n Neckar. Seckenhelmer Hnzeiger, Jlussheimer Nnzeiger, Heckarhauser Zeitnng, Edinger Zeitung Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Znſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Qnartal Mk. 1.50. Die Eröffnung des Reichstags. Berlin, 7. Febr. Heute iſt das deutſche Reichsparlament feierlich er⸗ öffnet worden. Zuvor fand für die Mitglieder der evangeliſchen Kirche in der Schloßkapelle ein Gottes⸗ dienſt ſtatt. Der Kaiſer, der die Uniform der Garde du corps mit dem Adlerhelm trug, betrat die Kapelle in feierlichem Zug mit den Prinzen Eitel Friedrich, Auguſt, Wilhelm, Oskar und Joachim, dem Fürſten von Dohenzollern u. a. Um balb 12 Uhr hatte in der St. Hedwigkirche für die Mitglieder der katholiſchen ſtirche ebenfalls Gottesdienſt ſtattgefunden. Um 12 Uhr fanden ſich die Abgeordneten im Wei⸗ zen Saal zuſammen und ſtellten ſich dem Thron ge⸗ genüber auf. Die Generalität nahm an der Kapellen⸗ eite Aufſtellung, die Miniſter und Räte an der Luſt⸗ gartenſeite. Die Mitglieder des Bundesrats nahmen inks vom Thron ihren Platz ein. Inzwiſchen waren die Reichsinſignien durch eine Eskorte von zwei Offizieren and vier Mann des Regiments Garde du Corps in den Marineſaal geleitet worden. In der Bildergalerie ordnete ſich nunmehr der feierliche Zug. Den Trägern der Reichsinſignien folgte der Kaiſer, dem ſich die Prin⸗ zen und das Gefolge anſchloſſen. So bewegte ſich der Zug nach dem Weißen Saal. Kurz bevor der Zug den Wei⸗ en Saal betrat, hatten ſich in der großen Loge die kaiſerin und die hier anweſenden Prinzeſſinnen des kgl. Dauſes eingefunden. Ebenſo hatte dort eine Anzahl frem⸗ der Diplomaten Platz genommen. Bei dem Eintritt des kaiſers brachte Alterspräſident Träger ein dreifaches Hoch auf den Kaiſer aus. Während die Prinzen zur Rechten des Thrones traten, nahm der Kaiſer auf dem Thron Aufſtellung. Die Träger des Reichspaniers und des Reichsſchwertes traten rechts und links neben den Kaiſer. Die anderen Inſignien wurden auf Tabourets niedergelegt. Der Kaiſer bedeckte ſein Haupt mit dem Helm, nahm aus den Händen des Reichskanzlers die Thronrede entgegen und verlas dieſe.(Wir geben die Thronrede unten wieder.) Der Reichskanzler erklärte den Reichstag für eröff⸗ net. Geſandter Graf Lerchenfeld brachte das zweite Kai⸗ lerhoch aus. Der Kaiſer verneigte ſich und entfernte ſich daun mit den Prinzen. .** Die Thronrede. Die Thronrede, die der Kaiſer zur Eröffnung des Reichstags heute mittag im Weißen Saale des Königl. Schloſſes verlas, hat folgenden Wortlaut: N Geehrte Herren! a Im Namen der verbündeten Regierungen heiße ich den neugewählten Reichstag willkommen. Das feſte Ge⸗ füge des Reichs und ſtaatlicher Ordnung unverſehrt zu Amtsblaff der Bürgermeisteramter Sehenheim. Muesheim, ecarhansen und Edingen. erhalten, die Wohlfahrt des Volkes in allen ſeinen Schichten und Ständen zu mehren, die Stärke und das Anſehen der Nation zu wahren und zu erhöhen, iſt das Ziel meines Handelns. In ihm weiß ich mich mit meinen hohen Verbündeten eins und ich lebe der Ueber⸗ zeugung, daß auch Sie als die erwählten Vertreter der Nation Ihre beſten Kräfte an die gemeinſame Arbeit ſetzen werden. Seit einem Menſchenalter nimmt die ſoziale Für⸗ ſorge in der Reichsgeſetzgebung einen hervorragenden Platz ein. Noch in der letzten Tagung des vorigen Reichs⸗ tages ſind die Wohltaten der Verſicherung auf weite Kreiſe der Bevölkerung ausgedehnt worden. Derſelbe ſoziale Geiſt, aus dem dieſes Werk hervorgegangen iſt, muß auch fernerhin walten, denn die Entwicklung ſteht nicht ſtill. Die Finanzen des Reichs haben feſten Halt nen. Auf der Grundlage beſtimmt bemeſſener Matri⸗ kularbeiträge iſt es gelungen, das Gleichgewicht des Reichs haushalts herzuſtellen und mit Hilſe der Ueber⸗ ſchüſſe, die ſich ergeben haben, den außerordentlichen Etat zu entlaſten. Durch Feſthalten an bisherigen ſtrengen Grundſätzen wird das Reich binnen kurzem zu einer vollſtändigen Geſundung ſeiner Finanzen gelangen. Mit Befriedigung erfüllt mich der Gedanke, welch hohe Leiſtungen der freie Unternehmungsgeiſt in Induſtrie und Gewerbe, Handel und Verkehr vollbracht hat und wie bei ſteigender Vervollkommnung ihrer Technik die Landwirtſchaft allmählich wieder emporgeblüht iſt. An⸗ eſichts dieſer glücklichen Fortſchritte werden die ver⸗ ündeten Regierungen die Grundlagen unſerer Zollpo⸗ litik auch künftig bei Vorbereitung und Abſchluß neuer Handelsverträge nicht verlaſſen. Der Stärkung des Deutſchtums im Ausland wird ein Ihnen alsbald zu⸗ gehender Entwurf dienen, der die Reichs⸗ und Staats⸗ angehörigkeit neu in der Weiſe regelt, daß es den deut⸗ ſchen Landsleuten draußen erleichtert wird, Reichsange⸗ hörige zu bleiben oder die verlorene Reichsangehörigkeit wieder zu erwerben. Das Gedeihen unſerer Werke des Friedens daheim und über See hängt davon ab, daß das Reich mächtig genug bleibt, um ſeine nationale Ehre, ſeinen Beſitz und ſeine berechtigten Intereſſen in der Welt jederzeit zu wahren und zu vertreten. Deshalb iſt meine beſtän⸗ dige Pflicht und Sorge, die Wehrkraft des deutſchen Volkes, dem es an waffenfähiger junger Mannſchaft nicht gebricht, zu Lande und zu Waſſer zu erhalten ewon⸗ 8 folgen, ſind in Vorbereitung und werden Ihnen mit Vorſchlägen über die Deckung der Mehrkoſten zugehen. Helfen, Sie, geehrte Herren, dieſe hohe Aufgabe erfüllen, ſo werden Sie dem Vaterland einen großen Dienſt er⸗ weiſen. Von unſerer Bereitwilligkeit. internationale Streitpunkte gütlich zu erledigen, wo immer es der Würde und zu ſtärken. Geſetzentwürfe, die dieſen Zweck ver⸗ JInfertionspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Neklamen 20 Pf. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Feruſprechanſchluß Nr. 16. und den Intereſſen Deutſchlands entspricht, haben wir durch den Abſchluß der Vereinbarungen mit Frankreich einen neuen Beweis gegeben. Neben der Pfleor unſerer Bündniſſe mit der öſterreichiſch⸗ungariſchen Monarchie und dem Königreich Italien bleibt meine Politik darauf gerichtet, mit allen Mächten freundliche Beziehungen auf der Baſis gegenſeitiger Achtung und guten Willens zu erhalten. Im Vertrauen auf die geſunde Kraft des deutſchen Volkes blicke ich mit Zuverſicht und auf Gottes gnä⸗ digen Beiſtand bauend über die Kämpfe des Tages hin⸗ weg in die Zukunft des Reiches.— So entbiete ich Ihnen, geehrte Herren, zum Beginn einer neuen Legis⸗ laturperiode meinen Gruß in der Hoffnung, daß Ihre Tätigkeit dem Volke und dem Lande zum Heile gereichen werde. *** Die erſte Sitzung. Als Alterspräſident eröffnete Abg. Träger die erſte Sitzung des neuen Reichstages mit folgenden Wor⸗ ten: Nach der Geſchäftsordnung des Hauſes bin ich als älteſtes Mitglied berufen, die erſte Sitzung zu leiten. Ich bin 1830 geboren und ſtehe ſomit im 82. Lebens⸗ jahr(Bewegung.) Iſt jemand unter den Anweſenden in einem höheren Lebensalter, ſo bitte ich den Träger des⸗ ſelben(Heiterkeit), ſich zu melden. Es meldet ſich nie⸗ mand. Zu proviſoriſchen Schriftführern werden berufen die Abgg. Rogalla v. Biberſtein, Engelen, Baerwinkel und Südekum. Der zur Feſtſtellung der Beſchlußfähig⸗ keit des Hauſes erforderliche Namensaufruf ergibt die Anweſenheit von 374 Mitgliedern. Nächſte Sitzung Don⸗ nerstag 3 Uhr: Wahl des Präſidiums. Letzte Nachrichten. * Berlin, 7. Febr. Dem preußiſchey Abgeord⸗ tetenhaus iſt der Lotterieantrag zwiſchen Preußen einer⸗ eits und Bayern, Württemberg und Baden andererſeits zugegangen. * Berlin, 7. Febr. Nach einer Information von derufener Stelle ſind die Gerüchte, daß die Deckung der toſten der Wehrvorlage durch eine Dividendenſteuer, Couponſteuer beſchafft werden ſoll, unbegründet, „» Kiel, 8. Febr. Prinz Waldemar von Preußen, der älteſte Sohn des Prinzen Heinrich, iſt heute vor⸗ mittag in Begleitung des Marineoberſtabsarztes Dr. Bil⸗ finger nach Genua abgereiſt, wo er ſich am 8. Februar an Bord des Lloyddampfers Prinzeß Alice zur Fahrt nach Ceylon einſchiffen wird. Von dort wird 1 4 nach Oſtaſien gehen. Die Dauer der Reiſe bis 6 Monate bemeſſen. * Darmſtadt, 6. Febr. Kommerzienrat Ferdinand Wittich, der Senior der Firma L. C. Wittichſche Hof buchdruckerei. in deren Nerlaa das Darmſtädter Tage —.—* 5 8 85 5 9 8„Alſo, was gibt's?“ fragte dieſer. kam Doktor Juhäsz zu ihm, um ihn zum Profeſſor W Frauenſieg. 5 8 8 Dabei ſah er das ihm zugewandte Geſicht des hinein zu rufen. Dieſer empfing ihn äußerft liebens⸗ . Roman von Ludwig Biro. Doktors. Dieſer war bleich und nagte nervös an ſei⸗ würdig, drückte ihm die Hand, bat ihn Platz zu neh 9 Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) nen Lippen; da fühlte Adam, wie auch ſein Antlitz men, dann nahm er den Spiegel und die elektriſche „Was beliebtes“ fragte det Doktor lächelnd. „Sieh dir mal meine Augen an.“ 8 „Na, na, doch hoffentlich nichts Arges?“ „Ich glaube nicht. Aber es ſcheint, daß ich das Rauchen für ein Weilchen aufgeben muß, und ſchließ⸗ lich ſcheint mich der harte Schlag doch zu treffen, vor dem ich mich ſeit Jahren flüchte, ich werde einen Kneifer tragen müſſen.“ „Komm nur her.“ Der Doktor führte ihn an das Fenſter und ſah ihm in die Augen. Erſt ergriff er das Lid des rech⸗ ten Auges, ſperrte es auf und betrachtete aufmerkſam den Augapfel. Die Unterſuchung dauerte ſehr lange. Adam wurde ungeduldig. „Warte nur, bitte,“ ſagte der Doktor leiſe. Dann ließ er das rechte Augenlid heruntergleiten und wandte ſich dem linken Auge zu. Auch das linke Auge ſpreizte er auf und unterwarf es einer langen, aufmerkſamen Unterſuchung. „Nun,“ ſagte Adam, meinen Augen entdeckt?“ Der Doktor drehte ſich um und holte einen Spie⸗ gel herbei: „Komm nur her,“ ſagte er,„es iſt hier zu dieſer Unterſuchung nicht hell genug. Ich will deine Augen dei elektriſchem Licht unterſuchen.“ Adam ging hin, der Doktor drehte die kleinen Lampen des elektriſchen Apparates auf und leuchtete ihm mit dem Spiegel in die Augen. Wiederum dauerte die Unterſuchung ſehr lange. Adam wurde recht un⸗ geduldig. „Na!“ ſagte ſchließlich der Doktor, nahm den Ap⸗ dern fort, ſchob die elektriſche Lampe zurück und legte en Spiegel auf ſeinen Platz; erſt dann wandte er ſich Lieder Adam zu. F „was haſt du Schönes an 3 — plötzlich erblaßte; ein kalter, großer, ſchwerer Schauer überlief ihn, taumelnd ſchwankte er vor dem entſetzlich Grauſigen, was ihn ſo plötzlich überfiel, er ſetzte ſich, um nicht umzufallen. Der Doktor goß ihm ein Gläschen Kognak ein. „Trinke ſchnell,“ ſagte er bebenden Tones,„na, na.. na, na... Du darfſt dich nicht ſo gehen Went g Adam trank den Kognak auf einen Schluck, ſtützte den Kopf an die Lehne des Armſtuhles, runzelte ner⸗ vös die Stirne und gewann langſam wieder Macht über ſich ſelbſt. Der Doktor ſtand leichenblaß vor ihm. „Was iſt los?“ fragte er ihn leiſe, faſt erſtickt. „Ich weiß es nicht,“ ſagte der Doktor ſchnell, ſtammelnd.„Ich kann es nicht genau feſtſtellen. Wir werden uns jetzt ſofort einen Wagen nehmen, ich führe dich zu Profeſſor Bogdan, er wird dich unterſuchen, und er wird dann ſagen...“. Mit dem Aufgebote größter Kraftanſtrengung ſtand Adam auf, ergriff matt ſeinen Hut und ging ins Vor⸗ zimmer. Der Doktor faßte ihn unter den Arm. Im Vorzimmer fragte der Diener den Doktor: „Wann belieben gnädiger Herr zurückzukommen?. Was ſoll ich ſagen, wenn die Sprechſtunde anfängt?“ „Iſt mir ganz einerlei,“ entgegnete der Doltor nervös.„Sagen Sie, was Sie wollen, daß man mich geholt hat.“ Auf die Straße gelangt, ſtiegen ſie n einen Wa⸗ gen und fuhren zum Profeſſor Bogdan. Stumm ſaßen ſie im Wagen nebeneinander, und ſchweigend ſtiegen ſie die Treppe hinauf. „Ich werde zuerſt zu ihm hineingehen,“ ſagte der Doktor im Vorzimmer,„ich weede ihn informieren.“ Adam ſetzte ſich erſchöpft in einen Seſſel und ftützte den Kopf in die Hand. Nach ein paar Minuten Lampe zur Hand. Er ſetzte ſich Adam gegenüber, beugte ſich über ihn, leuchtete ihm in die Augen und unterſuchte dieſe langſam, lange und gründlich, ern das eine, dann das andere, dann begann er die Unter⸗ ſuchung wieder von vorn. Doktor Juhasz ſetzte ic neben ſie in einen Seſſel und betrachtete ie vorge⸗ beugt, mit weitgeöffneten Augen, dabei rang er ganz ſeiner ſelbſtvergeſſen die Hände.. 5 Die Unterſuchung dauerte fürchterlich lange. Adam hatte das Gefühl, daß er nicht imſtande ſei, den Kop länger zu halten, ſein Rücken begann zu ſchmerzen, und die Zähne feſt aufeinander beißend, mußte er Macht über ſich gewinnen, um nicht zuſammenzufag en. Der Profeſſor ſtand ſchließließ auf, wandte ſich ab, löſchte die elektriſche Lampe und legte die Inſtrumene auf den Tiſch. Adam lehnte ſich mit einem malten Seufzer der Erſchöpfung zurück in den Seſſel, Dolton Juhäsz ſprang auf, eilte auf den Profeſſor zu und ſagte ihm leiſe einige Worte. Da hatte Adam ſich ſchon zuſammengerafft. Er ſtand auf und trat auf die beiden Männer zu. „Bitte, meine Herren,“ ſagte er,„nur das eine nicht. Nur bitte kein Geheimnis, verbergen Sie mit nichts. Ich bitte, Herr Profeſſor, ſagen Sie mir ganz aufrichtig, was los iſt, wie es mit mir ſteht, was mit mir ſein wird?“ Der Profeſſor warf Doktor Juhisz einen fragen den Blick zu, dieſer wiegte leiſe, verzweiſelt mit den „Alſo bitte, mein verehrter Freund,“ ſagte der Profeſſor gedehnt,„wir werden ſchon ſehenn (Fortſetzung folgt.) 8 n RVEEEVEEEAEACECTEACAETGCGTbTCbVbCbCbTGbTbCbbbcc geſtorben. * Aachen, 6. Febr. Die diesjährige Generalver⸗ ſammlung der Katholiken Deutſchlands findet vom 11. bis 15. Auguſt in Aachen ſtatt. N * Saloniki, 6. Febr. Abdul Hamid iſt ſeit 2 Tagen leidend, jedoch wird verſichert, daß kein Anlaß zu ernſten Befürchtungen vorhanden ſei. Der Kranke bedürfe der Ruhe und ſorgſamer Pflege, und es ſei jede Aufregung zu vermeiden.— Der Banz enführer Tſcher⸗ nokejeff iſt mit ſeiner Bande in der Gegend von Maleſch aufgetaucht, Militär und Gendarmen ſind dorthin ab⸗ Warder— In der Umgegend des Sees von Nenidſche ardar ſind zwei angeſehene Palriar hiſſen von einer bulgariſchen Bande ermordet worben.. Die Bayriſchen Landtagswahlen. Da dem Anſturm der gemeinſamen Gegner hat das zentrum in Bayern ſchwere Verluſte erlitten. Es iſt iber den vereinigten Liberalen und Sozialdemokraten nicht gelungen, das Zentrum aus ſeiner Stellung als Bartei der abſoluten Mehrheit zu verdrängen. Aber immerhin iſt der Verluſt von 11 Mandaten ein ſtarker Aderlaß für die Partei Schädler und Pichler und als ein beſonderes Mißgeſchick wird man es im Zentrum empfinden, daß ein Parteiführer, der redegewandte Dr. Schädler⸗Bamberg unterlegen iſt. Ein abgeſchloſſenes Ur⸗ zeil über die politiſchen Folgen des Wahlergebniſſes wird ſich erſt fällen laſſen, wenn auch die Miniſterkriſis er⸗ ſedigt ſein wird. Man nimmt an, das Miniſterium be⸗ zbſichtigte durch das Entlaſſungsgeſuch die Entſchlüſſe der Krone zu erleichtern. Sollte das Entlaſſungsgeſuch nicht angenommen werden, ſo wäre die Stellung des Miniſteriums dem Landtag gegenüber gefeſtigt. Der Münchner Korr. der Frankf. Ztg. glaubt zu wiſſen, daß Graf Podewils von dem Prinzregenten mit der Neu⸗ bildung wieder betraut werde und der Wiedereintritt ſämtlicher Miniſter in das neue Kabinett erfolgen werde, mit Ausnahme des Finanzminiſters v. Pfaff und des Verkehrsminiſters v. Frauendorfer. Letztere beiden Mini⸗ ſter waren in erſter Linie bei den Vorgängen beteiligt, die zum Auftreten des Zentrums gegen die Regierung und zur Auflöſung des Landtages geführt haben. i den geſtrigen Wahlen wurden, wie ſchon kurz zemeldet, gewählt: Zentrum 87(neu gewonnen 2, verloren 13 Wahl⸗ kreiſe, ſomit Verluſt 11 Sitze.) f Konſervative und Bund der Landwirte 7(neu ge⸗ ige) 2, verloren 12 Wahlkreiſe, ſomit Verluſt 10 itze. N Sozialdemokraten 30(neu gewonnen 9, verloren 9 Wahlkreiſe, ſomit Gewinn 9 Sitze.) Bayeriſcher Bauernbund 4(neu gewonnen 3, ver koren 2 Wahlkreiſe, ſomit Gewinn 1 Sitz.) Zentrum und Konſervative zuſammen haben hienach 21 Sitze verloren, Liberale, Sozialdemokraten und Bayr. Bauernbund ebenſoviele gewonnen. Die Rechte im neuen Landtag zählt insgeſamt 94, die Linke 69 Mitglieder. Das Zentrum behält auͤch für ſich allein die Mehrheit über alle anderen Parteien zuſammen, denn ſeinen 87 Sitzen ſtehen gegenüber 69 Linke und 7 Konſervative 76 Sitze, ſo daß die Mehrheit des Zentrums immer noch 11 Stimmen beträgt. Bisher hatte das Zentrum 98 von den insgeſamt 163 Sitzen der Abgeordnetenkam⸗ mer inne. Es wurden u. a. wiedergewählt in München 1 Schön(lib.), München 4 Dr. Quidde(Demokr. lib.), München 5 Dr. Günther(lib.), München 6 Schmidt 8 München 8 Müller(Soz.), München 10 Timm (Soz.), München 11 Schmidt(Soz.), München 12 v. Vollmar(Soz.) Die Wahlbeteiligung in München war ſo groß wie noch nie.— Ferner wurden gewählt in Augsburg 1 Dr. Dürr(lib.) an Stelle von Dr. Thoma (tib.), Augsburg 2 Rollwagen(Soz.), bisher Mayr(Z.), Augsburg 3 Wörle(g.) Das Zentrum verlor in Oberbayern München Land an die Sozialdemokraten und 2 Kreiſe, darunter Traun⸗ ſtein, an den bayer. Bauernbund, dem es ſeinerſeits 1 Sitz abnahm; in Niederbayern 2 Sitze an den Bauern⸗ bund; in der Pfalz Speier an die Sozialdemokraten in der Oberpfalz 1 Sitz an die Liberalen; in Ober⸗ franken Bamberg 1, den bisherigen Wahlkreis Dr. Schäd⸗ lers, an die Liberalen, Bamberg 2 an den Bauernbund, Bamberg 3 an die Sozialdemokraten; in Mittelfranken behielt es ſeine 2 Sitze(Eichſtätt); in Unterfranken ver⸗ lor es Würzburg 1 an die Sozialdemokraten; am größ⸗ ten ſind ſeine Verluſte im Regierungsbezirk Schwaben: hier verlor es Augsburg 2, Kempten 2, an die Sozial⸗ demokraten, Kempten 1, Lindau, Memmingen an die Liberalen, gewann dagegen Günzburg vom Bauernbund. „ adiſcher Landtag eee e Larlsruhe, 6. Febr. Am Regfkerungstiſch: Miniſter Frhr. v. Bodman und Regierungskommiſſäre. Tagesordnung: Fortſetzung der Beſprechung der Interpellationen. Geck(Soz.) und Gen., die Verteuerung der Fleiſchkoſt und die Fleiſchver⸗ ſorgung des Landes betr., Rebmann(ntl.) und Gen., die allgemeine Teuerung insbeſondere der wichtigſten Le⸗ bensmittel betr.— Neuwirth(stl.): Von der geſt⸗ rigen Erklärung des Herrn Miniſters bin ich befriedigt. Wenn wir fragen, was die Urſache der bohen Fleiſch⸗ preiſe iſt, ſo finden wir ſie in den heutigen Verhältniſſen und in den Folgen der Futternotk. Wir können die Vieh⸗ zucht nur lebensfähig erhalten, wenn ſie den notwendigen Schutz beſitzt. Frhr. v. Mentzingen(Z.): Den von der Regierung vertretenen Standpunkt teilen wir voll⸗ ſtändig. Wir bedürfen notwendig eines ſehr energiſch ausgebauten Zollſchutzes. Wie wir aus den Ausfüh⸗ rungen des Herrn Miniſters entnehmen konnten, hat die Regierung zur Begegnung der Teuerung getan, was moglich war. Gierich(konſ.) verbreitete ſich in län⸗ gern Darlegungen über die Bewegung der Getreidepreiſ: der letzten Jahre Dr. Vogel⸗Raſtatt(f. Vp.) trat für einen allmählichen Abbau der Schutzzölle ein, de von denſelben der mittlere und kleinere Landwirt keinen Vorteil habe. Dem liberalen Gedanken hat der Bauer feine Befreiung zu danken und wir wollen durch eine dun erscheint, iſt heute vormittag im 86. Lebensjahr entſprechende Geſetzgebung aus dem Bauern einen freien, unabhängigen Mann auf freiem Boden machen. An der weiteren Beſprechung beteiligten ſich ſodann die Abgg. Kolb(Soz.), Schmunck(Z.), Süßkind(Soz.), Morgenthaler(3.), Odenwald(f. Vp.), Rök⸗ kel(.), Dietrich(ntl.), Weißhaupt⸗Meßkirch(ntl.) und Frhr. v. Mentzingen(3.) In Beantwortung verſchiedener Ausführungen dieſer Redner bemerkte Mini⸗ ſter Frhr. v. Bodman: Der Abg. Kolb hat geſagt, daß der gegenwärtige Notſtand durch die Politik der Regierung und die Mehrheit des Reichstages verurſacht worden ſei. Ich beſtreite, daß ein Notſtand beſteht; allerdings beſteht ein höherer Preisſtand, der die Bevöl⸗ kerung zu Einſchränkungen zwingt, und ich habe dafür in Mitgefühl. Gierich(konſ.) ſprach das Schlußwort als Begründer der erſten Interpellation. Kölblin(ntl. derzichmtete als Begründer der zweiten Interpellation zuf das Wort. Hierauf wurde die Sitzung ageſchloſſen Politiſche Rund ſchau. Deutſchland. * Die brauen ene Wahlrechtsvorlage. Die braunſchweigiſche Wahlrechtsvorlage iſt den Abge⸗ ordneten am Montag zugegangen. Den„Braunſchw— Neueſten Nachrichten“ zufolge ſchließt ſich der Entwurf faſt in allen Punkten den Richtlinien an, die der Landtag einer Reform des Wahlrechts zugrunde gelegt wiſſen wollte. Die Zahl der Abgeordneten iſt von 48 auf 54 erhöht worden, und zwar gehen von dieſen 36 aus direk⸗ ten allgemeinen Wahlen und 18 wie bisher aus den Wahlen der Berufsſtände hervor. Für die allgemeinen Wahlen iſt das alte Dreiklaſſen⸗Wahlſyſtem beibehalten. Dass ganze Land iſt in 12 Bezirke eingeteilt, von denen drei auf die Stadt Braunſchweig, drei auf die Mittel⸗ ſtdäte und ſechs auf das übrige Land entfallen. Jede Klaſſe in jedem Bezirk wählt einen, der Bezirk insgeſamt alſo drei Abgeordnete. Von den Berufsſtänden werden von den Grundbeſitzern in drei Klaſſen ſechs, von den Gewerbetreibenden vier, von den evangeliſchen Geiſt⸗ lichen zwei, und von den wiſſenſchaftlichen Berufsſtänden ſechs Abgeordnete gewählt. Die Stimmabgabe iſt geheim. * Der Fall Steward. Der engliſche Rechtsanwalt Steward, der ſich für ſeine Teilnahme an einem engliſch⸗ deutſchen Krieg auf die merkwürdige Weiſe vorbereitete, daß er auf eigene Fauſt die deutſchen Kriegsvorberei⸗ tungen auszuſpionieren ſuchte, iſt wegen dieſes Verſuches zu 3½ Jahren Feſtung verurteilt worden, nicht zu einer entehrenden Strafe, weil ihm als Offizier und Gentle⸗ man⸗Spion mildernde Umſtände bewilligt wurden. Er hat ſich darauf ſehr aufgeregt gezeigt und gleich im Ge⸗ richtsſaal Lärm geſchlagen, er ſei unſchuldig verurteilt und das Opfer einer Zeitungsintrigue. Herr Steward, der vor dem Gericht ſehr frank auftrat und die Gelegen⸗ heit für angezeigt hielt, dem deutſchen Volke witzige Komplimente über die Bildung ſeiner Jugend zu machen, tut ſich mit ſeiner Tufgeregtheit ſelbſt zu leid. Er hat keine Urſache dazu, denn das, was ihm zur Laſt elegt wird, hat er öſt in dem öffentlichen Teil der Sitzung, die doch im Verhältnis zu anderen Prozeſſen dieſer Art recht lange gedauert hat, zugeben müſſen. Auch darf er nur an die Geſetzgebung ſeines Vaterlandes denken, die erſt in jüngſter Zeit, ohne daß ein zwingender Anlaß dazu vorlag, d. h. ohne daß ausländiſche Spione auf engliſchem Boden abgefaßt und überführt werden konnten, in geradezu unc chörter und dem Geiſte der engliſchen Rechtſprechung widerſprechender Weiſe ſchärft und dafür ſtets und für alle Fälle entehrende Strafen feſtgeſetzt hat. Mil ernde Umſtände für Spio⸗ nagevergehen kennt dies engliſche Geſetz nicht. Es legt auch der Anklage nicht den Beweis der Schuld auf, wie das Grundſatz eines jeden geordneten Verfabreus iſt ſondern konſtituiert für den Beſchuldigten von vornherein die Richtigkeit der Anklage und verlangt von ihm den Beweis ſeiner Unſchuld. Und dieſer iſt bei der Unmenge der Einzelheiten, die als Schuld angeſehen werden— 8 gehört dazu allein ſchon die Annäherung an Feſtungs⸗ werke oder Verteidigungsmittel— faſt niemals zu er⸗ bringen. Der Angeklagte iſt ſo gut wie verurteilt und zwar ohne mildernde Umſtände und ſtets zu ſchwerer Zuchthausſtrafe. f 8 Portugal. 2 Kaum daß es der Regierung gelungen iſt, in Liſſa⸗ bon und Oporto die Ruhe wieder herzuſtellen, kommen ſchon wieder Meldungen, die von neuen ſchweren Unruhen in der Provinz wiſſen wollen. So berichtet der Daily Telegraph in einem Liſſaboner Telegramm, daß in Sexas ernſte Unruhen ausgebrochen ſind. Die Regierung hat ofort Truppen in das Aufſtandsgebiet entſandt, um die wegung im Keime zu erſticken.— In Tascaldo ſind in einem Kanal zwei Bomben gefunden worden, die mit Dynamit geladen waren. Auch in Allenquer ſollen blu⸗ tige Unruhen ſtattgefunden haben. 5 Lokales. Seckenheim, 8. Februar. mitteilungen aus der Gemeinderats⸗Sitzung vom 6. Februar. Die Militärſtammrollen werden vollzogen. Desgleichen die Verträge über Mietung des zur Zu⸗ fuhr zum Hydrant am Pumpwerk erforderlichen Geländes von Herrn K. A. Hörner und Herrn Gg. L. Volz. Die Kaſſenſtandsdarſtellungen der Kaſſen der Ge⸗ meinde Seckenheim werden verkündet. Dem Turnerbund„Jahn“ dahier ſoll im Falle der Vakanz der Spielplatz auf den Wörtelwieſen des Fußball⸗ klubs Union unentgeltlich zur Verfügung geſtellt werden. Das Geſuch der Hauptlehrer zu Seckenheim um Er⸗ höhung des Wohnungsgeldes wird dahin genehmigt, daß ſolches ab 1. Januar 1912 von 500 Mk. auf 550 Mk. erhöht wird. Zur Angelegenheit betr. den Schulhausumbau in Rheinau wird beſchloſſen, daß der Umbau in der projek⸗ tierten Weiſe geſchehen ſoll. Mit der Planfertigung und Ausführung ſoll Bezirksbaukontrolleur Hodel beauftragt werden. Dies iſt Beſchluß der Vertreter des Ortsteils Seckenheim, während diejenigen des Ortsteils Rheinau auf ver⸗ werden 12* ihrem gegenteiligen Standpunkte vom 19. Dezember v. Js ſtehen bleiben. ö Philipp Sponagel, Georg Sohn wird als Ortsbürger aufgenommen. Verſchiedene Rechnungen werden zur Anweiſung genehmigt. — Vom Wetter. Der heurige Winter iſt von kaum mehr zu überbietender Launenhaftigkeit. Kaum 3 man, es werde ernſt mit grimmiger Kälte, mit is und Schnee, da kommt, wenn auch nicht überall gleichmäßig, ſchon wieder ein Umſchlag. Kaum iſt Flur und Feld mit dem eigentlichen Winterkleide bedeckt und kaum ſind alle Aeſte und Zweige und Zäune und Mau- ern, Dächer und Schornſteine„ſchneeig“-weiß gepolſtert, dann wehen auch ſchon wieder mildere Lüfte und von allen Dächern tropft es, im Rinnſtein wird die ablau⸗ fende Waſſermenge zum mächtig anſchwellenden Bache und die Schneemaſſen ſchmilzen raſcher als ſie kamen wieder dahin. Und dazu kommt nun blauer Himmel, eine Temperatur, die gar nicht mehr an den Winter als den„ſtrengen Mann“ erinnert und in der Luft liegt mit einem Male wieder etwas, was man mit einem anderen Wort gar nicht bezeichnen kann als wie mit „Frühlingsahnung.“ Allzu ſchnell wird es aber mit „Frühlings Erwachen“ immerhin nicht gehen und gar ſo raſch wird der Winter ſich doch woll nicht hinter rauhe Berge zurückziehen. 3 Ans Nah und Fern. () Karlsruhe, 6. Febr. Der bad. Maler- und Tünchermeiſterverband hält ſeinen Verbandstag am 28. April d. Is. hier im kleinen Feſthalleſaal ab. Auf der Tagesordnung befindet ſich u. a. auch die Beſprechung über den Reichstarifvertrag im deutſchen Malergewerbe, der im Frühjahr 1913 abläuft. () Karlsruhe, 6. Febr. Nach einer Mitteilung des Götzſchen Bankgeſchäftes kamen in der Stuttgarter Muſeumsgeldlotterie auf Nr. 71 207 50000 Mk., Nr. 56833 15 000 Mk. und Nr. 5833 5000 Mk. Mitgeteilt ohne jede Gewähr, da die Liſte erſt Ende dieſer Woche dieſe Angaben beſtätigen muß. 2 (Karlsruhe, 6. Febr. Infolge des ſtarken Schneefalles und der außerordentlichen Kälte wurden am Samstag und Sonntag die direkten Schnell- und Eil⸗ züge auf den badiſchen Uebergangsſtationen von den Anſchlußbahnen größtenteils mit erheblichen Verſpätun⸗ gen angebracht, die auch die fahrplanmäßige Durchfüh⸗ rung einer Reihe von Perſonenzügen ſehr ungünſtig be⸗ einflußten. Von den auf den badiſchen Strecken entſtan⸗ denen Störungen ſind beſonders hervorzuheben die des Schnellzugs D 32 Berlin⸗Saarbrücken am 3. d. M., der in Lauda infolge eines doppelten Kuppelbruches eine weitere Verſpätung von 48 Minuten erhielt, ferner die des Schnellzug D 85 Baſel⸗Hamburg vom 4. d. M., der vor der Station Karlsruhe Hbf. vermutlich infolge eines Bremsdefektes und der Einwirkung der Kälte auf eine ſchadhafte Kuppel vollſtändig auseinandergeriſſen wurde, wobei die Faltenbälge, Luftleitung und Kup⸗ pelungen derart zerſtört wurden, daß der Zug ein längeres Stillager erhielt und von Kar'sruhe Hbf. erſt mit einer Verſpätung von 85 Minuten weiterlief. () Karlsruhe, 6. Febr. Vor der Strafkammer hier wurde am Samstag die Berufung des Oberjuſtiz⸗ ſekretärs Zimmermann von Freiburg, des Vorſtands des dortigen Imkervereins wegen Beleidigung des Bienen⸗ züchters und Oberzollverwalters Kall in Waghäuſel ver handelt. Gegenſtand der Beleidigung war eine Fußnott in der vom Imkerverein Freiburg herausgegebenen Schrift:„Der geprüfte Honigtopf, eine Beleuchtung der Verhältniſſe im Badiſchen Landesverein für Bienenzucht“. Das Schöffengericht Philippsburg hatte ſeiner Zeit auf eine Geldſtrafe von Mk. 200, Veröffentlichung der Ver⸗ urteilung und auf Einziehung der Broſchüre erkannt; das Landgericht äußerte, indem es zwar die Gutgläubig⸗ keit des Angeklagten feſtſtellte, aber aus den Umſtänden auf das Vorliegen der Beleidigungsabſicht ſchloß, das Urteil dahin ab, daß es die traf auf 60 Mk. er⸗ mäßigte. () Mannheim, 6. Febr. Herr Dr. Karl Lanz⸗ Mannheim hat einen Mannſchafts⸗Wanderpreis in Go⸗ ſtalt eines wertvollen Pokals geſtiftet, was eine neut Bereicherung der Schwarzwälder Skiwettläufe bedeutet. Er ſoll auf dem Hundseck im Schwarzwald zum Austrag gelangen und zwar in Form eines kombinierten Lauſes, der aus Langlauf und Hindernislauf beſteht. () Bruchſal,(. Febr. Wie im Vorjahre, ſo ver⸗ anſtaltet die badiſche Landwirtſchaftskammer auch die⸗ ſes Jahr wieder in Kappelrodeck in der hierfür von Herrn Oberleutnant Zoernſch zur Verfügung geſtellten Geflügelzuchtanſtalt Lehrkurſe für Nutgeflügelzucht Die Kurſe ſind von dreitägiger Dauer und ſollen Landwirten, deren Frauen und Söhnen, Töchtern und ſonſtigen In⸗ tereſſenten Gelegenheit bieten, die einzelnen Zweige der Geflügelzucht praktiſch und theoretiſch kennen zu ler⸗ nen. Der erſte dieſer Kurſe findet in der Zeit vom 20. bis 22. März d. J. ſtatt. Anmeldungen hierzu ſind bald⸗ möglichſt an die badiſche Landwirtſchaftskammer in Karls⸗ ruhe, Stefanienſtraße 43, zu richten, die über alles nähert bereitwilligſt Auskunft erteilt. („) Neckarau, 7. Febr. Die badiſche Landwirt⸗ ſchaftskammer veranſtaltet am 27. und 28. Februar in Donqueſchingen(ſtädtiſche Feſthalle) und am B. und 6. März in Mosbach(Bahnhofreſtauration Klotz) je einen zweitägigen landwirtſchaftlichen Vortragskurs. Bei je⸗ dem Kurs werden 6 Vorträge gehalten und Diskuſſions⸗ 1 855 angeſchloſſen. Der Beſuch der Kurſe iſt koſten⸗ ( Müllheim, 7. Febr. Die Landwirtſchaftskam⸗ mer beabſichtigt in dieſem Jahre wieder eine Anzahl örtlicher Feldgemüſebaukurſe abzuhalten. Die Kurſe ſind fünftägig: 3 Tage im Frühjahr zur Unterweiſung und zu praktiſchen Uebungen, 2 Tage im Sommer zur Be⸗ B e Erläuterung der vorhandenen Kulturen. Die an die Landwirtſchaftskammer bis 25. Februar zu richtenden Anträge um Abhaltung ſolcher Lehrkurſe kön⸗ nen von Gemeindeverwaltungen, örtlichen landwirtschaft, lichen Vereinigungen und Gartenbauvereinen geſtellt T1 3 2 Neues aus aller Welt. * Arbeiterun ruhen. In Ludwigshafen herrſcht wegen zahlreicher Arbeiterentlaſſungen unter der Arbei⸗ terſchaft der Ludwigshafener Walzmühle große Er⸗ regung, da ſich unter den Entlaſſenen Leute befinden, die bereits 10 und mehr Jahre im Betrieb tätig waren. Die Arbeiterentlaſſungen wurden mit Mangel an Arbeit begründet. Geſtern abend wurde nun der Betriebsleiter des Unternehmens, Reinhold Rißmann, von einem der Entlaſſenen vor der Mühle angefallen und drei Schüſſe auf ihn ee Einer der Schüſſe traf Rißmann in die rechte Bruſt. Doch iſt die Verletzung nicht lebens⸗ gefährlich. Der Täter wurde verhaftet. * Erkrankung des Königs von Dänemark. König Friedrich VIII. wurde von einem ſchweren Un⸗ wohlſein befallen, als er in den Nachmittagsſtunden in Begleitung ſeiner beiden Töchter, der Prnizeſſinnen Dag⸗ mar und Dhyra, ſeinen gewohnten Spaziergang unter⸗ nahm. Der König, welcher das Bewußtſein verloren atte, wurde in ein gerade vorüberfahrendes Automo⸗ dil gebettet und in größter Eile nach dem Reſidenzſchloß 1 Sofort wurden Aerzte herbeigerufen. Der önig konnte ſich nach einiger Zeit erhohlen. Jedoch iſt ſein Zuſtand als ziemlich ernſt anzuſehen. Kurze Zeit nach dem Bekanntwerden der Nachricht verſammelte ſich die kronprinzliche Familie, ſowie die übrigen Prinzen und Prinzeſſinnen im Schloß und verweilten am Kran⸗ kenlager. Ueber den Charakter der Krankheit des Königs iſt bis jetzt nichts bekannt. Wie ein Lauffeuer ver⸗ breitete ſich die Nachricht von der Krankheit des Königs in Kopenhagen und rief überall große Beſtürzung her⸗ vor. Eine zahlloſe Menſchenmenge verſammelte ſich vor dem Schloß. * Stierkampf auf dem Dach. Von einem Stier⸗ kampf auf dem Dach berichtet man aus der Londoner Vorſtadt Islington. Eine Anzahl Stiere wurden vom Bahnhof nach dem Viehmarkt getrieben und ein unter⸗ nehmungsluſtiges Tier, durch das lebhafte Treiben in den Straßen wahrſcheinlich geänſtigt, lief in ein Haus⸗ tor hinein und ſtieg auf den Treppen bis zum Dach Amauf. das gewöhnlich als nplatz für Wäſche und sind unvergleichlich für Kinder- und Krankennahrung, weil sie nach wissenschaftlich bewähr- ten Grundsätzen aus sorgfältig gewählten Rohstoffen 155 gestellt werden. . Herren-, Damen-, Knaben- Und 5 Mädchen-Räder und deren Zubehörteile stets auf Lager. Eigene Reparatur- Werkstätte für Fahrräder u. Fahrrad-Laternen. 2 Frima Carbit. Sowie den lleinverkauf für Seckenheim der sehr belebten Patria- Fahrräder. Phil. Juhann, Fahrradhaus, FSeckenheim, Telephon Mu. 24. ———— ws Tummelplatz für Kinder beuutzt wird. Fünf Trei⸗ ber und eine große Menſchenmenge jagten hinterher und auf dem Dach entſpann ſich eine lebhafte Jagd auf den Stier, der kleine Hinderniſſe, wie niedrige Zwiſchen⸗ mauern, Schornſteinaufſätze uſw., im⸗Fluge nahm und über den Haufen rannte und ſchließlich am Rande des Daches anlangte. Von dort ſah er verwundert auf den gerade ſtark beſuchten Vormittagsmarkt hinab und auf die Menſchen, die ſich von dort aus das Spiel anſahen. Die Treiber verſuchten, das Tier durch Stricke einzu⸗ ngen, bis es ichließlich in derartige Wut geriet, daf es auf ſeine Verfolger losging, was zur Folge hatte, daß der Stier ſich bald allein auf dem Dache ſah und das Feld auch behauptete. Wo immer ſich ein Kopf zeigte, darauf ſtürzte das Tier: Die Treiber wußten ſich keinen Rat und ſchließlich brachte einer eine alte Knallbüchſe heraus und feuerte zehn Schüſſe auf den Stier ab, der jedoch nur unwillig über den Spaß ſeinen Kopf ſchüttelte und bös mit den Augen rollte. Ein Po⸗ lizeiinſpektor brachte ihn ſchließlich mit drei Schüſſen aus einem modernen Gewehr zur Strecke Geenickſtarre. In verſchiedenen Städten Frank⸗ reichs, ſo in Drayuigna und in Guingamp herrſcht un⸗ ter den Truppen und der Bevölkerung die Genickſtarre. Es ſind bereits mehrere Todesfälle zu verzeichnen. Die Regierung trifft alle Vorſichtsmaßregeln, um die Aus⸗ breitung der Epidemie zu verhindern. Großfeuer. Großfeuer äſcherte die Zucker⸗Raf⸗ finerie der Aktiengeſellſchaft Däniſche Zuckerfabrik in Kopenhagen vollſtändig ein. Der Brand nahm in weni⸗ en Minuten eine ſo große Ausdehnung an, daß die Fabrik völlig in Flammen gehüllt ſtand. Die geſamten Feuerwehren Kopenhagens waren an der Brandſtelle mußten ſich aber darauf beſchränken, das umliegende Arbeiterviertel vor den Flammen zu ſchützen. Trotzdem brannten zwei Arheithänſer ah.. „ Felsſturz in Südtirol. Vom Wronte Oro Der Riva ging ein großer Felsſturz nieder. Eine im Bau begriffene Villa eines amerikaniſchen Kurgaſtes wurde a eine Arbeiterbaracke, die Reichsſtraße, Waſſer⸗ eitung und elektriſche Lichtleitung verſchüttet. Am Samstag, den 10. Februar 1912 findet im Gaſthaus„Zum Reichsadler“ unſer diesjähriger. Ball ſtatt, verbunden mit Kunſt⸗ und Schulreigen. Der Vorſtand. s empfiehlt ſeſr Lager in ſämtlichen biursten- und Peinselwaren ummen, Teppliohklopfern und TUrvorlagen. L. Gilmer, f im Hauſe des Herrn Holzhändler Böhler ins Geſchäft über die Treppen im Hof. Aab werden in der Werkſtatt des er; Felchneten eingeflochten. Für 1000 Mark Freude ö bereiten Sie sich und Ihren Kindern, wenn 5 Sie meinen tslich geschützten Zauberbogen kommen lassen, womit Sie die verbfüffendsten Kunssticke machen kennen. 894 interessant Sollte unter neinem Fur die langen Weihnachtsbaum für jung u. alt! WIntsrabende! 2 1 Sohw fehlen. Franko gegen Einsendung v. 55 Pf. in Marken. Nachn 30 Pf. mehr. Vertreter geg. hohe Provision gesucht. 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Ein nicht alltäglicher Fall von Uneigennützigkeit wird aus Clermont⸗Ferrand im franzöſiſchen Departement Puy de Dome gemeldet: Dort hat der Schuhfabrikant Delatour den Arbeitern ſeiner Fabrik die geſamten Fabrikanlagen nebſt Vorräten und Materialien zum Geſchenk gemacht, da er ſich in das Privatleben zurückziehen will. Der Wert des Geſchenks wird auf über 1 Million geſchätzt. * Gasvergiftung. In der Rodenbergſtraße in Berlin wurde der 41 Jahre alte Hausbeſitzer Georg Otto in der Wohnung tot aufgefunden. Otto lag entkleidet im Bett. Der Tod war durch Gasvergiftung eingetreten. Der Hahn der Gaslampe war halb geöffnet und an⸗ ſcheinend von Otto nicht genügend geſchloſſen worden. * Hart beſtrafter nebermut. In Regensburg wurde der Arbeiter Thomas Kengler, der aus Uebermut ohne jeden Grund die Feuerwehr alarmierte, von der Strafkammer zu einem Jahre Gefänanis verurteilt. * Keſſelexpionon inſolge der Kalte. Inſolge Einfrierens der Ableitungsrohre erplodierte in der Spinnerei Buſch in München⸗Gladbach ein Dampfkaſten. Es wurde ein jugendlicher Arbeiter getötet und zwei Arbeiterinnen ſchwer verletzt. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim Kleiderstoffe in schwarz und farbig vie Herren- Anzugstoffe kaufen Sie gut und billig bei J. Lindemann, Mannheim F 2 7. Rabattmarken oder 5% in bar. F 2, 7. Au- u. Verkauf von Liegenſchaften Vermittelung von Hypotheken dur 207. Carl Arnold, i Seckenheim 5 in großer Auswahl vorrätig bei Eduard Bühler, Schreinermeiſter Hanptſtraſe. Dlhunrige Praxis! 0 Nervenschwäche NMervenzerrüttungen, Sogwächezustände, Blasen. und Ge- so lech ts krankheiten, sowie Gio, Refumatlsmus, logias, Muskelsohwund, Hystrie, Neuralgien, Haarkrank- heiten, Flechten, Beingeschwüre eto., auch alte u. schwere Fälle, behandeft mit bestem Erfolge ohne Berufsstörung arzneilos durch Natur- u. elektr. Lichtheilverfahren gikttreie Kräuterkuren und Elektrotherapie. 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Tagesordnung: Lostrennung der Rheinau und Eingemeindung derſelben in die Stadtgemeinde Mannheim. Seckenheim, den 7. Februar. 1912. i Der gürgermeiſter: Ratſchreiber: Volz. Koch. Bekanntmachung. 5 Sprechſtunden des Schulleiters betr. Für die Eltern und Fürſorger unſerer Schuler iſt der Unzeichnete jeweils Mittwoczs und Jams tags von 11— 12 uhr in der Friedrichsſchule(Zimmer No. 18) zu ſprechen. Seckenheim, den 7. Februar 1912. Lorentz, Rektor. Bekanntmachung zum Vollzug der Reichs versſcherungsordnung. (N. B. O.) ö Nach§ 1249 der R. V. O. haben wir für Veröffent⸗ lichung der Lohnklaſſen und Beiträge für die einzelnen Gemeinden und für jede Gruppe der Verſicherten Sorge zu tragen. ö Wir machen daher auf nachſtehende Beſtimmungen der R. V. O. aufmerkſam. A. Lohnklaſſen. 0 Nach der Höhe des Jahrssarbeitsverdienſtes beſtehen, wie bisher, für die Verſicherten folgende Lohnklaſfen (R. B. O. 1245): Klaſſe 1 bis zu 350 Mk. „ II von mehr als 350„ bis zu 550 Mk. JJC. 1* 1* 850 1„q„* 1150* V 5 Für die Zugehoͤrigkeft der Verſicherten zu obigen Lohnklaſſen iſt ſtatt des tatſächlichen Jahresarbeitsver⸗ dienſts ein Durchſchnittsbeirag maßgebend (R. V. O. 1246). 1. Bis zur Durchführung der Krankenverſicherung nach dem zweiten Buch der R. B. O. ſind die Beſtimmungen des§ 34, Abſ. 2, Ziff. 1—5 des bisherigen Invaliden⸗ verſicherungsgeſezes weiter anzuwenden. 2. Dabei iſt zu beachten: ) Für Lehrlinge iſt der Lohndurchſchnittsbetrag für die jungen Leute(R. V. O. 150) maßgebend. b) Landwirtſchaftliche Betriebsbeamte gehören zur dritten Lohnklaſſe, Lehrer und Erzieher zur vierten Klaſſe, ſoweit nicht jene einen Jahres⸗ arbeitsverdienſt von mehr als 850 Mk., dieſe von mehr als 1150 Mk. nachweiſen. c) Wenn im voraus für Wochen, Monate, Viertel⸗ jahre oder Jahre eine feſte bare Vergütung vereinbart iſt, die den Durchſchnittsbetrag überſteigt, ſo iſt dieſe maßgebend. 3. Die Verſicherung in einer höheren Lohnklaſſe ohne Rückſicht auf die Höhe des Arbeitsverdienſtes, iſt erlaubt, der Arbeitgeber aber zum höheren Beitrag nur verpflichtet, wenn er ſie mit dem Verſicherten vereinbart hat(R. V. O. 1248). 4. Die freiwillig Verſicherten ſind in der Wahl der Lohnklaſſe frei(R. B. O. 1440) B. Beiträge und Marken. Von der R. V. O. 1392 iſt die Höhe der Beiträge für die einzelnen Lohnklaſſen und je eine Woche feſtgeſtellt und von dem Kaiſ. Reichsverſicherungsamt beſtimmt worden, daß Marken für 1, 2 und 13 Wochen ausgegeben werden ſollen(Bad. Geſ.⸗ und V. O. Blatt 1911, S. 528). Hiernach ergibt ſich die Höhe der Beiträge und der Wert der Marken wie folgt: i für 1 Woche für 2 Wochen für 18 Wochen in Lohnklaſſe 1 16 Pfg. 32 Pfg. 2,08 Mk. 33 1 24 48„ 1 5 5 III 323 64„ 4,16„ 8 5 IV 40„— 8 5,20„ 2 5 4„ 96„ 6,24„ Dazu wird bemerkt, daß die R. V.O. 1472 eine be⸗ ſondere freiwillige Zuſatzverſicherung eingeführt hat. Der Betrag hierzu beträgt 1 Mk.; für die Entrichtung iſt eine beſondere Marke(Zuſatzmarke) feſtgeſetzt. 5 Saecenheim, den 5. Februar 1912. gürgermeiſteramt: Volz. Grösserer Posten Plüsehdiwans, ganz auf Federn gearbeitet, von Mk. 38.— an, Sehränke, sowie vollständige Betten, poliert und lackiert, Vertikows, Waschkommoden, Spiegelsehränke, 20 Auszieh- und Salontische, sowie Matratzen in Kapok, Wolle und Seegras, wegen Umzug spottbillig abzugeben. 102) Schmitt. U 2, 8 pte. Mitteilung für ate Arbeitgeber, ale] Turnerbund„Jahn“ Seckenheim. Versicherten und die Einzugsstellen. 1. Die Verſicherungsbeiträge werden, wie bisher, durch Einkleben der Marken in die Quittungskarten entrichtet. 2.) Alle gültigen Marken müſſen in den Karten entwertet und alle ungültigen Marken vernichtet werden. 3. Das Einkleben und Entwerten von Pflichtmarken(für verſicherungspflichtige Beſchäftigung) haben in Baden die Orts⸗ und Innungskrankenkaſſen und vorerſt noch beſtehende Gemeindekrankenverſicherungen, ſowie die ergehende badiſche Vollzugsordnung hiezu verpflichtet, zu vollziehen, im übrigen aber die Arbeitgeber(R. P. O. 1426 und 1447). Auch der Verſicherte kann die Pflichtbeiträge entrichten und die Marken einkleben und entwerten(R. V. O. 1439). 4. Das Einkleben und entwerten bei der freiwilligen Weiterverſicherung oder Selbſtverſicherung, Zuſatzverſicherung (R. V. O. 1243, 1244 und 1472) haben die Verſicherten ſelbſt zu beſorgen. 5. Beim Einkleben ſind zunächſt ſämtliche Felder der linken Seite der Quittungskarte von links nach rechts bis unten zu bekleben und nach Füllung der ganzen linken Seite ebenſo auf der rechten Seite fortzufahren. 6. Das Entwerten erfolgt durch Aufſchreiben des letzten Tages des Zeitraumes, für welchen die Marken gelten. Z. B. 2. 6. 12 auf einer 1⸗Wochenmarke für die Woche 27. Mai bis 2. Juni 1912 oder auf einer 13⸗Wochen⸗ marke für die Wochen 4. März bis 2. Juni 1912. Die Entwertung kann handſchriftlich oder mit Stempel durch Tinte oder einen ähnlichen feſthaltenden Farbſtoff geſchehen. Für die Einzugsſtellen ergeht für die Form der Entwertung mehrerer gleichzeitig eingeklebter Marken noch eine badiſche Verordnung. Beim Entwerten dürfen die Marken nicht unkenntlich gemacht werden. Geldwert, Lohnklaſſe und Name der Verſicherungsanſtalt müſſen erſichtlich bleiben. 7. Die Entwertung der zur Weiterverſicherung und Selbſtverſicherung(R. V. O. 1243 und 1244) geklebten Marken erfolgt wie die Pflichtmarken(Ziffer 6). Die Entwertung der Zuſatzmarken(R. V. O. 1472) geſchieht durch Aufſchreiben des Tages, an welchem die Einklebung der Marken erfolgt iſt. 8. Zuwiderhandlungen gegen die Vorſchriften über das Entwerten der Marken kann für jeden Fall vom Verſicherungsamt mit einer Ordnungsſtrafe bis zu 20 Mk. belegt werden. 9. Zur Vernichtung dürfen Marken, welche ungültig ſind, nicht aus den Quittungskarten herausgenommen und anderweitig verwendet(R. V. O. 1497), ſie müſſen viel⸗ mehr in den Quittungskarten belaſſen werden. Die Vernichtung geſchieht dadurch, daß handſchriftlich, oder mit Stempel auf die betreffenden Marken der Ver⸗ merk„ungültig“, und auf die Außenſeite der Quittungs karte der Vermerk äber die Zahl der vernichteten Marken und den Namen der Stelle, welche die Vernichtung vor⸗ genommen hat(z. B. fünf Marken vernichtet, Ortskranken⸗ kaſſe Karlsruhe), geſetzt wird. Seckenheim, den 5. Februar 1912. gürgermeiſteramt: Polz. Liegenschafts- Versteigerung. Auf Antrag der Adam Ruf Witwe Erben werden am Donnerstag, den 18. Februar 1012, vormittags ½ 9 Uhr im Rathaus Seckenheim die nachbeſchriebenen Grundſtücke öffentlich an den Meiſtbietenden ver⸗ ſteigert, wenn mindeſtens der Anſchlag erreicht wird. Schmitt. Wir laden unſere verehrl. Mitglieder zu dem am Famstag, den 10. Februar, abends 8 Uhr im Gaſt⸗ haus„Zum gold. Hirſch“ ſtattfindenden Uereins-Bal! freundlichſt ein. Einführungen ſindz nur von Mitgliedern geſtattet, welche bis ſpäteſtens Freitag im Lokal „Zum Hirſch“ angemeldet ſind. Der Tururat. Arbeiter-Nadfahrer-Verein„Solidarität“ Seckenheim Am Sonntag, den 11. Jebruar 1912, hält der Verein im„Deutſchen Hof“ eine Abend- Unterhaltung ab. Zum Vortrag gelangen bumoriſtiſche und geſangliche Aufführungen, ferner Auftreten der berühmten Kunſt⸗ fahrer und Akrobaten aus Maunheim. Anfang 7 Uhr.— Von 11 Uhr ab r Ball. 94) Die Aemmiſfon 2 Gäamtliche Karneval- Artikel für Uereine, Gesellschaften u. Pribate empfiehlt Georg Zimmermann Hildaſtraße 68. Vereine und Geſellſchaften erhalten Preisermäßigung. Abbruchmateria Zlegeln, Banhelz, Fensier(mit Stein- gestel), Tren, Bacdksteine, Hlanersteine, Fensterläden, Treppen, Rellertritte. Zahn 3 Henckel Traittenrstrasse 22 H. 24. Fahrräder bellebter Marken, sowie deren sämtliche Zubehörtelle halte stets vorrätig. (106 Qunstige Zahlungs bedingungen. 5 1 Die übrigen Verſteigerungsgedinge können in der Kanzlei des Notariats eingeſehen werden. a. Gemarkung Seckenheim: Wohnhaus, Neckarſtraße 15 im Ortsetter⸗Wörth, Hofraite 91 qm, Hausgarten 1 à 42 qm, zweiſtöckig mit gewölbtem Keller und über⸗ bauter Einfahrt, darunter Schweineſtälle, Anſchlag 4000 Mk. Acker im Oberfeld, 5 a, Auf die Heidelberger⸗ ſtraße, Anſchlag 350 Mk. Acker im Oberfeld, Hauſemerfeld, 15 à 51 qm. Anſchlag 1000 Mk. b. Gemarkung manndeim: Acker im Koppenheimer Feld bei dem Eichwäld⸗ chen, 1 à 24 qm. Anſchlag 500 Mk. Mannheim, den 1. Februar 1912. Gr. Notariat IX: Schilling. Gewerbeverein Seckenheim. Die Stelle eines Vereinsdieners iſt neu zu beſetzen. Reflektanten, welche jedoch Mitglieder ſein müſſen wollen ſich beim Vorſitzenden, Herrn Schmiedemeiſter Böhles, bei welchem auch die näheren Bedingungen zu erfahren ſind, alsbald melden. Der Vorſtand. 108) 2 Carbid in Slechdosen billlgat. Friedr. Pfeil, Schlossermeister, Wilhelmstr. Männergesang- Verein 100 Nur f det 186l. Rosengartenstr. 32 eee Probe. Möbel Um pünktliches und zahl⸗ reiches Erſcheinen wird ge⸗ unvergleiohbar billig!* Kompl. Schlafzimmer pol. mit Liedertafel 8 5 280— Seokenheim. Nur Mk.— Zeute Alhend punkt Komplette pitseh- pine 18. 8 Ahr Küchen Nur Mk.. Probe Di f F. 5 arbelletet 1507 K. 44.— Vollzähliches Erſcheinen erwartet 10janrige Garantie. Möbel werden gratis bis zur Verheiratung aufbewahrt. Bad. Holz-Industris Recha Posener Rosengartenstr. 32. Mannheim. 2 Zimmer und Küche zu vermieten.(97 Jak. Diefenbacher. 1 Jimmer und Küche an ruhige Leute zu vermieten. Näh. Wilhelmſtr. 46.(10 Ame U. Kaghe bis 1. März zu verm.(96 Mittelſtraßye 2. Der Vorſtand. 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