Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnements preis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Ur. 142 8 2. Hilal. Ptolitiſche Wochenſchau. 5 Adventszeit— ſtille Zeit iſt's wieder! Die trüben Wintertage werden erleuchtet von Freude, Liebe und Erwartung, welche die Zeit des Advents in aller Her⸗ zen bringt. Rein menſchlich betrachtet, denkt man ſich die Tage ſo, als ob die Erde ſchläft, vom Himmel ſchaut in trauter Dämmerſtunde der lichte Abendſtern! Und wie ganz anders, wie ſturmbewegt iſt es in den gegenwärtigen, mehr als je ſeit Beſtehen des Deut⸗ ſchen Reichs auf die Politik gerichteten Zeitläuften. Mit Spannung hat die ganze Welt auf die Verhandlungen und Erklärungen des Staatsſekretärs Grey über die deutſch⸗engliſchen Beziehungen in der Vergangenheit, ſonderlich während der Marokkoverhandlungen, in der Gegenwart und für die Zukunft, gewartet. Am Montag war der große Tag im engliſchen Parlament, ganz ähnlich wie einige Wochen zuvor im deutſchen Reichs⸗ tag. Wir fragen, was haben die engliſchen Erklärungen ge⸗ bracht? Haben ſie unſere Erwartungen erfüllt, ſind wir enttäuſcht worden? Vor allem: hat die gegenſeitige Spannung nachgelaſſen oder gar, iſt ſie beſeitigt? Die Antwort auf dieſe auf der Hand liegenden Fragen kann nicht ſo ausfallen, wie wir ſie am liebſten hätten beant⸗ wortet wiſſen wollen. a „Der Ernſt der Lage dauert fort.“ So ſtanden die Dinge zwiſchen Deutſchland und England vor dem 27. November, ſo ſtehen ſie— darüber brauchen wir uns keinen leeren Hoffnungen hingeben— auch noch nach dem 27. November. Das iſt unzweifelhaft das Ergebnis went flgfüfg eff U aftdlanpt vnthiß„epi A090 geworden und doch war es die Ueberzeugung der Welt daß das Verhältnis entweder beſſer oder noch ſchlechter werden müſſe, daß dieſer Zuſtand äußerſter Spannung unerträglich und erſt recht gefahrdrohend ſei, daß es die roße, verantwortungsvolle Aufgabe Greys ſei, die Spannung zu löſen. In ſeiner Rede hat er ja zwar zum Schluß ein kleines Feuerwerk von Freundlichkeiten und Liebenswürdigkeiten gegenüber Deutſchland abge⸗ brannt. Aber mit Worten läßt ſich trefflich ſtreiten. Unter engliſchem Geſichtspunkt war die engliſche Politik früher und beſonders im vergangenen Sommer weder aggreſſiv noch herausfordernd. Das iſt eine Verſchieden⸗ heit der Standpunkte zwiſchen Deutſchland und Eng⸗ land, die ſich nicht ausgleichen läßt. Genau wie wir mit vollſtem Recht glauben gegen England den Vor⸗ wurf erheben zu können— gerade nach den Ereigniſſen des letzten Sommers,— daß es Deutſchland um alle und jede Anſprüche auf dem Weltmarkt und in der Welt⸗ — ——— ————K—KB——— Hmtsblaft der Bürgermeisterämter Seckenheim, Nuesheim, neckarhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. politik zu bringen ſtrebe, ſo mahnt Grey Deutſchland, es ſolle nicht„'s einer die anderen Nationen erdrücken⸗ Fuße zu leben— als ſtrebe Deutſchland gewiß und wahrhaftig nach einer Weltherrſchaft, die alle anderen Nationen in einen Zuſtand der Ungleichheit verſetze! Die Sache iſt einfach ſo: Deutſchland fühlt ſich durch Eng⸗ land, England durch Deutſchland in der Welt verkürzt. In dieſer Beziehung gehört die bekannte Rede des Herrn Lloyd George mit nichten nur der Vergangenheit an, ſie gilt auch für die Zukunft; in einem gleichen Falle wird England genau ſo handeln. Sie iſt gleichſam die Ent⸗ hüllung des Kernes der engliſchen Politik: dieſer Kern aber heißt, England will überall und in jedem Augen⸗ blick, der ihm gut dünkt, wenn Deutſchland mit andern Mächten verhandelt, in jeder ihm beliebenden Phaſe dieſer Verhandlungen mitgefragt werden, mitdirigieren, mit⸗ beſchränken, was ihm in den deutſchen Anſprüchen wider britiſches Intereſſe geht. Das iſt engliſches Recht und daher konnte Sir Edward Grey in der Rede des Lloyd George keine Drohung finden. Dieſes engliſche Recht aber ſieht Deutſchland als eine Anmaßung an und be⸗ trachtete daher die Rede des Schaͤtzkanzlers als das ge⸗ eignetſte Mittel, die Lage einer gewaltſamen Entladun entgegenzuführen. Und jetzt wurde dieſe Rede auch 5 gebilligt und vom ganzen Parlament gutgeheißen. So ſtehen die Dinge! Eine Entſpannung iſt nicht erfolgt. Wie die Zukunft ſich geſtalten wird, wer will es ſagen? Vom Kriegsſchauplatz in Tripolis liegen dieſe Woche wieder etwas mehr Nachrichten vor. Die Italiener haben — 5 5 enge Umklammerung 5 1 in der oben. Nieſer Erfolg wiro it Ir dit aks eb 5 Waffentat gefeiert, aber die Verluſte 7 493 1 anz gering geweſen ſein. Und wenn die Italiener Herren Tripolitaniens werden wollen, müſſen ſie ſchon einmal da⸗ ran denken, mehr als einige Kilometer breit ins Land vorzudringen. Wenn es ſich bewahrheitet, daß italieniſche Gefangene ſeitens der Araber grauſam mißhandelt wur⸗ den, ſo muß das tief bedauert werden. Seither hatten die Türken die moraliſche Unterſtützung der ganzen Welt, leicht könnten ſie ſie verlieren. deh Die i in China nung, teils weiſen die Kaiſerlichen Erfolge auf. Lobe iſt noch nicht 1 5 folge auf. Das Auch im Crailsheimer Bezirk iſt bei der Land⸗ ta i wie in Urach, die Entſcheidung nicht ge ⸗ llen. Es hat ebenfalls eine Nachwahl ſtattzufinden. ewinnt teils an Aus⸗ Neckar-Bofe Seckenheimer Rnzeiger, Auesheimer Hnzeiger. neckarhauser Zeitung, Edinger Zeitung Infertionspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Feruſprechanſchlußt Nr. 16. 1. Jahrgang Engliſche Ueberfallabſichten. Zu den Nachrichten von den engliſchen Ueberfallab⸗ ſichten auf Deutſchland, die im letzten Sommer beſtanden haben, bringt die Tägliche Rundſchau heute einen hoch⸗ intereſſanten Beitrag. Die Mitteilungen des Blattes darüber ſind derart tlar und detailliert, daß ein Zweifel an ihrer Wahrheit als ausgeſchloſſen gelten muß. Dar⸗ nach war neben dem Stoße, der uns in der Heimat treffen ſollte, ein umfaſſender Schlag gegen alle auf Außenpoſten befindlichen deutſchen Flottenteile, in erſter Linie gegen das deutſche Kreuzergeſchwader in Oſtaſien. geplant und bis ins kleinſte vorgeſehen. Das Blatt berichtet darüber: a „.. Diesmal ſollte der Ueberfall gleichzeitig in allen Meeren erfolgen. Es wird genügen, wenn wir einen kleinen Ausſchnitt daraus wählen. Für die engliſchen Kriegsſchiffe in Oſtaſien war Mitte September der Reiſeplan veröffentlicht. Die Pan⸗ zerkreuzer„Minotaur“ und„Monmonth“, ſowie die geſchützten Kreuzer„Aſtraca“ und„Neweaſtle“, die vor Weihaiwei lagen, ſollten danach— nicht im Verbande, ſondern ſchiffsweiſe— nach verſchiedenen japaniſchen und koreaniſchen Häfen gehen. Das Programm war bis in den November hinein feſtgelegt. Der Panzer⸗ kreuzer„Kent“, am 13. September in Hongkong, hatte Order für Aden. Die oſtaſiatiſche Zerſtörerflottille ſchließ⸗ lich hatte eine ſechswöchige Reiſe nach Port Arth, Dal⸗ nij und anderen Häfen vor. Mit einem Wort: Aus⸗ einanderziehen der Schiffe, weitauseinander führende Einzelreiſen in ganz Oſtaſien. Es kam anders. Am 22. September erhielten die Schiffe Befehl, in der Japan⸗See zu ſammeln und dann geſchloſſen nach Weihaiwei zurückzudampfen. 0 Schon am 24. traf die Flottille dort ein und füllte ISD then une Derr Aan 26. kamen die 4 A an. Der„Kent“ aber wurde von der Ausreiſe nach Aden zurückgehalten. In Weihaiwei, nur 200 liſche Macht,—„nur eine Lage von äußerſtem Ern könne ſolche kriegeriſchen Maßnahmen e 15 1 e 1 dieſe Nachrichten einer N uther Tageszeitung und ei ond Fach⸗ date der ae ue Kurz darauf wurden auch die meiſten chiffe d auſtraliſchen Station in einem Hafen 1 hen mengezogen. Während die engliſchen Seeſtreitkräfte ſo zum Ueberfall— unter plötzlicher Aufgabe des öffent⸗ lich bekanntgegebenen Reiſeplanes— ſich ſtaffelten, waren unſere Panzerkreuzer„Scharnhorſt“ und„Gneiſenau“, die geſchützten Kreuzer„Leipzig“,„Emden“,„Nürn⸗ berg“, ſowie die beiden Torpedoboote„S. 90“ und „Taku“ planmäßig in Tſingtau zu Dockun J 8 5 N j Tſing 5 gen und In⸗ ſandſetzungsgrbeiten nach der Sommerxeiſe, alſo. in Schutzengel über Euch! 5 Kriminalroman aus den ſiebziger Jahren vou Hans⸗Chriſtian Herzlieb. 18)(Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) „Niemanden, als eben die Thereſe, die ich aber erſt geſtern nach zwei Jahren der Trennung wieder ſah.“ EThereſe iſt zu jung und zu leichtſinnig, um Ihnen eine Führerin ſein zu können,“ ſagte der Maler, wäh⸗ rend er ſein Geſicht tief über die Farbenpalette hin⸗ beugte.„Ich bin der erſte, dem Sie als Modell ſitzen — nicht nur Egoismus iſt es, der mich lebhaft wün⸗ ſchen läßt, ich möchte auch der letzte ſein.“ „Ich verſtehe Sie nicht,“ hauchte Lucie befangen „Sie ſollen mich ſogleich begreifen, liebes Kind!“ ſagte der Maler, während er ſeinen Pinſel hinlegte und ſich neben das junge Mädchen ſetzte.„Wiſſen Sie wohl, daß die Welt mich zwar einen großen Künſtler, aber auch einen ſchlechten Menſchen nennt?“ Lucie ſtarrte dem Manne, der ſo freimütig zu ihr ſprach, be⸗ offen in das Geſich. Schlecht oder böſe ſah er nun ur nicht aus mit ſeinen dunklen, mildleuchtenden gen. „Ich will heute beweiſen, daß ich beſſer bin als mein Ruf!“ fuhr der Maler fort.„Wohl iſt mir das Laſter nicht fremd, doch habe ich auch nur Laſterhafte mit mir in den Strudel geriſſen. Die Unſchuld zu ver⸗ giften, dazu gebricht mir der Mut, zu ſchlechten Hand⸗ lungen bin ich zu gewiſſenhaft und zu ehrlich, vielmehr 3 Af ein 199 1 Vorſehung bei Ihnen ſpie⸗ und der Anfang dazu ſei, daß i nen Thereſens „Empfehlungsbrief“ vorleſe!“ 3 855 ö„Lieber Freund!“ ſo hatte das leichtſinnige Ge⸗ ſchäpf an den Künſtler geſchrieben.„Ich ſende einen ſeltenen Vogel in Ihr Netz, einen wahren Phönix, ei .* U 1 5 8 N deizendes Mädchen, tugendhaft, ſittſam und brav. Tun Sie mir den Gefallen und überzeugen Sie die uner⸗ ſahrene Kleine zu ihrem eigenen Beſten, wie i f f 5 unprakti ihre hausbackenen Grundſätze für das Leben ſind 5 machen Sie ein Modell aus ihr!“ „Mein Gott, ganz begreife ich den Brief nicht!“ murmelte Lucie mit Aach adeligen e 5 viel ſcheint aber gewiß zu ſein, daß Thereſe nichts Gutes mit mir vorhatte. O, daß ich doch gar nie⸗ . vertrauen darf in der Welt!“ „Vertrauen Sie mir!“ ſagte der Maler ſa J ſchwöre Ihnen bei dem Andenken an Wehe 9 5 daß ich es aufrichtig mit Ihnen meine.“ 5 „Ach— es täte mir not!“ ſchluchzte Lucie.„Nicht 8 wahr, es iſt alſo etwas Unrechtes, Modell zu ſitzen?“ „Die Welt urteilt ſtreng über die Frauen die d Anblick ihrer Schönheit verkaufen,“ ſadte der Künſtler Vonend 5 rkaufen,“ ſagte der Künſtler „O, tauſend Dank für Ihre Offenheit und für 15 e. und griff hastig nach ihrem Pie erde ren E i i age en Ih Edelmut nie und nimmer „Sie wollen fort und ich halte Sie nicht zurück!“ 15 1 555 einem e Blick über ihre ide Geſtalt.„Haben Sie abe i Unterkommen?“ 1113 „Leider nicht!“ ſeufzte Lucie.„Ich habe mi 0 3 ö 1 n ſeit Monaten nach einer paſſenden Stellung 5 „Bitte, ſchreiben Sie Ihre Adreſſe in jenes Buch,“ ſagte der Künſtler.„Ja, wahrhaftig, Sie ſind mir Dank ſchuldig, denn ich laſſe Sie gehen, one Sie ab⸗ gezeichnet zu haben. Trotzdem werden Sie mir einen Raub zu verzeihen haben, denn Ihre Engelszüge ſpuken in meiner Phan aſie, und um mich davon zu befreien, werde ich ſie wohl auf der Leinwand wiedergeben müſſen Leben Sie wohl, Fräulein, ſeien Sie guten Mutes Sie haben einen Freund in mir gefunden, und 5 1 Ihnen bald eine gute Nachricht ſenden zu n! Damit geleitete der Künſtler das junge Mädchen — bis in das Vorgemach. Dort wagte ſie es, zu ihm aufzublicken und ihm die Hand zu reichen. Ich danke Ihnen!“ flüſterte ſie errötend. „Gehen Sie nicht mehr zu Thereſe!“ Das war die Antwort des Künſtlers. „Nein!“ hauchte ſie, ſchon an der Schwelle, zu ihm zurückgewendet. Er nickte ihr noch einmal zu, dann kehrte er in 155 1 zurück und entwarf eine Geſtalt mit Engels⸗ ügeln 5 Dieſelbe trug, als ſie vollendet war, Lucies Züge. Der angedrohte Raub war vollbracht. Oo aber der Künſtler ſeine Phantaſie dadurch wirk⸗ lich von dem Bild des jungen Mädchens befreit hatte? gehntes Kapitel. 5 Robert Talmier war wieder nach Wien zurückge⸗ kehrt. Die Bettlerlumpen hatte er im Gaſthofe 555 Provinzſtädtchens zurückgelaſſen, wo er die Nacht nach dem begangenen Verbrechen zubrachte, und mit den elenden Kleidern hatte er auch beinahe die Erinnerung an ſeine unheilvolle Tat von ſich abgeſchüttelt. 5 Wie aber war es möglich geweſen, daß ſeine Fuß⸗ ſpuren von denen Julus nicht hatten unterſchieden wer⸗ den können? Ein ſeltſamer Zufall, der ſo oft eine ſo bedeutſame Rolle im Lebensdrama ſpielt, hatte den Verbrecher in ſeinen Schutz genommen. Als er die unverdächtig erſcheinende Geſtalt eines Bettlers annahm um ſich in Adas Nähe zu drängen, hatte er ſeine Klei⸗ der buchſtäblich dem Gewölbe eines Lumpenſammlers entnommen, und zwar in der Provinzstadt Oedenburg, von der das Dorf Erdögy, Julus Heimatsort, nur eine halbe Stunde entfernt liegt. Der Lumpenſammler hatte an ihn alte Stiefel verkauft, die einſt gerade Julus Eigentum geweſen waren. Und ſo verwiſchte das rätſel⸗ hafte Schickſal ſelbſt die Spuren ſeines Verbrechens. (Fortſetzung folgt.) 5 Seemeilen von Tſingtau entfernt, ballte ſich die eng⸗ rtedlichſter Tarigreir„o recht huoſch veiſammen. Sie zuſammenzuſchießen, wäre dem Gegner eine Wonne ge⸗ veſen. Leider warf die Politik aber die Sache über den Haufen. Die Lage war nämlich vom 27. September ab wie⸗ der„entſpannt.“ Wir hatten die Kongo⸗Fühlhörner noch ein bißchen mehr eingezogen.“ n e Dieſe Mitteilung wird nicht verfehlen, im deutſchen Volke nachhaltigſten Eindruck zu machen. Neues aus aller Welt. * Luftſchiffahrt. Der Verein für Luftſchiffahrt in Frankfurt a. M. veranſtaltet vom 15. Dezember bis 3. März jeweils am Sonntag Wettflüge vom Frankfur⸗ ter Flugfelde nach dem Feldberg. Sieger iſt derjenige, der die Strecke in der kürzeſten Zeit zurücklegt. Der Preis beträgt 2000 Mk.— Das kolonialwirtſchaftliche Komitee in Berlin hat beſchloſſen, Vorarbeiten für die Einrichtung einer deutſchen Motor⸗Luftſchiffahrt in Neu⸗ Kamerun einzuleiten. * Unterſchlagung. Auf der Eidgenöſſiſchen Ban in Zürich hat ein 21jähriger Angeſtellter im Laufe von zwei Jahren Wertpapiere im Betrage von 48 000 Fres. entwendet. Mit dem Erlös ſpekulierte er. Geſtern wur⸗ den die Unterſchlagungen entdeckt und der Angeſtellte im Bureau verhaftet. Er war noch im Beſitze von 11000 Francs, die er eben einem Börſenagenten über⸗ weiſen wollte. * Hochſtaplerin. Die Kriminalpolizei in Frank⸗ furt a. M. verhaftete im Hauptbahnhof eine Hochſtap⸗ lerin, die 30 Jahre alte Babette Hartmann aus Pares bei Neuſtadt an der Aich, die unter falſchem Namen reiſte und in verſchiedenen Städten Betrügereien und Diebſtähle verübt hat. Wegen zahlreicher Vergehen wird ſie von Würzburg, Nürnberg, Wiesbaden und Frank⸗ furt geſucht. In ihrem Beſitz befanden ſich viele Wert⸗ ſachen ſowie Wertpaniere im Berage von 3000 Mark, * die ſie geſtern in Wies handen ſta * Die Reichsbank und der Poſtdiebſtahl. In der letzten Sitzung des Zentralausſchuſſes der Reichs⸗ bank kam der Präſident Havenſtein auch auf den Poſt⸗ raub beim Poſtamt 41 in Berlin zu ſprechen. Er gab die Erklärung ab, daß die Reichsbank durch den Raub keinen größeren Verluſt erleiden würde. Es ſei nur wenig Bargeld geſtohlen, wohl aber ſeien größere Wech⸗ ſel, die für ſieben Banken ausgeſtellt waren, ganz ver⸗ nichtet worden. Außerdem ſeien Wechſelſendungen für zwei weitere Banken teilweiſe zerſtört. Man hoffe je⸗ doch, ſie durch Duplikate und Kopien erſetzen zu können. * Frauen im Gemeinderat. In dem unterfrän⸗ kiſchen Kirchdorfe Unter⸗Schleichach ſind ſechs Frauen in die Gemeindeverwaltung gewählt worden. Als Bei⸗ geordnete des Bürgermeiſters fungiert nunmehr eine Pri⸗ vatiere Eva Zech. Als Gemeinderätinnen eine Gaſtwirts⸗ frau, eine Holzhändlersfrau, eine Lehrerswitwe, eine Privatiere und eine Taglöhnersfrau. * Ermordung eines Londoner Zirkusdirek⸗ tors. Von einem ſeiner Angeſtellten wurde der be⸗ kannte 84jährige Londoner Zirkusdirektor Lord George Sanger auf ſeiner Beſitzung in Eaſt Finchney bei London ermordet. Der Angeſtellte Cooper drang, mit einer Axt und einem Raſiermeſſer bewaffnet, in das Speiſezim⸗ mer Mr. Sangers ein, verſetzte ihm einen wuchtigen Schlag mit der Axt auf den Kopf und floh dann. Als er in der Küche durch einen anderen Angeſtellten, na⸗ mens Jackſon, angehalten werden ſollte, brachte er die⸗ ſem eine lebensgefährliche Verwundung mit dem Raſier⸗ meſſer am Halſe bei. Der Mörder entkam und konnte bisher nicht gefaßt werden. Lord Sanger hauchte nach vier Stunden ſchweren Leidens trotz der Bemühungen von drei Aerzten ſein Leben aus. Auch Jackſon iſt ſeinen Verletzungen erlegen. * Selbſtmord im Gefängnis. Die wegen Kinds⸗ mords im Gefängnis in Kolberg befindliche 16jährige Mina Lucht übergoß ſich in der Zelle mit Petroleum aus der Zelleulampe und zündete ſith au. Als der Gefängnis⸗ Im Motorboot durch Afrika. Ueber den Un⸗ fall der Expedition des Oberleutnants Graetz, der im Motorboot eine Reiſe durch ganz Afrika macht, verbrei⸗ ket die Geſchäftsſtelle der Expedition folgende e e Schilderung: Am 3. September hat die Deutſche Motor⸗ boot⸗Expedition durch Afrika in Rhodeſia ſchweres Un⸗ heil getroffen. Der Begleiter des Oberleutnants Graetz, der Pariſer Operateur Octave Fiere, wurde von einem Büffel getötet, während Oberleutnant Graetz erheblich verletzt worden iſt. Die Kataſtrophe hat ſich in wenigen Sekunden abgeſpielt. Der von Oberleutnant Graetz durch einen Lungenſchuß ſchwer verwundete Büffel hat die nachſuchenden Jäger plötzlich im hohen Gras aus näch⸗ ſter Nähe angenommen. Oberleutnant Graetz brachte noch einen Schuß an. Beiſeite ſpringend, fiel er lang ins Gras— ſeine Rettung, denn dadurch entging er dem Anſtoß des anſtürmenden Büffels, der ſich ihm ſofort wiederum zuwandte und verſuchte, ihn auf die Hörner zu heben. Graetz ſprang auf und packte den Büffel bei den Hörnern, hoffend, der Schwerverletzte warde unter ſeiner Kraft zuſammenbrechen, oder Fiere, der in der Nähe war, würde ſchießen. Im nächſten Augenblick ſtieß der Büffel aber Graetz das Horn durch die rechte Backe, Unterkiefer in die Zunge, dann warf er Graetz in die Luft. Jetzt wandte ſich der Büffel gegen Fiere, der ihm das 9,3⸗Millimeter⸗Mauſergeſchoß ſpitz in den Schä⸗ del pflanzte. Der Büffel lebte noch einige Sekunden, Zeit genug, Fiere in Bruſt, Unterleib und Oberſchenkel zu ſpießen. Die Boys fanden die beiden Europäer bewußt⸗ los in ihrem Blute, den Büffel verendet. Fiere ſtarb in derſelben Nacht. Graetz flickte ſich ſelbſt zuſammen und ſchleppte ſich unter qualvollen Schmerzen nach Ka⸗ ſama, wo er ärztliche Behandlung fand. Er dürfte ſich f jetzt mit ſeinem Motorboot im Kongo befinden und lofft, im Dezember die Weſtküſte zu erreichen. Wir bitten, bei Einkäufen ſtets auf den wärter bin zukam. war das Medchen bereits tot. .— Sate e 5 ** FCC(Cãͤã³² AAA Nur einmal im lahre! * Zur Zeit bie Preise sind ganz ungemein billig, ohne Rücksicht auf den wirklichen Wert vielfach ver lust- bringend und die Vorteile daher unerreicht. b „ee, Hermann kuchs 8 Kunststraſe am Paradeplatz N 2, beim Kaufhaus N 2,& 25 lahres-Reste-Tage! Reste- Ver(aun sommer, und Uintertlalber- Ind Blusenstulin zNeckar⸗Boten“ Bezug zu nehmen. 8 e 8 Versich ure 370 Chr. Kocn, Ratschreiber, Seckenheim, HHildastr. 101. Vorzüglichen Rotwein empfehlenswert auch für Blut · arme, Bleichsucht, magen- u. Darmkranke; Ltr. 90 Pfg. 1 ½ Fl. 70 Pfg. ohne Glas. Ph. Hörner, Riedſtr. 50. Fahrräder Laufdecken Luftschläuche Mk. Gebirgsmüntel Mx. Karbid Mk. Laternen Mk. Hinterrad m. Frl. Mk. Felge einspannoen Mk. Veraversand 874 Mannheim D 4 2. Bis Weihnachten 10% Extra f Bareinkäufe v. mindestens Mk. 5 bei Vorzeigen dieses Inserates. für Zimmer⸗ Bleiſtifte leute, ſowie Zollſtäcke empfiehlt — — 4 em 4 1 ö i Pelz-MWaren Gebrüder Kunkel, Mannheim F l, 2, Breitestrasse. Telephon 3730. 839 Grosses Lager in Pelzjacken, Stolas, Colliers, Pelzhüten, Kinder-Garnituren Muffen, Herren-Pelzkragen und Mützen, Pelz-Vorlagen 5% Rabatt! f Nur solide Kürschnerarbeit Umanderungen prompt und billigst nach neuesten Modeſſen. zu billigsten Preisen. Bei Barzahlung 5% Rabatt! 8 ab I. Januar 1912 werden sämtliche Einlagen auf ö Sparkassen- Conto mit A Prozent vom Tage der Einlage ab, vef- zinst. Gg. Zimmermann. Volksbank Schwetzingen 7 4 eingetr. Genossenschaft mit unbeschr. Haftpflicht. 1 10 Geſchenke 1. Ein Schemel nit Steg lecht Nußbaum pol) 2. Ein Kinderſtuhl(Rußbaum pol. 3. en Kinderſeſſel 4. Ein N ähtiſch 5. en Waſchpuffer 6. ene Waſch⸗Garnitur 7„„Haushaltungsleiter 7 8. Ein Kindertiſch(Nußbaum pol) 9. en Wemuſeirager 10. 4 S Stü hle mit Biibhauerarkett(Nußbaum pol.) ich zur verteilung aus, um mich bezw. meine 2 Oualitüts- Huhwaren weit und breit bekannt zu machen. e heſichtigung ohne Kaufzwang. 2 „ Situteioege oe outojgaeuin wm 1 2 2 2 Jeder Käufer, welcher bei mir für M. 3.— oder mehr ein⸗ kauft, wird in meiner Geſchenkliſte mit Namen notiert und hat Ausſicht, eins oder mehrere Geſchenke auf ſich zu vereinigen. Der übliche Kalender und Sparmarken werden unbeſchadet 8 meiner Geſchenke wie bisher verabfolgt Soipbeus tilt 0 8 Seckenhem 1 ble beacenle zu in meinem Laden augen 2 Unterricht. 0 3, Grösstes Spezialhaus für Herren- und Knaben-Kleidung gellorn& Gſtunm Mannheim 0 5, 45 Existenz! Knaben und Mädchen können sich in ihren freien Stunden bei Tag oder abends durch den Besuch unserer Kurse gründlich und billig, für den Bureaudienst, die Kaufmann- Loden-Wettermäntel Fagon Bozen Mk. 16.— bis 35.— N Knaben-Pelerinen „ Wettermäntel von Mk. 5 bis 25.— Damen-Pelerinen „ Wettermäntel Mk. 10.— bis 36.— 7 . 5 5 8 haft etc. vorberei Für Herbst und Winter Für Herbst und Winter 5 ach eine aacknmfebe, 2 fertig am Lager fertig am Lager 1 Ras te 9 ee 8 8 aus eto„ 0 8 5 Herren Ulsters FFF Raglans 0 20 25 28 30 n e 3 en. estes, à 5 ei 8 Priel and. Neueste Modelle Istitut am Platze mit nur staatl. Hervorragender Sitz e 5 Tema 5 3 g ehrkräften!!! Sete Wet a Vollsschulbidung genugt 5. S4 58 8085 Pr wat- Handelsschule 8 a Institut Büchler 18 02 ehrock-, Smoking-, os, 1 mannheim 0 6,1 Jacquet-Anzüge vis-à-vis 2 ingen smile 30 35 40 45. 52 55 S8 60 1 a Absolventen sind gut plaziert 48 52 586 58 5 85 88 7280 4 5 f a 1 8 Stempel Loden-Joppen Hosen Loden-Pelerinen 5 warm gefüttert in allen Weiten und Längen aus wasserdichten Strichloden Ag. Zimmermann. von Mk. 7.— bis 20.— Mk. 3. bis 18.— Mk. 9.— bis 28.— 8 F 2 Wir 8 bis zu 60% er Taxe Hypotheken- — Geld zur erſt. Stelle abzugeben. J. SS. Weil, mannheim Hellmann K Ha ————— A MRnnRHEIm Vorteilhafteste Kleider- und i Baumwollwaren Trikotagen Ausstattungs- Artikel. Grosse Auswahl. Vanille-Gebäck. Zutaten: 250 f Butter, 150 g Zucker, 1 Päckchen von Dr. Oetker's Vanillin-Zucker, 100 g Pandeln, 4 Fier, 500 g Nlehl, ¼ Liter Flilch oder Rahm, ½ Päckchen von Dr. Oetker's Backpulver. Zubereitung: Butter und Niehl(dieses mit dem Back- pulver gemischt) knetet man zu einem eig. Das Eigelb, 100 f Zucker, den Vanillin-Zucker und die Milch verklappert man und arbeitet alles mit obigem Teig zu einer Nasse, die sich gut ausrollen läßt, oder aber man fũgt noch etwas Nehl hinzu. Den ausgerollten Teig schneidet man in rechteciige Stücke, bestreicht diese mit Eiweiß, streut die in Spänchen geschnittenen Plandeln, die man mit 50 f Zucker gemischt hat, darüber und bäckt bei NMittelhitze. In Blechdose auf- Reelle Bedienung. n FEE il-Tcle-Asstela Bezugsquelle 779 Kostümstoffe Beste Qualitäten. Halt! Halt! Wo gehen wir am Sonntag, den 3. Dez. hin? An die f II. Grosse des Rhein⸗Neckar⸗Gaues im Saale des Gaſthauſes„Zum Zähringer Hof“ hier. Um zahlreichen Beſuch ladet ergebenſt ein Die Nusstellungsleitung. Prakiisdie Handarbeit! moderne Damen- und Nindermntzen leiehteste Handarbeit! Anleitung hierzu wird Jedermann gern erteilt. E WOLLE weiss, marine, bordeau, oliv. Fertige Mützen zur Ansicht ohne Kauf- zubewahren. 1 111 R 88 8 in ſauberet, Ausführung, mit u. ohne Verlobungskarten Monogramm, ligt in kürzeſter Friſt an die Buchdruckerei von Gg. Zimmermann. Zimmerma O 6, 1. Telef. 371. — Alle hieſigen zu einer Keſprechung in die„Kapelle“ eingeladen. Der Einberufer. Zur gefl. Beachtung Empfehle der geehrten Einwohnerſchaft mein reich- haltiges Lager in rabdenkmälern jeder art in Granit, imitiertem Granit und Pyenit. Awuſtſteinen nach jedem gewünſchten Geſchmack. Auch zur Ausführung von Terrano-Arbeiten wie: 1 Bpültiſche, Unterſätze uſw. unter Zuſicherung prompker Bedienung halte ich mich beſtens empfohlen und nehme gefl. Beſtellungen jeder Zeit entgegen. 5 Jakob Nefiner, Banges chin Schloßſtraße 10. 5 Wohnert's Puppenklinik 2 Hllen⸗Ilüttern Seckenheims und Umgebung zur gefl. Nachricht, daß von jetzt an meine ſeither betriebene Puppenwerkstätte für alle Fabrikate wieder eröffnet iſt. 5 Neue Puppen, Ledergeſtelle, Augen, ſowie einſetzen derfelben. Alle Erſatzteile für Puppen, Puppenperücken, Zöpfe, Haar unterlagen etc. Reparaturen bitte wegen prompter Bedienung mir recht bald zugehen zu laſſen. Gleichzeitig empfehle mich im Kopfwasehe mit elektr. Trockenapparat. Hdam Wehner Friedrichstrasse. An- und Oerkauf von Grundstücke. b 5 Georg Röser 1 Emil Werber. 33•˙1d—. ͤ% e Hlunde freunde Uebernehnte auch die Lieferung von Faſſaden in N hopotdenen. u. Immobſlienvermitur 2 e 0 „—— 22 r F e S O- 2 2 11