. borden. am 19. eintreffen wird. Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abounementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Letzte Nachrichten. 1 London, 17. Okt. Meldungen, welche auf in⸗ kektem Wege aus Hankau eingetroffen ſind, beſagen, ßes zwiſchen den Ma nnſchaften der vor Anker kenden beiden deutſchen Kanonenboote und heſiſchem Pöbel zu mehreren Zuſammenſtößen ge⸗ men ſei. Einzelheiten fehlen noch. „Berlin, 17. Okt. Amtlich. Die Landungskorps her Schiffe„Leipzig“,„Tiger“ und„Vaterland“ zu⸗ Eumen mit der aus Deutſchen Hankaus beſtehenden ſreiwilligenkompagnie ſtehen im Straßenkampf mit dem ineſiſchen Pöbel. Der Handel liegt ſtark darnieder. Die Meldung über den Straßenkampf in Hankau iſt un den vor Hankau befindlichen deutſchen Seeſtreit⸗ küften fenkentelegraphiſch nach Tſingtau gegeben worden. » Rudolſtadt, 17. Okt In der letzten Nacht fand hei der benachbarten Stadt Teichel ein Duell zwiſchen zwei ymnaſiſten ſtatt. Der Oberſekundaner Hans Dietrich Necker, 16 Jahre alt, wurde erſchoſſen. Der Unter⸗ ſrimaner Dietzen, 18 Jahre alt, erlitt leichtere Ver⸗ chungen. Urſache ſoll eine Tanzſtundliebe ſein. „Wien, 17. Okt. Der öſterreichiſch⸗ungariſche Kreu⸗ er„Kaiſer Franz Joſeph J.“ wird morgen von Schang⸗ ai nach Hankau abgehen.(Kaiſer Franz Joſeph iſt Au älterer, 1905 umgebauter Kreuzer von 4000 Tonnen Verdrängung mit 420 Mann Beſatzung.) „ London, 17. Okt. Nach Blättermeldungen aus Ballipolis iſt geſtern früh eine türkiſche Schiffsdiviſion um Goldenen Horn mit unbekanntem Ziel abgegangen. »» Tanger, 17. Okt. Die Spanier beabſichtigen, u Alhucemas eine Abteilung von 7000 Mann zu lan⸗ len, die beſtimmt ſind, das Gebiet von Beggovia und das der Beni Uriagel zu beſetzen und dieſe Gebiete mit em von Melilla in Verbindung zu bringen. * Hankau, Aunonenboot hier eingetroffen und hat den fremden Kon⸗ ſuln die Verſicherung gegeben, daß er die Konzeſſionen licht gefährden werde. Von Norden iſt ein Eiſenbahnzu it Regierungstruppen eingetroffen und hat nördlich n Hankau ein Lager bezogen. Eine Abteilung von 000 bis 2000 Mann Truppen der Aufftändiſchen in Vutſchang hat mit Artillerie den Jangtſe überſchritten und iſt den Hanfluß aufwärts marſchiert. Die Geſell⸗ der überführt worden ſcang weg. Ein Revolutionär, N. ö haben, iſt hingerichtet r, Fonds unterſchlagen zu * Berlin, 18. Okt. Der Chef des Kreuzergeſchwa⸗ ers iſt an Bord S. M. Schiff Gneiſenau in Nanking üngetroffen. Die Gneiſenau bleibt wegen des fallenden Valſers in Nanking. Admiral v. Kroſigt ſezt auf dem danonenboot„Iltis“ die Fahrt näch Hankau fort, wo 1 44 Die Menſchenfalle. Von Guy Thorne. i % ũ Schluß. Gachdeudd verboten) Die Arbeiter ſtrömten herein, ihre Pläße ſuchend, und warfen freudige Blicke nach einem erhöhten Platz an Saal, wo unter einem Baldachin die Tafel für das junge Paar und die vornehmſten Gäſte bereit ſtand. In Gilberts Arbeitszimmer, in dem er ſo manches Jahr in emſigem Fleiß verbracht hatte, ſaßen Graf Hude Biel Sir William und Oberſt Harrop bei Sadie und 1 Die Augen des alten Baronetts ſchimmerten feucht, Us er das junge Paar umarmte.„VVV „Gott ſegne euch, Gott ſegne euch, meine Kinder, lagte er mit bewegter Stimme.„Dies iſt der glücklichſte wir durch ſo viel Trübſal hindurch mußten um ihn be⸗ ehen zu können. Doch ich will nicht mehr der traurigen gangenheit gedenken, ſondern vorwärts ſchauen. Als Sir William ſchwieg tat ſich die Tür auf, und Woople trat ins Zimmer. Ter kleine Mann, der in igenem Wagen den Hochzeitszug begleitet hatte, führte ine elegant gekleidete, ſchlanke, unge Dame am Arm, verlegen die Augen niederſchlug. 8 „„Hallo, da kommt Woople!“ rief Gilbert.„Mein ſeber, alter Freund, wie freue ich mich— doch, was ſeh iche“ unterbrach er ſich. a 5 „Meine Braut, Mr. Gilbert,“ ſagte der Ingenieur: Es ist eine kleine Lleberraſchung und ich hoffe, Sie werden 5 nicht übelnehmen, wenn ich Sie am heutigen Tage wit meinen Privatangelegenheiten behellige. Ich habe kürzlich verlobt und gedenke, bald zu heiraten.“ „Es iſt Niobe Robb!“ rief Sadie und ſchritt auf das kkrötende Mädchen zu.„Wahrhaftig, Niobe,“ ſetzte ſie chend hinzu, indem ſie ihr die Hand ſchüttelte„Sie a0 . gaben den dale abgeſchoſſen! Sie haben in Mr. Woople einen Edelſtein vom veinſten Waſſer gefunden.“ 17. Okt. Admiral Sah iſt mit einem haft vom Roten Kreuz bringt die Gefallenen aus Wut⸗ Tag meines Lebens und vielleicht um ſo glücklicher, weil Lord und Lady Atherton in Schloß Kenyon, Hmtsblatt der Bürgermeisterämter Sehenheim, Nuesheim, nekarhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. „Mannheim, 18. Okt. Das Luftſchiff Schütte⸗ Lanz trat mittags ½3 Uhr die Heimkehr nach Mann⸗ heim, die glatt von ſtatten ging, an und landete wieder auf der Rheinau⸗Werft, um 4 Uhr war es glücklich in die Halle gebracht. Prof Schütte zog ſich bei der Landung eine Verletzung an der Hand zu. f * Aachen, 18. Okt. Heute iſt hier in Anweſenheit 3 des Kaiſers das Reiterſtandbild Kaiſer Friedrichs feier⸗ lich enthüllt worden. Am Münſter richtete vor Hauptaltar Stiftspropſt Bellesheim an den Kaiſer eine Anſprache. Der Kaiſer ſprach ſeine Freude mit den Arbeiten im Münſter aus und begab ſich zur Feſttafel im Rathaus. Während der Tafel hielt Oberbürger⸗ Dr. Veltmann eine Rede, die der Kaiſer mit einem Trinkſpruch erwiderte.. * Augsburg, 18. Okt. Nach einem Privattele⸗ gramm iſt der Millionendefraudant Hetzler, der als Prokurist der Bayriſchen Diskontobank über eine Million Mark veruntreut hat, in Athen von einem deutſchen Rechtsanwalt erkannt und verhaftet worden. * Hankau, 18. Okt. Heute morgen entwickelte ſich ein Gefecht zwiſchen 2000 Mann Regierungstruppen und 10000 Aufſtändiſchen. Der Admiral Saſchenping gab ſeinen Kreuzern Befehl, Abteilungen zu landen. Die Auf⸗ ſtändiſchen rückten von Wutſchang vor und eröffneten ſofort das Feuer, worauf die Geſchütze der Kreuzer ant⸗ worteten. Ein lebhaftes Feuer auf beiden Seiten des Fluſſes dauert an. Die fremden Kriegsſchiffe haben Detachements an Land geſetzt. Deutſcher Reichstag. g a Berlin, 17. Okt. Präſident Graf Schwerin⸗Löwitz eröffnet in Anweſenheit des Staatsſekretärs Lisco um 2 Uhr 20 Minuten die Sitzung mit einem Mitglieder und dem Wunſch, daß es dem Reichstag im kommenden Seſſionsabſchnitt möglich ſein werde, noch einen erheblichen Teil ſeiner geſetzgeberiſchen Aufgaben zu erfüllen. Das Haus ehrt hierauf das Andenken der verſtorbenen Abgeordneten in üblicher Weiſe. gen geſchäftlichen Mitteilungen tritt das Haus in die Tagesordnung ein, Angenommen wird die Petition über amtliche Zulaſſung der Antiquaſchrift der Antrag auf Uebergang zur Ta⸗ gesordnung. Zu der Petition auf Erlaſſung von Be⸗ ſtimmungen zum Schutz der Arbeitswilligen gegen Be⸗ drohung und Mißhandlung und der Gewerbetreibenden gegen Verrufserklärung hat die Kommiſſion Ueberweiſung als Material beantragt, während die Sozialdemokraten Uebergang zur Tagesordnung beantragen. Nach einer kurzen Polemik wird der ſozialdemokratiſche Antrag ab⸗ gelehnt und der Kommiſſionsantrag angenommen. Eine Eingabe betr. Einrichtung varitätiſcher Arbeitsnachweiſe Sadie, ſagte Gilbert, Laß uns zum Frühſtück gehen Ich möchte dich den Leuten zeigen, damit ſie doch alle ſehen, wie ſüß und ſchön du biſt, mein Lieb.“ „Unſinn!“ erwiderte Miß Sadie Wilſhire oder vielmehr 1 5 In dem alten Hauſe aus der Zeit der Königin Gliſabeth, auf dem Moor von Porkſhire, wohnt, umgeben von großem Luxus, ein älterer Herr. Er iſt in beſtändiger Geſellſchaft und Pflege von Mr. Kennard, einem früheren Mechaniker der Firma Wilſhire, de Toros u. Co. Jede Woche beſucht ihn einmal eine Dame in Schwe⸗ ſterntracht: Es iſt die Oberin des Irrenhauſes von Morr⸗ cheſter. Es bildet nicht den kleinſten Teil der beſcheidenen Freuden des Wahnſinnigen, wenn ſie— Miß Lucie Har⸗ top— zu ihm kommt und ihm ein Spielzeug mit einem neuen Mechanismus mitbringt. Sie verſteht es, auf ſeine Ideen einzugehen und ſich mit ihm zu unterhalten. Manchmal, aber nicht gar zu oft, erſcheinen 1 0 um den Mrs. Gilbert Atherton. 5 Mann zu ſehen, der einſt Julius Wilſhire war. Er erkennt ſie ſelten und nimmt nur ſo weit Intereſſe an ihrem Erſcheinen, als er ihnen das laufende Kaninchen oder den kletternden Clown zeigen kann, den ihm die ſtille Krankenpflegerin gebracht hat, die Stunden ſeiner Einſamkeit zu verkürzen. 10 1728 a . nde. Heiteres. g (Entbehrläch.) Alſo deine beiden Nachthem⸗ den willſt du verkaufen, Johann? Warum denn?“— „Ich brauche ſie nicht mehr. Ich bin doch jetzt Nacht⸗ wächter geworden und ſchlafe bei Tage.“ (Der gute Unteroffizier.) Unteroffizier: „Kerls, Ihr wißt, ich bin ein herzensguter Kerl, eine Seele von Menſch— ein wahrer Staatsmann— Aber im Dienſt— im Dienſt— da bin ich ein Vieh— und ich bin immer im Dienſt— merkt Euch das!“ dem Willkommen an die Nach eini⸗ auf der zahlreiche Petitionen ſtehen. ſein. Schluß 6 Uhr. Iwesheimer Hinzeiger, Hlearhauser Zeitung, Edinger Zeitung F Infertionspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., RNeklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Feruſprechauſchluß Nr. 16. f ſoll nach Antrag der Kömmiſſion der Regierung dur Erwägung überwieſen werden. Hue(Soz.) führt Be⸗ ſchwerde über das Vorgehen von Bergwerksunternehmern gegen Steigerverbände, ſowie über zu lange Arbeitszeit. Behrens(wirtſch. Vgg.) erklärt ſich für Errichtung des paritätiſchen Arbeitsnachweiſes. Das Haus beſchließt gemäß dem Kommiſſionsantrag. Eine Eingabe betr. Schaffung eines Hüttenarbeiterſchutzgeſetzes empfiehlt Giesberts(Ztr.) namens der Kommiſſion zur Be⸗ rückſichtigung bezw. als Material zu überweiſen. Hue (Soz.) tritt ebenfalls dafür ein. Der Kommiſſionsantrag wird hierauf zum Beſchluß erhoben. Der Präſident teilt mit, daß 3 Interpellationen über die europäiſche Lage eingelaufen ſind, nämlich eine konſervative, na⸗ tionalliberale und eine freiſinnige, die morgen auf die Tagesordnung geſetzt werden. VVö»’'flf Berlin, 18. Okt. Präſident Graf Schwerin⸗Löwitz eröffnek um 1.20 Uhr die Sitzung. Am Bundesratstiſch: Reichs⸗ kanzler v. Bethmann⸗Hollweg, die Staatsſekretäre Dr. Delbrück, Wermuth, v. Kiderlen⸗Wächter und Lisco. Auf der Tagesordnung ſtehen die Interpellationen des Zen⸗ trums, der Konſervativen, Sozialdemokraten, National- liberalen und der Fortſchrittlichen Volkspartei über die auswärtige Politik. Auf die Anfrage des Präſidenten, ob und wann der Reichskanzler die Interpellationen be⸗ antworten wolle, erklärte Reichskanzler v. Bethmann Hollweg: Er ſei zur Beantwortung bereit und halte den Wunſch des Reichstags, bald möglichſt Auskunft über die auswärtige Lage zu erhalten, für voll berechtigt. In ſeinem geſtrigen Schreiben an den Präſidenten habe er dargelegt, aus welchen Gründen er heute eine Er⸗ klärung ſich verſagen und deren Zeitpunkt noch vor⸗ behalten müſſe. Nach ſeiner Anſicht werde der Reichs⸗ tag nicht auseinandergehen, ohne daß er zuvor über die auswärtige Politik verhandelt habe.(Beifall.) Der Präſident erklärte damit dieſen Gegenſtand für erledigt. Zu den Interpellationen der Sozialdemokraten und des Zentrums betr. Lebensmittelteuerung erklärt ſich der Reichskanzler bereit, ſie am nächſten Montag zu beant⸗ worten. Es folgt die ſozialdemokratiſche Interpellation betr. Handhabung des Vereinsgeſetzes. Staatsſekretär Dr. Delbrück erklärt ſich zur ſofortigen Beantwortung bereit. Albrecht(Soz.) bemerkt, daß die auf die ſeiner⸗ zeitige Interpellation der fortſchrittlichen Volkspartei ge⸗ gebenen Verſprechungen nicht eingehalten worden ſeien. Redner führt verſchiedene Einzelfälle an und beleuchtet namentlich das Ueberwachungsſyſtem bei Vereinsver⸗ ſammlungen. Staatsſekretär Dr. Delbrück: Die zahl⸗ reichen Beſchwerden in der Preſſe über mangelhafte Handhabung des Vereinsgeſetzes ſeien ihm nicht ent⸗ gangen. Er habe ſich mit den einzelnen Regierungen ins Benehmen geſetzt, Anlaß zu einem Einſchreiten hätte die Reichsregierung nur bei herrſchenden Meinungsver⸗ ſchiedenheiten zwiſchen ihr und den Einzelregierungen, und dies ſei nicht der Fall. Den Beamten ſei zur Pflicht gemacht die Grundſätze zu beachten, die Regierung ſtehe auf dem Boden der Auffaſſung, daß die Auslegung des Geſetzes ſo zu erfolgen habe, wie es der Geſetzgeber ge⸗ wollt habe. Nach einer Reichsgerichtsentſcheidung könne die Polizeibehörde in jede politiſche Verſammlung Be⸗ auftragte entſenden, bezüglich des Einfluſſes der Polizei⸗ ſtunde liege keine Entſcheidung vor. Der Staatsſekretär erklärt, daß er näch wie bor die Handhabung des Vereins⸗ geſetzes verfolgen und für richtige Anwendung ſorgen werde. Auf Antrag Bebel(Soz.) erfolgt die Beſpre⸗ chung der Interpellation, an der ſich beteiligen Grö⸗ ber(3.), Junck(natl.), Gans Edler zu Putlitz (konſ.), Korfanty(Pole). Zum Schluß bemerkte der Staatsſekretär noch, daß die Ausführung der Geſetze in der Handhabung Sache der Bundesſtaaten ſei, der Einfluß der Reichsregierung könne nur ein moraliſcher Donnerstag: Privatbeamtenver⸗ licherung. 5 N. Politiſche Rund chan. Dentſchland. 1 „Der Reichskanzler über Marokko und Tri, polis. Der Seniorenkonvent des Reichstags beriet wäh rend der Plenarſitzung über die Geſchäftsbehandlung der nächſten Tage. Am Mittwoch wird die Interpellation über über das Vereins⸗ und Verſammlungsgeſetz beantworte! und beſprochen werden. Am Donnerstag ſoll dann die erſte Leſung des Privatbeamtenverſicherungsgeſetzes be⸗ ginnen, die man am Samstag abzuſchließen hofft. Dem Seniorenkonvent wurde weiter die offizielle Mitteilung gemacht, daß die verbündeten Regierungen auf eine Ver⸗ abſchiedung der Strafprozeßnovelle und der Novelle zum Gerichtskoſtengeſetz keinen Wert mehr legen. Schließlich wurde ein Schreiben des Reichskanzlers verleſen.„Deſſen Inhalt geht dahin, der Reichskanzler verſtehe und teile den Wunſch, daß die auswärtige Lage im Reichstag beſvrochen würde. Im gegebenen Augenblick ſei der . 5* 18 mitee„ und im Oberbefehl durch den ſchneidigen, aber ungebildeten keichskanzler mit Rlſckſichk auf die noch ſchwebenden Verhandlun en über Marokko, über welche beide Regie⸗ rungen Stillſchweigen vereinbart haben, und auf den zur Zeit im vollen Gange befindlichen Meinungsaus⸗ tauſch der Mächte über die Tripolisfrage außerſtande, ſelbſt öffentlich Stellung zu nehmen. Es ſchweben gegen⸗ wärtig Verhandlungen zwiſchen den Mächten, die auf Beilegung des Krieges abzielen. Efne Beſprechung der auswärtigen Lage im Reichstag, ohne daß die 1 daran teilnehme, habe das Bebenken gegen ſich, daß die Situation dadurch erſchwer würde. Er verſpreche aber, daß er, ſobald die Situatio s geſtatte, dem Präſidenten des Reichstags Mitteilun nachen werde, daß er nun⸗ mehr zur Beantwortung er Interpellation über die auswärtige Politik bereit ſei. Ueber dieſes Schreiben des Reichskanzlers wurd bereits im Seniorenkonvent lange verhandelt, und es de allſeitig der Wunſch aus⸗ geſprochen, daß möglicht ald eine öffentliche Beſpre⸗ chung der geſamten aus! rtigen Lage ſtattfinde. Der Präſident konnte ſchließlich als die einſtimmige Meinung des Seniorenkonvents feſtſtellen, daß in jedem Falle der Reichstag die Möglichkeit habe, eine Beſprechung der auswärtigen Situation ſelbſtändig herbeizuführen. „Eine nationalliberale Interpellation. Die Interpellation, die die nationalliberale Fraktion des Reichstags zur auswärtigen Politik eingebracht hat, hat folgenden Wortlaut:„Iſt der Herr Reichskanzler bereit, über die auswärtige Politik Deutſchlands, insbeſondere den Stand der Marokkoverhandlungen und die zum Schutz deutſcher Staatsbürger und deutſcher Intereſſen in Marokko getroffenen Maßnahmen, ſowie über die durch den Krieg Italiens gegen die Türkei herbeigeführte Aenderung der politiſchen Lage Auskunft zu geben? Iſt der Herr Reichskanzler bereit, zu erklären, daß bei den zwiſchen Deutſchland und Frankreich zurzeit geführten kompenſationsverhandlungen die Abtretung deut⸗ ſchen Schutzgebiets ausgeſchloſſen iſt?“ Die Nevolutſon in China. Der alarmierenden Nachricht, die aus Tſingqtau kam und nach der in Hankau ein Straßenkampf zwiſchen dem deutſchen Landungskorps, den deutſchen Freiwilligen und hineſiſchem Pöbel ſtattfand, fehlen alle näheren Einzel⸗ heiten und auffallend iſt es, daß die heute vom Schau⸗ Aatz der Revolution eingelaufenen Meldungen auf die Straßenkämpfe der deutſchen Schiffsbeſatzungen gar keinen Bezug nehmen. Nur eine weitere Meldung des deutſchen Seebefehlshabers vor Hankau beſagt, daß Han⸗ au ruhig ſei. Admiral Sah ſei mit 4000 requlären Truppen eingetroffen. Ein Gefecht ſtehe nahe der deut⸗ ſchen Niederlaſſung bevor. Ein deutſcher Dampfer ſei mit den Nichtkämpfenden ausgelaufen. In Hankan ſcheint man ſich auf die Entſcheidungsſchlacht bald vorzubereiten, denn wenn die Deutſchen alle Nichtkombattanten, alſo Frauen und Kinder, auf einen deutſchen Dampfer, der „Belgravia“ der Hapag, ſtromabwärts führten, ſo haben das ſicherlich auch die anderen Fremdenniederlaſſungen etan. Wenn das Entſcheidungsgefecht in der Nähe der Frenbennteberlaſfungen geführt wird, dann wird ja die Bewachung dieſer Niederlaſſungen noch manche ſchwere Stunde für Freiwillige und Landungskorps mit ſich dringen, da dann nicht nur mit erneuten Pöbelunruhen, ſondern auch mit einem etwaigen Zurückfluten vielleicht eſchlagener Rebellentruppen zu rechnen wäre. Daß das handelsleben in dieſem drittgrößten, dem fremden Handel geöffneten Hafen Chinas völlig darniederliegt, und daß ncht nur dem Handel Chinas, ſondern auch dem aller 3 hier ſchwere Wunden geſchlagen werden, bedarf ner Begründung mehr.— Der amerikaniſche Konſul don Nanking telegraphierte, der Fall der Stadt ſtehe bevor; der Konſul bittet um Entſendung eines Kriegs⸗ ſchiffes. Die franzöſiſche Geſandtſchaft erhielt die Mel⸗ dung, daß der Aufenthalt des Vizekönigs von Nanking unbekannt ſei— Die Befehlshaber der Aufſtändiſchen aben eine Bekanntmachung erlaſſen, daß niemand das echt habe, den Bezirk einer Geſandtſchaft zu betreten. Die Revolutionckre find weiter damit beſchäftigt, große Truppenmengen anzuwerben und umfangreiche Vorberei⸗ zungen für den bevorſtehenden Feldzug zu treffen. Die Tatſache, daß deutſche Matroſen in den Straßen HDankaus gekämpft haben, erregt in London ganz außer⸗ ordentliches Aufſehen. Auf farbigen Plakaten, die die 1 durch die ganze Stadt tragen, wird e Meldung verbreitet. Sie wird als Ereignis von veittragender Bedeutung aufgefaßt. Das Schwer⸗ viegende dieſer Meldung, ſo wird geſagt, könne kaum lberſchätzt werden, denn alle bisherigen Meldungen tten ja die gerade die Sicherheit der Fremdennieder⸗ aſſungen betont. 8 5 Der turkiſch⸗italleniſche Krieg. Aus dem Wuſt von Nachrichten über die neueſten oder unmittelbar bevorſtehenden Truppentransporte und Bewegungen iſt Sicheres und Klares nicht zu entnehmen. Der„Corriere d'Italia“ berichtet: die zweite Diviſion des Expeditionskorps unter dem Kommando des Gene⸗ ralleutnants Briecola für die Beſetzung von Cyre⸗ naika beſtimmt; das Generalquartier werde in Beng⸗ aſi ſein. Ein Bataillon dieſer Diviſion befinde ch bereits in Tobruk. Um Tripolis herum iſt anscheinend nichts weſentliches 2 5 755 Nach einer Meldung der„Tribuna“ wäre bisherige türkiſche Oberbefehlshaber Munir Paſcha Oberſten Niſchat Paſcha erſetzt worden. Ein Kriegsrat habe beſchloſſen, wegen der Demoraliſation der Trup⸗ pen den Widerſtand 1 und nach Tunis abzu⸗ rücken, doch habe ſich Niſchat Paſcha dem erfolgreich widerſetzt. Uebrigens habe Munir Paſcha in der Er⸗ wartung einer baldigen Rückkehr ſeine Familie und ſeine Habe in Tripolis bei einer italieniſchen Familie dan de deere egen . ee ern ſind von der Grenzſtation Seymen Meldun angen, daß bie türkiſche Flotte in voller 10 ere nach den Dardanellen abge⸗ Uueber einen beabſichtigten Putſch der Militärpartei in 3— dieſe wolle ſich vom Ko⸗ 5 erlaſſen und ſo lange die Militär⸗Diktatur durchza⸗ ühren, bis ſolche Perſonen ans Ruder gelangten, die das Vertrauen des Volkes verdienten und die in der Lage ſeien, die Intereſſen des ottomaniſchen Reiches wirklich zu wahren. Gegenwärtig würden in den ver⸗ ſchiedenen Provinzen Vorbereitungen für Verwirklichung dieſes Planes getroffen, der gegebenenfalls ſchon in den nächſten acht Tagen zur Ausführung kommen ſolle. Das Konſtantinopler Amtsblatt veröffentlicht eine katſerliche Verordnung, wonach die aus Italien ſtam⸗ menden Waren vom Tage der Kriegserklärung an einem 100prozentigen Zoll unterworfen werden ſollen. Das bedeutet faſt ſo viel wie der Boykott der Waren. Der Termin der Wahlen. Wie eine Korreſpondenz erfährt, ſind alle bisher in der Preſſe mitgeteilten Termine für die Reichstags⸗ wahlen lediglich Vermutungen. Daß man für die Wahl jetzt bereits einen Tag endgiltig in Ausſicht genommen hat, kann allerdings als wahrſcheinlich gelten. Mit Rückſicht auf die jetzt begin⸗ nenden Reichstagsverhandlungen rechnet man aber in parlamentariſchen Kreiſen damit, daß der Termin der Wahl ſolange geheim gehalten wird, wie es geſetzlich zu⸗ läſſig iſt. Denn es ſei klar, daß mit der Bekanntgabe des Wahltermins in die Reichstagsberatungen eine Be⸗ unruhigung hineingetragen werde, die für die Verhand⸗ lungen unerwünſcht ſei. Man nimmt an, daß mit Rück⸗ ſicht auf die Etatsberatung, die ohnehin für das nächſte Jahr mit ſehr großen Schwierigkeiten verbunden ſein wird, für die Wahlen nicht der letzte mögliche Termin feſtgeſetzt werde. Als wahrſcheinlich gilt in unterrichteten parlamentariſchen Kreiſen, daß die Wahlen in der Mitte des Januars ſtattfinden. Nach den geſetzlichen Beſtim⸗ mungen muß zur Innehaltung der Friſten für die Aus⸗ legung der Liſten, Einſpruchserhebungen uſw. zwiſchen dem Wahltag und ſeiner öffentlichen Verkündigung eine Friſt von 56 Tagen liegen. Danach würde es alſo genügen, wenn die Bekanntgabe des Wahltermins etwa am 20. November erfolgte. Daß bei der Feſtſetzung des Wahltermins auch auf die Tagung des preußiſchen Land⸗ tages Rückſicht genommen wird, iſt wohl ſelbſtverſtänd⸗ lich Auch in Preußen werden die Etatsberatungen durch die Reichstagswahlen ſehr erheblich beeinflußt werden. Aus dieſem Grunde läßt ſich auch annehmen, daß die um zehn Tage frühere Fertigſtellung des Etats, die vom Finanzminiſterium angeordnet iſt, mit der Frage der Reichstagswahlen in Zuſammenhang ſteht. Daß der preu⸗ ßiſche Landtag während der Tage vor den Hauptwahlen und Stichwahlen im Reich nicht tagen kann, iſt ſelbſt⸗ verſtändlich. Deutſchlands wirtſchaftliche Intereſſen in China. Von allen europäiſchen Staaten iſt nächſt Groß⸗ britannien das Deutſche Reich in China am ſtäärkſten intereſſiert. Die gegenwärtigen Unruhen im Süden des chineſiſchen Reiches ſowie die weitere Geſtaltung der in⸗ nerpolitiſchen Situation in China ſind daher auch für das deutſche Wirtſchaftsleben von größter Wichtigkeit. Ein großer Teil des Handelsverkehrs in den chineſiſchen Hafenſtädten liegt in den Händen deutſcher Firmen. Im Jahre 1909 wurden in den geöffneten Häfen des chine⸗ ſiſchen Reiches 2801 fremde Firmen gezählt. Davon ent⸗ fielen auf die Japaner 1492, die Engländer 502 und auf die Deutſchen 232 Firmen. Außerdem waren noch ver⸗ treten 113 amerikaniſche, 84 franzöſiſche und 83 ſpa⸗ niſche Handelshäuſer. Die fremde Bevölkerung in den geöffneten Häfen Chinas bezifferte ſich auf 88 310 Per⸗ ſonen. Darunter waren 55 401 Japaner, 9952 Ruſſen, 9499 Briten, 3396 Portugieſen, ungefähr ebenſoviele Amerikaner und 2341 Deutſche. Im Schiffsverkehr nimmt Deutſchland den 3. Platz ein. Von 1908 auf 1909 iſt der deutſche Schiffsverkehr ganz erheblich geſtiegen, während die großbritanniſchen Reedereien einen Rückgang zu verzeichnen haben. Durch die gegenwärtigen Unruhen iſt bereits der geſamte Han⸗ delsverkehr in den wichtigſten Provinzen lahmgelegt. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß infolgedeſſen auch eine recht fühlbare Stockung in dem Handelsverkehr Deutſchlands mit China eintritt. Chinas Anteil am Außenhandel des Deutſchen Reiches entwickelte ſich ſeit 1907 in Millionen Ml. wie folgt: 1907: 119,9, 1908: 121,4, 1909: 122,0, 1910: 161,1 Geſamthandel. Während bis 1907 die deutſche Ausfuhr größer war als der Import chineſiſcher Waren, ergibt ſich ſeit 1908 alljährlich ein recht anſehnliches Plus zugunſten der chineſiſchen Handelsbilanz. Die Ausfuhr deutſcher Waren nach China iſt von 1905 bis 1908 ſtändig zurückgegangen und erſt in den letzten beiden Jahren iſt wieder eine Beſſerung eingetreten. Deutſchland importierte im Jahre 1910 aus China Seſam für 24,3, Rindshäute für 8,0, rohe Bettfedern für 5,6 und Sojabohnen für 5,6 Mill. Mk. Außerdem kamen als wichtige Einfuhrartikel noch in Betracht: Borſten, Eigelb, Ziegenfelle, Tee, Baum⸗ wolle und Ramie. Die Ausfuhr deutſcher Er eugniſſe nach China verteilte ſich auf Indigo, Teerfarbſtoſfe, Näh⸗ nadeln, Munition und Feuerwaffen, Textilwaren, Eiſen⸗ bahnſchienen und Brückenbaumaterial. Aufſerdem wur⸗ den vor allem noch Eiſenbahngüterwagen, Chemikalien und elektriſche Glühlampen exportiert. 2 Lokales. Secken heim, 19. Oktober. Mitteilungen aus der Gemeinderats⸗Sitzung vom 17. Oktober. 1 Friſtgeſuch wird genehmigt. Die Liſte derjenigen Schülerinnen, die die Anſchaffung ihres für den Handarbeitsunterricht benötigten Materials auf Rechnung der Gemeinde beantragten, wird geprüft und feſtgeſtellt. Die Arbeiten zur Einfriedigung des Waſſerturms werden wie folgt vergeben: Erd⸗ und Betonarbeiten an Ferd. Klumb, Draht⸗ 8 loslöſen. Sie beabſich⸗ enblick die Regierung au ſtilr⸗ 2 ——. zaunherſtellung an Friedr. Pfeil, Lattenzaunherſtellung an Martin Keller. 2 3 zu ellas 41 ie Militkr⸗Bittalur Keller für ihr Anweſen in der Wilhelmſtraße wird ge⸗ Der Das Entwäſſerungsgeſuch des Ignaz und Mar nehmigt. ſellſchaft über Erſatz der Betriebskoſten des Pumpwerk Rechtsanwälte König und Dieſch einig gehe und die An⸗ gelegenheit in dieſem Sinne weiterverfolgt werden ſoll. Gegen Georg Jakob Seitz, Kaſpar Sohn, ſoll wegen Beleidigung des Gemeinderats Strafantrag geſtellt werden. Der Koſtenanſchlag über die Kreis wegunterhaltung pro 1912 wird genehmigt. Oktober ds. Js. 6277 Einwohner zählt, wird mitgeteilt. Die Maurerarbeit für die Garteneinfriedigung in der Mittelſtraße wird dem Submittenten Ferd. Klumb zum Angebotspreis übertragen. Verſchiedene Rechnungen werden zur Anweiſung ge⸗ nehmigt. a Die Verſteigerung der Kirchweihplätze wird genehmigt, Geheimmittel⸗Schwindel. Die Firma M. A. Winter u. Co. in Waſhington, vor deren Treiben in den dings ihr Geheimmittel„Natürlicher Geſundheitsherſteller“ auch unter der Bezeichnung„Nalther Tabletten“ vertreiben. Da die Zuſammenſetzung der Tabletten keine Aenderung erfahren hat und daher das Mittel auch unter der neuen Bezeichnung den Beſtimmungen der Kaiſerlichen Ver- ordnung vom 22. Oktober 1901, betr. den Verkehr mit Arzneimitteln, unterliegt, iſt der freie Betrieb und die öffentliche Ankündigung desſelben verboten und nach 8 967, Ziffer 3 R.⸗St.⸗G.⸗B., 84 Ziffer 1 P.⸗St.-G.⸗B. ſtrafbar. a Nachtfroſt zeigte ſich in den letzten Nächten in einem großen Teil von Deutſchland. Auch hier macht ſich ein ſtarker Temperaturunterſchied zwiſchen Tag und Nacht in auf die kommende rauhe Jahreszeit. Wohl iſt uns noch immer lachender Sonnenſchein beſchieden, aber wie lange wird es wohl noch dauern, bis ein rauher Wind dahin feget über Feld und Wald und Bäume und Aeſte rüttelt. Dann iſt es vorbei mit der ſchönen Zeit und ein gar rauher Geſelle wird ſeinen Einzug halten. —„Haustrunk“. Ueber die geſetzlichen Beſtim⸗ mungen über den Haustrunk“ ſind viele Wirte immer noch nicht genügend unterrichtet. Die Deutſche Wirts⸗ zeitung macht deshalb auf den 8 11 des neuen Wein⸗ geſetzes, der die Frage des Haustrunkes regelt, beſonders aufmerkſam. Unter Haustrunk verſteht das Geſetz ein Getränke, das hergeſtellt iſt aus Traubenmaiſche, Trau⸗ benmoſt, Rückſtänden der Weinbereitung oder aus ge⸗ krockneten Weinbeeren unter Zuſatz von Zucker und Waſ⸗ ſer in beliebiger Menge. Dagegen darf ein Haustrunk aus einem Verſchnitt von Wein mit Obſtmoſt oder durch Aufguß von Obſtmoſt auf Traubentreſter, wie dies vor dem Inkrafttreten des neuen Weingeſetzes allgemein üblich war, nicht mehr hergeſtellt werden. Vergehen gegen dieſe Beſtimmſaagen werden als Verfehlungen im Sinne des 5 9 des neuen Weingeſetzes(Nachmachen von Wein) angeſehen und neben der Einziehung reſp. Vernichtung des Getränkes mit Strafe gemäߧ 26 Z. 1 belegt, Auf die Herſtellung von Haustrunk finden auch die Vor⸗ ſchriften des 8 4(Kellerbehandlung) entſprechende An⸗ wendung. Sehr wichtig iſt der Abſ. 3 des 8 11, det folgendermaßen lautet: Wer Wein gewerbsmäßig in Ver⸗ kehr bringt, iſt verpflichtet, der zuſtändigen Behörde die Herſtellung von Haustrunk unter Angabe der herzuſtellen den Menge und der zur Verarbeitung beſtimmten Stoffe anzuzeigen. Die Herſtellung kann durch Anordnung der ſuſtändigen Behörde beſchränkt oder unter beſondere Auf⸗ ſchrift geſtellt werden. Die zuſtändige Behörde iſt die Ortspolizeibehörde. Die als Haustrunk hergeſtellten Ge⸗ tränke dürfen übrigens nur im eigenen Haushalt Herſtellers verwendet oder ohne Sende Entgelt an die in ſeinem Betrieb beſchäftigten Perſonen zum eigenen Verbrauch abgegeben werden. Bei Auflöſung des Haus⸗ halts oder Aufgabe des Betriebes kann die zuſtändige Behörde die Veräußerung des etwa vorhandenen Vor- rats von Haustrunk geſtatten. i De Fäſſer, in welchen Haustrunk enthalten iſt, müſſen, wenn ſie in Kellern gemeinſam mit Wein lagern, die deutliche Aufſchriſt „Haustrunk“ tragen. D 5 Aus Nah und Fern. () Karlsruhe, 18. Okt. Der Vorſtand des Zen“ tralkomitees des Badiſchen Frauenvereins empfiehlt den Zweigvereinen die Abhaltung von Wanderkochkurſen, da es gerade bei der gegenwärtigen Teuerung aller Leben mittel von großem Werte if, daß die jungen Mädchen ſich in der Zubereitung und richtigen e 1 Nahrungsmittel tüchtige Kenntniſſe erwerben. Der aut, haltungsunterricht in der Fortbildungsſchule, ſo 17 voll er an ſich iſt, reicht nicht dazu aus, es muß viel, mehr auf der dort gewonnenen Grundlage durch e. gehendere Belehrung und Uebung im Kochen in vo 4 chrittenerem Alter fortgebaut werden, um die junge ädchen zur Führung eines Haushaltes zu befehthe, Zur Erleichterung des Unternehmens vermittelt der 75 ſtand des Zentralkomitees den Zweigvereinen geeignte Lehrerinnen, verleiht unentgeltlich Herde und Kochen und B nötigenfalls auch mäßige Zuſchüſſe an 7 Vorſtand bittet, Anmeldungen frühzeitig an ihn 5 zureichen, um bei der Zuweiſung von Lehrerinnen Herden alle Wünſche berückſichtigen zu können. a (9. Karlsruhe, 18. Okt. Die Maul⸗ und Klauen ſeuche iſt im Monat September weiter wurüecgegan ce Während ſie zu Beginn des Monats noch in meinden und 201 Stallungen herrſchte, waren Schluſſe des Monats nur noch 25 Gemeinden und des Stallungen verſeucht. Die Seuche trat im Verlaufe 140 Monats in 6 Amtsbezirken, 20 Gemeinden und in len Stallungen neu auf, erloſch dagegen in 7 Amtsbezirke m 94 Bruchſal und Lörrach mit je 4 Gemeinden. De die⸗ brand trat verhältnismäßig häufig auf. Es fielen er ſer Seuche 17 Stück Nindvieh zum Opfer. Auch 5 185 5 5 5 ung. Rotlauf der Schweine gewann eine große Ausdehnung Derſelbe kam in 38 Gemeinden und in 70 Stalluncge Zur Prozeßſache der Neuen Rheinauer Aktien⸗Ge⸗ Rheinau wird beſchloſſen, daß man mit der Anſicht der Die Einwohnerſtatſſtik, wonach Seckenheim am 1. letzten Jahren wiederholt gewarnt worden iſt, ſoll neuer⸗ der letzten Zeit bemerkbar und bereitet uns allmählich vor 2 — — 1 18 a zum Auspruch. Die übrigen Seuchen zelgen eiten Unſtigen Stand! St.(Karlsruhe, 18. Okt. Die Einnahmen der bad. 0 kseiſenbahnen betrugen von Januar bis Mitte Sep⸗ ember nach geſchätter Feſtſtellung 1911 83 826 000 Mt, nach geſchätzler Feſtſtellung 1910 77498 550 Mk., nach Adgültiger Feſtſtellung 1910 77834618 Mk.; im Jahre 911 gegen die geſchätzte Einnahme des Jahres 1910 n gleichen Zeitraume mehr 6327450 Mk., gegen die Mar ige Einnahme des Jahres 1910 mehr 5991832 rk. e) Maunheim, 18. Okt. Eine geſtern geländete veibliche Leiche wurde nachträglich als die der 20 Jahre uten Tochter des Prokuriſten Palm in Oggersheim, der geliebten des durch Selbſtmord aus dem Leben geſchie⸗ genen Lehrers Schott, feſtgeſtellt. ( Baden-Baden, 18. Okt. Hier fand eine, auch bon Hausfrauen ſehr ſtark beſuchte Verſammlung ſtatt, um Stellung zu der gegenwärtig herrſchenden Teuerung 8 nehmen. Es gelangte eine Reſolution zur Annahme, 15 den Stadtrat erſucht, nachdem er durch den Einkauf on Kartoffeln im Großen und den Verkauf im Kleinen Not zu ſteuern ſucht, alsbald auch geeignete Maß⸗ ahmen zur Bekämpfung der hohen Fleiſch, Gemüſe⸗, bſt⸗, Brot⸗ und Milchpreiſe zu ergreifen. ( Heidelberg, 18. Okt. Wie der„Heidelb. Ztg.“ zichtet wird, wurde von dem Reichsgericht in Leipzig le zweite Reviſion des früheren Vorſtandes der Taub⸗ uummenanſtalt, des Reallehrers Holler, der von der ſeligen Strafkammer wegen Sittlichkeitsverbrechens zu Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverluſt verurteilt orden war, verworfen. Damit verbleibt es nun bei r von der Strafkammer ausgeſprochenen Strafe. 5(Freiburg, 18. Okt. Der Schreinergeſelle Stotz, Ar ſeinerzeit den Wirt Honegger in Baſel nach kurzem Streite in deſſen Wirtſchaft zum„Roten Ochſen“ erſtach, zurde vom Schwurgericht zu 1 Jahr 8 Monaten Ge⸗ Angnis verurteilt. 5() Steinen, 18. Okt. Ein Schuhmachergeſelle von ger wurde am Sonntag nacht gegen 11 Uhr auf dem geimwege von Schlächtenhaus von mehreren Burſchen berfallen, mißhandelt und dann ſeiner Barſchaft be⸗ aubt. Die Täter ſind noch nicht ermittelt. ( Malſch(Amt Ettlingen), 18. Okt. Unſere Mel⸗ fing über die Gemeinderatswahl bedarf inſoweit einer ichtigſtellung, als nicht 4 Liberale, ſondern 2 Liberale 5 2 Sozialdemokraten gewählt wurden. Bisher hatte is Zentrum im Bürgerausſchuß 48 Mitglieder und le Sozialdemokraten mit der verbündeten fruheren Rat⸗ duspartei 12, im Gemeinderat das Zentrum 5 Mit⸗ leder, die Rathauspartei 3. Durch das Ergebnis der euwahlen wurden dem Zentrum 18 Sitze im Bürger⸗ hoſchuß und 1 Gemeinderatsſitz abgenommen. as entrum hat jetzt im Bürgerausſchuß 34 und die ver⸗ migte Linke gleichfalls 34 Mitglieder, unter Einſchluß on je 4 Gemeinderäten. () Burkheim a. K., 18. Okt. Eine ſeltene Natur⸗ ſcheinung iſt am hieſigen Pfarrhaus zu ſehen. Der dort m Toreingang angepflanzte Rebſtock, trägt bereits die weiten Früchte, die ihrer Reife entgegengehen. ler c Untergrombach, 18. Okt. Geſtern begannen 8 die Bürgerausſchußwahlen mit der Wahl durch die Atte Wählerklaſſe. Es wurden 10 Kandidaten des Zen⸗ ums und 10 der Sozialdemokraten gewählt. 1() Bruchſal, 18. Okt. Das Bürgermeiſteramt macht gannt, daß die Stadtgemeinde rößere Mengen Kar⸗ eln bezieht und ſie zum Selbſtkoſtenpreis an Min⸗ bemittelte abgibt.. 3 Karlsruhe, 17. Okt. Geſtern abend nach 7 ia wurde von einem Wagen der ſtädtiſchen Straßen⸗ in auf der Strecke zwiſchen Karlsruhe und Beiert⸗ Fun, der 18 Jahre alte Bäckergeſelle Otto Hübler aus koßſachſen, welcher bei einem hieſigen Bäckermeiſter in Webclt ſtand, totgefahren. Hübler lag auf dem Gleis 0 Straßenbahn und konnte von dem Wagenführer erſt zuhrgenommen werden, als der Wagen auf ca. ſechs Witte in voller Fahrt an ihn herangekommen war kuzdem der Wagenführer beide Bremſen in Tätigkeit 1 konnte er das Unglück nicht mehr verhindern. Die dem Gerätewagen alsbald erſchienene Feuerwache fab die Aufräumungsarbeiten vor. Unterſuchung Mater; wen die Schuld an dem Unfall trifft, iſt ein⸗ et. () Karlsruhe, 17. Okt. Die Mannheimer Volks⸗ ene bringt die Mitteilung, daß das Landtagsmandat Alchwer erkrankten Abgeordneten Dr. Heimburger er⸗ hen, da deſſen Entmündigung erfolgt ſei. Das Blatt leint, daß nun die Vorausſetzung der Wählbarkeit er⸗ aiben wäre und in dem Landtagswahlkreis Lahr⸗Land „ Neuwahl ſtattzufinden habe. Wir können zu dieſer Aung mitteilen, daß eine ee des Herrn fümburger nicht eingetreten iſt und daß deshalb auch Mandat nicht als erloſchen angeſehen werden kann. u.(. Karlsruhe, 17. Okt. Die großh. Fabrikinſpek⸗ eon 3 auf 89925 einer Staatsminiſterialentſchließung Atig die Bezeichnung Gewerbeaufſichtsamt führen ber() Diürlach, 17. Okt. In der Gemeinde Spiel⸗ ide brannte das Anweſen des Gr. Müller vollſtändig Der größte Teil der Fahrniſſe wurde ebenfalls Raub 2 Flammen. Der Schaden iſt bedeutend. „ Mannheim, 17. Okt. Im Stadtrat wurde über m ſeitheri n Maßnahmen gegen die Lebensmittelteus⸗ u berichtet Der Verkauf von kondenſierter Milch ſufte eingeſtellt werden, weil die Fabriken auf Betreiben n Kolonfalhändler weitere Lieferungen ablehnen. Auch 908 Ergebnis des Fiſchverkaufs war bisher kein günſti⸗ . der Verſuch ſoll aber fortgeſetzt werden. Der Ver⸗ un preis für die von der Stadt angekauften Kartoffeln Ade auf 3,80 Mk. pro Sack und 40 Pfennig pro di jund feſtgeſetzt. Wegen Lieferung und Verkauf von naßkohl ſoll zunächſt mit hieſigen Großhändlern ver⸗ Im delt werden. Für die Beteiligung der Stadtgemeinde er zu gründenden Milchzentrale wurden die näheren ugungen feſtgeſetzt. l ) Mannheim, 17. Okt. Die Bürgerausſchußwah⸗ ben mit der Wahl in der 3. Klaſſe ihren Anfang men. Man wählte erſtmals an einem Sonntag, Es waren für dieſe Wahl fünf Vorſchlagsliſten aufge⸗ ſtellt, welche folgende Stimmenzahlen auf ſich vereinig⸗ ten: die Liſte der Sozialdemokratie 7334, des Zentrums 1315, der fortſchrittlichen Volkspartei 683, der national⸗ liberalen Partei 535 und der Mieterpartei 252 Stimmen. Auf Grund dieſes Wahlergebniſſes erhielten die Sozial⸗ demokraten 26, das Zentrum 4 und die fortſchrittliche Volkspartei 2 Sitze. () Ludwigshafen, 17. Okt. Zu einem ſchweren Kampfe von Schutzleuten mit einer großen Anzahl Ra⸗ dauhelden kam es in der Nacht zum Sonntag ½2 Uhr in der Hemshof⸗ und Kellerſtraße. Der Taglöhner Baier brachte dem Taglöhner Weber bei einem Wortwechſel einen gefährlichen Meſſerſtich bei und als ein Schutzmann den Meſſerſtecher in Haft verbringen wollte, fielen die Burſchen über ihn her und entriſſen ihm denſelben. Es ſammelten ſich immer mehr Raufbolde an und die Lage wurde für die Schutzleute derart bedrohlich, daß zirka 15 Mann gegen die Raufbolde vorgehen mußten, um Ruhe zu ſtiften. 8 Mann wurden hierbei verhaftet. („) Emmendingen, 17. Okt. Realſchuldirektor Joſt wurde vorgeſtern abend in der Hochburgerſtraße von einem Fuhrwerke überfahren und ſchwer verletzt. Der Urheber dieſes Unfalles ſchlug, nachdem er geſehen was er angerichtet hatte, auf ſeine Pferde ein und fuhr im Galopp davon. () Malſch(Amt Ettlingen), 17. Okt. Bei der Ge⸗ meinderatswahl wurden 4 Kandidaten der Liberalen und 4 des Zentrums gewählt. Seither hatte das Zentrum die Mehrheit im Gemeinderat. Neues aus aller Welt. * Familiendrama. In Eſſen(Ruhr) wurde der Tapetenhändler Wördehoff, ſeine Frau und ein Kind, morgens in ihrer Wohnung durch Gasvergiftung tot aufgefunden. Zwei weitere Kinder waren bewußtlos, konnten aber wieder ins Leben zurückgerufen werden. Wördehoff ſcheint die Tat im Einverſtändnis mit ſeiner Fran begangen zu haben. Als Grund werden mißliche Vermögensverhältniſſe angegeben. * Ein 11jähriger Mörder. In Heinrichszelt Kreis Krotoſchin(Poſen) wurde der ſiebenjährige Knabe Klimeck ermordet aufgefunden. Als Täter wurde ein 11jähriger Hütejunge verhaftet, bei dem ein blutbeſpritztes 1 Meſſer gefunden wurde. * Das neue Luftſchiff„Schütte⸗Lanz“ in Mann⸗ heim ſtieg am Dienstag nachmittag zu ſeiner erſten Fahrt auf. Da der Auſftieg nur ein ſog. Werkſtätten⸗ aufſtieg war, waven nur die beiden Maſchinengondeln am Ballonkörper angebracht. In der vorderen Gondel befand ſich Hauptmann v. Müller als Führer, Profeſſor Schütte, der Aſtronom Helffrich von der Heidelberger Sternwarte, ein Ingenieur und ein Monteur, in der hinteren Gondel befanden ſich zwei Perſonen. Das Luft⸗ ſchiff beſchrieb in der Nähe der Halle elegante Kurven, die mit erſtaunlicher Sicherheit ausgeführt wurden. Die Steuerung bewährte ſich ausgezeichnet. Nach etwa zwei⸗ ſtündiger Fahrt iſt das Luftſchiff in Waldſee bei Speyer gelandet, weil ſich Defekte am Höhenſteuer gezeigt hatten. Es muß Gas nachgefüllt werden, bevor die Rückfahrt angetreten werden kann. * Wieder ein Todesurteil. Das Schwurgericht Frankfurt verurteilte den Taglöhner Pöllmann und den Stallſchweizer Löffler wegen Ermordung des Agenten Biener zum Tode bezw. zu 15 Jahren Zuchthaus. Ein Zweikampf zwiſchen Schülern. Ueber das Duell zweier Gymnaſiſten werden folgende Einzel⸗ heiten gemeldet: Der Unterprimaner Dietzen, Sohn eines Reichsgerichtsrats zu Leipzig, der bei einer Fa⸗ milie zu Rudolſtadt in Penſion wohnt, promenierte am Montag mit einem jungen Mädchen, dem er ſehr eifrig den Hof gemacht haben ſoll. Der Oberſekundaner v. Necker, ein junger Rudolſtadter, geſellte ſich zu dem Paar und ſprach gegen das Mädchen eine ſchwere Be⸗ leidigung aus. Darauf forderte ihn Dietzen auf Pi⸗ ſtolen! Am mittag trafen die beiden Jungen noch ein⸗ mal zuſammen. v. Necker nahm aber die Beleidigung nicht zurück. Am Dienstag früh 5 Uhr trafen ſich beide dann auf einem Felde. Spaziergänger beobachteten, daß ſie dicht nebeneinander hergingen, ohne aber ein Wort zu wechſeln. Auf einer Lichtung fand dann der Kampf ſtatt, der ohne Zeugen vor ſich ging. Sie zogen die Röcke und Weſten aus und auf dem Hemd wurde noch das Herz durch ein rotes Kreuz kenntlich gemacht. Dann wurden 20 Schritte abgezählt. Dietzen als Beleidigter feuerte den erſten Schuß aus einem mitgebrachten Re⸗ volver, der aber fehlging. Nun feuerte ſein Gegner aus einem doppelläufigen Teſching, traf indes ebenſowenig. Leider waren die Beiden aber durchaus noch nicht ſo ernüchtert, daß ſie zur Beſinnung gekommen wären, das Schießen ging weiter. v. Necker wurde zunächſt unbedenk⸗ lich verletzt. Er rief am Boden liegend ſeinem Gegner zu:„Schieße noch einmal!“ und der Unverletzte trat dicht an ihn heran und tötete ihn durch einen Schuß aus nächſter Nähe. Als er ſah, was er angerichtet hatte, brachte er ſich ſelbſt zwei Schüſſe bei, von denen einer die Lunge durchbohrte und anſcheinend auch den Herz⸗ muskel ſtreifte. Mit Aufbietung aller Kräfte ſchleppte er ſich weiter, bis er einen Waldarbeiter traf und in eine Pflegeanſtalt gebracht wurde. Er verſtarb dann ſpäter im Krankenhaus. » Familientragödie. In Halle a. d. S. verſuchte die Kaufmannsfrau Antonie Förſter ſich und ihre drei Kinder durch Einatmen von Leuchtgas zu töten. Als man in die Wohnung drang, war ein ſechsjähriger Knabe und ein vierjähriges Kind ſchon tot. Frau Förſter und ein erſt vorigen Monat geborenes Kind gaben noch Le⸗ benszeichen von ſich. Die Frau hat die Tat aus Kummer über den Tod ihres Mannes begangen.. a » Ausſperrung und Ausſtand. Die von der weſtfäliſchen Zigarreninduſtrie angekündigte Ausſperrung iſt am Montag zur Tatſache geworden. Es ſind davon etwa 8000 Tabakarbeiter betroffen.— Wegen mehr⸗ facher Lohndifferenzen trat etwa die Hälfte der in den Dresdener Schokoladefabriken beſchäftigten Arbeiter in den Ausſtand. 5 i Zum Tode verurteilt. Das Chemnitzer Schwurgericht verurteilte die 36 Jahre alte Zimmer⸗ 3 vermietéerin Marta Voigt aus Chemnitz wegen Gift⸗ mords an ihrer 13jährigen Tochter zum Tode. Die An⸗ geklagte hatte die Tat verübt, um ſich in den Beſitz der hohen Verſicherungsſumme zu ſetzen. Das Gericht er⸗ kannte außerdem wegen Brandſtiftung und Betrugs ge⸗ genüber Verſicherungsgeſellſchaften auf 2 Jahre und 5 Monate Zuchthaus. 8 Vermiſchtes. Eine Wette, die viele halten werden. In einem Querfurxter Blatt iſt folgendes zu leſen: Eine kürzlich veranſtaltete Wette zwiſchen einem Gutsbeſitzer und einem Fiſchermeiſter in einem hieſigen Hotel brachte folgende Blüte zutage. Der eine behauptete, daß man nicht imſtande ſei, 14 Tage hindurch täglich ein Reb⸗ huhn zu eſſen. Die Wette kam zuſtande. Jedes Rebhuhn über die Zahl 15 ſollte mit einem Haſen belohnt und außerdem ſollten noch mehrere Flaſchen Wein ſpendiert werden. Der Rebhuhnliebhaber hat aber in den 14 Ta⸗ gen 30 Rebhühner verzehrt, nämlich manchen Tag drei. Der Verlierer hat nun nicht nur die 30 Rebhühner, die zubereitet 54 Mk. gekoſtet haben ondern obendrein noch 15 Haſen und mehrere Flaſchen Wein zu bezahlen! Für die Redaktion verantwortlich: Hugo Loeb in Seckenheim Der heutigen Auflage dieſer Zeitung liegt ein Proſpekt von Dr. med. Schröder, G. m. b. H., Berlin 35, betr.„Fühlen Sie ſich ganz geſund?“ bei, worauf wir unſere verehrl. Leſer ganz beſonders auf⸗ merkſam machen. 8 d haiekanntmachung. Vorbereitungskurs zur Meiſterprüfung an der Gewerbeſchule in Ladenburg betr. Anfang November findet bei genügender Teilnehmer⸗ zahl ein Vorbereitungskurs zur Meiſterprüfung an der Gewerbeſchule in Ladenburg ſtatt. f b Von den Teilnehmern wird eine geſetzlich geregelte Gebühr von 10 Mk. erhoben; überſteigt jedoch die Ge⸗ ſamtſumme der Teilnehmergebühren die voranſchlagmäßigen Koſten des Kurſes, ſo tritt eine entſprechende Ermäßigung ein. Anmeldungen nimmt der Vorſtand der Schule bis 30. Oktober 1911 entgegen. Ladenburg, den 16. Oktober 1911. Gewerbeſchule Ladenburg. Der Vorſ tand gez. A. Molitor. geſchluß.„ Vorſtehende Bekaantmachung wird hiermit zur allge⸗ meinen Kenntnis gebracht.—— Seckenheim, den 18. Oktober 1911. Bürgermeiſteramt: Volz. f Ab f. Januar 1912 ö werden sämtliche Einlagen auf Sparkassen-Conto mit 2 Prozent vom Tage der Einlage ab, ver- zinst. B Volksbank Schwetzingen eingetr. Genossenschaft mit unbeschr. Haftpflicht. Tür praktische Eltern Mir ya gen re U. NDagqꝗdbenap züge 0 f ul Ar-* 2 oer rico rede Abr Stec rk. G. e inĩ gen. egunddegte Kleidung Serge N 0 0 Das 75 2. elbe gmenste ie gere — ———— 2 Vorzüge: Eisenstark, echtfarbig, elegant, aus reiner Wolle, daher gesund, leicht zu waschen u. zu reparieren. Zu haben bei Emil Werber. rune Rabattmarken. Fußball geſellſchaft! Moderne 7 Seckenheim 1898(e. V.) Diejenigen unſerer Mit⸗ glieder, die gewillt ſind, bei der diesjährigen Weihnachts⸗ feier mitzuwirken, werden gebeten, heute abend 9 KHhr in das Lokal„Zum Stern“ zu kommen. Der Vorſtand. Gen, Rleider, Roffer 0 4 Zimmer⸗ mit elektr. Licht und ſämtl. 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