eckar-Bofe Seckenheimer Hnzeiger, Jlvesheimer fnzeiger, neckarhauser Zeitung, Edinger Zeitung f Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Amtsblatt In fertionspreis der* er. monatlich 35 Pf. der Bürgermeisteràmier Secken helm, eee, 1 1 8 e. 4 5 ei freier Zuſtellung. 8 f g. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. 30( Darch die Poßt bezogen bro Quartal Mk. 1.50. en 5 e ee enen. Fernſprechauſchluß Nr. 16. 50 ruck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. 50 eres eee eee eres K»—ͥͤ— ͥ— een besgeeee—— 0 Ar. 132 Seckenhelm, Dunnerstag den 9. November 1911 1. Jahrgang 1 Letzte Nachrichten.„ Konſtantinopel, 8 Nov. In der an die Groß⸗ Dr. Pieper(30): Es bleibt zweffelbaft, ob die Zuge⸗ „Berlin, 7. Nov. An der Börſe verlautet, daß mächte gerichteten Proteſtnote gegen die Annexion von ſtändniſſe Japans geeignet ſind, die deutſche Einfuhr zu die Konkurseröffnung der Kleinbank Hermann Paaſch Tripolis erklärte die Pforte, ſie betrachte die Annexion fördern. Bedauerlich iſt, daß die deutſchen Gegenleiſtun⸗ 20 b 01 A f als null und nichtig und ohne jede Bedeutung ſowohl gen auf Koſten der deutſchen Seideninduſtrie gehen. Dr. 70 eantragt worden ſei, deren Inhaber oo kurzer Zett vom Standpunkt des Rechts als von dem der tatſächlich Streſemann(ntl.) beklagt die Unklarheit des dem geſtorben iſt. Angeblich liegen Depotunterſchlagungen in Ver 5 see weil ſie d 1 755 5 ieee Reichstag zuge 85. 3 ö 1 Höhe von 600 000 Mk. vor. a 5 erhä niſ e, weil ſie den elemen arf en Grun ſätzen de Zkag zug gangenen eee und nimmt Bezug a 8 5. Völkerrechtes zuwiderlaufe. Die Türkei und Italien be⸗ auf die Aeußerungen der Zentralſtelle zur Vorbereitung 8„Bremen, 7. Nov. Die Rettungsſtation Liſt der[fänden ſich noch in vollem Kriegszustand. Tie Pforte von Handelsverträgen. Kämpf(f. Vp.): An dieſem o deutſchen Geſellſchaft zur Rettung Schiffbrüchiger tele-. beabſichtige, ihre unveräußerlichen Souveränitätsrechte Handelsvertrag hat niemand mehr Freude als Japan. graphiert: Am 6. Nov. von dem Auſternfiſcherboot„Hil- über die beiden Provinzen mit den Waffen zu behaupten Redner unterſtreicht im weſentlichen die Ausführungen 0 ligenlei“, Fiſcher Jenſen, 2 Perſonen gerettet, durch das und zu verteidigen. Die den Mächten gemachte Mit⸗ von Streſemann. Staatsſekretär Dr. Delbrück: Es Rettungsboot der Station. Die Rettungsſtation Weſter⸗ teilung Italiens von der Annexion bedeute eine doppelte] iſt intereſſant, daß gerade das Freihandelsland England 0 land telegraphiert: Am 6. Nov von einem Moosfiſcher⸗ formelle Verletzung der von. Italien gegenüber den nicht mehr hat herausſchlagen können mit ſeinem ge⸗ boot 2 Perſonen gerettet durch das Rettungsboot der Mächten und namentlich der Pforte auf Grund von Ver⸗ mäßigten Schutzzoll. In Bezug auf die Beſchwerden 8 Station. Die Rettungsſtation Büſum. telegraphiert: Am trägen, namentlich des Pariſer und des Berliner Ver⸗ über die franzöſiſche Tararordnung erklärt der Staats⸗ 6. Nov. von dem deutſchen Euer„Slide„Fiſcher Helmke, trags, eingegangenen Verpflichtungen bezüglich der ber⸗ ſekretär, daß bereits Verhandlungen hierüber geführt N eſtrandet im Kronenloch, mit Muſchein nach Büſum be. ritorialen Integrität der Türkei. worden ſeien und daß Hoffnung beſtehe, daß die früheren mmt, 2 Perſonen gerettet durch das Motorrettungs⸗„Peking, 8. Nov. Alle nach der Hauptſtadt führen⸗ Sätze wieder hergeſtellt werden. Unterſtaatsſekretär Kühn 8 boot. den Eiſenbahnen ſind in den Händen der Revolutionäre. und Direktor v. Körner führen aus, daß die Schwierig⸗ .„ Wirtzfeld(Kreis Malmedy), 7. Nov. Im benach⸗ Einige Geſandtſchaften treffen Vorbereitungen für den keiten verſchiedenen deutſchen Induſtrien gegenülter der barten Dorfe Krinkelt ſind in der vergangenen Nacht Fall des Ausbruchs der Revolution in Peking. Alle japaniſchen Konkurrenz in der Aenderung der wirtſchaft⸗ drei Wohnhäuſer abgebrannt. Zwei der Häuſer waren franzöſiſchen Staatsangehörigen ſind ins Geſandtſchafts⸗ lichen Verhältniſſe ihre Urſache hätten. Dr. Südekum von alten Junggeſellen bewohnt, von denen der eine im viertel berufen worden.(Soz.): Das beſte an dem Vertrag iſt jedenfalls, daß Bett verbrannte, während der andere gleichfalls in den„ Mukden, 8. Nov. Die chineſiſche Polizei iſt durch er überhaupt zuſtandegekommen iſt. In Bezug auf die Flammen umkam, als er ein Rind aus dem brennenden Mandſchus erſetzt worden. Die neuen Truppen wurden Qualität iſt ſchwer zu ſagen, ob der portugieſiſche oder Stall retten wollte. i. aus 5 Stadt entfernt und die an der 7 5 75. 155 75 in Eiben weiſt gleichfalls auf „ Maris, 7. Nov. Der ruſſiſche Botſchafter Js⸗ wurde einer Mandſchuabteilung von 5000. Maun über⸗ ie Nachteile der deutſchen Seideninduſtrie hin. Wer⸗ wolski 8 Munter des 2 8 1 6 tragen. Aus dem Süden treffen in Maſſe Flüchtlinge ner(w. Vgg.): Durch die Handelsvertragspolitik hat Zustimmung ſeiner Regierung zum deutſch⸗franzöſiſchen ein, von denen die meiſten nach Norden veiter ziehen. man tſchechiſche, polniſche und jüdiſche Einwanderer nach Maro tbabbenlpen mitgeteilt. 1 1 jetzt a gelbe Gefahr. Man g 5 8 olle ſich an land i i Abwehr g ie Frem⸗ »Newyork, 7. Nov. 59 e. Deutſcher Reichstag. i 2 ein Beispiel e ſer de 25 1 abend dem Sieger im diesjährigen Gordon⸗Benn⸗ i Vertrag verſchlechtert den bisherigen Zuſtand. Der Ver⸗ 31 Wettfliegen, Gericke, in feierlicher eiſe ein Ehrenpokal 22 Berlin, 7. November trag ſeitd in erster f 5 8 3 i 3 5 a N 8 tag wird in erſter und zweiter Leſung angenommen, überreicht. Gericke machte den Vorſchlag, in Zukunft Die Sitzung wird um 13 Uhr von dem Präſidenten] ebenſo die Vereinbarung über das Konſulgtsweſen Es die größte Klaſſe der Ballons von den Wettflügen aus- Graf Schwerin Löwiß in Anwesenheit des Staatsſekre⸗ folgt die erſte Leſung des Vertrags mit England über zuſchalten. rs Tr. Delbrück eröffnet. Eingegangen iſt das deutſch⸗ gegenſeitige Auslieferung von Verbrechern, er wird in „London, 8. Nov. Premierminiſter Asquith er⸗ franzöſiſche Marokko⸗ und Kongo⸗Abkommen. Auf der erſter und zweiter Leſung angenommen, ebenſo das klärte einer Abordnung, die bei ihm wegen des Wahl⸗ Tagesordnung iſt die erſte Leſung des Handels⸗ und deutſch⸗engliſche Handelsproviſorium. Der Präſident ſetzt rechts vorſtellig wurde, in den nächſten Tagen werde ein Schiffahrtsvertrags wiſchen„Deutſchland und Japan. auf die Tagesordnung vom Donnerstag neben der ſozial⸗ Entwurf a e werden, durch den jedem erwachſenen Staatsſekretär Dr. 5 elbrück: Der vorliegende Ent⸗ demokratiſchen Interpellation über die Entlaſſung von Einwohner ahlrecht verliehen werden ſolle. Nie- wen ergänzt die bisherigen deutſch⸗japaniſchen Abkom. Eiſenbahnarbeitern die Marokkointerpellationen. Baſ⸗ * mand ſolle mehr als eine Stimme haben. Der Geſetz⸗] men. Die Ergänzung bezieht ſich auf die Kündigungs- ſermann(ntl.) beantragt, ſchon morgen über die aus⸗ entwurf ſchließe das Stimmrecht der Frauen nicht ein, friſt. Der ſeitherige am 17, Juli d. I. in Kraft ge- wärtige Politik zu verhandeln. Gröber(3.) und Wie⸗ aber es ſtehe dem Unterhaus frei, die Frauen in das tretene Vertrag iſt mit 12jähriger Dauer abgeſchloſſen mer(f. Vp.) treten für den Vorſchlag des Präſidenten Wahlrecht einzubeziehen. worden, die Kündigung muß früheſtens am 16. Juli ein, worauf Baſſermann ſeinen Antrag zurückzieht.— London, 8. Nov. Reuter meldet aus Peking: In 1923 mit einer jährlichen Friſt erfolgen. Es beſteht die Schluß 6¾ Uhr. i der vergangenen Nacht haben ungefähr 100 Wagen Pe⸗ Kündigungsklauſel, daß der Handelsvertrag bis 31. 5 g a king bedeſſen um Shehol zu erreichen. Heute morgen März 1912 mit 1 31. Dezember gekündigt * ſind 200 berittene Mandſchu in der gleichen Richtung werden kann, falls ihn der Reichstag nicht genehmigt. Politiſche Rundſchan. aufgebrochen. Die Chineſen vermuten, daß es ſich um] Der Vertrag ſoll nur gemeinſam mit dem Zollabkom- Deutſches Reich eine vorausgeſchickte Abteilung handelt, die den Weg men mit Japan gekündigt werden können. Der Staats⸗ i a 5 für die Flucht des Hofes porbereiten ſalſ ſekretär bittet um die üimmuna zu dem Vertrag,„ Zum Marokkoabkommen. Ueber das ab⸗ ihm nicht lange Ruhe, denn außer Irma, der treuen noch machte er ſich ihm bemerklich. Doch da es ſehr Schutzengel über Euch!— 5 ſelner Kindheit, mußte er noch viele andere dunkel war, ſo blieb Julu unbemerkt, obwohl der ſicht⸗ Kriminalroman aus den ſiebziger Jahren Leute ſehen, denen er das Geheimnis ſeiner Liebe und lich in großer Eile Dahinſchreitenden hart an ihm vor⸗ von Hans⸗Chriſtian Herzlieb. I ſeines Leides nicht verraten wollte. Und dazu kamen über mußte. 8(Fortsetzung.) Gachoruck verboten.) die neugierigen Fragen ſeines Schwagers, warum er Julu glaubte zu unterſcheiden, daß der Mann nur 1 Als er wieder bei der Marienſäule war, putzte er ſo blaß und verſtört ſei, und der peinliche, neiderregende] Lumpen auf dem Körper trug— auch lag etwas in d N en Stiefeln und muſterte ſeine Anblick des noch im Honigmonde ſchwelgenden Ehe⸗ der ganzen Geſtalt, das ihn an den Bettler erinnerte, be glas Schilfgras daran hängen ge⸗ paares. Kurz, als der Abend dämmerte, ſagte Julu der ſich bei dem Hirſchenbauern eingefunden hatte. blieben ſei. Dann, als er ſich genügend von allen zur Schweſter: 5 f a N Doch nein! Jener Bettler hatte ja nur einen Arm Spuren der Strümpfe gereinigt glaubte, verbarg er ſei⸗„Ich will nun heim zur Mutter. Sie erwartet beſeſſen, und der Mann, der da ſo eilig dahinſchritt, nen rechten Arm wieder ſorgfältig unter dem Rocke mich. Du weißt ja, ſeit der Vater tot iſt, leiſten ihr] fuhr geſtikulierend mit beiden Armen in der Luft her⸗ und ſchlug die Richtung gegen das Dorf ein. Er durch⸗ in dem alten, einſamen Hauſe nur ihre traurigen Ge⸗ um 5 ü 5 5 A dasselbe, 1 ſich irgend aufzuhalten, und nach⸗ danken Geſellſchaft 8 2 Julu dachte nicht mehr über die nächtliche Begeg⸗ dem er die offene Landſtraße erreicht hatte, verdoppelte Irma wollte ihn wenigſtens bis zum. Mor⸗ nung nach, als der Bettler ſeinen Blicken entſchwunden er ſeine Eile, als ob unſichtbare Verfolger hinter ihm gen zurückhalten und beſchrieb ihm, wie un reundlich] war. Er ging nun raſcher auf dem ſchlüpfrigen Pfade dreinliefen. r wanderte die ganze Nacht hindurch, es draußen ſei, und welche Angſt es ihr verurſache, dahin, er ſehnte ſich nach dem Heimathauſe, nach dem erſt 1 8 gen 1 er zu den erſten Häuſern ihn nachts den gefährlichen Weg durch die Sümpfe tröſtenden Auge der Mutter. der Stadt Oedenburg. Hier begab er ſich in ein Gaſt⸗ machen zu laſſen. Doch er blieb bei ſeinem Entſchluſſe Kaum eine halbe Stunde mochte er von dem Dorfe haus letzten Ranges, wo er ſeine Reiſeeffekten zurück- mit dem Bedeuten, daß er denſelben Weg ſchon gar entfernt ſein, als er einen Laut vernahm, der ſein gelaſſen hatte. Der Wirt blickte erſt ſehr verblüfft dar⸗ oſt in nächtiger Dunkelheit gemacht habe und deshalb Herz raſcher klopfer, ſeinen Atem beklommen machte. ein, als er ſeinen Gaſt in Bettlerlleidern wiederſah, genau kenne. i 5 5 Ein leiſes Klagen wurde durch den Nachtwind zu ihm doch Robert Aae ee ihm, er habe eine Wette Irma mußte endlich nachgeben. Sie packte ein hergetragen. Es ſchien aus ziemlicher Entfernung zu eingegangen und nun auch gewonnen, daß er den Körbchen mit Butter, Eiern und Backwerk voll; und kommen und klang doch deutlich, Bangen erregend, an Mut beſitze, das Land als Bettler zu durchſtreifen. darüber wurde es ſpät. Das Abſchiednehmen brauchte ſein Ohr. War das eine menſchliche Stimme, oder Kaum hatte Robert ſein Zimmer erreicht und ſich auch noch ſeine Zeit, ſo daß es eben neun Uhr ſchlug, war es irgend ein Tier, das ſich in den Sümpfen ver⸗ darin eingeſchloſſen, als er von Müdigkeit überwältigt als Julu das Haus ſeiner Schweſter verließ. Als er irrt hatte? Julu überlegte, ob er dem Ton folgen ſollte, auf das Bett ſank und ſogleich in einen tiefen Schlaf bei der Marienſäule angekommen war, kniete er nieder der ihn von dem gebahnten Weg ſeitwärts, auf die verfiel. Und er träumte nicht von der alten Ada, die und ſprach ein Gebet aus feiner Kindheit, in das ſich trügeriſche, ſchwankende Erde rief? Er gedachte der er leblos in den Sümpfen zurückgelaſſen hatte, ſondern ſein ganzer Schmerz, die tiefe Niedergeſchlagenheit ſei⸗] Ammenmärchen, von denen man ihm in ſeiner frühe⸗ don den Millionen ſeines toten Vetters, die er ſich nun ner Seele ergoß. ſten Kindheit geplaudert hatte In den Sümpfen ſoll⸗ ſicher anzueignen hoffte. N 3 Niubhiger und mutiger erhob er ſich und ſetzte den ten böſe Geiſter wohnen und die einſamen Wanderer b 10 85 Heimweg fort. Es war ſo tief einſam, ſo totenſtill um durch ihr klagendes Geſchrei in das Verderben locken. Fünftes Kapitel. f ihn herum, daß er unwillkürlich dachte, es wäre doch Wie gefeſſelt blieb er einige Minuten auf demſelben Julu, der es nicht ertragen hatte, ſeinen Neben⸗ beſſer geweſen, wenn, er die Nacht bei ſeiner Schweſter Platze ſtehen; Neugierde und abergläubiſche Furcht ſtrit⸗ buhler Janos im höchſten, ihm ſelber unerreichbaren zugebracht hätte. Gleich aber ſchämte er ſich wieder[ten um die Heerſchaft in ihm. Doch als der klagende Glück ſchwelgen zu ſehen, war bleich und faſt ver⸗ dieſer flüchtigen Bangigkeit und ſchritt rüſtig aus. Ton ſich wiederholte und in einen ſchwachen Hilferuf zweifelnd aus dem Hofe des Hirſchenbauern enteilt Da ſah er trotz des Nebels eine männliche Geſtalt überzugehen e kannte er kein Zögern mehr und er flüchtete mit ſeinem Schmerz zu ſeiner einzigen im auftauchen, die ihm gerade entgegen kam. Er blieb ging haſtig feldeinwärts. 5 5 8 8 Diorfe verheirateten Schweſter Doch auch hier ließ es ſtehen— er wich dem nächtlichen Wanderer weder aus,.(Fortſetzung folgt.) 1 lizeipräſidenten in kurzem Kampf in den Beſitz des Arſenals. Pee Abkommen mit Frankreich werden allerhand Stimmen aus den verſchiedenſten Kreiſen des Volkes laut. Auch das Ausland beſpricht das Ergebnis leb⸗ haft und kommt in der Hauptſache zu dem Schluß, daß Frankreich einen beachtenswerten diplomatiſchen Erfolg erreicht hat. Eigenartige Behauptungen ſtellt die Rhein. Weſtf. Ztg. zur Vorgeſchichte des Abkommens auf, die wir wiedergeben möchten, da eine Gegenäußerung nicht ausbleiben wird. Das Blatt ſchreibt:„Im Auswärtigen Amt habe man einige Wochen vor dem Tag von Agadir Männer des öffentlichen Lebens darauf vorbereitet, daß man einen großen Schlag plane, was ſo aufgefaßt wor⸗ den ſei, daß man ein Auge auf Marokko geworfen habe, zumal bekannt gegeben wurde, daß man gutachtliche Aeu⸗ ßerungen über Süd⸗Marokko wünſche und auch unmittel⸗ bar nach dem Tage von Agadir, als Kiderlen in Stutt⸗ gart weilte, angeſehenen Politikern und Journaliſten von der Notwendigkeit des Erwerbes einer geeigne en Sied⸗ lungskolonie geſprochen habe. Am 8. Juli ſei eine Ver⸗ ſammlung von nationalen Politikern zuſammengetreten, die unter Wiſſen und Billigung des Auswärtigen Amtes vier Programmpunkte aufgeſtellt habe, nämlich 1. Rück⸗ kehr auf den Boden der Algecirasakte oder ſonſt 2. Tei⸗ lung Marokkos in Einflußſpären und Beanſpruchung Süd⸗Marokkos als deutſche Einflußſphäre, Ablehnung jedes Konferenzplanes und Beſchränkung der Verhand⸗ lungen auf Frankreich und Deutſchland und 4. Ableh⸗ nung des Plans der Anlage eines Flottenſtützpunktes in Agadir oder einem anderen Hafen der künftigen deut⸗ ſchen Einflußſphäre. Das Blatt kündigt die zeugeneid⸗ liche Erhärtung dieſer Bekundungen in dem Prozeß Clei⸗ now⸗Mannesmann an.“— Die Zufriedenheit mit dem Marokkoabkommen, die der Reichskanzler und Kiderlen⸗ Wächter in der ihnen ergebenen Preſſe zur Schau tragen laſſen, iſt, wie ein Berliner Blatt ſchreibt, keineswegs der wirklichen Stimmung in den Kreiſen entſprechend, die ſich ihrer Stellung nach mit der deutſchen Politik zu befaſſen haben. Es iſt bereits angedeutet worden, daß der Herzog⸗Regent von Braunſchweig, der als Vor⸗ ſitzender der deutſchen Kolonialgeſellſchaft kein Hehl aus ſeiner Ueberzeugung von der Minderwertigkeit der Kon⸗ . gemacht hat, keineswegs der einzige undesfürſt iſt, dem das Abkommen wenig erfreulich er⸗ ſcheint. Wie man weiter hört, macht ſich ſelbſt in der allernächſten Umgebung des Kaiſers eine wachſende Miß⸗ ſtimmung gegen die diplomatiſche Aktion Bethmann⸗ Hollwegs geltend. Man ſcheint gerade dort die ſchlimme Lage zu begreifen, in die die Regierungskreiſe durch den unter ſo eigenartigen Umſtänden erfolgten Rück⸗ tritt des Herrn von Lindequiſt gebracht worden ſind.— Im Reichstag werden die Debatten über Marokko vor⸗ ausſichtlich vier Tage dauern und am Mittwoch mit einer Rede des Reichskanzlers eröffnet werden. Zum Marokkoabkommen haben bisher Itallen, Rußland und der Sultan von Marokko ihre Juſtimmung erteilt.— Wie verlautet, werden am Donnerstag im Reichstag nicht zuerſt die Interpellanten ihre Begrün⸗ dungsrede halten, vielmehr iſt beabſichtigt, daß der Reichskanzler eine Schilderung der Verhandlungen und eine Würdigung ihrer Ergebniſſe vorausſchicken wird, zu denen dann die einzelnen Parteiredner Stellung neh⸗ men dürften. Für das Zentrum wird Abgeordneter von Hertling ſprechen, für die Sozialdemokraten Bebel und Franck, für die Nationalliberalen Baſſermann und Streſe⸗ Mann. N „Eine angebliche Aeußerung des Kaiſers. Ein ſüddeutſches Blatt brachte eine Berliner Meldung, wonach der Kaiſer vor 3 Monaten den Kriegsminiſter und den Staatsſekretär des Reichsmarineamtes gefragt hätte, ob Deutſchland tatſächlich aktionsbereit ſei und dieſe Frage hätte von ſeiten des Staatsſekretärs Tirpitz unter näherer Aufzählung der ſtichhaltigen Gründe ent⸗ ſchieden verneint werden müſſen.— Hierzu wird dem Dep.⸗Bur. Herold mitgeteilt, daß der Kaiſer eine der⸗ artige Frage weder an den Kriegsminiſter noch an den Staatsſekretär des Reichsmarineamtes gerichtet hat. Auch hätte eine ſolche Frage niemals in verneinendem Sinne beantwortet zu werden brauchen. Unſere Verteidigungs⸗ linie bei Cuxhaven iſt in der denkbar beſten Verfaſſung, jedenfalls ſo gut, daß niemals ein feindliches Geſchwader es ungeſtraft unternehmen könnte, ſich ihr zu nähern. In Marinekreiſen hält man auch unſer 23⸗Zentimeter⸗ Geſchütz mindeſtens für gleichwertig mit dem 30⸗Zenti⸗ meter⸗Geſchütz, mit denen die engliſchen Geſchütze aus⸗ gerüſtet find. Uebrigens wird der Reichskanzler im Reichstage zu dieſer Angelegenheit Stellung nehmen. Die Revolution in China. Der Aufſtand breitet ſich weiter aus. Sehr viele größere Städte ſind in die Hände der Aufſtändiſchen ge⸗ fallen. In Tſchifu, Kaumi und Kiautſchou iſt die Repu⸗ blik ausgerufen worden. Die Fremden ſind außer Ge⸗ fahr die vornehmen Chineſen flüchten nach Tſingtau. —„Die Rebellen beſetzten Freitag abend die Chineſen⸗ niederlaſſung Tſchapei und die Chineſenſtadt Schanghai ohne Kampf Abgeſehen von dem bereits gemeldeten Brande des ee und der Wohnung des Po⸗ 5 ſchapei iſt alles ruhig geblieben. Der Taotai begab ſich in die Fremdenniederlaſſung. Die Rebellen verſprechen, die Fremden zu ſchützen. Eine Proklamation über die Aufrechterhaltung der Orbnun iſt erlaſſen worden, auch die Fremden trafen ihrerſei Vorkehrungen zum Schutze der Niederlaſſungen. Einſt⸗ weilen gibt die Lage keinen Anlaß zu Befürchtungen. Am Samstag Mittag ſetzten ſich die Aufftändiſchen nach 8 Die Wuſung⸗ Forts befinden ſich gleichfalls in ihren Händen. In der Fremdenniederlaſſung 55 Ruhe und Wachſam⸗ keit. Auf chineſiſchen Privathäuſern der Niederlaſſung weht vielfach die weiße Fahne der Aufſtändiſchen.— Schauſhing in der Provinz Tſchekiang, das Zentrum des Grubengebietes, iſt ebenfalls in die Hände der Aufſtän⸗ diſchen 5 5 Kouinſan, eine befeſtigte Stadt halb⸗ wegs e Schanghai und Sutſchou, ſoll den Auf⸗ kändiſchen vreis gegeben ſein, Ferner ergaben ſich die Städte Eſchinklang und Tſchangkſchou den Rebellen. Die Uebergabe von Kouinſan beſtätigt ſich. Alle wichtigen Punkte auf der Hire d bis Tſchinkiang erklärten ö für die Revoluttoſickre; nur Nanking iſt augenſcheinli noch immer kaiſerlich geſinnt und ruhig; aber der ortige Tatarengeneral iſt 45 unbeliebt und ſeine Anweſenheit unte die Urſache eines Zwieſpaltes werden Maanſchikai iſt von der Nationalverſammlung for⸗ mell zum Miniſterpräſidenten gewählt worden. Es ver⸗ lautet, daß nach der Ermordung des Generals Wu einige Kämpfe zwiſchen Mandſchu und Chineſen ſtatt⸗ ne haben, bei denen verſchiedene Offiziere und aunſchaften getötet wurden. Puanſchikai hat der fünften Diviſion den Befehl erteilt, nach Nioko vorzurücken. In⸗ folgedeſſen werden 9 Truppenzüge Paotingfu paſſieren. In Tſchangſchun ſteht die dritte Diviſion, die in Santſchu am Dienstag ankommen wird. Die Handelskammer in Peking erſucht die Regierung um 4000 Gewehre mit dazu gehöriger Munition zur Bewaffnung einer von der Kaufmannſchaf gebildeten Polizeitruppe. Dem Newyork Herald wird aus Peking kelegraphiert: Die Erregung wegen der Ermordung des Generals Wu durch die Mandſchu habe einen ſo großen Umfang ange ⸗ nommen, daß der Sturz der Dynaſtie unvermeidlich fei Die Führer der Nordarmee ſind überzeugt, daß der Mord vom Throne befohlen wurde Die Diplomaten, die ein allgemeines Blutbad befürchten, haben die Geſandtſchaften in Verteidigungszuſtand ſetzen laſſen und alle außerhalb wohnenden Fremden ſind aufgefordert worden, ſich in das Geſandtſchaftsviertel zu begeben. Die Mit lieder der Nationalverſammlung ſind zum größten Teil aus Flucht geflohen. Der Hof richtet ſich ebenfalls zur lucht. Wie man hört, iſt in dem Schutzgebiet Kiautſchou die Ruhe bisher nicht geſtört worden. Dasſelbe gilt von den Gebieten der Provinz Schantung im weiteren Um⸗ kreis des Schutzgebietes. Um allen Fällen gewachſen zu ſein, befinden ſich Truppen der Garniſon in Bereitſchaft. Es iſt entſprechender Wachdienſt eingerichtet worden. Die eſamte Beſatzung von Kiautſchou beträgt rund 2250 öpfe. Die Nachricht, daß 500 Seeſoldaten in Tſingtau zum Abmarſch nach Tientſin beſtimmt ſein ſollen, iſt unrichtig, da bisher Fremde in der dortigen Gegend nicht beläſtigt wurden und ſomit keine Veranlaſſun zur Entſendung einer deutſchen Abteilung vorliegt. Daß eine Kompagnie des Seebataillons in Tſingtau ſich zur Einſchiffung nach Schanghai in der Stärke von za. 250 Mann bereit hält, findet ſeine Beſtätigung. Dies dürfte im Zuſammenhang mit dem Vorſchlag des engliſchen Admirals Winsloe ſtehen, der bekanntlich die Beorde⸗ rung von je 1500 Mann Truppen für jede Macht nach Schanghai vorgeſchlagen hat. 5 5 Der türkiſch⸗italieniſche Krieg. Schwere Anklagen richtet ein engliſcher Berichter⸗ ſtatten gegen die Grauſamkeiten der Italiener in Tri⸗ polis und den italieniſchen Oberkommandanten. Die engliſche Zeitung„Weſtminſter Gazette“ erhält dar⸗ über eine weren bisher in Tripolis weilen. den Korreſpondenten Me. Cullagh. Dieſer, der auch fü! die Newyork World“ tätig iſt, hat, wie er nunmehr be⸗ tätigt, mit Herrn v. Gottberg, dem Korreſpondenten des„Berliner Lokalanzeigers“, zum Proteſt egen dil italieniſchen Barbareien dem General Caneva ſeine offi⸗ ziellen Papiere zurückgegeben. Beide Herren ſind dann am Samstag abgereist. Weiter ſollen noch alle engliſchen Berichterſtatter bis auf einen abreiſen. Me Cullagh ver⸗ ſichert, die Italiener hätten vierhundert Frauen und Kinder und viertauſend Männer erſchoſſen, von denen noch nicht hundert ſchuldig geweſen ſeien. Unter den vorſätzlich Erſchoſſenen hätten ſich Krüppel, Kranke, Blinde und Bettler befunden. Die Szenen bei den Maſſener⸗ ſchießungen ſeien ſchlimmer geweſen als jeder ruſſiſche Pogrom oder die armeniſchen Maſſakres. Erſt nach den Schlächtereien der Italiener hätten die Araber ange⸗ fangen, die Körper der Gefallenen zu verſtümmeln; an⸗ fangs hätten ſie ſich ſehr gut benommen. Nach der Dar⸗ 1 55 Me Cullaghs haben die Angriffe der Araber, obwo wurden, bei den Italienern die größte Panik hervor⸗ W Den lächerlichen italieniſchen Berichten zum rotz, wonach die Verluſte des Feindes nach Tauſenden zählen ſollen, iſt abſolut keine Aus ſicht vorhanden, daß die Italiener aus der Stadt nach der Wüſte gegen die feindliche Hauptmacht unter Fehti Bey verſtoßen kön⸗ nen. Sie ſind vollkommen belagert und zwar auf einem gun kleinen Gebiet. Die Araber ſind ſo nahe, daß ihre ugeln die Konſulate treffen; der deutſche und der ame⸗ rikaniſche Konſul mußten ihre Gebäude bereits verlaſſen. Die Cholera verbreitet ſich raſch, da auf beiden Seiten die Leichen der Gegner nicht beerdigt werden. General Caneva hält ſich ausſchließlich in der bombenſicheren Zitadelle und iſt an der Front nicht mehr ſichtbar; der Diviſionsgeneral tut das gleiche. Unter ſolcher Führung würde jede Armee demoraliſiert; die italieniſchen Trup⸗ pen ſind es bereits in hohem Grade. Der türkiſche Kriegsminiſter gibt eine von Enver Bey und dem Scheik der Senuſſi übermittelte Depeſche aus:„Die türkiſchen Truppen nahmen Derna wieder ein. Die Italiener hatten fünfhundert Tote; der Reſt der italieniſchen Beſatzung wurde gefangen genommen. 18 Geſchütze wurden erbeutet. Auf türkiſcher Seite gab es 80 Tote und 80 Verwundete. s Die Agence Havas meldet aus Malta: Der Ge⸗ ſundheitszuſtand in Tripolis ſcheint ſich zu verſchlech⸗ tern. Geſtern wurden in den Straßen der Stadt ungefähr 50 Leichen von durch Cholera oder Hunger verſtorbenen Eingeborenen gefunden. Auch in den Pal⸗ menpflanzungen befinden ſich viele Leichname. In etwa 40 Fällen wird täglich unter den italieniſchen Soldaten die Cholera feſtgeſtellt. i ſie bisher nur von rund 1500 Mann ausgeführt Lokales. Seckenheim, 9. November. Mitteilungen aus der Gemeinderats⸗Sitzung vom 7. November. Ein Grundſtück wird geſchätzt. Die Verſteigerung der Holzlagerplätze am Fröſchloch und an der Waldſpitze vom 3. ds. Mts. wird genehmigt. Desgleichen diejenigen über die Dungergebniſſe in der Friedrichsſchule, dem Krankenhaus und Rathaus. Die Verpachtung der Vorgärten in der Hauptſtraße wird genehmigt. Die Feſtſetzung der Brandentſchädigung an die Firma Benecke u. Cie. wird mitgeteilt. In der Angelegenheit der Herabſetzung des Strom- preiſes für elektriſche Energie wird weiterer Beſchluß gefaßt, Zur Anfrage Gr. Bezirksamts über die Feſtſetzung des Durchſchnittswertes der Naturalbezüge auf Grund der Arbeiterverſicherungsgeſetze wird beſchloſſen, daß für die Wohnung der Betrag von jährlich 70 Mk. anzuſetzen iſt. Die diesjährige Winterbekämpfung der Schnakenplage ſoll wiederum durch die Gemeinde ſelbſt erfolgen. Die 1. Klaſſe der Induſtrieſchule dahier ſoll in 3 Abteilungen unterrichtet werden. Die Kaſſenſtandsdarſtellungen der Kaſſen der Ge⸗ meinde werden bekannt gegeben. Daß Tüncher Jakob Groß und ſeine Ehefrau in Rheinau in den bad. Staatsverband aufgenommen wurden, wird mitgeteilt. a Bohrer Heinrich Gropp, Sohn der Joſef Gropp Eheleute wird als Ortsbürger aufgenommen. Verſchiedene Rechnungen werden zur Anweiſung ge⸗ nehmigt. Die Brötchen⸗Diebe ſind an der„Arbeit“ Geſtern morgen wurden von einem Fenſtergeſims der Mittelſtraße zwei mit Brötchen gefüllte Tüten geſtohlen. Da anzunehmen iſt, daß der oder die Diebe ſich auch weiterhin in den Beſitz für ihnen ſo billiger Frühſtücks ware ſetzen werden, ſo ſei die Einwohnerſchaft zur Vorſicht gemahnt. Vom Tabakmarkt liegen folgende Meldungen vor! Handſchuhsheim. Es macht ſich ein langſames Steigen der Tabakpreiſe bemerkbar. Für Tabak wurden 33, für Sandblätter 31 Mark geboten.— Von der mittleren Bergſtraße. Nachdem Grumpen und Sandblätter bereits vor 14 Tagen verkauft wurden, kommt auch in den Verkauf des eigentlichen Tabaks Leben. Be⸗ reits ſind in den letzten Tagen viele Verkäufe abgeſchloſſen worden. Pro Zentner werden 32—35 Mk. bezahlt. Sulzbach. Der hieſige Tabak wurde dieſer Tage zum Preiſe von 32 Mark pro Zentner verkauft. Für Sand⸗ blatt wurde 30 Mark bezahlt.— Aus Mittelbaden. Der Tabakverkauf iſt gegenwärtig ein recht lebhafter. Es werden für Sandblätter pro Zentner 26 bis 31 Mark bezahlt. 35 Mark erlöſt worden.— Kirchheim. Am Montag und Dienstag befanden ſich hier eine größere Anzahl von Tabakhändlern. Käufe wurden aber bis jetzt nicht abge⸗ ſchloſſen, da der Preis von 40 Mk., welchen die Tabak- bauern verlangen, den Käufern zu hoch erſcheint, erſtere aber nicht billiger abgeben wollen. Novemberſtürme haben in den letzten Tagen ſowohl in den deutſchen Gewäſſern wie auch an der engliſchen und franzöſiſchen Küſte ziemlich ſtarken Schaden angerichtet. Auch aus Dänemark kommen Meldungen, wonach in der letzten Zeit orkanartige Stürme geherrſcht haben. Wenn wir auch im Innern des Landes nicht ſo ſehr von dieſen Stürmen betroffen werden, ſo machten ſich die rauhen, kalten Novemberwinde doch ſchon mehr als einmal au bei uns geltend. Während der Sonntag im allgemeinen von dem bekannten Novemberwetter begünſtigt war, er“ freute uns geſtern wieder lachender Sonnenſchein, der in uns die ſchuͤchterne Hoffnung erweckt, daß vielleicht auch der November ſeinem Vorgänger es nachmacht und uns mehr ſchoͤne Tage beſchert, als wir es ſonſt von ihm ge? wöhnt ſind. Wollen wir hoffen, daß wir uns in diefer Erwartung nicht täuſchen. 5 Brand. Dienstag morgen ½3 Uhr brach in der Dachpappenfabrik von Kochenburger u. Hörd in Rheinau Feuer aus, das ſich ſehr raſch ausbreitete. iſt wahrſcheinlich im Büro entſtanden und dehnte ſich auf die Lagerhalle aus. Den angeſtrengten Bemühungen der ſchnell auf dem Brandplatze erſchienenen Freiw. Feuer wehr Rheinau und der Fabrikfeuerwehr der Rheiniſchen Gummi- und Celluloidfabrik gelang es jedoch, das Feuer bald auf ſeinen Herd zu beſchränken und das Maſchinen“ haus, ſowie die übrigen Fabrikräume außer der Lagerhalle vor dem Brande zu bewahren. Sehr ſtark gefährdet war infolge der herrſchenden Windrichtung auch die cher e Fabrik von Lechner u. Crebert, konnte aber durch 5 Maßnahmen der Feuerwehren geſchützt werden. Der Ge bäudeſchaden wird auf 4000 Mk. und der Materialſchade ebenfalls auf 4000 Mk. geſchätzt. Die Entſtehungsur ſache iſt bis jetzt noch unbekannt. Aus Nah und Fern. Mannheim. Am Montag, den 20. November, abends 8 Uhr findet im Liedertafelſaal K 2 eine 5 5 meine Handwerkerverſammlung ſtatt. In derſelben 1 der Präſident des Landesverbandes der badiſchen Gewer. und Handwerker⸗Vereinigungen, Herr Stadtrat Niederbühe. Raſtatt einen Vortrag halten über: die Notwendigkeit 1 Organiſation, die Einrichtungen des Großh. Landesg werbeamtes, die Gewerbeförderung durch die Regie in die Einrichtungen der Handwerkskammer und die 25 richtungen des Landesverbandes, wie Krankenkaſſe, 3 5 kaſſe, Erholungsheim uſw. Jeder ſelbſtändige Handwe 8 und Gewerbetreibende des Amtsbezirks Mannbein. organiſtert oder nicht, iſt zu dieſer Verſammlung 1 55 laden. Es liegt gewiß im eigenen Intereſſe, E der noch nicht organiſierten Handwerker und 86 treibenden, dieſer Aufforderung Folge zu leiſten. Zutritt zu der Verſammlung iſt frei. Für Grumpen ſind an verſchiedenen Plätzen Das Feuer 75 1 ( Karlsruhe, 8. Nov. Der Parteitag der nakio⸗ halliberalen Partei Badens findet am 2. und 3. Dez. m Offenburg ſtatt. (9) Karlsruhe, 8. Nov. Das Generalſekretariat der nſervativen Partei teilt mit, daß die von uns gebrachte Lachricht, Freiherr von Gemmingen, der Kandidat der onſervativen und des Zentrums im 10. Reichstagswahl⸗ keis, trage ſich mit der Abſicht, von ſeiner Kandidatur zurückzutreten, nicht zutrifft. f () Lörrach, 8. Nov. Um den minderbemittelten amilien billigere Milch zu verſchaffen, hat der hieſige ſumverein für ſich und ſeine Filialen einen Milch berkauf eingerichtet. Der Liter Milch in beſter Qualität bird zu 21 Pfg. abgegeben. Für ärmere und kinderreiche Familien iſt dieſer Milchverkauf ein Vorteil, der allge⸗ mein begrüßt wird. 100 Mosbach, 8. Nov. Die Firma Ginsberg in Ber⸗ in, eine der bedeutendſten Diamantfirmen Teutſchlands, t hier eine Diamantſchleiferei errichtet. Der hieſige betrieb arbeitet zunächſt mit 25 Arbeitern, der Saal iſt doch für 60 Schleifſtühle eingerichtet und der hape Bau erart aufgeführt, daß Arbeitsräume für 100 Arbeiter leicht geſchaffen werden können. 433 () Hornberg, 8. Nov. Bei der Bürgerausſchuß⸗ dahl der 3. Wählerklaſſe, welche nach dem neuen Ver⸗ Altniswahlverfahren vorgenommen wurde, erhielten die und das Zentrum 2 Sitze. 5 f ( uneberlingen, 8. Nov. Schon wieder ſind ge⸗ piſſenloſe Diebe, denen nicht einmal die Ruheſtätte un⸗ erer Toten heilig iſt, an der Arbeit geweſen. In der acht vom Samstag auf Sonntag wurde der Opferſtock ler Friedhofkapelle erbrochen und ſeines Inhaltes be⸗ nubt. Der Dieb erbrach ein Fenſter und gelangte ſo in 8 Innere der Kapelle.— Ein weiterer Einbruch ge⸗ 0 in der Nacht vom Sonntag auf Montag in der Hol bacher Kapelle. Was für ein niederer Charakter muß J wohl ſein, der ſich nicht ſcheut, zur Nachtzeit in ein bottes haus zu ſchleichen, um dortſelbſt ein Meßgewand u rauben. (Meßkirch, 8. Nov. Bei den Bürgerausſchuß⸗ gahlen wurden in der 3. Klaſſe 12 Liberale und 8 Zen⸗ um, in der 2. Klaſſe 5 Liberale und 5 Zentrum gewählt. (Pforzheim, 8. Nov. Auf den vorgeſtern abend N N. iet im 7.11 Uhr hier abgehenden beſchleunigten e zurden kurz nach der Abfahrt zwiſchen Bahnhof un tunnel drei ſcharfe Schüſſe abgegeben. Offenbar handelt ſich um einen äußerſt frevelhaften Streich, der wohl berlegt war, ſonſt hätten die drei Schüſſe nicht ein und leſelbe Fenſterſcheibe treffen können. Glücklicherweiſe zurden keine Perſonen verletzt. Der Staatsanwaltſchaft Anzeige erſtattet. Da die Schüſſe die linke Seite des ugs trafen, dürfte lt. Bad. Beob. der Täter in der Nähe Bahnhofs bei den angrenzenden Häuſern ſich aufge⸗ alten haben.. () Karlsruhe, 7. Nov. Nach dem Kirchenſteuer⸗ a branſchlag der katholiſchen Kirche in Baden, der der den 21. November nach Freiburg einberufenen Aeuerſynode zur Genehmigung vorgelegt wird, ſoll das denſteinkommen der katholiſchen Geiſtlichen um je 100 k. und in ſeinem Höchſtbetrag für Geiſtliche mit mehr 8 30 Dienſtjahren um 200 Mk., nämlich von 3400 3600 Mk. aufgebeſſert werden. Durch Leiſtungen erwächſt der allgemeinen Kirchenkaſſe ein Aufwand u 425 000 Mk., gegen bisher ein Mehraufwand von 9000 Mk. Nach dem neuen Gehaltstarif beträgt das inkommen der katholiſchen Geiſtlichen bis zum 10. lenſtiahr 2100 Mk. In der fünften Altersklaſſe, 26 30 Dienſtjahre, beziehen die katholiſchen Geiſtlichen 0 9 Mk. und in der 6. Altersklaſſe künftig 8 1. 0 Karlsruhe, 7. Nov. Der neue Katalog der ſbliothek des Gr. Landesgewerbeamts, der etwa 35 000 ( Schlagwortſhſtem angelegt und ſo überſichtlich, daß ann ſich in demſelben leicht zurechtfinden und un Auswahl kreffen kann. Außer dem Abdruck der für Benützung der Bibliothek giltigen Vorſchriften ent⸗ ferner ein Verfaſſer⸗ und Ortsverzeichnis Die ltothek umfaßt die neueſten, wie auch ältere Werke ſorlagen und Textwerke) hauptſächlich aus folgenden 1 bieten: Technik, mit beſonderer Beachtung der Hand⸗ kekstechnik, Ingenieurwiſſenſchaften(Hochbau, Tief⸗ u. Maſchinenbau), Kunſt(Malerei, Plaſtik, Liebhaber⸗ kate) und Kunſtgewerbe, Naturwiſſenſchaft, Volkswirt⸗ haft, Handel, Statiſtik, Rechtswiſſenſchaft(auf dem biete des Gewerbeweſens), ſoziale Frage, eſundkeits⸗ zen uſw. Auch die einſchlägigen techniſchen und künſt⸗ ischen Fachzeitſchriften ſind zahlreich vertreten: die gheſchloſſenen gebundenen Jahrgänge derſelben werklen krfalls ausgegeben. Die Benützung der Bibliothek iſt zanntlich unentgeltlich. Für Sendungen an Privat⸗ onen trägt die Bibliothek die Koſten der Zuſendung, Entleiher die der Rückſendung. Geſchieht die Ent⸗ hung aber durch Vermittelung eines gewerblichen Ver⸗ s oder einer gewerblichen oder kaufmännischen Schule, lärägt die Bibliothek ſämtliche Transportkoſten, alſo in die des Rücktransports. Die wünſchenswerte häufige a umfaſſende Benützung der Bibliothek und die den ſpürfniſſen des Beſtellers entſprechende Auswahl der jucher und Vorlagenwerke wird durch die Benützung des 0 1 en Katalogs weſentlich erleichtert. Es empfiehlt ſich e Anſchaffung desſelben deshalb insbeſondere für ge⸗ ſuhliche und kaufmänniſche Vereine und Schulen, für worden, Gemeinden und techniſche Aemter. k tätigen Korporationen, außerdem aber auch für chäftsfirmen und Einzelperſonen, die die Bibliothek Ireder in Anſpruch nehmen wollen. Der Preis des U umfangreichen Katalogs(930 Seiten) beträgt 2 ue für gewerbliche Vereine 1 Mk. Für die am meiſten llietenen Handwerksarten ſind Auszüge aus dem Ka⸗ i(Spezialkataloge) erſchienen, die ſich auf das für einzeſnen Handwerkskarten in Betracht kommende ozialdemokraten 12, die vereinigten Liberalen Parteien über den Pfründeertrag hinausgehenden Aufbeſſerun⸗ fünde umfaßt, iſt erſchienen. Der Katalog iſt nach dem für die auf volkswirtſchaftlichem oder ſozialem Pfg. erhältlich. Ihre Anſchaffunng empfiehlt ſich ins⸗ beſondere für Innungen, Fachvereine und Fachgenoſſen⸗ ſchaften, ſowie für die einzelnen Handwerker, die ſich über das für ihr Handwerk vorhandene Bildungs⸗Vor⸗ lagen⸗ und Anleitungsmaterial auf dem laufenden hal⸗ ten wollen. Anfragen und Beſtellungen auf den Haupt⸗ oder die Spezialkataloge ſind an die Bibliothek des Gr. Landesgewerbeamts in Karlsruhe zu richten. (%) Offenburg, 7. Nov. Am Sonntag fand hier unter dem Vorſitze von Stadtrat Oſtertag Karlsruhe in Anweſenheit von Vertretern des Staates und der Bucher An- WörHügbfinnferial ber Bibliorher Boche 4 e ſind zum Preis von 10 bis 0 Stadtverwaltung eine Tagung des Landesverbandes bad. Fremden⸗ und Verkehrsvereine ſtatt. Es wurden eine Reihe wichtiger Fragen, deren Förderung ſich der Lan⸗ desverband zur Aufgabe gemacht hat, erledigt. Der nüchſte Verbandstag wird in werden. 5 a ( Freiburg, 7. Nov. Wie bereits mitgeteilt wurde, haben infolge Ablebens des Geh. Kommerzienrats Pfeil⸗ ſticker dahier die oberbadiſchen Handelskammern— Frei⸗ burg, Konſtanz, Schopfheim und Villingen— am 8. November einen neuen Vertreter in die erſſe Kammer zu wählen. Als Kandidat wurde der Vorſitzende der Konſtanzer Handelskammer Geh. Kommerzienrat Stro⸗ meyer aufgeſtellt. N 1 ( Todtmoog, 7. Nov. Bei der am Samskag vorgenommenen Bürgermeiſterwahl wurde der bisherige Bürgermeiſter J. Schmidt mit 233 von 236 abgegebenen Stimmen wiedergewählt.— Wie man hört, wird mit dem nächſten Frühjahr ein Automobilverkehr Todtmoos⸗ Wehr eingerichtet werden. 5 St. Blaſien, 7. Nov. Der Gipſer Gentel aus Wilhelmsfeld, der vor einigen Wochen im Schrießheimer Wald ein 21jähriges Mädchen vergewaltigte und dann klüchtig ang, wurde hier verhaftet. Neues aus aller Welt. * Liebestragödie. In Düſſeldorf wurde in einem Hotel der 30jährige Kunſtglaſer Hans Wicht aus Qued⸗ linburg und die 25jährige Ehefrau Rauch aus Dort⸗ mund erſchoſſen aufgefunden. Die Frau hinterläßt 2 kleine Kinder. * Gemaßregelt. Der Düſſeldorfer Rechtsanwalt Dr. Bachmann iſt durch Urteil des Ehrenrates aus der Liſte der Reſerve⸗Offiziere geſtrichen worden, weil er während der jüngſten Reichstagserſatzwahl einer Ver⸗ ſammlung der fortſchrittlichen Volkspartei präſidierte, in der die Parole für den Sozialdemokraten ausgegeben wurde. f * Räuberiſcher Ueberfall. Räuber überfielen abends das Stationsgebäude der Station Spiri der ruſ⸗ ſiſchen transkauſaſiſchen Bahn, töteten den Stationschef und einige Poliziſten, verwundeten den Gehilfen des Stationschefs ſchwer und raubten die Kaſſe. Hierauf ent⸗ 4 flohen ſie unerkannt. 5 5 * Rieſenbetrügereien eines amerikaniſchen Großkaufſmannes. Aus Newyork wird mitgeteilt: Pembroke Pitt, der Seniorchef des großen Getreideexport⸗ geſchäfts Pitt Brothers u. Co. in Baltimore iſt flüchtig, ſeworden. Er wird angeklagt, Banken in Newyork und Baltimore um viele 100 000 Dollar vermittels gefälſch⸗ ter Getreidekonnoſſements betrogen zu haben. Die Poli⸗ zeibehörde hat ſömtliche Seehäfen und großen Städte von der Flucht Mr. Pitts in Kenntnis geſetzt. Die genaue Summe, um die die betreffenden Banken geſchä⸗ digt worden ſind, ſteht noch nicht feſt. Vorläufig ſchätzt man ihre Verluſte auf über 3 Millionen Mk. * Die Entwicklung des deutſchen Bergbaues im letzten Vierteljahrhundert. Mindeſtens in gleichem Umfange wie die Induſtrie hat ſich im letzten Vierteljahrhundert der deutſche Bergbau entwickelt. Ins⸗ beſondere läßt ſich in dieſem Zeitraum eine ganz rieſige Betriebskonzentration beobachten. Von 1886 bis ein⸗ ſchließlich 1910 hat ſich die Zahl der Bergbaubetriebe in Deutſchland nur von 1658 auf 1937 erhöht; die Zahl der Betriebe ſtieg um 279 oder um 16,9 Prozent, da⸗ gegen iſt die Zahl der im Bergbau beſchäftigten Arbeiter geſtiegen von 343 709 auf 825 777, um 482 068 oder um 140,3 Prozent. Im Jahre 1886 kamen auf einen Betrieb im Durchſchnitt 207 Arbeiter, im Jahre 1910 426 Arbeiter. Die im Jahre 1886 gezahlte Lohnſumme ſtellte ſich auf 250,8 Millionen Mk.; im vergangenen Jahre wurden in den Bergbaubetrieben insgeſamt 1110, Millionen Mk. Löhne gezahlt; der durchſchnittliche Jah⸗ resverdienſt eines Arbeiters war im gleichen Zeitraum geſtiegen von 720 Mk. auf 1344 Mk. * Selbſtmord. Im Schnellzuge Wien⸗Krakau hat ſich der öſterreichiſche Hauptmann und Rechnungsführer des 3. Ulanenregiments, Karl Tucho, in einem Anfall von Geiſtesſtörung mit einem ſcharfen Meſſer den Hals durchſchnitten. Er war ſofort tot. * Bräutigam auf Probe. Aus Newyork wird ſemeldet, daß Harold Sterling Vanderbilt mit Miß leanor Sears, einer Dollarprinzeſſin, eine Probebraut⸗ eit von 12 Monaten vereinbart hat. Die beiden jungen Pente wollen während dieſer Zeit ſo viel Zeit wie möglich miteinander zubringen, um zu erproben, ob ſie für einander paſſen. Falls ſie ſich vom Gegenteil über⸗ zeugen, werden ſie ſtill auseinander gehen, andernfalls wird Hochzeit gefeiert. Dieſe Probebrautzeiten werden deshalb in Amerika immer mehr Mode, weil ſie die Möglichkeit einer Klage auf Bruch des Eheverſprechens ausschließen. 8 Deutſche Kaufleute in engliſcher Beleuchtung. In unſerer Zeit, wo die Rivalität zwiſchen dem Kaufmann deutſcher und engliſcher Zunge ſich zuſehends verſchärft und hüben und drüben zu unrichtigem Urteil verleitet, dürfte es nicht unintereſſant ſein, zu verneh⸗ men. wie ein Enaländer. ein Kenner Afrikas, S. Hl. — Wertheim abgehalten Harris, der range Jahre am Kongo gearbeitet und ki lich der Goldküſte Weſtafrikas einen Beſuch abgeſtat hat, ſich Über die dortigen Handelsunternehmungen de Miſſions⸗Handlungs⸗Geſellſchaft in Baſel, in denen deut ſche und deutſch⸗ſchweizeriſche Kaufleute harmoniſch mit⸗ einander arbeiten, ausſpricht. Harris kommt in den„Daily News“ im allgemeinen zuerſt auf den Unterſchied in der Miſſionsmethode der engliſchen und der Basler Miſſion bei voller Würdigung ihrer eigentlichen geiſtlichen Aufgabe nebenbei noch dur Angliederung von Lehrwerkſtätten und eines kaufmänni⸗ ſchen Hüternehnens en großem Stil eine Arbeik 58 richte, welche die ungeteilte Anerkennung der Gouvk⸗ neure, der Beamten und übrigen Kaufleute finde. Es ſei damit? ein ſchwieriges Erziehungsproblem angepackt, ohne das der kräftige Typus des chriſtlichen Negers nicht zur rechten Entwicklung kommen könne. Nachdem er ſich über die eigentliche Miſſionstätigkeit, die Organiſakion der chriſtlichen Gemeinden und ihre finanziellen Unter⸗ lagen verbreitet hat, erkennt ey“ an, daß das Reſultat der geſamten Basler Miſſionskätigkeit in der Nolonie überall zutage trete. Die höflichen ſchwarzen Kommis und höheren Angeſtellten, die Re ierungsbeamten, hat⸗ ten faſt alle ihre Ausbildung in den Basler Miſſions⸗ ſchulen erhalten, und der ſtellvertretende Gouverneur habe nicht angeſtanden, ihm zu geſtehen, daß er ſeine beſten Beamten der Basler Miſſion verdanke. f Er ſchreibt dann über die Handelsunternehmungen: Sie zerfallen in induſtrielle Lehrwerkſtätten, und es iſt eine Freude wahrzunehmen, mit welchem Eifer, welcher Energie Eingeborene Schreinerei, Tiſchlerei und aller⸗ hand Handwerke erlernen. Aber die Haupttätigkeit gip⸗ felt in den kaufmänniſchen Betrieben mit ihrem Import europäiſcher und Export afrikaniſcher Erzeugniſſe. Zirta 24 europäiſche Kaufleute ſind unterſtützt durch eine groß Zahl eingeborener Kommis und Filialleiter, welch leß⸗ tere teilweiſe ganz ſelbſtändig arbeiten, vielfach Jahr⸗ zehnte im Dienſt ſind und Salarien beziehen, die auch in Europa als hohe betrachtet würden. Was da geleiſtet wird, verdient vollſte Anerkennung. Einer der führen⸗ den engliſchen Beamten ſagte mir dieſer Tage:„the moſt buſſineßlike“— das geſchäftstüchtigſte Handelshaus auf der Goldküſte ſind die Basler Miſſionsfaktoreien. Ihre Leute wiſſen immer genau Beſcheid, ſie ſind die Pünkt⸗ lichkeit ſelber und ihre ganze Organiſation iſt ſo durch⸗ dacht und auf der Höhe, daß ſie ſich immer unſerem Verkehr und ſeinen Erforderniſſen anpaſſen.“ Harris verrät dann aber auch den tiefſten Grund, warum das ſo iſt, indem er auf den engen Zuſammen⸗ hang verweiſt, in dem dieſe Miſſionskaufleute zu den Miſſionaren und dem Miſſionswerk ſtehen. Denn beiden iſt ihre Arbeit Gewiſſensſache. Und wenn auch die Kauf⸗ leute finanziell weſentlich beſſer geſtellt ſind als die Miſſionare, ſo leitet ſie alle doch dasſelbe Motiv in ihrer Arbeit. So ſcheint alſo doch nach dieſem unparteiiſchen Zeugnis der Kaufmann deutſcher Zunge ſeinen Platz auf engliſchem Kolonialboden trotz aller Politik ehrenvoll u behaupten, und wir möchten darum der Basler Miſ⸗ ſionshandlungsgeſellſchaft nur wünſchen, daß ſich unter unſeren jungen Kaufleuten allezeit geeignete Kräfte mel⸗ den in dieſe intereſſante, vielſeitige und nach jeder Rich⸗ tung hin vollauf befriedigende Kolonialtätigkeit. Für die Redaktion verantwortlich: Hugo Loeb in Seckenheim CC ͤ dd BSBaubmission. Der Bedarf an Kals 1. Forte für die Friedrichs⸗ ſchule dahier ſoll im Wege der Submiſſion vergeben werden. Angebote über Ruhr- u. Grobkoks 1. Sorte ſind mit der Aufſchrift Submiſſton auf Kokslieferung ver⸗ ſehen bis ſpäteſtens 20. November 1911 bei uns ein⸗ zureichen. Seckenheim, den 8. November 1911. Gemeinderat: Volz. Koch. Turn-Verein Seckenheim. Am Fountag, den 12. ds. Mts. Turngang mit folgendem Programm: Abmarſch. vom Lokal„Zähringer Hof“ 3/9 Uhr. Abfahrt vom Ladenburger Bahnhof 94r nach Auerbach, von dort zu Fuß über das Felſenmeer und weiter über die Berge nach Weinheim. Von Weinheim mit der Bahn Rückfahrt nach Ladenburg. Die zirka 6⸗ſtündige Tour wird ohne Einkehr ausge⸗ führt, daher Mundvorrat mitnehmen. Gäſte ſind willkommen. Der Tururat. Ehrbar's Efbisch- Bonbons aus der Zuckerwarenfabrik von Georg Ehrbar, Maun⸗ heim, Q 1, 15 iſt ein bewährtes und vorzügliches Linderungsmittel gegen Huſten und Heiſerkeit. Nur echt zu haben in Heckenheim bei: Eder Johann Seitz Suſanna Bickon Andreas Sitzler Karl Erny Johann Schad Ludwig Friedel Johann Schwöbel Kath. Wwe. Gropp Joſeph Weinle Jakob Heidenreich Philipp Würthwein Jakob Hörner Phil. Wuͤrthwein Valt. Wwe. Seitz Peter Klopfer David Seitz Adolf Zimmermann Georg. In Avesheim bei: Bühler Daniel Weber Friedrich An- u. Perkauf von Liegenſchaften Vermittelung von Hypotheken urg 207 Carl Arnold, Seckenheim, Nammfir. 1. NN. * en eee 1 f — .— ————— — Herbst- Kontroll- Versammlungen ion im Landwehrbezirk Mannheim, Bezirk des Hauptmeldeamts Mannheim, für Mannheim⸗Land. Zur Teilnahme ſind verpflichtet: Sämtliche Unteroffiziere und Mannſchaften der Jahres⸗ klaſſen 1904 bis 1911, ſowie diejenigen der Jahresklaſſe 1899, welche in der Zeit vom 1. April bis 30. September 1899 eingetreten ſind. i Es haben zu erſcheinen: In Seckenheim— Schlößchen: Dienstag, den 14. November 1911, vormittags 9 Uhr: Alle oben aufgeführten Mannſchaften der Gemeinden Seckenheim und Ilvesheim. Mmuitärpasse und Rriegsbeorderungen sind mitru⸗ bringen. Die Jahresklaſſe jeden Mannes befindet ſich auf der Vorderſeite des Militärpaſſes verzeichnet. Unentſchuldigtes Fehlen und Erſcheinen zu einer unrichtigen Kontrollver⸗ ſammlung werden beſtraft. Erſatzreſerviſten haben zur Herbſt⸗Kontrollverſammlung nicht zu erſcheinen. Bezirks-Rommando mannheim. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, 7. November 1911. gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Nachdem die Arbeiten über das Aufmachen des Dürr⸗ holzes an den Unternehmer Thomas Seitz II. dahier ver⸗ geben wurden, weiſen wir ausdrücklich darauf hin, daß nut ſolche Arbeiter zum Holzmachen zugelaſſen werden, welche von dieſem eine ſchriftliche Beſtätigung erhalten haben und ſich durch eine ſolche ausweiſen können. Auch hat jeder zur Einſtellung kommende Arbeiter bei Meidung ſofortiger Entlaſſung jedwelchen Anordnungen der Gemeinde und der Waldhüter unbedingte Folge zu leiſten. Seckenheim, den 1. November 1911. gürgermeiſteramt: Volz. Schmitt. Koch. Holzfag. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß am Samstag, den 11. November 1911 der er ſt e Holztag ſtattfindet. Seckenheim, 6. November 1911. Gemeinderat: gelingen immer. Nan versuche: Biskuit- Kuchen. Zutaten: 8 Eier, 300 g Zucker, ½ Päckchen von Dr. Oetker's Vanillin-Zucker, 300 g Hehl, ½ Päckchen von Dr. Oetker's Backpulver. Zubereitung: Eier, Zucker und Vanillin-Zucker werden scliaumig gerührt, dann nach und nach das mit dem Back- pulver gemischte Flehl hinzugetan. Die fertige lasse wird in eine mit Butter ausgestrichene Form gefüllt und bei mäßiger Hitze etwa/ Stunde gebacken. 1¹ 58 0 + 5 Nähr- und Kräftigungsuittel! Nestle Mehl, Kufeke Mehl, Theinhardt's Kinder- nahrung, Neudeck's Kindernahrung, Hygiama, Mondamin, Soxleth's Nährzucker, Milchzucker, condens. Milch, Ramogen, Hämacolade, Racahout, Hafercacao, Eicheloacao, Tropon, Malztropon eto. Plasmon, Bioson, Sanatogen, Biomalz Fleischextrakt eto. empfiehlt Apotheke in Seckenheim. Geschäftsbücher un neden Georg Zimmermann. Städt. Sparkasse Schwetzingen mit Gemeindebürgschaft.— Sämtliche Einlagen f werden vom Tage der Einzahlung an zu 3% Prozent verzinst. Die kühlen Tage kommen ſchneller als man denkt. 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Die verehrlichen Vorſtandsfrauen und Beiräte wer“ den hiermit zur Verſammlung auf Daunerstag, den 9. ds. Mts., abends 8 Uhr i Rathaus freundlichſt eingeladen. N Um vollzähliges Erſcheinen wird dringend gebeten Seckenheim, 9. November 1911. Die 1. Präſidentin: A. Stadtelberger Verein ehem. Iller Seckenheiſſ. Samstag, den 11. d. Mts., abends ½9 Ahr im„Hirſch“ Feſtausſchußlitzung. Der Vorſitzen de FSammeſ- Anzeiger. nur für Mitglieder der audw. Ein. 1. Nerkanfsgeuoſſenſt II fettes Schwein zu verkaufen . Leonhard Hoffmann, Friedrichſtrah⸗ 1 fettes Schwein zu verkaufen 5 Leonhard Wetzel, Friedrichſtraße? Joh. Nheinschmidt Seckenheim, Friedriehstelderstrasso An- und Verkauf gebrauchter Säcke. Anfertigung von Wagen u. Pferdedecken zu billigsten Preisen. 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