45 1 2 3 4 4 Necar-Boſe Nr. 15. 3 2. Hiati. Seckenheim, 3. Februar 1912. Dadiſcher Lans tag, ö Karlsruhe, 31. Januar Um Regierungstiſch: Das Geſamtminiſterium. Fort. ſehung der allgemeinen Finanzdebatte. Finanzminiſtei Rheinboldt: Bei Uebernahme meines Amtes habt ich es mir zur Aufgabe gemacht, dahin zu wirken, daß die Finanzen des Landes auf eine feſte und zuverläſſige Grundlage geſtellt werden. Das Jammern über die ſchlechte Finanzlage muß aufhören, denn es wirkt läh⸗ mend auf Handel und Induſtrie, auf die wirtſchaftlichen Verhältniſſe unſeres Landes. Wir müſſen aus der engen Jacke heraus und Raum ſchaffen für die freie Entfaltun der Kräfte. Wir haben noch ein Defizit von 800 Mk. und das wird ſich noch ſteigern durch Nachtrags⸗ forderungen. Ich bitte deshalb bezüglich dieſer For⸗ derungen recht zurückhaltend zu ſein. Die Regierung wäre begreiflicherweiſe auch froh, wenn die Eiſenbahnen ihre Mittel ſelbſt aufbringen könnten. Das Eiſenbahn⸗ budget iſt durchgevrüft und es wird Mitte Februar vor⸗ elegt werden. Es ſtellt hohe Anforderungen an den Staatskredit, wohl die höchſten, die bisher geſtellt wor⸗ den ſind. Das hängt mit dem Bau der großen Bahn⸗ höfe zuſammen, die zu Ende geführt werden müſſen. Wir werden aber dabei fortfahren mit dem Bau von Bahnen. Was über die Beamtenpolitik geſagt wurde, ſteht im Einklang mit dem, was ich aus Anlaß der orlage des Budgets ausgeführt habe. Der Abg. Kolb at ſich ſehr abfällig über das Beamtengeſetz geäußert. Ich will nicht behaupten, daß das Beamtengeſetz ein Muſtergeſetz iſt, aber ich darf doch darauf hinweiſen, daß das Geſetz die Geſtalt, die es beſitzt, durch dieſes Haus unter Mitwirkung der Sozialdemokratie erhalten hat. Das eine kann nicht beſtritten werden, daß der Gehalts tarif ein bedeutender Fortſchritt iſt. Bezüglich des weiteren Verlaufs der Sitzung folgen wir dem Be⸗ richt des Schwäb. Merk.: Der Miniſter des Innern Frhr. v. Bodman kam in längerer Rede auf ſeine viel angefochtene Aeußerung von der„großartigen Ar⸗ beiterbewegung“ zurück. In jener Aeußerung in der 1. Kammer vom 13. Juli 1910 habe er deutlich den 3 ſtrich gezogen zwiſchen ſolchen Forderungen der Sozial⸗ demokratie, die mit der jetzigen Staatsordnung unver⸗ einbar ſeien und den berechtigten Arbeiterforderungen. Der Miniſter verwahrte ſich gegen den Mißbrauch, der durch jenes aus dem Zuſammenhang geriſſene Wort von der großartigen Arbeiterbewegung zuerſt durch die So⸗ zialdemokratie und dann von dem Zentrum zu Agita⸗ tionszwecken getrieben wurde. Der Miniſter ſchloß mit der Erklärung, es bleibe bei dem, was er auch mit jenem Ausſpruch ſagen wollte, daß er bereit ſei, mit allen zu arbeiten. die aufen Miflens ſind Lokales. eckenheim, 3. Februar. Er Schneegeſtober. Aus allen Teilen des Lan⸗ des kommen Nachrichten über reichlichen Schneefall. Die Jugend begrüßte dieſe winterliche Herrlichkeit mit gro⸗ em Jubel. Endlich konnten der„Davoſer“ und die 85 ſtigen Schlitten wieder hervorgeholt werden. Kein Ver⸗ gnügen iſt den Kindern ſo ſehr zu gönnen, als das Ro⸗ deln. Bei der lebhaften Bewegung in der friſchen Win⸗ terluft gibt es rote Wangen und leuchtende Augen, und das iſt es, was unſere Jugend vor allem anderen braucht. Die Schneedecke verſpricht allerdings bis jetzt keine allzu lange Dauer. Aber man freut ſich ihrer ſolange ſie da iſt. Denn auch für die Alten iſt eine ſchneebedeckte Land⸗ ſchaft nicht nur ein ſchöner Anblick, als wenn überall die kahle Wintererde hervorſchaut, es iſt auch für die Geſundheit ſehr dienlich, wenn durch die Schneedecke die Staubentwicklung verhindert und die Luft mit reich⸗ lichem Sauerſtoff durchtränkt wird. — Lichtmeß. Der heutige Tag iſt als„Mariä Lichtmeß“ beſonders auf dem flachen Lande ein Tag von beſonderer Bedeutung. Weniger für die Stadtbe⸗ völkerung als hauptſächlich für die Landwirtſchaft herrſcht für dieſen Tag die althergebrachte Anſchauung, daß autes Zeichen unfreundliches, reaneriſches Wetter ein Seelig 5 ——— fur das kommende Jahr bedeuket. Der Dachs, der am 1 Lichtmeßtage etwa ſeinen Bau verläßt, ſoll nicht im hellen Sonnenſchein ſeinen Schatten ſehen dürfen, weil er ſich ſonſt zu einem erneuten Winterſchlaf in ſeinen Bau begibt. Nun wird es zwar für jedermann außer Zweifel ſtetzen, daß vom langen Winterſchlaf des Dach⸗ ſes nicht die Frühliugswitterung abhängen, ſondern daß Löchſtens das Umgekehrte der Fall ſein kann. Trotzdem Wohnt dieſer alten Bauernregel einige Berechtigung inne. Denn es iſt eine in langen Jahren feſtgeſtellte Tatſache, daß warme, ſonnige Witterung im Februar uns leicht den Frühling vorwegnimmt und einen nachfolgenden Witterungsrückſchlag für die Monate März und April befürchten läßt. — Vom Februar. Kaum geht, iſt ſchon wieder ein Monat des neuen Jahres ins Land gegangen und der Monat Februar hält ſeinen Einzug. Trotz der auch im Febrnar häufigen angenehmen Witterung, die zwi⸗ ſchen Treibſchnee, Tauwetter, Regen uſw. die Mitte hält, erfreut ſich gerade dieſer Monat bei alt und jung be⸗ ſonderer Beliebtheit. In erſter Linie bei der Hausfrau, denn dieſe ſpart in ihm für zwei, im unhünſtigſten Falle immer noch für einen Tag das Wirtſchaftsgeld. Dann aber iſt der Februar auch der Hauptmonat der Maskenbälle und bringt als ſolcher eine Fülle von Ver⸗ nügungen. Der Abſchlußball der Tanzſtunde wird eben⸗ falls häufig in ihn verlegt; und durch alle dieſe pracht⸗ vollen Gelegenheiten, ſich zu verlieben, iſt der Monat Februar einer der ſchlimmſten Herzensknicker: ein rech⸗ ter Vorbote des Frühlings, welcher letztere dann ſeiner⸗ ſetts das vom Februar begonnene Werk in den jungen Herzen fortſetzt und mit erwachender Naturſchönheit, Flie⸗ derduft und blumigen Wieſen tatkräftig unterſtützt.—— In klimatiſcher iehung kann der Februar ebenfalls als Vorbote des baldigen Frühlings angeſprochen wer⸗ den. Tauwetter iſt in ihm bereits ziemlich häufig, ob⸗ wohl andererſeits auch Winterſtürme und ſtrenge Kälte zeitweilig nicht ausbleiben. Das Zunehmen der Tage macht ſich, beſonders in den Morgenſtunden, ebenfalls ſchon bemerkbar, während man im Januar kaum etwas davon verſpürte. Wegen der durch das Tauwetter häufig 3 1 Näſſe des Erdbodens, zu der ſich außerdem noch die erſten Anzeichen der Frühlingsſtürme geſellen, iſt beſonders im nat Februar eine ſorgfältige Rück⸗ ſichtnahme auf Kleidung, Schuhwerk uſw. im Geſund⸗ heitsindereſſe geboten. — Scheckſtempelmarken. Die im Gebrauch be⸗ findlichen Scheckſtempelmarken laſſen wegen ihres dunkel⸗ rünen Farbentons die zu ihrer Entwertung angebrachten chriftzeichen nicht immer deutlich genug erkennen. Zur Abſtellung dieſes Uebelſtandes werden dieſe Marken da⸗ her, wie mitgeteilt wird, von jetzt ab in einem helleren, meergrünen Farbenton hergeſtellt. Mit Ausgabe der neuen Marken wird ſeitens Aufbrauchung ihrer Beſtände an älteren Marken be⸗ onnen werden. Auch die in Händen des Publikums be⸗ findlichen Marken älterer Art können nach wis vor weiter verwende werben„ e e Neues ans aller Welt. eine ſonderbare Schießaffäre, die mit poli⸗ tiſcker Gereiztheit in Zuſammenhang gebracht wird, wird aus dem Reichstagswahlkreiſe Labiau⸗Wehlau gemeldet. In Taviau, das zu dem Wahlkreiſe gehört, hatten dies⸗ mal Konſervative und Liberale entgegen früheren Brau⸗ ches getrennt Kaiſereſſen veranſtaltet. Als gegen 2 Uhr nacht« der Arzt Dr. R. vom konſervativen Feſteſſen keimkehrte, begab er ſich in ſein Zimmer, das in dem⸗ ſelben Hauſe lag, wo das liberale Feſteſſen ſtattfand. Gegen 2 Uhr nachts fielen plötzlich zwei Schüſſe. Dr. R. hatte, wie berichtet wird, aus einer Browningpiſtole 8 ſcharfe Schüſſe abgegeben. Ein Geſchoß hatte die oppeltüre, die ſein Zimmer von dem Saal, wo das 8 8 der Liberalen ſtattfand, trennte, durchſchlagen und war über die Köpfe der Feſtteilnehmer hinweg in die gegenüberliegende Wand eingedrungen. Tie Ange⸗ legenheit beſchäftigt bereits die Staatsanwaltſchaft. «Schweres Schiffsunglück im Atlantiſchen . Nach einer Meldung des Madrider Blattes pana nueva ſind von den Azoren Nachrichten einge⸗ laufen, wonach der Dampfer„Querubie“ auf der Höhe des Archipels geſtrandet und viele Menſchen dabei um⸗ gekommen ſeien.— Weiter wird aus Calais der Unter⸗ gang des britiſchen Dampfers„Friendſhip“ im Kanal gemeldet; ſechs Mann der Beſatzung ertranken.— Der däniſche Dampfer„Abil“ wurde bei Tanger an die marok⸗ kaniſche Küſte geworfen: die Beſatzung konnte gerettet Schweine- * Stückonfleisch amtl. untersuchte Holstein. Ware, krepökelt Köpfe, Rippen, fleischige Bains 10 Pfd. Postkolli Mk. 3.40 25 Pfd. Bahneimer Mk. 8.— Holstelner Holländer Käse saftig, sehnittig, schmackhaft 10 Pfd. Postkolli Mk. 3.40 Pflanzen-Buffer(Margarine) Das Feinste was exlstlert, 9 Pakete à 1 Pfd. 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Ein 24jähriger Tech⸗ niler aus Dresden war ſofort tot; eine Dame erlitt leichte Verletzungen, die übrigen drei blieben unverſehrt. Im ganzen werden am letzten Sonntag zwanzig Unfälle don ſächſiſchen Rodelbahnen gemeldet. In Tharandt fuhr ein Rodelſchlitten über den Sicherheitsdamm in eine Gruppe von Zuſchauern hinein. Zwei von dieſen erlitten ſehe ſchwere Verletzungen. Von den an anderen Orten Verunglückten haben fünf ernſtliche Verletzungen davon⸗ getragen. » Generalſtreik franzöſiſcher Bergarbeiter in Sicht. In St. Etienne fand eine von 2000 Bergleuten deſuchte Verſammlung ſtatt, welche den Beſchluß faßte, zm 1. März den Geſamtausſtand anzuordnen, falls die Regierung ihre Forderungen nach Minimallohn, Acht⸗ tundentag und nach einem Ruhegehalt von zwei Franken äalich nicht erfüllen ſollte.. —— Vermiſchtes. „Habt Mitleid“! FF Ihr freut euch an des Ofens Wärme, Wenn's draußen ſtürmt, gefriert und ſchneit, Gedenkt drum auch der armen Tiere In dieſer harten, kalten Zeit. Gönnt eurem Pferd die warme Decke, Wenn's warten muß in Wind und Schnee: Wie manchem arbeitsmüden Pferde Tut oft die Kälte bitterweh. ü Und ſtellt nicht an die Wetterſeite 1 Des treuen Hundes hölzern Haus, f Bereitet ihm ein warmes Lager. Füllt gut mit Stroh die Hütte aus. Laßt nicht das Kätzchen draußen frieren, Wenn's Einlaß in das Haus begehrt, Bedenket, daß ihr ſelbſt euch ehret, Wenn ihr Schutzloſen Schutz gewährt. Und wenn die Vöglein zu euch fliegen, So macht das Futter gern bereit, O ſeid barmherzig mit den Tieren, Schützt ſie vor Hunger, Froſt und Leid. (E. Wüterich⸗Muralt.) (Züricher Bl. für Tierſchutz.) Geſchäftliches. Billig! ift das Loſungswort des kaufenden Publikums. Dies iſt in Anbetracht der wirklich teueren Zeit gerecht⸗ fertigt. Wer heute etwas beim Einkauf ſparen kann der tut es. Nur muß man auch bedacht ſein, daß man am rechten Platze ſpart.— Selten wird dem kaufenden Pub⸗ likum Gelegenheit gegeben, beim Stiefel⸗Einkauf ſo offen⸗ ſichtlich Geld zu ſparen, als dies jetzt bei Otto Baums Billigkeitstagen der Fall iſt. Dieſe in Mannheim und Umgebung ſchon rühmlichſt bekannte Veranſtaltung, gute Stiefel zu überraſchend billigen Preiſen zu kaufen, be⸗ ginnt heute. f Wir bezweifeln nicht, daß dieſes Ereignis für Schuh⸗ einkauf die Anziehungskraft, die dieſelbe jährlich ausübt, auch dieſes Jahr; wieder zur Geltung bringt und Tauſende Kunden befriedigt das Schuhhaus Baum verlaſſen werden. Stelen Bingong 50 Soson-MWeuhejlen on HMleiderstoffen, Domen- u. Kinder-Honſeklion, Baumbwollibaren, Putz-, Pejbiboren u. Mosche Spes le, Hblellung: Gardinen, Teppiche und Betten. HAulise Breise/ E Louis Bandauer, — Gute Bedienung Mannheim Bre fles tn. O J. I. Konfirmation Kommunion Mädchen: Kleiderstoffe aller Art. 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Das Gleiche gilt für Lehrer und Erzieher an öffentlichen Schulen oder An⸗ ſtalten.(8 1234 R. V. O.). Alle Beschäftigten, welche neben eigenem Ruhegelds⸗ anspruch nicht auch Witwen: und Walsen versorgung ge- währleistet ist, werden am 1. Januat 1912 versicher⸗ Ungspflichtig, die frühere durch 8 5 Abſ. 1 und 2 des alten Invalidenversicherungsgesetres festgesetrte Ze lrelung bleibt nur für selche Persenen bestehen, bel denen dle Voraussetzungen des g 1234 R. U.-O. 2 · Hellen.(Att. 73 des Einf.-Ges. ut R.-U.-O.). 2. Beamte des Reichs, der Bundesſtaaten, der Ge⸗ meindeverbände, der Gemeinden und der Verſicherungs⸗ träger, Lehrer und Erzieher an öffentlichen Schulen oder Anſtalten, solange zie lediglich für ſpren Bernt ausge- bildet werden, Perſonen des Soldatenſtandes, die eine an ſich verſicherungspflichtige Tätigkeit(8 1226 R.⸗V.⸗O.) im Dienſte oder während der Vorbereitung 2u einer bliger- lichen Beschäftigung autzüben, auf die 8 1234 anzuwen⸗ den iſt, endlich Perſonen, die während der wiſſenſchaft⸗ lichen Ausbildung für ihren zukünftigen Beruf geen Ent⸗ gelt unterrichten.(§S 1235 R.⸗V.⸗O.) 3. Perſonen, welche eine reichsgeſetzliche Invaliden ⸗ 25. beziehen oder Invalide ſind. (8 1236.) Die bisher von der Invalidenversſcherungspllicht de⸗ freiten Personen im Alter über 70 Jahren und dle In- haber einer Unfallrente im Mindestbetrag der Invaliden- rente müssen vom 1. Januar 112 2b kur Invallaen⸗ versicherung beigerogen werden; zie und Idre Arbeit- geber werden rur sofortigen Aumeldung aufgefordert. Auf Antrag werden von der Perlcherungs licht befreit: 1. Perſonen, denen vom Reiche, einem Bundesſtaate, einem Gemeindeverband, einer Gemeinde oder einem Ver⸗ ſicherungsträger oder auf Grund früherer Beſchäftigung als Lehrer oder Erzieher an offentlichen Anſtalten Ruhe⸗ geld, Wartegeld oder ähnliche Bezüge im Mindeſtbetrage der Invalidenrente nach den Sätzen der erſten Lohnklaffe bewilligt ſind und daneben Antwartschaft auf Hinter- bliebenenkürsorge gewährleistet ist.(58 1234 und 1237 R.⸗V.⸗O.) N Die früher nach 88 é und 7 des alten Invaliden⸗ versicherungsgesetzes bewilligte Befreiung wird auf 1. Januar 1912 hinfällig und müsste ven neuem beantragt werden.(Lergl. oben Ziffer 1.) Nach 8 48 Ziffer 2 des alten Invalidenverſicherungs⸗ geſetzes ruhte ganz oder teilweiſe der Bezug der Invaliden⸗ und Altersrenten, welche Penſienären zugebilligt waren. Diese Bestimmung ist weggefallen, die Berechtigten haben vom 1. Januar 1912 ab ihre Renten ungeschmälert zu bezlehen.(R.⸗V.⸗O.§ 1311.) Die Landes vereſcher⸗ ungs anstalt Baden wird neue Bescheide erlassen, die Penslonäte aber, die einen Bescheid bis 1. Februar 1912 nicht erhalten, sollen ihn bei der Anstalt bean⸗ tragen. 2. Versicherungs pllichtige, die wihrend oder nach der Zeit eines Hochschulunterrichts zur Ausbildung für ibren künftigen Beruf oder in einer Stellung beschäftigt werden, die den Uebergang zu einer der hochschul⸗ bildung entsprechenden verslcherungs freien Beschäiilgung bildet.(8 1238 R.⸗V.⸗O.) 3. Perſonen, welche im Laufe eines Kalenderjahres Lohnarbeit nur in beſtimmten Jahreszeiten für nicht mehr als zwoͤlf Wochen oder überhaupt fuͤr nicht mehr als fünf⸗ zig Tage übernehmen, im übrigen aber ihren Unterhalt ſelbſtändig erwerben, oder ohne Entgelt tätig ſind. Die Befreiung iſt nur zuläſſig, ſolange nicht einhundert nach 9 1279 antechnungsfähige Wochenbeiträge entrichtet ſind. Ueber den Antrag entſcheidet das für den Wohnſiz des Antragſtellers zuſtändige Verſicherungsamt(Bezirksamt) 1240 R.⸗V.-O.) Das Verſicherungsamt widerruft die Befreiung, ſobald ihre Vorausſetzungen nicht mehr vorliegen. Invalidenrente erhält, wer Invalidität nachweiſt, die Wartezeit erfüllt und die Anwartſchaft erhalten hat. Dieſe erliſcht, wenn während zweier Jahre nach dem auf der Quittungskarte verzeichneten Ausſtellungstag weniger als 20 Wochenbeiträge auf Grund der Verſſcherungspflicht oder der Weiterverſicherung entrichtet ſind.(88 1280 R.⸗V.⸗O.) Die Antwartſchaft lebt wieder auf, wenn der Verficherte wieder eine verſicherungspflichtige Tätigkeit auf⸗ nimmt oder durch freiwillige Beitragsleiſtung das Ver⸗ ſicherungsverhältnis erneuert und danach eine Wartezeit von 200 Beitragswochen zurücklegt.(8 1283 R.⸗V.⸗O.) Hat der Versicherte bel der Wlederaufnahme der versſcher⸗ ungs pflichtigen Beschäftigung oder bei Erneuerung des Der- sicherungsverhältnisses durch kreiwillige Betragsleistung das sech⸗ zigste Jahr vollendet, 30 lebt die Anwartschaft nur auf. wenn er vor ihrem Erlöschen mindestens tausend Beitragsmarken ver- wendet hatte. Fat der Versicherte das vlerrigste Tebenslahr vollendet, 30 lebt die Anwartschaft durch kreiwillige Beitrags- leistung nur auf, wenn er ven dem Erlöschen der Anwartschaft mindestens fünthundert Beitragsmarken verwendet und darnach eine Wartezeit von fünthundert Beitragswechen zurückgelegt hat. Durch Artikel 74 des Einführungsgeſetzes iſt aber eine Erleichterung geſchaffen für die Verſicherten,(eren Anwartschaft erlsschen let, de aber von dem 1. Jauner 1912 oder innerdalb eines Jahres nach diesem Tage wieder eine versicherungs pflichtige Beschäftigung auf genommen oer durch freiwillige Beitragslefstung das Lersſcherungs verhältnis erneuert haben, es ist von dle⸗ sen Personen eine Wartezelt von nur zweihundert Bei tragswochen, wie bisher, zurückzulegen. Wir raten dringend, von dleser Wohltat des Ge⸗ seines Gebrauch zu machen. Mannheim, den 30. Dezember 1911. Sroſh. Seirksamt Abt. l. Lorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, den 20. Januar 1912. gürgermeiſteramt: Volz. Schmitt. 6 ́́ꝶß:I!Iĩ Freiwillige Liegenschafts-Fersteigerung. Auf Antrag des Eigentümers Jean Eder, Wirt in SFeckenheim, wird deſſen Anweſen dahier Riedſtraße 19, Lgb. Nr. 529, 2 ar 93 qm Hofraite, 2 ar 66 qm Haus⸗ garten, hierauf Wohnhaus mit gewölbtem Keller, Waſch⸗ küche, Scheuer mit Stall und Schweineſtälle, am Montag, den 5. Februar 1012 Vormittags 10 Uhr auf dem Rathaus dahier— Zimmer Nr. 6— freiwillig unter den bei der Verſteigerung zur Verleſung kommenden Bedingungen öffentlich meiſtbietend zu Eigentum verſteigert. Seckenheim, den 30. Januar 1912. gürgermeiſteramt: Volz. Bringe hiermit der geehrten Einwohner- schaft mein Installafionsgeschäaft sowie * in empfehlende Erinnerung. Herstellung von: Klosett- Bade- und Pissoir- Einriohtungen aller Systeme. —— ppeꝛialität für:: Qas- und Wasserleſtungs- Anlagen Kalt- und Warmwasserleitungen. Uebernahme und Ausführung von Hansentwässernngen. Alle Reparaturen gelangen äusserst billig u. A——— rompt zur Ausführung. Hochachtungsvoll! Ph. lohann, Spenglerei u. lnstallations-Qeschäft. Telephon Nr. 24.ññꝑꝛ gooooocooooe Neſtauraut z., Neuen Neckartal“, Mannheim. Ausſchank von prima Maunheimer Löwenbrän, hell und dunkel, aus der Brauerei Löwenkeller. Reine Weine, offen und in Flaſchen. Vorzüglichen Mittags⸗ und Abendtiſch. Jeden Dienstag und Freitag Schlachttag. 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