbeben in Cakanta bisher 20 Perſonen zum Opfer gefallen und 80 ver⸗ etzt worden. * Folgen eines Taifuns. Amtlich wird mitge⸗ zeilt, daß bei dem letzten Taifun auf Formoſa(einer Inſel bei Japan) 675 Perſonen getötet und 677 ver⸗ etzt wurden, 26084 Häuſer ſind zerſtört, 35 700 beſchä⸗ 19 über 20000 Hektar Felder ſind verwüſtet vorden. a 111 die Redaktion verantwortlich: ug Loeb in Seckenheim Die Cornabme der Feuerschau in den Landgemeinden betr. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß in nächſter Zeit die Nachfeuerſchau im Landdbezirk ſtatt⸗ finden wird. Indem wir diejenigen Hauseigentümer bezw. Stellvertreter, an welche bezügliche Auflagen ergangen ſind, bezw. denen durch das Bürgermeiſteramt dieſelben eröffnet wurden. nochmals auffordern, für Beſeitigung der vorgefundenen feuerpolizeilichen Mängel Sorge zu tragen, machen wir nochmals darauf aufmerkſam, daß, im Falle dieſe Auflagen nicht gehörig erfüllt worden ſind, neben Beſtrafung zwangsweiſer Vollzug unter Koſtenfolge zu gewärtigen iſt. z Die Bürgermeiſterämter der Landgemeinden werden veranlaßt, dieſe Verfügung in ortsüblicher Weiſe zur all⸗ gemeinen Kenntnis zu bringen und wie geſchehen anher anzuzeigen. Mannheim, 10. Oktober 1911. Groſh. gezirksamt IV. f Leſchluß. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur allge⸗ meinen Kenntnis gebracht. Seckenheim, 17. Oktober 1911. Bürgermeiſteramt: Ratſchreiber Volz. Koch. Bekanntmachung. Die Kanaliſation der Stadt Heidelberg betr. Nr. 73 490 III. Die Stadtgemeinde Heidelberg be⸗ abſichtigt die Einführung der allgemeinen Schwemm⸗ kanaliſation in Heidelberg. Die Abwaſſer ſollen in einer Kläranlage, die am linken Neckarufer auf dem Gelände⸗ ſtreifen zwiſchen der Landſtraße und dem Uferweg am unteren Ende des Unterkanals der Heidelberger Portland⸗ cementwerke vorgeſehen iſt, einer mechaniſchen Reinigung unterzogen und dann etwa 150 Meter flußabwärts in den Unterkanal des Cementwerks bezw. durch eine unterirdiſche Rohrleitung in die Stromrinne des Neckars(derzeitiger Schiffsweg) eingeleitet werden. Die Abwaſſer des auf dem rechten Neckarufer gelegenen Stadtteils werden durch eine den Neckar ca. 600— 700 Meter aufwärts der Klär⸗ gruben überquerende Dückeranlage in den linksſeitigen Hauptſammelkanal übergeleitet. Die Klärrückſtände ſollen mit Müll, Straßenkehrricht, Sinkkaſtenſchlamm und dergl. verarbeitet und nach Bedarf an die Landwirte abgegeben werden. Bei eintretendem Bedürfniſſe kann an die jetzt geplante, lediglich mechaniſche Abwaſſerklärung eine weiter⸗ gehende biologiſche Reinigung angegliedert werden. Dies wird mit der Aufforderung zur öffentlichen Kenntnis gebracht, etwaige Einwendungen bei dem unter⸗ zeichneten Bezirksamte oder dem Stadtrat in Heidelberg binnen 14 Tagen vom Ablauf des Tages an vorzubringen, an welchem dieſes Blatt ausgegeben wurde, widrigenfalls alle nicht auf privatrechtlichen Titeln beruhende Ein⸗ wendungen als verſäumt gelten. Pläne, Beſchreibung und Zeichnungen des beabſichtigten Unternehmens liegen während der genannten Friſt auf unſerer Regiſtratur und auf dem Rathauſe in Heidelberg zur Einſicht offen.. Heidelberg, den 10. Oktober 1911.. Groſh. gezirksamt. Keſchluß. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur allge⸗ meinen Kenntnis gebracht. Seckenheim, den 14. Oktober 1911. Gemeinderat: Volz. Koch. Tüchtige Mädehen zum defachieren u. apprefieren gesuoht. Grün, Färberei Mannheim P 3, 1342. Für Geschäftsleute empfehle in grosser Auswahl u. zu billigen Preisen: Kassabùücher, Kopierbucher, Geschäfts- bücher, Durchschreibebũucher in allen Formaten, lau- und Rotstifte, Lineale, Locher, Löscher, Stempelkissen, Tinten- fässer, Stempelfarben usw. usw. Halte überhaupt sämtliche für den Bürobedarf erforderliche Materialien vorrätig. 8g. Zimmermann Buchdruckerei u. Schrelbwarenhandlung. f e Bekanntmachung. Unter dem Viehbeſtand des Viehhändlers Paui Hirſch in Ladenburg, Jlvesheimerlandſtraße iſt die Maul- und Klauenſeuche ausgebrochen. Seckenheim, den 10. Oktober 1911. Bürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Nachdem der mit Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes aufgeſtellte Waſſertarif die Staatsgenehmigung erhalten hat, iſt durch die erwählte Kommiſſion die Einſchätzung der einzelnen Waſſerabnehmer erfolgt. In den nächſten Tagen wird jedem Hauseigentümer, welcher bereits An⸗ ſchluß an die allgemeine Waſſerverſorgungsanlage hat, ein Vertragsformular durch die Polizei zugehen, das er nach Prüfung und Anerkennung zweifach auf Seite 4 zu unterzeichnen hat. Nach Umlauf von 3 Tagen wird ein Exemplar wieder abgeholt, während das zweite dem Hausbeſitzer verbleibt. Sollte ein Abnehmer die erfolgte Einſchätzung nicht anerkennen wollen, ſo hat er dies ſo⸗ gleich ſchriftlich oder während der üblichen Büroſtunden auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7 mündlich vorzubringen. Die Polizeidiener ſind zur Entgegennahme von Reklamationen nicht berechtigt. Im Intereſſe einer geordneten Erledigung dieſes umfangreichen Geſchäfts bitten wir daher die Verträge ſofort nach ihrer Einkunft zu prüfen und entweder zu unterſchreiben, oder ſogleich Reklamation in obiger Weiſe vorzubringen. 5 Seckenheim, den 6. Oktober 1911. Bürgermeiſteramt: Volz. Rochschule. Den Unterricht an der Kochſchule betr. Wir geben hierdurch bekannt, daß der Unterricht an der hieſtigen Kochſchulr im laufenden Jahre am Mitt- woch, den 18. Oktober ds. s., Vormittags 8 Ahr in der Friedrichſchule dahier ſeinen Anfang nimmt. Sämtliche fortbildungsſchulpflichtige Mädchen haben ſich daſelbſt einzufinden. Pflegeeltern und Dienſt⸗ Koch. herrſchaft ſind verpflichtet den Schülerinnen die erforder⸗ liche Zeit frei zu geben. Seckenheim, den 14. Oktober 1911. Die Ortsſchulbehärde: Volz, Bürgermeiſter. Lorentz, Rektor. Den Eingang der Neuheiten Herbst und Winter EI beehre ich mich ergebenst anzuzeigen und empfehle in besonders reicher Auswahl: Damenkleiderstoffe Seidenwaren Peluche u. Sammet nach Muster Tuche und Buckskins Bettdecken, Tischdecken, Vorhänge Normalwäsche, Hemdenstoff, Baumwollflanelle und Schurzstoffe. Bei Bedarf bitte ich mich mit Ihrem Vertrauen beehren zu wollen. Emil Werber. Orne Rabattmarken. 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Oberregierungsrat Dr. Becker in Mannheim, dem Herrn Dekan Becker in Weinheim, dem Kath. Stiftungsrat, dem Gemeinderat, dem Lehrerkollegium, der Gr. Blindenanstalt und Volksschule, dem Cäcilienverein, dem Gesangverein Germania, dem Kriegerverein, sowie allen Freunden und Bekannten für die überaus zahlreiche Leichenbe- gleitung und die prachtvollen Kranzspenden. Ilvesheim, den 16. Oktober 1911. Im Namen der Angehörigen: Otto Kniel, Hauptlehrer. FFC herzlicher Anteilnahme an dem Besonders danken wir seinen — Prämijert 1896 einfache, doppelte ö Dh eines zarten, reinen Geſichtes m. roſigem jugendfriſchem Ausſehen und blendend ſchönem Teint gebrauchen nur die echte Stekeupferd⸗Kilienmilch⸗Seiſt v. Bergmann& Co., Radebeul Preis à St. 50 Pf., ferner macht d. Lilienmilch⸗Cream Dada rote und ſpröde Haut in einer nacht weiß und ſammetweich. Tube 50 Pf. in der Apotheke. Wohnung zu vermieten. 747 Heinrich Ftamm Schloßſtraße. 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