Seckenheimer Hnzeiger, Iluesheimer Hnzeiger, neharhanser Zeltung, Edinger Zeitung Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Mr. 132 5 Spionage. 5 Das gefahrdrohende Treiben in engliſchem Solze ſtehender Srione, dem man in Wilhelmshaven auf Die Sfur gekommen iſt, hat, wie ſchon mitgeteilt, die Reichs⸗ regierung veranlaßt, eine Verſchärfung der Strafbeſtim⸗ mungen über Landesverrat in Ausſicht zu nehmen. Die Reichsregierung wird gutem Vernehmen nach ſogar noch vor der allgemeinen Reviſion des Strafgeſetzbuches zu Notwehrmaßregel ſchreiten. Ueber ein anderes, nicht minder wichtiges Moment, das bei der Erörterung der Maßnahmen gegen die Ge⸗ fahr der Spionage weniger in die Erſcheinung getreten iſt, hat ſich in einer Zuſchrift an die„M. N. N.“ ein bayeriſcher Hochſchullehrer ausgeſprochen. Wir entneh⸗ men ihr Nachſtehendes: So ſehr ich in Anbetracht der ſich häufenden An⸗ Selle auf das hohe zu ſchützende Rechtsgut eine ſolche erſchärfung begrüßen würde, ſo ſcheint es mir mit dieſer Maßnahme allein nicht getan zu ſein. Ich möchte mir für heute nur den Hinweis darauf erlauben, daß vor allem dem unhaltbaren Zuſtand ein Ende gemacht werden muß, daß Ausländer(die dann erſt bei ihrer Anſtellung die deutſche Staatsangehörig⸗ keit erwerben) an deutſchen Werften, die Kriegsſchiffe uſw. bauen, tätig ſind. Schon ſeit langen Jahren ſoll, wie ich höre, in England der Grundſatz befolgt werden, nur geborenen Engländern überhaupt den Zutritt wie zu Kriegsſchiffwerften ſo zu Arſenalen zu geſtatten. f Mir liegt wahrhaftig nichts ferner, als gegen bei uns tätige Ausländer Stimmung zu machen. Aber die⸗ ſen Leuten, mögen ſie auch behufs Anſtellung ihre Na⸗ tionalität wechſeln, Einblick in unſere wertvollſten Ge— heimniſſe zu gewähren oder ſie gar mit der Konſtruk⸗ tion unſerer wichtigſten Kriegsmittel zu beſrauen, ſchein! mir eine viel zu weitgehende und ſachlich durch nichts zu rechtfertigende Vertrauensſeligkeit des deutſchen Michels zu ſein. In welchem Umfange ſolche nicht von Geburt ay deutſche Ingenieure uſw. an den Werften beſchäftig! find, entzieht ſich meiner Kenntnis, doch hörte ich, es ſeien immerhin nicht wenige. Auf alle Fälle müßtt künftig der Grundſatz, nur geborene Deutſche zu neh⸗ men, ausnahmslos gewahrt werden. Dann könnte auck in Fällen von Landes verräterei gegen die Verräter mit der ganzen Wucht des Strafgeſetzes vorgegangen werden. a In dem jüngſten Spionageprozeß, der das Reichs⸗ gericht beſchäftigt hat, ſtand als Hauptkomplize des eng⸗ liſchen Schiffshändlers Schultz ein Werftingenieur vor den Schranken des Gerichts, der erſt ſeit kurzer Zeit im Beſitze der Reichsangehörigkeit iſt. Dieſe Tatſache iſt beſonders geeignet, der in der Zuſchrift ausge⸗ ſprochenen Forderung beſonderes Gewicht zu vecleihen. die Män IAmtsblatf der Bürgermeister ämter Seckenheim, Ilvesheim, Recarhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckeuheim Deutſches Reich, Bayerns Großblock. Die liberale Partei, der bayeriſche Bauernbund, der deutſche Bauernbund und die ſozialdemokratiſche Partei Bayerns haben am 22. Dezember ein Abkommen für die Landtagswahlen ge⸗ troffen, um das bayeriſche Volk von dem Joch der Zen— trumsherrſchaft zu befreien. Die vereinigten Parteien, die ſelbſtverſtändlich damit weder ihre Programme noch ihre Selbſtändigkeit aufgeben, wollen alles tun, um durch feſtes Zuſammenſtehen ſchon im erſten Wahlgange eint Reform des geltenden Wahlgeſetzes vorzubereiten, das ſich mit ſeiner, auf die Zentrumsintereſſen zugeſchnittenen Wahlkreiseinteilung und mit ſeiner Ausſchaltung der Stichwahlen als untauglich erwieſen hat, um das freie politiſche Leben Bayerns zu fördern. Eine Wahlreform im Sinne des Proportionalwahlſyſtems ſoll vorbereite. werden. Portugal Am 22. ds. iſt es unter den Grubenarbeitern der a Grube von Cavoira nahe Grandela wegen politiſcher Rivalität zu ernſten Ausſchreitungen gekommen. Die Ar— beiter teilten ſich in zwei Gruppen, gemäßigte und radikal⸗ republikaniſche, zwiſchen denen während der Arbeit zwe betrunkene Arbeiter Streit bekamen, der bald allgemein von Worten zu Tätlichkeiten überging. Die Direktoren fuhren ſchließlich mit einer Anzahl Soldaten in Grube ein und ſtellten unter großen Schwierigkeiten die Ord— nung wieder her. Vier Arbeiter wurden getötet und über 20 verletzt. Die Regierung beſchloß, die Einleitung einer gerichtlichen Verfolgung.— Der Patriarch von Liſſabon, der wegen Aufreizung der Prieſter gegen das neue Re⸗ gime und außerdem angeklagt iſt, im Bündnis mit den revolutionären Verſchwörern gegen die Republik zu ſtehen, ſoll vor einen beſonderen Gerichtshof zur Aburteilung von Verbrechern geſtellt werden. Wenn die Anklagen er⸗ wieſen werden, iſt ihm angeblich eine Verurteilung zu der geſetzlichen Höchſtſtrafe von 6 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Deportation nach Afrika ſicher. Die Nachricht erregt in Liſſabon großes Aufſehen.— In der Kaſerne des 19. ö wegen der Frage des Züchtigungsrechtes zu einer, Meu⸗ terei, wobei einige Schüſſe fielen. Der Oberſt des Regi⸗ ments wurde verwundet. Es wurden verſchiedene Ver⸗ haftungen vorgenommen. a„„ Die Inpalidenverſicherung nach der Neichs⸗ verſicherungsordnung. f 6 1 e B. Lohnklaſſen und Beiträge. Nach der Höhe des Jahresarbeitsverdienſtes wer⸗ den für die Verſicherten Lohnklaſſen gebildet und Infanterieregiments in Braga kam es Infertionspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Neklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Nabatt. Feruſprechanſchluß Nr. 16. arbeitsverdienſt, Klaſſe 3 von mehr als 550 bis 31¹ 850 Mk. Jahresarbeitsverdienſt, Klaſſe 4 von mehr als 850 bis zu 1150 Mk. Jahresarbeitsverdienſt, Klaſſe 8 1. für Mitglieder einer Krankenkaſſe oder knapp⸗ ſchaftlichen Krankenkaſſe das 300 fache des Grund⸗ lohnes; 2. für die verſicherten Seeleute, ſoweit der Reichs kanzler für ſie einen Durchſchnittsbetrag feſtge⸗ ſetzt hat, dieſer Betrag: 3. im übrigen der 300 fache Betrag des Ortslohns, ſoweit das Oberverſicherungsamt für einzelne Be⸗ rufszweige niches anderes beſtimmt. Landwirtſchaſtliche Bekriebsbeamte gehören zur drit⸗ ten, Lehrer und Erzieher an nicht öffentlichen Anſtal⸗ teu er vierten Klaſſe, ſoweit nicht jene einen Jahres⸗ arb. verdienſt von mehr als 850 Mk., dieſe von mehr als 1150 Mk. machweiſen. Wenn im Voraus für Wochen, Monate, Vierkel⸗ jahre oder Jahre eine feſte bare Ver gütung per⸗ einbart iſt, die den obigen Durchſchnittsbetrag überſteigt, ſo iſt dieſer Satz für die Lohnklaſſenzuteilung maßgebend. Dieſe Beſtimmung kommt aber in der Hauptſache nur Betriebsbeamten, Werkmeiſtern und Angeſtellten in ahn⸗ lich gehobener Stellung zugute, deun nach einer Ent- ſcheidung des Reichsverſicherungsamts kann der Wochen⸗ lohn des Arbeiters niemals als eine„feſte bare Vergü⸗ tung“ angeſehen werden, ſobald derſelbe durch Abzüge für Verſäumnis und Bezahlung von Ueberſtunden eventuel⸗ len Schwankungen unterworfen iſt. Die Verſicherung in einer höheren Lohnklaſſe iſt er⸗ laubt, der Arbeitgeber zum höheren Beitrag aber nur verpflichtet, wenn er ihn mit dem Verſicherten beſonders vereinbart. Dem Selbſtverſicherer und Weiterverſicherten, der die Beiträge ja doch ganz bezahlen muß, ſteht die Wahl bezüglich der Lohnklaſſe frei. f Während nun dieſe Beſtimmungen ſowohl als auch die Abſtufung der Lohnklaſſen durch das neue Geſetz keinerlei Aenderung erfahren haben, iſt in Bezug auf die Wochenbeiträge eine Erhöhung eingetreten. Solche betragen in: Klaſſe 1 anſtatt bisheriger 14 nunmehr 16 Pfennig 1 71 2 7 7 20 7. 24 7. 3 5— 94— 925 Schutzengel über Euch! — Kriminalroman aus den ſiebziger Jahren von Hans⸗Chriſtian Herzlieb. 28) i(Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) „Nun wirſt du mir Modell ſitzen dürfen, ohne daß man dir Uebles nachſagen kann,“ ſagte der Maler, Luciens Köpfchen emporhebend. Denn binnen drei Wochen mußt du meine Frau ſein.“ n ö „O wie raſch Sie ſind,“ erwiderte Lucie errötend. „Aber ich ergebe mich in Ihren Willen— es iſt beſſer, ich tue das vor der Hochzeit freiwillig, als nach der⸗ ſelben gezwungen. Ihr Männer ſeid nun ja doch ein⸗ mal unſere geſtrengen Herrn und Gebieter.“ 5 0 „Wer hat dich ſo altklug gemacht, Kleine?“ fragte der Künſtler lächelnd.„. Meine Pflegemutter, die von ihren Bekannten nu 2 nerfeindin genannt wurde,“ lächelte das Mädchen. 5„Du biſt alſo unter Fremden aufgewachſen, arme 0 eie?“. „Ja— ich kannte weder Vater noch Mutter,“ ſagte das Mädchen.„O Sie glauben nicht, wie man ſich ver⸗ laſſen fühlt, wenn man ſo ganz allein ſteht im Leben E ſo lange meine Pflegemutter lebte, war es noch beſſer — alle nannten ſie böſe und wunderlich— aber ich hatte doch ein Aſyl unter ihrem Dache— als ſie alles gut geworden, da ich— da— „Da wir uns heiraten wollen,“ ergänzte der Maler ihre unterbrochene Rede und küßte ſie dabei beinahe ehr⸗ erbietig auf die reine Stirne. a g „Ja, armes, verlaſſenes Vögelchen, ich will dich hegen und pflegen und die Herzloſigkeit deiner Eltern unn dir gut machen, die dich in ſo zartem Alter den Fremden preisgaben.“. „O nein, nein— ſchmähen Sie nicht meine armen Atern!“ rief Lucie.„Das Schickſal war es, das mich en den Meinen trenute. Vor Ihnen habe ich ja wum ſtarb, blieb ich ganz hilflos zurück, Nun aber iſt ja weder Scheu noch Geheimniſſe mehr. Hier, ſehen Sie, das einzige Vermächtnis meiner unglücklichen Mutter!“ Sie zog ein ſilbernes Medaillon unter der Hals⸗ krauſe hervor. eee „Oeffuen Sie,“ bat ſie ſchüchtern, das Kettchen iſt ſo eng geworden, da ich es von Kindheit an trug.“ Der Maler drückte auf eine kleine Feder— der Deckel des Medaillons ſpraug auf und ließ ein feſt zu⸗ Immengefaltetes Papier herausfallen— er entfaltete ſelbe— es war ein Traufchein. Auf der Rückſeite den folgende Worte geſchrieben: „Meine heißgeliebte Tochter! Dies der Beweis für Deine ehrliche, rechtmäßige Herkunft— ich muß Dich unter Fremden laſſen, muß Deinen Vater aufſuchen, den die Grauſamkeit der Menſchen in unbekannte Fernen getrieben haſt. Du ſiehſt Deine Eltern entweder vereint oder niemals. Gott ſchütze, Gott ſegne Dich und laſſe Dich mehr Erbarmen bei den Menſchen finden, als ſie mir erwieſen. Leb wohl, leb wohl, nimm die letzten Küſſe Deiner unglücklichen Ada Talmier.“. „Seltſam,“ rief der Künſtler nachdenklich—„dieſen Namen muß ich kürzlich irgendwo nennen gehört haben, Und wie kommt es denn, daß du nicht den Namen deiner Eltern führſt, Lucie?“ 1 a „Meine Pflegemutter adoptierte mich,“ entgegnete Lucie.„Und da gab ſie mir denn auch ihren Namen. Ach— für mich war dies ja gleichgültig— habe ich ja ohnehin ſchon lange jede Hoffnung verloren, meine Eltern jemals zu finden.“ „O, wer kann das ſo beſtimmt ſagen?“ vetſetzte der Maler.„Im Gegenteil, je länger ich nachdenke, um ſo mehr wird es zur Ueberzeugung in mir, daß der Name Talmier kein fremder für mich iſt. Still— laß mich meine Erinnerungen ſammeln— ja, ja, ganz recht— ich kannte einen Bankier Talmier, ich hatte mit ihm in Geſchäftsangelegenheiten zu tun, ich ließ eine Börſen⸗ ſpekulation durch ihn beſorgen. Ich weiß mi ch ſogar der Straße zu entſinnen, in welcher der Bankier wohnt, — —xꝛ obwohl es ſchon über acht Jahre ſind, daß ich mit ihm zu tun hatte.“ „O, wenn es mein Vater— oder wenigſter ein Verwandter desſelben wäre,“ rief Lucie mit bebender Stimme,„wenn es mir vergönnt ſein ſollte, meine Fa⸗ milie, vielleicht meine Mutter zu finden!“ „Gib dich nicht allzufrühen Hoffnungen hin, die trügeriſch ſein können, Gelieb ermahnte der Maler zärtlich.„Es gibt dergleichen: en ſo viele! In jedem Falle will ich ſogleich den Bankier Talmier aufſuchen— vielleicht ſchenkt mir der Zufäll das Glück, dich deinen Eltern wiederzugeben. Aber wie meine Erkundigungen auch ausfallen mögen, erinnere dich, Lucie, daß ich Lied⸗ und Kraft genug in mir fühle, dir Vater, Mutter und jedes Band der Familie zu erſetzen.“ f Sie hob vertrauensvoll die ſchönen Augen zu ihm auf. „Ich weiß es,“ ſagte ſie leiſe.„Und ich ergebe mich in alles, was die Vorſehung über mich verfügt— denn ich muß mich ja überſelig preiſen in deinem Beſitz. Und trotzdem, o wie wäre ich erſt ſo vollkommen glücklich, wenn ich nur einmal meine Eltern umarmen könnte.“ Der Maler küßte das junge Mädchen auf die Stirne. „Ich verſtehe dich und ehre deine Gefühle,“ ſagte er.„So gehe ich denn, um dir Gewißheit zu verſchaffen. Binnen einer Stunde bin ich wieder bei dir.“ Lucie blickte dem Verlobten von ihrem Dachfenſter⸗ chen aus nach, als er um die nächſte Ecke verſchwand— dann ergoß ſie in einem heißen Gebete ihre Liebe, ihr Glück, ihre tauſend goldenen Hoffnungen— aber auch ihre beiße Sehnſucht nach den nie gekannten Eltern. (Fortſetzung folgt.) Strohwitwer: Vie iſt es denn jchz eigentlich Mode? Trägt man den Ehring in der rechten Wer linken 1 Weſtentaſche? 2 1 830„ 5 5 7 5 7 7. 36 7. 48 71 An dieſen Beiträgen haben Arbeitnehmer und Arbeitgeber je die H älfte zu bezahlen und es iſt der erſtere verpflichtet, ſich ſeinen Anteil bei der Lohnzah⸗ lung abziehen zu laſſen. Sind Abzüge bei einer Lohn⸗ zahlung unterblieben, ſo dürfen ſie nur noch bei der nächſten nachgeholt werden, es ſei denn, daß der Arbekk⸗ geber ohne ſein Verſchulden wirkſame Beiträge nachträg lich entrichten muß. ß 8 Rückblick auf das Jahr 1911. II. März: 3. Der Führer des bayeriſchen Zentrums Prälat Dr. v. Daller F in München.— 6. Der deutſche Kronprinz trifft in Kairo ein und wird vom Khediven empfangen.— 7. In der Reich gsſtichwahl in Lindau⸗ Immenſtadt(bisher Zentrum) e Dr. Thoma(natl.) gewählt.— 8. In München nimut die offizielle Feier Anfang.— 9. Landeshuldigung für den Prinzregenten Luitpold in München.— Staatsſekretär Delbrück gibt in der Reichstagskommiſſion die Erklärung über die Stellungnahme der verbündeten Regierungen zu den Lommiſſionsbeſchlüſſen über die elſaß⸗lothringiſche Ver⸗ faſſungsfrage ab.— 11. Der Chef des Generalſtabs der Marine Admiral v. Fiſchel tritt zurück; Vizeadmiral v. Heeringen tritt an ſeine Stelle.— 12. Aus An- laß des 90. Geburtstages des Prinzregenten Luitpold finden im In⸗ und Ausland Feſtfeiern ſtatt.— 13. Zum Oberpräſidenten von Weſtfalen wird der Regie⸗ rungspräſtdent von Koblenz, Prinz Karl von Ratibor und Corvey ernannt.— 21. In der Reichstagsſtichwahl in Gießen⸗Nidda(bisher antiſemitiſch) wird Dr. Werner (Antiſemit) gewählt.— 22. Stapellauf des Linien⸗ ſchiffes„Erſatz Hildebrand“ in Kiel, das den Namen „Kaiſer“ erhält.— 23. Die mecklenburgiſche Regierung zieht die Verfaſſungsvorlage wegen der ablehnenden Hal⸗ tung der Landstände zurück.— 24. Das Kaiſerpaar trifft in Wien ein und wird vom Kaiſer von Oeſterreich empfangen.— 25. Ankunft des Kaiſerpaares in Ve⸗ nedig.— 27. Aus Anlaß der 50⸗Jahrfeier der Einigung Italiens ſendet das Kaiſerpaar von Venedig aus ein Glück⸗ wunſchtelegramm an den König von Italien.— 28. Sta⸗ pellauf des Linienkreuzers„H“ in Hamburg, der den Namen„Goeben“ erhält.— In Konſtantinopel wird der deutſche Militärinſtrukteur Oberſtleutnant v. Schlich⸗ ting von einem albaneſiſchen Soldaten erſchoſſen.— 29. Das Kaiſerpaar trifft in Korfu ein.— 30. Reichs⸗ kanzler v. Bethmann Hollweg ſpricht im Reichstag über die Frage der Abrüſtung und Schiedsgerichte.— Ter Berliner Oberbürgermeiſter Kirſchner wird auf weitere 12 Jahre wiedergewählt.— 31. Das deutſche Kron⸗ bprinzenpaar trifft in Korfu ein.— Bei einer Exploſion auf dem Panzerkreuzer Porck in Kiel werden 3 Wann Wie wird das Reichs tagswahlrecht gehandhabt? Die bevorſtehenden Reichstagswahlen machen es den Wählern wünſchenswert, über die Beſtimmungen des Reichstagswahlrechts unterrichtet zu ſein. Im folgen⸗ den. wir deſſen Hauptbeſtimmungen wieder: Die deutſche Reichsverfaſſung beſtimmt in 8 20: „Der Reichstag geht aus allgemeinen und direkten Wah⸗ len mit geheimer Abſtimmung hervor.“ Die nähere Regelung hat die Verfaſſung einem Wahlgeſetz überwieſen. Danach ſoll in jedem Bundesſtaat für durch⸗ schnittlich 100 000 Seelen der damaligen Bevölkerungs- zahl ein Abgeordneter gewählt werden. In einem Bun⸗ desſtaat, der nicht 100 000 Einwohner hat, wird trotz⸗ dem ein Abgeordneter gewählt. Demnach beträgt die Zahl der Abgeordneten noch heute trotz ſtarker Vermehrung der Bevölkerung nur 397 und zwar kommen davon auf Preußen allein 236, Bayern 48, Sachſen 23, Württemberg 17, Baden 14, Heſſen 9, Mecklenburg⸗Schwerin 6, Sachſen⸗Weimar 3, Mecklenburg⸗Strelitz 1, Oldenburg 3, Braunſchweig 3, Sachſen⸗Meiningen 2, Sachſen⸗Koburg⸗Gotha 2, Sach- ſen⸗Altenburg 1, Anhalt 2, die ſieben Fürſtentümer je 1, Hamburg 3, Lübeck und Bremen je 1. f s Wer wählt? Jeder Deutſche, welcher das 25. Lebensjahr zurück⸗ legt und in einem Bundesſtaat ſeinen Wohnſitz hat. Ausgeſchloſſen ſind Perſonen: a) welche unter Vormund⸗ ſchaft oder Pflegſchaft ſtehen, alſo zum Beiſpiel Un⸗ mündige; b) über deren Vermögen ein Konkursverfahren noch ſchwebt; c) denen die ſtaatsbürgerlichen Ehrenrechte aberkannt ſind, für die Dauer der Aberkennung und ſchließlich d) diejenigen, welche eine Armenunterſtützung aus öffentlichen oder geheimen Mitteln beziehen oder im . N e e 0 halb iſt jedoch ſeit 1900 ſtark eingeſchränkt, indem das Wahlrecht nicht mehr verloren 175 wenn es ſich nur um eine vereinzelte Unterſtützung zur Hebung einer augenblicklichen Notlage oder um eine Krankenunter⸗ N ſtüßung oder Jugendfürſorge gehandelt hat. Für Per⸗ ſonen des Soldatenſtandes, des Heeres und der Marine, nicht auch für Militärbeamte, ruht das Wahlrecht, ſo⸗ lange ſie ſich bei der Fahne befinden. i Zu dieſen ſachlichen Vorausſetzungen des aktiven Wahlrechts, d. h. des Rechts zu wählen, muß aber noch eine formale hinzukommen, nämlich e i die Eintragung in die Wählerliſte. Eine ſolche wird für jeden Wahlbezirk, alſo in der Regel für eine Gemeinde oder für den Teil einer größe⸗ ren Ortſchaft, angelegt. Dieſe iſt ſpäteſtens vier Wochen vor dem Wahltag zu jedermanns Einſicht auszulegen; Einſprachen müſſen gegen deren Vollſtändigkeit binnen acht Tagen nach Beginn der Auslegung vorgebracht werden. f 5 Wo wählt man? In dem Wahlbezirk, in dem man wohnt und in die ſte eingetragen iſt. Auf die Dauer des Wohnens N 505 Zeit der Auslage der Liſte im Bezirk wohnt. Reh 25 Ausübung der Wahl wird mit Gefüngnis 8 Wie wird gewählt? ſtimmt 2 175 des 90. Geburtstages des Prinzregenten Luitpold ihren letzten Jahre bezogen haben. Die Wahlentziehung dieſer⸗ dem Bezirk kommt es nicht au. Es genügt alſo, daß — Das Wahlrecht wird durch berdeckte, in eine Wahl⸗ urne n Stimmzettel ohne Unterſchrift aus⸗ geübt. Die Stimmzettel müſſen von weißem Papier und dürfen mit keinem äußeren Kennzeichen verſehen ſein. Die Stimmzettel ſind außerhalb des Wahllokals mit dem Namen des Kandidaten, welchem der Wähler ſeine Stimme geben will, handſchriftlich oder im Wege der Vervielfältigung zu verſehen.“—„Die Wahlberechtigten haben das Recht, zum Betrieb der den Reichstag be⸗ treffenden Wahlangelegenheiten Vereine zu bilden und in geſchloſſenen Räumen unbewaffnet öffentliche Ver⸗ ſammlungen zu veranſtalten. Die Beſtimmungen der Landes geſetze über die Anzeige der Verſammlungen und Vereine, ſowie über die Ueberwachung derſelben bleiben unberührt.“ Um die Geheimhaltung beſſer zu ſichern, iſt ſeit 1906 beſtimmt, daß die Stimmzettel in einen Umſchlag geſteckt werden ſollen, der erſt im Wahllokal den Wählern amgehündigt wird. Der Nühler hat in einem Nebenraum oder an einem Nebeutiſch, wo er nicht beobachtet werden kann, ſeinen Stimmzettel in den Umſchlag zu ſtecken.„ Die Wahl handlung begiunt um 10 Uhr vormittags und wird um 7 Uhr abends geſchloſſen. Sie wird von einem Vorſteher, der von der Behörde ernannt wird, geleilet. Derſelbe er⸗ nennt aus den Wählern ſeines Bezirks den Protokoll⸗ führer und drei bis ſeche Beiſiger, Das Amt ſowohl des Vorſtehers als auch des Prstokollführers und der Beiſitzer iſt ein ee e das nur von Perfonen ausgeübt werden kann, die keine unmittelbaren Staats- ämter bekleiden. Protokollführer und Beiſitzee werden von dem Wahlvorſtand mittels Handſchlags an Gides Statt verpflichtet. Während der Wahlhandlung dürfen nie weniger als drei Mitglieder des Wahlvorſtandes gegenwärtig ſein; Wahlvorſteher und Frotokollführer dürfen ſich nicht gleichzeitig entfernen. Im Wahllokal dürfen während der hl keine Anſprachen gehalten, auch keine Stimmzettel aufgelegt oder verteilt werden. Wen wühlt man? Wählbar iſt nicht jeder, der das aktive Wahlrecht hat, ſondern nur wer ſeit mindeſtens einem Jahr einem Bundesſtaat oder einem Schutzgebiet angehört. Auch Militärperſonen und diejenigen, die verſehentlich nicht in die Wahlliſten aufgenommen ſind, deren Wahlrecht nur„ruht“, ſind wählbar. Natärlich ſind auch die Be⸗ amten wählbar, ſelbſt die Senatoren der freien Städte und die Staatsminiſter. Beamte bedürfen dazu keines Urlaubs. Sie hören aber auf, Reichstagsabgeordnerer zu ſein, wenn ſie ein beſoldetes Staatsamt annehmen, mit dem ein höherer Nang oder Gehalt verbunden iſt. Darauf, daß die Reichstags abgeorbneten finanziell unabhängig ſind, braucht jetzt nicht mehr in dem Maße Rückſicht genommen zu werden, wie ſeither. Denn die urſprüngliche Beſtimmung der Reichs verfaſſung, daß die Mitglieder des Reichstages als ſolche keine Weſoldung oder Entſchädigung beziehen dürfen, eine Vorſchrift, die von dem Fürſten Bismarck für eine Vorausſetzung für das Zuſtandekommen der Verfaſſung erklärt wurde, und zwar als Gegengewicht gegen das eingeräumte allge⸗ meine Wahlrecht, i durch das Geſetz vom 21. Mai 1906 dahin abgeändert worden, daß den Abgeordneten als Entſchädigung für den Aufwand, den die Ausübung des Reichstagsmandats erfordert, der Belt; von 3000 Mark für das Jahr gezahlt wird, jedoch werden den Ab⸗ zeordneten für diejenigen Tage, au denen ſie eine Plenar⸗ ſitzung verſäumt haben, 20 Mk. in Abzug gebracht. Dieſer Salſchüdigungsaufwanb iſt geſezlich als nicht übertragbar erklärt worden, er iſt daher auch nicht pfäudbar. Der gleichzeitige Bezug einer doppelten Aufwandsentſchädi⸗ gung, für Teilnahme am Reichstag und an einem Land⸗ kag iſt unzuläſſig. Manche Wähler geben den Abgeordneten beſtimmte Aufträge mit auf den Wez, beſonders erwarten ſie von ihm, daß er die Intereſſen ſeines Wahlkreiſes wahr⸗ nehme. Artikel 20 der Reichsverfaſfung beſtimmt aber ausdrücklich:„Die Mitglieder des Reichstags ſind Ver⸗ treter des geſamten Volkes und an Aufträge und Ju⸗ Kruktionen nicht gebunden.“ ee dee 7 5 Lokales. Sesenheiem, 28. Dezember. Die Weihnacht feiertage, deren es diesmal drei waren, ſind nun für viele nur allzu ſchnell wieder mit ihren Freuden u. Kinderjubel vorbel. Das Wetter war während der Feſttage geradezu miſerabel. Am Sonntagmorgen ſchien es, als ob uns für die kommenden Tage ſchönes Wetter beſchieden wäre, doch erwies ſich leider dieſe Hoffnung als trügeriſch. Die Sonne ducchbrach mit ihrem Glanze nur für kurze Zeit den Wolkenſchleier und ein feiner Regen ſtellte ſich ein, der— von kleinen Unterbrechungen ab eſehen —, die ganzen Feiertage andauerte. Die Naturfreunde mußten infolge des ſchlechten Wetters auf ihren gewohnten Spaziergang verzichten und ſuchten die gutbeſetzten Wirt⸗ ſchaften auf, wo ſie ſich im Verein mit den anderen Gäſten bei Unterhaltung, Kartenſpiel uſw. die Zeit vertrieben.— Recht gemütliche Stunden verlebten am 1. Feiertage die zahlreichen Beſucher der Weihnachtsfeier des Männer⸗ Geſangvereins im„Löwen“. Mit Freuden kon⸗ ſtatierte der Vorſizende, Herr Architekt Frey in ſeiner Begrüßungsanſprache, daß die 8 08 ſo überaus zahl⸗ reich der Einladung des Vorſtandes entſprochen haben. Mit dem weihevollen Chor„Des Schäfers Sonntagslied“ wurde der geſangliche Teil des Abends würdig eröffnet. Starker Beifall lohnte die Sänger für ihre gute Vortrags⸗ weiſe. Frau Hauptlehrer Pfeifer und Herr A. Baer ver⸗ ſchönerten den Abend durch ihre mit rauſchendem Applaus aufgenommenen Lieder. Ohne in Lobhudelei zu verfallen, kann man mit Recht behaupten, daß die zu Gehör gebrachten Lieder den Höhepunkt des Abends bildeten. Auch die Theaterſtückchen brachten den Beweis, daß die Darſteller mit Luft und Liebe ihre Rollen uͤbernommen hatten und auch tadellos durchführten. Gute Aufnahme fanden eben⸗ falls die drei Choͤre„Weinleſe am Rhein“,„Die Muͤhle im Tale“ und„Das Schwefelhölzle“.— Zahlreich folgten am Samstag die fameraden abend der Einladung des ins in den„Zähringer — loft wurde. Der Vorſitzende, Herr Karl Tranſier entbot, nachdem die Kapelle Schüßler einen flotten Marſch intoniert hatte, den Kameraden einen herzlichen Willkommen. Seine mit großer Begeiſterung aufgenommene Rede klang in einem Hoch auf den Landesherrn aus. Die Verloſung des mit nur praktiſchen Sachen ausgeſtatteten Glückhafens nahm infolge der überaus zahlreichen Gegenſtände geraume Zeit in Anſpruch. Die zufriedenen Geſichter der glücklichen Gewinner ließen erkennen, daß der Vorſtand beim Einkauf der Verloſungsgegenſtände eine gute Auswahl getroffen hatte. Die Kapelle Schüßler hatte, wie erwähnt den muſikaliſchen Teil übernommen. Ihre Leiſtungen wurden tim ſtarkem Beifall ausgezeichnet. 5 kz. Weihnachtsfeier des Turuvereins. Ein Menſchenandrang— trotz Beſchränkung der Zulaſſung durch Ausgabe von Eintrittskarten—, wie er kaum irgend⸗ wo hier ſchon einmal aufzuweiſen war, gab der Weih⸗ nachtsfeier des Turnvereins ſchon nach außenhin das Ge⸗ präge von etwas Außergewöhnlichem. Obwohl der Zu⸗ laſſung von Beſuchern bis zum äußerſt möglichſten ſtatt⸗ gegeben wurde, mußten noch hunderte von Perſonen vor der Türe umkehren, weil es beim beſten Willen nicht möglich war auch nur noch den beſchränkteſten Stehplatz in irgend einer Ecke zu finden. Für diejenigen, die das Glück hatten, noch einen Platz zu bekommen, bildete die Veranſtaltung ein Ereignis. Noch lange werden ſie das, was der Ver⸗ ein geboten hatte, als angenehme Erinnerung in ſich wach · halten. Was hier geleiſtet wurde, konnte nach jeder Hin⸗ ſicht der ſchärfſten Kritik Stand halten. Das Programm war mit äußerſter Sorgfalt unter voller Wahrung künſt · leriſcher Geſichtspunkte zuſammengeſtellt. Die Einleitung der Feier erfolgte durch ein ſtimmungsvoll von der Muſik⸗ kapelle Seckenheim vorgetragenes. Muſikſtück(„Das iſt der Tag des Herrn“), der ſich die Begrüßung durch den Ver; einsvorſitzenden, Herrn Gg. Volz anſchloß. Nach Worten herzlicher Begrüßung gab dieſer in prägnanten Zügen ein Bild von dem Wert ſyſtematiſch geregelter Leibesübung und den ferneren Aufgaben des Vereins. Beſonders ge⸗ dachte er auch dem jüngſten Zweig des Vereins, dem Tur⸗ nen der Frauen und Jungfrauen und dankte den Damen, die trotz Vorurteilen, falſcher Scham und Verkennung der unerſetzlichen Werte für die Geſundheit und Kräftigung des Korpers der Frau, dem gerade ſie für ihre hohe Lebens · aufgabe nötig hat, mutig den bahnbrechenden Schritt ge⸗ tan und ſie mitbeigetragen haben zur Löſung einer großen Zeitaufgabe. Nach einem weiteren Muſikſtück und einem flotten Turnen der Zöglinge des Vereins am Barren, ge⸗ langte das Luſtſpiel„Der zerbrochene Krug“ von F. von Kleiſt zur Aufführung. Es iſt das anerkanntermaßen das beſte Luſtſpiel, das uns bis heute ein Dichter zu ſchaffen vermochte. Dieſes Stück gelangte unter der Regie des Vereinsvorſtandes, Herrn Volz in einer Vollendung zur Darſtellung, wie man ſie— abgeſehen von einer Künſtler ⸗ bühne— beſſer nicht zu ſehen bekommt. All die Beteilig⸗ ten hatten ſich mit einer hingebenden Liebe ihrer Aufgabe ewidmet. Es waren dies die Damen: Frl. Maria Erny, Frl. Anna Hermann, Frl. Maria Seitz und Frl. Maria Sitzler; ſowie die Herren Jak. Möll, Aug. Bauſt, Ad. Raule, Herm. Biegel, Gg. Maas, Karl Sitzler, Karl Link und M. Erny. Zum Dank wurde dieſen ſtürmiſcher Beifall zu teil. Die hierauf folgenden Stabüdungen der Turner Marzenell, Lorentz, Frey und Volz ſtellten etwas hervorragendes auf dieſem Gebiet dar. Das ſich nun an⸗ ſchließende Turnen der 1. Riege am Reck zeigte uns Kräfte des Vereins, die allſeitiges Staunen hervorriefen. Die Leiſtungen konnten dem Beſten, was am Reckturnen ge⸗ boten werden kann, ſtand halten. Man bekommt Beſſeres kaum auf Varietee⸗Bühnen zu ſehen. Das Volksſtück „Förſter Mertens“ gelang ebenfalls in einwandfreier Weiſe zur Aufführung, und was in Bezug auf die Leiſtung beim „Zerbrochenen Krug“ geſagt wurde, gilt auch hier. Die han⸗ delnden Perſonen waren: Frl. Maria Seitz und die Herren Aug. Bauſt, Gg. Maas, Jak. Möll und Karl Sitzler. Die gezeigten„Marmorgruppen nach der Antike“ boten einen Kunſtgenuß 1. Ranges. Sie übten eine nachhaltige tiefgehende Wirkung aus. Ein elektriſches Keulenſchwingen der Turner Frey, Volz, Möll und Maas, das in muſter⸗ giltiger Weiſe zur Ausführung gelangte, fand ebenfalls allſeitige Bewunderung. Die Zwiſchenpauſen füllte in beſter Weiſe die Muſikkapelle Seckenheim(Schüßler) aus. Ihre Leiſtungen reihten ſich würdig in den Geſamtrahmen des Programms. Somit war der Genuß ein ungetrübter und nachhaltiger. Dieſer Umſtand löste auch eine Stim⸗ mung aus, daß der Abend, trotz fürchterlich ſtarken An⸗ dranges ſeitens des Publikums in größter Ruhe und ohne jeglichem Mißton verlief. Ob einem vielerſeits geäußertem Wunſche Rechnung getragen und das geſamte Programm noch einmal wiederholt werden kann, wird ſeitens des Ver⸗ eins erwogen werden. Der Verein hat aufs neue bewieſen, was er zu leiſten imſtande iſt. Mit Unermüdlichkeit wird weiter gearbeitet werden. Der Turnbetrieb findet von jetzt an wieder regelmäßig ſtatt und zwar: Montags und Donnerstags Damenturnen; Dienstags und Freitags Riegen⸗ und Zöglingsturnen; Samstags Männerturnen. Möge reichhalligſter Gebrauch von dieſer Einrichtung ge⸗ macht werden im Intereſſe der Erhaltung der allgemeinen Volksgeſundheit. Die Berſteigerung der Ilvesheimer Fähre erfolgte vergangene Woche. Der ſeitherige Fährmann Karl Feuerſtein erhielt die Fähre mit ſeinem Gebot von 5200 Mark zugeſchlagen, trozdem von anderer Seite 5600 Mark geboten waren. Aus Nah und Fern. ( Karlsrphe, 27. Dez. An einer ganzen Anzahl von Haustüren in der Südſtadt wurden kürzlich in den Abendſtunden die Meſſingklingen abgeſchraubt und entwen⸗ det. Manche Hausbewohner kamen dadurch in die Ver⸗ legenheit, nicht in ihre Wohnungen gelangen zu können. Die Türen mußten zum Teil erſt durch einen Schloſ⸗ ſer geöffnet werden. hfor ergaben nun, daß man es mit drei ſchulpflichtigen Bu⸗ ben zu tun hatte, die auf dieſe unredliche Art ſich Geld verſchaffen wollten. Als man das„Arſenal“ der jugend⸗ lichen Liebe beſchlagnahmte, fand man aber nicht allein die entwendeten Türdrücker, radlaternen. Die Bürſchchen hatten die Abſicht, das Meſ⸗ ſing als Abfallmetall zu verkaufen, um 0 ichli Wei erſchaffen. Die polizeilichen Nachforſchungen ſondern noch eine hübſche 4 Anzahl anderer Gegenſtände, ſo Ganglampen und Fahr: ich dadurch e e ö ( Heidelberg, 27. Dez. Das uffter Leikung des Prof. Dr. Czerny ſtehende Inſtitut für Krebsforſchung in Heidelberg veröffentlichte ſoeben die neueſten Er⸗ hebungen über die Krebserkrankungen in Baden und hieraus für die Krebsforſchung zu ziehenden Schlüſſe. Der Bericht kommt zu folgendem Reſultat: In Ba⸗ den iſt der Süden im allgemeinen ſehr krebsreich, den Norden mittelſtark befallen und die Mitte am ärmſten an Krebskrankheiten. Aber in allen Gegenden wechſeln krebsreiche und krebsarme Orte ab, oft liegen ſie dich beieinander. Dabei iſt feſtgeſtellt, daß weder die Boden. verhältniſſe noch das Waſſer, noch das Klima der ein⸗ zelnen Gegenden, ebenſowenig die Bauart der Häuſer irgend einen Einfluß auf die Zahl der Krebserkrankun⸗ gen haben. Ebenſo wenig war nachweisbar, daß das Alter, Geſchlecht, Familienſtand, Raſſe oder die Berufs⸗ tätigkeit und auch die Ernährungsweiſe der Bevölkerung in keiner Beziehung zu der Zahl der Erkrankung von dem Prozentſatz der mehr als 50 Jahre alten Perſonen vollkommen unabhängig iſt. Kein einziger Beruf zeich⸗ nete ſich durch Häufigkeit oder Seltenheit der Krebs- erkrankungen aus. Hieraus ergibt ſich, daß das Auf⸗ treten des Krebſes in viel höherem Grade von Be⸗ dingungen beeinflußt wird, die mit dem Wohnort zu⸗ ſammenhängen, wie mit der Berufstätigkeit. Auch für die allgemeine Annahme, daß die Verbreitung des Krebſes auf Vererbung beruht, hat die Statiſtik kein Beweismaterial gebracht. Einer ganz beſonders ſorgfäl⸗ tigen Unterſuchung iſt die Frage der Krankheitserregung durch Uebertragung von Perſon zu Perſon gewidmet. Doch dieſe Statiſtik ſpricht mit aller Deutlichkeit gegen dieſe Annahme, denn gerade die dicht bevölkerten In⸗ duſtrieorte mit ihren ſtark beſetzten Arbeitsſtätten und dem engen Zuſammenwohnen haben ſich als beſonders krebsarm exrwieſen. f 3 ö Neues aus aller Welt. » Wiederaufnahmeverfahren in einem Mord⸗ prozeß. Im Oktober 1906 wurde der Maurer Johann Berchtold vom aberbayeriſchen Schwurgericht in Mün⸗ chen unter der Anklage, am 15. Februar in der Woh⸗ nung an der Karlſtraße in München die Miniſterial⸗ ratswitwe v. Roos, deren Tochter Julie und die Köchin Marianne Gradl ermordet und beraubt zu haben, auf Grund von Indizienbeweiſen zum Tode verurteilt und ſpäter vom Prinzregenten zu lebenslänglicher Zuchthaus⸗ Frafe begnadigt. Berchtold, der ſeine Strafe jetzt im Zuchthaus verbüßt, hatte ſowohl in der Verhandlung als Jauch nach ſeiner Verurteilung fortgeſetzt feine Unſchuld beteuert. Nunmehr iſt, wie aus München gemeldet wird, ein Wiederaufnahmeverfahren im Prozeß eingeleitet wor- den, denn es ſollen Zeugen namhaft gemacht werden können, die Berchtold um dit Zeit, da der Mord verübt wurde, in Schwabing geſehen haben. WVerbungert bei 300 000 Mark Vermögen. [Ein fazent 1 erlich Vorfall wird Guns Nylksmitz bei Bekanntmachung. Maul⸗ und Klauenſeuche in Seckenheim betr. In Seckenheim iſt die Maul- und Klauenſeuche er- en. 4 N 3 5 mit Verfuͤgung vom 11. November 1911 für die Bemeinde Seckenheim verfügten Sperrmaßregeln werden ufgehoben. l Der Ferkelmarkt am 2. Januar 1912 kann abge⸗ halten werden. Mannheim, den 27. Dezember 1912. Gr. genirksamt lll. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen enntnis mit dem Anfügen, daß nunmehr auch das ustreiben der Schweine auf die Weide wieder geſtattet iſt. Seckenheim, den 28. Dezember 1911. ö gürgermeiſteramt: Volz. Koch. Bekanntmachung. Wir bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntnis, daß es der erwachſenen Einwohnerſchaft nunmehr und zwar bis Ende Januar 1912 erlaubt iſt, an Fountagen on 12 bis 4 Uhr und Mittwochs, Nachmittags don 2 bis 4 Uhr den Waſſerturm zu beſichtigen. U abei iſt den Anordnungen des Brunnenmeiſters Folge zu leiſten und unbedingt das Rauchen zu unterlaſſen. Seckenheim, 28. Dezember 1911. gürgermeiſteramt N Volz. Roch. Bekanntmachung. Die Feſtſetzung der Amtstage für das Jahr 1912 betr. Der regelmäßige Amtstag in Ladenburg wird im Jahre 1912 an folgenden Tagen, jeweils vormittags 10 Uhr beginnend auf dem dortigen Rathauſe abgehalten verden: Freitag, den 5. Januar 1912 118 den 9. Februar 1912 reitag, den 1. März 1912 reitag, den 12. April 1912 reitag, den 3. Mai 1912 7 5 den 7. Juni 1912 reitag, den 5. Juli 1912 reitag, den 2. Auguſt 1912 reitag, den 6. September 1912 eitag, den 4. Oktober 1912 reitag, den 8. November 1912 Freitag, den 6. Dezember 1912. 4 Mannheim, den 16. Dezember 1911. a Er. gadiſches gezirksamt Abt. I: f gez. Dr. Clem m. Beoorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen enntnis. i Seckenheim, den 23. Dezember 1911. Bürgermeisteramt: Volz. Koch. Jeschäftsbücher ene Georg Zimmermann. o. S do 2 0Ü.. Dresden gemeldet. Tort ſtärben vor einigen Tagen der Rektor a. D. Rademacher und ſeine Tochter, die in den ürmlichſten Verhältniſſen lebten. Auch den Behörden war ihre Armut bekannt, ſo daß ſie ſeit langem keine Steuern mehr zu zahlen brauchten. Ter Tod war bei Beiden, wie der Arzt feſtſtellte, an Unterernährung ein- getreten. Es ſtellte ſich heraus, daß in drei Zigarren⸗ iſten unter einem Bett Wertpapiere in Höhe von 300 000 Mark gefunden wurden, die zwei Tierſchutzvereinen in Berlin und Breslau vermacht ſind. Von dieſem Ver⸗ mögen werden der Staat und die Stadt zunächſt die hinterzogenen Steuerbeträge abziehen. a Vermiſchtes. Auch eine Anerkennung. Der recht verſchuldete Herr v. D. erhielt eines ſchönen Tages— ſo erzählt man in der„Tgl. R.“— wieder einmal von einem ſeiner zahlreichen Gläubiger eine ſchriftliche Mahnung, doch endlich eine vor Jahren bereits gemachte Schuld begleichen zu wollen. Der Hauptmann, den wohl das Geld, doch nie der Humor verlaſſen hatte, ſetzte ſich unverzüglich hin und ſchrieb ſeinem Mahner folgenden beruhigenden Brief:„Sehr geehrter Herr! Im Be— ſitze Ihrer Zuſchrift nebſt Rechnung teile Ihnen hier⸗ durch ergebenſt mit, daß ich meine— leider ſehr zahl— reichen— Gläubiger in drei Klaſſen eingeteilt habe. Zur erſten gehören die, welche ich zu bezahlen gedenke, falls ein Ueberſchuß meiner geringen Penſion dazu aus⸗ reichen würde. Die Gläubiger der zweiten Klaſſe hoffe ich zufriedenzuſtellen, wenn ein unvermuteter Glücksfall mich in den Beſitz der nötigen Mittel bringen ſollte. Die Gläubiger der dritten Klaſſe dürfte ich wohl nie befriedigen können. Da Sie nun zu dieſer letzten Klaſſe meiner Gläubiger gehören, mich aber nach einer langen Reihe von Jahren jetzt zum erſten Male an meine Schuld erinnern, ſo habe ich aus Anerkennung Ihrer lange geübten Geduld mich veranlaßt geſehen, Sie aus der dritten in die zweite Klaſſe zu verſetzen. Geneh⸗ migen Sie uſw. Ob der Gläubiger über dieſe Beför⸗ derung ſehr erfreut geweſen iſt, mag dahingeſtellt bleiben! Woher die Newyorker kommen Aus Newyork wird geſchrieben: Man ſagt häufig, die meiſten Berliner ſeien„aus der Provinz“ zugewandert. Noch weniger bodenſtändig als die Spree⸗Athener ſind die Newyorker, denn 40 Prozent von ihnen ſind überhaupt nicht im Lande geboren, und von den übrigen ſtammen ſehr viele aus anderen Teilen Amerikas. Die wirklichen Ur⸗New⸗ horker, d. h. die, deren Eltern ſchon in Newyork ge⸗ boren wurden, ſind, was ihre Seltenheit anbelangt, wei⸗ ßen Raben gleich zu achten. Einer hier erſchienenen Auf⸗ ſtellung zufolge ſind von den 4766883 Bewohnern Groß⸗ Newyorks 1927 720 im Auslande geboren. Rechnet man aber zu letzteren diejenigen Newyorker hinzu, deren El⸗ tern im Auslande geboren waren, ſo findet man, daß mehr als 78 Prozent— 3748 094 Seelen— nich Bekanntmachung. Am Freitag, den 29. Dezember, von Vor- mittags 9 Uhr ab iſt es erlaubt, auf der Holzhiebfläche in der großen Stube Spähne zu leſe. Seckenheim, den 27. Dezember 1911. Gemeinderat: Volz. Koch. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß je ein Exemplar des 1. und 2. Heftes der„Lerichte der Handelskammer für den reis Mannheim“ auf dem Rathaus Zimmer Nr. 6 zur Einſicht der Intereſſenten aufliegen. Seckenheim, den 23. Dezember 1911. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. HAditungs? Hchfung Samstag morgen ½8 Uhr wird in der Waghalle Fleisch und Wurs per Pfund zu 70 Pfg. ausgehauen. N Männergesang- Verein 413 Jogründet 5 4 Erklärung. Heute abend. ac et klärt AUnterzeichneter erklär b Pr obe. hiermit, daß er die Aus⸗ Um pünktliches und zahl⸗L ſagen gegen Wilhelm Seitz reiches Erſcheinen wird ge⸗ bereuend zurücknimmt. beten. ber erfand Leong. Klum. Cisdertatei Alle lieben eee ein zartes, reines geslcht, roſiges ö i es, reines gesicht, ro Samstag den 30. d. M., ſugendfriſches Aussehen und abends 8 Uhr in unſerm ſchönen Feſnt, deshalb ge⸗ Lokal brauchen Sie die echte Juſammenkunft. Lnge en. e Wegen wichtiger Beſprechung] St. 2 bo— macht der g b 1 8 Lili iſt das Erſcheinen eines jeden Wee öde Fan 5295 Sängers unbedingt erforder- nacht weiß und ſammetweich. lich. Der Vorſtand. Tube 50 Pfg. in der Apotdeke. Sängerbund Beunzszen. Maler undd G. Seckenhelm(gegr. 1865). ſchlecht angeben. Auskunft umſ. Samstag Abend Feidelbede immermann 62 eigentliche Newyorker oder Ur⸗-Amerikaner ſind. Das Verhältnis verſchiebt ſich auch immer mehr zugunſten der Ausländer, denn während die ganze Bevölkerung der Stadt in zehn Jahren um 38,7 Prozent wuchs, ſtieg das im Ausland geborene Element um 51,2 Prozent. Wenn man hier geborene Kinder deutſcher Eltern in Betracht zieht, kann man Newyork als die zweite deutſche Stadt der Welt bezeichnen, und einen gleichen Rang nimmt ſie unter den italieniſchen Städten ein. Zwei⸗ fellos weiſt die Stadt mehr Ifraeliten auf, als ſich je in irgend einem Orte zuſammengefunden haben, ihre Zahl wird allgemein auf mindeſtens eine Million ge⸗ ſchätzt. Amtliche Angaben darüber liegen nicht vor, da bei keiner ſtatiſtiſchen Ermittelung auf das religiöſe Be⸗ kenntnis der Bevölkerung Rückſicht genommen wird. Berlin als billige Stadt. Während bei uns alles über die zunehmende Teuerung ſeufzt, preiſen die Ame⸗ rikaner in ihren Blättern die Reichs hauptſtadt als ein wahres Eldorado für ſparſame Leute, als einen Zufluchts⸗ ort für alle Amerikaner, die daheim nicht mehr die teueren Preiſe bezahlen wollen und den Winter in Ber⸗ lin verbringen, um billig zu leben. In der Tat beher⸗ bergt Berlin in dieſem Winter mehr amerikaniſche Gäſte als je, und ſie alle ſind ſich darüber einig, daß fürjeden Dankee eine Reiſe nach Deutſchland unerwartete Erſpar⸗ niſſe mit ſich bringt. Was man im Heimatlande jenſeits des Ozeans mit einem Dollar bezahlt, bekommt man in Berlin für eine Mark.„Man entdeckt mit Ueberraſchung, daß man den beſten Platz im Opernhaus für nur 8 Dollar bekommt und in anderen Theatern ſogar für anderthalb Dollar. Man fährt Automobil für 50 Cents und ißt in einem erſtklaſſigen Weinreſtaurant für 78 Cents gut zu Mittag. Nur in den ganz großen Luxus⸗ hotels findet man Preiſe, die ein wenig an den Broad⸗ way erinnern.“ e Der prahlende Italiener. In der nördlichen Schweiz ſaß dieſer Tage ein Italiener in einem Gaſt⸗ hauſe beim Bier, prahlte von der ſiegreichen italieniſchen Armee und von der heldenhaften Beſetzung von Tripo⸗ lis. Dann ſtand er auf, trank ein friſch gefülltes Glas Bier in einem Zuge aus und ſagte:„So nehmen die Italiener ganz Tripolitanien!“ Die anweſenden Schwei⸗ zer belächelten den Italiener etwas mitleidig. Das glaubte der Italiener ſich nicht bieten laſſen zu können: er nahm ſein inzwiſchen wieder gefülltes Glas, trank es wieder mit einem Zug aus und ſagte:„Und ſo nehmen die Italiener auch wieder den Teſſin!“ Da ſtand ein rieſenhafter Käſer aus dem Emmental, der bisher ruhig bei ſeinem„Schwyzer Wy“ ſaß, auf, ging zu dem kleinen Italiano, packte ihn am Kragen, legte ihn über und verſohlte ihn, daß der Italiener zappelte wie eine naſſe Katz; dann warf er ihn durch das Fenſter auf die Straße und rief ihm in aller Gemütsruhe zu:„Un ſo ſchmeißen wir euch dann widder zum Land nauß, wi i di, du Sternchaib jetzt naußg'ſchmiſſe hab'! Un jetzt kommſcht widder rin un zahlſcht erſcht, odder i hol de!“ Verantwortlich für die Redaktion: Fugs Loeb, Seckenheim. Sammel-Anzeiger. Kur für Mitglieder der Landw. Ein⸗ u. Verkaufs genoſſenſcz. Infolge Inventuraufnahme iſt die Verkaufsſtelle am 2. Jaunar geſchloſſen. Der Vorſtand. Bund der Landwirte. 5 Heute Dounerstag abend 8 Uhr im„Reichs⸗ adler“ Die Mitglieder werden gebeten, vollzählig zu erſcheinen und ihre Haftpflichtverſicherungs⸗Verträge mit⸗ zubringen. Der Vertrauensmann. E reinillige Fruerwehr Jechenhein. (Neujahrstag), abends 7 Uhr im„Schwanen“ e Zeihnachtsfeier verbunden mit Gabenverloſung, wozu ſämtliche Kameraden, ſowie Freunde und Gönner der Feuerwehr eingeladen ſind. Das Kommando: Schaffner. Ring- und Stemmklub Secftenbeſm. Am Freitag, den 29. ds. Mts., abends 8 Uhr im Lokal„Zum Stern“ Ringstunde. AJn derſelben wird der frühere Meiſterſchaftsringer vom Mittelrheiniſchen Atlethenbund auftreten und einige Ringkämpfe aus⸗ führen und über das Ringen i ſprechen Wir bitten die aktiven und paſſiven Mitglieder zu dieſer Veranſtaltung zahlreich zu erſcheinen. Auch Nicht⸗ mitglieder ſind herzlich willkommen. a Der Lerſland. Prube. 3 7 5 Vollzähliges Erſcheinen Iwei Zimmer erwartet Der Vorſtand. und Küche ſofort zu ve r⸗ ** 9 2 Zimmer u. 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Auguſt 1905, den Verkehr mit Sprengſtoffen betreffend neuerdings aufmerkſam gemacht: § 24 Abſ. 1 der Verordnung beſtimmt: Wer Sprengſtoffe feilhalten will, muß davon dem Be⸗ zirksamte Anzeige erſtatten. Einer förmlichen Erlaubnis bedarf nur, wer Sorengſtoffe feilhalten will, welche den Vor⸗ ſchriften des Reichsgeſetzes vom 9. Juni 1884 gegen den verbrecheriſchen und gemeingefährlichen Gebrauch von Sprengſtoffen unterliegen. Nach S 26 Abſ. 1 der Verordnung iſt die Abgabe von Sprengſtoffen, zu welchen auch die Feuerwerkskörper zählen, mit deren Verwendung eine erhebliche Gefahr für Perſonen oder Eigentum verbunden iſt, wie Kanogenſchläge, Fröſche, Schwärmer und dergleichen verboten: 1. an Perſonen unter 16 Jahren ſchlechthin; 2. an Perſonen, von welchen ein Mißbrauch derſelben zu befürchten iſt. 5 Durch dieſe letztere Beſtimmung(Ziffer 2) iſt den Verkäufern von Feuerwerk die Verpflichtung auferlegt, bei jedem einzelnen Verkauf genau zu prüfen, ob von dem Käufer ein Mißbrauch mit den Sprengſtoffen zu befürchten iſt. Ein Mißbrauch wird namentlich zu erwarten ſein von der Mehrzahl der Perſonen, die 5 in der Zeit vor dem 1. Januar kaufen, da dieſe euerwerkskörper doch nur zum Abbrennen in der Neujahrsnacht, alſo zu einer nach§s 367 Ziffer 8, 368 Ziffer 7 R.⸗St.⸗G.⸗B. strafbaren Handlungsweiſe beſtimmt ſind. Wir werden daher bei allen Uebertretungen der 88 868 Z. 7, 867 Z. 8, R.⸗Str.⸗G.⸗B. zugleich die Verkäufer der Sprengſtoffe feſtſtellen laſſen und auch gegen dieſe, wenn der Tatbeſtand des§ 26 der Verordnung ge⸗ geben iſt, ſtrafend einſchreiten. Mannheim, den 2. Dezember 1911. Großh. Bezirksamt: Polizeidirektion. mann, Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, den 22. Dezember 1911. Bürgermeiſteramt: 1Volz. Bekanntmachung. Die Handhabung der öffentlichen Ruhe und Ordnung in der Neujahrsnacht betr. Das Schießen in der Neujahrsnacht iſt in den letzten Jahren, insbeſondere durch die teilweiſe Verwendung ſcharfgeladener Gewehre und Revolver, zu einem allge meinen Aergernis erregenden, die Sicherheit in den Straßen gefährdenden Unfug ausgeartet. Wir bringen deshalb die 88 367 Ziffer 6 u.§ 368 iffer 7 R.⸗Str.⸗G.⸗B. mit dem Anfügen zur öffentlichen enntnis, daß Zuwiderhandelnde, abgeſehen von der polizeilichen und eventuellen ſtrafgerichtlichen Beſtrafung, unter Umſtänden auch für die ganze Neujahrsnacht ihre Feſtnahme zu gewärtigen haben, ſowie daß beim Gebrauch ſcharfgeladener Waffen Haftſtrafen nicht unter 14 Tagen erkannt werdes. § 367 Ziffer 8 lautet: f „Wer ohne polizeiliche Erlaubnis an bewohnten oder von Menſchen beſuchten Orte, Selbſtgeſchoſſe, Schlageiſen oder Fußangeln legt, oder an ſolchen Orten mit Feuergewehr oder anderm Schießwerkzeuge ſchießt oder Feuerwerks⸗Körper abbrennt; § 368 Ziffer 7 lautet: K „Wer in gefährlicher Nähe von Gebäuden oder feuer⸗ fangenden Sachen mit Feuergewehr ſchießt oder Feuer⸗ werke abbrennt; wird mit Geldſtrafe bis zu 150 Mk. oder mit Haft reſp. mit Geld bis zu 60 Mk. oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Mannheim, 15. Dez. 1911. Großh. gezirksamt. Polizeidirektion. Keſchluß. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur allgemeinen Kenntnis. Seckenheim, 23. Dezember 1911. gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß unter dem Viehbeſtand des Taudwirts Georg Herbel in Scharhof die Maul- und Klauenſeuche ausge- brochen iſt. Die Sperrmaßregeln ſind getroffen. Seckenheim, 23. Dezember 1911. gürgermeiſteramt g Volz. Bekanntmachung. Wir geben hiermit bekannt, daß von heute ab das Schuttabladen am Waſſerturm dahier verboten in. Schutt kann fernerhin am Neckarvorland ſogenaunten Katzennemar— an der bezeichneten Ratſchreiber Koch. Stelle abgeladen werden. 9 Seckenheim, den 23. Dezember 1911. Bürgermeiſteramt: Volz. Gerste und Hafer kann geschrotet werden in der Hunde- u. Geſlügelfutterfabrik Schowalter, Friedrichsfeld. Lesungen 10 Sack pro Stunde! Dort sind auch Futterartikel wie: Mais, Gerste, Hafer und W.elzen in ganzem oder geschrotenem Zustande zu haben. 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Arthur Tfiſterer „Zum bad. Hof“. 3 wenn Sie Ihre Ciel Geld Garderobe u. Gar⸗ ö 2 dinen, Möbel⸗De⸗ 5 ar en f Ji 2 korationſtoffe, Bett⸗ 2 und Bodenteppiche bei Todokus Schäfer in der Fetkenheimer Dampffärberei, chem. Reini⸗ gungsanfialt reinigen oder fürben laſſen. Geschäft mit Laden Lulsenstrasse 30. Aeltest renommiertes, erstklass., reelles Spezialgeschäft für moderne, solide lidl, Alden Aut Mule.-Bebedu Telefon 2308 H 1, 5 Breitestrasse Verein ehem. ier Seckenheim. Sauntag, den 31. Dezember, ½4 Uhr in der„Kapelle“ Mitgliederverſammlung. Die Tagesordnung wird im Lokal bekannt gegeben. Die Kameraden werden erſucht vollzählig und pünktlich zu erſcheinen. Der Vorſtand. nachmittags 1 Heizt non Braunhuhlen-Briketis Erhältlich in fast sämtlichen Kohlenhandlungen. ss mit und ohne Namenaufdruck, in den neuesten Mustern empllebli Georg Zimmermann Buchdruckerei und Schreibwarenhandlung. rr ͤ K Wilhelm Bergdolt, Mannheim vormals M. Trautmann Fabrrader l. 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