Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. i C Sem Letzte Nachrichten. eßlingen, 13. Nov. Der in Stuttgart woh⸗ nende Taglöhner Alois Brandl gab geſtern abend auf der Maille zwei Schüſſe gegen ſeine Begleiterin, ein Mäd⸗ chen aus Zizishauſen ab. Der eine kraf das Mädchen in den Rücken, der andere in die Bruſt; die Verletzung iſt nicht lebensgefährlich. B. ſchoß ſich darauf ſelbſt in den Mund und war ſofort tot. * Leipzig, 13. Nov. In einem hieſigen Hotel wurde von der Kriminalpolizei ein Spielerneſt aufge⸗ hoben. Etwa 30 Perſonen, meiſt auswärtige Gutsbeſitzer, ö Kaufleute und Viehhändler, wurden feſtgenommen, die am Spiel teilnahmen. Die Umſätze waren ziemlich groß. Ein großer Geldbetrag wurde beſchlagnahmt. „München, 13. Nov. Die Münch N. Nachr. geben heute folgendes Extrablatt„Vor der Entſcheidung“ be⸗ kannt: Der Regent hat das geſamte Staatsminiſterium wiſſen laſſen, daß die Rückſicht auf ſein Alter keineswegs irgend welchen hemmenden Einfluß auf die Entſchluß fahigkeit der Regierung gehabt habe und noch haben würde. Er wünſche, daß darüber in der Oeffentlichkeit kein Mißverſtändnis aufkomme und ſehe demgegenüber den Entſchließungen des Miniſterrats entgegen.(Durch dieſe Erklärung ist die Möglichkeit einer Auflöſung des Land⸗ tags näher gerückt.) „ Konſtantinopel, 13. Nov. Die türkiſche Preſſe beſpricht die Möglichkeit der Ausdehnung der Feindſelig⸗ leiten der Italiener auf den Archipel und die türkiſ Küſte und meint, die Türkei habe dort nichts zu verlieren und könne von einer Fortſetzung des Krieges nur Vorteil haben. Der Miniſterrat hat geſtern beſchlosſen, den Mäch⸗ len zu notifizieren, daß die Pforte im Falle eines An⸗ Nuaf auf die türkiſchen Inſeln und die Küſte ſofort alle taliener ausweiſen werde. a Deutſcher Reichstag. 1 0 Berlin, 11. November Am Bündesrakstiſch die Staatsſekretäre v. Kiderlen, Wächter, Delbrück, Lisco und Krätke. Präſident Gra Schwerin⸗Löwitz eröffnet um 412 Uhr die Sitzung. Dit Maroktodebatte wird fortgeſetzt. Frank(Soz.) Di Rede des Reichskanzlers, in der er der Nationaldema⸗ gogie gewiſſer Politiker entgegengetreten iſt, iſt ein derbienſtvolle Tat von bleibendem Wert.(Lebh. Brave dei den Soz.) Die Konſervativen haben mit den Kanz, lern des Deutſchen Reiches ſteigendes Pech gehabt, be⸗ Caprivi, Hohenlohe und Bülow. Bei den Reden det v. Heydebrand, des ungekrönten Königs vor keußen, hat auch noch ein anderer noch Ungekrönten emonſtriert. Das Beuehmen des Kronprinzen war eir Anſchauunasunterricht für das dentſche Volk und wir 2 Hmisblatt der Bürgermeister ämter Seckenheim. BHuesheim, Heczarhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. glauben,= här nur von einem Zufall abgehangen, daß wir nicht ſtatt eines Vertrages einen Krieg mit Frank⸗ reich hatten. In anderen Ländern bedürfen Verträge der Genehmigung des Volkes. Wir ſind mit der Ver⸗ weiſung an die Kommiſſion einverſtanden. Dem Reichs⸗ kanzler iſt es nicht gelungen, zu erklären, warum der Panther nach Agadir geſchickt wurde. Als Kompenſation wäre uns die Schaffung eines Freundſchaftsverhältniſſes zu Frankreich und England am liebſten geweſen. Das Vorgehen des Reichskanzlers gegen die Konſervativen findet in weiten Schichten des Volkes Widerhall. Miel⸗ zynski(Pole): Die ganze Marokkopolitik entbehrt der Stetigkeit und Konſequenz. Haußmann(f. Vp.): Herr v. Heydebrand hat mit ſeiner Rede an der Zerrüttung des konſervativen Geiſtes in Deutſchland mitgearbeitet. Der Träger der Krone wurde von ihm der Friedensliebe angeklagt. In keinem Augenblick iſt die Haltung Deutſch⸗ lands diktiert worden von dem Gefühl der Schwäche. Unſere Friedensliebe hat ſich gerade in den Zeiten der Erregung glänzend bewährt. Den engliſchen Friedens⸗ beteuerungen gegenüber können wir abwarten, bis Eng⸗ land durch die Tat eine andere Geſinnung zeigt.(Sehr gut.) Liebert(Rp.): Die Worte eines konſervativen Schriftſtellers:„Wir leben für die ganze Menſchheit“ haben in Zeiten des Raubzugs gegen Tripolis kein Recht mehr, in den politiſchen Kodex aufgenommen zu werden. (Vizepräſ. Schulz: Ich bitte, ſolche Ausdrücke einer befreundeten Macht gegenüber nicht zu gebrauchen.) Die Deutſchen und Franzoſen haben das Recht, da einzugrei⸗ ſen, wo Unkultur beſteht, alſo auch in Marokko. Deutſch⸗ land hat jedoch das größere moraliſche Recht, weil es mit einem größeren Bevölkerungsüberſchuß zu rechnen hat. Staatsſekretär v. Kiderlen⸗Wächter erklärt die Bezeichnung des Tripolisfeldzuges als einen Raub⸗ zug für höchſt bedauerlich. Erzberger(3.): Ueber den Wert des Kongbabkommens kann man erſt in Zu⸗ kunft ein Urteil fällen. Bebel(Soz.) erklärt ſeine Zu⸗ friedenheit mit dem Gang der Debatte. Das Duell zwi⸗ ſchen dem Reichskanzler und Herrn v. Heydebrand ſei unbezahlbar. Wenn man auch mit Neid auf England ſehe, ſo brauche man es doch nicht haſſen. Mugdan (f. Vp.): Die ſozialdemokratiſche Proteſtreſolution hat geſchadet, wenn es nach der Sozialdemokratie gegangen wäre, dann wäre es vielleicht zum Krieg gekommen. (Lautes Unterbrechen durch die Sozialdemokraten, Zu⸗ rufe: Lügner!) Staatsſekretär v. Kiderlen⸗Wäch⸗ ter: Eine Verſammlung von Vreſſevertretern hat im Auswärtigen Amt nicht ſtattgefunden, aber tatſächlich hat eine Verſammlung von etwa 50 Preſſevertretern ſtatt⸗ gefunden, die unter ſich die Annerion von Marokko beſprochen haben. Wir haben ihnen ſagen laſſen, ſie ſollen vorſichtig ſein, die Regierung ſtehe nicht hinter ihnen. Die Abkommen gehen an die Kommiſſion. Schutzengel über Euch! Kriminalroman aus den ſiebziger Jahren von Hans⸗Chriſtian Herzlieb⸗ 10)(Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) „So geh, und zwar gleich auf der Stell“, hat mein ann in ſeiner Wut geſchrien. Und Nina iſt auch ganz ruhig aus der Stube gegangen, hinauf in ihre Kammer, denn ich habe die Treppe knarren gehört. Unſre Freude war natürlich recht geſtört. Trotz unſerem Verdruß ſind wir eine Weile zuſammen ſitzen geblieben, und alle haben meinem Mann zugeredet, die Nina wieder herunter zu rufen. Sie werde ſich ſchon wieder mit dem Janos aus⸗ ſöhnen, ein bischen Zank tue keinen Schaden unter Liebes⸗ leuten. Und der Janos bat noch mehr als die andern. „So geh und hole ſie!“ hat mein Mann endlich gebrummt. Aber da war keine Nina zu finden. Sie hat die Worte des Vaters im Ernſt aufgenommen und ſich heimlich aus dem Hauſe geſchlichen. Und ſeit zwei Stunden warte ich nun, daß mir mein Mann oder die Buben meine Nina zurückbringen ſollen.“. 5 „Warum hat ſich denn die Nina mit dem Janos geſtritten?“ fragte Julu, der gar nicht ſo beſorgt war wie das zagende Mutterherz der Bäuerin. Denn allzu⸗ weit war das hübſche verzogene Mädchen wohl nicht gegangen. Vielmehr intereſſierte es ihn, warum ſie mit dem Janos böſe geworden war. Die Bäuerin ſchien etwas verlegen.„Ich glaube, es war Ihretwegen, Julu!“ ſagte ſie.„Der Janos hat Sie ausgeſpottet, und das konnte die Nina nicht hören. Aber jetzt heißt es Feuer anmachen, damit ich einen Tee koche ür dieſe arme Seele da— und dann müſſen Sie mir e wie und wo Sie die Ada eigentlich gefunden 4 a 1885 a 5 Damit ſchlüpfte die Bäuerin in die Küche hinaus. . Es dauerte mehrere Stunden, bis Ada durch die fortgefetzten Bemühungen Julus und der Hirſchenbäurin bieder zum Leben erwachte. Und dann, ehe ſie noch irgendeine Frage beantwortet hatte, loderte Fieberglut in ihren Wangen auf, und wirre Reden ſtrömten über ihre Lippen. Die Bäuerin brach ee die Kranke zu Bett und Julu eilte, um dem Amtmann Bericht über den rätſelhaften Vorfall zu erſtatten. Von Nina brachte aber weder der Hirſchenbauer noch deſſen erſt mit dem Morgengrauen heimkehrenden Söhne der angſtvoll harrenden Mutter irgendeine Kunde. Sechſtes Kapitel. Julu hatte dem Amtmann einen genauen Bericht über Adas Auffindung in den Sümpfen erſtattet, worauf ſich der letztere mit ſeinem Sekretär ſogleich zu dem Hir⸗ ſchenbauern begab. Ada hatte inzwiſchen die Augen auf⸗ geſchlagen, aber nur wirre Fieberphantaſien ſpukten in ihrem erhitzten Gehirn. Man mußte nach dem Dorfarzt ſchicken, denn die alte Magd verfiel ſichtlich in eine ſchwere Krankheit. Der Doktor kam ſchon nach einer Viertelſtunde und unterſuchte die Magd des Hirſchenbauern. Plötzlich zuckte er erſchrocken zuſammen und drehte ſich zu den übrigen Anweſenden herum. „Hier iſt ein Mord verſucht worden,“ ſagte er, auf Adas entblößten, von ſchwarzen Flecken entſtellten Hals zeigend. a a Der. Amtmann trat neugierig näher.„Man hat die Unglückliche erwürgen wollen,“ fuhr der Doktor fort.„Und es wäre wohl faſt gelungen, denn der Zuſtand der Kranken deutet auf eine ſchwere, durch Erſtſckungsnöte herbei⸗ geführte Störung des Blutumlaufes hin.“ Ter Amt⸗ mann erinnerte ſich nun an den von Julu erwähnten Umſtand, daß Ada mit Seegras zugedeckt geweſen war. Wer anders als der Mörder konnte das getan haben, und wie kam es nur, daß er dieſem Umſtande anfangs ſo wenig Beachtung geſchenkt hatte? 3 Er ſchickte ſeinen Sekretär fort, damit derſelbe Julu herbeibringen ſollte behufs einer genaueren Vernehmung des Tatbeſtandes. Aber der Burſche war im ganzen Torf nicht zu finden; er half wohl den Söhnen des Hirſchen⸗ bauers, die vermißte Nina zu ſuchen. Der Amtmann 1* W. rr 2 3 0 2 8 8 3 8 3 E 3 Seckenheimer Anzeiger, Jluesheimer Hnzeiger, neckarhauser Zeitung,. Edinger Zeitung FFF 5 Infertionspreis a Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechauſchluß Nr. 16. 1. Jahrgang Berlin, 13. Nov. Der Präſident eröffnet in Anweſenheit des Miniſters b. Breitenbach um ½3 Uhr die Sitzung. Auf der Tages⸗ ordnung iſt die ſozialdemokratiſche Interpellation betr. Entlaſſung von Arbeitern der Reichseiſenbahnverwaltung. Miniſter v. Breitenbach erklärt ſich zur ſofortigen Be⸗ antwortung bereit. Emmel(Soz.) begründet die Inter⸗ pellation. Es handle ſich um die Entlaſſung von 5 in langjähriger zufriedenſtellender Tätigkeit bei der Reichs⸗ eiſenbahnverwaltung Elſaß⸗Lothringen beſchäftigten Ar⸗ beiter, weil ſie im Eiſenbahnwerkſtättenverein und ſon⸗ ſtigen Organiſationen ihre wirtſchaftlichen Intereſſen ge⸗ meinſam mit anderen Arbeitern vertreten wollten. Der Redner wendet ſich gegen die unzuläſſige Einmiſchung der Verwaltung in dieſe Organiſation. Ein ſolcher Ein⸗ griff in das Koalitionsrecht ſei unſtatthaft. Miniſter v. Breitenbach: Ein großer Betrieb kann nur beſtehen, wenn eine ſtrenge Ordnung herrſcht, das gilt in aller⸗ erſter Linie von einem Betrieb an der Weſtgrenze Deutſch⸗ lands. Von dem Recht der Entlaſſung mußte Gebrauch gemacht werden, weil ſich die Arbeiter der Gehorſams⸗ verweigerung gegen die Verwaltung ſchuldig gemacht haben. Die Sozialdemokratie macht gewaltige An⸗ ſtrengungen, die Eiſenbahnarbeiter zu organiſieren und für ihre Zwecke dienſtbar zu machen. Es iſt das Recht der Verwaltung, dieſen Beſtrebungen einen Riegel vor⸗ zuſchieben. Auf Antrag Bebel wird gegen die Stimmen der Konſervativen in die Beſprechung der Interpellation eingetreten Becker(g.): Selbſtverſtändlich muß der Eiſenbahnarbeiter auf das Streikrecht verzichten. Weſtarp(konſ.): Ein Bahuarbeiter darf nicht Sozial⸗ demokrat ſein. Von den Arbeitern muß die Diſziplin im öffentlichen Intereſſe gewahrt werden. Beck(ntl.);: Wir verlangen für Beamte und Arbeiter das Recht, ſich in Vereinen und Verbänden zuſammenzuſchließen. Ein Streikrecht dürfen die Eiſenbahner nicht haben. Nach weiterer Debatte vertagt ſich das Haus auf Dienstag 1 Uhr. Schluß gegen 6 Uhr. Einſt und jetzt. In den leßten Reichstagsdebatten iſt verſchiedent⸗ ſich über die Unzulänglichkeit des von der Regierung dorgelegten Materials geklagt worden. Auch Abg. Baſ⸗ jermann ſtellte feſt, daß dem Parlament keinerlei Schrift⸗ ſtücke über den Notenwechſel zugegangen ſeien, der ſich nus den engliſchen Miniſterreden und dem Zeitungsar⸗ tikel Sir Fairfax Cartwrights ergeben habe. Und zwei⸗ 1 war es von den vielen ſchmerzlichen Eindrücken es erſten Tages der Marokkodebatte einer der peinlich⸗ ſten, als Herr v. Kiderlen verlangte, man müſſe ſchon aus Gründen der„allermindeſten, internationalen Cour⸗ toiſie“ der engliſchen Regierung einfach glauben, wenn ſte erkläre, Sir Fairfar habe eben„garnichts“ geſagt. mußte ſich endlich unverrichteter Dinge entfernen— aus Adas Munde war ja nichts zu erfahren, und die Hirſchen⸗ bäuerin machte ihm den Kopf wüſt mit ihren Klagen um ihre Tochter. Auch der Arzt ging, nachdem er einige Vorſchriften erteilt und eine Arznei verordnet hatte, die er noch in der Nacht durch ſeinen alten Diener für die Kranke ſchicken wollte. Die Bäuerin blieb allein bei Ada, denn ihr Mann hatte ſich neuerdings entfernt, um Nina zu ſuchen. Da hörte ſie leiſe Schritte durch die Hintertür, die nach dem Garten führte, in das Haus hereinkommen— ſie ſtieß einen Freudenſchrei aus, das konnte ja nur Nina ſein. Haſtig öffnete ſie die Tür. Und wirklich, das junge Mädchen ſtand vor ihr. Aber in welchem Zuſtand. Die Züge bleich und verſtört, die Haare ſchlaff herabhängend, das ſchöne, helle, feſtliche Gewand mit dickem Schlamm beſchmutzt, die zierlichen Schuhe unkenntlich geworden durch Näſſe und Kot. „Mein Gott! wo biſt du geweſen?“ rief die Hirſchen⸗ bäurin und ließ ihren Blick von der Tochter auf Adas Kleider fallen, die ausgebreitet auf einem Stuhle lagen — derſelbe Schlamm, mit Schilfgras vermengt, hing an den Gewändern der Tochter und auch der Magd. „Warſt du denn auch in den Sümpfen, wie dieſe Arme da?“ ſetzte die Bäuerin ſtotternd hinzu. „„Ja, Mutter— und o— ich habe etwas Schreck⸗ liches geſehen. Aber vor allem, wie iſt denn Ada wieder nach Hauſe gekommen?“ „Julu brachte ſie auf ſeinen Armen daher, er hat ſie in den Sümpfen gefunden, als er heim zu ſeiner Mutter wollte— halb erwürgt, und mit Schilfgras zu: 4 gedeckt iſt ſie auf dem Boden gelegen—“ „„Ja— ich weiß—“ murmelte Nina und fuhr ſich geſche der Hand über die Stirne.„Ich hab alles ſelber geſehen.“ „Du?“ rief ihre Mutter erſchrocken und erſtaunt. (Fortſetzung folgt.). Graf 3 1 5 3 i 3 9 .... Kd ̃⁵ĩ—˖1¹6ü ·˙wi vr mt. ³ y ß. 85 N FF ͤ TꝓCꝙSꝙEElũ᷑ũk n A 3 e 1 . 9 0 bt eini April 1884 erhielt ber deutſche Konſul Lip⸗ ſenes denkwürdige Telegramm, das den Als er ohne Antwort blieb, richtete er an den kaiſer⸗ lichen Botſchafter in London folgendes Telegramm: Der Botſchafter wird angewieſen, darauf hinzu⸗ weiſen, daß wir nur mit der engliſchen Regierung, nicht mit der Kap⸗Kolonie in Verhandlungen und überhaupt im Beziehung ſtehen, zugleich wird daran erinnert, daß 3 vom 31. Dezember 1883 noch unbeantwor⸗ Die engliſche Regierung verſuchte von neuem aus⸗ buweichen, und zwar beabsichtigte ſie, Bismarck damit e daß ſie ſelbſt den Schutz der Kauf⸗ deute im dortigen Gebiete übernehmen werde. Wir ſehen dies aus folgendem Telegramm des deutſchen Konſuls in Kapſtadt an das Auswärtige Amt in Berlin: Der Premier benachrichtigt mich vertraulich er habe der engliſchen Re ierung mitgeteilt, daß die Kolonie bereit ſei, die Kͤlſenſtrſthe bis zur Walfiſchbai ein⸗ ſchließlich Angra Pequena zu übernehmen. gez. Lippert. Es folgt darauf jenes entſchiedene Telegramm vom 4. Juni 1884 an den kaiſerlichen Botſchafter in London: Nach einem Telegramm des Konſuls in Kapſtadt dom geſtrigen Tage hat der Premierminiſter der Kap⸗ ſtadt⸗Kolonie der engliſchen Regierung die Bereitwillig⸗ beit der Kap⸗Kolonie erklärt, die ganze Küſtenſtrecke bis Walfiſchbai einſchließlich Angra Pequena zu überneh⸗ men. Im Auftrage des Reichskanzlers bitte ich, vorläu⸗ ſltg Lord Granville mitzuteilen, wir ſeien nicht in der Lage, eine ſolche Beſitzergreifung anzuerkennen und be⸗ reiten dos Recht dazu. Graf v. Hagtzfeldt. Schon am 22. Juni ergab fich dann auch der Er⸗ folg dieſes energiſchen Auftretens, wie es in unſerer auswärtigen Politik nicht üblich war. An dieſem Tage konnte der deutſche Botſchafter Münſter folgendes Tele⸗ gramm nach Berlin ſenden:„Nach einer Mitteilung ord Granvilles an Graf Bismarck hat das engliſche Kabinett die Anerkennung der deutſchen Schutzherrſchaft fern beſchloſſen e- nber Angra Pequena ge i Politiſche Rundſchau. 8 Deutſches Reich, 5 Kronprinz und Reichskanzler. Die Nattonal⸗ ü. tellungnahme des litiſchen Tagesfragen in der 8 Vor⸗ ſchichte hat aktuell und treffend, daß ſie zur e der heutigen e es„die Pflicht jedes Thronerben iſt“, ſich durch Zuhören unnd eigene Meinungsäußerung aucourant der Staats⸗ geſchäfte zu halten.„Die Erfüllung dieſer Pflicht kann all nur eine gute Meinung von dem Fleiße und der Gewiſſenhaftigkeit hervorrufen, mit der der Kronprinz für ſeinen hohen und ernſten Beruf vorbereitet“. lber aus dynaſtiſchen und politiſchen Gründen miß⸗ billigte Bismarck jede Auflehnung gegen die väterliche Autorität, die Gefühl und Herkommen verletze. Es ge⸗ nicht zum Berufe des Thronerben,„die ne der 5 85 ſition gegen den König und Vater 2 1 5 den“. der Pflichten, denn die Sorge für den Skaak lege dem Monarchen ob, nicht dem Kronprinzen:„Wo die Ein⸗ ſicht Sr. Majeſtät mit der des Kronprinzen in Wider⸗ ſpruch tritt, iſt die erſtere ſtets die entſcheidende, alſo kein Konflikt vorhanden.“ * Aenderung der Einfuhrſcheine. Die Nordd. Allg. Ztg. berichtet: Durch Bundesratsbeſchluß wird(wie bereits berichtet) die Einfuhrſcheinordnung mit Wirkung vom 1. Dezember 1911 ab dahin geändert, daß die Ein⸗ fuhrſcheine nicht mehr für 6 Monate, ſondern nur für 3 Monate Geltung haben und bei der Einfuhr von Kaffee und Petroleum nicht mehr verwertbar ſind. Die neuen Beſtimmungen finden auf diejenigen Einfuhrſcheine, die nach den von den Zollſtellen beſtimmungsgemäß für die zweite Hälfte des November aufzuſtellenden Nach⸗ weiſungen zu erteilen ſind, bereits Anwendung; debe en bleiben die Verwertbarkeit und die Geltungsdauer der . dem 1. Dezember ausgeſtellten Einfuhrſcheine unbe⸗ rührt.. Aufgehobener Termin zur Reichstggserſatz⸗ wahl. Auf Anordrung des Ministers des Innern hat der Regierungspräſident den auf den 30. Noventber ds. „anberaumken Termin zur Vornahme einer Reichstag erſätzwahl im dritten Reichstagswahlkreis 1800 Fritzlär⸗Ziegenhain) aufgehoben und zwar mit Rückſicht darauf, daß die Herbſttagung des Reichstages ſchon An⸗ fang Bezember ihr Ende erreicht und der Termin für die allgemeinen Wahlen ſchon mit einiger Sicherhelb, ze berechnen iſt. e Die Revolution in China. Muanſchikai hat nach einem abermaligen Tele⸗ grammwechſel mit der Regierung eingewilligt, zur Be⸗ ſprechung der Lage nach Peking zu kommen, lehnt aber den Vorſitz im Miniſterrat nach wie vor ab. Dieſe ſchlechte Nachricht wurde ein wenig ausgeglichen durch eine ſpäter eingetroffene Depeſche Muanſchikais, in der er mitteilt, daß die Verhandlungen mit den Aufſtändiſchen vorausſichtlich zu einem friedlichen Uebereinkommen füh⸗ ren werden. Meldungen aus Kaiföng beſagen, die Fa⸗ milie des Gouverneurs ſei im Sonderzug nordwärts ab⸗ gefahren, während der Gouverneur noch dageblieben ſei, aber nicht mehr im Pamen ſchlafe. In Taizunfu haben ſich, wie gemeldet wird, die Revoltuionäre bei einer Em⸗ pörung, bei der ſie den Gouverneur, ſeine Frau, ſeinen Sohn und 30 Mandſchus enthauptet haben, ſonſt muſter⸗ gültig benommen. Die Provinz unterſtützt die Aufrührer. In Peking laufen die ſchlimmſten Gerüchte um. Man laubt, die Nordarmee marſchiere nach der Stadt. Die Prinzen und vornehme Chineſen ſuchen Schutz im Ge⸗ ſandtſchaftsviertel, wohin Wertſachen und Barmittel im Betrag von Millionen Taels gebracht ſind.— Das Reu⸗ terſche Bureau meldet aus Nanking: Die Kaiſerlichen haben gegenwärtig in Nanking die Oberhand gewonnen und ſind wieder in Beſitz der Stellungen, die ſie verloren hatten. Der Erfolg der Kaiſerlichen iſt teils der Ent⸗ mutigung der Aufſtändiſchen wegen Mangels an Muni⸗ tion, teils der Furcht, die das unter den Einwohnern von den Mandſchu angerichtete Blutbad erzeugte, zuzu⸗ ſchreiben. In Futſchau wurden die Mandſchu geſchlagen. Jetzt ſind ſie im amen des Gouverneurs verſammelt. Man erwartet noch einen Kampf. Diebe plündern und zünden alles an. In der Stadt herrſcht Verwirrung. Der beratende Ausſchuß des Vizekönigs lehnte den Vorſchlag der Aufſtändiſchen ab, die Selbſtändigkeit der Mandſchurei zu proklamieren in Anbetracht der Anweſen⸗ heit vieler Mandſchutruppen in der Stadt. In einer Be⸗ ratung der Truppenbefehls haber im Palaſt des Vize⸗ königs wurde beſchloſſen, überall Verteidigungsmaßnah⸗ men zu treffen für den Fall, daß es zu einem plötzlichen Ausbruch einer gegen die Mandſchu gerichteten Bewegung kommen ſollte. f Der türkiſch⸗italieniſche Krieg. Allem Anſchein nach ſteht eine Aktion im Aegäiſchen Meer unmittelbar bevor. An der Küſte von Tripolis befinden ſich nur noch wenige Schiffe. Der„Avanti“ meldet aus Venedig, der Herzog der Abruzzen kreuze mit zwei Panzerſchiffen und vier Torpedobooten zwiſchen Cerigo und Kreta, Admiral Aubry ſtehe mit neun Pan⸗ zerſchiffen und drei Unterſeebooten ſchon vor Lemnos. Eine dritte Diviſion ſei ebenfalls von Venedig nach dem Aegäiſchen Meer abgegangen; ſie ſoll das Expeditions⸗ korps ſchützen, das auf Mytilene, Chios und Rhodos landen wird und aus Truppen der Garniſonen Padua, Mailand und Venedig beſteht. 2 Die türkiſche Flotte ſoll ihre Untätigkeit in den Dardanellen aufgeben und die Maſſenausweiſung der Italiener wird ſich nicht mehr vermeiden laſſen. Ob es hierbei glatt zugehen wird, iſt eine andere Frage. Der Fanatismus und die Gereiztheit der iſlamitiſchen Klaſſen nimmt einen bedenklichen Grad an und die Aufrecht⸗ haltung der bisherigen Disziplin muß geradezu als ein Wunder bezeichnet werden. Der Herzſtoß, den die ver⸗ blendete römiſche Politik auszuführen im Begriffe ſteht, kann die gefährlichſten und ungeahnteſten Inſtinkte der ganzen islamitiſchen Welt auslöſen. Für ihre Zuſammen⸗ chörigkeit liefert Aegypten den ſchlagendſten Beweis. Lie dortige Opferfreudigkeit überſchreitet alle Erwar⸗ tungen. Das ägyptiſche Komitee unter Leitung des rüh⸗ rigen Prinzen Orſum Touſſun hat dieſer Tage 1500 Kameele mit Proviant und Munition nach Benghaſt ex⸗ pediert, ebenſo hat es die ganze Dattelernte der Hinter⸗ lande von Benghaſi und Tripolis zu Truppenverpfle⸗ gungszwecken angekauft. 85 Das Berliner Tageblatt meldet, in Konſtantinopel ſeien wieder Gerüchte im Umlauf, daß ein italieniſches Geſchwader in der Nähe der Dardanellen bemerkt wor⸗ den ſei.— Wie in Kreiſen der Pforte verlautet, erklärten die meiſten Mächte in ihrer Antwort auf den Proteſt der Pforte gegen die Annexionserklärung, ſie könnten ſich nicht vor Wendiaung des Krieges ausſprechen. Die Wertzuwachs ſteuer. III. 8 Tas geſetzliche Merkmal für den Begriff des Gründe ſtlicks iſt 1 ſeine wirtſchaftliche Zuſammenge⸗ örigkekt. Sie ſehen, der Begriff iſt neu, und er iſt weiterhin preußiſch. Es iſt, wie bereits bei den Kom⸗ miſſionsverhandlungen durch den Reichstagsabgeordneten Graf Weſtarp hervorgehoben wurde, ein in ſeiner An⸗ wendung ziemlich gefährliches Inſtrument. Es paßt für die Gegenden des Großgrundbeſitzes,— aber es iſt ſchwer anzuwenden für die Gegenden des Klein⸗Beſitzes und des emiſchten Beſitzes, die wir hauptſächlich in Württem⸗ g und Baden haben. Dabei iſt hervorzuheben, daß die Auslegung dieſes Begriffs gänzlich von den Steuer⸗ behörden abhängt und daß das Geſetz leider außer der bloßen Andeutung des Begriffs keinerlei Aus⸗ legungsmaßregeln gegeben hat.— Ich will verſuchen, ihnen den Begriff in einigen Beiſpielen darzulegen: Ein kleiner Landwirt beſitzt außer ſeinem Haus einige Aecker und Wieſen und endlich noch einen Bau⸗ platz, den er vielleicht ererbt hat und der für landwirt⸗ ſchaftliche Zwecke nicht benützbar iſt. Hier haben wir zwei Grundſtücke: einmal das landwirtſchaftliche Anweſen als einheitliches Geſamtgrundſtück, und ſodann den Bau⸗ platz. Verkauft er den Bauplatz oder aber ſein geſamtes übriges Anweſen„ſo verkauft er ein ganzes Grundſtück; veräußert er jedoch nur einen Acker, oder eine Wieſe, ſo handelt es ſich nur um eine Teilveräußerung. Ein Fabrikbeſitzer, der an verſchiedenen Orten meh⸗ rere Fabrikgebäude beſitzt, die aber alle nur einem Fa⸗ brikationszweck dienen, iſt der Beſitzer nur eines Grund⸗ ſtücks; er beſitzt aber zwei Grundſtücke, wenn er ſich zur Ausübung der Jagd noch einen Wald kauft. Ein Sägewerkbeſitzer dagegen, der ſich einen Wald kauft, um ihn für ſeinen Betrieb abzuholzen, beſitzt an ſeinem Sägewerk und ſeinem Wald zuſammen nur ein Grundſtück. Ein Häuſerbeſitzer dagegen, der 5 verſchiedene Miets⸗ häuſer in der Stadt hat, beſitzt ebenſoviel Grundſtücke, ein Architekt der fünf verſchiedene Bauplätze hat, des⸗ gleichen. * löſte und hauptſächlichſte Streitfrage die, ob der Beſitz eines Weingärtners, der gleichzeitig neben ſeinen Wein⸗ 5 noch andere landwirtſchaftliche Güter beſitzt, ein einheitlicher iſt, oder nicht. Ich gelange dazu, die Ein⸗ heitlichkeit zu verneinen, da der Weinbau ein ganz ſpezieller Teil der Landwirtſchaft iſt und zu dem übrigen landwirtſchaftlichen Beſitz desſelben Eigentümers regel⸗ beste teh keinem Verhältnis gegenſeitiger Abhängig⸗ eit ſteht. Dieſe Beſtimmung des Grundſtücksbegriffes hätte ich mir und Ihnen ſelbſtverſtändlich erſpart, wenn nicht eingreifende praktiſche Folgen an dieſen Begriff ebunden wären. Das Geſetz knüpft nämlich an dieſen egriff eine Befreiungsvorſchrift, die für einen großen Teil der Grundſtücksverkäufe und der Grundſtücks eſitzer in Frage kommt. Es will die kleinen Beſitzer und die kleinen Verkäufer von Steuer befreien und gibt des halb die Vorſchrift, die wörtlich folgendermaßen lautet: Beträgt der Veräußerungspreis und im Falle einer Teilveräußerung der Wert des Geſamtgrundſtücks bei bebauten Grundſtücken nicht mehr als 20000 Mk., bei unbebauten Grundſtücken nicht mehr als 5000 Mk., ſo bleibt der Eigentumsübergang von der Steuer frei. Bei Veräußerungen, die ſich in der Grenze bis höchſtens 20 000 Mk. bewegen, iſt alſo die allererſ Frage die, ob ein ſelbſtändiges Grundſtück oder nur ein Teilgrundſtück veräußert iſt. Handelt es ſich um die Veräußerung eines ſelbſtändigen Grundſtücks, ſo kommt der Veräußerungspreis in Frage, handelt es ſich aber um ein Teil grundſtück, ſo iſt der Ver⸗ äußerungspreis dieſes Teilgrundſtücks ganz gleichgiltig und es iſt bloß maßgebend der Wert des geſamten Grundſtücks. Erſt nach Erledigung dieſer 2 an ſind die weiteren Bedingungen zu unterſuchen, an wel die Steuerfreiheit geknüpft iſt. Das Geſetz führt deren wei an: einmal darf der Veräußerer mit ſeiner Ehe⸗ 5 zuſammen ein jährliches Einkommen nicht über 2000 Mk. haben, und ſodann darf weder der Veräußerer ſelbſt noch ſeine Ehefrau den Grundſtücks handel ge⸗ werbsmäßig betreiben. Sind auch dieſe Fragen be⸗ jaht, dann iſt zu unterſuchen, ob nunmehr für das ver⸗ äußerte Grundstück die Grenze von 20 000 Mk. oder die von 5000 Mk. maßgebend iſt, d. h. es iſt zu unterſuchen, ob das Geſamtgrundſtück— ich hebe hervor: das Geſamtgrundſtüct und nicht etwa das veräu“ ßerte. Teilgrundſtück,— bebaut iſt oder nicht. Auch dieſe Frage iſt nicht ſo leicht zu löſen wie es den Anſchein hat. Das Geſetz gibt hier wohl einige Anhaltspunkte, indem es ausſpricht, daß ſolche Bau⸗ lichkeiten, die nur vorübergehenden Zwecken dienen, wie Gartenhäuſer, Schuppen, Lagerſtätten und dergl. das Grundſtück nicht zu einem bebauten machen. Das heißt alſo: kleinere unbebaute Baulichkeiten, die nur zu einem vorübergehenden Zwecke da ſind, bleiben außer Betracht. Die amtliche Auslegung des Geſetzes iſt weiter⸗ gegangen und erklärt alle diejenigen Baulichkeiten als unweſentlich, deren Nutzungswert im Verhältnis zu dem Nutzungswert des übrigen unbebauten Grundſtücks nur ein verſchwindend geringer iſt, und zwar auch dann, wenn ſolche Baulichkeiten zu dauerndem Zweck beſtimmn, ſind. Danach wird z. B. ein großer wertvoller Wal nicht als bebautes Grundſtück gelten können, wenn ſi ein kleines Forſtwarthäuschen im Wert von vielleicht 5000 Mk. darin befindet, obwohl dieſes Häuschen zweifel los nicht bloß vorübergehenden Zwecken dient. 65 Auch hier ſteht, wie Sie ſehen, der Auslegung d 1 Geſezes ein reiches Feld offen. Ta die Steuerzeiſe bei unbebauten Grundſtücken ſich nur bis 5000 Mk., 5 bebauten aber bis zu 20 000 Mk. erſtreckt, ſo wird 7 Normalfall ein erhebliches Intereſſe darin begrün 5 daß das Grundſtück als bebautes von der 1 börde angeſeben wird. Befindet ſich daher irgend Baulichkeit auf dem Grundſtuck, ſo w 3 Speziell bei uns in Württemberg iſt die noch unge⸗ S — . 2 S e D SSS 5 SF — 82 5 8 2 2 e 2 2 . . 2 2 2 2 — 2 2 — 2 ird dem Veräußerer 45 1 Mran geregen sern, die Baulichrett ars erne forche bar⸗ zustellen, die er für dauernde Zwecke beſtimmt hat, und die weiterhin für das betreffende Grundſtück einen gewiſſen, nicht allzu kleinen Nutzungswert beſitzt. Aus Nah und Fern. N 9 Karlsruhe, 11. Nov. Der Stadtrat wird durch eine Vorlage beim Bürgerausſchuß die Zuſtimmung dazu beantragen, daß allen ſtädtiſchen Beamten, Bedienſteten und Arbeitern, deren Jahreseinnahmen an Gehalt oder Lohn weniger als 2500 Mk. beträgt, und die ſchon vor dem 1. Juli ds. Is. in ſtädtiſchen Diensten ſtanden, eine einmalige Teuerungszulage von 30 Mk, aus Wirtſchafts⸗ mitteln des Jahres 1911 alsbald ausbezahlt wird. Es handelt ſich um 596 Beamte und Bedienſtete und um 1040 Arbeiter. Der Geſamtaufwand beträgt 49 080 Mk. (Karlsruhe, 11. Nov. Der 0 5 durch N Staats miniſterialentſchließung angeordnet, daß die Er⸗ ſazwahl, welche durch den Verzicht des im Wahlkreiſe unterhalb der Murg gewählten grundherrlichen Abge⸗ ordneten zur Erſten 9 der Landſtände, Frhrn. ſt Auguſt Göler von Ravensburg erforderlich gewor⸗ ben iſt, am 2. Dezember vorzunehmen iſt. Zum Wahl⸗ bommiſſär wurde der Landeskommiſſär Geh. Oberregie⸗ uüngs rat Dr. Becker in Mannheim ernannt. 0 Karlsruhe, 11. Nov. Die Stadtverwaltung lsruhe wird, wenn nicht binnen kurzem ein Rückgang der Milchpreiſe eintritt, Veranlaſſung nehmen, dem Be⸗ zug auswärtiger friſcher und kondenſierter Milch näher weten. U Karlsruhe, 11. Nov. Die Betätigung von Poſt⸗ ten als Handwerker 5 in Handwerkerkreiſen große Verſtimmung hervorgerufen. In Beſchwerden an die Poſtbehörden wurde darauf hingewieſen, daß das Hand⸗ erk unter dieſer Konkurrenz ſchwer leide, und gebeten, deſe Betätigung der Poſtbeamten zu verbieten. Das ichspoſtamt hat jetzt lt. Heidelb. Ztg. den Oberdired⸗ onen Anweiſung gegeben, und den Beſchwerdeführern mitgeteilt, daß fortan handwerksmäßige Neu⸗ bezw. Un⸗ krhaltungsarbeiten durch Poſtbeamte nicht mehr 5 5 ührt werden dürfen. Nicht in Betracht kommt natürlich die Betätigung der Telegraphenarbeiter. Es handelt ſich bielmehr um Arbeiten, die an und in den Poſtgebäuden borzunehmen ſind. s) Freiburg, 11. Nov. Die Strafkammer ver⸗ urteilte den 26jährigen Ruſſen Dombrowsky wegen Sac⸗ harinſchmuggels zu 5 Monaten Gefängnis. h Freiburg, 11. Nov. Nach längerer Krankheil arb geſtern dahier der frühere Bürgermeiſter von Ett⸗ ingen Vinzenz Häfner. Im journaliſtiſchen, politiſchen allgemein öffentlichen Leben unſeres Landes hal er Verſtorbene längere Zeit eine nicht unbedeutende Rolle geſpielt. ) offenburg, 11. Nov. Nach einem Beſchluß des Stadtrats werden die Stadtverordnetenwahlen der dritten Aaſſe an einem Sonntag ſtattfinden. Sulz, 11. Nov. Hier traf ein Handwerksburſche 1 Begleitung eines 3 Jahre alten Mädchens ein. Abends erſchwand der Mann unter Zurücklaſſung des Kindes. . 2 Vom Schwarzwald, 11. Nov. Auf den Höhen 15 chwarzwaldes hat es geſchnieen. Die Schneehöh⸗ nuf dem Feldberg beträgt bereits 30 Zentimeter. (Philippsburg, 11. Nov. Der neugewählte Bür⸗ krausſchuß ſetzt ſich zuſammen aus 28 Angehörigen des trums, 16 Demokraten und 16 Sozialdemokraten. dach Aus Baden, 11. Nov. Das Kartell ſüdweſt⸗ . 1 cher Luftfahrvereine, dem die Vereine von Kon⸗ Anz, Freiburg, Straßburg, Karlsruhe, Mannheim, armſtadt, Frankfurt, Wiesbaden, Mainz, Koblenz ließen, Marburg und Kaſſel angehören, iſt eifrig mi 1 hein beſchäftigt. Dieſer Flug ſoll Ende Mai oder änfang Juni 19192 veranſtaltet werden. Als Ausgangs⸗ kt iſt Straßburg gedacht, deſſen Verein im kommen⸗ n Jahre im Kartell den Vorſitz führen wird. Freiburg als ſüdlichſte Etappe in Ausſicht genommen. Hier ein beſonderer Raſttag mit Schauflügen eingeſchaltel faden. In mehreren Schleifen, die noch genau feſtzu⸗ len ſind, ſollen möglichſt viele Kartellſtädte auf dem fag berührt werden. Prinz Heinrich wird wieder das ſoskettorat übernehmen. Auch der Arbeitsausſchuß und 25 Präſidium bleiben dasſelbe wie beim diesjährigen 8 Es beſteht ferner die Abſicht, eine wertvolle Tro⸗ e, einen ſogenannten Prinz Heinrich⸗Preis der Lüfte litten, der alljährlich im Kartell ausgeflogen werden a werden, die den einzelnen Vereinen zu ſportlichen o nützlichen Zwecken zur Verfügung ſtehen. Flugzeug⸗ Appen, wo die Flugzeuge untergebracht und repariert deen ſollen bis zum Frühjahr in Freiburg, Mül⸗ n, Baden⸗Oos, Straßburg, Darmſtadt und Frank⸗ errichtet werden. 7(Wiesloch, 11. Nov. Geſtern abend wurde hier angebliche Zahnarzt Dr. Furthen, der mit dem aus eorken en ſtammenden Dentiſten Willi Heidemann iden⸗ 0 iſt und wegen mehrfachen Betruges von verſchiedenen fac anwallſchakten verfolgt wird, in einem hieſigen im baus wegen Zechprellerei feſtgenommen. Da man bei Verhafteten Anzeichen von Geiſteskrankheit zu be⸗ aten glaubte, wurde er zur Beobachtung ſeines Geiſtes⸗ andes in die Heidelberger Univerſitätsklinik ver⸗ acht W 0 Pforzheim, 11. Nov. Miniſter Frhr. v. Bod⸗ 0 beſichtigte die neu erbaute Kunſtgewerbeſchule, die, 8 ſchon mitgeteilt, am 15. November in Anweſenheil Großherzogs eingeweiht werden ſoll. Zur Vorbe⸗ ug des Großherzogsbeſuchs fand eine Beſprechung schen dem Miniſter und dem Direktor der Anſtall . Nachmittags beſuchte der Miniſter die Fabrik von mar u. Jourdan ſowie das ſtädtiſche Arbeitsamt. nds reiſte der Miniſter nach Karlsruhe zurück. en Vorarbeiten für den neuen Zuverläſſigkeitsflug am Aus den Ueberſchüſſen ſollen zwei Flugzeuge ange⸗ Neues aus aller Welt. * Ein rieſenhaftes Stauwerk. In Auſtralien wird, ſo lieſt man in der„Zeitſchrift für Tiefbau“, der große Barren Jack, wie dort ein Bauprojekt genannt wird, eine Länge von faſt 250 Meter und eine Höhe bis zu 75 Meker erhalten. Der ganze Bau ſoll aus großen Steinen mit Zement hergeſtellt werden und hat an der Baſis eine Breite von faſt 50 Meter. Das Werk iſt zur Semmlung der Gewäſſer aus einem Gebiet von gegen 15000 Quadratkilometer beſtimmt, wo durch er⸗ heblichen Schneefall im Winter ein großer Waſſerreich⸗ tum bedingt wird. Das Stauwerk hinter dem Damm ſoll bei vollſtändiger Füllung über eine Milliarde Ku⸗ bikmeter enthalten. Dieſe Anlage würde ſicher unmög⸗ lich geweſen ſein, wenn die Natur nicht etwas vorge⸗ arbeitet hätte durch die Schaffung einer tiefen Schlucht in Hügeln aus Granit, die gleichzeitig ein treffliches Baumaterial lieferten. * Unter der Mauer begraben. In Koneberg bei Kempten ſtürzte bei der Verſchalung einer Mauer plötzlich unter lautem Krachen die Einfahrt zu dem Gute des Oekonomen Weichsler ein. Dieſer, ſowie ſein Sohn im Alter von 18 Jahren und der die Arbeiten leitende Maurermeiſter Erfurter wurden von den ſtürzenden Maſ⸗ ſen begraben, zerquetſcht und waren alle drei ſofort tot. * Drückeberger. Von der franzöſiſch⸗italieniſchen Grenze wird berichtet, daß zahlreiche italieniſche Reſer⸗ viſten auf die Nachricht der Mobiliſierung der Jahres- klaſſen 1888/99 ſich durch den Mont Cenis⸗Tunnel nach Frankreich zu flüchten ſuchten. Andere überſchritten den Paß Frejus, gelangten nach Bordeaux und ſchifften ſich von dort nach Südamerika ein. Die Geſamtzahl dieſer Reſerviſten iſt ſehr beträchtlich. * Streik in Newyork. Der Streik der Newyorker Straßenreiniger und Kehrrichtkutſcher nimmt ernſte For⸗ men an. Bis jetzt wurden alle Verſuche, den Müll unter polizeilicher Bedeckung abzufahren, durch die drohende Haltung der Streikenden vereitelt. 40 000 Ton⸗ nen Kehricht ſind in den Straßen Newyorks angehäuft. Die blutigen Schlägereien dauern fort und machen die Einberufung der Miliz notwendig. Bei dem letzten Zu⸗ ſammenſtoß mit der Polizei wurden zwei der Strei⸗ kenden getötet. * Fliegerſchickſal. Der Aviatiker Brindejone, wel⸗ cher am Sonntag auf einem Eindecker die Stadt Toulon überfliegen wollte, ſtürzte gleich nach ſeinem Aufſtieg auf das Dach einer Schule herab. Mit ſchweren Kopf⸗ verletzungen wurde er nach dem Hoſpital gebracht. Der Apparat iſt zertrümmert. * Sturm. An der ſchottiſchen Küſte hat ein Sturm großen Schaden angerichtet. So wird gemeldet, daß in Parkhead mehrere Eiſenbahnwagen umgeworfen wur⸗ den und daß ein Teil des Stationsgebäudes durch die Eiſenbahnwagen, die einen Abhang hinunter rollten, ſchwer beſchädigt wurde. Mehrere Perſonen wurden dabei ſetötet.— In den amerikaniſchen Staaten Illinois und 5 hat ein Orkan außerordentlich großen Schaden angerichtet. In der Stadt Jonesville ſind bei dem Sturm 9 Perſonen getötet worden. * Eine Millionenerbſchaft der Stadt Dres⸗ den. Die Hinterlaſſenſchaft des verſtorbenen Direktors der Dresdner Bank, des Geheimen Kommerzienrates Arnſtädt, in Höhe von fünf Millionen, fällt zum größten Teil der Stadt Dresden zu. „Prinz Friedrich Wilhelm Landrat. Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen iſt zum Landrat er⸗ nannt worden; ihm iſt das Landratsamt im Kreiſe Frankenſtein übertragen worden. * Selbſtmord eines Offiziers. Der Kommandeur des 102. Infanterieregiments in Zittau, Oberſt von Linſingen wurde in ſeinem Zimmer von ſeinem Bur⸗ ſchen tot aufgefunden. Er hatte ſich durch einen Re⸗ volverſchuß in den Mund getötet. Der Oberſt hatte am Morgen ſeinen Burſchen fortgeſchickt und ihm den Auftrag erteilt, mehrere Beſorgungen zu machen. Die Abweſenheit des Burſchen benutzte er zur Ausführung des Selbſtmordes. Da der Oberſt keine Aufzeichnungen hinterlaſſen hat, ſind die Gründe für den Selbſtmord nicht aufgeklärt. Man nimmt an, daß die Tat in einem plötzlichen Anfall geiſtiger Umnachtung verübt wurde. Oberſt v. Linſingen ſtand im 54. Lebensjahre. Kom⸗ mandeur des 102. Infanterieregiments war er ſeit An⸗ bang vorigen Jahres. Bis dahin gehörte er dem Stabe des Grenadierregiments in Dresden an. Oberſt v. Lin⸗ ſingen hinterläßt eine Witwe und zwei Töchter. er Per Nrönprinz im Luftſchiff. Tem Belſprer ſefner Brüder folgend, hat auch der Kronprinz eine Luft⸗ 1 0 der Schwaben unternommen. Er traf im Auto- mobil auf dem Flugplatz Johannistal ein. Mit ge⸗ wohnter Leichtigkeit und Eleganz ſtieg der Luftkreuzer in die Höhe und nahm alsbald die Richtung nach Ber⸗ lin, wo er im Zentrum über dem Rathaus um 2 Uhr ſichtbar wurde. Um 4 Uhr landete die S ben wieder in Johannesthal. f ö „ Raubmorv. In Stettin wurde der Verwalter der Kaffeeſchänke auf dem e ee ermor⸗ deut aufgefunden. Ter 72jährige Mann, namens Ull⸗ rich, hatte die Gewohnheit, in der Kantine zu ſchlafen. Nachts ſind nun Diebe eingeſtiegen, haben den alten Mann mit einem e Handtuch erdroſ⸗ felt und die Kaſſe mit 100 Mk. Inhalt mitgenommen. Zur Ermittlung des Mörders wurde nachmittags ein Polizeihund auf die Spur geſetzt. Der Hund lief ſchnur⸗ ſtracks auf einen in der Nähe der Kantine liegenden Kohlenkahn und ſtellte dort den 29 jährigen Bootsmann Wilhelm Gadler aus Pyritz, der ſofort verhaftet wurde. Gabler beſtreitet mit dem Morde etwas zu tun zu haben Es ſpricht aber zu ſeinen Ungunſten, daß an der Mor ſtelle ein ihm paſſender Leibriemen gefunden wurde. * Ihre drei Kinder erwürgt. In Göſting bei Graz wurden die Verbrechen einer Mutter entdeckt, die zum Teil ſchon jahrelang zurückliegen. In der Woh nuna der 29 iähriaen Näberin Berta Pöſchl fand man d Ueberreſte von drei Kindsleichen. Sie befanden ſich mn einer Holzkiſte. Die Pöſchl geſtand, ihre 3 unehelichen Kinder gleich nach der Geburt erwürgt zu haben, da ihr Geliebter ihr keine Unterſtützung geben wollte. * Neue Stiftung Carnegies. Der amerikaniſche Milliardär hat 25 Millionen Doklars für Erziehungs⸗ swecke in den Vereinigten Staaten geſtiftet. 5 Für die Redakt on verantwortlich: Hugo Loeb in Seckenheſm r ͤ PP hghaekanntmachung. Maul⸗ und Klauenſeuche unter dem Viehbeſtand des Bruno Honeg in Seckenheim betr. Unter dem Viehbeſtand des runs Honeg in Seckenheim, Dammſtr. 5 iſt die Maul- u. Klauen ſeuche ausgebrochen. Stallſperre iſt verfügt. Für die Gemeinde Feckenheim werden die Beſtimmungen des § 59 der Verordnung Gr. Miniſteriums des Innern vom 19. Dezember 1895 in Kraft geſetzt. Hiernach darf aus der Gemeinde Vieh(Rindvieh, Schafe, Schweine, Ziegen) nur mit ortspolizeilicher Ge⸗ nehmigung und allein zum Zwecke ſofortiger Schlachtung auf Grund eines tierärztlichen Zeugniſſes, welches die Seuchenfreiheit der betr. Tiere beſcheinigt, ausgeführt werden, und zwar: 1. nach benachbarten Orten, 2. nach in der Nähe befindlichen Eiſenbahnſtationen behufs der Weiterbeförderung nach ſolchen öffent- lichen Schlachthäuſern, welche unter geregelter veterinärpoltzeilicher Aufſicht ſtehen, vorausgeſetzt: a) daß die Polizeibehörde des Schlachtorts ſich mit der Zuführung der Tiere vorher einverſtanden erklärt hat, b) daß die Tiere dieſen Anſtalten direkt mittelſt der Eiſenbahn oder doch von der Abladeſtation aus“ mittelſt Wagen zugeführt werden, die ſo dicht ſchließen, daß ein Herausfallen tieriſcher Aus⸗ wurfſtoffe nicht möglich iſt. Durch vorgängige Vereinbarung mit der Eiſenbahnverwaltung oder durch unmittelbare polizeiliche Begleitung iſt dafür Sorge zu tragen, daß eine Berührung mit anderen Wiederkäuern und Schweinen auf dem Transporte nicht ſtattfinden kann. Wird die Genehmigung zur Ausfuhr ſeitens der Orts⸗ polizeibehörde erteilt, ſo iſt dem Führer der Tiere eine Beſcheinigung auszuſtellen, die indeß wie das tierärztliche Zeugnis mit dem Ablauf des auf den Tag der Ausſtellung folgenden Tages ihre Giltigkeit verliert. Der Austrieb und das Tränken an gemeinſamen Brunnen aller gewöhnlich im Stalle gehaltenen Tiere (Rindvieh, Schafe, Schweine. Ziegen), ſofern dieſelben nicht dauernd auf der Weide ſich befinden, iſt unterſagt. Das Verbot des Tränkens erſtreckt ſich auch auf ſonſtige gemeinſame Tränkplätze(fließende und ſtagnierende Gewäſſer§ 57 a. a: O.). Die Abhaltung des Ferkelmarktes in Sechenheim während der Dauer der Seuche wird verboten(§ 65). Mannheim, den 11. November 1911. Gr. gad. gezirusamt, Abt. III. Beſchlußt. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur allge⸗ meinen Kenntnis gebracht. Seckenheim, den 14. November 1911. gürgermeiſteramt: Ratſchreiber Volz Koch. Maul- und Nlauenseuche. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnis, daß unter dem Viehbeſtand des Tandwirts Jakob Feitz, Scharhöfer Sohn hier, Hildaſtr. 85 die Maul- und Klauenſeuche ausgebrochen iſt. Stallſperre iſt verfügt. Seckenheim, den 14. November 1911. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. Rotlauf. Unter dem Schweinebeſtand des Michael Schertel in Fendenheim iſt die Rotlaufkrankheit ausge⸗ längſtens bis Donnerstag, den 16. ds. Mt mittags 10 Uhr bei uns eingereicht ſein. Eheleute! Auskunft über meine durchaus bewährten „Hygen. Bedarfsartikel“. heim- Neckarau, Adlerstr. 28. 844 brochen. Seckenheim, 13. November 1911. Fürgermeiſteramt: Volz. Koch. Submission. Das Aufladen und Wegführen von einem Waggon Heu vom Bahnhof Friedrichsfeld in den hieſigen Farrenſtall, ſowie das Abladen daſelbſt wird in öffentlicher Submiſſion an den Wenigſtnehmenden vergeben. — Zimmer Nr. 7— einzuſehen. Die Bedingungen ſind auf dem Rathaus Angebote müſſen, mit bezüglicher Aufſchrift versehen Seckenheim, 13. November 1911. Gemeinderat: Volz. Koch. Vorzüglichen Rotwein empfehlenswert auch für Blut⸗ Verlangen Sie kostenlose Darmkranke; Ltr. 90 Pfg. / Fl. 70 Pfg. ohne Glas. Ph. Hörner, Sllligste Sezugsquelle! Versandstelle„Lolo“ Mann- 5 Riedſtr 50. tempel ds efert ſchnell un 9 untglas⸗Papier g. Zimmermann. empfiehlt G.„ 8., vor⸗ arme, Bleichs ucht, magen ⸗ u. RCCC — N Maul- und Klauenseuche. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß unter dem Viehbeſtand des Landwirts Adam Valentin Schmich hier, Hauptſtraße Nr. 185 die Maul⸗ und Klauenſenche ausgebrochen iſt. Die geſetzlichen Sperrmaßregeln ſind getroffen. Seckenheim, den 13. November 1911. gürgermeiſteramt: Volz. Submission. Der Bedarf an Koks 1. Sorte für die Friedrichs⸗ ſchule dahier ſoll im Wege der Submiſſion vergeben werden. Angebote über Ruhr- u. Grobkoks 1. Sorte ſind mit der Aufſchrift Submiſſion auf Kokslieferung ver⸗ ſehen bis ſpäteſtens 20. November 1911 bei uns ein⸗ zureichen. Seckenheim, den 8. November 1911. Gemeinderat: Volz Koch. 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