40 Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. 5 Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Letzte Nachrichten. Karlsruhe, 24. Jan. Ein Hilfstromßeker des Reſigen Dragonerregiments verletzte etwa um halb 8 Uhr in der Frühe durch fünf Revolverſchſüſſe ein Dienſt⸗ mädchen, mit dem er ein Liebesverhältnis hatte. Er hatte dem Mädchen im Treppenhauſe auſgelauert und dort die Schüſſe abgegeben. Die Verletzte wurde in das ſtädtiſche Krankenhaus verbracht. Der Täter iſt flüchtig. * Köln, 24. Jan. Aus Berlin wird der Köln. Ztg. mitgeteilt: Die erwarteten Vorlagen für Heer und Marine ind zwar bei den in erſter Linie in Betracht kommenden beiden Fachreſſorts in allen weſentlichen Punkten aufgeſtellt worden, doch iſt eine bindende end⸗ giltige Geſtaltung der Vorlagen noch nicht erfolgt und ebenſowenig ſind Vorlagen für die Deckung fertiggeſtellt. Mitteilungen hierüber an die Oeffentlichkeit werden wohl auch erſt erfolgen, wenn die Vorlagen den ganzen vor⸗ geſchriebenen W. denen Reſſorts, vom Reichskanzler und dem Bundesrat genehmigt worden ſind. Was die Deckung anlangt, ſo liegt es gewiſſermaßen in der Luft, daß man ſie durch eine Erbſchaftsſteuer aufzubringen verſuchen wird. Die Berechtigung und die Gerechtigkeit dieſer Steuer iſt in weiteſten Kreiſen anerkannt worden. Daß die Konſer⸗ vativen ihre Abneigung gegen ſie aufgegeben haben, iſt zwar auch nach den Erklärungen ihres Führers v. Heyde⸗ brand bei der marokkaniſchen Debatte im Reichstag noch zicht ſicher, aber auch ſie dürften, falls dieſe Steuer be⸗ äntragt werden ſollte, ſich ſelbſt ſagen müſſen, daß bei zer ganzen Zuſammenſetzung des neuen Reichstags neue indirekte Steuern wenig Ausſicht au Annahme haben und daß man wohl oder übel gezwungen ſein werde, ne Vermögensſteuer in irgend einer Form zu wählen. Neue Männer im neuen Reichstag. Aus der ſtarken Parteiverſchiebung, die die Reichs⸗ ſagswahlen und insbeſondere der zweite Stichwahltag lebracht haben, ergibt ſich naturgemäß auch ein unge⸗ vböhnlich beträchtlicher Perſonenwechſel. Während zahlreiche alte Parlamentarier, ſei es freiwillig ausge⸗ ſchieden, ſei es auf der„Walſtatt“ geblieben ſind, zieht eine Schaar neuer Männer in das Haus am Königs⸗ platz ein. So iſt am zweiten Stichwahltag der Nationallibe⸗ rale Schiffer gewählt, während ſein Komparativ, Herr Schifferer, unterlag. Nachdem Fuhrmann und Streſe⸗ mann und ſo mancher andere aus der nationalliberalen Partei auf dem Schlachtfelde der Wahl geblieben ſind, dürfte Herr Schiffer eine nicht unbeträchtliche Rolle im Reichstage zu ſpielen berufen ſein. Durchaus ein Liſks.⸗ nationalliberaler iſt der Oberſtudienrat Kerſchenſteiner, der den erſten Münchner Wahlkreis gegen den ſozialdemo⸗ g durchgemacht, d. h. von den verſchie⸗ Hmtsblatt der BRrgermeisferämter Secenheim. Apesheim, nekarhansen und Edingen. Der fortſchrittliche Journaliſt Weinhauſen iſt ge⸗ wählt, der fortſchrittliche Journaliſt Oeſer liegt unter den Erſchlagenen. Frankfurt a. M. iſt wieder ſozial⸗ demokratiſch vertreten. Dr. Quarck, der frühere Redak⸗ teur der Frankfurter Zeitung, hat über den jetzigen Re⸗ dakteur der Frankfurter Zeitung geſiegt. Seit über an⸗ derthalb Jahrzehnten kandidiert Dr. Quarck zum Reichs⸗ tag. Früher in Wiesbaden. Immer fiel er durch. Da gab man ihm 1907 die Kandidatur in Frankfurt. Aber ſiehe da: in Wiesbaden, der Bäderſtadt, wurde der So⸗ zialdemokrat Guſtav Adolf Lehmann gewählt und in Frankfurt, dem ſeit einem Menſchenalter ſozialdemokra⸗ tiſch vertretenen, fiel Dr. Quarck durch. U. a. hatte da⸗ mals Dernburg gegen ihn geſprochen. Jetzt aber hat ſich das Blättlein gewendet und Quarck zieht endlich in den Reichstag ein. 5 i Entſchieden zur reviſioniſtiſchen Minderheit in Mag⸗ deburg gehörte Dr. Weill, der Metz erobert hat. Ein federgewandter, gut geſchulter Journaliſt, iſt Dr. Weill einer der beſten Kenner franzöſiſcher Verhältniſſe unter den deutſchen Sozialdemokraten.— Vielleicht der in⸗ tereſſanteſte Kopf unter den neugewählten Sozialdemo⸗ kraten iſt Queſſel, der in Darmſtadt über den National⸗ liberalen Oſann(Sohn) geſiegthat. Queſſel iſt gleich⸗ zeitig Hand⸗ und Kopfarbeiter,„Proletarier“ und Aka⸗ demiker. Urſprünglich Uhrmacher, hat er es durch eiſer⸗ nen Fleiß erreicht, nachträglich die Univerſität zu be⸗ ſuchen und ſich den Doktorgrad zu erwerben. Außerdem iſt Queſſel der vielleicht konſequenteſte Reviſioniſt. Er dürfte der am weiteſten rechtsſtehende ſozialdemokrati⸗ ſche Reichstaasabaeordnete ſein. 5 In fertionspreis 5 Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Neklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Jeruſprechanſchluß Nr. 16. Politiſche Nundſchau. i Deutſchland. Die Einberufung des Reichstags. Der Reichstag iſt, wie zu erwarten war, auf den erſten zu⸗ äſſigen Tag„nämlich auf den 7. Februar, einberufen vorden Urſprünglich war der 6. Februar in Ausſicht zenommen worden, weil man annahm, daß die letzte Stichwahl ſchon am 24. und nicht erſt am 25. Januar ſtattfinden werde. Die amtliche Feſtſtellung der Wahl⸗ ergebniſſe hat am vierten Tag zu erfolgen, für die Stichwahl des Donnerstags, alſo am 29. Januar. Den Gewählten muß alsdann noch acht Tage Zeit gelaſſen werden, zu der Erklärung, ob ſie die Wahl annehmen. Praktiſche Bedeutung gewinnt dieſe Beſtimmung des Wahlgeſetzes bei Doppelwahlen. Bei der jetzigen Reichs⸗ tagswahl iſt nur ein Kandidat doppelt gewählt worden, nämlich der polniſche Graf Mielcinski, und zwar in Pleß-Rybnik in Oberſchleſien und in Samter⸗Bornbaum Poſen). Er hat ſich bereits zur Annahme des letztge⸗ nannten Mandats entſchloſſen, das ihm für die Polen efährdeter erſcheint, als das oberſchleſiſche. Tatſächlich gätte aber auch er ſich noch 8 Tage bedenken können, ebenſo wie jeder andere Gewählte es darf. Demgemäß iſt der 7. Februar der früheſt mögliche Termin für die Einberufung des Reichstags. Spanien. Der Rücktritt des ſpaniſchen Kabinetts, der ſchon wegen der Cullernaffäre erfolgt war, aber dann wieder rückgängig gemacht wurde, ſcheint jetzt Tatſache zu wer⸗ den, wie aus folgender Meldung hervorgehet: In dem am Montag in Madrid abgehaltenen Miniſterrat, der ſich bis Mitternacht ausdehnte, iſt, wie verlautet, der Rücktritt des Miniſteriums Canalejas wegen politiſcher, den Beſtand des gegenwärtigen Kabinetts ſtark gefähr⸗ dender Schwierigkeiten ſo gut wie entſchieden worden. China. f Ueber Amerika ſind in London Nachrichten einge⸗ angen, die aus Peking berichten, daß die Dynaſtie ent⸗ ſchieden ihre Abdankung ablehnen wolle und ſich für einen Kampf bis zum Tode entſchloſſen habe. Der Um⸗ ſchwung wird dem Auftauchen des Generals Tſchang Hung, einem erbitterten Feinde Muanſchikais, zugeſchrie⸗ ben, der noch vor einigen Monaten in Nanking ſtand und dort die Stadt vor den Revolutionären räumt. Er behauptet jetzt, 18000 Mann gut bewaffnete Trup⸗ pen zur Verfügung zu haben, und will in Bälde ein Heer von 100 000 Mann auf die Beine bringen, um wo⸗ möglich auf eigene Fauſt gegen Nanking Krieg zu führen. Infolgedeſſen nimmt man an, daß der Hof nicht ab⸗ danken wird. Auch die Revolutionäre rüſten. In Schanghai haben ſie 18 Kauffahrteiſchiffe in Dienſt ge⸗ nommen, um ein Expeditionskorps damit nach Schantung überzuführen. ————— f Frauenſieg. 3 Roman von Ludwig Bir s. 2(Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) Die Dämmerung ſenkte bereits langſam ihren Schleier, als ſie die Spitze des Hügels erklommen hatten; die Sonne war ihrem Geſichtskreiſe längſt entſchwunden, Bäume und Sträucher ſchon in abendliche Dunkelheit gehüllt. Oben angelangt, hob Edith das Haupt und ſchaute Adam voll an. Dieſer wandte ſich ihr mit auf⸗ leuchtenden Blicken zu, ſie aber machte ſich ſchnell auf und eilte bergabwärts. Sie überſchritten einen kleinen Graben, krochen zwiſchen Büſchen und Sträuchern fort und befanden ſich unter den Bäumen. In der Ferne ſah man ſchon das Licht der Gaſthauslampen zwiſchen den Baumreihen durchſchimmern. Als ſie unter den Bäumen ſtanden, hatte Adam das Gefühl, daß alles rund um ihn herum zu leben beginne: die Bäume, das Gras, der Wald begann zu flüſtern, zu rauſchen, zu raunen, zu kniſtern, ein unausſprechliches ihm verſteckte, zeigte ſich jetzt, brach mit elementarer Ge⸗ walt hervor. Sein Herz hämmerte wild zum Zerſpringen, er mußte eine Sekunde lang die Augen ſchließen. Sie ſtanden noch dort, neben dem Gebüſch. Edith rollte gehen, er jedoch ergriff ihre Hand, umfaßte erſt eſe, dann ihren Arm, und ruhig gelaſſen, ſtill und t zog er ſie dann an ſich. Ihr Körper begann fieber⸗ haft zu zittern: bebend, widerſtandslos, aber nachgiebig weich chmiegte ſie ſich in Adams Arm, er umſchlang ſie feſt, mit beiden Armen, beugte ſich über ſie und bedeckte ihren zuckenden kleinen Mund mit langen, darſtig lech⸗ zenden Küſſen. c* „Edith! Du Teure! Du ſüße Gdith! Edith, du mein ſßes kleines Mädchen e Adam umfaßte Sie bebte und zitterte noch immer. ihre ſchlanke, feſte Taille, ſtützte ſie, damit ſie, die Eeregte, gerade ſtehen und gehen könne. Ihr ganzer Körper wogte wie das Eſpenlaub im Winde, ihr Auge ſchramm in Tränen. 5 „Alſo ja?“ fragte ſie ſtockend.„Alſo wirklich ja? Sie lieben mich alſo wirklich?“ f „Edith! Süße! Edith! Meine Liebe, mein alles! Mein kleines Mädchen, warum zweifeln Sie daran?“ „Ich wagte es nicht zu glauben. Ich zweifelte im⸗ mer daran, daß man mich überhaupt lieben könne. Und von Ihnen... von Ihnen. glaubte ich es. glaubte ich es erſt recht nicht.. Das heißt, manchmal glaubte ich... immer glaubte ich es. aber ich ſchalt mich ſelbſt deswegen, ich ſagte mir, es ſei eine Torheit, darauf zu hoffen... Und als Sie mich heute nachmittag auf⸗ forderten, mit Ihnen ſpazieren zu gehen.. und als Sie meine Hand küßten. da glaubte ich: alſo dennoch! Dann aber, auf dem Wege zum Wäldchen, ſah ich, daß Sie nicht ſprachen... und da ſchämte ich mich. ſchämte mich ſehr... Ich ſchämte mich, daß ich Ihnen in allem nachgebe, daß Sie nur ein Wort ſagen mußten und ich Ihnen ſchon folgte... Und daß ich dorthin gehe, wohin Sie es wünſchen... und daß ich Ihnen erlaubte, meine Hand zu küſſen.. und daß ich mit Ihnen kokettierte.“ Adam lachte hell auf. i: „Sie?!“ ſagte er lachend.„Sie. hätten mit mir kokettiert? Edith, kleines Mädchen, Sie haben ja nicht einmal den leiſeſten Dunſt davon, was Koketterie über⸗ haupt iſt! Wenn Sie mit mir kokettiert hätten, ſo hätte ich doch ſchon längſt den Mut gehabt, Ihre Hand zu er⸗ reifen und Sie an mich zu ziehen wie vorhin.. oder beſſer geſagt: wenn Sie mit mir kokettiert hätten, ſo wäre die liebe ich Sie ja, weil Sie ſo klug, ſo lieb, ſo gerad weil Sie ſo einfach ſchlicht und aufrichtig ſind!?“! „Ja, habe ich denn nicht kokettiert?“ fragte das Mädchen. ü. „Nein,“ erwiderte 1 5. 51 Dann fügte er, ernſt geworden, hinzu: 5. „Nicht einmal das, daß Sie ſich 5 Allein⸗ beklagten. daß Sie niemanden auf der ganzen ——ü—ü— 12 5 8 e nie ſo weit gekommen. Eben des halb 08 lichkeit aus, und Cdith glitt aus ſeinem Arm, ſich ſauft aus ſeiner Umſchlingung befreiend. und zuverſichtlich. wollen Sie, bite, nur Klingeln“- Welt haben, nicht einmal das war Koketterie; Sie fühl⸗ ten es eben wirklich, ich weiß, daß Sie es ſo fühlten; und dabei galt dies mir, war unbewußt, aufrichtig, ehr⸗ lich, geradenwegs auf mich gemünzt. Iſt das wahr?“ Sie ſchmiegte ſich an ihn, drückte ihren Kopf an ſeine Bruſt. Er beugte ſich über ſie und küßte ſie zärtlich. Ihre Lippen waren nicht mehr kalt, dem erſten, beben⸗ den, ungeſchickten Kuſſe folgten die lechzenden, durſtigen, trunkenen Küſſe heißer, jugendlicher Mädchenliebe. „Nicht wahr, du biſt jetzt nicht mehr allein?“ „Nein.“ „Jetzt haſt du jemanden, der deiner bedarf, ber niemanden braucht, als dich allein!“ 7 „Jemanden, der dich liebt.“ 8 C „d. 2 „Jemanden, den du liebſt.“ 0 liebſt mich wirklich? Wirklich und wahrhaftige Sie hob den Kopf, preßte die Hand aufs laut pochende Herz, ein tiefer Seufzer entrang ſich ihren Lippen. Dann beugte ſie ſich plötzlich über die Hand des Mannes und küßte dieſe. Adam hob ſie wie eine Feder auf, preßte ſie in ſeine Arme und in taumelnder Ekſtaſe überſchüttete er ſie mit erſtickenden, betäubenden, berauſchenden Küſſen glühender Liebe und inniger Zärk⸗ chizenden Baumesdunkel her⸗ „Was und che ee ſie leife, matt, ba. 5. er meine Feen erwiderte Adam gelaſſen Fortsetzung folgt) Macht der Gewohnheit.„Alſo morgen früh 8 Uhr wecken Sie mich! Ich reiſe ab!“=„wis; 3— . 1 E r 8 FCCFCC 5 . 7 en ße e / ³⁰ð Intereſſante Stichwahlkreiſe. Von den ausſtehenden 33 Stichwahlkreiſen ſind einige durch die in ihnen herrſchende politiſche Konſtel⸗ lation und die Perſönlichkeit der zur Wahl kommenden Vertreter beſonders intereſſant. In Marienburg kämpft Herr v. Oldenburg um ſein parlamentariſche Exiſtenz, um einen Sitz in dem von ihm ſo„hochgeſchätzten“ Reichstag. v. Oldenburg⸗Januſchau hat in der Haupt⸗ wahl 10 660 und ſein Stichwahlgegner, der zwiſchen Reichspartei und Nationalliberalen ſtehende Herr Schrö⸗ der 8199 Stimmen erhalten. Den Ausſchlag wird die Sozialdemokratie geben, deren Kandidat 8133 Stimmen auf ſich vereinigt hat. Da es ſich gerade um Herrn v. Januſchau handelt, Herr Schröder die bekannten Stich⸗ wahlhilfebedingungen der Sozialdemokraten angenommen und ihn darob die freikonſervative„Poſt“ von den Schößen der Reichspartei entſchieden abgeſchüttelt hat, wird es interaſſant ſein, das Verhalten der den Aus⸗ Flach, gebenden Genoſſen in der Stichwahl zu verfolgen. In Glogau— der Konſervative v. Jordan dem Fort⸗ ſchrittler v. Liſzt dem bekannten Berliner Profeſſor des rechts gegenüber. Die Entſcheidung ſteht, auch wenn die Sozialdemokraten mit ihren 2798 Stimmen für den entſchieden liberal geſinnten Profeſſor eintreten, auf des Meſſers Schneide. In Salzwedel ſtreitet der langjährige Präſident des preußiſchen Abgeordnetenhau⸗ ſes Jordan v. Kröcher mit dem Führer des Deutſchen Bauernbundes um das Mandat. Die Sozialdemokraten, deren Vertreter im preußiſchen Landtag von Herrn v. Kröcher des öfteren nicht gerade ſänftlich angefaßt wor⸗ den find, werden ſich die Gelegenheit zur heißerſehnten Vergeltung nicht nehmen laſſen. Beſonders Peaiß und heftig wird der letzte Stichwahlkampf im rheiniſch⸗weſt⸗ fäliſchen Induſtriebezirk ausfallen. Für die 4 Wahl- kreiſe Bochum, Mülheim a. d. Ruhr⸗Duisburg, Dort⸗ mund und Eſſen haben Nationalliberale und Zentrum ſich gegenſeitige Stichwahlhilfe verſprochen. In Bochum iſt der von den Nationalliberalen aufgeſtellte Bergmann Heckmann mit 43 257 Stimmen in Stichwahl gekommen gegen den Sozialdemokraten Hue, der 53333 Stimmen erhielt. Das Zentrum gibt hier mit 37650 Stimmen unbedingt den Ausſchlag. Ebenſo in Mülheim a. d. Ruhr⸗ Duisburg, wo der Nationalliberale Dr. Böttger (33 934 Stimmen) in Stichwahl ſteht mit dem Sozial⸗ demokraten Hengsbach(34187), das Zentrum hat hier 81 539 Stimmen zu vergeben. i Lokales. Seckenheim, 25. Januar. Mitteilungen f aus der Gemeinderats⸗Sitzung vom 23. Jan. 3 Grundſtücke werden geſchätzt. Folgende Verträge über gemeinheitliche Leiſtungen werden genehmigt und vollzogen: 1. Bruno Honeg über die Kanalfuhren, a 2. Konrad Weißling über die Gemeindefuhren, 3. Wilhelm Stengel über den Gieswagen. Daß Fabrikant Friedrich Welker dahier in den bad. Staats verband aufgenommen wurde, wird mitgeteilt. In Ergänzung der ſeitherigen Beſchlüſſe wird be⸗ ſtimmt, daß zu den Notſtandsarbeiten nur verheiratete Männer zugelaſſen werden, die in der Gemeinde ihren Unterſtützungswohnſitz beſitzen und im Falle der Arbeits⸗ loſigkeit öffentliche Armenunterſtützung beanſpruchen müßten. Wilhelm Ding Maurer und Heinrich Kraft II. werden als Ortsbürger aufgenommen. f Von der Einladung des Militärvereins zur Geburts⸗ tagsfeier S. Maj. des Kaiſers wird Kenntnis genommen. Verſchiedene Rechnungen werden zur Anweiſung genehmigt. i -r. Medizinal⸗ Verband. Am letzten Sonntag tagte im Lokal„Zum Neckartal“ die Generalverſammlung, welche ſehr gut beſucht war. Der Vorſitzende, Herr Herr⸗ mannn, konnte bei ſeiner Eröffnungsanſprache u. a. auch den Geſchäftsführer der Vereinigten Medizinal⸗Verbände, Herrn Kaufmann aus Mannheim begrüßen, welcher einen intereſſanten Vortrag über den Zweck und Nutzen der Ver⸗ einigung hielt. Die hierauf gefolgte Diskuſſion, ließ er; kennen, daß auch unſer Verband unter allen Umſtänden an der Vereinigung feſthält. Hierauf erſtattete der Kaſſter, Herr Ruf den Kaſſenbericht, welcher dieſes Jahr durch die Erhöhung der Beiträge einen Ueberſchuß zu verzeichnen hatt, was auch höchſte Zeit war. Von ſeiten der Revi⸗ foren wurde dem Kaſſter, für ſeine reelle Buchführung, der Dank ausgeſprochen und einſtimmig Entlaſtung erteilt. Im weiteren Punkt, Vorſtandswahl, wurde der ſeitherigen Vorſtandſchaft ein Vertrauensvotum ausgeſtellt und zwar dadurch, daß ſie die Ehre haben, auch für dieſes Jahr wieder an der Spitz des Vereins zu ſtehen, ebenſo die Reviſoren. Beim letzten Punkt Verſchiedenes wurde be ⸗ ſchloſſen, auch dieſes Jahr wieder ein Waldfeſt abzuhalten. Eine Kommiſſion von 5 Mitgliedern wurde noch der Vor⸗ ſtandſchaft zur Verfügung geſtellt, um die Vorarbeiten hierzu zu erledigen. Zu Schluß wurde noch ein Beſchluß gefaßt, der für diejenigen Mitglieder, die nicht in der Ver⸗ ſammlung waren, intereſſant iſt. Der Beſchluß lautet: „Im Falle einer Krankheit ſind die Verſicherten verpflich⸗ tet, innerhalb 3 Tagen beim Rechner einen Krankenſchein abzuholen, andernfalls die Herren Aerzte berechtigt ſind ihre Rechnungen nicht an den Verband, ſondern an die betreffenden Familien einzureichen, welche dann auch ge⸗ zwungen ſind, die Rechnungen auf ihre eigene Schuld zu tragen. Der Vorſttzende, Herr Herrmann konnte dann um 7 Uhr die Verſammlung ſchließen, mit dem Wunſche, daß der Verein auch fernerhin durch Beitritt neuer Mitglieder noch mehr Unterſtützung findet. Verein für Hundeſport. Am letzten Samstag hielt der hieſige neugegründete Verein in der Wirtſchaft „Zur Kapelle“ ſeine erſte Generalverſammlung ab. Punkt 9 Uhr eröffnete der Vorſitzende die gut beſuchte Verſamm⸗ lung. Punkt 1 der Tagesordnung, Geſchäftsbericht, gab ein lebhaftes Bild von der regen Arbeit der Vereinsmit⸗ glieder und war der Kaſſenbericht für das kurze Beſtehen des Vereins ein äußerſt guter. Bei der Vorſtandswahl wurden folgende Herren gewählt: Ph. Erny 1. und Ph. Hirſch 2. Vorſitzender; Jakob Seitz, Kaſſier; Peter Schmich, Schriftführer; Anton Braun und Gg. Hagel, Beiſitzer. Bel der Statutenberatung wurde ſehr lebhaft debattiert und ließ man erkennen, daß die jungen Anfänger nicht mehr ganz unerfahren in der edlen Sache ſind, ſondern einem ſicheren Ziele entgegenſtreben. Punkt Verſchiedenes nahm längere Zeit in Anſpruch und wurde der Antrag, Beſchaffung eines Zwingers, nebſt Abhaltung von Ratten⸗ würgen und Lokalausſtellung, genehmigt. Ferner ſoll im im Laufe des Jahres noch eine Dreſſurmaske zur Dreſſur von Polizeihunden beſchafft werden. Mit einem Zfachen Hoch auf das fernere Wachſen, Blühen und. Gedeihen des Vereins ſchloß um 12 Uhr der 1. Vorſitzende die Ver⸗ ſammlung. Aus Nah und Fern. () Mannheim, 23. Jan. Das Zjährige Töchter⸗ chen Emilie des Taglöhners H. Wagner machte ſich in einem unbeaufſichtigten Augenblick am Herdfeuer zu ſchaffen. Als die Mutter zurückkehrte, fand ſie das kläg⸗ lich ſchreiende Kind in hellen Flammen. Bei dem Ver— ſuche, dieſe zu erſticken, erlitt ſie ebenfalls ſchwere Brand: wunden. Das Kind verſtarb auf dem Transport nach dem Krankenhauſe; die Mutter mußte wegen ihrer ſchweren Brandwunden ebenfalls dorthin verbracht werden. () Mannheim, 23. Jau. In einem Anfall mo⸗ mentaner geiſtiger Störung ſuchte ſich geſtern abend der 33 Jahre alte ledige Fabrikarbeiter Joſef Moran von hier mit Salzſäure zu vergiften. Er wurde noch lebend aufgefunden und ins Krankenhaus geſchafft. (- Bad. Rheinfelden, 23. Jan. Auf der Fahrſ von hier nach Immendingen wurde ein im Schweiz Rheinfelden wohnender Fiſcher verhaftet, der in einen mitgeführten Koffer geichmuggeltes Sacharin hatte. Der Fiſcher wollte in Säckingen einen aus Nürnberg ſtam⸗ menden Kaufmann treffen, der ebenfalls Saccharin ge⸗ ſchmuggelt hatte. Auch der Nürnberger wurde verhaftet. Die beiden Schmuggler wurden in das Säckinger Amts⸗ gerichtsgefängnis eingeliefert. N O Bruchſal, 23. Jan. Die neue Vollzugsordnung zur Invaliden⸗ und Hinterbliebenen⸗Verſicherung bringt in Bezug auf die ſeither von den Krankenkaſſen vorge⸗ nommene Erhebung der Invalidenverſicherungsbeiträge und Klebung der Marken eine einſchneidende Aenderung. Nach 9 9 der Vollzugs verordnung ſind nämlich alle Arbeitgeber, die mehr wie 150 Verſicherte beſchäftigen, verpflichtet, die Beitragsentrichtung durch Selbſtklebung der Marken vorzunehmen. Die Krankenkaſſen ſind vom 1. Januar 1912 ab nicht mehr berechtigt, den Einzug der Beiträge und die Klebung der Marken für dieſe Arbeitgeber zu beſorgen. i () Raſtatt, 23. Jan. Hier mußte ein Vater gegen ſeinen eigenen 16jährigen Sohn Strafantrag ſtel⸗ len, weil ihm dieſer bei ſeinem Weihnachtsbeſuch Mk. 40 geſtohlen hatte. Der ungeratene Burſche, der in Güſtrow das Schreinerhandwerk lernt, hatte außerdem einem beim Militär dienenden älteſten Bruder das Spar⸗ ſenbuch gase len, die darauf lautenden Mk. 280 er⸗ hoben und das ganze Geld in kurzer Zeit verpraßt. 1 Neues aus aller Welt. Chineſenmord in Paris. Vie chineſiſchen Re⸗ volutionäre ſind, wie ein Vorfall, der ſich in Paris ab⸗ ſpielte, ein wenig radikal in ihren politiſchen Anſichten und können nur Widerſpruch ſchwer betragen. Seit eini⸗ en Jahren lebten in der Rue des Panoramas zwei Ehinsſen— begeiſterte Anhänger der Republik— na⸗ mens Lilianfo und Saokingo, die ſich mit Hand⸗ und Fußpflege befaßten. Vor einigen Monaten kam noch ein dritter Sohn des himmliſchen Reiches, ein glühender Mo⸗ narchiſt Chufufu, hinzzu. Seither war der Friede ge⸗ trübt, und Streit und Hader waren an der Tagesord⸗ nung. So auch dieſer Tage. Die volitiſchen Gegenſätze prallten hart aneinander, und da keine der beiden Par⸗ teien nachgeben wollte, endete die Debatte damit, daß ſich die beiden Revolutionäre auf den unglücklichen Mo⸗ narchiſten ſtürzten, ihm die Kehle zerfleiſchten und ihn durch Fußtritte töteten. Sie wurden ſofort nach der Tat verhaftet und dem Unterſuchungsrichter vorgeführt. * Ein neuer Flugrekord. Auf dem Lagerfeld von Chalons erzielte der Aviatiker Fiſcher einen neuen Weltrekord, indem er mit zwei Paſſagieren auf ſeinem Farman⸗Zweidecker innerhalb 50 Minuten bis zu einer Höhe von 1380 Meter aufſtieg.— Einen bemerkens⸗ werten Flug in Braſilien vollführte der Franzoſe Gar⸗ ros, der in Rio de Janeiro aufſtieg, in einer Höhe von 1500 Meter die Sierra Orgaos überſetzte und den Kur⸗ ort Thereſopolis erreichte. * Schneeverwehungen in Serbien. Aus Bel⸗ ad wird berichtet: Im Innern des Landes herrſchen 5 große Schneeverwehungen, daß ein ganzer Zug der Kohlenbahn ſteckenblieb, ebenſo die Lokomotive des Hilfs⸗ zuges, die der Schneeſturm umwarf. * Exploſionsunglück in den Kruppſchen Wer⸗ ken. Wie man aus Eſſen(Ruhr) meldet, explodierte in der Feuerwerkerei der Firma Krupp ein Geſchoß. Ein Arbeiter iſt tot, drei weitere wurden ſchwer verwundet, drei Mädchen erlitten leichte Brandwunden. * Raubmord an einer Greiſin. In Straßen wurde nach einer einlaufenden Meldung aus Trier die 32jährige Witwe Schäfer, an Händen und Füßen ge feſſelt, in ihrer Stube mit ſchweren Kopfwunden tot auf, gefunden. Es liegt Raubmord vor. * Der Haſe als Dieb. In Cambery(Frank⸗ reich) widerfuhr einem braven Eiſenbahnbeamten das merkwürdige Mißgeſchick, daß ihm ein richtiger Feld⸗ hafe 120 Francs ahl. Das kam ſo: Der Mann ain⸗ länngs des Bahngleiſes nach Hauſe und hatte 120 Fres. in ſein Taſchentuch geknüpft, das er in der Hand trug. Plötzlich entdeckte er einen Haſen, der neben dem Bahn⸗ damm eingeſchlafen war. Er verſetzte dem armen Kerl einen Schlag auf den Kopf, um ihn zu betäuben, band ihn mit den Hinterläufen an ſein Taſchentuch und nahm ihn mit. Bei ſeinem Hauſe angelangt, ließ er die Beute ſamt dem inhaltsſchweren ae für einen Augen⸗ blick liegen. Aber als er wieder heraustrat, war nicht nur der Haſe verſchwunden, ſondern auch die 120 Fres. Das Tier hatte ſich erholt und war— offenbar aus Rachſucht— mit ſamt dem Taſchentuch davongelaufen. Ein ſchweres Grubenunglück, dem vier brave Bergleute zum Opfer fielen, hat ſich auf der Ruhrzeche Graß Bismarck in Erle⸗Buer ereignet. Dort ſtürzte eine mit vier Bergleuten beſetzte Förderſchale in einen blin⸗ den Schacht ab. Alle Inſaſſen waren ſofort tot. * Zwei Männer von einem Wiener Wacht⸗ poſten erſchoſſen. In der Nacht zum Sonntag attak⸗ kierten in Wien auf der Schmelz zwei Männer, wahr⸗ ſcheinlich in angeheitertem Zuſtand, den Wachtpoſten, der vor dem Traindepot aufgeſtellt iſt und griffen ſchließlich nach ſeiner Patronentaſche. Da der zweimalige War⸗ nungsruf unbeachtet blieb, gab der Poſten Feuer und verletzte ſeine Gegner ſo ſchwer, daß ſie bald nach Ein⸗ lieferung in das Spital ihren Verletzungen erlagen. nach Zell am See aul geg a angekommen. wirklichen Antritts einer Ski⸗ tour ſind ni N e * Maubmord bei Wien. Ueber eine ſchwere Blut⸗ at, deren Opfer ein greiſer Hausbeſitzer in einen Wiener Vorort geworden iſt, wird berichtet: In Ran; nersdorf bei Wien wurde geſtern morgen der 78 jährige Hausbeſitzer Sauter in ſeinem Bette tot aufgefunden Die Leiche lag in einer großen Blutlache und wies viele Hals⸗ und Kopfſtichwunden auf. Es handelt ſich zweifel. los um einen Raubmord, der zwiſchen 3 und halb k Uhr früh verübt worden ſein mußte. Man nimmt an, daß die Täter durch ein Fenſter des Nebenzimmers ein geſtiegen ſind, in der Abſicht, einen Einbruch zu ver⸗ üben, und von Sauter überraſcht wurden, den ſie nieder, ſchlugen. Geraubt wurde ein Barbetrag von mehrerer Hundert Kronen, eine Anzahl von Effekten und einige Volksſparkaſſenbücher der öſterreichiſchen Sparkaſſe. Sau⸗ ter war verwitwet und führte ein ziemlich Leben. Im Laufe des Tages wurden die drei Polizei hunde nach dem Tatort entſandt, und es gelang, dre Burſchen zu verhaften, die der Tat dringend verdächtig erſcheinen. i Gerichtszeitung. Ein Todesurteil. Nach dreitägiger Ver⸗ handlung wurde Montag Nacht halb 12 Uhr von dem Schwurgericht Hagen das Urteil in der Anklage wegen Giftmordes gegen den 23jährigen Kaufmann Rudolf Miethe aus Schwelm geſprochen. Die Geſchworenen ſprachen den bis zuletzt leugnenden Angeklagten des Giftmordes, begangen im Mai 1911 an ſeinem Vater, und der Urkundenfälſchung bee Das Urteil lautete auf Todesſtrafe und 1 Monat Zuchthaus als Zuſatzſtrafe zu den 2 Jahren Zuchthaus, die der Angeklagte gegen⸗ wärtig verbüßt. Der Verurteilte brach bei Verkündung des Urteils völlig zuſammen. Eine ungeheure Men⸗ ſchenmenge wartete vor dem Landgericht auf den Ur⸗ teilsſpruch. 5 Wegen eines Mordes angeklagt. Vor dem Schwurgericht in Berlin begann geſtern die Ver⸗ handlung gegen die Gattin des ſeit dem 7. Oktober 1909 ſpurlos verſchwundenen Sekretärs am Kaiſerlichen Statiſtiſchen Amt Franz Behm und gegen den Brun⸗ nenbauer Guſtav Kolbe. Obwohl die Leiche Behms nicht gefunden iſt, liegen doch ſtarke Verdachtsmomente vor, daß er ermordet worden iſt. Kolbe iſt des Mordes an⸗ Nala Frau Behm wird der Anſtiftung beſchuldigt. an glaubt, daß der Verſchwundene, der in Dabendorf bei Zoſſen ein Häuschen beſaß, von dem Angeklagten Kolbe auf Anſtiften der mit ihm in ehebrecheriſchem Verkehr ſtehenden Frau Behm erſchoſſen und in den Dabendorfer See geſtürzt worden iſt. Die Annahm⸗ ſtutzt ich auf die Tatſache des ſchlechten Werhältniſſes der Eheleute Böhm, auf die Augaben von Zeugen, die in der fraglichen Nacht einen Schuß gehört haben, fer⸗ ner auf die Entdeckung eines blutbefleckten Teppichs und einer vom Behmſchen Grundſtück zum See führenden Räderſpur, die genau zu einem im Behmſchen Gehöft vorhandenen Handwagen paſſen ſoll. Die Angeklagten beſtreiten jede Schuld. Die Dauer des Prozeſſes, in dem morgen ein Lokaltermin in Dabendorf ſtattfinden ſoll, wird auf mehrere Tage aeſchätzt. Vermiſchtes. Als der„alte Fritz“ geboren wurde.. In der Hofchronik befindet ſich unter dem Datum des 24. Januar 1712 folgende intereſſante Eintragung:„Sonn⸗ tags Morgens nach der Predigt, da man eben um eine glückliche Geneſung der Kronprinzeſſin wegen Herannahen der Geburtsſtunde gebeten, genaß ſie ihres 3. Prinzeu. Se. Majeſtät hatten ſich eben in Ihrem Gemache(dem heutigen Kurfürſtenzimmer) an die Tafel geſetzt. Aber veil kurz darauf der Königliche Leib⸗Medicus, Herr Hofrat Gundelsheim, die fröhliche Zeitung von der Ge⸗ Hurt eines Prinzen gebracht, wurde Se. Majeſtät vor Freuden ſo ſehr darüber alteriert, daß Sie mit Tränen. in den Augen ſich alſobald zur Kronprinzeſſin hinüber⸗ tragen ließen und hernachmals nicht eſſen konnten. Die einſamed 0 Wlocken wurden alsvald geläutet und alle Stücke auf den Wällen gelöſet, ſo daß in einem Augenblicke die ganze Stadt und der Hof in eine unausſprechliche Freude geſetzt ward. Se. Majeſtät deklarierten, daß auch dieſer Prinz, gleich den vorigen, früh geſtorbenen, den Namen Prinz von Preußen und Oranien führen ſollte, und hingen ihm, nachdem ergewindelt war, Nachmittags um 2 Uhr, nebſt Hand neuen Ordenskreuze vom Schwarzen Adler das rangeband um, wozu Se. Majeſtät ſich abermals zu Ihrer Königlichen Hoheit der Kronprinzeſſin tragen ließen.“ Das Zimmer, in dem der„alte Fritz“ das Licht der Welt erblickte, liegt im zweiten Stock des Ber⸗ liner Königlichen Schloſſes nach dem inneren Schloßhofe zu, zwiſchen Portal 1 und dem mittleren Flügel. Diamantenſelder. Ganz Sudafrita ist in den letzten Wochen von einem Gedanken erfüllt: die neuen Diamantfelder, die großen neuen Diamanten! Wer immer durch ſeinen Beruf nicht auf die Scholle gefeſſelt iſt, Tauſende von kleinen Arbeitern und Handwerkern, die von Glück und Reichtum träumen, beurlaubte Beamte und Abenteurer: alles packt ſeine ſieben Sachen zuſammen und haſtet nach dem kleinen einſamen Dörfchen am Waal⸗ fluſſe, das vor wenigen Monaten noch unbekannt war, heute in ganz Südafrika und bald in der Welt berühmt ſein wird: nach Bloemhof, wo vor kurzem die erſten Dia⸗ manten gefunden wurden. Als damals die erſte Kunde von Funden bekannt wurde, ging die Nachricht wie ein Lauffeuer durch das Land, die Regierung wurde ſich ſo⸗ fort über die Bedeutung des Vorganges klar, und als der große Anſturm begann, war das weite Gebiet be⸗ reits in kleine Schürffelder geteiſt. die jedem Diamanten⸗ ſucher gegen eine nicorige monatliche Pacht zur Ver⸗ fügung ſtehen. Von Kimberley nordwärts und von Jo⸗ hannisburg ſüdwärts vermochten die Züge die Menge der Glücksjäger und die Maſſe der Güter nicht mehr zu defördern; ſchon 6 Wochen ſpäter hatten ſich mehr als 7000 Menſchen auf der vorher kahlen Sandebene an⸗ geſiedelt, und wo vordem kein lebendes Weſen zu erblicken war, dehnen ſich heute in langen Reihe die Zelte und lirren die Eiſen. Aber es blieb nicht bei dem erſten Funde, der Entdeckung von Bloemhof folgte faſt un⸗ mittelbar in einer Entfernung von etwa 30 Kilometern die Entdeckung von Mooifontein. Hier fand ein Dia⸗ mantenſucher namens E. James im Laufe von nur einer Woche drei Steine, die 11½, 7 und/ Karat wogen ind die er im Handumoreyen fur 5900 Wer. vertaufte. Ein paar Tage ſpäter fand ein anderer Sucher einen Stein, der ein Vermögen darſtellt und 94 Karat wiegt, und ſchließlich leuchtete auch dem Entdecker dieſes neuen Diamantfeldes James ein Glücksſtern: er entdeckte einen Diamanten von 70¼ Karat Gewicht. Von dieſem Tage am teilte ſich der Strom der Glücksjäger, und Tauſende, die in Bloemhof nicht ſofort Schätze geſammelt hatten, vandern jetzt nach Mooinfontein hinüber. Ein findiger Unternehmer hat ſchleunigſt einen regelmäßigen Auto⸗ nobildienſt zwiſchen den beiden Fundſtätten eingerichtet. Für die knapp 50 Minuten dauernde Fahrt zahlt man rund 18 Mark für den Platz und da man neun Per⸗ onen in das Automobil hineinzwängt, läßt es ſich leicht zusrechnen, welches Vermögen dieſer unternehmende Mann in wenigen Monaten zuſammenbringen wird. In den letzten Tagen hat er durchſchnittlich 800 Mark am zage verdient. Beſcheidenere Gemüter begnügen ſich mi em Platz auf einem Pferdeomnibus, in dem 24 Per⸗ onen auf einmal zum Preiſe von je 5 Mark befördert verden. Wenn man zuerſt Mooifontein betritt, ſtaunt nan über dieſe ſcheinbar endloſen Zeltreihen. Eine Bruppe von Spekulanten hat natürlich ſofort den größ⸗ en Teil der Fundſtätten mit Beſchlag belegt und läßt merhörte Pachten bezahlen. Natürlich fehlt es nicht W. W. 1912. „Die Damen ſtanden wie feſtgebannt beim Anblick der wunderbaren Weißwaren⸗Ansſtellung. Da war um ſie das Veſtibüll, eine Halle mit hellen Spiegelſcheiben u. Moſaick⸗ boden, wo die billigen Waren die kaufluſtige Menge zurück⸗ hielten. Dahinter dehnten ſich in blendender Weiße Gale⸗ rien aus, eine Schneelandſchaft, aus dem Norden hierher verſetzt, entloſe Steppen, mit Hermelin überſpannt, im Sonnenlicht lenchtende Gletſchermaſſen. Hier fand man die Weitzwaren der Schaufenſter wieder jedoch belebt, koloſſal, gleichſam brennend von einem Ende des großen Schiffes mit dem weißen Lichte einer ganz entflammten Jeuersglut. Da war alles weiß; alle weißen Artikel aus allen Adtei⸗ lungen waren hier angeführt eine Verſchwendung von Weiß ein weißes Geſtirn, deſſeu Glanz anfangs blendete, ohne aß man inmitten dieſer rieſigen Weiße die Einzelheiten unterſcheiden konnte. Da war nichts als Weiß, doch nir⸗ gends dasſelbe Weiß, eines ſtach von dem andern ab, trat in Gegenſatz von ihm oder ergänzte es. Es begann mit dem matten Weiß der Baumwolle und der Leinwand, dem gedämpften Weiß der Flanelle und Tuche; dann kamen die Samte, Seiden und Atlaſſe in aufſteigender Tonleiter. Das Weiß begann allmählich zu leuchten und wurde zu kleinen Flammen in den Bögen der Falten. Und das Weiß verſchmolz mit der Durchſichtigkeit der Vorhänge, ward zu lichter Helle in den Mouſſelinen, den Gipüren, den Spitzen und beſondeis in den Pelzen, die ſo zart waren wie ein verhallender Klang. Ein ganzes Volk zog durch dieſe ſchnee⸗ dedeckten Räume. Die Menge erſchien ſchwarz wie im De⸗ ember die Schlittſchuhläufer auf einem polniſchen See. 55 1. dees bildete eine dunkle, von Ebbe und Flut Geſichte ee, in der man nur die zarten und entzückten d der Franen unterſchied.“ So enthuſtatiſch, ſo faſ⸗ zinierend ſchilderte Emilie Zola in ſeinem Roman„Au bonheur des Dame s.(Das Paradis der Damen) in ei⸗ nem Pariſer Warenhaus„Die Weiße Woche“, Er hat als er ſeine bilderreſche Erzählung ſchrieb, gewieß nicht geahnt daß ſein wundervolles Phantaſiegemälde jemals Wirklichkeit werden würde. Nicht lange nach dem Erſchei⸗ nen des Aufſehen erregenden Rmans hatte Paris bereits eine erſte„Weiße Woche“. Es war das Warenhaus Bon Marchee, das zuerſt in dieſer Spezialverauſtaltung auf dem „Arbeiten, nicht verzweifern“ iſt das Leitwort dieſer vieltauſendköpfigen Menge, die mit Sieb und Spaten goldene Zukunftsträume verwirklichen will. Im Aeroplan zur Reichstagswahl. Heutzutage gibt es ſchon Leute, die im Aeroplan zur Jagd gehen oder ihre Hochzeitsreiſe machen. Da nimmt es nicht mehr wunder daß ein Aviatiker, diesmal ein Deutſcher, im Flugzeug ſich zur Wahlurne begeben hat. Der Grade⸗ pilot Heinz A. Falderbaum führte am Samstag von den Gradewerken in Bork(Belzig) vom Flugfeld„Mars“ einen Ueberlandflug aus, flog von Bork über Neuendorf und Rottſtock nach Brück, landete bei Brück auf den Wieſen, begab ſich zur Wahl und flog dann, nachdem er bei einer bekannten Familie ſich geſtärkt hatte, wieder zu⸗ rück nach dem Flugfeld„Mars“, wo er glatt landete. Wenn dem Wahlkandidaten alle Stimmen ſo zugeflogen kamen, dann kann er von Glück ſagen. Handel und Verkehr. - Getreidewochenbericht der Preisberichtsſtelle des Deutſchen Landwirtſchaftsrats vom 15. bis 22. Januar 1912. Die Aufwärtsbewegung auf dem Ge⸗ treidemarkte hat in der Berichtswoche weitere Fort⸗ ſchritte gemacht, wobei die Anregung in der Hauptſache von der feſten Situation für Futterartikel ausging. Die ohnehin ſchon ungewöhnlich hohen Preiſe für ruſſiſche Futtergerſte haben weiter ſcharf angezogen, und man kann die ſeltene Beobachtung machen, daß die Cif⸗For⸗ derungen für dieſen Artikel ſich um ca. Mk. 8 bis 10 höher ſtellen als für den an ſich ſchon teuren ruſſiſchen Roggen. Der Umſtand, daß auch zu den ſo geſtiegenen Preiſen nur wenig ruſſiſches Angebot herauskommt, deu⸗ tet darauf hin, daß die Ware dort tatſächlich knapp iſt, was ſich übrigens in den geringen Verſchiffungen der letzten Wochen zum Ausdruck bringt. Den infolgedeſſen geringen Zufuhren in den deutſchen Häfen ſteht an⸗ dauernd ein ſehr ſtarker Bedarf gegenüber, ſo daß für bald greifbare Ware in den letzten Tagen Preiſe von Mk. 160 eif Hamburg bewilligt wurden. Angeſichts der hohen Gerſtenpreiſe wendet ſich das Intereſſe in ſtär⸗ kerem Maße dem Maisangebot zu, und da ſich auch zu Brennzwecken vermehrte Nachfrage bemerkbar machte, ſo geſtaltete ſich das Geſchäft bei um 3—5 Mk. geſtei⸗ gerten Preiſen ziemlich lebhaft. Die Knappheit des in⸗ ländiſchen Haferangebots hat auch für dieſen Artikel zu einer weiteren Erhöhung der Preiſe geführt. Der Konſum kauft zwar nur vorſichtig, iſt aber ſchwach ver⸗ ſorgt und muß die Forderungen bewilligen. Rußland iſt kaum im Markte, Argentinien hielt auf höhere For⸗ derungen. Die hohen Preiſe für ſämtliche Futterartikel bringen es mit ſich, daß viel Roggen von den Land⸗ virten zu Futterzwecken zurückgehalten wird. Berück⸗ 1 0 man außerdem, daß bereits ſieben Monate ſeit der Ernte verfloſſen ſind, in denen der Verbrauch ledig⸗ lich auf das eigene Produkt angewieſen war und viel Material vom Export in Anſpruch genommen wurde, po erſcheint die Schwäche des inländiſchen Angebots durch⸗ aus begreiflich. Die Mühlen griffen allgemein ſtärker zu, während Abgeber im Lieferungsgeſchäft ſehr vor⸗ ſichtig waren. Für Weizen wirkten höhere Auslands⸗ forderungen ſowie der andauernde Eiſenbahnerſtreik be⸗ ſeſtigend. Kleine Weltverſchiffungen, knappes Inlands⸗ ingebot und andauernde Nachfrage zum Export, nament⸗ fh für italieniſche Rechnung, beeinflußten die Tendenz m gleicher Richtung, indes vermochten ſich die Höchſt⸗ hreiſe der Woche angeſichts der milder gewordenen Wit⸗ lerung nicht zu behaupten. 1 1 244 14 FFFF FFC im Enttäuſchten und auch nicht an Glücksgeſeaueten. 1 Plane erſchien und damit einen geradezu ſenſationellen Für die Redaktion Verantwortlich Gg. Zimmermann, Seckenheim Erfolg erzielte. In Deutſchland iſt die„Weiße Woche“ erſt ſeit einem Jahrzehnt bekannt. Troßdem aber iſt ſie bereiß zu einer ſtändigen Einrichtung geworden, auf welche die Frauenwelt mit Spannung wartet. Nicht nur beim Publikum iſt die„Weiße Woche“, die da günſtigſte Gele⸗ genheit bietet, den Wäſchebeſtand durch ebenſs gediegene wie wohlfeile Ware zu ergänzen, beliebt, auch in der Ge⸗ ſchäftswelt hat ſie ſich viele Anhänger erworben, denn nicht mit Unrecht wird dararf hingewieſen, daß ſie das Geſchäft in einer Zeit belebt, die ſonn eine völlige„saison morte“ ware. Auch der Detorationskünſtler ſieht ſich die„Weiße Woche nicht ungern herannahen. Bietet ſie im doch Gele⸗ genheit, ſeiuer Phantaſte die Zügel ſchießen zu laſſen. Weiße Wundergebilde entſtanden unter ſeiner geſchickten Hand. Man baute Märchenſchlöſſer, Burgen und Tempel, Eifeltürme und Triumphbögen aus weißen Tüchern, ſchuf wahre Senſationen, die die Bewunderung und das Ent⸗ zucken aller Berſchauer erregten. i Auch in Mannheim weiß man die Vorzüge der„Wei⸗ ßen Woche“ zu ſchätzen. Und ſo hat ſich unſer populäres Mannheimer Warenhaus, Herm. Schmoll er u. Ko., ent⸗ ſchloſſen, auch dieſes Jahr wieder mit der beliebten Ver⸗ anſtaltung dem Publikum etwas Außergewöhnliches zu bieten. Der Beginn der Schmoller ſchen„Weißen Woche“ iſt auf den 29. Januar feſtgeſetzt. Schon ſeit Monaten werden Vorbereitungen getroffen. Wir möchten nicht vor⸗ eilig den Schleier lüften. Aber ſoviel können wir ver⸗ raten, daß die beliebte Vecanſtaltung diesmal alle früheren in den Schatten ſtellen wird. Ermöglichen es doch die neuen, ebenſo eleganten wie großen Räumlichkeiten des Warenpalaſtes, die enormen Warenmaſſen recht wirkungs; voll zu präſentieren. Schon ſeit Monaten ſind die Ein⸗ käufer der Firma am Werke, um die Warenpoſten recht vorteihaft einzukaufen. Die„Weiße Woche 1912 wird zeigen, daß die routinierten Fachleute diesmal ganz be⸗ ſonders günſtige Abſchlüſſe gemacht haben. Selbſt für den größten Andrang wird die Firma gerüſtet ſein. Beſon⸗ ders die großen Warenabteilungen Leinen⸗ und Baum⸗ wollwaren, Tiſch⸗, Bett⸗ und Leibwäſche, Stickereien, Spi⸗ tzen, Herrenwäſche, Tapiſſerie, Schürzen, Gardinen, Damen⸗ und Kinderkonfektion und Haushaltungsartikel werden in einer erſtaunlichen Fülle und ebenſo gediegenen wie preis⸗ werten Artikeln ausgeſtattet ſein und ſich in ihrer enormen Auswahl jeder Situation gewachſen zeigen. Ueber die fand ſich über der Seidenabteilung, vorgezauberte„Weiße Woche“. if... ß a 7 N 2 Iwangsvorsteigerung. Im Wege der Zwangsvollſtreckung ſoll das in Seckenheim-Rheinan belegene, im Grundbuche von Seckenheim zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes auf das Geſamtgut der Errungenſchaftsgemein⸗ ſchaft zwiſchen Adam Heckmann, Gypſer und deſſen Ehefrau Sliſabetha, geh. eck in Rheinau einge⸗ tragene, nachſtehend beſchriebene Grundſtück am Dienstag, den 12. März 1912, vormittags ½9 Uhr 8 durch das unterzeichnete Notariat— im Rathauſe zu Hecenheim verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 13. Januar 1912 in das Grund buch eingetragen worden. Die Ginſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen die Grundſtücke betreffende Nach⸗ weiſungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde iſt jeder⸗ mann geſtattet. 2s ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Feu der Eintragung des Verſteigerungsvermerkes aus dem Jrundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteige⸗ rungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ boten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebotes nicht berückſichtigt und bei der Ver⸗ teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläu⸗ bigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegen⸗ ſtehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Er⸗ teilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Ein⸗ ſtellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des ver⸗ ſteigerten Gegenſtandes tritt. Plan⸗No. 8285, 3 Ar 24 qm Bauplatz im Orts⸗ etter⸗Stengelhof, Wilhemſtraße 105 Schätzung Mek. 3240. Mannheim, den 19. Januar 1912. Großh. Notariat Mannheim IX, als Vollſtreckungsgericht: Schilling. Wohn-, Speise-, Schlafzimmer- u. Kuchen- Einrichtungen. Einzelmöbel aller Art wie: Schkrelbfische:-: Befistallen Masckkomuden, Tische, Stühle, Hocker, Fnkschemel:-: Kinderstühle Han- und Binmen- Tiscie, Rohrsessel, Trlumphsffhle, Kinder- u. Sportwagen empfiehlt zu billigsten Preisen Eduard Bühler, Möbelgeschäft. ——— —— f i beret Ausführung, mit u. ohne Verlobungskarten wöbnog rann fertagt in kürzefter Friſt an die Buchdruckerei von Gg. Zimmermann. Dekoration der Schaufenſter und des Innern ſei vorhe nur verraten, daß ſie hinter ihren Vorgängerinnen a Originalität und Wirkung ebenfalls nicht zurückſtehen wer den. Die Kunſt der Dekorateure der Firma Herm. Schmol⸗ ler u. Ko. hat ſchon ſo glänzende Proben abgelegſ, daß der Hinweis darauf vollkommen genügt. Alle Fenſter wer⸗ den in ſchneeigem Weiß erſtrahlen. 8 „Zur Linken dehnten ſich weiße Vorgebirge von Lein⸗ wand und Baumwolle aus, Felſen von weißer Bettwäſche, von Servietten, von Taſchentüchern, während die zur Rech⸗ ten befindliche Galerie, die von den Poſamenten, Wirk⸗ und Wollwaren eingenommen war, ganze Bauwerke von Perlmutterknöpfen ausſtellte, eine große Dekoration, die aus weißen Strümpfen zuſnmmengeſetzt war, daneben einen ganz mit weißen Molten bedeckten Saal, den aus dem Hintergrund kommendes Licht matt erhellte. Doch der Hauptpunkt des Lichtes kam aus der mittleren Valerie von den Bändern und Tüchern, vom Handſchuh und Sei⸗ denlager. Die Ladentafeln verſchwanden dort unter dem Weiß der Seidenſtoffe und Bänder, der Handſchuhe und Fichus. Um die Säulen wellte weißer Mouſſelin, der in Abſtänden mit weißem Foulard aufgerafft war. Die Treppen waren mit weißen Draperien behangen, die ſich an den Rampen hinzogen und die Wöͤlbungen bis zum zweiten Stockwerk umgaben. Und dieſer weiße Aufſtieg ſchien Flügel zu erhalten, ſich bald auszudehnen bald zu⸗ ſammenzudrängen, wie eine Schar Schwäne. Dann kam das Weiß von den Wölbungen herab, als ob Daunen herabflatterten, als ob in großen Flocken Schnee herab⸗ ſchwebte; weiße Bettdecken, weiße Fußdecken flatterten in der Luft, wie Kirchenbanner auge Lange Gipür⸗ ſtreifen waren ausgeſpannt, einem Schwarm weißer Schmet⸗ terlinge gleich, die in der Luft ſchwebten. Das Wunder⸗ barſte aber, der Altar für dieſen Kultus des Weißen, be⸗ in der großen Halle: ein Zelt von weißen Vorhängen, die von dem Glasdach erabhängen. Mouſſeline, Gaze, kunſtvolle Gipüren floſſen 8 im Gewoge herab, während ſehr reich geſtickte Tülle und orientalische, filberdurchwirtte Seidenſtoffe den Hinter⸗ grund dieſer Rieſendekoration bildete.“ In dieſer wun⸗ dervollen Detailmalerei preift Emilie Zola weiter in ſet⸗ i i öpferiſchen Phantaſte her⸗ nem Roman die von ſeiner ſch 5 5 ee ſtert ſchreiben über die„Schmoller ſche Weiße Woche 1912“, W Die Inpaliden⸗ und Hinterbliebenenverſicherung betr. Wir bringen den Inhalt der über Befreiung von der Verſicherungspflicht bei Invaliden⸗ und Hinterbliebenenver⸗ ſorgung und über die Anwartſchaft maßgebenden Beſtimm⸗ ungen zur allgemeinen Kenntnis. Durch Inkrafttreten der Reichsverſicherungsordnung vom 1. Januar 1912 neu in Kraft tretende Vorſchriften ſind im Druck hervorgehoben: Perſicherungsfrei ſind: 1. Die in Betrieben oder im Dienſte des Reichs, eines Bundesſtaats, eines Gemeindeverbandes, einer Gemeinde oder eines Verſicherungsträgers Beſchäftigten, wenn ihnen Anwartſchaft auf Ruhegeld im Mindeſtbetrage der In⸗ validenrente nach den Sätzen der erſten Lohnklaſſe towle auf Witwenrente nach den Sätzen der erſten Lohnklaſſe und auf Waisenrente gewährleiſtet iſt. Das Gleiche gilt fur Lehrer und Erzieher an öffentlichen Schulen oder An⸗ ſtalten.(S 1234 R. V. O.). Alle Beschäftigten, welche neben elgenem Ruhegelds⸗ anspruch nicht auch Witwen: und Walsenversorgung ge; währleistet ist, werden am 1. Januar 1912 versicher⸗ ungs pflichtig, die frühere durch§ 5 Abſ. 1 und 2 des alten Invalidenversſcherungsgesetzes festgesetzte Be- treiung bleibt nur für solche Personen bestehen, bei denen die Voraussetzungen des§ 1234 R.: U.-O. zu- trelſen.(Art. 73 des Einf.-Ges. zur R.-U.- O.). 2. Beamte des Reichs, der Bundesſtaaten, der Ge⸗ meindeverbände, der Gemeinden und der Verſicherungs⸗ träger, Lehrer und Erzieher an öffentlichen Schulen oder Anſtalten, solange sie lediglich für ihren Beruf ausge- bildet werden, Perſonen des Soldatenſtandes, die eine an ſich verſicherungspflichtige Tätigkeit(S 1226 R.⸗V.⸗O.) im Dienſte oder während der Lorbereitung zu einer bürger⸗ lichen Beschäftigung autzüben, auf die§ 1234 anzuwen⸗ den iſt, endlich Perſonen, die während der wiſſenſchaft⸗ lichen Ausbildung für ihren zukünftigen Beruf gegen Ent⸗ gelt unterrichten.(§ 1235 R.⸗V.⸗O.) 3. Perſonen, welche eine reichsgeſetzliche Invaliden⸗ 612 8 beziehen oder Invalide ſind. 6 1286.) Die bisher von der Invalidenversicherungspllicht be⸗ kreiten Personen im Alter über 70 Jahren und dle In⸗ haber einer Unfallrente im Mindestbetrag der Invaliden- tente müssen vom 1. Januar 1912 ab zur Invaliden; versicherung beigezogen werden; sie und ihre Arbeit- geber werden zur sofortigen Anmeldung aulge fordert. Auf Antrag werden van der Perſicherungsflicht befreit: 1. Perſonen, denen vom Reiche, einem Bundesſtaate, einem Gemeindeverband, einer Gemeinde oder einem Ver⸗ ſicherungsträger oder auf Grund früherer Beſchäftigung als Lehrer oder Erzieher an öffentlichen Anſtalten Ruhe⸗ geld, Wartegeld oder ähnliche Bezüge im Mindeſtbetrage der Invalidenrente nach den Sätzen der erſten Lohnklaſſe bewilligt ſind und daneben Antwartschaft auf hinter⸗ . gewährlelstet ist.(S8 1234 und 1237 Die früher nach 88 o und 7 des alten Invaliden⸗ versicherungsgesetzes bewilligte Befreiung wird auf 1. Januar 1912 hinfällig und müsste von neuem beantfagt werden.(Vergl. oben Ziffer 1.) e Nach 8 48 Ziffer 2 des alten Invalidenverſicherungs⸗ geſetzes ruhte ganz oder teilweiſe der Bezug der Invaliden⸗ und Altersrenten, welche Penſtionären zugebilligt waren. Diese Bestimmung ist weggefallen, die Berechtigten haben vom 1. Januar 1912 ab ihre Renten ungeschmälert zu bezlehen.(R.⸗V.⸗O.§ 1311.) Die Landes versſcher⸗ ungs anstalt Baden wird neue Bescheide erlassen, die Pensionäre aber, die einen Bescheid bis 1. Februar 1912 nicht erhalten, sollen ihn bei der Anstalt bean⸗ tragen. 7 Versicherungs pflichtige, die während oder nach der Zeit eines Hochschulunterrichts zur Ausbildung für ibren künftigen Beruf oder in einer Stellung beschäftigt werden, die den debergang zu einer der hochschul⸗ bildung entsprechenden verslcherungsfrelen Beschäftigung bildet.(8 1238 R.⸗V.⸗O.) 5 3. Perſonen, welche im Laufe eines Kalenderjahres Lohnarbeit nur in beſtimmten Jahreszeiten für nicht mehr als zwölf Wochen oder überhaupt für nicht mehr als fünf⸗ zig Tage übernehmen, im übrigen aber ihren Unterhalt ſelbſtändig erwerben, oder ohne Entgelt tatig ſind. Die Befreiung iſt nur zuläſſig, ſolange nicht einhundert nach 9 1279 anrechnungsfähige Wochenbeiträge entrichtet ſind. Ueber den Antrag entſcheidet das für den Wohnſtitz des Antragſtellers zuſtändige Verſicherungsamt(Bezirksamt) ( 1240 R.⸗V.⸗O.) Befreiung, ſobald ihre Vorausſetzungen nicht mehr vorliegen. Invalidenrente erhält, wer Invalidität nachweiſt, die Wartezeit erfüllt und die Anwartſchaft erhalten hat. Dieſe erliſcht, wenn während zweier Jahre nach dem auf der Quittungskarte verzeichneten Ausſtellungstag weniger als 20 Wochenbeiträge auf Grund der Verſicherungspflicht oder der Weiterverſichetung entrichtet ſind.(88 1280 R.⸗V.⸗O.) Die Antwartſchaft lebt wieder auf, wenn der Verficherte wieder eine verſicherungspflichtige Tätigkeit auf nimmt oder durch freiwillige Beitragsleiſtung das Ver⸗ ſicherungsverhältnis erneuert und danach eine Wartezeit von 200 Beitragswochen zurücklegt.(8 1283 R.⸗V.⸗O.) Bat der Versicherte bei der Wiederaufnahme der versſcher⸗ ungspllichtigen Beschältigung oder bei Erneuerung des Ver- sicherungsverhältnisses durch freiwillige Betragsleistung das sech zigste Jahr vollendet, so lebt die Anwartschaft nur auf. wenn er vor ihrem Erlöschen mindestens tausend Beitragsmarken ver- wendet hatte. Fat der Versicherte das vlerzigste Lebensſahr vollendet, o lebt die Anwartschaft durch freiwülige Beitrags- leistung nur auf, wenn er von dem Erlöschen der Anwartschalt mindestens fünfhundert Beitragsmarken verwendet und darnach eine Wartezeit von fünthundert Beitragswochen zurückgelegt hat. — Das Verſicherungsamt widerruft die ö Durch Artikel 74 des Einführungsgeſetzes iſt aber eine Erleichterung geſchaffen für die Verſicherten, deren Anwartschaft erloschen ist, die aber von dem 1. Januar 1912 oder innerhalb eines Jahres nach diesem Tag wieder eine versſcherungspklichtige Beschäftigung auf⸗ genommen oder durch freiwillige Beitragsleistung da; Versicherungs verhältnis erneuert haben, es jst von dle⸗ sen Personen eine Wartezeit von nur zweſhundert Bei⸗ tragswochen, wie bisher, zurückzulegen. Wir raten dringend, von dieser Wohltat des Ge⸗ setzes Gebrauch zu machen. Mannheim, den 30. Dezember 1911. Groſh. Sezirksamt Abt. ll. Vorſtehendes dringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, den 20. Januar 1912. gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Reinigen der Kamine betr. Wir bringen andurch zur öffentlichen Kenntnis, daß der Kaminfeger heute mit dem Reinigeu der Kamine be⸗ Schmitt. gonnen hat. Seckenheim, den 23. Januar 1912. gürgermeiſteramt: Volz. Zwangsvor steigerung. Im Wege der Zwangsvollſtreckung ſoll das in Seckenheim-Rheinau belegene, im Grundbuche von Seckenheim zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes auf das Geſamtgut der Errungenſchaftsgemein⸗ ſchaft zwiſchen Adam Heckmann, Gypſer und deſſen Ehefrau Gliſabetha, geb. Lock in Rheinau einge⸗ tragene, nachſtehend beſchriebene Grundſtüͤck am Dienstag, den 12. März 1912, vormittags ½ 9 Uhr durch das unterzeichnete Notariat— im Rathauſe zu Heckenheim verſteigert werden. Der Verſteigerungsvermerk iſt am 13. Januar 1912 in das Grundbuch eingetragen worden. Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen die Grundſtücke betreffende Nach⸗ weiſungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde iſt jeder⸗ mann geſtattet. Es ergeht die Aufforderung, Rechte, ſoweit ſie zur Zeit der Eintragung des Verſteigerungsvermerkes aus dem Grundbuch nicht erſichtlich waren, ſpäteſtens im Verſteige⸗ rungstermin vor der Aufforderung zur Abgabe von Ge⸗ boten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerſpricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls ſie bei der Feſtſtellung des geringſten Gebotes nicht berückſichtigt und bei der Ver⸗ teilung des Verſteigerungserlöſes dem Anſpruche des Gläu⸗ bigers und den übrigen Rechten nachgeſetzt werden. Diejenigen, welche ein der Verſteigerung entgegen ⸗ ſtehendes Recht haben, werden aufgefordert, vor der Er⸗ teilung des Zuſchlags die Aufhebung oder einſtweilige Ein⸗ ſtellung des Verfahrens herbeizuführen, widrigenfalls für das Recht der Verſteigerungserlös an die Stelle des ver⸗ ſteigerten Gegenſtandes tritt. Plan⸗No. 8186, 5 Ar 99 qm Bauplatz im Orts⸗ etter⸗Stengelhof, Friedrichſtraße 14, Schätzung Mk. 7200. i Mannheim, den 19. Januar 1912. 85 Großh. Notariat Mannheim IX, als Vollſtreckungsgericht: Schilling. Militär-Verein Seckenheim. Am Fonntag, den 28. Jaunar 1912, feiert der Verein das Seburtstagsfeſl Ir. Maj. des deulſthen Kaiſers. Morgens 9 Uhr verſammelt ſich der Verein im Lokal zur Kirchenparade mit Musik. Abends 7 Uhr findet im Vereinslokal„Zähringer Hof“ Kaiser- Feier mit theatraliſchen Aufführungen und darauffolgendem Ball ſatt. Die Kameraden werden zu dieſer Feier höfl. einge⸗ laden, in der Erwartung, recht zahlreicher Beteiligung. Familienangehöͤrige können eingeführt werden. Orden und Ehrenabzeichen ſind anzulegen. Der Vorſtand. Haamathogaggen- Jetter Cera Seckenheim. Untere Gartenstrasse. Samstag abend ½8 Uhr u. Sonntag nachm. 38 Uhr Vorstellungen. Programm. Der Leuchtturmwächter. Drama. Das entflogene Geld. Drama. Tenni als Boxer. Verfehlte Hochzeit. Ausserdem noch Verschiedenes. I. Platz 40 Pfg., II Platz 30 Pfg. III. Platz 25 Pfg. Sohmaokchafte Rost erzieſt die Hausfrau mit 5 Grosse Würzekraft, deshalb MAGGI Wuürze. sehr ausglebig. Bestens em- pfohlen von Greulich u. Herschler, Friedrichstrasse sind bei Arzten u. Müttern beliebt wegen ihres Wohl- geschmacks, hohen Nähr- werts und ihrer leichten Verdaulichkeit. Gewerbe- Verein Seckenheim. Den Mitgliedern zur gefl. Kenntnisnahme, daß die zur Ausübung ihres Wahlrechts zu den Gewerbegerichte-Wahlen erforderliche Anmeldung bei dem Bürgermeiſteramt durch den Verein beſorgt wird. e Der Vorſtand. Sammel⸗Anzeiger. Nur für Mitglieder der Landw. Ein⸗ u. Nerkaufsgenoſſenſch. Den Mitgliedern wird bekannt gegeben, daß am 28. Januar nächſten Sonntag mit dem Kartoffelbeſtellen Schluß iſt. Wer noch beſtellen will ſoll ſich ſofort melden. Philipp Volz Rechner. Verein ehem. Iller Seckenheim. Einladung. Anläßlich des Geburtsfeſtes Fr. M. d. Kaiſers findet am kommenden Sonntag, den 28. Jauuar Kirchenparade mit Muſikbekleidung ſtatt. im Lokal. Abends 7 Uhr Feſtball im Saale„Zur Kapelle“. Zu dieſer Feſtlichkeit laden wir unſere werten Mit⸗ — Zuſammenkunft punkt 9 Uhr glieder und deren Familienangehörigen, ſowie alle Freunde und Gönner des Vereins zu zahlreichem Beſuch ergebenſt ein. Vereinsabzeichen ſind anzulegen. Der Vorſtand. 72 Für 1000 Mark Freude bereiten Sie sich und Ihren Kindern, wenn Sie meinen gesetslich geschützten Zauberbogen kommen lassen, womit Sie die verblüffendsten Kunsstücke machen konnen. 894 Sollte unter keinem f interessant Winans Für die langen für jung u. alt! fehlen. Winterabende! Franko gegen Einsendung v. 55 Pf. in Marken. Nachn 30 Pf. mehr. Vertreter geg. hohe Provision gesucht. Kein Gratismuster. MAX EW Al. D, Gelsenkirchen i. W., Alleinvertrieb. 2 Elklärung. Empfeniung. 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