88 g 8 bei freier Zuſtellung. N Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. Letzte Nachrichten. Berlin, 5. Febr. Die„Voſſ. Ztg.“ meldet aus Eberswalde: Der Lokomotivführer Weinmann glitt aus, als er ſich zur Maſchine hinauslehnte, um das Terrain zu überſehen. Er ſtürzte herab und wurde durch den nach⸗ jolgenden Wagen überfahren. Er ſtarb an den erlittenen Verletzungen.— Das„Berl. Tagebl.“ meldet aus Ham⸗ burg: Anf einer Bank an der Außenalſter fanden Vo⸗ rübergehende ein aus mehreren Wunden blutendes Paar. Der Mann erhob ſich beim Herannahen der Paſſanten, während das Mädchen tot auf die Bank ſank. Es han⸗ delt ſich um den Kaufmann Bockmann und ein junges Müdchen namens Ahrend, die von Magdeburg einge⸗ ffen waren. Nach Bockmanns Ausſage hat das Mäd⸗ Hen zuerſt auf ihn, dann auf ſich ſelbſt geſchoſſen. * Berlin, 5. Febr. Heute früh um 6 Uhr herrſchte hier die größte diesjährige Kälte von 20 Grad bei ſcharfem Oſtwind. In der Eifel und auf den ſonſtigen Rheinhöhen herrſcht eine Kälte bis zu 30 Grad. In folge des Eisgangs auf dem Rhein müſſen in Köln und anderen Orten die Schiffsbrücken ausgefahren werden. Infolge der ſtarken Kälte ſind durch Drahtbruch zahl- reiche Störungen in den Fernſprechleilungen nach allen Richtungen hin eingetreten und der Betrieb erſchwert. Der Rhein führt Treibeis. f * Hamburg, 5. Febr. Das Feuer in der Teer⸗ produkten⸗ und Dachpappenſabrik von Schatz u. Hübner in Wilhelmsburg entſtand beim Zuſammenſchweißen von ohrleitungen. Sämtliche Fabrikanlagen ſind, da ſie leicht brennbares Material enthielten, eingeäſchert wor⸗ n. Die Kontorgebäude wurden gerettet. Ein Brand⸗ meiſter erlitt bei den Löſcharbeiten leichtere Verletzungen. „ Berlin, 3. Febr. In der heutigen Stßung bes Dundesrats wurde den Eier eines Reichs und Staatsangehörigkeitsgeſetzes und eines Geſetzes zur Ab⸗ ünderung des Reichsmilitärgeſetzes, ſowie des Geſetzes betr ges Aenderungen der Wehrpflicht die Zuſtimmung „Berlin, 3. Febr. Dem Sohne des verſt. General⸗ leutnant z. D. Oskar v. Sarwey, Hrn. Helmut Sarwey, iſt von dem Generaladjutanten des Königs von Württem⸗ berg, Gen. Frhr. v. Starkloff, ein in herzlichen Worten Phortenen Schreiben zugegangen, in dem es u. a. heißt: S. Maj betrauern in dem Dahingeſchiedenen einen treuen affengefährten aus dem großen Kriege und einen aus⸗ gezeichneten Offizier, der im Krieg und im Frieden ſtets vorzügliche Dienſte geleiſtet hat.— General Graf Zep⸗ lin, ein Jugendfreund des Verſtorbenen, der mit Gen. b. Sarwey bis in die letzten Jahre in treuer Freundſchaft berbunden war, hat auf die Nachricht von der Ver⸗ chlimmerung des Befindens ſeines Freundes ihn ſofort in der Frühe des Todestages) aufgeſucht, aber nicht mehr 5 1 Bewußtſein getroffen. Ein Trauerkranz Zeppelins Hmts blatt der Bär germeisferämier Semenheim, Huesheim, neckarhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim trägt die Inſchrift:„Seinem lieben Freund und alten Kriegskameraden als letzten Gruß von ſeinem treuen Zeppelin.“ 5 * Wiesbaden, 3. Febr. Der Geheime Kommerzien⸗ rat Rudolf Henkel, der Seniorchef der Sektkellerei Henkel u. Co., iſt in der vergangenen Nacht hier geſtorben. Die Veranlagung und Erhebung der f Zuwachsſteuer. Nach den bisherigen Erfahrungen bei der Veran⸗ lagung und Erhebung der Zuwachsſteuer haben ſich eine Reihe von Zweifelsfragen in der Anwendung des Zu⸗ wachsſteuergeſetzes ergeben, deren Beantwortung für die Förderung des Verfahrens weſentlich iſt. Es ſind nun ſehr wichtige Grundſätze von dem Reichsſchatzamt zu⸗ ſammengeſtellt worden, um die Auslegung dieſer Fragen klarzulegen. Wir heben die intereſſanteſten und bemer⸗ kenswerteſten, die das große Publikum intereſſieren wer⸗ den, hiermit hervor. In Verträgen über die gleichzeitige Veräußerung eines Grundſtücks und der auf ihm ausgeübten Wirt⸗ ſchaftskonzeſſion wird vielfach ein Teil des Preiſes als Gegenleiſtung für den Verzicht des Veräußeres auf die Konzeſſion bezeichnet. Für die ſteuerliche Würdigung dieſer Abrede iſt zu unterſcheiden, ob eine Realkonzeſſion oder eine Perſonalkonzeſſion in Frage kommt. Die Real⸗ konzeſſion unterliegt nach dem Geſetz ſelbſtändig der Steuerpflicht, ſo daß der für den Verzicht etwa gezahlte Betrag als ein Teil des Entgelts in Frage käme. Bei der Perſonalkonzeſſion iſt von der Verſteuerung auszu⸗ ſcheiden, der als Gegenwert für Kundſchaft, Firma au⸗ zuſehen iſt, während bei der Bewertung des Grundſtücks zu einem beſtimmten Gewerbebetriebe mit zu veran⸗ ſchlagen iſt. Dementſprechend iſt von dem Betrag für den Verzicht als ein Teil des Preiſes nur anzuſehen, was als Gegenwert für dieſe beſondere Eignung des Grundſtücks zu gelten hat. d g Zweifelhaft iſt geworden, inwieweit der Preis auch dann maßgebendere Bedeutung hat, wenn er vom Werte abweicht. Das Geſetz knüpft die Steuerpflicht an den Eigentumsübergang an den Zeitpunkt, in welchem die Wertſteigerung in Geld oder Geldeswert umgeſetzt wird. Das Maß dieſer Umſetzung wird beſtimmt durch den Unterſchied zwiſchen dem Betrage, der für das Grund— ſtück erzielt worden iſt, ohne Rückſicht darauf, welchen Wert das Grundſtück beim Erwerb oder bei der Ver⸗ äußerung gehabt hat. Hat A ein Grundſtück, das einen Wert von 100000 Mk. hatte, beſonders billig— etwa für 75000 Mk. erworben, und erhält er bei der Ver⸗ äußerung den beſonders hohen Preis von 150 000 Mk., obwohl das Grundſtück nur 125 000 Mk. wert iſt, ſo iſt dem A— von ſonſtigen Anrechnungen abgeſehen nicht der Wertunterſchied von 25 000 Mk.(125 000 bis 100 000 Mk.), ſondern der Preisunterſchied von 75 000 Ar- Bf. sehenhelmer Hnzeiger, Iwesheimer Hnzeiger, Neckarhanser Zelinng. Edinger Zaltung Dienstag den 8. Februar 1842 5 Infertionspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pf., Neklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öſterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechauſchluß Nr. 16. Mek.(150 000 000) als Zuwachs zugefloffen. Vor⸗ behaltlich des Nachweiſes des Zuwachsſteueramtes oder des Steuerpflichtigen, daß ein anderer Preis als der aus dem Vertrag erſichtliche vereinbart war, wird daher als Erwerbspreis der aus der Vertragsvereinbarung erſichtliche Preis ohne Rückſicht auf den damaligen Wert des Grundſtücks zugrunde gelegt werden können, und 2s wird zu Ermittlungen über die Preisvereinbarung in der Hauptſache dann Anlaß gegeben werden, wenn die Preisangaben zuungunſten der Steuerveranlagung in offenſichtlichem Mißverhältnis zu dem Wert des Grundſtücks ſtehen, ohne daß Umſtände erſichtlich find, die dieſe Abweichung gerechtfertiat erſcheinen laſſe. Politiſche Runbſchan. Dentſchland »Die Regierung und Fürſt Bülow. Die Nordd. Allg. Ztg. ſchreibt:„Tie Wahlbetrachtungen dei Parteipreſſe haben die Flut dee gegenſeitigen Vorwürfe noch nicht erſchöpft. Toch klingen ſchon hier und da in die leidenſchaftliche Erörterung des Vergangenen be⸗ ſonnene Stimmen hinein, die an die bevorſtehenden ge⸗ meinſamen Aufgaben mahnen. Wenn es ſich dabei auch zunächſt um Prüfungen des Terrains handelt, ſo ver⸗ zeichnen wir doch gern ſolche Anſätze, die für die Ent⸗ wicklung der Beziehungen unter den ſtaatserhaltenden Parteien wertvoll werden können. In der praktiſchen Parlamentsarbeit wird ſich bald herausſtellen müſſen, ob der Wille der Parteten ſtark genug iſt, um die Er⸗ bitterung der letzten Jahre, die in der Wahlagitation kulminierte, erfolgreich zu überwinden. An Angriffen auf die Regierung hat es in der Preſſe auch weiterhin nicht gefehlt. Auch in den Etatsdebatten des Abgeord⸗ netenhauſes ſind ihr zahlreiche Vorwürſe gemacht worden. Die Verhandlungen im Reichstag werden der Regierung Gelegenheit geben, ſich mit ihren Kritikern auseinander⸗ zuſetzen. Leider hat man auch den Vorgänger des jetzigen Reichskanzlers mit Beſchuldigungen nicht verſchont. Die reuzzeitung“ iſt ſoweit gegangen, dem Fürſten Bülow Irreführung der konſervativen Parteiführer vorzuwerfen und von vertraulichen Verſprechungen des Fürſten an den Liberalismus zu reden, mit denen der Weg zur Schattenmonarchie und zum Republikanismus gepflaſtert zu ſein pfle.. So beſtimmt dieſe Behauptungen auf⸗ reten, ſo wenig ſind ſie begründet. Wir bedauern dieſe Angriffe auf den früheren Reichskanzler um ſo leb⸗ hafter, als er in der Abwehr nicht über die Freiheit des Parteipolitikers verfügt.“ * Eine bayreiſche Miniſterkriſis? Der Prinz⸗ regent empfing am Sonntag vormittag den Miniſter des Innern. Eine Stunde ſpäter hat das Geſamtminiſterium einen Rücktritt angekündigt. Der Eentſchluß des Ge⸗ amtminiſteriums, der eventuell nur formeller Natur ſein önnte, würde einen entſchiedenen Sieg der Zentrums⸗ mhänger im Miniſterium bedeuten. die die unbeauemen 8 Frauenſieg. Roman von Ludwig Biro. 8 7(Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) nicht ſagen. Ich bedaure die „Warum?“. 8 a Er hat eine Frau,“ ſagte ſie leiſe,„er hat Kinder. Ich habe geleſen, daß er viele Schulden hat.. Mein Gott, ich weiß, wie es iſt, wenn einer viel Schulden hat.“ Adam wiegte nachdenklich den Kopf, dann ſagte er Lrnüchtert, ruhiger geworden: „Ja, Edith, das iſt eine traurige Sache. Solche Menſchen darf man aber nicht bedauern. Ueberhaupt: für die ſchwachen Menſchen iſt in der Politik kein Platz; und anderswo auch nicht. Dieſes Mitleid iſt eine Dumm⸗ heit, ein höchſt überflüſſiges, ſchlechtes Ding; es ſchadet den übrigen Menſchen. Nur die ſtarken Menſchen haben das Recht zu leben, die Starken, die Geſunden, die 8 Schönen!“ Sie mußte ſich zurückhalten, um nicht aufzuſchreien. „Rein,“ ſagte ſie ſchmerzlich,„derartiges darfſt du man ſoll ſie bedauern.“ „Nein,“ erwiderte Adam,„das ſoll man nicht. Für die Krüppel wäre es beſſer, wenn ſie nicht lebten; 8 an müßte für ſie ein ſtilles, ſchmerzloſes Gift erfinden, für die leiblichen als für die ſeeliſchen Krüppel. und man wird es auch. Wir müßten in dieſer Be⸗ Rkehung wiede ein wenig auf die alten Spartaner zu⸗ — ſchwachen Menſchen, und R Hel den nau, haus pe, hen, des vic: vir erfüllt. 8 In der Mitte des Winters plauderten ſie ſchon über ihren Haushalt. „Kornel,“ 15 ſie,„wir werden ſehr ſparſam leben müſſen. Ich weiß, wie ſchrecklich es iſt, haben.“ „Ja, mein Herz.“ 5 Sie beſchloſſen, eine Wohnung von drei Zimmern zu nehmen. Das wird genügen, da kann man ſchon bequem leben, und dafür iſt Adams Einkommen voll⸗ kommen ausreichend. Im Dezember hatte Adam ſeine letzten kleinen Schulden abgezahlt, bis zum Mai hatte er ſo viel Geld geſpart, als er für die Wohnungsein⸗ richtung brauchte. Da wurden ſie aber auch ſchon unge⸗ duldig. Sie liebten und begehrten einander, hielten das längere Warten für ſinnlos und töricht. Sie kannten Schulden zu einander ſchon ſo gründlich, ihren Geſchmack, ihr Tem⸗ perament, ihr ganzes Sein war ſo übereinſtimmend, ihre Körper harmonierten ſo ſehr: die Körper zweier ſtarker, ſchöner, junger Menſchen— die Lippen des einen kannten die Lippen des anderen Eines Tages erbat Adam ſich wiederum eine Audienz beim alten Foglar und erhielt ſie auch. Er erklärte ihm: „Wir können nicht länger warten. Wir warten nicht länger!“ 5 Der alte Foglär gab nach einigem hochmütigen Zögern, kalt, aber nicht verletzend, ſeine Einwilligung zur Trauung. Da verſchaffte Adam ſich in zwei Tagen alle notwen igen, Papiere, erwirkte ſich in den nächſten zwei Tagen den ſtandesamtlichen Dispens, und eine „ Woche darauf fand die Trauung ſtatt. Foglärs waren zu Hauſe geblieben, Adam hatte zwei Freunde als Kauded mitgenommen, und ſonſt war niemand dabei. ach der Trauung gingen ſie einige Wochen auf Rei⸗ ſen, beſuchten auf dem Rückwege Adams Mutter, die in Fünfkirchen von ihrer kargen kleinen Penſion lebte, bezogen im Juni ihre neue Wohnung und begannen ein geregeltes Eheleben zu führen. Sie lebten glücklich und froh, waren wohlgelaunt, lachten und ſcherzten viel, liebten einander, freuten ſich miteinander und hatten, wenn es not tat, Geduld einer mit dem andern. Ihre Liebe blieb unverändert feurig, und ihre Freundſchaft ward immer feſter und ernſter. Die Frau ging jede Woche einmal zu ihren Eltern, blieb anderthalb Stunden dort, dann eilte ſie zu ihrem Gatten zurück, und ſie lachten vereint aus vollem Herzen darüber, wie die Alten noch immer dar⸗ auf warteten, daß ihre Ehe eine unglückliche werder müſſe. Gegen Ende September begannen Adams Augen wiederum zu ſchmerzen. Eines Abends fühlte er mitten im Schreiben ein äußerſt ſchmerzhaftes Stechen im rechten Auge, ſo daß er gezwungen war, die Feder niederzulegen und die Hand aufs Auge zu preſſen, um nicht aufzuſchreien. Als das Stechen nachgelaſſen hatte und er langſam die Hand ſinken liez, war im Aug⸗ apfel noch immer ein dumpfer und ſehr empfindlicher, faſt greifbarer Schmerz zurückgeblieben. Er beugte ſich über das Papier und begann wieder zu ſchreiben, aber es wollte ihm nicht ſo recht von der Hand gehen. Er kürzte ſeine Arbeit ab, übergab die Fortſetzung einem anderen, verließ die Redaktion und ging nach Hauſe. Am nächſten Nachmittag um drei Uhr ging er zu Doktor Juhäsz, ſeinem Freunde. „Alter Freund,“ ſagte er,„ich komme mit einer (Fortsetzung felt) 32. ̃²ĩ KT 2 VC beiniſter v. Frauendorffer und v. Pfaff aus dem Mini⸗ terium verdrängen wollen. Die Entſcheidung des Re⸗ zenten darüber, ob er das Entlaſſungsgeſuch annehmen vill, wird am Dienstag mittag erfolgen, zu einem Zeit⸗ zunkt, an dem der Ausgana der bayeriſchen Landtaas⸗ vahlen bereits berannt iſt. Siegt das Zentrum, jo wer⸗ den die Herren v. Frauendorfer und v. Pfaff wohl veichen müſſen, mit ihnen vielleicht das ganze Mini⸗ terium Podewils; wird es aus der Mehrheit gedrängt, ſo ſt damit eine durchaus neue Lage geſchaffen. 5 a Deſterreich⸗ Ungarn. 8 In Oeſterreich graſſiert wieder einmal die Obſtru klonsſeuche. Faſt ſämtliche öſterreichiſche Landtage ſind davon befallen. Ueber die Hälfte der für die Landtags⸗ ſeſſionen in Ausſicht genommenen ſechswöchigen Zeit⸗ ſpanne iſt ſchon verſtrichen, aber nur eine Minderheit der Landtage arbeitet, um wenigſtens die dringendſten Aufgaben zu erledigen. Zu den Landtagen, in welchen, wenn auch unter heftigen Kämpfen, gearbeitet wird, ge⸗ hören Niederöſterreich, Mähren, Schleſien, Kärnten, Salzburg, Vorarlberg, Krain und Trieſt. Im nieder⸗ öſterreichiſchen Landtag gibt es allerdings faſt täglich die wüſteſten Spaktakelſzenen, bei denen ſich namentlich die Chriſtlichſozialen und die chriſtlichſozialen Sezeſ⸗ ſioniſten, wie der Dr. Heilinger, in den Haaren liegen und eine 5 Maſſe ſchmutziger Parteiwäſche ewaſchen. Drei Landtage konnten wegen völliger usſichtsloſigkeit jedes Verſuches, ſie flott zu machen, überhaupt nicht einberufen werden, nämlich der böh⸗ miſche e e die Landtage von Bukowina und von Iſtrien. Der Landtag der Bukowina hat ſich gleich nach ſeiner Konſtitution im Juni 1911 wieder vertagen müſſen. Der Landtag von Iſtrien konnte bereits ſeit Jahren nicht zur Aufnahme ſeiner Arbeiten gelangen und auch die kürzlich unter dem Vorſitz des Statthalters Prinzen Konrad Hohenlohe eingeleiteten Verſtän⸗ digungsverhandlungen zwiſchen Italienern und Kroa⸗ ten ſind ergebnislos verlaufen. Im galiziſchen Land⸗ tag tobt der Kampf zwiſchen Ruthenen und Polen, der ſich namentlich um die Wahlreform dreht. Zurzeit iſt der galiziſche Landtag bis zum 3. Februar vertagt, weil wieder einmal Kompromißverhandlungen im Gange ſind. Der Landtag von Oberöſterreich iſt durch die Ob⸗ ſtruktion der Deutſchfreiheitlichen lahmgelegt. Auch hier handelt es ſich um den Kampf um eine Wahlreform. In Tirol mußten die Sitzungen des Landtages gleich nach Eröffnung unterbrochen werden, weil die Ita⸗ liener mit Obſtruktion drohen. Die Italiener wollen von der Regierung Garantien für den Bau der Fleims⸗ talbahn haben, während die Deutſchen von der Regie⸗ rung verlangen, daß zunächſt die Garantien für den Bau der Vintſchgaubahn gewährt werden. Da die Re⸗ gierung mit Rückſicht auf den gegenwärtigen Stand der Staatsfinanzen das Projekt der Fleimstalbahn als un⸗ ausführbar bezeichnet hat, hat die italieniſche Obſtruk⸗ tion tatſächlich eingeſetzt. Man kann alſo in Oeſterreich von einer wirklichen Landtagsmiſere ſprechen. Schweiz. Das Schweizer Volk hat das Bundesgeſetz betr. Eniführung der Verſicherung der Arbeiter 929 85 Krank⸗ heit und Unfall mit 284000 gegen 236 000 Stimmen angenommen. Alle deutſchſprechenden Kantone außer Appenzell und Thurgau ſtimmten dafür, alle franzöſiſch ſprechenden dagegen. Die erſte Vorlage war im Mai 1900 von allen Kantonen mit einer Mehrheit von nahezu 200 000 Stimmen abgelehnt worden. Die erſten Briefmarken des Fürſtentums Ll.iechtenſtein. Der kleinſte„Staat“ Mitteleuropas, das Fürſtentum Liechtenſtein, hat nun eigene Briefmarken im Werte zu 5, 10 und 25 Heller, erhalten, die ſehr hübſch ausgeführt ſind. Für die übrigen Werte gelten die öſterreichiſchen e 2 . 4 l Hand —— Marken. Ab 1. Januar 1912 ſind auch die Liechtenſtein⸗ ſchen Poſtanſtalten als gemeinſchaftlich mit Oeſterreich anzuſehen und als„k. k. öſterreichiſche und fürſtlich liech⸗ tenſteinſche“ zu bezeichnen, wie das bereits bei den Zoll⸗ ſtationen der Fall iſt. Bisher waren in dem kleinen Fürſtentum gemäß einem Poſtvertrag mit Oeſterreich nur öſterreichiſche Marken üblich. Die neu eingeführten liechtenſteinſchen Wertzeichen ſind den öſterreichiſchen ähn⸗ lich, zeigen aber das Bild des Fürſten Johann II. Lokales. Feckenheim, 6. Februar. z. Sichtbilder⸗Vorträge. Der zweite Jedermann zugängliche Lichtbilder⸗Vortrag mit dem höchſt aktuellen Thema„China und ſeine Bewohner“ findet morgen Abend 39 Uhr im Saale des„Zähringer Hofes“ ſtatt. Wir möchten bitten, dieſer idealen Einrichtung die weitgehendſte Unterſtützung durch zahlreiche Beteiligung zuteil werden zu laſſen. Der billige Preis von 1,50 Mk. für eine Abonne⸗ mentskarte 1912 ermöglicht auch weniger Bemittelten einige Stunden angenehmer Unterhaltung zu genießen. Aber auch der Einzelbeſuch iſt bei dem billigen Eintrittspreis von 10 Pfg. jedermann möglich. i * Kaiſer⸗Feier. Am vorletzten Sonntag fand im „Zähringer Hof“ die Kaiſer⸗Feier des hieſigen Militär⸗ vereins ſtatt; dieſelbe hatte ſich eines überaus guten Be⸗ ſuches zu erf reuen; Behörden, Lehrer, Freunde des Ver⸗ eins waren zahlreich vertreten. Die Feier geſtaltete ſich in ihrem Verlaufe zu einer von patriotiſchem Geiſte ge⸗ tragenenf Kundgebung und einem! treuen Bekenntnis der Erſchienenen zu Kuiſer und Reich. Der Gauvorſtand des Militärverbandes Herr Direktor Dr. Blum hielt! nach den Begrüßungsworten des Vorſitzenden Herrn Tranſter die Feſtrede; er ließ die Zeit der 3 Hohenzollernkaiſer vor dem geiſtigen Auge der z Feſtverſammlung ze vorüberziehen und ſchilderte die hohen Verdienſte unſeres Kaiſers um Heer und Flotte; er zeigte, wie viel im neuen Reich unter den Hohenzollern für Kunſt und Wiſſenſchaft für Handel, Gewerbe wie Induſtrie geſchehen ſei, wie Deutſchland an ſozialer Fürſorge Muſtergültiges geſchaffen habe. Mit einem 3fachen Hurrah auf den Kaiſer ſchloß ſeine Rede, auf welche die Kaiſerhymne folgte. Herr Pfarrer Kunz feierte das deutſche Vaterland; trotz allen Kampfes und Streites— ſo führte der Redner aus— ſind wir ein Volk, wie alle, wer wir auch ſeien, ein Volk durch Hei⸗ mat, Sitte und Sprache, durch unſere geſchichtliche Ver⸗ gangenheit wie unſer gemeinſames Hoffen auf eine glüͤck⸗ liche Zukunft für unſer deutſches Vaterland. Vergeſſen wir des vaterländiſchen Gedankens, dann würden wir uns aufgeben und würden ein Raub anderer Völker. Mit einem Hoch auf Vaterland und unſere Veteranen ſchloß der Redner.„Deutſchland, Deutſchland über alles“ be⸗ kannte die Verſammlung im Geſang unſeres National- liedes. Auch unſerer engeren badiſchen Heimat wurde nicht vergeſſen. Herr Pfarrer Pfenning ſchilderte in ſeiner von Liebe zu unferem Badnerland durchdrungenen An⸗ ſprache das Werden unſeres Großherzogtums unſer Napo⸗ leon I., die Stammesverſchiedenheit und Stammeseigenart ſeiner Bewohner. Trotzdem fühlen ſich alle als ein Volk in treuer gemeinſamer Anhänglichkeit an das Fürſtenhaus. Unſerem Großherzog Friedrich II. galt ſein Hoch, worauf die Feſtverſammlung das„Heil, unſerem Fürſten Heil“ ſang. Theatraliſche Aufführungen und Vorträge leiteten den geſelligen Teil ein. Möchte auch in kommenden Zei⸗ ten dieſe Feier alljährlich für alle treu zu Kaiſer und Reich Stehenden eine Gelegenheit ſein zur gemeinſamen Bedenknis ihrer Treue gegen den Kaiſer und Fuͤrſten und ihrer Liebe zum Vaterland. Kath. Arbeiterverein. Am Sonntag hielt der hieſige kath. Arbeiterverein im Saale„Zur Kapelle“ ſeine Generalverſammlung ab. Herr Pfarrer Pfenning eroͤffnete als Präſes des Vereins die Verſammlung u. erſtattete den Tätigkeitsbericht, welcher erkennen lies, was für eine Arbeit geleiſtet wurde. Die Mitgliederzahl iſt ſeit dem 4jährigen Beſtehen des Vereins von 37 auf 208 geſtiegen, das iſt ein Aufſchwung wie ihn wohl ſelten ein Verein aufzuweiſen hat. Die Arbeit auf religiöſem, auf wirtſchaftlichem und ſozialem Gebiete wurde der Verſammlung vor Augen ge⸗ führt, deſonders die Sammelſparkaſſe, durch welche ſeid ihrem halbjährigen Beſtehen bis heute 1911 Mk. geſpart wurden, gewiß ein Zeichen wie mancher Arbeitergroſchen gut angelegt werden kann, wodurch ſich ein Arbeiter in Zeit der Not ſelbſt helfen kann. Weiter wurde der gemein⸗ ſame Kohlenbezug, welcher den Mitgliedern auch Vorteile bringt, gut in Anſpruch genommen, ſodaß man auf weitere gemeinſame Einkäufe übergehen ird. Auch ein Geſchenk für die Waſſerbeſchädigten im Taubertal, im Betrag von 20 Mk. wurde vom Verein abgeſchickt. Der Kaſſenbericht, welcher vom Kaſſier Herrn Philipp Schreck verleſen wurde iſt ein ſehr guter, ſo daß der Verein mit ſeinem Kaſſen⸗ beſtand von 442 Mk getroſt in die Zuknnft ſehen kann, für ſeine Arbeit wurde ihm der Dank ausgeſprochen. Bei den Wahlen wurden einige Vertrauensleute neu gewählt, dagegen mußten der Vorſtand, Schriftführer, Kaſſier und beide Obleute ihre alten Poſten wieder einnehmen, was von der Verſammlung lebhaft begrüßt wurde. Bei Punkt Verſchiedenes wurde noch mancher Gedanke ausgetauſcht, welcher ſich einer lebhaften Diskuſſion anſchloß. Um 6 Uhr ſchloß der Hochw. Präſes„mit Worten des Dankes und der Aufforderung im neuen Vereinsjahr tüchtig weiter zu ar⸗ beiten für den Verein, zum Nutzen ſeiner Mitglieder und der Chriſtlichen Arbeiter, die Verſammlung. — Sternſchnuppenfälle. Im Februar finden regelmäßig eine Reihe von Sternſchnuppenfälle ſtatt, die jedoch faſt durchgehends nur geringe Frequenz beſitzen. Ihre Ausſtrahlungspunkte liegen im Sternbild des Fuhr⸗ manns(10. Februar), in der Schlange(15. Februar), in den Jagdhunden, im Großen Bären und im Herku⸗ les(20. Februar.) — Fachprüfungen. Auf Grund der Verfügung des K. Miniſteriums des Kirchen- und Schulweſens vom 9. Dezember 1899, betreffend die ſtaatlichen Prüfungen der Lehrerinnen für weibliche Handarbeiten, werden, wenn ſich je mindeſtens 3 zulaſſungsfähige Bewerberinnen melden, im Mai ds. Is. die höhere Prüfung für den Handarbeitsunterricht ſowie die Fachprüfungen im Klei⸗ dermachen und im Sticken und Zeichnen in Stuttgart abgehalten werden. Die Bewerberinnen haben ihre Mel⸗ dung unter genauer Bezeichnung der Prüfung oder der Prüfungen, zu denen ſie zugelaſſen werden wollen, bis ſpäteſtens 1. April d. Is. unter der Adreſſe„An die Kanzlei des K. Gewerbe⸗Oberſchulrats in Stuttgart“ mit den erforderlichen Belegen einzureichen. — Schneefall und Froſt. Die Wetterlage, die die reichlichen Schneefälle veranlaßt hat, war charak⸗ teriſiert durch einen Luftwirbel, der über der Oſtſee und den ruſſiſchen Oſtſeeprovinzen lag, von dem aus dann aber noch eine Rinne tiefen Druckes durch ganz Deutſch⸗ land hindurch bis nach dem weſtlichen Frankreich zog. Ganz Europa war unter den Einfluß eines kräftigen Niederdrucks geraten und bei uns nahm der Luftdruck ſo ſtark ab, daß wir geſtern abend nur noch einen Baro⸗ meterſtand von 722 Millimeter verzeichneten. Im weſt⸗ lichen Frankreich gingen die Niederſchläge geſtern noch als Regen nieder, an einzelnen Orten herrſchte ſogar eine Temperatur von + 17 Grad. In Deutſchland und den e Gebieten, namentlich im Norden, ſind diesmal ausgedehnte Schneefälle erfolgt. Kalte Nord⸗ winde, die im Norden Europas herrſchend geworden ſind, verurſachen dort ſehr ſcharfe Kälte und diefe Winde dringen auch ſüdwärts vor und verpflanzen die Kälte nach Norddeutſchland und weiter ſüdwärts. Im äußerſten Nordweſten Europas zeigt ſich ein neuer Hochdruck, der einen Morthaß aonent das Teſtland von Eurova aus⸗ 8 e 5 8 führt. Seine Stellung laßt für die nächſten Tage kaltes ſich ſtrenge Kälts? gerne da, wo große Schneemaſſen liegen.— Die ſtarke jälte, die ſo unvermutet und heftig hereinbrach, hat nicht lange angehalten. Strenge Herren regieren nicht Wetter erwarten; zudem entwickelt lange. Die Kältewelle, die von Norden her das ganze europäiſche Feſtland überflutete, erreichte am Sonntag vormittag ihren Hohepunkt, iſt dann aver am geprrigen Die Kälte hatte teilweiſe an Ort und Stelle ihre Ur⸗ ſache in der nächtlichen Wärmeausſtrahlung bei klarem Himmel, hauptſächlich aber in der eingetretenen kalten Nordoſtſtrömung. Am Freitag reichte der ſtrenge Froſt nur bis Mittelſchweden und den Süden von Finland, dann am Samstag bis Norddeutſchland und Polen (Aachen— 15 Gr., Bromberg— 18 Gr., Warſchau — 14 Gr.) Erſt am Sonntag gelangte die ſtrenge Kälte auch zu uns und ſteigerte ſich in der Nacht zum Sonntag 18 Gr., in Karlsruhe auf— 19 Gr., in München auf — 23 Gr., in Freudenſtadt auf— 18 Gr. Münſingen auf— 26 Gr. Nach dem Aufhören der eiſigen Nordoſtſtrömung hat die Kälte nachgelaſſen. — Poſtanwärterinnen. Bei der Generaldirektion der Poſten und Telegraphen wird im Monat März eine Aufnahmeprüfung für Poſtanwärterinnen gehalten wer⸗ den. Die Geſuche um Zulaſſung zur Prüfung ſind an die Generaldirektion zu richten und bei den nächſtgelege⸗ zen Poſtämtern(in Stuttgart das Telegraphenamt) bis mum 20. Februar einzureichen. ——ů Aus Nah und Fern. in Stuttgart auf— 20 Gr., in Friedrichshafen auf— ä () Karlsruhe, 5. Febr. Am Mittwoch fand im Rathausſaal die konſtituierende Verſammlung des Ko⸗ mitees zur Gründung eines„Jung⸗Deutſchland⸗Bundes Baden“ ſtatt. In der Sitzung des Komitees, dem Prinz Max von Baden, Dr. Binz, Geh. Rat Prof. Dr. Eng⸗ ler, Generalleutnant z. D. Jägerſchmid, Stadtſchulrat a. D. Hofrat Specht und Galeriedirektor Dr. wird in den nächſten Tagen veröffentlicht. () Karlsruhe, 5. Febr. Im abgelaufenen Jahre ſind die nachſtehenden Zweigvereine des badiſchen Frauen⸗ vereines, ihrem Anſehen entſprechend, in den Landes⸗ verband aufgenommen worden: Kälbertshauſen(A. Mosbach), Korb(A. Adelsheim), Malſch(Ettlingen), Schönbrunn⸗Moßbrunn(A. Eberbach), Sitzenkirch(A. Müllheim), Tairnbach(A. Wiesloch) und Unteröwisheim (A. Bruchſal.) Die Geſamtzahl der Zweigvereine iſt da⸗ mit auf 423 geſtiegen.— Die Tätigkeit der Zweigvereine auf dem für die Volksernährung ſo wichtigen Gebiet der hauswirtſchaftlichen Unterweiſung iſt gegenüber dem Vorjahre in dieſem Winter eine viel regere. 20 Zweig⸗ vereine in allen Teilen des Landes haben mit Beihilfe des Hauptvereins Kochkurſe veranſtaltet, die teilweiſe noch im Gange ſind. Im Hinblick auf die Fleiſchteuerung wurden beſondere Fiſchkochkurſe von drei Vereinen ab⸗ gehalten. i a (˖) Grünwinkel(A. Karlsruhe), 5. Febr. In der Bilanzſitzung des Aufſichtsrats der Geſellſchaft für Brauerei, Spiritus⸗ und Preßhefe⸗Fabrikation, vorm. G. Sinner hier, wurde beſchloſſen, bei gleichen Abſchrei⸗ bungen wie im Vorjahre und bei einer Sonderabſchrei⸗ bung von 300 000 Mk. auf die Erwerbung Weitz⸗Lüne⸗ burg der Generalverſammlung die Verteilung einer Di⸗ vidende von 12 Prozent bei eines etwas höheren Gewinn⸗ vortrag in Voranſchlag zu bringen. Ferner wurde be⸗ ſchlloſſen, der Generalverſammlung die Erhöhung des Aktienkapitals um eine Million vorzuſchlagen. Die Ak⸗ tien ſollen den alten Aktionären im Verhältnis von 6 zu 1 zum Kurſe von 170 Prozent angeboten werden. () Mannheim, 5. Febr. Der 18 Jahre alte Jungſchmied Franz Weiß, der geſtern morgen bei der Reparatur eines Radkaſtens eines im Mühlauhafen lie⸗ genden Fendelſchen Bootes durch die Exploſion einer Ben⸗ zinlampe ſchwere Verletzungen erlitt, iſt nachts im Allg. Krankenhaus ſeinen Verletzungen erlegen. () Baden⸗Baden, 5. Febr. Der Luftkreuzer „Schwaben“, der zurzeit in der Halle in Oos ſtatio⸗ niert iſt, ſoll im laufenden Jahr drei Monate und im Jahre 1913 fünf Monate in Hamburg untergebracht werden. Die während dieſer Zeit von dort aus zu un⸗ ternehmenden Vergnügungsfahrten haben ſich auch übe die Nordſee zu erſtrecken, da das preußiſche Krieg⸗ miniſterium auf ſolche Flüge großen Wert legt. (J Baden⸗VBaden, 5. Febr. In der unker den Vorſitz des Präſidenten Freiherrn von Wenningen⸗Ullne hier abgehaltenen Generalverſammlung des internationa- len Klubs wurde der Rechnungsabſchluß für 1911 er⸗ ſtattet. Der Abſchluß iſt als recht günſtig zu bezeichnen. Der Beſuch der Rennen war dank dem andauernden herrlachen Wetter beſſer als in den früheren Jahren. Der Umſatz am Totaliſator ſteigerte ſich im letzten Jahr zu der vorher nicht erreichten Höhe von 1319 100 Mk. (An Vorwetten allein ſind eingegangen 195 325 Mk.). Den zweitbeſten Umſatz lieferte das Jahr 1910 mit 1219 420 Mk. In ſportlicher Beziehung verlief das Meeting ebenfalls ſehr gut, wenn auch die Beteiligung der Ställe nicht ſo rege war, wie man es im Hinblick auf die Erhöhung der Rennpreiſe erhofft hatte. waren zwar etwas zahlreicher als im Jahre 1910; da⸗ gegen iſt die Zahl der ſtartenden Pferde von 258 auf 194 zurückgegangen. Das Budget für 1912, das eine aber malige Erhöhung der Rennpreiſe von 529000 Mk. auf 544 820 Mk. vorſieht, fand einſtimmige Genehmigung, Ebenſo wurde der Neubau des techniſchen Gebäudes und 5 1 Die Nennungen einſchließlich der höheren Einſatzzahlungen und in Hans Thoma angehören, wurden die Satzungen des Bundes ſowie ein zu erlaſſender Aufruf feſtgeſetzt. Der Auf einiger Nebenanlagen in Iffezheim genehmigt. Hierau wurde Oberregierungsrat a. D. Ulrich von Oertzen zum Vizepräſidenten gewählt und der bisherige Vizepräſident Oberlandſtallmeiſter Graf Georg Lehndorff zum Ehren⸗ mitglied ernannt. Im Anſchluß an die Generalverſamm lung fand eine Sitzung des internationalen Renn⸗Ko⸗ mitees ſtatt, in der das diesjährige Programm feſtgeſetzt wurde. Das Meeting 1912 wird wieder an 6 Tagen, und zwar in der Zeit vom Freitaa den 23. Aua ne en — 8 8 bis Sonntag den 1. September abgehalten werden. In das Rennkomitee wurde Oberſtallmeiſter Freiherr Gehr von Schweppenburg und in das Schiedsgericht Graf Franz Egon Wolff⸗Metternich gewählt. ( Eſchelbach, 5. Febr. Nachdem vor 14 Tagen hier in einer Zigarrenfabrik die Arbeit eingeſchränkt worden war, hat ſeit Montag eine zweite Firma die Arbeitszeit abgekürzt. Schwetzingen, 5. Febr. In der letzten Nach gegen halb 12 Uhr wurde ein Plankſtadter Bahnarbeiter bei der Ueberführung in der Karl⸗Theodorſtraße von hieſigen Burſchen überfallen und durch Meſſerſtiche er heblich verletzt. Die Meſſerſtecher wurden zur Anzeige gebracht. ö. 100 i be Neues aus aller Welt. Der Todesſturz des Fallſchirmerfinders Reichelt. Einen ſchrecklichen Tod fand am Sonntag ein Fallſchirmkonſtrukteur, der Damenſchneider Franz Rei⸗ chelt in Paris, ein gebürtiger Oeſterreicher, der ſich von dem etwa 60 Meter hohen erſten Stockwerk des Eifel⸗ turms hinabſtürzte, um die Zuverläſſigkeit eines von ihm erfundenen Aeroplanſchirms darzutun. Reichel hatte mit dem Fallſchirm ſchon mehrere Verſuche unter- nommen, indem er damit bekleidete Puppen vom Dack ſeines Hauſes in den Hof hinab ſchleuderte. Das Ver⸗ trauen Reichelts zu ſeinem Erfolg war ſo groß, daß en ſchon ſeit einem Jahr vom Polizeipräfekten die Er⸗ laubnis erbeten hatte, den Verſuch ſelbſt von der Platt⸗ form des erſten Stocks des Eifelturms anſtellen zu dülr⸗ fen. Sonntag morgen 8 Uhr erſchien er nun mit ſeinem Schirm, um das Experiment auszuführen. Auf der Plattform des erſten Stockwerks angelangt, ſchwang er ſich auf einen Tiſch und, nachdem er die Kaputze ent⸗ faltet hatte, ſetzte er mit weitem Sprung über das Ge⸗ länder; aber der Fallſchirm öffnete ſich nicht, und ſtatt im Gleitflueg niederzuſinken, wie er vorher verkündet hatte, ſtürzte der Unglückliche ſenkrecht in die Tiefe. Nach kaum 4 Sekunden prallte der Körper vor den ſchreckens⸗ ſtarren Zuſchauern dröhnend auf dem harten Platten⸗ boden auf. Man eilte herbei und befreite den Abge⸗ ſtürzten von den ihn umgebenden Stoffen; doch war der kühne Schneider bereits kot. Er war auf die Füße ge⸗ fallen und hatte die Arme, die Beine, das Becken und die Wirbelſäule gebrochen. Ein Deſerteur vom Freiberger Jägerbatail⸗ lon, der Rekrut Schlegel aus Zwönitz(Erzgeb.), wurde Dienstag in der Mittagsſtunde in einer an der Chem⸗ nitzer Straße in Oederan ſtehenden Scheune mit er⸗ frorenen Füßen aufgefunden. Der junge Mann hatte ſich am vorletzten Mittwoch abend aus ſeiner Garniſon entfernt, in der Abſicht, ſich das Leben zu nehmen. In der Nacht auf Donnerstag hat er im Wald genächtigt. In der folgenden Nacht hat er ſich durch Loszwängung des Tores Eingang in die verſchloſſene Scheune ver⸗ ſchafft und auf dem Boden Herſelben faſt vier Tage lang ohne jede Nahrung kampiert. Nach den eigenen Angaben des Schlegel hat er ſich aus Furcht vor einer u erwartenden geringen Strafe von der Truppe ent⸗ ernt. , Sqhrecklicher Tod. Der 86jährige Gründer und Mitinhaber der Weltfirma Hecker Sohn, A.⸗G., Blech⸗ und Lackierwaren, Bernsbach i. S., Auguſt Hecker, iſt in ſeiner Fabrik tödlich verunglückt, indem er der Ma⸗ ſchine zu nahe kam, in das Getriebe hineingezogen und zu einer unförmlichen Maſſe zerriſſen wurde. * Bismarck und Haby. Als die neue Barttracht aufkam, die durch Kaiſer Wilhelm in der ganzen Welt unter dem Schlagwort„Es iſt erreicht“ bekannt und berühmt wurde, ſoll Bismarck eines Tages ſeinen Bar⸗ bier, der natürlich, als zur Zunft gehörig, die neue Mode mitmachte, gefragt haben:„Sagen Sie, ſind Sie gereizt?“ Auf die ſo erſtaunte Verneinung dieſer Frage erklärte Bismarck,„daß der ſo friſierte und be⸗ handelte Bart auf ihn den Eindruck unmotivierter Ge⸗ reiztheit mache.“ Ob dieſe Anekdote wahr iſt? Wer weiß es. Ihr Gewährsmann aber iſt kein ge⸗ ringerer als Gerhart Hauptmann, der ſie in ſeinen neuen, augenblicklich in einer Tageszeitung erſcheinenden Roman „Atlantis“ mit eingeflochten hat. FJurchtbare Familientragödie. In einem Orte bei Moineſchti(Rumänien) hat ſich eine fürchter⸗ liche Familietragödie zugetragen. Der Bürgermeiſter Cuſchnarjuc, der mit ſeiner jungen Gattin in Unfrieden lebte, weil er ſie der Untreue mit ſeinem eigenen Vater beſchuldigte, erhielt ein anonymes Schreiben ins Rat⸗ haus, in dem ihm zu ſeinem 3 Monate alten Kinde, das eigentlich ſeine Schweſter ſei, gratuliert wurde. Der Bürgermeiſter lockte darauf ſeinen alten Vater nach Hauſe und machte ihn in ſeiner Wohnung betrunken. In der Nacht ſchnitt er mit einem Meſſer ſeiner Gattin den Hals durch, tötete darauf ſeinen Vater durch einen Axthieb und ſchließlich auch noch den Säugling. Die drei Leichen ſchleppte er vor das Haus und ließ ſie im Schnee liegen. Morgens begab er ſich ſelbſt zur Polizei und machte ohne die geringſte Reue Anzeige. Der Schreiber des anonymen Briefes, ein Nachbar, der ſich nur einen Scherz gemacht haben wollte, wurde mit dem Mörder verhaftet. * Stadttheater⸗Brand. in der Nacht zum Sonntag iſt das Stadttheater in eifswald ſamt dem Konzerthaus vollſtändig ausgebrannt. Von einem Nach⸗ barhaus, auf das die Flammen übergriffen, ſtürzte der Dachſtuhl ein. Das Löſchen wurde durch die ſtrenge Kälte ſehr erſchwert. Vitriolattentat gegen die Geliebte. Die Volksſchullehrerin Schmetterling in Czernowitz iſt die⸗ ſer Tage das Opfer eines Vitriolattentates geworden. Sie hatte früher mit dem Rechtsanwaltskandidaten Dr. Landner ein Liebesverhältnis; nach einer Entzweiung lehnte ſie aber alle Annäherungsverſuche ab. Dr. Land⸗ ner drang nun in das Klaſſenzimmer ein, in dem Fräu⸗ lein Schmetterling unterrichtete, und goß ihr den In⸗ halt einer Flaſche mit Vitriol in das Geſicht. Dann ſtürzke ſich der Rachedurſtige auf die laut Schreiende und verſetzte ihr mehrere Meſſerſtiche. Die Schwerver⸗ letzte wurde in bewußtloſem Zuſtande ins Krankenhaus gebracht, während der Attentäter verhaftet wurde. * Der Aetna in Tätigkeit. Wie aus Taormina gemeldet wird, begann am Samstag morgen gegen 11 Uhr ein ſtarker Ausbruch des Aelna. Ungeheure Aſchen⸗ Dienstag, den 6. Februar etwas Ausser gewöhnliches und sind unsere Angebote von ganz hervorragender beginnt unser billiger Kleiderstoff-Verkauf Wir bieten mit diesem Verkauf Preiswürdigkeit Grosse Posten Reste zu enorm billigen Preisen fur Kleider, Röcke und Blusen ausreichend Stadt Taormina iſt von Reiſenden überfüllt, die alle dem wunderbaren Naturſchauſpiel beiwohnen wollen. Di⸗ Hochſommer verſetzt glaubt. Wermiſchtes. Moderne Schiffspaläſte. Der öſterreichiſche Schiffahrtspolitiker, Abg. Leopold Frhr. v. Chlumecky veröffentlicht in dem jüngſt erſchienenen Heft der von ihm herausgegebenen Oeſterreichiſchen Rundſchau einen ſich mit der Hamburg⸗Amerika⸗Linie befaßt. Er erwähnt hierbei auch der drei neuen, jetzt in Bau befindlichen haben die Dimenſionen ſchon eine ſchwinde egende was dieſer Raumgehalt von 50 000 Tonnen bedeutet. Eher noch finden wir uns zurecht, wenn wir hören, daß daß wir mehr als einen Kilometer zu laufen haben, und daß die Breite des Schiffes mit ihren 30 Metern der Front eines großen Hauſes entſpricht. Von ſchwin⸗ delnder Höhe ſieht der Kapitän auf die ſchwimmende Stadt herab. Elf Stockwerke türmen ſich übereinander ſteine, die ſich 55 Meter oberhalb des Kieles befinden. Nahezu 5200 Menſchen wird dieſer Koloß beherbergen, darunter über 700 Paſſagiere erſter Klaſſe. Dieſen ſtehen zum großen Teil Wohnräume zur Verfügung, welche großer Orientierungskunſt, um ſich nicht zu verirren, Straßen, in denen wir faſt nur eines vermiſſen: die Straßenbahn, die uns raſcher ans Ziel führt. Vielleicht der neue Dampfer birgt, ein regelrechtes Schwimmbad mit Trampolin, Kabinen, Abteilung für Nichtſchwimmer, ſowie anſtoßende Maſſage und Turnräumlichkeiten.“ Kleiderstoffe in schwarz und tarbig sowie Herren Anzugstoffe kaufen Sie gut und billig bei J. Lindemann, Mannheim F 2, 7. Rabattmarken oder 6% in ber. 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In der vertikalen Richtung geht es noch, da führt uns der Lift in das gewünſchte Stockwerk, aber in der horizontalen bedarf es tatſächlich trotz aller Aufſchriften und Wegtafeln, welche den ein⸗ 5 zelnen Decks den Charakter von Straßen geben— von wird, wie ſo manche Jules⸗Verniade ihre Verwirklichung gefunder. hat, auch die barocke Idee der Straßenbahn auf dem Meere dereinſt zur Wahrheit werden. Solch eine zur Tatſache gewordene Jules⸗Verniade iſt das Meer auf dem Meere— das große Schwimmbaſſin, das Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim 1 VPPPPPPPPPPPCCCCCCCVCCVVCC VVV 5 5 8 5 N l neuen Veſtimmungen. Die Invaliden⸗ und Hinter⸗ . bliebenen⸗Verſicherung betr. 1. Nach Art. 2 des Einführungsgeſetzes zur Reichs⸗ verſicherungsordnung vom 19. Juli 1911(K. Geſ. Bl. S. 839), treten die Vorſchriften ihres Vierten Buches— Darlegungen über die Anvaliden⸗ und Hinterbliebenenverſicherung— und die zu ihrer Durchführung erforderlichen anderen Vorſchriften der Reichs verſicherungsordnung mit dem 1. Januar 1912 in Kraft. Mit dieſem Tag treten die genannten Vorſchriften, ſoweit das Einführungsgeſeß nichts anderes beſtimmt, an Stelle des Invalideuverſicherungsgeſetzes in der Faſſung der Bekanntmachung vom 19. Juli 1899(Reichsgeſetzblatt Seite 463). 2. Das materielle Recht der Invalidenverſicherung erfährt mit Wirkung von dem genannten Tag an folgende Aenderungen: a) In die Verſicherungspflicht werden neu einbezogen unter der Vorausſetzung, daß ihr Jahresarbeitsver⸗ dienſt 2000 Mk. nicht überſteigt:—— Gehilfen und Lehrlinge in Apotheken, Bühnen⸗ und Orcheſtermitglieder ohne Rückſicht auf den Kunſtwert der Leiſtungen(R. V. O. 8 1226). b) Die Wochenbeiträge ſind erhöht; ſie betragen in Lohnklaſſe 1 1 Pfg.(bis jetzt 3 Pfg) O0„ 24„ 4„ IV 40 30„ „ 1 36„ (R. V. O. 8 1392). e) Vom 1. Januar ab werden Zuſatzmarken zum Preiſe von 1 Mk. ausgegeben. Durch die Ver⸗ wendung von Zuſatzmarken wird der Anſpruch auf Zuſatzrente für den Fall der Invalidität erworben. Jeder Verſicherte kann zu jeder Zeit und in beliebiger Zahl Zuſatzmarken einer beliebigen Verſicherungs⸗ anſtalt in die Quittungskarte einkleben(R. V. O. 88 1472 ff). d) Die Leiſtungen der Invalidenverſicherung ſind er⸗ weitert. Neben Invaliden und Altersrente hat der Verſichert? auch Anſpruch auf Hinterbliebenen ⸗ Fürſorge, welche beſteht in Witwenrente, Waiſenrente, Witwengeld und Waiſenausfteuer(R. V. O. 88 1258 ff). Witwenrente erhält nur die dauernd invalide Witwe nach dem Tode ihres verſicherten Ghemannes, Waiſenrente erhalten nur Kinder unter 15 Jahren; Witwerrente erhält nach dem Tode der verficherten Ehefrau nur der erwerbsunfähige Witwer, falls die Ehefrau aus ihrem Arbeitsverdienſte den Lebensunterhalt der Familie ganz oder überwiegend beſtritteu hat, ſo lange er bedürftig iſt; Witwengeld erhält die verſicherte Witwe nach dem Tode ihres verſicherten Ehemannes unter den Vorausſetzungen des§ 1252 R. V. O.; unter den gleichen Voraus⸗ ſetzungen wird die Waiſenausſteuer den Waiſen bei Vollendung des 15. Lebensjahres ausbezahlt. Keinen Anſpruch auf Hinterbliebenenfürſorge haben die Hinterbliebenen ſolcher Verſicherter, welche am 1. Januar 1912 bereits geſtorben waren; des⸗ gleichen haben keinen Anſpruch die Hinterbliebenen . 2 ſolcher Verſicherter, welche am 1. Januar 1912 bereits 3 für jedes Kind um Sen; dauernd erwerbsunfähig waren und dann verſtorben ſind, ohne inzwiſchen die Erwerbsfähigkeit wieder erlangt zu haben.(Einf. Geſ. zur R. V. O. Art. 71 Abſ. 1 und 2.) Hat der Empfänger einer Invalidenrente Kinder unter 15 Jahren, ſo erhöht ſich die Invalidenrente 10 bis zu dem höchſten/ fachen Betrage der Juvalidenrente. Dieſen Anſpruch haben aber nur die Empfänger von Invalidenrenten, deren Invalidität nach dem 31. Dezember 1911 eingetreten iſt oder deren Krankenrente nach dieſem Tage be⸗ ginnt(R. V. O.§ 1291; Einf. Geſ. zur R. V. O. Art. 71 Abſ. 8). Die Rückerſtattung der Hälfte der Beiträge, ins⸗ beſondere bei Verheiratung weiblicher Verſicherter, fällt vom 1. Januar 1912 an weg.(Vergl. hierzu Einf. Geſ. zur R. V. O. Art. 76.) f Durch freiwillige Weiterverſicherung kann der An⸗ ſpruch auf ſämtliche Leiſtungen aufrecht erhalten werden.(R. V. O. 88 1244, 1279, 1289.) 3. Bis zur Errichtung der Verſicherungs⸗ und Ober⸗ verſicherungsämter, die auf 1. Juli 1912 in Aus ſicht ge⸗ nommen ſind, treten bei Handhabung der Invaliden⸗ und Hinterbliebenenverſicherung an Stelle der Verſicherungs⸗ aͤmter die Bezirksämter und an Stelle der Oberveſicherungs⸗ ämter die Schiedsgerichte für Arbeiterverſicherung(zu vergl. Bekanntmachung vom 16. Dezember 1911, die Einführung der Reichs verſicherungsordnung hier die vorläufige Be⸗ ſtellung der Verſicherungsbehörden betr. Geſetzes⸗ und Verordnungsblatt 1911, S. 537). Jeckenheim, 26. Januar 1912. Bürgermeiſteramt: Volz. Schmitt. Bekanntmachung. Die Unterſtützung aus dem churpfälziſchen Waiſen⸗ fond in Mannheim für das Jahr 1912 betr. Die Bürgermeiſterämter des Bezirks werden darauf auf⸗ merkſam gemacht, daß Geſuche um Unterſtützung aus dem churpfälziſchen Waiſenfond ſpäteſtens bis zum 15. März l. Js. hierher vorzulegen ſind. f Mannheim, den 1. Februar 1912. Gr. gezirksamt Abt. Ill. Vorſtehendes bringen wir mit dem Anfügen zur Kenntnis, daß Geſuche bis längſtens 10. März ds. Js. an uns einzureichen ſind. s geckenheim, den 6. Februar 1912. Gemeinderat: Volz. Koch. S choeineseuche. Unter dem Schweinebeſtand des Flaſchenbierhändlers Maile in Räfertal, Käfertalerſtr. 201 a it die Schweine⸗ ſeuche ausgebrochen. i geckenheim, den 5. Februar 1912. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. gapbalgcſelſchaft L898 Curwvettin 1808 Mittwoch, den 7 Februar, ½9 Uhr abends im Saale des„Zähringer Hofes“ Lichtbilder-Vortrag China und seine Bewohner. Unſere Mitglieder ſowie die verehrl. Abonnenten haben freien Eintritt. Für ſonſtige Beſucher Einteittspreis 10 Pfg. Familienabonnementskarten für alle Vorträge 1912 zum Preis von 1.50 Mk. ſind am Saaleingang erhältlich. Wir laden zu zahlreichem Beſuch freundlichſt ein. . Die Kommiſſton. Arbeiter-Nadfahrer-Verein„Solidarität“ Seckenheim Am Sonntag, den 11. Jebruar 1912, hält der Verein im„Deutſchen Hof“ eine b Abend- Unterhaltung ab. Zum Vortrag gelangen humoriſtiſche und geſangliche Aufführungen, ferner Auftreten der berühmten Kuuſt⸗ fahrer und Akrobaten aus Mannheim. Anfang 7 Uhr.— Von 11 Uhr ab 9 Ball. 94) Die Kemmiſſton. Ffeſw. Sanſtätskolonne Seckenbeim. Mittwoch, den 7. Februar, abends ½ Uhr Uebung in der Friedrichs⸗Schule. Es iſt dringend notwendig, daß ſämmtliche Mitglieder erſcheinen. Der Koleunenführer. Kath. Arbefter verein Seckenheim(E. Mittwoch, den 7. ds. ts, abends /49 Uhr Unterrichtskurs. Der Vorſtand. Arbeiterinnen finden dauernde lohnende Beſchäftigung in unſeren Fabriken Ladenburg u. Neckarau. Tabrik wasserdichter Wäsche Lenel, Bensinger 8 Co. 92 Ladenburg. warten zu Stückhölzer geeignet haben momentan ein großes Quantum abzugeben. Ilenzel à Co. a.. b. n. 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