erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. urch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. ſeckar- etkenheimer Nnzeiger. Auesheimer Rnzeiger, NHeckarhauser Zeifung. HAmisblait der Bürgermeisterämter Secenheim, Iwesheim, nearhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. 4 D. 5 „. 127 Sehenheim, Samstag den 25. Heſſen 5 284,45 428,66 254,00 354,51 ö 2. Blat.—— deecklenburg⸗Schwerin 108,58 129,57 178,66 207,29 1 f 8 Sachſen⸗Weimar 1,82 2,36 5,02, 6,08 Die Schulden des Reichs und der deutſchen Mecklenburg⸗Strelitz 14„2% 281 Bundesſtaaten. Oldenburg 55,82 73,85 139,84 168,27 e Braunſchweig 58,45 48,77 125,88 100,36 Von 1870—77 erfreute ſich das Deutſche Reich der Sachſen⸗Meiningen 9,24 7.85 36,86 29,18 chuldenfreiheit; alsdann wurde zunächſt eine Anleihe Sachſen⸗Altenburg 0,88 088 4.53 4-27 r n 72,2 Millionen Mark aufgenommen. Bis zum Sachſen⸗Cobur g⸗Gotha 6,½0 4,3 4 26,13 17,92 fang des Rechnungsjahrs 1881 war die Anleiheſchuld] Anhalt 225 1 9 l. uf rund 268 Millionen Mark geſtiegen, obwohl m⸗ Schwarzburg⸗Sondersh 0,73 0,65 9.07 7.69 ischen die Einführung der Bismarckſchen Wirtſchafts⸗ Schwarzburg⸗Rudolſtadt 401 4.67 43,13 48,21 I Flitik der Reichskaſſe erhebliche Zuſchüſſe gebracht hatte. Waldeck 5 1.90 1559 32.84 2696 5 die fundierte Reichs ſchuld betrug: f Reuß ältere Linie 45 8 1 1 1891 1317,8 Millionen Mk. Reuß jüngere Linie I 1901 2395,7 Millionen Mk. Schaumburg-Lippe 0,27 0,34 6,17 7,49 a 1910 4896,6 Millionen M; Lippe 1,29 e eee 1 Von letzterem Betrage entfielen 340 Millionen Mk. Lübeck 37,5 64,11 388,00 605,63 1 zuf die ſchwebende Schuld in Form von Schatzanwei⸗ Bremen 160,07 263,43 711,79 999,97. igen. In dem letzten Jahrzehnt hatten ſich die Reichs⸗ Hamburg 406,74 654,42 529,36 748,01 ſhulden ſomit mehr als verdoppelt. Gleichzeitig haben Elſaß⸗Lothringen 30,33 39,76 17,64 21,91 0 duch die Schulden der deutſchen lach der Art ihrer ils für werbende Anlagen, nötigt wurden. Die Schulden gen insgeſamt: 1881 . 1891 5 1901 1910 Die ſch I weſentlich in Betracht. Die waren auf den Kopf M. im Jahre 1881 auf 75,14 5,93 auf 242,88 Mk. kitſchrift Verwaltung und Stati die fundierten Schulden: f 1901 TNeutſches Reich Bundesſtaaten eine be⸗ lkrächtliche Steigerung erfahren, unterſchieden ſich aber . Entſtehung vorteilhaft vor den reinen Finanzſchulden des Reiches dadurch, daß ſie größten⸗ namentlich Eiſenbahnen, 5303,9 Millionen Mk. 9255,6 Millionen Mk. 10987,1 Millionen Mk. 15425,3 Millionen Mk. webenden Schulden kamen dabei nur in den Jahren 1909 und 1910 mit rund 600 bezw. 6. der Bevölkerung von 5,92 geſtiegen, die fundierten Staatsſchulden gleichzeitig von — Im neueſten Heft der Fach⸗ Staatsſchulden der Bundesſtaaten über zuſan Rengeſtellt und gewähren einen intereſſanten Einblick in die Finanzwirtſchaft derſelben; ungeſamt in Millionen 2315,65 4556,63 der Bundesſtaaten be⸗ Nill. fundierten Rei gul⸗ Mk. im Jahre 1910 ſtit ſind die fundierten überſichtlich zuſam⸗ es betrugen hiernach auf den Kopf der der Bevölkerung 1901 1910 41,08 75,14 Preußen 6602,80 8776,77 191,54 235,34 Jayern 1362,51 2165,94 220,61 331,98 Sachſen 829,82 893,04 197,47 198,08 Vurttemberg 495,17 606,04. 228,24 268,25 Baden 335.73 557.18 179.73 277.10 ——— trübten andten, ſo daß aufrichtigen Freunden des Verſto das Zimmer erreicht hatte, das Hause ſeines Vetters bewohnte, geworden— er hatte es den D ches Souper für ihn z alten er für heute nichts weiter mehr ein mit ſich ſelbſt und ſeinen hauptſächlich dachte in der e ſeines Zimmers? An Heinrich ein hochangeſehener Notar in worgen eröffnet werden ſollte. ckt, daß er einen Anteil G Mittel zu ſinnen, oß, ſich ſelber zu eigen zu Danke durchzuckte ſeinen Kopf! ener Kaſſe in ſeinen lich teilnehmende Wort zu hören bekam. Erſt als er nach dem Gang befriedigendes Lächeln auf ſeine ihn zu bereiten. Braten und Butterbrötchen bringen, Talmiers Teſtament, Verwahrung hatte und das Händen. Hafgehäuſten Schütze zuſammenraffte Schutzengel über Euch! ſiebziger Jahren (Nachdruck verboten.) ielte er bei dem Kriminalroman aus den 0 1 N von Hans⸗Chriſtian Herzlieb. 9(Fottſetzung.) 8 ich ließ Robert dieſe zufriedenen Gefühle nicht nach außen hin ſichtbar werden. Da ſp rbenen ſo manches freund⸗ auf den Kirchhof wieder ſeit ſeiner Ankunft im erſt hier trat wieder ein Lippen. Es war Abend ienern erlaſſen, ein förm⸗ Er ließ ſich Tee, und ſagle, daß bedürfe. Er wollte allein Gedanken. An was er inſamen ee as er Anfangs hatte es ihn an der Erbſchaft haben eutzit r ſollte, denn bei ſeinen Zerwürfniſſen mit dem Verſtorbenen War wenig Ausſicht hierauf geweſen, denken aber begann es ihn zu ärgern, ei 5 boch aller Wahrſcheinlichkeit nach ſeinen den entſchlüpfte und diefer ſ agenhaften, attin Talmiers zufiel, von deren. gen noch gar nichts gewußt hatte. Er begann auf ein die Millionen, mer des Bankiers ein großer eiſerner Schrank ein⸗ Bei längerem Nach⸗ daß das eigentliche Hän⸗ längſtverſchollenen Daſein er vor wenigen die unten im Arbeits⸗ machen. Ein kühner Ge⸗ Er hatte die Schlüſſel zu Wie, wenn er alle die und damit entfloh, Leichenbe jängni vorzüglich die Rolle des be⸗ Verw. 3 2. von den wenigen, aber Gänzlich frei von Staatsſchulden iſt nur Reuß ä. L.; Anhalt hat zwar keine fundierten, wöhl aber ſchwe⸗ bende Schulden ir Betrage von 5,53 Millionen Mk. In ſechs kleineren Bundesſtaaten weiſt die fundierte Schuld einen kleineren Rückgang auf, in den meiſten anderen dagegen mehr oder weniger beträchtlichere Stei⸗ gerungen. Die gewaltige Schuldenzunahme in den Han⸗ faſtädten wurde hauptſächlich durch Waſſer⸗ und Hafen⸗ bauten verurſacht, alſo für werbende Zwecke; überdies iſt hier die kommunale Verſchuldung mit einbegriffen. Für die allgemeine Beurteilung der Wohlſtandsverhält⸗ niſſe in den einzelnen Bundesſtaaten muß beachtet wer⸗ den, daß in die angeführten Schuldſummen die für Eiſenkahnen benötigten Anleihen einbegriffen ſind; dieſe belaufen ſich insgeſamt auf 10,7 Milliarden Mark; bringt man dieſe Summe ſowie etwa eine halbe Mil⸗ liarde für Verkehrsanlagen in den Hanſaſtädten in Ab⸗ zug, ſo belaufen ſich die reinen Anleiheſchulden der Bun⸗ desſtaaten insgeſamt auf nur 3,8 Milliarden Mark. Auf den Kopf der Bevölkerung entfallen hiernach in Preußen nur noch 56,20, in Bayern 49,44, in Sachſen 31,95, Württemberg 9,8, Mecklenburg⸗Schwerin 63,35, Heſſen 62,50 Mk. uſw. N Im Reiche würde nach Abzug der Eiſenbahnſchuld in Höhe von 290,58 Millionen Mk noch ein Betrag von 4,3 Milliarden fundierter Schulden verbleiben, d. h. auf den Kopf der Bevölkerung noch 70,35 Mk., ein Betrag, der die Kopfquote der Staatsſchuld in allen Bundesſtaaten, abgeſehen von den Hanſaſtädten, erheb⸗ lich überſteigt; die ſchwebende Reichsſchuld von 340 Mil⸗ oktober 1 lionen Mk. iſt in dieſe Berechnung noch nicht einmal einbezogen. Nach Maßgabe dieſer Ziffern kann es kei⸗ Boie Edinger Zeifung PPCCCFFPFPCPCCCPCCoCCC C Infertionspreis a Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklame 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Feruſprechauſchluß Nr. 16. u. Lahrzang nem Zweifel unteruegen, daß zwar die Schuldenzunahme in mehreren Bundesſtaaten während des letzten Jahr⸗ zehnts beträchtliche Fortſchritke gemacht hat, im allge⸗ meinen aber nicht Bedenken in gleichem Maße rechtfer⸗ tigen kann wie die Schulden des Reiches. l a Neues aus aller Welt. * Eiſenbahnunfall. Wie aus Oberlahnſtein amt⸗ lich gemeldet wies, überfuhr abends 9 Uhr 35 Min. ein Güterzug im Bahnhof Niederlahnſtein das auf Halt ſtehende Ausfahrtsſignal und ſtieß hierbei auf eine im Nachbargleis ſtehende Rangierabteilung, wobei ein Ran⸗ gierer getötet wurde. s *(Sine türkiſche Poſt überfallen. Eine von Monaſtir nach Skutari unterwegs befindliche von einigen Gendarmen begleitete Poſt wurde zwiſchen Elbaſan und Koekoeß von Räubern überfallen und geplündert. Den Räubern fielen 30 000 türkiſche Pfund in die Hände, von denen 27000 Staatsgelder waren. Der Räuberhaupt⸗ mann übergab den begleitenden Poſtbeamten eine Emß⸗ fangsbeſtätigung über die geraubte Summe. ö * Der Gymnaſiaſt als Wähler. In Konſtanz ereignete ſich bei der jüngſten Reichstagserſatzwahl der eigenartige Fall, daß ein Angehöriger des Gymnaſiums, der bereits das wahlfähige Alter erreicht hat, ſein Wahl⸗ recht unter Begleitung eines großen Gefolges von Schü⸗ lern ausübte. 8 * Eiſenbahnzuſammenſtoß. In der Static Trzebinia(Galizien) ſtießen infolge falſcher Weichen ſtellung zwei Eiſenbahnzüge zuſammen. 30 Waggon wurden völlig zertrümmert. Eine Perſon wurde ge⸗ tötet, vier ſchwer verletzt. Der Materialſchaden iſt be⸗ deutend. i * Verſenkung von B⸗Pulver. Die Hafen⸗Be⸗ hörden von Toulon haben Befehl erteilt, große Mengen B⸗Pulver 200 Meter tief ins Meer zu verſenken. Es handelt ſich um Pulver, das bereits vor vier Jahren hergeſtellt wurde und infolgedeſſen für gefährlich er⸗ achtet wird. Die Marinebhörden haben ſich wegen Jrans⸗ ports des gefährlichen Materials an hieſige Unterneh⸗ mer gewandt, dieſe haben es jedoch abgelehnt, den Trans⸗ port zu beſorgen. i * Geſcheitertes Schiff. Aus Bordeaux wird ge⸗ meldet, daß der aus Sulina in Rumänien kommende griechiſche Frachtdampfer Georgios 300 Meter von der Küſte vor der Garonnemündung geſcheitert iſt. Von den 22 Mann der Beſatzung konnten ſich nur 7 retten. Das Schiff iſt verloren. a * Beim Rennen zu Tode geſtürzt. Beim Offi⸗ ziersjagdrennen des Gren.⸗Reg. Nr. 4 in, Königsberg ſtürzte in Raſteuburg der Leutnant Rinkleben ſo un⸗ glücklich, daß er auf der Stelle kot war. hinüber über das Weltmeer, nach dem freien, weiten Amerika, das ſo manchen flüchtigen Verbrecher ſchützend aufgenommen hatte? Und war er denn eigentlich ein Ver⸗ brecher, wenn er ſich die Erbſchaft zueignete, die ihm, als dem einzigen Verwandten des Verſtorbenen, allein ge⸗ bührte? Die lockende Verſuchung zog ihn hinab in das Arbeitszimmer, nachdem jedes Geräuſch in dem großen Hauſe verſtummt war.. Er mußte hierbei durch das Schlafzimmer des Ver⸗ ſtorbenen gehen. Eine abergläubiſche Furcht beſchlich ihn, die ſich zum heftigen Schrecken ſteigerte, als ein plötzlicher Luftzug fein Licht verlöſchte. Er mußte ſich im Tunkeln zu einem Nachttiſchchen hintappen, auf dem er Streich⸗ hölzchen wußte. Als ſeine Kerze endlich wieder brannte, bemerkte er, daß der Windſtoß durch das Fenſter ge⸗ kommen war, das man der Lüftung wegen offen ge⸗ laſſen hatte.. Halb noch zitternd und halb noch über ſich ſelber ſpottend, ſetzte Robert ſeinen Weg fort. Als er die Schwelle des Arbeitszimmers überſchritten hatte, hielt er lauſchend ſtille, ob ihm jemand gefolgt ſei. Doch tiefe Stille herrſchte ringsumher, kein Auge außer dem ſeinigen war wohl mehr im ganzen Hauſe wach. Er zog nun die drei kleinen Schlüſſel hervor, die den eiſernen Schrank öffnen ſollten. Die erſte, äußere Tür ergab ſich denn auch ſogleich ſeinen Verſuchen. Da war aber noch eine zweite, weit maſſivere Türe, deren Konſtruktion eine ſehr ſeltſame und komplizierte ſchien. Ein ganzes Alphabet zum Verſchieben war auf derſelben angebracht, offenbar mußte die Kombination gewiſſer Buchſtaben mit dem Ge⸗ brauche der Schlüſſel in Verbindung ſtehen, denn Robert Talmier mochte ſperren und drehen ſo viel er wollte, die geheimnisvolle Türe öffnete ſich nicht, die drei dicken Schlöſſer blieben wie durch einen Zauberbann verſchloſſen. Robert Talmier begann nun mit der Kom⸗ bination der Buchſtaben; er wählte zuerſt den Namen des Verſtorbenen, dann denjenigen von deſſen Eltern, Ge⸗ burtsſtadt und endlich von deſſen verſchollener Gattin Ada— da ſprang eines der Schlöſſer geräuſchlos auf. Es blieben immerhin noch zwei zu öffnen übrig. Robert Talmier glaubte zu erraten, daß Adas Familiennamen und Vaterſtadt die richtigen Kombinationen der Buchſtaben wären; dies half ihm jedoch nichts, da er ſich des erſteren nicht erinnerte, den letzteren niemals gewußt hatte. Er arbeitete nun aufs Geratewohl hin bei der Verſchiebung der Buchſtaben, auf einen günſtigen Zufall hoffend. Erſt als der Morgen graute, ſtand er endlich ab von ſeinem N Beginnen und ſchlich mißmutig in ſein Zimmer zurück. e Er legte ſich angekleidet auf das Bett und erwartete die Stunde, in welcher der Notar mit einigen Freunden des Verſtorbenen zur Eröffnung des Teſtamentes erſchien. Eine neue, weit empfindlichere Enttäuſchung wartete auf ihn. In dem Teſtamente war ihm zwar ein Legat von dreißigtauſend Gulden angewieſen, aber nur unter der Bedingung, daß er zuvor Ada Talmier oder deren Kind auffinde. Sollten jedoch beide verſtorben ſein, dann fiel das Vermögen in gleichen Teilen an Robert Talmier, als den einzigen Träger des Familiennamens, und an eine öffentliche Wohltätigkeitsanſtalt. Wie aber auch immer die Nachforſchungen ausfallen mochten, die Robert Tal⸗ mier anzuſtellen hatte, ihm ſtand eine lange Verzöge⸗ rung des erſehnten Erbſchaftsantrittes bevor. Und wie armſelig war ſein Anteil, wenn Ada oder ihr Kind noch lebte, was ja nach den letzten Angaben des Ban⸗ kiers nur zu wahrſcheinlich erſchien. Das reichte ja kaum hin, ſeine ungeduldigen Gläubiger zu befriedigen, für ihn ſelber blieb nichts als der Aerger und Kummer einer bitteren Enttäuſchung. Doch nur für wenige Stun⸗ den ließ ſich der entſchloſſene Mann von der ungünſtigen Sachlage niederbeugen, dann ſann er ſchon wieder auf Mittel, das Schiffchen ſeines Lebens glücklich zum er⸗ ſehnten Ziele des Reichstums zu bringen. N (Fortſetzung folgt.) 4 .———————— —— J U. Verkauf von Liegenſchaften * Raubanfall. Mit großer Kühnheit wurde in Wien in der belebten Taborſtraße ein Raubanfall auf einen Juwelier verübt. Der Juwelier Heinrich Stock wurde in ſeinem Laden von einem Manne, deſſen Kom⸗ plize vor der Tür Poſten ſtand, niedergeſchoſſen, worauf beide den Laden ausraubten und die Flucht ergriffen. Man hat einſtweilen von ihnen keine Spur. Stock iſt zwar ſchwer, aber nicht lebensgefährlich verwundet. * Ein 12jähriger Mörder. Vor dem Landge⸗ richt Altona ſtand der 12 Jahre alte Schüler Paul Hoffmann, der im Juni d. J. das 15jährige Dienſtmäd⸗ hen Emilie Firch, das ihn wegen Mißhandlung der Kinder ihrer Dienſtherrſchaft zur Rede ſtellte, durch Meſſerſtiche getötet. Der Angeklagte gibt zu ſeiner Ent⸗ ſchuldigung an, daß ihn die Firch mehrfach mißhandelt habe. Am Tage der Tat habe er ſich das Meſſer von ſeinem Bruder geben laſſen, um das Mädchen zu erſchrecken, er habe aber, als er mit dem Meſſer in der linken Hand an ſie herangetreten ſei, ſofort zwei Ohrfeigen von ihr erhalten. Da habe ihn dann die Be⸗ finnung verlaſſen und er habe in ſeiner Wut blindlings auf die Firch eingeſtochen. Das Urteil lautete auf eine Gefängnisſtrafe von 1 Jahr, unter Anrechnung von 3 Monaten der erlittenen Unterſuchungshaft. Der Ange⸗ klagte wurde ſofort aus der Haft entlaſſen. * Das Ehepaar Toſelli. Die italieniſchen Blät⸗ ker wiſſen wieder von einer neuen Ueberraſchung im Hauſe Toſelli zu berichten. Nach der Rückkehr der Frau Toſelli(der ehemaligen Kronprinzeſſin von Sachſen), war behauptet worden, daß ſie ſich mit ihrem Manne ausge⸗ ſöhnt habe. Sie dementierte aber ſelbſt dieſe Nachricht. Dann hieß es, ſie wolle ſich mit ihrem Sohne nach Brüſ⸗ ſel begeben. Nun ſollte ſich aber kürzlich folgendes zu⸗ etragen haben: Herr Toſelli begab ſich mit dem kleinen Ppiliberto von ſeiner Villa nach der Stadt Florenz und kehrte nicht mehr von dort zurück. Frau Toſelli erſtat⸗ tete Anzeige wegen Kindesraub. Wie die Blätter anneh⸗ men, hält ſich Toſelli bei Freunden in Florenz ver⸗ borgen. Süddeutſchlands Bautätigkeit. Die Verhältniſſe des ſüddeutſchen Baumarkts im September gewährten kein einheitliches Bild; während an manchen Plätzen vollkommener Stillſtand herrſchte, gab es an anderen noch reichliche und lohnende Beſchäfti⸗ gung. Im großen und ganzen iſt mit dem Eintreten faſt völliger Ruhe in Kürze zu rechnen; denn die Jahreszeit iſt bereits zu weit vorgeſchritten, als daß größere Neu⸗ bauten noch in Angriff genommen werden könnten. Im 0 berichtet die Berliner„Toninduſtrie⸗Zeitung“ wie folgt: In Metz ſind die meiſten Neubauten unter Dach ebracht; neue Privatbauten wurden aber nicht mehr egonnen. Die Militärverwaltung läßt dagegen noch einige Familienhäuſer bauen, und auch im nahen In⸗ duſtriegebiete gab es noch ziemlich umfangreiche Tätig⸗ keit. rhältnismäßig wenig gab es in Straßburg, Hagenau und Colmar zu tun; auch in Mülhauſen i. FFP ˙¹⁰⁰¹ͥJf!.—d; ‚']ʃ.ʃ—⅛.U.Ur.˙—UbFU ²¹˙ w ̃ ˙—-r•˙8 wk! In Könſtänz hät ſich im vergangenen Monat nichts u es blieb ziemlich ſtill. In Mannheim liegt ie Bautätigkeit recht empfindlich darnieder. In Karls⸗ ruhe gab einzig und allein die Induſtrie dem Bau⸗ ewerbe einige In Pforzheim war die Lage wenig befriedigend, und auch in Heidelberg wurde nur wenig gebaut. In Mainz und Darmſtadt ruhte die private Tätig⸗ keit vollſtändig; auch öffentliche Bauten wurden in nur geringer Anzahl ausgeführt. Genau ſo lag der Markt in Bingen, während es in Worms ziemlich rege Be⸗ ſchäftigung gab. Auch in Frankfurt a. M. ging es auf den Bauplätzen noch lebhaft her, und dieſe Geſchäftslage dürfte ſich auch längere Zeit noch aufrecht erhalten. Stuttgart hatte noch eine lebhafte private Bautätig⸗ keit zu verzeichnen; auch die öffentliche ruhte noch nicht. In Ulm war E ein Stillſtand eingetreten, wenn auch noch einige Neubauten und kleinere öffentliche Ar⸗ beiten ausgeführt wurden. Aehnlich ene ſich das Geſchäft in Heilbronn a. N. und in Eßlingen, ſowie in Göppingen. 5 München erfreute ſich noch einer recht lebhaften Be⸗ ſchäftigung, während in Augsburg und im nahe ge⸗ legenen Mering nur einige Familienhäuſer gebaut wur⸗ den; ſonſt war es dort ziemlich ſtill. Sehr gering war die Bautätigkeit in Donauwörth; auch aus Kempten kann von keiner Geſſerung berichtet werden. In Lands hut hatte ſich die Lage faſt noch verſchlechtert, ſo wenig wurde ge⸗ baut. In Paſſau war es nicht beſſer; das Geſchäft ging ſehr flau. In Nürnberg hatte die Beſchäftigung nach⸗ gelaſſen, doch konnte ſie immerhin noch als befriedigend bezeichnet werden. Bamberg gab etwas lebhaftere Bau⸗ tätigkeit, als ſie in den letzten Monaten vorhanden ge⸗ weſen war, und es ſcheint auch Ausſicht vorhanden zu 55 daß noch eine zeitlang dieſe Verhältniſſe obwalten werden. 5 Vermiſchtes. b Der Mann mit dem halben Gehirn. Aus Stockholm wird berichtet: Im Rekonvaleszentenheim des hieſigen Sabbathberg⸗Krankenhauſes befindet ſich ein Pa⸗ tient, der ein äußerſt ſeltenes, vielleicht ſogar einzigar⸗ tiges Krankheitsbild bietet. Es iſt dies der zwanzigjährige Leibgardiſt Blomqviſt, der die Hälfte ſeines Gehirnes verloren hat. Im Sommer d. J. wurde er während einer Scharfſchießübung von einer Kugel getroffen. Dieſt drang in die linke Schläfe ein, riß ein Stückchen Knochen fort und trat in der rechten Scheitelgegend aus. Dabei rann die Hälfte der Gehirnmaſſe aus. Bei ſeiner Ueber⸗ führung ins Krankenhaus zeigte es ſich, daß kein Be⸗ wegungszentrum des Gehirns verletzt war, und obwohl die Aerzte keine Hoffnung hatten, ſein Leben zu erhalten, wurde er einer ſorgfältigen Operation unterzogen. Zwei Wochen war er vollſtändig bewußtlos, atmete ſchwack und wurde künſtlich ernährt. Nach dieſer Zeit kam er immer häufiger zu Bewußtſein, hatte aber ein gemin⸗ dertes Sprech⸗ und Sehvermögen. Jetzt iſt er ſowei hergeſtellt, daß— außer der geſchwächten Sehkraft und Elf. war es ſtilſer geworden. einer raſchen Ermüdung— nur noch eine Folge des a 0 Hellmann 3 Heyd, HII Kleider- und Grosse Auswahl. Vermittelung von Hypotheken wur 20 Carl Arnold, Seckenheim, Nammftr. 1. 11 jährige Praxis! Haufleiden Lupus, Flechten, Hautjuoken, gut- und bös-—— artige, sowie tuberkuldse Geschwüre, Gelenk- entzündungen, chronische Nasen-, Hals-, Brochial- und Lungenkatarrhe. Behandlung mit Röntgen- Bestrahlungen elektr. Hochfrequenzströmon, sowie mit Natur- und elektrischem Lichthellverfahren. nuntt ertehe Direkior, Heinrich Schier Liehthell- Institut„ELEKTRO N“ nur N 3, 3 Mannheim gegenüber dem Restaurant„Wilden Mann.“ Sprechstunden: täglich von 9—12 Uhr und 2—9 Uhr abends. Sonntags von 9—12 Uhr. Wunderbare Erfolge. Hunderte Dankschrelben. Damenbedienung durch Frau Rosa Schäfer Zivile Preise. Prospekte gratis. Tel. 4320. Erst., grösst. u. bedeut. Institut am Platze. Ausführliche Broschüre gratis. 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Der ihn behandelnde Arzt 5 Johannſon hofft aber, daß man Blomaviſt durch 1 matiſchen Unterricht dieſe Fähigkeiten wieder verſchaf ne. 19 Die Verwundeten im modernen Kriege. 5 Ffranzöſiſche Kriegsminiſterium hat ein neues Regleue für den Transport von Verwundeten in Kriegs en, erlaſſen, das ſich auf Erfahrungen und Beobachtunſ im ruſſiſch⸗japaniſchen Kriege aufbaut. Beim m ſchuriſchen Feldzuge zeigte es ſich, daß man im moderſ Kriege durchſchnittlich mit einer Verluſtzahl von Prozent der Effektivſtärke eines Korps zu rechnen 9 die höchſte Verluſtzahl, die eine Infanteriediviſion 2 reichen kann, wird mit 30 Prozent angenommen. franzöſiſche Armeeverwaltung rechnet alſo bei ſchwel Kämpfen für eine Division 4500 Tote und Verwunde worunter ſich die Zahl der Toten ſchätzungsweiſe 5 500—600 Mann beziffern würde. Intereſſant ind 1 dal von den Toden 85 Prozent durch Infanteriefeuer fa 0 8 Prozent durch Artillerie und 7 Prozent dur blanke Waffe. Bei den Verwundeten rechnet man, de 5 Prozent der Verletzten nach einem Notverband e in die Schlachtlinie zurückkehren können. 20 Nun der Verwundeten ſind marſchfähig, 30 Prozent 755 ſitzend transportiert werden, 20 Prozent nur ieg rigens von den Zahlenergebniſſen des ruſſiſch⸗japant de marſchfähigen Verwundeten 40—45 Prozent und korps verfügt heute etatmäßig über 20 zweirädrig'5ril bulanzkarren mit je einem Pferde und 16 vierrü Krankenwagen, die mit zwei Pferden beſpannt ſind. den bisherigen Erfahrungen würde das Aufladen igen kaum auskeiß bisher vorhandenen Sanitätswagen zehen, jedes Armeekorps mit einer größeren Anzahl rankenautomobiſen auseurüſten. Für die Redaktion verantwortlich: Hugo Loeb in Secke e Huf Hllerheiligen empfehle zu billigen Preiſen. Frau Marie Fabian WW. Neckarauerſtraße 4. N 9 2 942 2 U Nähr- und Kräftigungsnittel Nestle Mehl, Kufeke Mehl, Theinhardt's Kinde“ nahrung, Neudeck's Kindernahrung, Nyoiame Mondamin, Soxleth's Nährzucker, Milohzucke condens. 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Dieſe franzöſiſchen Kalkulationen weichaſſhe 5 0 Krieges ab, denn damals betrug der Prozentſaz der 4 5 met“ e Transportunfähigen 10—15. Ein Fausſiſches Me ie Erſte f. Verwundeten für einen Krankentransport von 40 Wag das Abladen beanſprucht. Die Krankentransporte gen ler dürden. Man wird vorausſichtlich demnächſt dazu pol ferſo Lebende Kränze u. Wachs-Kräns“ 1 Off — 2 — 5 e Sode. 17 beben lmar aden f der itte g. 5 nen aber in der Stunde höchſtens 4 Km. zurückle 10 f Str ſo daß ſich zeigt, daß in einer größeren Schlacht 5 her da . ad Ve. ige auge;