— . 5 8 Secenhelmer Hnzeiger, Ibeshef Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. 9 Letzte Nachrichten. 5 Gerlin, 16. Jan. Der ehemalige deülſche Bok⸗ hafter in Madrid, v. Radowitz, iſt heute nacht im 78. Dortmund, 18. Jan. Auf der Zeche„König“ iſt heute ein Hochofen geplatzt. Dabei wurden 8 Per⸗ ſonen getötet. 5 e *“Glatz, 16. Jan. Hier wird die Meldung ver⸗ breitet, daß der engliſche Spion Trench, der in der hieſigen Feſtung in Haft iſt, einen Selbſtmordverſuch ver⸗ übt habe Die Wache fand Trench an einer Schnur an dem Ofen hängend, aber noch lebend vor. Man hält es für möglich, daß es ſich um einen fingierten Selbſtmord⸗ verſuch händelt, den Trench verübte, um in das Lazaret zu gelangen. b 1 8 Bern, 16. Jan Der deutſche Geſandte v. Bülow hak dem ſchweizeriſchen Bundespräſidenten mündlich er⸗ öffnet, daß der deutſche Kaiſer anfangs September ds. Js. der Schweiz einen Beſuch abzuſtatten gedenke. Der Bundespräſident hat dem Geſandten ſeine Freude über dieſe Eröffnung ausgeſprochen. Der Bundesrat hat in. ſeiner heutigen Sitzung Kenntnis davon genommen und die erteilte Antwort gebilligt. a Boſton, 16. Jan. In einem der größten Hotels brach heute im Speiſeſaal ein Brand aus, der ſich ſchnell über das ganze Gebäude ausbreitete. Viele Gäſte konnten nur notdürftig bekleidet mit Hilfe von Leitern gerettet werden. Die Polizei befürchtet, daß Menſchenleben zu beklagen ſind. Karlsruhe, 17. Jan. Das Zentralwahlkomi⸗ zee der babiſchen Sozialdemokratie erläßt einen Aufruf zur Stichwahl. Wir entnehmen demſelben folgendes: In nachſtehenden Kreiſen gibt unſere Partei den Aus⸗ ſchlag zwiſchen den Liberalen und dem Zentrum: 1. Kreis Konſtanz⸗Ueberlingen, 2. Kreis Donaueſchingen⸗Villin⸗ gen, 4. Kreis Lörrach⸗Müllheim, 5. Kreis Freiburg⸗ mmendingen⸗Waldkirch, 7. Kreis Offenburg⸗Kehl. Die Mißſtimmung, die bei vielen Parteigenoſſen durch das halten der Pforzheimer Liberalen hervorgerufen wurde, darf uns nicht abhalten, das zu tun, was die politiſche Situation im Reich und in Baden erfordert. In Uebereinſtimmung mit dem Beſchluß des Jenaer Parteitags und in konſequenter Befolgung der Politik, wie ſie von uns in Baden ſeit 7 Jahren durchgeführt wurde, können wir für die Stichwahlen keine andere Parole ausgeben als den Kampfruf: Gegen den ſchwarz⸗ dlauen Block! Gegen das Zentrum! Unter Hinweis auf den Aufruf, den der deutſche Parteivorſtand im„Vor⸗ wärts“ veröffentlichte, richten wir daher an alle unſere Parteigenoſſen und Wähler den dringenden Appell, am 20. Januar in den obengenannten Wahlkreiſen ihre Stimme gegen das Zentrum und ſomit für die liberalen idaten abzugeben. 125 Hmisblatff der Bürgermeisterfmter Seeheim. oeskeim, Heckarhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim * Köln, 17. Jau. In der Dynamitfabrik Schle⸗ huſch hat heute vormittag eine Exploſion ſtattgeſunden, die in weitem Umkreis große Verwuſtungen anrichtete. Im Dorf ſelbſt ſind zahlreiche Häuſer demoliert. In einzelnen Wohnungen ſtürzten die Decken herab, die ge⸗ rade beim Mittageſſen ſitzenden Perſonen verletzend. Eine pätere Meldung beſagt, daß die Exploſion in der Spreng⸗ ſtoff⸗Fabrik Dynammit⸗Aktiengeſellſchaft vormals Alf⸗ ced Nobel erfolgt ſei. Mehrere Gebäude ſtehen in Flam⸗ men, ſo daß weitere Exploſionen zu befürchten ſind. Glück⸗ licherweiſe erfolgte das Unglück zur Mittagszeit, als die meiſten Arbeiter die Fabrik bereits verlaſſen hatten. Wieviel Perſonen verletzt ſind, iſt noch nicht feſtgeſtellt. Zur Reichstagswahl. Ueber das Ergebnis der Hauptwahlen findek ſich in der Köln. Ztg. folgende Zuſammenſtellung: Die Nationalliberalen haben gewonnen: Angerburg und Pforzheim, dagegen verloren: Oletzko, Weſthavelland, Hoherswerde, Erfurt, Flensburg, Dithmarſchen, Siegen, Forchheim, Döbeln, Annaberg, Auerbach, Bensheim, Ro⸗ ſtock, Schwarzburg⸗Rudolſtadt und Reuß jüngere Linie. Die Fortſchrittliche Volkspartei hat keinen Wahlkreis ge⸗ wonnen, dagegen verloren: Königsberg, Stettin, Bres⸗ lau⸗Weſt, Landeshut, Naumburg, Hof, Erlangen, Zittau, Heilbronn, Sonneberg, Deſſau und Bremen. Das Zen⸗ trum hat gewonnen Hagenau, dagegen verloren: Reichen⸗ bach, Pfarrkirchen, Bingen(durch Vereinbarung von 1907), Gebweiler, Straßburg⸗Land, Saargemünd und Göttingen. In Göttingen handelte es ſich um einen Zentrumswelfen. Der einzige noch übrige Welfe in Syke⸗ Hoya iſt auch ausgefallen. Pfarrkirchen hat das Zentrum an den bayeriſchen Bauernbund verloren. Die Konſer⸗ vativen haben gewonnen Oletzko und Forchheim, dagegen verloren: Tilſit, Angerburg, Löbau, Oſthavelland, Grei⸗ fenhagen, Wartenberg, Merſeburg, Geeſtemünde und Schwerin⸗Wismar. Tie Reichspartei hat gewonnen: Lö⸗ bau und Wartenberg, dagegen verloren: Oberbarnim, FFrauſtadt, Breslau⸗Oſt, Sangerhauſen, Lüchow, Har⸗ burg, Braunſchweig, Gotha und Schaumburg⸗Lippe. Die Wirtſchaftliche Vereinigung hat gewonnen Siegen, da⸗ gegen verloren: Wanzleben, Goslar, Kaſſel, Meißen, Pirna, Böblingen, Weimar und Holzminden. Die So⸗ zialdemokraten haben verloren Landau und Pforzheim, dagegen gewonnen: Königsberg, Weſthavelland, Grei⸗ ſenhagen. Stettin, Breslau⸗Weſt, Reichenbach, Magde⸗ burg, Wansleben, Naumburg, Erfurt, Hof, Erlangen, Zittau, Meißen, Pirna, Döbeln, Annaberg, Auerbach, Braunſchweig, Holzminden, Sonneberg, Gotha, Schwarz⸗ burg⸗Rudolſtadt, Reuß ä. L., Reuß j. L. und Bremen. In ausſichtsvoller Stichwahl ſteht Graf Poſa⸗ dowsky gegen die Sozialdemokraten und der Strafrechts⸗ lehrer v. Liſzt(FJortſchr. Vp.) gegen die Konſervativen. mer Hnzeiger, Hackarhanser Zeitnng, Edinger Zeitung eheim, Donnerstag den is. Iannzr 12 Laftmann(Wirtſch Naa) iſt unterlegen. Des weiteren Juſertionspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pf., Neklamen 20 Pf. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. ſind wiedergewählt: der bisherige Reichstagspräſidem Graf Schwerin⸗Löwitz, Schädler(3.) und die Sozial⸗ demokraten Bebel, v. Vollmar, Zubeil und Molkenbuhr. Antrick(Soz.) und Bernſtein(Soz.) ſind gleichfalls ge⸗ wählt. Ju Stichwahl kommen die fortſchrittlichen Kan⸗ didaten Träger, Wiemer, Müller⸗Meiningen, Gothein und Mugdan, ferner Trimborn(Z.), Graf Oppers⸗ dorff(3.), Arendt(Rp.), ſowie die Nationalliberalen Heinze, Junck und Wachhorſt de Wente(Bauernbund), Prinz Schönaich⸗Carolath(natl.) ſteht in ausſichts reicher Stichwahl, v. Kröcher(kon.) in ungünſtiger Stichwahl gegen Tr. Böhme vom Bauernbund, Kobelt(wildlib.) und Mommſen(Fortſchr. Vp) ſind unterlegen. Der Bauernbundskandidat Kochann iſt in Oletzko⸗Lyck von dem Konſervativen Reck geſchlagen worden. 3 Politiſche Rund ſchan. Deutſches Reich, f “Ein Kaiſerbeſuch'n der Schweiz. Die Frank⸗ jurter Zeitung meldet aus Bern: Der Beſuch des deut⸗ ſchen Kaiſers in der Schweiz wird mit den Herbſtmanö⸗ bern verbunden ſein, die ſchon Ende Auguſt anfangen und am 5. September ihr Ende nehmen. Sie finden in der Oſtſchweiz ſtatt unter Leitung des Oberſten Wille, Kommandanten des 3. Korps. An den Manövern neh⸗ men teil die 5. und 6. Diviſion ohne Gebirgstruppen und die 3. Kavalleriebrigade, insgeſamt 26 Bataillone, 24 Batterien und 10 Schwadronen. Das Programm des Kaiſersbeſuches iſt bereits in ſeinen Grundzügen feſt⸗ geſtellt. Der Kaiſer wird am 2. oder 3. September in Bern eintreffen und hier vom Bundesrat empfangen werden. Er reiſt dann zu den Manövern und wird ihnen am 4. und 5. September beiwohnen. Für den 6. und 7. September iſt ein Ausflug in das Engadin ge⸗ plant. 1 * Die Stichwahlparole der Nationallibera⸗ len. Der Zentralvorſtand der Nationalliberalen Partei hat in Berlin über die Stellung der Partei in den Stich⸗ wahlen beraten. Eine allgemeine Wahlparole wird nicht ausgegeben werden. Man wird entſprechend der bis⸗ herigen Haltung kundgeben, daß überall, wo Fortſchritt⸗ ler zur Stichwahl ſtehen, für dieſe geſtimmt werden ſoll. Im übrigen wird die Entſcheidung den örtlichen Organi⸗ ſationen überlaſſen. Die„Freiſinnige Zeitung“ teilt in⸗ folgedeſſen mit, daß mit der Nationalliberalen Partei ein Abkommen über gegenſeitige Stichwahlunterſtützung troffen worden iſt, und die„Nationalzeitung“ teilt als eſchluß des geſchäftsführenden Ausſchuſſes der National⸗ liberalen mit:„Es ſind in erſter Linie die in der Stich⸗ wahl befindlichen Kandidaten der Fortſchrittlichen Volks⸗ partei unbedingt zu unterſtützen, unter der Vorausſetzung, daß von Seiten dieſer Partei dasſelbe Verhalten beobach⸗ tet wird. Stichwahlabkommen mit anderen Parteien zu treffen. bleibt den einzelnen Landesoraaniſationen über⸗ Schutzengel über Euch Kriminalroman aus den ſiebziger Jahren von Hans⸗Chriſtian Herzlieb. 5 i(Schluß.)(Nachdruck verboten.) Zgitternd umſchlang er die halb bewußtloſe Braut und b deckte ihr bleiches Antlitz mit tauſend Küſſen. näherte ſich der Diener des Wohnungsnachbars den Ccvenden. 5 „Das junge Frauenzimmer, welches verwundet bei uns drüben liegt, möchte mit Ihnen ſprechen, Fräulein Talmier,“ ſagte er.„Der Doktor meint, daß ſie dem Sterben recht nahe ſei. Armes Ding,— noch ſo jung 3 bliclich hen zu ihr, unt g„O la, ich will augenblicklich hin zu ihr,“ unter⸗ brach Lucie den 3 l „Komm mit mir, Alfred,“ wandte ſie ſich an ihren Verlobten.„Und auch du, Mutter— wir müſſen ihr ja danken und ſie ſegnen, ſie ſtirbt ja für unſere Ret⸗ tung.“ 5 5 Das junge Mädchen ging den andern haſtig voran Diener führte ſie an das Lager der Sterbenden. „Heiliger Gott, Thereſe,“ ſchrie ſie auf.„Du biſt uo wie iſt das alles gekommen?“ 5 Die Verwundete richtete ſich mit einer äußerſten 38) — Kraftanſtrengung halb in ihren Kiſſen auf. 5 biſt du ja, Lucie,“ ſagte ſie freundlich.„Es dieſen 5 bels gönnt, dich vom Tode zu retten, und für reis gebe ich gerne mein eigenes Leben hin. 9 5 dich ere zeitlang, Lucie, weil deine Tugend 157 f eſchämung für mich war. Ich verſuchte es, dich zu mir herabzuziehen. Aber dich behütete ein guter Engel, und . dem Abſcheu der Reinen wandteſt du dich ab von mir. Seitdem hatte ich keine frohe Stunde mehr; deine Ver⸗ achtung brannte ſwie Höllenfeuer auf meiner Seele. Und dennoch hatte ich nicht die Kraft, mich durch Reue und Zuße wieder zum Beſſeren emporzuringen— trotz der mme meines Gewiſſens wäre mein Pfad wohl immer Wſchuſſiger geworden. Da kommt nun der Tod und führt ein Mörder iſt. Und nicht wahr, daß ich dich durch mein Herzblut gerettet habe, das ſühnt meinen Leichtſinn und meine Sünden, Lucie? Nicht wahr, ich darf ruhig zu meinem guten Mutterl hinübergehen?“ „O du Arme, du Arme,“ ſchluchzte Lucie und um⸗ ſchlang die Jugendgeſpielin mit beiden Armen.„Nein, du wirſt nicht erben, du wirſt leben mit mir. Du haſt ja jedes Unrecht ſchwer gebüßt.“ „Wünſche mir nicht, daß ich lebe,“ hauchte die Ster⸗ bende matt.„Ich müßte ja den Mann meiner einzigen Liebe im Zuchthauſe ſehen.“. Das Eintreten des eiligſt herbeigeholten Prieſters unterbrach das Geſpräch. Man ließ die Sterbende allein mit ihrem Wegweiſer in eine andere, beſſere Welt. f Als Lucie in das improviſierte Krankenzimmer zu⸗ rückkehren durfte, ſah ſie mit Schmerz und Schaudern, daß die Schatten des Todes ſchon tief über Thereſe herein⸗ hingen. Sie kniete nun ſchweigend neben dem Leidens⸗ lager nieder und barg ihr Antlitz in den Händen Thereſe lag lange ſtill und regungslos— der Arzt konſtatierte mit der Uhr in der Hand das mattere Schlagen ihres Pulſes— plötzlich fuhr ſie lebhaft auf. 7 „Ich ſagte es dir ja, Lucie, daß es ein ſchlimmes Ende mit mir nehmen müßte. Siehſt du, ich hatte recht,“ murmelte ſie mit ſtarren Blicken.„Ich kann ja nichts dafür, daß ich ihn liebte— das war die Geißel, die mir die Vorſehung ſandte; denn heißt es nicht in einem Verſe: Jede Schuld rächt ſich auf Erden? Ich habe ge⸗ büßt— mein Mutterl lacht mich an und ſtreckt die Arme nach mir aus. Ich komme ſchon, Mutter, ich—“ Jäh ſank ſie zurück. Ihr gebrochenes Auge ſagte, daß ſie ausgelitten hatte. Lucie drückte ihr fromm die Augen zu und weinte ihr heiße Tränen des Mitleids. Ihr Verlobter zog ſie endlich fort von dem Sterbe⸗ lager und führte ſie in ihre sigen Wohnung zurück. 8 jener Mann, den ich ſo abgöttiſch liebte, ein Verbrecher, Sie mußten dabei an Robert Talmier vorüber, der ge⸗ feſſelt und zwiſchen ſeinen Wächtern ſtehend, ſeinen Trans⸗ port in den Kerker erwarten mußte. 5 „Frohlockt nur,“ rief er den Liebenden nach. Ihr habt das Recht dazu. Jeder iſt ſeines Glückes Schmied. Wäre ich nicht einem verdammten Weibe nachgelaufen, ſo wäre die Reihe des Triumphierens jetzt an mir.“ Lucie ſchmiegte ſich ſcheu und zitternd an den Ge⸗ liebten vor dem Klange dieſer gefürchteten Stimme 1 und er küßte und beruhigte ſie und hüllte ſie ein in den Mantel ſeiner grenzenloſen Liebe. Selige Menſchen. *** Was bleibt nun noch zu erzählen übrig? Hinter Robert Talmier ſchloſſen ſich die Pforten des Kerkers, um ſich nicht eher wieder aufzutun, als bis der Tod ihn der irdiſchen Sühne entrückte und ihn geradeaus hin⸗ führte vor des höchſten Richters Stuhl, vor Gottes letztes Wort in den Wolken. 8 Lucie aber war Werthings glückliche Gattin e⸗ worden. Und von den hinterlaſſenen Millionen Heinrich Talmiers machten ſie und ihre Mutter den herrlichſten Gebrauch in unermüdlichem Wohltun. Jedes Jahr aber, wenn die Bäume zu grünen anfingen, da verlebte die reiche Familie einige Wochen in anſpruchloſeſter Ein⸗ fachheit— und zwar im Hirſchenhofe, wohin Ada ihre Kinder und Enkelkinder zur Erinnerung an eine trübe, hoffnungslofe Vergangenheit führte. i 5 Und 1755 dort ging auch jenes bedeutendſte Bild des Malers Werthing aus, deſſen Ruhm ſich bald durch die ganze Welt verbreitete:„Schutzengel über Euch!“, das 8 ein Weib darſtellte mit den himmliſch reinen Zügen Luciens und darüber einen Engel, der in ſeliger Ver. klärtheit dieſelben Züge Luciens auf ſeinem Geſicht wieder- ſpielte. Wieviele unſerer Mütter und Väter haben in jenen Jahren den tiefen Sinn jener gemalten Viſion be- 5 griffen und in glücklichem Erſchauern davorgeſtanden! 8 5 An e 0 f Perſon 8—. laſſen.“ 8 * Kiderlen⸗Wächter in Italien. Staaksſekretär v. Kiderlen⸗Wächter, der ſeinen kurz vor Weihnachten angetretenen Urlaub bisher in Stuttgart zugebracht hat, wird ſich für den Reſt nach Oberitalien begeben. Die Meldung der römiſchen„Tribuna“, daß er bei dieſer Gelegenheit mit dem italieniſchen Miniſter des Auswär⸗ tigen, Marcheſe di San Giuliano, zuſammentreffen werde, wird ſich wahrſcheinlich beſtätigen. i England. f Wegen der Steigerung der Kohlenpreiſe und der Ungewißheit der Lage zögern die auswärtigen Kohlen; Exporteure, in England Geſchäfte abzuſchließen, und wenden ſich den weſtfäliſchen Kohlengebieten zu. Ueb⸗ rigens ſcheinen die Grubenbeſitzer ſich der Größe der auf ſich genommenen Verantwortung bewußt zu werden. In der Grafſchaft Wales ſcheint die Mehrzahl der Gru⸗ benbeſitzer bereit zu ſein, den verlangten Mindeſtlohn u gewähren unter der Bedingung, daß vorerſt die alters⸗ kranken und die unerfahrenen Arbeiter ent⸗ laſſen werden. Obgleich die Abſtimmung der Gruben⸗ arbeiter eine große Mehrheit zugunſten des Ausſtandes ergeben hat, bleibt doch die Hoffnung beſtehen, daß ein Verſtändigung erzielt werden wird. Die Regierung hal für Dienstag den 23. ds. Mts. eine Verſammlung des Verſöhnungskomitees einberufen, an welcher Delegierte der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer teilnehmen wer⸗ den.— Im Laufe des Streikes der Baumwollſpinnei von Lawrence(Maſſachuſetts) ereigneten ſich ſchwere Ausſchreitungen der Ausſtändige. Zwiſchen Streikern und Soldaten fand eine wahre Schlacht ſtatt. Sieben Infanteriekompagnien mußten aufgeboten werden, um die Ordnung wiederherzuſtellen. Dreißigtauſend Arbeiter belagerten die Fabriken, um Arbeitswillige von der Ar⸗ beit abzuhalten. i . Norwegen. Der norwegiſche Miniſter des Aeußern Irgens er⸗ öffnete in Chriſtiania die Spitzbergenkonferenz mit einer Anſprache, in der er hervorhob, daß die beſtändig wach⸗ ſende Zahl der induſtriellen Unternehmungen und die vielen zwiſchen Arbeitgebern und Arbeitern entſtehen⸗ den Fragen eine baldige Herſtellung geſetzlicher Zuſtände auf Spitzbergen wünſchenswert machten. Auf Vorſchlag des ruſſiſchen Delegierten Kroupensky wurde darauf der norsoegiſche Delegierte Hagerup zum Vorſitzenden der Konferenz gewählt. l China. Die chineſiſche Revolution eignet ſich zu den Theorien der weſtländiſchen Umſtürzler auch immer mehr deren Methoden an. Gegen Nuanſchikai, den Vizekönig, iſt in Peking ein Bombenattentat verübt worden, das aller⸗ 5 dings ſein Ziel verfehlte. Muanſchikai blieb unverletzt, zwei Polizeibeamte und zwei Soldaten wurden getötet, zwei andere Polizeibeamte wurden verwundet. Der Bom— benanſchlag wurde von einem Chineſen ausgeführt, der aus einem Teeladen die Bombe gegen den Wagen Nuan⸗ ſchikais ſchleuderte, als dieſer das Oſttor der Kaiſerſtadt 8— Obwohl die Verhandlungen über die Ab⸗ kung der Mandſchudynaſtie fortgeſetzt werden, mehren ſich die Anzeichen, die auf einen erneuten Ausbruch der Feindſeligkeiten deuten. Lokales. Seckenheim, 18. Januar. Mitteilungen aus der Gemeinderats⸗Sitzung vom 16. Jan. 4 Grundſtücke werden geſchätzt. Die Waſſerverträge über den gemeinheitlichen Waſſer⸗ verbrauch werden vollzogen. Die Kaſſenſtandsdarſtellungen und Kaſſenſturzprotokolle der Kaſſen der Gemeinde werden bekannt gegeben. Desgleichen die amtsgerichtlichen Verpflichtungen der Ortsgerichtsmitglieder für Seckenheim und Rheinau. Die forſtamtliche Zuſammenſtellung wird vollzogen. Verſchiedene Rechnungen werden zur Anweiſung ge⸗ nehmigt. Lichtbilder⸗Vorträge. Schon öfters wurden Klagen laut, daß am hieſigen Orte ſo wenig zur Unterhaltung und Belehrung der All⸗ gemeinheit getan wird und verſchiedene Male ſchon wurde auch der Verſuch unternommen, hier abzuhelfen. Jedes⸗ mal ſchlief aber das Unternehmen wieder ein, teils weil es nicht richtig angepackt, teils weil es nur für einen kleineren Teil der hieſigen Bevölkerung beſtimmt und teils aber auch, weil es mit zu großen Unkoſten verknüpft war. Durch die guten Erfolge nun, die an anderen Orten mit den Lichtbilder⸗Vorträgen gemacht wurden und durch die gute Aufnahme derſelben bei dem Publikum, hat ſich die dieſige Fußball- Geſellſchaft entſchloſſen, auch hier derartige Vorträge einzuführen. Eine weitere Anregung zu dieſem Schritte erhielt die Fußball⸗Geſellſchaft auch durch den allgemeinen Beifall, den der Lichtbilder⸗Vortrag bei ihrer Weihnachtsfeier fand. Die Vorträge ſollen alle Gebiete umfaſſen: Kunſt und Wiſſenſchaft, Land⸗ und Völkerkunde, Geſchichte, Landwirtſchaft uſw. Auch humoriſtiſche Vor⸗ träge, ſo vor allem unſer Meiſter Wilhelm Buſch, ſind in dem Programm vorgeſehen. Vorläufig iſt beabſichtigt, im Jahre, und zwar jeweils in den Wintermonaten, 12 bis 15 Vorträge abzuhalten, über die am Anfang der Serie ein Programm herausgegeben wird. Für dieſes Frühjahr ſind noch 6 Vorträge geplant, deren Programm wir nächſtens an dieſer Stelle noch bekanntgeben werden. Der erſte Vortrag findet am Mittwoch, den 24. Januar im Saale zum„Bad. Hof“ ſtatt und zwar iſt als Ein⸗ leitung ein humoriſtiſcher Vortrag gewählt:„Herr und rau Knopp“, eine luſtige Bildergeſchichte von Wilhelm uſch. Wer einen Buſch⸗Vortrag noch nicht gehört hat, ſollte ſich dieſe Gelegenheit nicht entgehen laſſen; die Freunde unſeres Meiſters werden ſich wohl alle einfinden. Die Eintrittspreiſe ſind in Anbetracht des Zweckes der Veranſtaltung, dem großen Publikum eine billige Gelegenheit zu geben, ſich zu unterhalten und zu belehren, ſehr niedrig gehalten und nur dazu beſtimmt, die großen Unkoſten 1 8 decken. Der Eintritt beträgt pro und Vortrag 10 P fg. außerdem werden Abonne · N mentskarten zum Preiſe von 1.50 Mk. für fämtliche Vorträge eines Jahres ausgegeben. Der Inhaber eines Jahresabonnements iſt berechtigt, auf ſeine Karte noch 2 Perſonen mit in den Vortrag zu nehmen. Dieſe Ein⸗ richtung iſt getroffen, um Famflien einen billigen Beſuch der Vorträge zu ermöglichen. Wir wollen nicht unterlaſſen zu bemerken, daß es nur durch das freundliche Entgegen⸗ kommen einiger hieſiger Geſchäftsleute möglich war, das Unternehmen in dieſer großzügigen Weiſe zu geſtalten und wir wollen nicht verſäumen, denſelben'auchkan dieſer Stelle zu danken. Ueber die Vortragsfolge, die Kartenverkaufsſtellen uſw. erſcheinen nähere Bekanntmachungen im Anzeigenteile dieſer Zeitung. Wir hoffen, daß die Fußball⸗Geſellſchaft mit ihrem ſchoͤnen Vorhaben allſeitig Unterſtützung findet und daß die Vorträge immer vor einem vollbeſetzten Saale vor ſich gehen können. 2. Ev. Kirchengemeinde. Zu Mitgliedern der evang. Kirchengemeinde⸗Verſammlung wurden am letzten Sonntag gewählt: Herr Stations vorſtand Johann Mork (Stellvertreter für J. Volz, Martin Sohn), ſowie Herr Landwirt Jacob Volz. Gg. Bernh. S.(Stellvertreter für den 7 Hauptlehrer a. D. K. Braun). Es iſt mit Freude zu begrüßen, daß nun auch die Evangeliſchen der„Station Seckenheim“ ihren erſten Vertreter in der verfaſſungsgemäßen Vertretung der evgl. Kirchengengemeinde bekommen haben. Aus Nah und Fern. Mannheim, 16. Jan. In ſeinem Keller, Schwetzingerſtraße 169, hier, hat ſich ein verheirateter 46 Jahre alter Metzgermeiſter infolge mißlicher Ge⸗ ſchäftsverhältuiſſe erhängt.— Geſtern vormittag 11 Uhr ſtieß der Droſchkenkutſcher G. Weber hier mit ſeiner Ein⸗ ſpännerdroſchke auf der Breiteſtraße bei C und D mit einem in voller Fahrt befindlichen Straßenbahnwagen zuſammen, wobei Weber vom Bock geſchleudert und an⸗ ſcheinend leicht verletzt wurde. Er konnte ſich noch allein in ſeine Wohnung begeben. Sein Zuſtand verſchlim⸗ merte ſich jedoch nach kurzer Zeit derart, daß er in bewußtloſem Zuſtande im Sanitätswagen nach dem all⸗ gemeinen Krankenhauſe verbracht werden mußte, wo er abends 6 Uhr ſtarb.— Ein 3 Jahre alter Knabe, Sohn eines in der Kepflerſtraße hier wohnenden Gipſers, goß ſich morgens einen Teil des Inhaltes einer auf dem Küchentiſche ſtehenden Morphiumflaſche in ſeine Kaffeetaſſe und trank davon. Der Knabe mußte in be⸗ wußtloſem Zuſtande in das allgemeine Krankenhaus auf⸗ genommen werden.— Geſtern nachmittag wurde im Rheine bei Mombach eine ſtark in Verweſung überge⸗ gangene männliche Leiche geländet. Sie war nur noch mit Schuhen und Strümpfen bekleidet und muß ſchon lange im Waſſer gelegen ſein. Die Perſönlichkeit iſt noch nicht feſtgeſtellt.— Ein ſchwerer Automobilunfall ereignete ſich auf der Maudacher Chauſſee. Das Auto⸗ mobil des Herrn Nöther⸗Mannheim fuhr auf der Straße die von Mutterſtadt nach Maudach führt, während von der entgegengeſetzten Seite ein Lokalzug kam. Neben Zug, auf dem Fußſteig, fuhr ein Radfahrer, der Eiſenbahnarbeiter Gg. Drießler aus Dannſtadt. Der Chauffeur wich dem Lokalzug aus, kam aber dem Fuß⸗ ſteg zu nahe und das Auto ſchleuderte Drießler vom Rade. Die Inſaſſen nahmen ſich des Schwerverletzten an und brachten ihn zum nächſten Arzt, der einen ſchweren Schädelbruch, einen Bruch des rechten Unterſchenkels und andere Verletzungen feſtſtellte. 3 () Raſtatt, 16. Jan. Geſtern vormittag halb 11 Uhr fiel der vier Jahre alte Knabe des Schutzmanns Schaber beim Austritt aus der Küche in einen mit hei⸗ ßem Waſſer gefüllten Eimer und verbrühte ſich derart, daß wenig Hoffnung beſteht, das junge Leben zu er⸗ halten. 5 N ö ( Pforzheim, 16. Jan. Geſtern abend iſt die 19 Jahre alte Poliſſeuſe Eiſenmann von Brötzingen auf der weſtlichen Karl⸗Friedrichſtraße, als ein Wagen der elektriſchen Straßenbahn an ihr vorüberfuhr, von einem von der Leitung abfallenden Funken oberhalb des lin⸗ ken Auges getroffen worden. Sie hat eine ziemlich ſtarke Verletzung davongetragen. Nach Anlegung eines Notver⸗ bandes wurde ſie ins ſtädtiſche Krankenhaus verbracht, wo ihr ein Metallteil aus der Wunde entfernt wurde. Die Verletzte mußte im Krankenhaus bleiben.— Flüch⸗ tig wurde nach einer Unterſchlagung von 100 Mark zum Nachteil ſeines Prinzipals ein 16 Jahre alter Mechanikerlehrling von hier. 5 5 (9 Ettlingen, 16. Jan. In der Nähe des Ein⸗ ſteigplatzes Spinnerei der Albtalbahn wurde an einer Garteneinfriedigung ein etwa im 35. Lebensjahr ſtehen⸗ der Mann heute früh erſchoſſen aufgefunden. Der Le⸗ bensmüde hatte den Revolver mit noch fünf Kugeln ge⸗ laden in der Hand. Den tödlichen Schuß hatte er 1 in die Schläfe beigebracht. Wie verlautet, ſtammt der Mann aus Karlsruhe und heißt Karl Durſt. In ſeinem Beſitz befanden ſich noch 30 Pfg. e eee la. („) Karlsruhe, 17. Jan. Ein Handwerker hatte bei einem Werkzeugfabrikanten eine größere Partie Werk⸗ zeuge angekauft unter der Verpflichtung, bei gegenwär⸗ tiger Zahlungsunmöglichkeit den Betrag dafür zu ent⸗ richten,„ſobald er hierzu imſtande ſei“. Nach 6 Monaten erfuhr der Fabrikant gelegentlich eines Beſuches bei ſeinen Kunden, daß deſſen neugegründetes Geſchäft ſich nicht gut rentiere, und ließ ihm daher noch eine Zahlungs⸗ friſt. Nach weiteren 6 Monaten drang der Lieferant auf Zahlung und klagte bei abermaliger Erklärung 8855 licher Unmöglichkeit ſeitens ſeines Kunden. Der Be⸗ klagte berief ſich auf die Abmachung des Geſchäftsab⸗ ſchluß— Zahlung nach Möglichkeit— bot Beweis an für den ſehr ſchlechten Geſchüftaaang und beantragte Klageabweiſung, da Kläger erſt bei beſſeren Geſchäfts⸗ zeiten, ſchlimmſten Falles bei ſeinem Tode, Befriedigung verlangen könnte. Das Landgericht hat jedoch den Be⸗ klagten zur Zahlung verurteilt. Das Urteil hob hervor: Ter Beklagte hatte beim Kläger um Ueberlaſſung der Ware nachgeſucht, alſo er hatte das überwiegende In⸗ tereſſe an dem Kaufe. Der Kläger hat daher keinen Grund, demſelben mehr zu bewilligen, als was er ihm eingeräumt hat, nämlich: zeitlich unbeſtimmten Kredit. Da nun beide Kontrahenten Kaufleute ſind, ein diesbe⸗ züglicher Artikel des Handelsoeehuuchesg ger Lehlt 2 ſo entſcheidet das Privatrecht. Nach der Abſicht der Par⸗ teien nun, ſollte eine beſtimmte Zahlungszeit nicht feſt⸗ geſtellt, es ſollte aber andererſeits auch nicht die Zahlung ganz von der Willkür des Beklagten abhängig gemacht werden, für keinen Fall aber hatte der Kläger beabſichtigt, eventl. bis nach dem Tode des Beklagten mit der Zah⸗ lung zu warten. Der Beklagte hat daher in einer„an⸗ b vom Richter zu beſtimmenden Zeit ſeiner erbindlichkeit zu genügen, und da eine mehr als ein⸗ jährige Friſt als angemeſſen zu erachten ſei, ſo habe er dies ſofort zu tun. 5 a f. . 17. Jan. Ein miniſterielles Verbol des rkaufes von Speiſeeis an Kinder unter 14 Jahren iſt durch Runderlaß den preußiſchen Provinzial⸗ regierungen zugegangen, in dem die Regierungspräſiden⸗ ten aufgefordert werden, die Landräte, Polizeiverwal⸗ tungen und Gemeindevorſtände anzuweiſen, überall da wo ſich ein Bedürfnis für ein Polizeiverbot herausſtellt, entſprechende Verordnungen zu erlaſſen. Auch das Kam⸗ mergericht hat ſich vor kurzer Zeit damit beſchäftigt und entſchieden, daß Polizeiverordnungen, die den Verkauf von Speiſeeis an Schulkinder unter 14 Jahren auf öffentlichen Wegen, Straßen, Plätzen uſw. verbieten, rechtsgiltig ſind. s () Krozingen, 17. Jan. Ueber die heiße Quelle bei Krozingen, welche ſeit dem November⸗Erdbeben ſtär⸗ ker denn zuvor ſprudelt, ſchreibt Bergrat Dr. Thuͤrich im Heidelb. Tagbl.: Die im November 1911 bei Kro⸗ Apen unweit Freiburg i. Br. in großer Tiefe erbohrte hermaquelle hat Ehren des indiſchen Freiheits⸗ kämpfers Nena Sahib den Namen Nenaquelle erhalten. Die Quelle hat ſeit ihrer Erbohrung auf einer Ver⸗ werſungsſpalte keine Abnahme erfahren, ſondern ar Waſſermenge und Kohlenſäuregehalt bedeutend zugenom⸗ men, ſo daß ein Verſiegen derſelben, wie es bei neuer bohrten Quellen zuweilen vorkommt, nicht mehr zu be⸗ fürchten iſt. Schäumend und dampfend entſtrömen dem Bohrloch in jeder Sekunde über 100 Liter kohlenſäure⸗ reichen Mineralwaſſers mit der hohen Temperatur vor 41 Grad Celſius. Es iſt die waſſerreichſte Thermal⸗ quelle Deutſchlands. Mit dem Waſſer tritt eine große Menge Kohlenſäuregas aus. Das Mineralwaſſer perlt im Glaſe, ſchmeckt angenehm kohlenſauer und eigentüm⸗ lich herb. Es bekommt vorzüglich, wenn es warm an der Quelle getrunken wird. Durch einen beträchtlichen Gehalt an ſchwefelſaurem Natron neben geringen Men- en Magneſiaſalzen beſitzt es eine leicht abführende irkung. Es enthält auch eine bedeutende Menge Ra⸗ dium und entwickelt ſehr langſam reichlich radivaktive Emanation. Nachdem der Beſtand der Quelle geſicher erſcheint, ſoll ſie nun öffentlich zugänglich gemacht wer⸗ den. Außerdem ſoll das ſehr heilkcäftige Mineralwaſſer im reinen und im mit der eigenen radivaktiven Kohlen ⸗ ſäure überſättigten Zuſtande in Bälde zum Verſand ge⸗ bracht werden. Ueber die Anlage von Badeanſtalten und Inhalatorien ſind Beſchlüſſe ſeitens des Beſitzers, einer Geſellſchaft von Herren in Mannheim und Ludwigs⸗ haſen, noch nicht gefaßt. Es iſt möglich, daß ein Teil des Waſſers nach Freiburg geleitet wird. (Heidelberg, 17. Jan. Das hieſige Zentrums⸗ blatt, der„Pfälz. Bote“, gibt für die Stichwahl im Kreiſe Heidelberg— Eberbach Mosbach als Zentrumsparole „ſtrikte Stimmenthaltung“ aus. Damit iſt die Wieder⸗ wahl des Nationalliberalen Beck geſichert. () Heidelberg, 17. Jan. An den Folgen einer Lungenentzündung ſtarb der Vertreter des Sanskrit an unſerer Univerſität, der ordentliche Honorarprofeſſor Hof⸗ rat Dr. Salomon Lefmann. Der Verſtorbene hatte erſt kürzlich ſeinen 80. Geburtstag in körperlicher und geiſtiger Rüſtigkeit feiern können. 2 () Raſtatt, 17. Jan. Der 4jährige Knabe eines Schutzmannes fiel in einen Eimer mit heißem Waſſer und verbrühte ſich derart,„aß wenig Hoffnung beſteht, das Kind am Leben zu erhalten. 8 (Ettlingen, 17. Jan. Dieſer Tage fand man bei der Spinnerei einen 30jährigen Mann, der ſich erſchoſſen hatte. Wie die Gendarmerie feſtſtellen konnte, iſt der Tote wahrſcheinlich mit dem 1881 geborenen Zigarrenmacher K. Durſt aus Karlsruhe identiſch. 0 Kleinlaufenburg, 17. Jan. Die neue Rhein⸗ brücke hier wird dieſe Woche dem Betrieb übergeben. Alsbald nach Inbetriebnahme wird mit dem Abbruch der alten maleriſchen Brücke begonnen. N 8 Neues aus aller Welt. “ Hochofenunglück bei Ruhrort. Ein ſchweres Unglück hat ſich, wie ſchon kurz berichtet, in der Mon⸗ tagnacht auf der Hütte der„Phönix“(nicht„König“), Aktiengeſellſchaft für Bergbau und Hüttenbetrieb, be⸗ geben. Zwiſchen 2 und 3 Uhr iſt der Hochofen 7 auf der Hütte„Phönix“ geplatzt. Hierbei wurden acht Per⸗ ſonen getötet, vier ſchwer verletzt. Die Urſache der Ex⸗ ploſion iſt noch nicht feſtgeſtellt. Es heißt, daß eine Füllung des Hochofens ſich aus hängte, eine andere Fül⸗ lung zerbrach und der ganze Hochofen auseinander ge⸗ riſſen wurde. Jedenfalls barſten die Wände des Ofens, das Bauwerk ſtürzte zuſammen und die glühende Welle des flüſſigen Erzes ergoß ſich dann nach allen Seiten. Der fuchehare Vorgang raubte den unglücklichen zu⸗ nächſt befindlichen Arbeitern die Beſinnung; keiner konnte an Rettung denken. Nur wenige vermochten zu entrinnen. Acht aber wurden von der Maſſe, die alles vernichtete, was ſie berührte, verſchlungen und auf der Stelle getötet. Mehrere ſind ſo ſchwer verletzt, daß für Erhaltung ihres Lebens geringe Hoffnung iſt. Unter den Verunglückten ſind Männer, die zum Teil eine große Familie hinterlaſſen. Das Unglück rief natürlich eine gewaltige Beſtürzung hervor. Doch durften auch die An⸗ gehörigen, die von dem ſchrecklichen Los der Ihrigen benachrichtigt wurden, die Unglücksſtätte nicht betreten, da ſie wegen der Gefahr abgeſperrt wurde. Die Auf⸗ räumungsarbeiten, zu denen die Feuerwehr herbeige⸗ rufen wurde, waren am Dienstag morgen noch nicht beendet. N f 3 * Vier Kaiſerjäger verſchollen. Im Gebiels des Monte Rouen am Mendelgebirge werden vier Ein⸗ jahrig⸗Freiwillige Kalſetöger vermißt, dis ei 0 Ee. ozener Garniſo rnommen hatten. eie Pasiie dort unte 9 —— 1 N ne n 1 2 K konnte ſeiner — Vermißten, um deren Schickſal man ſchwer beſorgt iſt. Seelbſtmord eines Dreizehnjährigen. Ter dreizehnjährige Schüler Max Schubert aus Oberlung⸗ witz ließ ſich einem Privattelegramm zufolge bei Hohen⸗ ſtein a. d. Elbe von einem Schnellzug überfahren. Der Knabe war ſofort tot. Aus den hinterlaſſenen Aufzeich⸗ nungen des Lebensmüden geht nicht hervor, warum er den Tod ſuchte. 5 Hotelbrände. In dem öſterreichiſchen Städt⸗ Oswiecim an der oberſchleſiſchen Grenze brach um itternacht in dem von deutſchen Touriſten und Kauf- leuten ſtark beſuchten Hotel Zapa Feuer aus; das ganze große Hotel brannte völlig nieder, trotz angeſtrengteſter emühungen ſämtlicher Feuerwehren der Umgegend. Auch die Telephonzentrale, von der aus die ganze Stadt bedient wurde, iſt vernichtet, ſo daß auch der Fernſpreh⸗ verkehr im Grenzgebiet erheblich geſtört iſt.— In einem der größten Hotels in Boſton(Maſſachuſetts) brach, wie von dort ein Kabeltelegramm meldet, im Speiſe⸗ ſaal ein Brand aus, der ſich ſehr raſch über das ganze Gebäude verbreitete. Viele Gäſte des Hauſes konnten, nur notdürftig bekleidet, mit Hilfe von Leitern ge⸗ rettet werden. Die Polizei befürchtet, daß Menſchenleben zu beklagen ſind. Harter Winter an der Nordſeeküſte. Die Kälte hat, wie man aus Cuxhaven berichtet, dort die für das Küſtengebiet ganz außergewöhnliche Gradhöhe von 12—13 Grad Celſius erreicht, die weiter elbauf⸗ wärts bis auf 15 geſtiegen iſt. Infolgedeſſen hat der Eisgang auf der Unterelbe raſch an Umfang und Stärke zugenommen und erſtreckt ſich bereits in dichten, breiten Feldern bis zur Elbmündung, was zur Einſtellung des ſeſamten Motorbootverkehrs führte. Auf der Unterelbe ind mehrere Dampfer im Eiſe ſtecken geblieben und konnten erſt nach längerer Zeit durch Eisbrecher befreit werden. Die drei großen hamburgiſchen Eisbrecher ſind ununterbrochen in Tätigkeit. Das Oſteriff⸗Feuerſchiff ſich in dem ſchweren Eistreiben nicht mehr auf Station halten und iſt in den Cuxhavener Hafen in Sicherheit gebracht worden. Die Inſel Sylt iſt durch ſchwere Eisblockierungen van jeder Vekbindung mit dem ſchleswig⸗holſteiniſchen Feſtlande abgeſchnitten, und es iſt jetzt nach Tagen dadurch wieder einmal eine Verbin⸗ dung mit der Inſel hergeſtellt worden, daß der Poſt⸗ dampfer„Silvana“, der zwiſchen Cuxhaven und Hel⸗ oland verkehrt, ausnahmsweiſe ſeine Winterfahrt über 0 hinaus bis nach Hörnum⸗(Sylt) ausgedehnt Js. während der üblichen Büroſtunden auf dem Rathaus, Zimmer Nr. 7 erfahren werden. 5 werden nicht ausgeſtellt. Seckenheim, den 17. Januar 1912. Gemeinderat: Volz Zugelaufen Koch. und bei des Herrn Karl Schertel iſt ein Hund männlichen Soſchlechts ea. So om groß, Rafe: deutſche Dogge, Farbe Tigergekreift, abzuholen. Seckenheim, den 16. Januar 1912. gürgermeiſteramt Zur gefl. Beachtung! Bringe hiermit der gechrten Einwohner- schaft mein Installaflonsgeschiit sowie 2: Spenglerei:: in empfehlende Erinnerung. Herstellung von: Klosett- Bade- und Pissoir- Einrichtungen — aller Systeme. Spezialität für:: üũłÄ]%? Gas- und Wasserleitungs- Anlagen Kalt- und Warmwasserleitungen. Uebernahme und Ausführung von lansentwässerungen. Alle Neparaturen gelangen äusserst billig u. prompt zur Ausführung. Hochachtungsvoll Ph. Johann, Spenglerei u. lnstallations-Geschäft. S fTeiephon Nr. 24... ODooeoooc ooo men U. Nice u. Gartenanteil zu vermieten. Mittelſtraße 22. 3 Wohnung zu vermieten. Jakob Reinhardt 5 Wh eſr. B 5 3 Militärpatrouille ünd die Gendarmen ſuchen nach den Herrn Adelf Feil am Rangierbahnhof im Hauſe 1 * * Zuſammenſtoß zweier Flugmaſchinen. Auf dem Manöverfelde von Iſſy les Moulineaux bei Paris trug ſich am Sonntag vormittag eine ſchwere Kolliſion zweier Aeroplane zu. Auf dem Flugfeld bewarb ſich der frühere Radrennfahrer Rugere um das Piloten⸗ diplom. Nach einer Wendung ſeines Zweideckers wurde dieſer von dem auch eben aufgeſtiegenen Eindecker des Aviatikers Anouilh angerannt. Beide Apparate ſtürz⸗ ten herab und zerbrachen. Rugere erlitt nur leichte Verletzungen, Anouilh dagegen zog ſich eine tiefe Kopf⸗ wunde zu und wurde ins Krankenhaus gebracht; ſein Zuſtand iſt jedoch nicht lebensgefährlich. ö * Ein furchtbares Automobilunglück ereignete ſich am Sonntag morgen auf dem Wege von Trenton (New Jerſey) nach Newyork. Drei junge Damen kehrten mit ihren zwei Begleitern von einem Ball in Trenton zurück, als plötzlich ihr Kraftwagen gegen einen Stein ſtieß und die Böſchung hinunter und in den Delaware⸗ Kanal ſtürzte. Sämtliche Inſaſſen wurden unter die Eisdecke gezogen und ertranken. Der Lenker und der Beſitzer des Automobils, Mr. Foſter, konnten ſich allein retten. Die Ertrunkenen wurden durch die ſchweren Le⸗ derſchutzdecken des Automobils feſtgehalten und konnten ſich nicht daraus befreien. Die Verunglückten ſind Tol⸗ nald Reed, der einzige Sohn des Richters am Ober⸗ gericht von New Jerſey Reed, ſein Freund Cheſter Vann⸗) elaef und drei Töchter von bekannten reichen Familien in Newyork. wie: Haarausfall, Haarſchwund, beginnende Kahl⸗ köpfigkeit, kreisförmige Kahlheit, Schuppen uſw. behandelt mittelſt Eiſenlicht nach Profeſſor Kromayer Lichtheil-Institut Elektron, nur N 3, 3 Mannheim. Dir. Hch. Schäfer. Geöffnet von 8 Uhr morgens bis 9 Uhr abends. Sonntags von 8½—12 Uhr. Telefau 4320. Breisgauer Mostansatz ein Fruchtſaft in Extrakt⸗ form a. Hauptbeſtandteil, geſetzl. erlaubt u. geſchützt ist das Beste zut Berei- tung eines schmack haften und gehaltvollen obstweinähnlichen Getränkes. Zu haben bei: 6. J. Seitz, Jeczenheim Joh. Ernuy, 9 Ein ferd zu verkaufen. Ph. 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Sie ſteht unter der Leitung des Chirurgen, Profeſſor Dr. Goebel, Chefarztes des Auguſtahoſpitals vom Roten Kreuz in Breslau, und ſetzt ſich weiter zuſammen aus Profeſſor Dr. Schütze(Berlin) und Stabsarzt Dr. Fritz, von denen erſterer ſpeziell für die Behandlung der inner⸗ lich Erkrankten und die Durchführung der bakteriologi⸗ ſchen Forſchungen, letzterer zur Mitwirkung bei der chi⸗ rurgiſchen Tätigkeit auserſehen iſt. Zwölf freiwillige Krankenpfleger, die aus den Vereinen vom Roten Kreuz, in Preußen(vier), Bayern(drei), Württemberg leiner), Baden(einer), Heſſen(einer), Elſaß⸗Lothringen(einer), Hamburg(einer), entnommen ſind, bilden die übrigen Beſtandteile der Abordnung. Ein großer Teil iſt fremder Sprache mächtig. Drei ſind ledizinſtudierende in höhe⸗ ren Semeſtern; unter den übrigen befinden ſich Berufs⸗ krankenpfleger, Elektrotechniker, Schloſſer, Maler, Tiſch⸗ ler, ſo daß alſo auch in dieſer Richtung den Bedürfniſſen einer Expedition Rechnung getragen iſt. Die Mann⸗ ſchaften ſind ausnahmslos in der Krankenpflege und im Krankentransport ausgebildet, werden aber während der Schiffahrt von Hamburg bis Sfax oder Le Biba, wo vorausſichtlich die Landung ſtattfinden wird, noch ein⸗ gehend ärztlich unterrichtet. Von der Landungsſtelle aus findet der Weitermarſch zu Lande auf Laſttieren ſtatt. Die Ausrüſtung iſt ſo gewählt, daß namentlich die ſchwe⸗ ren und erfahrungsgemäß ſehr langſam heilenden Schuß⸗ verletzungen eine eingehende ſpezialiſtiſche Behandlung finden können. Die Lebensmittel für das Arzt⸗ und Pflegeperſonal wie für die Kranken führt die Abordnung mit ſich. Die Tätigkeitsdauer iſt zunächſt auf 3 Monate vorgeſehen. In liberalſter Weiſe hat die Deutſche Le⸗ vante⸗Linie die koſtenfreie Beförderung des Perſonals und des geſamten Materials von Hamburg bis an die Landungsſtelle in Tuneſien übernommen. Das Schiff „Pera“ mit der Abordnung verläßt am Abend des 10. Januar den Hamburger Hafen. Einer der drei Aerzte iſt über Marſeille nach Tuneſien vorausgereiſt, um dort die Vorbereitungen litanien zu treffen.—— Für die Redaktion verantwortlich: Hugo Loeb in Seckenheim in allen Liniaturen Geschäftsbücher ene Georg Zimmermann. Belohnung. In der Nacht vom 15. auf 16. Januar 1912 iſt in willige Sachbeſchädigung verübt worden, ſodaß eine größere Anzahl Arbeiter feiern mußten. Wir ſichern dem⸗ jenigen, der uns den Täter ſo nachweiſt, daß er gericht⸗ lich überführt werden kann, eine Belohnung von Iark 100.—. Achtung! 1 Hchtung! Der erste grosse (direkt von Hamburg-Altona) findet morgen früh auf dem Wochenmarkte in Seckenheim ſtatt. a Es trifft ein großes Quantum nachſtehender Sorten ein und verkaufen wir: ö Ia. Seelachs zum kochen und backen Pfd. 25 Pfg., 3 Pid. nur Ink. 1.— Ola. Mordsge-Schullen zum kochen Pfd. nur 40 Pfg. ö Backschullen Pfd. 25 Pig. Iz. Backsdelliis di Pfd. 20 Pfg., 5 Pid. nur 80 Pig. la. grosse grüne Heringe Ilandel 115 Stück] nur 869 Pig. 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Zunächſt fällt die Aufſtellung der Wählerliſten fur die Arbeitgeber notwendig; für die Arbeitnehmer werden Wählerliſten nicht mehr aufgeſtellt. Wir bringen die auf die Wahlfähigkeit bezuͤglichen Be⸗ ſtimmungen des Gewerbegerichtsgeſetzes und des Statuts nachſtehend zur öffentlichen 5 Zur Teilnahme an den Wahlen ſind nur berechtigt: a) ſolche Arbeitgeber, welche das 25. Lebens jahr vollen⸗ det und in dem Bezirke des Gewerbegerichts Wohnung oder eine gewerbliche Niederlaſſung haben; d) ſolcher Arbeiter, welche das 25. Lebensjahr vollendet und in dem Bezirke des Gewerbegerichts Wohnung oder Beſchäftigung haben. Nicht wahlberechtigt ſind folgende Perſonen: 1. Perſonen weiblichen Geſchlechts; 2. Ausländer; 8 i 8. Perſonen, welche die Fähigkeit zur Bekleidung öffent⸗ licher Aemter infolge ſtrafgerichtlicher Verurteilung verloren haben; 4. Perſonen, gegen welche das Hauptverfahren wegen eines Verbrechens oder Vergehens eröffnet iſt, das die Aberkennung der buͤrgerlichen Ehrenrechte oder der Fähigkeit zur Bekleidung öffentlicher Aemter zur 7 haben kann; erſonen, welche infolge gerichtlicher Anordnung in der Verfügung über ihr Vermögen beſchränkt find. II. Juriſtiſche Perſonen üben ihr Stimmrecht durch ihre geſetzlichen Vertreter aus. Als Arbeitgeber gelten diejenigen ſelbſtändigen Ge⸗ werbetreibenden, welche mindeſtens einen Arbeiter regel⸗ mäßig das Jahr hindurch oder zu gewiſſen Zeiten des Jahres beſchäftigen. Den Arbeitgebern ſtehen die mit der Leitung eines Gewerbebetriebes oder eines beſtimmten Zweiges desſelben detrauten Stellvertreter der ſelbſtändigen Gewerbetreiben⸗ den gleich, ſofern ihr Jahresarbeitsverdienſt an Lohn oder Gehalt 2000 Mk. überſteigt. Die der Zuſtändigkeit des Gewerbegerichts unterſtellten Hausgewerbetreibenden ſind, wenn ſie regelmäßig die Roh⸗ ſtoffe und Halbfabrikate ſelbſt beſchaffen und im letztver⸗ floſſenen Jahre nicht bloß vorübergehend mindeſtens zwei gewerbliche Arbeiter gleichmäßig beſchäftigt haben, als Arbeitgeber, andernfalls als Arbeiter wahlberechtigt und wählbar. III. Zum Zwecke der Wahl der Arbeitgeber ſind fuͤr jeden Wahlbezirk Liſten anzulegen, in welche alle Arbeitgeber einzutragen ſind, deren Stimmberechtigung unter Bei⸗ fügung der erforderlichen Beſcheinigungen mündlich oder ſchriftlich dahier angemeldet iſt. Bei unterlaſſener rechtzeitiger Anmeldung der Arbeit⸗ geber ruht deren Stimmrecht. Als Beſcheinigungen fur die Arbeitgeber genügen die nach 8 14 der Gewerbeord⸗ nung erfolgte Anmeldung des Gewerbebetriebes ſowie die letzte Quittung über Zahlung der Gewerbeſteuer. Die An⸗ erkennung anderer Legitimationen bleibt beim Ermeſſen der Wahlausſchüſſe überlaſſen. Für die Arbeitnehmer werden Wählerliſten nicht auf⸗ geſtellt. Der zur Wahl erſchienene Wähler— Arbeitnehmer — hat dem Wahlausſchuſſe vor Stimmabgabe eine Beſcheinigung ſeines Arbeitgebers zu übergeben, in welcher deſtätigt wird, daß der Arbeiter dem Deutſchen Reiche an⸗ gehört, das 25. Lebensjahr vollendet hat und in dem Be⸗ triebe des beſcheinigenden Arbeitgebers beſchäftigt iſt, oder, falls der Arbeiter außerhalb beſchäftigt iſt, in dem Ge⸗ werbegerichtsbezirke wohnt. Verweigert der Arbeitgeber die Beſcheinigung, ſo ge⸗ nuͤgt eine Beſcheinigung der Krankenkaſſe oder der Poli⸗ zeibehoͤrde. Formulare zu dieſen Zeugniſſen werden vom Ge⸗ werbegericht Mannheim, den Gemeindeſekretariaten Käfer⸗ tal, Neckarau und Feudenheim und in den Gemeinden außerhalb Mannheims von den Bürgermeiſterämtern koſten⸗ los verabfolgt. Der Tag, von welchem ab die Abgabe dieſer Zeug⸗ nisformulare erfolgt, wird noch beſonders bekannt gege⸗ Deffentliche eh s Die Anmeldung zur Stammrolle betr. In Gewäßheit des§ 25 der Wehrordnung werden die Militärpflichtigen, welche bei dem Erſatzgeſchäft des Jahres 1912 meldepflichtig ſind, aufgefordert, ſich zur Stammrolle anzumelden. 5 i 1. Zur Anmeldung ſind verpflichtet: a. alle Deutſche, welche im Jahre 1912 das 20. Lebensjahr zurücklegen, alſo im Jahre 1892 geboren ſind; d. alle früher geborenen Deutſchen, über deren Dienſtpflicht noch nicht endgiltig durch Aus⸗ ſchließung, Ausmuſterung, Ueberweiſung zum Landſturm, zur Erſatzreſerve, oder Marine⸗Er⸗ ſatzreſerve, oder durch Aushebung für einen Truppen⸗ oder Marineteil entſchieden iſt, ſofern ſie nicht durch die Erſatzbehörden von der An⸗ meldung ausdrücklich entbunden oder über das Jahr 1912 hinaus zurückgeſtellt wurden. 2. Die Anmeldung erfolgt bei dem Gemeinderat des⸗ jenigen Ortes, an dem der Militärpflichtige ſeinen dauernden Aufenthalt hat. Hat er keinen dau⸗ ernden Aufenthalt, ſo muß die Anmeldung an dem Orte des Wohnſitzes und beim Mangel eines in⸗ ländiſchen Wohnſitzes an dem Geburtsort, oder wenn auch dieſer im Ausland liegt, an dem letzten Wohnſitz der Eltern geſchehen. 8. Iſt der Militärpflichtige von dem Orte, in dem er ſich nach Ziffer 2 zu melden hat, zeitig ab⸗ weſend, ſo haben die Eltern, Vormünder, Lehr-, Brod⸗ oder Fabrikherren die Verpflichtung zur Anmeldung. 4. Die Anmeldung hat vom 15. Jau. bis 1. Febr. zu geſchehen, ſie ſoll enthalten: Familien⸗ und Vor⸗ name des Pflichtigen, deſſen Geburtsort, Geburts⸗ jahr und Tag, Aufenthaltsort, Religion, Gewerbe oder Stand, ſodann Name, Gewerbe oder Stand und Wohnſitz der Eltern, ſowie ob dieſe noch leben oder tot ſind. Sofern die Anmeldung nicht am Geburtsort erfolgt, iſt ein Geburtszeugnis vorzu⸗ legen. Bei wiederholter Anmeldung müſſen die Loſungsſcheine vorgelegt werden. Wer die vorgeſchriebene Meldung unterläßt, wird mit Geldſtrafe bis zu 30 Mk. oder mit Haft bis zu drei Tagen beſtraft. Seckenheim, 6. Januar 1912. Der Gemeinderat: Volz. Bekanntmachung. Wir bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntnis, daß der Waſſerzins aus dem Jahre 1911 nunmehr zur Erhebung kommt. Es wird jedem Pflichtigen ein beſonderer An⸗ forderungszettel zugehen. Bei dieſer erſtmaligen Berechnung iſt der Betrag für Setzen von Tabak, Rüben uſw. nicht aufgenommen, weil bei Beginn der Waſſerabgabe das Setzen bereits beendigt war. N Denjenigen Hausbeſitzern, welchen in der Zeit von Be⸗ ginn ihrer Waſſerentnahme aus der allgemeinen Waſſer⸗ verſorgungsanlage bis zum 31 Dezember 1911 ein volles Viertelfahr eine Mieterwohnung leer ſtand, ohne daß dafür Miete entrichtet wurde, wollen dies bis ſpäte⸗ ſtens 1. Fehruar ds. Js. auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7. anmelden, damit der dafür ebenfalls zur Anforderung gekommene Betrag zurückvergütet werden kann. Spätere Anmeldungen können keine Berückſichtignng mehr finden. Seckenheim, 16. Januar 1912. Schmitt. Gemeinderat: Ratſchreiber Volz. Koch. Bekanntmachung. Die Sicherung der offentlichen Reinlichkeit betr. Wir machen wiederholt darauf aufmerkſam, daß das Hineinkehren von Schlamm und Kehricht in die Schlamm⸗ ſammler der Straßenkanäle, ſowie das Hinauskehren von Schlamm und Kehricht ꝛc. auf den Straßenkörper ver⸗ boten iſt, und daß Uebertretungen gemäß der beſtehenden bezirkspolizeilichen Vorſchrift aufgrund des§ 366 10 R. St. G. B. an Geld bis zu 60 Mk. oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft werden. Seckenheim, den 15. Januar 1912. 2 Hafermehl und sind wegen ihres hohen Gehaltes an blutbildenden Nährsalzen u. Eiweib natür- liche Kräftigungsmittel für Bleichsüchtige und Blutarme, die dabei rotwangig und blühend werden. Frauen⸗Verein Seckenheim. Die verehrlichen Vorſtandsfrauen und Beiräte wer⸗ den hiermit zur Verſammlung auf Daunerstag, den 18. ds. Mts., abends 8 Uhr im Rathaus freundlichſt eingeladen. Um vollzähliges Erſcheinen wird dringend gebeten. Seckenheim, 17. Januar 1912. Die 1. Präſtdentin: A. Stadtelberger. Medizinal-Verband Seckenheim. Am Sountag, den 21. ds. Mts., nachmittags 3 Uhr findet im Gaſthaus„Zum Neckarthal“ unſere diesjährige ordentliche Ooneral-Versammlung mit folgender Tagesordnung ſtatt: s 1. Geſchäftsbericht. 2. Rechenſchaftsbericht. 3. Vorſtandswahl. 4. Verſchiedenes. Wir erſuchen unſere Mitglieder dringend, in dieſer Verſammlung vollzählig erſcheinen zu wollen. Der Vorſtand. Liedertafel Seckenheim. Fonntag, den 21. ds. Mts., nachmittags punkt 2 Uhr findet unſere diesjährige General-Versammlung mit folgender Tagesordnung ſtatt: 1. Jahresbericht. 2. Kaſſenbericht, 3. Aufnahme neuer Mitglieder, 4. Wahl des Geſamtvorſtandes, 5. Verſchiedenes. i Wir laden hierzu unſere paſſiven, ſowie aktiven Mit⸗ glieder mit der Bitte, vollzählig und pünktlich zu er⸗ a öfli in. ſcheinen höflichſt ein Der Porſtand. Sängerbund Seckenheim. Sonntag, den 21. ds. Iuts., nachmittags ½8 Uhr im Lokale„Zum Kaiſerhof“ deneral-Versammlung. Tagesordnung wird im Lokal bekannt gegeben. Aktive und paſſive Mitglieder ſind hierzu, mit dem Erſuchen pünktlich zu erſcheinen, hoͤflichſt eingeladen. a Der Varſtand. Bürgermeiſteramt: Volz. 5 Heizt 2 5 ben werden. Als weitere Legitimation bezüglich der Stimmberech⸗ tigung der Arbeitnehmer werden ausnahmsweiſe auch an⸗ 5 genommen: 1 die letzte Quittung über Zahlung der Einkommenſteuer, Urkunde über Aufnahme in den bad. Staatsverband, 1 Schmitt. ö ane 77 letzten Beſchäftigung, 1 7 W 0. 1 4 a Hckitung! Hchtung f f — d beathoracgen-Zpeate: Jerana 1 kunden nur dann als Beſcheinigungen für die Wahlberech⸗ 1 tigung der Arbeitnehmer anerkannt werden, wenn aus denſelben unzweifelhaft die Erforderniſſe zur Wahlberech⸗ tigung ſich erkennen laſſen. Die Anerkennung anderer Legitimationen bleibt dem Ermeſſen des Wahlvorſtandes bei Stimmabgabe überlaſſen. Als Legitimation bezuglich des Alters empfiehlt es 0 ſich folgende Urkunden vorzulegen: 1 2) Geburtszeugnis oder i 5 b) Militärpaß oder. 195 c) Familienbuch. Seckenheim. Samstag Abend von 7½ i Uhr und Sonntag Nach- mittag von 8 1 Uhr Abends Grosse röffnungs-Vorstenung. Programm: Braunkohlen-Brikefis Erhältlich in fast sämtlichen Kohlenhandlungen. 667 Au- u. Nerkauf vun Liegenſchaften Vermittelung von Hypotheken dug Anmeldungen der Arbeitgeber zur Liſteneintragung . werden auf dem Rathaus— Zimmer Nr. 7— dahier Carl Arnold, Seckenheim, Namn. I. 4 Eugenie halte Pich gerade. und zwar während 14 Tagen vom Mittwoch, den 24.. 2. Komtesse Elisabeth, grosses Drama. 115 Januar 1912 an werktäglich vormittags von 8— 12 Uhr Für 1000 Mark Freude eee eee. und nachmittags von 2— 6 Ühs entgegengenommen. d Saen dert e dee en 1a men dere, ven 4. Der Kampf um den Drachen, grosser Schlager. E esetallch geschüt, ten Zauberbogen kommen lassen, womit Sie die verbfüffendsten Kunsstücke machen kennen. 894 interessant Sante unter keinem Für dle langen f Weihnachtsbaum fur jung u. alt! fehlen. 2 Winterabende! Franko gegen Einsendung v. 55 Pf. in Marken. Nachn 380 Pf. mehr. Ferner verschiedene andere Nummern. I. Platz 40 Pfg., II. Platz 30 Pfg., III. Platz 26 Eg. Hypotheken- U. Immobiſſenvermittſung, Perſonen, d. h. Arbeitgeber, welche in die Wahlliſte nicht eingetragen ſind, müſſen von der Wahl zurüuͤckge⸗ wieſen werden. 15. Januar 1912. Seckenheim, den 12 7 N i Vertreter geg. hohe Provision gesucht. Kein Gratismuster. 2 Georg Röser. ö 8 8 2*.* 3— 3. 3„„ 2