ane Privatwerken zu a ö ſtrupellos verkauften, obwohl ihnen bekannt war, daß Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. a Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Kr. a3 Hierzu ein 2., 3. und 4. Blatt, zuſammen 16 Seiten, ſowie das illuſtrierte Sonntagsblatt. Letzte Nachrichten. Berlin, 7. Dez. Gegenüber Preſſenachrichten, wo⸗ nach der Präſident des Hanſabundes, Geh. Rat Rießer, im Zuſammenhang mit dem Hanſabund von einer neuen politiſchen Gründung geſprochen haben ſoll, ſtellt der Hanſabund feſt, daß diese Behauptungen nach jeder Rich⸗ tung hin unwahr ſind. Der Hanſabund ſei nach ſeinen Richtlinien vom Jahr 1909 eine wirtſchaftliche Vereini⸗ gung. Dieſen Grundſatz zu ändern, liege nicht der ge⸗ Ange Anlaß vor. «Berlin, 7. Dez. Der Wirkl. Legationsrat Dr. v. Jacobs, Referent für Südweſtafrika im Reichskolonial⸗ amt, übernimmt die Direktion der Deutſchen Levante⸗ Itnie. Berlin, 7. Dez. Die Tägl. Rundſchau glaubt mitteilen zu können, daß die Regierung die Erbſchafts⸗ ſteuer im nächſten Jahre in derſelben Form dem Reichs⸗ tag wieder abfordern werde, die ihr vor 2 Jahren am Widerſtand der Rechten ſcheiterte. Das Blatt bemerkt dazu:„Für Herrn v. Heydebrand und die Seinen würde enie ſolche Taktik der Regierung eine untrügliche Probe auf die patriotiſchen Worte bedeuten, die Herr v. Heyde⸗ brand über die unbedingte Opferwilligkeit ſeiner Partei⸗ freunde ſprach. Und für unſere geſamten inneren Zu⸗ ſtände würde es die Möglichkeit einer großzügigen Neu⸗ orientierung im neuen Reichstag bedeuten.“ » Leipzig, 7. Dez. Vor dem Reichsgericht begann heute der Prozeß gegen den engliſchen Schiffs händler wegen Spi— Die Verhandlung findet unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtatt. Das Urteil iſt vor⸗ ausſichtlich am Samstaa zu erwarten. * Leipzig, 8. Dez. Die bisherigen Vernehmungen im Seien bre gegen den Engländer Schultz und Gen. haben ergeben, daß das Nachrichtenbureau der engliſchen Marine ſyſtematiſch bemüht war, die deut⸗ ſchen Schiffsbauwerften und Maſchinenbauwerkſtäkten, die für die kaiſerliche Marine tätig ſind, in ein organiſier⸗ tes Beobachtungsnetz hineinzuziehen, in derſelben Weiſe, wie ſie es hinſichtlich der deutſchen Küſtenbefeſtigungen ſchon ſeit langem durchgeführt hat. Der Angeklagte Schultz hatte hauptſächlich den Auftrag, über die neueſten um Teil noch nicht einmal auf Stapel gelegten deut⸗ 0 m Linienſchiffe und Kreuzer eine Reihe beſtimmter Angaben zu beſchaffen. Bis zu welchem Grade es ihm und ſeinen Helfershelfern ſchon gelungen iſt, wichtige Geheimniſſe nach England auszuliefern, iſt noch nicht klargeſtellt. So viel ſteht aber ſchon jetzt feſt, daß Schultz in mehreren ſeiner Mitangeklagten außerordentlich wohl unterrichtete und willige Mitarbeiter gefunden hat, die die ihnen nur durch ihre amtliche Stellung auf den zugänglichen techniſchen Geheimniſſe ſie damit gegen ihre Pflicht handelten und Verrat am Vaterland begingen. i * Petersburg, 8. Dez. Die„Nowoje Wremfa“ ſchreibt: Es iſt augenblicklich nicht angebracht, die Dar⸗ danellenfrage aufzuwerfen, da die Kompenſationsfor⸗ derungen der übrigen Mächte Schwierigkeiten machen könnten. Das Blatt erkennt in dieſer Angelegenheit die Untätigkeit der ruſſiſchen Diplomatie an, welche die Frage nicht von neuem aufgeworfen habe. * Konſtautinopel, 8. Dez. Ikdam erfährt, der Miniſterrat habe ſich dahin entſchieden, daß der Zeit⸗ punkt für die Oeffnung der Dardanellen noch nicht ge⸗ kommen ſei und es werde in dieſem Sinne eine Antwort an die ruſſiſche Regierung gegeben werden. „ Konſtantinopel, 8. Dez. Dem Vernehmen nach iſt geſtern abend die erſte Diviſion nach den Darda⸗ nellen und Gallipoli abgegangen. Auch drei alte Schiffe ſollen in Stand geſetzt werden. „ Dortmund, 7. Dze. Geſtern abend ſtürzte ein Teil eines im Bau begriffenen Tunnels der Zeche Tre⸗ monia ein, der von der Deutſch⸗luxemburgiſchen Berg⸗ bau- und Hüttenaktiengeſellſchaft zum unterirdiſchen Koh⸗ lentransport angelegt ſind. Von den in demſelben befind⸗ lichen Arbeitern retteten ſich alle bis auf zwei, die als Leichen geborgen wurden. g * Wien, 7. Dez. Zu Beginn der heutigen Sißung wies Miniſterpräſident Graf Stürgkh ganz entſchieden die einzelnen in einer Interpellation der Sozialdemo⸗ kraten enthaltenen Ausführungen über den Rücktritt des Generalſtabschefs Frhrn. v. Höpendorf zurück, die nicht nur abweichend von dem parlamentariſchen Brauch, Mit⸗ glieder des Herrſcherhauſes in die Erörterung ziehen, ſon⸗ A- Semenheimer Hnzeiger, Iiuesheimer Hnzeiger, necmarhanser Zeitung. Edinger Zeltung Amtsblatt der Bfrgermeisterämter Sechenheim, vesheim, necarhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Secenhelm, Samstag den B. Dezember 1 dern auch gͤgen die den Mitgliedern des Herkſcherhauſes ſchuldige Ehrfurcht ſchwer verſtoßen. Sie ſeien geeignet, das monarchiſch⸗dynaſtiſche Gefühl zu verletzen. Er, der Miniſterpräſident, halte es daher für ſeine Pflicht, gegen jene Ausführungen nachdrücklichſt Verwahrung einzu⸗ legen und ſie auf das entſchiedenſte zurückzuweiſen. Graf Stürgkh behielt ſich die Beantwortung der Interpellation zweite Leſung des Budgetproviſoriums. * Delhi, 7. Dez. Ter König und die Königin von England trafen heute hier ein und hielten ihren ſeier⸗ lichen Einzug. Am Bahnhof waren der Vizekönig, die Gouverneure der Provinzen und zahlreiche angeſehene Perſönlichkeiten zum Empfang erſchienen. Der König und die Königin gingen zu Fuß bis zum Fort, wo ſie die regierenden Fürſten empfingen. Darauf erfolgte der Zug vom Fort durch die Stadt zum kaiſerlichen Lager. Der König war in Feldmarſchalluniform zu Pferde, begleitet von einem glänzenden Gefolge, die Königin fuhr in einem ſechsſpännigen Wagen. Die prächtig geſchmückten Straßen waren voll von einer begeiſterten Meuſchen⸗ menge. Weiße und einheimiſche Truppen bildeten Spa⸗ ier und gaben Freudenſchüſſe ab. * Berlin, 8. Dez. Der Reichsanzeiger veröffent⸗ licht heute eine kaiſerliche Verordnung vom 7. Dezem⸗ ber, wodurch der Reichstag aufgelöſt wird und eine zweite vom 8. Dezember, wonach die Neuwahlen am 12. Ja⸗ nuar 1912 vorzunehmen ſind. * Berlin, 8. Dez. Von amtlicher Seite wird er⸗ klärt, daß die Zeitungsmeldungen über die Abſchaffung beſtehender und die Einführung neuer Steuern reine Phantaſieerzeugniſſe ſind. Primkenau, 8. Dez.. Uhr nach Station Wildpark abgefahren. Der Herzog und die Herzogin Ernſt Günther zu Schleswig⸗Holſtein begleiteten den Kaiſer zum Bahnhof. N * Göttingen, 8. Dez. Die beiden Direktoren der in Konkurs geratenen Göttinger Bank A. G. Riepen⸗ hauſen und Rehſe ſind wegen Fluchtverdachts verhaftek worden. Der Wahlkandidat. Viele, die in den letzten fünf Jahren Ibgeordnete waren, haben die Bänke des deutſchen Reichstags hauſes zum letzten Male geziert. Andere werden an ihre Stelle kommen, die von dem Glück, Gekürte des Volkes zu ſein, wie von einem Stückchen Seligkeit träumen. Und niemand wird ſich geſtehen, daß auch ein Quäntchen menſchlich ſehr verſtändlicher Eitelkeit dabei iſt. Welcher Parteirichtung dieſe Kommenden auch ange⸗ len verträgt keine Skeptiker im Lande und keine Wahl⸗ kandidaten, die nüchtern von Wirklichkeiten und den immerdar nur begrenzten Möglichkeiten der praktiſchen Politik ſprechen. Nur wer an ſich ſelbſt ſo glaubt, daß er dieſen Glauben in den Wahlverſammlungen auch auf die Maſſe übertragen kann, nur wem wirklich die Augen vor Begeiſterung leuchten, und wer durch die Kraft ſeiner eigenen Begeiſterung alle Zweifel an dem Sieg der Parteiſache ſchwinden läßt, hat in dieſen Tagen, in denen das Volk nur Verſprechungen und immer wie⸗ der Verſprechungen vernehmen will, Ausſicht darauf, gehört und— gewählt zu werden. Der Weg zur Hölle iſt mit guten Vorſätzen gepflaſtert. Der Weg zum Reichstagsſitz mit Ver⸗ heißungen, die der neue Wahlkandidat vorbringen muß, die er aber ſpäter als Abgeordneter im günſtigſten Falle kaum zur Hälfte erfüllen kann. Der Wahlkandidat von der anderen Parteifarbe, der im Rahmen ſeines Pub⸗ likums natürlich auch das Blaue vom Himmel herunter⸗ verſpricht, ſtellt ſich dann hin und ſagt:„O ſeht, wie dieſer den Inſtinkten der Maſſe ſchmeichelt. Nie wird er halten können, was er verſpricht...“ Aber dieſer iſt natürlich nicht beſſer wie jener. Es gibt nur einen Gradunterſchied, der ſeine Begründung in der verſchie— denen Rednergabe der einzelnen Wahlkandidaten hat. Es iſt das Geſchick jedes Wahlkandidaten, daß er ſich in den Tagen des Wahlkampfes in Verſprechungen nicht genug tun kann. Die Offiziöſen, die in ängſtlicher Spannung auf die Entſcheidung warten, fühlen ſich, wie man es wieder in dieſen Tagen erfuhr, verpflichtet, in den Wein der Begeiſterung das Waſſer angeblicher Ehrlichkeit zu gie⸗ ßen, und nennen das Ganze„Wahlrummel.“ Aber das iſt bei Licht beſehen noch viel unehrlicher. Die Art der landesüblichen Wahlreden kann gar nicht anders ſein, als ſie iſt. Wer die Programmreden der Wahl⸗ kandidaten auf die Goldwage nüchtekner Wirklichkeits⸗ als geborener Miesmacher den Endameck und das Ziel. 3 für einen ſpäteren Zeitpunkt vor Das Haus begann die Der Kaiſer iſt um 10.10 hören, ſie meinen es ehrlich. Die Zeit vor neuen Wah⸗ prüfung legt, will ſelbſt im trüben fiſchen oder überſieht muins le of Neid 1 1 0 170 5 80 . Infertionsprels a Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Nabatt. Wir können gar keinen Anſprüch darauf erheben, von unſeren Wahlkandidaten die unbedingte Vertretung beſtimmter Punkte im Reichs hauſe zu verlangen. Ein Wahlkandidat iſt ein in Grenzen freier Menſch. Was er ſo in ſeinen Wahlreden verſpricht, ſind gar keine Ver⸗ ſprechungen. Er greift dieſe einzelnen Punkte nur her⸗ aus, um den Wählern ſein Glaubensbekenntnis darzu⸗ legen. Gewiß, es wäre Verrat, wenn jemand ſich in das Vertrauen liberaler Wähler einſchliche, um dann als Praktiker womöglich dem Parteifreunde zu dienen. Aber ein anderes iſt es, als Wahlkandidat zu ſprechen. Ein anderes, gewählter Abgeordneter zu ſein. Zu leicht wird ein Abgeordneter dem Teil ſeiner Wähler, der unpoli⸗ tiſch genug iſt, ſich unter allen Umſtänden an jeden Punkt der einſtigen Kandidatenrede zu halten, als Treu⸗ loſer erſcheinen. Aber man vergeſſe nicht, daß ein Ab⸗ geordneter in mehr als einer Beziehung viel mehr ge⸗ feſſelt iſt als der einſtige Kandidat. Da iſt der Frak⸗ tiouszwang, der von ihm gelegentlich Unterwerfung un⸗ ter einen Parteibeſchluß fordert. Da iſt das Recht und die Verpflichtung, von Fall zu Fall als Realpolitiker ſich den Forderungen des Tages zu fügen und Kom⸗ promiſſe zu ſchließen. Da iſt die nicht immer angenehme, aber jedenfalls ſtets richtige Erkenntnis, daß wenig mehr als gar nichts iſt. Die Offiziöſen lächeln über die große Geſte, die die Wahlkandidaten von heute im Gegenſatz zu den Ab⸗ geordneten von morgen an ſich haben. Die Offiziöſen haben keinen Grund zu lächeln. Ein Wahlkandidat iſt ein Bekenner, und wer von ſeinem politiſchen Glauben und ſeiner politiſchen Sehnſucht als Menſch unter Men⸗ ſchen ſpricht, redet nicht wie ein Staatsmann, der bei jedem Wort darum bangt, daß er dem Volk zu viel verſprechen könnte. Die Reden der Wahlkandidaten ſind eine Redegattung für ſich. Es genügt, wenn ſie die Rich⸗ tung, das Wollen und das Ziel klar verſtändlich weiſen Die Reden der Wahlkandidaten ſollen nicht eitel Schaum⸗ ſchlägerei ſein. Aber es genügt, wenn ſie Gelöbniſſe im allgemeinen und nicht eidesſtattliche Verſprechungen im einzelnen ſind. Politiſche Rundſchau. Deutſches Reicht... * Zum Schluß des Reichstages. Tie Nordd Allg. Ztg. ſchreibt: In der Preſſe werden vielfach En örterungen an den Umſtand geknüpft, daß der Reichst am 5. Dezember geſchloſſen und nicht aufgelöſt worden iſt, obſchon eine Auflöſung im Hinblick auf die bevor⸗ ſtehenden Neuwahlen geſetzlich geboten ſei. Der Grund für das im Einvernehmen mit dem Präſidenten des Reichstages gewählte Vorgehen liegt einfach darin, daß bei der großen Zahl wichtiger Geſetze, die am letzten Sitzungstage des Reichstages noch zur Annahme l ſind, dem Präſident Zeit gelaſſen werden mußte, dis Beglaubigung der Beſchlüſſe vorzunehmen und die ſonſtz⸗ gen Geſchäfte des Reichstages ordnungsgemäß abzu⸗ wickeln. Der Erlaß einer kaiſerlichen Verordnung übeß 1 die Auflöſung des Reichstages und über den Zeitpunft der Neuwahlen ſteht unmittelbar bevor. 951 »Der neue Berliner Polizeipräſident. An läßlich de. Breslauer Kaiſerbeſuchs wird gemeldet, daß der Breslauer Polizeipräſident v. Oppen zum Nachfolger f des Berliner Polizeipräſidenten v. Jagow auserſehen ſei, der auf einen anderen höheren Poſten berufen werden ſoll. 5 3 * Ueber die deutſchen Koloniſten in Braſi⸗ lien äußerte ſich General v. Gayl nach Abſchluß ſein Reiſe durch die Staaten S. Paulo, Parana, Sant 8 Catharina und Rio Grande do Sul in einem Telegramm; an den Landwirtſchaftsminiſter folgendermaßen: 25 25 hatte die Freude, die deutſchen Einwanderer und ihr g Nachkommen im Wohlſtande und Fortſchritt zu finden dank der Aufmerkſamkeit, die Ihre Regierung der einn wanderung zuwendet, deren Dienſt mir durch Herrn Dh Goncalves junior wirklich muſtergültig geleitet zu ſei nn ſcheint. In richtiger Würdigung der deutſchen Eigenar läßt Ihre Regierung die Deutſchen ihre Sprache und Trag ditionen pflegen, und deshalb ſind ſie, wie ich feſtſteller konnte, gute braſilianiſche Bürger, auf die, das kann i verſichern, die Regierung in der Stunde der Gefahr ver trauen kann. Wir reiſen ab und nehmen die beſten Ein⸗ drücke mit von dieſem großen Lande, das ſich ſowohl durch die Schönheit ener g n doe durch die Lieben ⸗ würdigkeit ſeiner Bewohner auszeichnet.“ f 0 »Polniſche Offenherzigkeit. Das in Buffalo en⸗ ſcheinende Blatt„Der Pole in Amerika“(Polak w Ame⸗ ryce) veröffentlicht einen Aufſatz des Geſchichtsforſchers Bellieg, mit den Schlußſätzen:„Die polniſche Nation wünſcht es mit ganzem Herzen, das Deutſche Reich möge zerfallen und vor allen Dingen das Haus und die Herr⸗ ſchaft der Hohenzollern völllg vernichtet werden, die in letzter Zeit als die grauſamſten und halsſtarrigſten Feinde des Polentums auftreten. Niemand kann es beſtreiten, und viele Perſonen, mit denen ich das erſte Mal darüber geſprochen habe, beſtätigen es mir, daß das Polentum im Falle eines Krieges ſehr anſehnliche Erfolge haben würde. Daran darf man überhaupt nicht zweifeln. Frankreich. Der franzöſiſche Kriegsminiſter wird dem Parla⸗ ment demnächſt eine Anzahl Geſetzesvorſchläge unter⸗ breiten, die eine vollkommene Umwälzung der franzö⸗ ſiſchen Heeresorganiſation bedeuten. In— Linie han⸗ delt es ſich um eine Abänderung des Cadres⸗Geſetzes. Es ſollen als Armee⸗Einheiten nur noch Armeekorps und Diviſionen vorhanden ſein. Die Brigaden werden abge⸗ ſchafft, wodurch die Zahl der Generale vermindert und die Verjüngung des Offizierkorps ermöglicht wird. Bei der Infanterie werden die jetzt beſtehenden vierten Ba⸗ taillone für die e verwendet. Die Regi⸗ menter algeriſcher Schützen ſollen verdreifacht werden. Was die allerie anbelangt, ſo ſoll jedes Armeekorps nur noch über 1 oder 2 Regimenter verfügen. Aus alge⸗ riſchen Eingeborenen werden 2 neue Regimenter gebildet. f Perſien. Perſien hat ein Ultimatum an Rußland gerichtet, worin verlangt werde, daß ruſſiſche Truppen nicht über Kaswin vorrücken ſollen und daß ſich Rußland verpflichte, etwa weiter geplante Detachierungen von Truppen rück⸗ gängig zu machen. Würden dieſe Forderungen nicht innerhalb 30 Stunden bewilligt werden, ſo werde Per⸗ ſien die Offenſive ergreifen. Die Bachtiaren unterſtützen die Regierung. In Teheran iſt Sardar Aſchad mit Mochber es Saltaneh eingetroffen. Die Lage iſt allgemein unver⸗ ändert. Die Stimmung in Teheran iſt ſtiller geworden, man begnügt ſich meiſtens damit, Proteſttelegramme nach allen Richtungen zu ſchicken und Konferenzen und Ver⸗ ſammlungen abzuhalten, die reſultatlos verlaufen. Die Pferdebahn hat in den letzten Tagen kaum 8 Mark ein⸗ genommen. Die Baſare erleiden große Verluſte, noch immer geſchloſſen ſind; die Schulen gaben über 5000 Mark für Depeſchen aus. Die Verwaltung arbeitet unterdeſſen unter Leitung des Generalſchatzmeiſters Shuſter ruhig weiter. Der Polizeipräfekt hob die Nacht⸗ kontrolle auf. Die Attentate haben aufgehört. Die Pforte überreichte durch ihre Botſchafter bei den Großmächten dieſen eine Note, in welcher ſie das Erſuchen ſtellt, bei Rußland Schritte zu unternehmen, damit die Integrität Perſiens nicht berührt wird. Die Note wird begründet mit der jetzigen Lage Perſiens, und mit der Erregung der Mohammedaner, die ſo groß ſei, daß ſchwere Folgen entſtehen könnten. Sardar Aſſad hielt im Medſchlis eine Anſprache. Er tadelte die Umzüge, beſonders daß Kinder auf die Straße gebracht würden, und empfahl Ruhe für den Fall, daß die Ruſſen einrückten, da man der Gewalt weichen müſſe und Widerſtand unnütz ſein würde. Dieſe Worte, die allgemein bekannt wurden, haben ihren Eindruck nicht verfehlt. Man ſpricht davon, den Bazar am Samstag wieder zu öffnen. Zumal jetzt Regenwetter eingeſetzt hat, wird Auf wieder volle Ruhe eintreten. Die Perſer richten ihre Aufmerkſamkeit wieder auf Mohammed Ali. Was hinter den Kuliſſen vorgeht, zwiſchen der Regierung, Rußland und anderen Mächten, begegnet bei der Bevölke⸗ rung keinem Intereſſe. Aus Iſpahan werden Unruhen gemeldet, doch handelt es ſich anſcheinend nur um Demon⸗ ſtrationen wie in Teheran. Hier geht der Bonkott un⸗ . da ſie W e verändert weiter. Die Tram⸗Geſellſchaft verfucht den Perſern klarzumachen, daß ihr Unternehmen belgiſch und nicht ruſſiſch ſei. Auch engliſche Waren ſollen jetzt boy⸗ kottiert werden. Der türkiſch⸗italieniſche Krieg. Der türkiſche Kommandant vor Tripolis, Reſchat Bey, meldet: Am 5. Dezember griff eine italieniſche i viſion die Front unſerer Truppen an. Eine andere Di⸗ viſion griff unſeren linken und eine dritte vom Meere heranrückend den rechten Flügel an. Obgleich der Feind mit erdrückender Stärke in zehnfacher Ueberlegenheit vor⸗ ing, währte die am Morgen begonnene Schlacht bis zu Sonnenuntergang. Die Italiener hatten 500 Tote und mehrere Hunderte Verwundete. Um eine entſcheidende Schlacht zu vermeiden und zu verhindern, daß ber Feind mit ſeinen überlegenen Kräften unſern linken Flügel und unſere Reſerven abſchneidet, traten wir in vollſtändiger Ordnung den Rückzug an. Das italieniſche Oberkommando beabſichtigt von Tri⸗ polis nach Ain Zara eine Kleinbahn für den Munitions⸗ und Soldatentransport zu bauen. Das zum Bau erfor⸗ derliche Material iſt ſchon in Neapel eingeſchifft. Ebenſo ſind verſchiedene Laſtautomobile nach Tripolis abge⸗ gangen. Der italieniſche Miniſterrat beſchloß, Rußland zu antworten, daß infolge verſchiedener Konventionen, ins⸗ beſondere aber auf Grund des Vertrages von 1871 die Türkei keiner Macht freie Fahrt ihrer Kriegsſchiffe durch die Meerenge geſtatten könne. Da die italieniſchen Kriegsſchiffe das Rote Meer von feindlichen Schiffen geſäubert haben, ſind an der Küſte von Erythrea die Leuchtfeuer wieder angezündet worden. Die Pforte erklärte der italieniſchen Regierung durch den deutſchen Botſchafter in Konſtantinopel, daß die Tür⸗ kei die poſtaliſchen Beziehungen mit Italien wieder auf⸗ zunehmen gedenke, abgeſehen von der Beförderung vor Paketen und Warenproben nach der Türkei. Ob Italien 1 Wunſche entſprechen wird, erſcheint noch zweifel⸗ aft. Die Revolution in China. Aus dem Norden kommen Meldungen über ein Gefecht zwiſchen Kaiſerlichen und Aufſtändiſchen bei Toengpu, das an der ſüdlichen Tientſin⸗Pukau⸗Bahn ge⸗ legen iſt. Die Kaiſerlichen ſollen ihren Rückzug auf Tientſin vorbereiten und, wenn dieſer gelungen iſt, die Unbrauchbarmachung der Bahnlinie Tientſin—Pukau be⸗ abſichtigen. f epeſchen aus Wutſchang beſagen, daß ſtarke revo⸗ f aus Schanghai, Kanton und Nanking dort eingetroffen ſind. Liyuanhen und die ver⸗ einigten Revolutionäre haben erklärt, daß ſie ſich den Wünſchen der Majorität fügen würden und wenn dieſe ſich für eine konſtitutionelle Regierung entſcheide, Puan⸗ ſchikai oder irgend einen anderen ihnen zuſagenden chine⸗ ſiſchen Führer als Leiter der Staatsgeſchäfte annehmen Sonntag und Montag Sahluss⸗Tage unseres enorm billigen Keste⸗erkaus Greschn. Hlsberg 5 8 VMeiannheim, Kunststr. O 2, 8. i 9— gebunden und einem meinde 110 und 150 em breſte Teinwollene Serge, Cheviots und englische Stoffe fur elegante Jackenkleider zu den fabelhaft billigen Preisen.. von Meter 1.25 1.95 2.25 Parlament verantwortlich ler.. i ß Bei einem neuen Zuſammenſtoß in der Nähe von Liaojang ſchlugen die Regierungstruppen, 300 Mun ſtark mit einem Geſchütz, die Truppen der Revolutionäre, die ſich nach Luejerpu ade Zur Unterſtützung der Garniſon treffen aus Mukden 400 Infanteriſten mit ſechs Geſchützen in Liaojang ein. Es verlutet, in Luejerpu ſeien 1000 Revolutionäre konzentriert. 1 Der Generalpoſtmeiſter Peri in Peking telegraphierte unterm 26. November nach Hannoveriſch⸗Münden 2 Hennes Verwandte, die Familie Henne in Hſianfu wohlauf. Der Waffenſtillſtand iſt in Wutſchang unter der Be⸗ dingung, daß beide Parteien ihre Stellungen beibehalten auf 15 Tage verlängert worden. Der Verkehrsminiſtet Tengſchaoyi, ein Freund Puanſchikais, begibt ſich, wie es heißt, nach dem Süden, um zwiſchen der Regierung und den Revolutionären zu vermitteln. Der Engländer Mannes, der in Sinanfu ermordet ſein ſollte, iſt lust auf. Die Revolutionäre ſetzten in Schanghai vorläu ig eine Regierung ein. Unter den verſchiedenen Gruppen brach ein Streit über die Wahl des Präſidenten aus. Es wird befürchtet, daß Liyuanhung wegen ſeiner Zu⸗ rückſetzung verſtimmt iſt. Es ſchweben eren n über die Abhaltung einer Friedenskon erenz in Schanghai. Die Finanzlage der Revolutionäre iſt ſehr ſchwierig. Aus der Provinz Kweitſchu ſind alle Europäer geflohen. Weſt⸗Hunan iſt ruhig. N In Peking wurde ein Edikt erlaſſen, durch welches das Abſchneiden der Zöpfe geſtattet wird.— Die Frage der Annahme des Kalenders der Ausländer wurde dem Kabinett unterbreitet, das darüber beraten wird, wie die Reform durchzuführen iſt.— Hſinhſue hat die Vormund⸗ ſchaft des Kaiſers angenommen, die ihm zugleich mit Hſueſchitſchang angeboten wurde; letzterer hat es abge⸗ lehnt, dieſe Ernennung anzunehmen, aber der Thron hat ſich geweigert, dieſe Ablehnung anzunehmen. Lokales. Seckenheim, 9. Dezember. Mitteilungen aus der Gemeinderats⸗Sitzung vom 5. Dezember. Das Aufbereiten des Bürgergabholzes wird dem Sub⸗ mittenten Michael Erny hier zum Angebotspreis übertragen. Die Verſteigerung des Holzes und der Wellen vom 23. November ds. Js. wird genehmigt. Zwei Grundſtücke werden geſchätzt. Der Vorlage des Städt. Tiefbauamts Mannheim betr. die Bauplatzumlegung in der Gewann Hopfengärten dahier wird mit einigen Abänderungen zugeſtimmt. Das vorläufige Reſultat der Viehzählung am 1. ds Mts. wird verkündet. Desgleichen wird die Zuſchrift des Sonderausſchuſſes für Kreisarmenkinderpflege vom 30. v. Mts. mitgeteilt. Der Gemeinderat beſchließt, nachträglich ſeine Geneh⸗ migung zur Prozeßführung gegen die Neue Rheinau Aktiengeſrllſchaft wegen Forderung betr. Betriebskoſten des Pumpwerks Rheinau und beauftragt die Herren Rechts⸗ anwälte König und Dieſch zu Mannheim mit deſſen Führung. Der Vertrag über die Abänderung des Lichtvertrags wird vollzogen. Die bei der Rechnungsreviſton pro 1910 aufgegriffene Angelegenheit über den erheblichen Lichtverbrauch der Schule iſt aufgeklärt und wird für erledigt befunden. Die Kaſſenſtandsdarſtellungen der Kaſſen der Ge⸗ Seckenheim werden verkuͤndet. * Die Einſchätzungstabelle über den Waſſerturm wird vollzogen. Neun Friſtgeſuche werden genehmigt. N Vorhandene unbrauchbare alte Waſſerleitungsrohre ſollen an S. Oppenheimer hier zum Angebotspreis abge⸗ geben werden. Die Verſteigerung abgängiger Obſtbäume vom 20. November 1911 wird genehmigt. Die Einwohnerſtatiſtik Seckenheim wird bekannt ge⸗ geben. Darnach zählt Seckenheim pro November ds. Js. 6142 Seelen. Von den Einladungen des Vereins ehemaliger 11 ler und der Freiwilligen Sanitätskolonne dahier zu den Weih⸗ nachtsfeiern wird dankend Kenntnis genommen. Verſchiedene Rechnungen werden zur Anweiſung ge⸗ nehmigt. Die Gehälter ſollen in dieſem Monat bereits am 16. zur Auszahlung kommen. Das Kaſſenbuch ſoll erſt auf 15. Januar 1912 ab⸗ geſchloſſen werden. Or. Die Sicherung der Bauforderungen lautet das Thema, welches auf Antrag des Gewerbevereins Herr Regierungsaſſeſſor Groß beim Großherzoglichen Landes⸗ gewerbeamt in Karlsruhe morgen Sonntag, nachmittags Uhr im„Löwen“ behandeln wird. Wir glauben nicht, daß es einer beſonderen Erklärung über den Zweck dieſes überaus wichtigen Vortrags bedarf, hat doch ſchon ſo mancher Gewerbetreibende die oft unheilvollen, pekuniören Gefahren, die der ſo ſehr überhand genommene Bauſchwin⸗ del mit ſich gebracht hat, am eigenen Leibe verſpürt. Aber auch alle diejenigen, welche in der„glücklichen Lage“ ſind, eine derartige Kriſis noch nicht miterlebt zu haben, können es nur mit Freuden begrüßen, eine derart lehrreiche Be⸗ ſprechung unentgeltlich und zu ihrem eigenen Vorteil mit anhören zu können. Nach dem Vortrag findet freie Dis⸗ kuſſton ſtatt und können hierbei alle Anfragen über irgend welche Mißverſtändniſſe oder Unkenntniſſe geſtellt werden und wird der Herr Referent gewiß gerne bereit ſein, die⸗ ſelben ſachlich zu beantworten. Wir verſäumen deshalb nicht, auch an dieſer Stelle Jedermann dieſe Einrichtung auf's wärmſte zu empfehlen. Abgeordnetentag. Der Abgeordnetentag der Freiw. Feuerwehren des IX. Kreiſes, umfaſſend die Amts⸗ bezirke Mannheim, Weinheim und Schwetzingen iſt nun definitiv auf den 12. Mai 1912 feſtgeſetzt worden und wird in Rheinau abgehalten werden. Mit dem Abge⸗ ordnetentag wird zugleich auch das 12jährige Stiftungs⸗ ſeſt mit Fahnenweihe der Freiw. Feuerwehr Rheinau ab⸗ gehalten werden. — Aus Nah und Fern. (Karlsruhe, 8. Dez. Das Bürgermeiſteramt deranſtaltet am 9. Dezember hier eine Arbeitsloſenzäh⸗ lung aller Berufsarten. (Mannheim, 8. Dez. Der in Frankfurt ſtatio⸗ nierte Lokomotivführer Schindling, der am Samstag Abend einen D⸗Zug nach Ludwigshafen zu fahren hatte, vurde unterwegs von Lampertheim durch das Platzen des Waſſerſtandsglaſes auf der Maſchine ſtark verbrannt. Gleichwohl brachte er den Zug nach Ludwigshafen, wo ihm ärztliche Hilfe zuteil ward. YGHeivelberg, 8. Dez. Wie in einer Reihe Städte e hat auch hier das Straßenbahnamk die Schaffner durch eine Verfügung verpflichtet, nur Damen, die mit Futnadelhülſen geſchützte Hutnadeln tragen, das Mit⸗ fahren zu geſtatten. () Baden⸗Baden, 8. Dez. Hier fand unter dem Lorſitz von Bürgermeiſter Herbſt⸗Hochſtetten die dies⸗ üährige Bezirksverſammlung der unterbadiſchen Verſicher⸗ der Norddeutſchen Hagelverſicherungsgeſellſchaft ſtatt. Als Vertreter der Regierung war Miniſterialrat Arnold anweſend. Aus dem von Direktor Freund⸗Berlin erſtat⸗ ten Geſchäſtsbericht für das Jahr 1911 ging hervor, ß ſich das Geſchäft in dieſem Jahr günſtig entwickelt hat. Die Verſammlung war endgiltig der Anſicht, daß ich der Staatsvertrag mit der Geſellſchaft bisher gut ährt hat. Als Vertreter zur Generalverſammmlung durde gewählt Oekonom Fröhlich⸗Hammerhof(Kreis Mosbach), als Stellvertreter Bürgermeiſter Lacroix⸗ riedrichstal und Jung⸗Biſchweier. Zum Mitglied des Lerwaltungsrats für Baden wurde Landtagsabgeordneter Fünger⸗Diersheim in Vorſchlag gebracht, Vorort für die a chte Verſammlung iſt Mannheim. „ Baden⸗Baden, 8. Dez. Das Liuftſchiff„Schwa⸗ en“ hat ſein Winterquartier am Sonntag bezogen. is wird einem gründlichen Nachſehen aller Teile un⸗ zogen und die nötigen Ausbeſſerungen werden vor⸗ nommen. Solange der Beſuch von Zuſchauern, mit fückſicht auf die Arbeiten noch angängig iſt, wird die Ruftſchiffhalle dem Publikum nach wie vor offen ſein. 1 de dieſer Woche wird damit begonnen werden, das bgaſſerſtoffgas des Luftſchiffes in Freiballons zu ent⸗ aten, die vom Fluggelände aus ihren Aufſtieg unter⸗ zimen werden. Intereſſant wird das zwei bis drei kunden dauernde Füllen dieſer Freiballons ſein. Vor⸗ üsſichtlich finden am Freitag vormittag zwei Aufſtiege lcher Freiballons ſtatt. r:, Müllheim, 7. Dez. Das Präſidium des bad. Alitärvereinsverbandes erläßt folgende Bekannt⸗ chung: Wir machen hiermit bekannt, daß die Bear⸗ kung der eingereichten Geſuche nunmehr vor ihrem Ab⸗ uß ſteht, und daß die Verteilung der bewilligten Zu⸗ J* n in der Woche vor Weihnachten erfolgen wird. erſuchen daher alle diejenigen Veteranen und Hin⸗ Iebenen ſolcher, welche einem Verbandsverein an⸗ ren und durch deſſen Vermittlung ihre Geſuche ein⸗ eicht haben, ſich in der Zeit vom 18. bis 23. Dezem⸗ zan ihren Vereinsvorſtand zu wenden, der Ine askunft darüber erteilen wird, ob eine Zuwendung willigt wurde oder nicht und der bejahendenfalls den Aannten Betrag ſofort gegen Empfangsbeſcheinigung bdie Bedachten aushändigen wird. Veteranen und Aerbliebene ſoſcher, welche einem Landesverein nicht 798 Uhr: Frühmeſſe. angehören und ſomit ihre Geſuche durch die Bürger⸗ meiſter eingegeben haben, müſſen ſich in der gleichen Weiſe an das Bürgermeiſteramt ihres Wohnorts wenden. Eingeſandt. Für Artikel unter dieſer Rubrik trägt die Redaktion nur die preß⸗ geſetzliche Verantwortung Die Gemeindeverhältniſſe Seckenheims betreffend. Die Art und Weiſe wie man beſtrebt iſt, der not⸗ leidenden Landwirtſchaft entgegen zu kommen, zeigt folgen ⸗ der Vorfall: Der Gemeinderechner dahier iſt vom Groß⸗ herzoglichen Bezirksamt angewieſen worden, alle an Mar⸗ tini fälligen Pachtgelder in unnachſichtlicher Weiſe einzu⸗ ziehen. Bei der letzten Sitzung des Gemeinderats ſtellte nun ein Mitglied des Kollegiums die Anfrage, was der ſelbe angeſichts dieſer Härte zu tun gedenke. Der Vor⸗ ſitzende ſtellte nun den Antrag, man möge in Anbetracht, daß durch die anhaltende feuchte Witterung in dieſem Herbſt die Landwirte bisher nicht in der Lage waren, das Hauptprodukt, ihren Tabak, zu verkaufen, ferner durch die allſeits anerkannte Tatſache, daß durch den in dieſem Jahre ſo ſehr herrſchenden Futtermangel die Landwirte ſich in einer außerordentlichen Notlage befinden, den Beſchluß zu faſſen, den Pächtern bis 1. März n. J. Stundung zu ge⸗ währen. Man ſollte nun glauben, daß dieſer Antrag eine einſtimmige Annahme gefunden hätte.„Doch mit des Geſchickes Mächten, iſt kein ewiger Bund zu flechten.“ Die Mehrheit des Gemeinderats lehnte dieſen Antrag kategoriſch ab. Dagegen wurde beſchloſſen, es mogen die betreffenden Pächter, nahezu zweihundert an der Zahl, jeder einzelne von ihnen ſich auf das Rathaus begeben und in untertänigſter Weiſe ſein Bittgeſuch um Stundung ſeiner Zahlung vortragen, was dann in huldvollſter Weiſe von dem Gemeinderat gewährt werden wird. Nun, die betreffenden Pächter werden bei den Wahlen im nächſten Jahre daraus ihre Konſequenzen ziehen und gewiſſen Herren zu bedenken geben, daß ſie nicht länger gewillt ſind, ſich als Heloten behandeln zu laſſen, denn das Sprichwort: „Wer Wind ſäet, wird Sturm ernten“, wird ſich auch in dieſem Falle bewahrheiten. Geſchäftliches. Leben und leben laſſen. Die regſte Geſchäfts⸗ zeit des Jahres naht, die Weihnachtszeit. Gerade in die⸗ ſen Tagen geſteigerter Kaufluſt muß der kleine und mitt⸗ lere Geſchäftsmann die betrübende Beobachtung machen, daß der Lebensgrundſatz„Leben und leben laſſen“ nicht von allen Seiten befolgt wird. Wir erachten es deshalb im Intereſſe unſerer um ihre Exiſtenz kämpfenden Ladengeſchäfte für angebracht, die verehrliche kaufende Bevölkerung zu bitten: Kauft am Platze! Dieſe Worte können beſonders in der Weihnachts⸗ zeit gar nicht oft genug wiederholt werden. Man ſollte doch bedenken, daß gegenwärtig hier Vieles ebenſo billig, ja mitunter noch bedeutend beſſer und billiger iſt und die Auswahl in Ruhe vorgenommen wer⸗ den kann. Die hieſigen Geſchäftsleute helfen an den ſozialen Laſten mittragen, was Jedermann zugute kommt und jede Schädigung durch Kauf von auswärts indirekt auf die Allgemeinheit zurückfällt. a Unterziehen Sie ſich z. B. der kleinen Mühe und be⸗ ſehen Sie ſich die Schaufenſter der Schuhhandlung Wei⸗ ckum und Jedermann wird ſachkundig bedient und hat zu Weihnachten noch die angenehme Ausſicht, einen Haushalt- Gegenſtand als Geſchenk zu erhalten. 1 ür die Redaktion verantwortlich? Hugo Joch in Seckenheim 2 l Für den Weihnachtsbedarf empfehle meine grosse Auswahl! in Kleiderstoffen, Damen- und Kinder- Konfektion, Baumwollwaren, Putz-, Weisswaren und Wäsche. Spezia-Abtellung: Gardinen, Teppiche und Betten. Billige Preise! Gute Sedlenung! Louis Landauer, Mannheim 7 les Gottesdienst- Ordnung der kath. Rirchengemeinde. der evang. Kirchengemeinde. 2. Adventſonntag Sonntag. 10. Dez. 1911. (10. Dez.) 2. Adoent. ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt. 0 150 95 ee, ½1 Uhr: Kindergottes dienſt. 5 riſtenlehre. f ½ Uhr: Herz⸗Jeſu⸗Andacht 1 Uhr: Chriſtenlehre. ½4 Uhr: Verſammlung des Donnerstag, 14. Dez. 1911. Jünglingsvereins. ½8 Uhr: Abendgottesdienſt. eee eee e eee Letkenheimer Jimmerſchühen⸗Geſellſchaft. Nächſten Dienstag abend 8½ Uhr Fortſetzung des Gellügel- u. Wildpretsehiessens. Der Vorſtand. Ffeſw. Feuerwehr Seckenheſm „Die Freiw. Feuerwehr beteiligt ſich heute zabend an der Weihnachtsfeier der Isgreiw. Sanitätskolonne. Zuſammenkunft im 1 e Gaſthaus„Zum Lamm“. Anzug: 1. Garnitur. Das Kommando. Mmännergesang-Cerein Seckenbeim. Die Herren Sänger werden gebeten, bei der heute abend ſtattfindenden Weihnachtsfeier der Freiw. Sanitätskolonne vollzählig zu erſcheinen. Keiner darf fehlen! f Der Vorſtand. Sängerbund Sectenbeſm(gegr. Js6s). Morgen nachmittag ½2 Uhr Probe. a Vollzähliges Erſcheinen erwartet Der Vorſtand. Sammel⸗Anzeiger. Hur für Mitglieder der Jandw. Ein- u. Merkanfsgruoſſenſch. 2 Länferſchweine zu verkaufen 8 a Jah. Gg. Seitz Ww., Friedrichſtraße. Maisſchrot und Zucker flocken ſind eingetroffen. Den Mitgliedern zur Kenntnis, daß die Kontobuͤcher zur Kontrolle vom Diener Gärtner geſammelt werden. Bekanntmachung. Die Reichstagswahlen betr. Die Wählerliſte zur Reichstagswahl liegt während 8 Tagen, nämlich vom Montag, den 11. Dezember 1911 bis einſchließlich Montag, den 18. Dezember 1911 im Rathaus zu jedermanns Einſicht auf. Am Sonntag, den 17. Dezember 1911 kann die Liſte von 10 bis 12 Uhr Vormittags eingeſehen werden. Nur diejenigen Perſonen, welche in der Wählerliſte eingetragen ſind, dürfen ſich an der Wahl beteiligen. Wer die Liſte für unrichtig oder unvollſtändig hält, kann dies während der Zeit der Auslegung beim Ge⸗ meinderat ſchriftlich anzeigen, oder zu Protokoll geben unter Bezeichnung der Beweismittel, falls ſolche nicht auf Offenkundigkeit beruhen. a Wahlberechtigt iſt jeder Deutſche, welcher bis zum Tage der Wahl das fünfnudzwanzigſte Lebensjahr 2 zurückgelegt hat, in dem Bundesſtaate, wo er feinen 15 5 3 Wahlrecht der Perſanen des Holdaten⸗ ſtandes ruht, ſolange ſich dieſelben bei der Fahne be ⸗ finden. Ausgeſchloſſen von der gerechtigung zum Wählen fiud: 1. Perſonen, welche unter Vormundſchaft oder Kura⸗ tel ſtehen; f 2. Perſonen, über deren Vermögen Konkurs- oder Fallitzuſtand gerichtlich eröffnet worden iſt, und zwar während der Dauer dieſes Konkurs- oder Fallitverfahrens; a 3. Perſonen, welche eine Armen⸗Unterſtützung aus öffentlichen oder Gemeinde⸗Mitteln beziehen, oder im letzten der Wahl vorangegangenen Jahre be⸗ zogen haben; 4. Perſonen, denen infolge rechtskräftigen Erkennt⸗ niſſes der Vollgenuß der ſtaatsbürgerlicheu Rechte entzogen iſt, für die Zeit der Entziehung, ſofern ſie nicht in dieſe Rechte wieder eingeſetzt ſind. Iſt der Vollgenuß der ſtaatsbürgerlichen Rechte wegen politiſcher Vergehen oder Verbrechen ent⸗ zogen, ſo tritt die Berechtigung zum Wählen wie⸗ der ein, ſobald die außerdem erkannte Strafe voll⸗ ſtreckt oder durch Begnadigung erlaſſen iſt. Seckenheim, 9. Dezember 1911. Der Gemeinderat Volz. e Maul- und Rlauenseuche. Koch. Den Ausbruch der Maul⸗ und Klauen⸗ ſeuche bei Landwirt Georg Marzenell in Seckenheim, Ackerſtraße 15 betr. Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnis, daß unter dem Viehbeſtand des Landwirts Georg Marzenell dahier, Ackerſtraße 15 die Maul⸗ und Klauenſeuche aus⸗ gebrochen iſt. Die geſetzlichen Sperrmaßregeln ſind getroffen. Seckenheim, den 8. Dezember 1911. s a Bürgermeiſteramt: Volz. 4 Koch. Erſtklaſſiges ö Kinematagraphen⸗ Theater Germania“ Untere Gartenstrasse. 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