* e 4 Die Wertzuwachsſteuer. Nach einem Vortrag von Rechtsanwalt Gräsle 5 in Cannſtatt. 8 1 Das Bedürfnis einer Orientierung über die haupt⸗ ächlichſten Grundſätze der Wertzuwachsſteuer iſt zur Zeit ein beſonders ſtarkes und die Notwendigkeit einer ſolchen Orientierung für den Steuerzahler erhöht ſich koch dadurch, daß die geſetzauslegenden Faktoren viel⸗ lach noch ſtark im Dunkeln tappen in der Anwendung ber teilweiſe ganz neuen Grundſätze, die das Geſetz gufſtellt. i Die Beſteuerung des unverdienten Wertzuwachſes it zwar ſchon von langer Hand durch die national⸗ Nonomiſche Wiſſenſchaft vorbereitet, und einige Bundes⸗ Haäten des deutſchen Reiches haben ſich dieſe Steuer⸗ quelle ſchon vor längerer Zeit erſchloſſen. Für unſer Land bietet ſie jedoch eine völlig neue Erſcheinung, nit der die Einzelnen um ſo mehr zu rechnen haben, als die Steuerſchraube dieſes Geſetzes ganz ge⸗ waltige angezogen werden kann,— ſo ſehr,— daß für die Zukunft die Höhe dieſer Steuer als ein für a ganze Geſchäft mitbeſtimmender Faktor anzuſehen ein wird. 2 Die Steuer wird vom 1 als a Haier Khoben. Es iſt Ihnen wohl bekannt, daß ſie unter die e gehört, welche ſich der Reichstag k ſeiner Not nach der Ablehnung der Reichserbſchafts⸗ ger ausgeklügelt hat. Sie marſchiert daher inſofern in in Arm mit der Bierſteuer und der Zündholz⸗ teuer, und man wird nicht ſagen können, daß ſie ſich unter dieſen etwa in guter Geſellſchaft befände. d Zuwachsſteuer ragt aber trotz ihrer vielfachen rten unter dieſen Aushilfsſteuern wenigſtens als die⸗ genige hervor, die 8 25 8 1 1 9 und gerechteſte zu bezeichnen iſt, und ſie iſt ſteuer⸗ e deshalb intereſſant, weil gerade der Nabe beſonders mdgedanke der Beſteuerung des unverdienten Ver⸗ IWgensgufluſſes, welchen die Reichstagsmehrheit in der Form der Reichserbſchaftsſteuer abgelehnt hatte, nun⸗ Fehr doch in der Form der Zuwachsſteuer geſetzlichen Tusdruck zu finden beſtimmt war. Es iſt nun die age, ob das bekanntlich mit einer gewiſſen Eile ge⸗ affehe Geſetz die an ſich gerechte Beſteuerungsidee in der richtigen M. iſe verwirklicht hat. l . Ich will damit zu dem Geſetz ſelbſt übergehen und zunächſt den formellen Inhalt desſelben kurz ſtrei⸗ el er für das allgemeine Publikum von In⸗ ſſe iſt, und zwar zunächſt das Verfahren. * 2————— 8 22 4 Schutzengel über Euch Kriminalroman aus den ſiebziger Jahren 8 von Hans⸗Chriſtian Herzlieb. 9(Fortſetzung.) Machdruck verdoten.) mmer unſicherer fühlte er den Boden unter ſeinen Fuße 3 1 langſamer und vorſichtiger gehen, um die zahlreichen und oft ſehr tiefen Pfützen zu vermeiden, in denen ſein Fuß einſank. Die Klage⸗ aute, die ihn von ſeinem Wege abgelockt hatten, wur⸗ den immer ſchwächer, doch glaubte er, daß ſie nun mehr aus der Nähe kamen. Er blickte ſuchend um ſich — es war ſeltſam— er vernahm plötzlich einen ſchwe⸗ len Seufzer, der vor ſeinen Füßen aus dem Boden aufzuſteigen ſchien, und trozdem vermochte er nichts zu unterſcheiden, als das im Nachtwinde ſich leiſe bewe⸗ gende Schilfgras. Die abergläubiſchen Gedanken be⸗ gannen von neuem in ihm aufzuſteigen. i Da wurde mit leiſer, todestrauriger Stimme der Name„Lucie“ gerufen, und er erkannte augenblicklich die Stimme. Das war ja des Hirſchenbauern alte Magd, die verrückte Ada— wie oft war er als Kind auf ihren Knien geſeſſen und hatte ihren wirren Er⸗ zählungen gelauſcht, die ſich immer nur um ihr ver⸗ ſchwundenes Kind, die kleine Lucie, drehten „Ada, Ada, wo biſt du?“ rief er ſo laut als er gur konnte. 255 i„Hier! O, ich leide gar ſo entſetzlich!“ klang es genau bieder ſo rätſelhaft nahe wie zuvor. Sul en l auf dem Boden nieder und taſtete, lingſam vorwärts rutſchend, mit den Händen unter das pig wuchernde Schilfgras, während er von Zeit zu Zeit Adas Namen rief und ſtets eine kurze, klagende Antwort behielt. Endlich war er bei der Stelle angelangt, wo 00 Aobert ſein Opfer dicht mit Gras und Wurzeln bedeckt hatte. Er entfernte die kalte, feuchte Decke von der Un⸗ ichen, die, froßſerßarrt, ſich nicht mehr bewegen . Ante. n f 8 0 Hmisblaf Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. und Notare zu erfolgen hat, Veräußerungsvertrag nicht vor Behörde oder Notar vollzogen wurde, auch ſeitens des Veräußerers und des Erwerbers zu erſtatten iſt. Es genügt, daß einer von dieſen die Anmeldung beſorgt, es können aber im Unterlaſſungsfalle beide durch Ordnungsſtrafen hiezu maebalten werden. Die Friſt beträgt einen Monat. Die Pflicht zur Anmeldung iſt in allen Fällen des Uebergangs von Grundſtückeigentum gegeben und zwar, wie hervorzuheben, auch dann, wenn aus irgend einem Grunde Steuerfreiheit eintreten ſollte. Findet die Steuer⸗ behörde nach Eingang der Anmeldung, daß eine Be⸗ ſteuerung in Frage kommen kann, ſo iſt auf Verlangen der Behörde die Zuwachsſteuererklärung binnen zwei Wochen abzugeben, deren Abgabe wiederum durch Ord⸗ nungsſtrafen erzwungen werden kann. Es mag auch darauf hingewieſen werden, daß wiſſentlich unrichtige Erklärungen mit empfindlichen Strafen bedroht ſind. Was nun die zeitliche Geltung des Geſeßes an⸗ gangt, ſo beſtimmt das Geſetz ſelbſt als den Tag ſeines Inkrafttretens den 1. April 1911. Gleichzeitig ſpricht 2s aber aus, daß es rückwirkend Anwendung zu finden habe auf alle vom 1. Januar 1911 ab geſchehenen ſteuer⸗ pflichtigen Rechtsvorgänge.. Danach ſind alſo alle Eigentumsübergänge, die ſchon vor dem 1. Januar 1911 ſtattgefunden haben, ſteuerfrei geblieben. Dieſe Rückwirkung, die die ſteuer⸗ pflichtigen Vorgänge nur des vorhergehenden Viertel⸗ ſahves einbezieht, iſt natürlich ſehr harmloſer Natur. Leider beſchränkt ſich aber die tatſächliche Rück⸗ wirkung nicht auf dieſes Vierteljahr. Das Geſetz zeigt vielmehr den Pferdefuß an einer anderen Stelle, und zwar da, wo es den Zeitraum beſtimmt, der für die Bemeſſung des Zuwachſes maßgebend ſein ſoll. Bis jetzt iſt nur der Endtermin dieſes Zeitraumes beſtimmt, der jedenfalls nach dem 1. Januar 1911 gelegen ſein muß. Welches iſt nun aber der Anfangstermin dieſes Zeitraums? Das Geſetz beantwortet dieſe Frage zunächſt allge⸗ mein dahin, daß der Anfangstermin derjenige Zeitpunkt iſt, zu welchem der Beſitzer das Grundſtück, das er jetzt veräußert, ſeinerzeit ſelbſt erworben hat, und zwar erworben hat durch einen Rechtsvorgang, der nach Maßgabe dieſes Geſetzes ſteuerpflichtig geweſen wäre. Da nun aber z. B. ein Erbfall keinen ſteuerpflichtigen „Wie kommſt du hierher— was iſt dir geſchehen, bat hat dich mit dieſem Zeug da zugedeckt?“ fragte Julu tig. 906 weiß nicht,“ erwiderte ſie matt.„Meine Ge⸗ danken wollten ſchon lange nicht mehr zuſammenhalten — ich glaube, es war Lucies wegen, daß ich her ging — und dann fiel die Schlinge um meinen Hals— o es tat ſo wehe— und jetzt iſt's ſo kalt— ſo kalt—“ Klappernd ſchlugen ihre Zähne aufeinander.„So ſuche aufzuſtehen, ich führe dich zu dem Hirſchenbauern zurück, obwohl mirs, weiß Gott, ein ſchweres Opfer iſt!“ ſagte Julu nach einem kurzen Zögern. Doch die Alte vermochte nicht einmal einen Finger zu bewegen, noch viel weniger aber ſich zu erheben— der Nachtfroſt und die Feuchtigkeit waren ihr lähmend in die Glieder ge⸗ drungen. Julu mußte ſie auf die Arme nehmen und wie ein kleines Kind davontragen, wenn er ſie nicht dem gewiſſen Tode überlaſſen wollte. Es war eine be⸗ ſchwerliche Wanderung für den nicht überkräftigen Bur⸗ ſchen, er brauchte volle zwei Stunden, dazu, denn er mußte einigemale ſeine Bürde niederlaſſen und ausruhen. Bei einer ſolchen Gelegenheit bemerkte er, daß Ada be⸗ wußtlos geworden war— oder hatte am Ende gar der Tod dieſe müden Augen ſo feſt geſchloſſen? Julu ſchau⸗ derte bei dieſem Gedanken und ſetzte nun ſeinen Weg ohne Raſten fort. Zum Sterben erſchöpft langte er endlich bei dem Hauſe des Hirſchenbauern an. Er erwartete da drinnen noch lauten Feſtjubel zu finden— aber ganz im Gegenteil, die Frau des Hirſchenbauern ſtand einſam und weinend neben dem noch mit Speiſeüberreſten bedeckten Eßtiſche, als Julu an das Fenſter klopfte. Was mochte da drinnen vorgefallen ſein? Warum weinte Ninas Mut⸗ ter? Und wo war das Mädchen ſelber, wo der Hirſchen⸗ bauer und deſſen Söhne? f Es erſchien dem harrenden Burſchen eine halbe Ewig⸗ keit, bis das Haustor geöffnet wurde und eine angſtvolle Stimme fragte: 2 N „Seid ihr es, Buben? Und Nina, habt ihr ſie end⸗ lich gefunden??. 8 der Bürgermeister ämter Seckenheim, Ilvesheim, nekarhansen und Edingen. Neckar- Bofe Seckenheimer Hnzeiger, Iluesheimer Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Hnzeiger, ekarhauser Zeitung, Edinger Zeifung !!!... y Infertionspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Feruſprechanſchluß Nr. 16. dieſer Zeitpunkt in manchen Fällen gar nicht zu be⸗ rechnen. Das Geſetz mußte deshalb eine äußerſte Grenze für den Anfangstermin feſtlegen und hat als ſolche den 1. Januar 1885 beſtimmt. Damit iſt geſagt, daß der am 1. Januar 1885 vorhandene Wert des Grundſtücks als Erwerbspreis zu gelten hat in allen den Fällen, in welchen der ſteuerpflichtige Erwerb noch früher zu⸗ rückliegt, während im übrigen, ſoweit ein ſteuerpflich⸗ tiger Erwerb nach dem 1. Januar 1885 ſtattgefunden hat, der Erwerbspreis ſelbſt und der Zeitpunkt des Rechtsgeſchäfts nach wie vor maßgebend bleibt. Es iſt alſo eine Grenze von 25 Jahren geſteckt, und man wird ſagen müſſen, daß eine ſolche Grenze mehr als reichlich bemeſſen iſt.— Wenn ich heute ein Grundſtück verkaufe. das ich erſt vor einem Jahre er⸗ worben habe, ſo wird normalerweiſe der Wertzuwachs und damit die Steuer gering ſein; erreiche ich aber durch einen Glückszufall einen beſonders großen Gewinn, ſo werde ich es begreiflich finden, wenn der Staat ſeinen Anteil daran derlangt. 8 Anders aber, wenn ich mein Grundſtück ſchon vor 25 Jahren erworben habe und deſſen Wert nur in nor⸗ malem Verhältnis mit der Umgebung geſtiegen iſt. Hier wo ich die Wertſteigerung gewiſſermaßen erſeſſen und verdient habe, erſcheint es mir hart und ungerecht, wenn ich nahezu ein Drittel meines Gewinns verlieren ſoll. Es iſt zweifellos eine Härte des Geſetzes, daß dieſer Unterſchied der Wertſteigerung, wie er ſich aus dieſen Beiſpielen ergibt, gerade für die Uebergangszeit kein Beachtung gefunden hat— eine Härte, die leicht dadurch vermieden worden wäre, daß man die Grenze ſtatt auf 25 Jahre auf einen erheblich kürzeren Zeitraum feſt⸗ gelegt hätte. f Noch ſchwerwiegendere Bedenken löſt dieſe Härte des Geſetzes aus, wenn wir überlegen, daß es natürlich leicht iſt, die Aufwendungen zu berechnen, die in dem letzten Jahr auf das Grundſtück gemacht wurden, während dieſe Berechnung naturgemäß um ſo ſchwieriger und oft un⸗ möglich wird, je länger der Zeitraum zurückliegt, Wir werden auf dieſe Bedenken noch näher zu ſpret en kommen, nachdem wir uns mit dem Weſen der Zuwachs⸗ ſteuer ſelbſt noch eingehender beſchäftigt haben. Die Zuwachsſteuer trifft nicht jeden unverdienten Vermögenszuwachs, ſondern nur den Zuwachs an Grund⸗ ſtücken, an grundſtücksgleichen Berechtigungen und end⸗ lich den Zuwachs an dem Vermögen von Grundſtücks⸗ verwertungsgeſellſchaften. 2 Wir behandeln hier lediglich den Zuwachs an Grund⸗ ſtücken und müſſen zu dieſem Zweck zunächſt feſtſtellen, was eigentlich unter Grundſtücken im Sinne unſeres Ge⸗ Ein Stich ging durch Julus Herz. Was war das? Nina wurde vermißt? Hatte denn das Unglück in dieſer Nacht alle ſeine ſchwarzen Boten ausgeſendet? „Nein— ich bin es, Julu!“ ſagte er keuchend.„Ich bringe eure alte Ada, die ich draußen in den Sümpfen gefunden habe, ganz ſteif und ſtarr! Laſſen Sie mich nur hinein, ſonſt ſtirbt mir das arme Ding unter den Händen.“ N „O, auch das noch!“ ſtöhnte die Bäuerin.„Iſt nicht ohnehin ſchon genug Verwirrung im Haus!“ Sie brachte aber doch raſch ein Licht und führte Julu in das Wohnzimmer, wo er ſeine Laſt auf das Lederſofa niederließ. „Und Nina?“ fragte er angſtvoll. „Ach, ich bin halbtot!“ klagte die Bäuerin, während ſie ſich mit Ada beſchäftigte, die leichenblaß und mit geſchloſſenen Augen dalag.„Das Mädchen bekam Streit mit ihrem Bräutigam, ſchon heut am Verlobungstage! Und ohne viel Umſchweife erklärte ſie, daß ſie nichts mehr von der Heirat wiſſen und dem Janos zum Trotz ſich einen anderen Gatten ſuchen wolle. Das war meinem Mann, der durchaus keinen anderen Schwiegerſohn als den Janos mag, etwas gar zu bunt, und er ſagte recht zornig zu Nina, daß ſie ihr Wort halten und den Janos heiraten müſſe. Darauf hin ſah ſie den Vater groß an und antwortete ihm trotzig ins Geſicht hinein, daß ſie eher ihr Brot bei fremden Leuten verdienen, als ſich zu irgend etwas zwingen laſſen wollte.„Du haſt ſo lange in mich hineingeredet, bis ich mein Jawort gab!“ Das war der Schluß ihrer Rede.„Ich weiß aber jetzt, daß der Janos ein herzloſer Burſche iſt, und ich werde nie und nimmer ſein Weib! Viel lieber werde ich aus dem Elternhaus gehen und mir dann als Magd ein Unter⸗ kommen ſuchen.“ 1 (Fortſetzung folgt.) 3 — 1— 5 ——. ſeßes berſtänden iſt.— Die Frage erſcheint Uberflüſſtg, denn die ſeitherigen Geſetze und die ganze ſeitherige Rechtsentwicklung laſſen nur eine Beantwortung der Frage zu, nämlich die, daß ein Grundſtück die rechtliche Einheit eines gewiſſen Teils der Erdoberfläche bedeutet, oder praktiſch ausgedrückt: ein Grundſtück iſt die ab⸗ 3 db belle, die im Grundbuch beſonders be⸗ Jande delt wird. Dieſer althergebrachte Begriff des Grundſtücks iſt nun aber im Zuwachsſteuergeſetz vollkommen über den Haufen geworfen. Das Grundſtück iſt hier nicht die Parzelle, der Acker, die Wieſe, das Haus uſw., ſon⸗ dern es iſt das wirtſchaftlich zuſammenhängende An⸗ weſen, alſo ein Bauerngut, ein Gutsbeſitz, ein Fa⸗ birkanweſen uſw., ein ganzes Gut alſo, beſtehend aus Haus, Acker, Wieſen und Wald, aus einem Dutzend oder vielen Dutzenden einzelner Parzellen. Ein ſolches Gut iſt im Sinne unſeres Geſetzes nur ein einziges Grundſtück, gleichgiltig ob die einzelnen Parzellen bei⸗ einander liegen oder zerſtreut ſind,— einfach deshalb, weil alle dieſe Parzellen wirtſchaftlich zuſammengehören und als zuſammengehörig von dem Beſitzer für ſeinen Landwirtſchaftlichen Betrieb benützt werden. Veräußere ich alſo von dieſem Bauerngut eine Parzelle, einen Acker, oder eine Wieſe, ſo veräußere ich damit nach dem Zuwachsſteuergeſetz nicht ein Grundſtück, ſon⸗ Deutſche Schrift oder lateiniſche Schrift? Fraktur oder Antiqua? Durch die Tagespreſſe geht die Mitteilung, daß in der 1. Sitzung des in den nächſten Tagen zuſammen⸗ tretenden Reichstags die Schriftfrage ſofort aufgerollt werden ſoll. Der Führer der Antiqua⸗Leute im Reichs⸗ tag, Abg. Prof. Stengel, glaubt durch die ſofortige Be⸗ handlung der Altſchriftler⸗Eingabe die Gegner leichter aus dem Felde ſchlagen zu können. Seine Rechnung wird jedoch nicht ganz ſtimmen. Die Anhänger der deut⸗ ſchen Schrift unter Führung des Allgemeinen deutſchen Schriftvereins“ werden dieſer Tage dem Reichstag ihre große Eingabe für die Fraktur überreichen, die von faſt 600 000 deutſchen Männern und Frauen der ganzen Welt unterzeichnet worden iſt. Beachtenswert iſt dabei vor allen Dingen die Tatſache, daß die Eingabe des Schrift⸗ vereins unter anderen auch von dem„Börſenverein der deutſchen Buchhändler“ mitunterſchrieben wurde, aus deſſen Reihen in den Sommermonaten ein beſonderer „Buchhändleriſcher Frakturbund“ begründet wurde. Die Eingabe widerlegt in allen Punkten die Berechtigung der Forderungen der ſogenannten Alt-(richtiger Latein)⸗ Schriftler. Gleichzeitig mit der Eingabe gelangt an ſämt⸗ liche Mitglieder des Reichstages ein wertvoller Nach⸗ trag über die Stellung des Auslands⸗Deutſchtums zur nachgetöfeſen, daß die deutſche Schrift in keiner Weiſe ein Hinderungsmittel für die Entfaltung unſerer Volks⸗ genoſſen im Auslande und für den deutſchen Handel ſei. Bei dieſer Gelegenheit ſei darauf hingewieſen, daß der deutſche Verlagsbuchhandel in ſeiner großen Mehr⸗ heit unbedingt zu den Anhängern der Fraktur zählt. Wie die„Zeitſchrift für Deutſchlands Buchdrucker“ mit⸗ teilt, konnte auf der jüngſten Jahresausſtetlung im Deut⸗ ſchen Buchgewerbehauſe in Leipzig feſtgeſtellt werden, daß 3. B. in der ſchönwiſſenſchaftlichen Abteilung der deut⸗ ſchen Büchererzeugung im letzten? bre von 1000 aus⸗ gelegten Werken 705 in gewöhnlitſer Fraktur, 158 in Schwabacher und ähnlichen Schriften und nur 125 in Antiqua gedruckt waren. Mehr Vorliebe für die Ein⸗ führung der Antiqua ſcheinen nur die Buchbinder zu bekunden, die im Gegenſatze zum guten Geſchmacke und zur altbewaͤhrten Gewohnheit den vom Buchdrucker in 1 hergeſtellten Werken Titel in Antiqua auf⸗ prägen. 8— Kleiderstoffe un seher: und farbig] oi Herren-Anzugstoffe kaufen Sie gut und billig bei Kleider- und Grosse Auswahl. 1 1 1 Geſegenheſtskauf!! Einzelne Möbel, wie Bettſtellen, Vertikos, Kommoden, Tiſche u. Stühle daufen Sie bei mir, ſo lange Vorrat reicht, zu hedentend herabgeſetzten Preiſen. Ferner offeriere billig wenig gebrauchte 1½ſſchläfrige Drahtröſte. Chriſtian Rath, Schloßſtraße 37“ Volſter- und Tapeziergeſchäft. Ab f. Januar 1912 werden sämtliche Einlagen auf Sparkassen-Conto mit A Prozent vom Tage der Einlage ab, ver- zinst. f Volksbank Schwetzingen 7 eingetr. Genossenschaft mit unbeschr. Haftpflicht. Dypotdekten- u. Immobiſfen vermittlung, An. und Oerkauf von Grundstücken. Georg Ròsor. „* 5* 53 4 * 3 Baumwollwaren Trikotagen Ausstattungs- Artikel. Reelle Bedienung. eee Kostümstoffe Beste Qualitäten. Joh. Nheinsehmidt Seckenheim, Friedrichsfelderstrasse. An- und Verkauf gebrauchter Säcke. Anfertigung von Wagen- u. Pferdedecken zu billigsten Preisen. 1IIjährige Praxis! dee Nervenschwäche Nervenzerrüttungen, Schwächezustände, Blasen- und Ge- sohlechtskränkheiten, sowie Gicht, ſtheumatismus, lohias, Muskelschwund, Hysterie, Neuralgien, Haarkrank- heiten, Flechten, Beingeschwüre eto., aueh alte u. schwere Fälle, behandelt mit bestem Erfolge ohne Berufsstörung . arzneilos durch Natur- u. elektr. Lichtheilverfahren giftfreje Kräuterkuren und Elektrotherapie. Nähere Aus- Direktor. 0 h. S 05 h EI E kunft erteilt Lichtheil-Institut„Elektron“ nur N 3, 3 gegenüber dem Restaurant zum„Wilden Mann““ MANNHEIM Sprechstunden: täglich von 9—12 und 2—9 Uhr abends Sonntags von 9—12 Uhr. Wunderbare Erfolge., Hunderte Dankschreiben. Damenbedienung durch Frau Rosa Schäfer Zivile Preise, Prospekte gratis. Tel. 4320. Erstes, grösstes und bedeutendstes Institut am Platze. Wohnung Stempel zu vermieten. Wo? ſagt liefert ſchnell und billig die Expedt. ds. Bl. Gg. Zimmermann. 33 3. 8 3— J 17 955 8 Acks. deutſchen Schrift. Ein maßgeblicher Kenner des Aus⸗: ne TVT au een de ee Dehn ie Japan kehre J. Lindemann, Mannheim* Prof. E. Hallier, hat erſt in dieſen Tagen in einer F 2, 7. Kabattmerken oder 80% in bar. F 2, 2 che Zuſchrift an den„Allaemeinen Deutſchen Schriftverein“ 0 0 5 558 S——— r e dd iſt de 1 Inter nafionale Hygiene- Hussfellung Dresden 1911. 5 Auf dieser Ausstellung wurde uns in Würdigung der hygienisch wertvollen Eigenschaften des von uns hergestellten selbsttätigen, gleichzeitig desinfizierenden Waschmittels N 0 d 2 5 2 2 5 an Sers! Ie goldene Medallle e Henkel& Co., Düsseldorf 1 a Fabrikanten auch der allbeliebten Henkel's Bleich-Soda. ir, 5 fü 5 herbst. Rontroll-Oersammlungen on III HANNHEI 11 im Landwehrbezirk Mannheim, Bezirk des Hauptmeldeamts M ellmann 3 Hey e ö A arkinlatz für Mannheim ⸗Land.. a Zur Teilnahme ſind verpflichtet: 1 1 f Sämtliche Unteroffiziere und Mannſchaften der Jahres⸗ ke Vorteilhafteste Bezugsquelle gage 8er pi 2 fes be dee 8 i i 1899, welche in der Zeit vom 1. April bis 30. September ur fů 779 i 1899 eingetreten ſind. 90 3 Es haben zu erſcheinen: In Seckenheim— Schlößchen: Dienstag, den 14. November 1911, vormittags 9. Uhr: Alle oben aufgeführten Mannſchaften der Gemeinden Seckenheim und Ilvesheim. 5 Militärpässe und Kriegsbeorderungen zind mitu⸗ bringen. Die Jahresklaſſe jeden Mannes befindet ſich auf dee Vorderſeite des Militärpaſſes verzeichnet. Unentſchuldigtes S Fehlen und Erſcheinen zu einer unrichtigen Kontrollver⸗ 0 ſammlung werden beſtraft. e R Erſatzreſerviſten haben zur Herbſt⸗Kontrollverſammlung 9⁰ nicht zu erſcheinen. 11. Bexitks-Rommando mannheim. 9 Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen 8 Kenntnis. 13 5 Seckenheim, 7. November 1911. 50 gürgermeiſteramt: a* a Volz. Schmitt. (Sparkasse Hockenheim Sämtliche Einlagen werden vom I. Januar 1912 ab mit 4 verzinst. Die Gemeinde Hockenheim haftet mit ihrem Gemeindevermögen und Ein- kommen für alle Einlagen. 18 8 Der e Erſtklaſſiges ö Kinematographen⸗ Theater„Germania — Untere Gartenstrasse. Samstag, Sonntag und Montag »Dorstellungen. Stets neues Programm. Beſchwerden über unregelmäßige Zuſtellung der Zeitung wolle man in der Expedition vorbringen. l 4 N 8 1