Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Hr. 18 Letzte Nachrichten. N „Berlin, 8. Febr. Der frühere langjährfge dienſt⸗ zuende Generaladjutant des Kaiſers und Kommandant des Hauptquartiers, Generalfeldmarſchall v. Hahnke, iſt hier geſtorben. Am 1. Oktober 1833 zu Berlin geboren vurde Wilhelm v. Hahnke mit 17½ Jahren aus dem ſtadettenkorps als Leutnant in das Kaiſer Alexander Vardegrenadierregiment Nr. 1 eingeſtellt. Nicht lange dieb v. H. im eigentlichen Frontdienſt; er wurde 1854 Adjutant, 1859 zum Oberleutnant befördert und 1860 als Adjutant zur 2. Gardeinfanteriebrigade kommandiert. Im Jahr 1864 zog er als Hauptmann und Kompagnie⸗ hef mit der„jungen Garde“ nach Schleswig⸗Holſtein. Im Jahre 1866 war er zur Dienſtleiſtung beim Großen Beneralſtab kommandiert. Bei Ausbruch des Krieges egen Frankreich war der inzwiſchen zum Major beför⸗ herte v. H. wieder beim Stab des Kronprinzen. Vom Jahre 1872—81 war er Chef des Generalſtabs des 3. Armeekorps. Am 7. Auguſt 1888 wurde v. H. zum Chef des Militärkabinetts ernannt. Im Jahre 1901 trat er als Chef des Militärkabinetts zurück; im gleichen Jahr vurde v. H. zum Generaloberſten der Infanterie be⸗ zördert, ſowie zum Oberbefehlshaber in den Marken und zum Gouverneur von Berlin ernannt. Durch kaiſerliche Ordre vom 1. Januar 1905 wurde er gemeinſam mit Braf Häſeler und Frhr. v. Loe zum Generalfeldmar⸗ chall ernannt.. Harlsruhe, 8. Febr. In einer gemeinſchaftlichen kitzung der Nationalliberalen Fraktion der Zweiten Kam⸗ mer mit dem Geſchäftsführenden Ausſchuß der National⸗ liberalen Partei Badens und der Vertretung des badiſchen Jungliberalen Landesverbands wurde die Angelegenheit des Reichstagsabgeordneten Wittum beſprochen und einer Prüfung unterzogen. Die Beratung führte zu einer Er⸗ flärung, in der es heißt:„In der öfſentlichen Sitzung der Zweiten Kammer vom 1. ds. Mts. iſt behauptet wor⸗ den, daß ſich Herr Wittum in Pforzheim perſönlich mit der Bitte um Unterſtützung ſeiner Kandidatur an einen Vertrauensmann des Zentrums gewandt habe. Wie Herr. Wittum in ſeiner Erklärung vom 5. ds. Mts. im„Pforz⸗ heimer Anzeiger“ mitteilt, hat er dieſen Schritt getan, und zwar lediglich von ſich aus, ohne die örtliche Partei⸗ keitung, oder die Parteileitung des Landes davon in ſtenntnis zu ſetzen. Hätke ſich Herr Wittum, was ſich nach der Lage der Sache empfohlen hätte, zuvor an die Parteileitung gewandt, ſo wäre ihm von dieſer entſchieden viderraten worden. München, 8. Febr. Die Korreſpondenz Hofmann neldet: In auswärtigen Blättern werden Gerüchte über nen bevorſtehenden Wechſel der Regentſchaft in Bayern zerbreitet. An dieſen Gerüchten iſt kein wahres Wort. kin Regentſchaftswechſel iſt in den letzten Tagen und Wo⸗ ben nie in Fraae gekommen. Secken haller Anzeiger, Avesheimer Anzeiger, Heckarhanser Zeifung, Edi Hmisblafi der Bärgermeisterämier Semenheim, Ilvesheim, Necarhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim „Berlin, 9. Febr. Zum Etat des Miniſteriums der Auswärtigen Angelegenheiten lag im preuß. Abge⸗ ordnetenhaus ein nationalliberaler Antrag vor auf tun⸗ lichſt baldige authentiſche Mitteilungen über das Motu proprio betreffend das Gerichtsverfahren gegen Kleriker. Staatsſekretär v. Kiderlen⸗Wächter führte dazu aus: In der Köln. Volkszeitung hat Prof. Heiner einen augen⸗ ſcheinlich offizibſen Artikel geſchrieben, aus dem hervor⸗ geht, daß das Motu proprio für uns keine Gültigkeit hat. Das Miniſterium des Aeußern hat den Geſandten beim Päpſtlichen Stuhl angewieſen, anzufragen, ob die Ausführungen richtig ſeien und anerkannt werden. Da⸗ raufhin wurde ihm geſagt, daß das Motu proprio auf Deutſchland keine Anwendung finde. Tie Verhandlun hierüber ſind lediglich mündlich geführt worden.(Se wegung.) Das Reſultat iſt aber ſchriftlich niedergelegt worden in deutſcher und franzöſiſcher Sprache und der Geſandte in Rom hat dem Kardinalſtaatsſekretär erklärt, daß, ganz abgeſehen von dem vorliegenden Fall, die preußiſche Regierung jeder Verfügung ihre Wirkſamkeit verſagen müſſe, die mit den Reichs⸗ oder Landesgeſezen in Widerſpruch ſtehe.(Lebhaftes hört, hört.) Oldenburg, 9. Febr. In der heutigen Sitzung des Landtages wurde 1 Antrag der anche Volkspartei auf Repiſton der Gemeindeordnung mit 82 gegen 19 Stimmen angenommen, wonach allen Frauen über 24 Jahren das aktive Gemeindewahlrecht verliehen wird. Die Regierung verhielt ſich dem Antrag gegen⸗ über ablehnend. Gegen den Antrag ſeümmten Zenz, und Rechte. ö i Deutſcher Reichstag. Berlin, 9. Febr. Die Präſidentenwahl. Bei der Wahl des 1. Präſidenten des b die heute ſtattfand, wurden abgegeben für den g Spahn 185 Stimmen, alſo die geſamte Rechte und das Zentrum, für den nationalliberalen Abgeordneten Prinz Schönaich⸗Carolath 88 Stimmen, alſo ſoviele Stimmen als Nationalliberale und Fortſchrittler mit ihrem An⸗ hang zuſammen haben, für den Abgeordneten Bebe 110 Stimmen, alſo ſämtliche Stimmen der Sozialdemo⸗ kraten. 3 Stimmen waren zerſplittert. Auf die Abgeord⸗ neten Haaſe und Heine fiel je eine Stimme. Der erſte Wahlgang hat alſs zu keinem Reſultat geführt. Es mußn des halb ein zweiter Wahlgang ſtattfinden. f Beim zweiten Wahlgang wurden wieder 388 Stim⸗ men abgegeben, von denen drei ungültig waren. Spahn (Ztr.) erhielt 186, Bebel(Soz.) 114. Prinz Schön⸗ aich⸗Carolath(Natl.) 85 Stimmen. Es fand nun⸗ mehr engere Wahl zwiſchen Spahn und Bebel ſtatt. In der Stichwahl erhielt Spahn 196 Stimmen und Bebel 175 Stimmen. Dr. Spahn iſt demnach zum nger Zeifung Infertionspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Jeruſprechanſchluß Nr. 16. Präſidenten gewählt und nahm die Wahl dankend an. Er bat um die Unterſtützung des Hauſes. Alsdann ſchritt man zur Wahl des erſten Vizepräſidenten. Zum erſten Vizepräſidenten wurde gewählt Scheide⸗ mann(Soz.) mit 188 von 388 abgegebenen Stimmen. Dietrich(Konſ.) erhielt 174 Stimmen, Paaſche(ntl.) 3 Stimmen. 21 Stimmen waren ungültig. Scheidemann nahm die Wahl dankend an. Dann wurde Paaſche(natl.) mit 274 Stimmen zum zweiten Vizepräſidenten gewählt. 5 f e*.* Das war eine ſchwere Geburt. Noch nie, ſeit es einen Deutſchen Reichstag gibt, hat die Wahl des Präſidiums eine ſolche Fülle von Schwierigkeiten im Gefolge gehabt. Es iſt nun auch ein Präſidium beieinander, wie es von den Erwählten des deutſchen Volkes noch nie auf den Schild erhoben wurde. Ein Sozialdemokrat links, ein Nationalliberaler rechts und als das Oberhaupt des Präſidiums ein Zentrumsvertreter in der Mitten! Bei dem zweiten Wahlgang haben ſich etwa zwanzig National⸗ liberale nicht dazu entſchließen können, dem ſozialdemo⸗ kratiſchen Präſidentſchaftskandidaten Bebel ihre Stimme zu geben, nachdem die ſozialdemokratiſche Fraktion die Erfüllung gewiſſer Repräſentationspflichten abgelehnt hatte. So kam es, daß Herr Spahn vom Zentrum als Sieger aus dem dritten Wahlgang hervorging. Mit be⸗ haglichem Schmunzeln ſoll Herr Epahn ſein ehvenvolles Amt angetreten haben, jedenfalls in der Hoffnung, der ſog.„Schwarz⸗blaue Block“ werde nun auch die Stühle der beiden Vizepräſidenten beſetzen.„Aber, hier wie über⸗ haupt, kommt es anders als man glaubt“.— Bei der Wahl des 1. Vizepräſidenten erhielt der Sozialdemokrat Scheidemann die Mehrheit der Stimmen. Offenbar hat man ſich in den Reihen der Nationalliberalen geſagt, daß nach Beſetzung des Poſtens eines erſten Präſidenten die Repräſentationsfrage nicht mehr einen Stein des An⸗ ſtoßens bilden könne. Und als dritter im Bund wird nun Herr Paaſche von den Nationalliberalen im Präſidium auf der Baluſtrade des Sitzungsſaales thronen. Von der entſchwundenen Pracht der alten Mehrheitsparteien zeugt alſo im Präſidium der neuen Volksvertretung nur noch eine Säule, Herr Spahn. In der Wahl der beiden Vize⸗ präſidenten prägt ſich das neue Stärkeverhältnis der Parteien aus. Ob die heute erfolgte Zuſammenſetzung der Reichstagsleitung ein gutes oder ein ſchlimmes Omen für den weiteren Verlauf der Dinge in dieſem Parlament darſtellt, das iſt eine Frage, die ſchwer zu beantworten ſein wird. N *** 8 Die Beſtimmungen über die Präſidentenwahl lauten in der Geſchäftsordnung des Reichstags folgendermaßen: „Die Wahlen des Präſidenten, ſodann des erſten und hierauf des zweiten Vizepräſidenten erfolgen durch Stimmzettel nach abſoluter Stanmenmehrbeit. Hat lich 23——— r— g„Wieviel Zeit bleibt mir noch?“ fragte Adam leiſe, Weilchen, dann ging er in ein Kaffeehaus und ſetzte Frauenſieg. 5 kaum hauchend. ſich nieder: Roman von Ludwig Biro. N„Oh, Sie haben noch Zeit, Zeit haben Sie Der Kellner kam zu ihm, er beſtellte etwas. Der 9 Fortſetzung.) Machdruck verboten.) noch. oh ja, die haben Sie ſchon noch!“ ſagte der Kellner brachte ihm, was er beſtellt hatte; um ihn Adam wandte ſich aufgeregt an den Doktor. Profeſſor.. f herum bewegten ſich Menſchen, auch auf der Straße „Ich bitte dich,“ ſagte er,„überrede den Herrn„Wieviel Zeit bleibt mir noch?“ wiederholte Adam wiͤmmelte es von Menſchen, und doch nahm er von Profeſſor nicht, mir etwas zu verheimlichen. Du weißt ehr wohl, daß ich genau wiſſen muß, wie es mit mir ſteht, was mit mir geſchieht!“ Doktor Juhäsz ſah ihn verzweifelt an, und Adam ſagte laut, ganz außer ſich vor plötzlich aufgetauchter Erbitterung: „Ja, was willſt du denn? Ich habe doch nie⸗ nanden, nur meine Frau. Ihr willſt du es am Ende 5 Das ſoll vielleicht gar deine Schonung ſe n 70. g Doktor Juhasz ſah ihn verſtört, mit zuckenden Lippen an, dann blickte er auf den Profeſſor; dieſer zuckte mitleidig die Achſeln. Adam wandte ſich an ihn: „Herr Profeſſor,“ fragte er in entſchloſſenem Ton, werde ich erblinden?“ „Bitte,“ ſagte der Profeſſor langſam,„Ihr Zu⸗ ſtand iſt jedenfalls ſehr beſorgniserregend.“ „Bitte, Herr Profeſſor, bitte.. ich flehe Sie an ich fordere es ſagen Sie es mir ganz offen, werde ich erblinden? Der Profeſſor zauderte. „Ja oder nein?“ drängte Adam. „Ja,“ erwiderte leiſe der Profeſſor. Doktor Juhasz wandte ſich ab, um ſich verſtohlen die Augen zu trocknen. Adam ſchwankte und ſetzte ſich wieder in den Seſſel, von dem er aufgeſtanden war. Eine Sekunde lang herrſchte im Zimmer vollkommen regungsloſe Stille. a f „Sicher und gewiß?“ fragte Adam flüſternd. „Leider ſicher und gewiß,“ entgegnete der Profeſſor leiſe.„Abſterben des Sehnerven. in der allerge⸗ * Form. Bereits vollkommen vorgeſchrit⸗ zornig, ungeduldig, ſchreiend.„Schonen Sie mich nicht!“ „Noch einen Monat Ungefähr Fünf Wochen“ Mit einem Ruck ſprang Adam auf. Der Profeſſor trat zu ihm. 5 „Deshalb dürfen Sie nicht verzweifeln,“ ſagte er ihm.„Glauben Sie nur nicht, daß Ihre Lage eine gar ſo troſtloſe iſt. Das Leben iſt ſo reich, daß...“ Adam warf den Kopf zurück, drehte ihm den Rücken zu und ſchritt zur Tür; Doktor Juhäsz rannte ihm nach, im Vorzimmer holte er ihn ein, er faßte ihn unter den Arm und begleitete ihn hinaus. „Kornel,“ ſagte er in bebendem Tone,„Kornel, du darfſt nicht verzweifelnn..“ „Tröſtet mich nicht!“ ſchrie Adam ihn an. „Kornel, ich bitte dich, denke daran.“ Adam riß ſeinen Arm aus dem des Doktors. Der Doktor faßte ihn wiederum unter. Da ſchüttelte Adam ihn wütend von ſich. „Kümmere dich nicht um mich. Gehe du deinen eigenen Angelegenheiten nach!“ ſchrie er ihn an. Der Doktor ſah ihn mit zuckenden Lippen und mit feuchten Augen an. Adam drehte ſich um und eilte fort. a 5 i Er ſtürzte voraus auf die Straße, wußte nicht, wohin er ging, er hatte nur das Gefühl, daß er laufen mußte. Dann ermüdete er, fühlte neuerdings die große Müdigkeit von vorhin. Eine unendliche Erſchöpfung am ganzen Körper überfiel ihn, ſeine Füße vermochten ihn kaum mehr zu tragen; ſeine zitternden Knie droh⸗ ten zuſammenzubrechen. Er lehnte ſich an einen La⸗ ternenpfahl, um nicht umzufallen; ſo ſtand er ein alledem nichts wahr, er ſah nichts, ſaß regungslos, unbeweglich und ließ den Kopf hängen. 7 Gegen fünf Uhr raffte er ſich zuſammen, ſtand auf und ging in die Redaktion. Er hat dich „Kornel, geh hinein zu Kapolnai. ſchon geſucht.“ a Adam trat bei Kapolnai, dem Redakteur ein. „Mein lieber Kornsl,“ ſagte Kapolnai,„du mußt mir einen Artikel ſchreiben.“ ö „Verzeihe,“ ſagte Adam matt und leiſe,„ich kann aber nicht ſchreiben, ich bin krank.“. „Ahl Was fehlt dir? Wirklich, du ſiehſt nicht eben gut aus. Was fehlt dir?“ „Ich bin krank. Ich bitte dich, gib mir drei Tage Urlaub.“ 5 „Wenn es unbedingt ſein muß t „Es muß unbedingt ſein,“ ſagte Adam leiſe. „Gut, Alter, ſo geh und laß dich kurieren. Schicke mir dann Paͤlfi herein, dann muß er mir den Artikel ſchreiben.“ Adam ging hinaus, ſchickte Palfi zu Kapolnai und ging in ſein Zimmer. Er beugte ſich über den Schreibtiſch und lehnte den Kopf auf die Seitenlehne; ſo lag er ungefähr eine Stunde lang. Da trat Geza Bojt ins Zimmer, der hier mit ihm zuſammen zu ar⸗ beiten pflegte. 5 „Servus, Kornel,“ ſagte er froh gelaunt,„warum biſt du im Finſtern??? 8 N „Adam gab keine Antwort. Bojt zündete die Gas⸗ lampe an, ſteckte ſich eine Zigarre an, nahm ſchnell Papier und bereitete ſich zum Schreiben vor. Waoriſeßung folg. 6. gilt oder nicht. 1 eine abſolute Mehrheit micht ergeven, ſo ſind diejenigen fünf Kandidaten, welche die meiſten Stimmen erhalten haben, auf eine engere Wahl zu bringen. Wird auch bei dieſer Wahl keine abſolute Mehrheit erreicht, ſo ſind die⸗ jenigen beiden Kandidaten, welche die meiſten Stimmen in der engeren Wahl erhalten haben, auf eine zweite engere Wahl zu bringen. Tritt in dieſer letzten Wahl Stimmengleichheit ein, ſo entſcheidet das Los, welches durch die Hand des Präſidenten gezogen wird. Bei Aus⸗ mittelung derjenigen Kandidaten, welche nach den vor⸗ ſtehenden Vorſchriften auf die engere Wahl zu bringen find, entſcheidet bei Stimmengleichheit ebenfalls das Los.“ Badiſcher Landtag. n Karlsruhe, 7. Febr. Präſident Rohr hur ſt eröffnete kurz nach 10 Uhr die Sitzung. Tagesordnung: Beratungen des Budgets des Staatsminiſteriums; Budget des Miniſteriums des Kultus und Unterrichts. Neuwirth(natl.) berichtete namens der Budgetkommiſſion über das Budget des Staatsminiſteriums für 1912 und 1913. Die Kommiſſion hat Anlaß zu Beanſtandungen nicht gefunden. Auch die einzelnen Anordnungen fanden ohne Debatte Annahme. König(natl.) erſtattete darnach Bericht über das Budget des Miniſteriums des Kultus und Unterrichts: Ausgabe Titel 1 Miniſterium. Die Kommiſſion hat Anlaß zu Beanſtandungen nicht gefunden. Wir haben eine Neubil⸗ dung des Miniſteriums und einen beſonderen Miniſter für Kultus und Unterricht. Die Errichtung eines Unter⸗ richtsminiſteriums und die Aufhebung des Oberſchulrats entſpricht einem Verlangen der Mehrheit dieſes Hauſes. Kopf(Z.): Wir waren gegen die Neuorganiſation und ſind der Meinung, daß dem Land aus dieſer Neuorgani⸗ ſation keine Mehrbelaſtung entſtehen darf. Miniſter Dr. Böhm: Die Neuorganiſation darf keinen erheblich höhe⸗ ren Aufwand verurſachen und es wird das auch im näch⸗ ſten Budget nicht der Fall ſein. Rebmann(natl.): Unſere allgemeine Stellung zur Organiſation habe ich bei der allgemeinen Debatte ſchon dargelegt. Mit dem von dem Berichterſtatter vertretenen Wunſch ſind wir ein⸗ verſtanden. Sämtliche Anordnungen fanden in der Ein⸗ zelberatung nach dem Antrag der Kommiſſion Annahme. König(natl.) berichtete ſodann über das Budget des Miniſteriums des Kultus und Unterrichts für die Jahre 1912 und 1913. Die Kommiſſion hat Anlaß zu Bean- ſtandungen nicht gefunden. Sie hat an die großh. Regie⸗ rung das Erſuchen geſtellt, darüber eine Erklärung ab⸗ zugeben, wie ſie ſich zu dem neuerlichen päpſtlichen Mutu⸗ proprio ſtelle. Der Herr Miniſter hat darüber in der Budgetkommiſſion mündlich ſich erklärt. Auf Erſuchen der Kommiſſion iſt dieſe Erklärung ſchriſtlich von dem Herrn Miniſter feſtgeſtellt worden. Rebmann(gnatl.): Wir können es nur bedauern, daß ein derartiger Erlaß, der dazu angetan iſt, in der Bevölkerung Unruhe hervorzu⸗ rufen, herauskommen konnte. Anwendung beſtehen fort und ſind noch nicht behoben. Kolb(Soz.): Meine Partei ſteht auf dem Standpunkt der Trennung von Staat und Kirche und wir lehnen des⸗ halb die Anforderungen für das Kultusbudget ab. Tie Regierung möchte ich auffordern, daß wenn die Kirche ſich Eingriffe in die ſtaatsbürgerlichen Rechte erlaubt, ſie dieſe mit aller Ent'cviedenheit zurückweiſt. Knebel(.) gab zunächſt ſeiner(onugtuung Ausdruck, daß die Regie⸗ rung den Standpunkt der Trennung von Staat und Kirche ablehnt. Es gilt das Motuproprio für uns in Deutſchland nicht. Venedey(F. Vp.): Wir werden ent⸗ qegen unſerer früheren Stellung, die ſich nach dem gelten⸗ den Rechtszuſtande richtete, dieſesmal nicht unſere Zu⸗ ſtimmung für das Kultusbudget geben können. Ich ver⸗ weiſe zunächſt auf das Motuproprio, das viele Millionen katholiſchen Staatsbürgern verbietet, gegen einen Geiſt⸗ lichen klagend vorzugehen. Die Sache iſt noch nicht auf⸗ geklärt, und man weiß nicht ſicher, ob es für Deutſchland Nach kurzen Bemerkungen der Abgg. König(natl.), Rebmann(natl.), Knebel(3.) und Kopf(3.) führt Miniſter Dr. Böhm aus: Mein Pro⸗ gramm als Kultusminiſter iſt kurz das: Die Kirche jeder⸗ zeit zu fördern, wo dies geht, aber keines der ſtaatlichen Rechte preiszugeben. Bezüglich des Motuproprio habe ich den Standpunkt der Regierung der Kommiſſion ſchriftlich mitgeteilt. Seit dies geſchah, iſt nun auch von maßgeben⸗ der kirchlicher Stelle eine Erklärung erfolgt, nach welcher der päpſtliche Erlaß für Deutſchland keine Geltung hat. Damit iſt für die Regierung die Sache erledigt. Nächſte Sitzung Donnerstag ½10 Uhr. Tagesordnung: Budget des Unterrichtsminiſteriums. Politiſche Rund ſchau. 5 Deutſchland. „Die Junioren des neuen Reichstages. Zahl⸗ reich ſind im neuen Reichstage junge Kräfte vertreten, wie ja überhaupt diesmal das Parlament eine ſehr ſtarke Blutauffriſchung erfahren hat. Den Benjamin ſtellt die ſozialdemokratiſche Fraktion in der Perſon des Frank⸗ furter Redakteurs Hermann Wendel, der am 2. März 1884 geboren iſt, gegenocig alſo 27 Jahre zählt. Er e verdrängte in Freiburg i. S. den Konſervativen Wagner. Das nächſtjüngſte Mitglied iſt der Zentrumsabgeordnete Roßmann mit dem ſchönen Vornamen Bartholomäus. Er iſt im Wahlkreiſe Ottweiler⸗St.⸗Wendel gewählt, wo er den bisherigen Abgeordneten General v. Schubert, den Schwiegerſohn des Freiherrn v. Stumm, aus dem Sattel hob. Dann folgt im Alter wieder ein Sozialiſt, der in Metz gewählte Dr. Weill. Die Kette rot⸗ſchwarz ſetzt dann der Zentrumsaſſeſſor Bolz fort; er iſt 30 Jahre alt und in der württembergiſchen Zentrumsdomäne Aalen⸗ Ellwangen gewählt worden. Den nächſtjüngſten Abge⸗ ordneten ſtellt die nationalliberale Fraktion in der Per⸗ ſon des 32jährigen Schriftſtellers Keinath, des neuen Vertreters von Böblingen. i England. Die ſchwere Kriſe in der Kohleninduſtrie iſt zur Tatſache geworden. Die Konferenz der Grubenbeſitzer und Bergarbeiter Großbritanniens iſt unvermittelt abgebro⸗ chen worden, ohne daß man zu einer Verſtändigung über die Minimallohnfrage gekommen wäre. Es wurden nicht einmal feſte Abmachungen über raufnahme der Die Zweifel über ſeine Sitzungen getroffen. Bereits am Mittwoch morgen zogen ſich die Südwalliſer Grubenbeſitzer unter der Begründung von den Verhandlungen zurück, daß die Forderungen der Arbeiter einen Bruch der beſtehenden Vereinbarungen bedeuten. Nachdem die Arbeitgeber ſich in einer Reſo⸗ lution gegen das Prinzip eines nach Diſtrikten abgeſtuften Minimallohnes ausgeſprochen hatten, händigten die Ar⸗ beitervertreter eine Antwort ein, der zufolge eine Schlich⸗ tung der Streitfargen nur auf der Baſis der Anereknnung des Minimallohn⸗Grundſatzes möglich wäre. Beide Par⸗ teien drückten ſpäter ihre Bereitwilligkeit zur eventuellen Wiederaufnahme der Verhandlungen aus. Im Hinblick auf dieſen vorläufigen Zuſammenbruch der Verhand⸗ lungen zwiſchen den Grubenarbeitern und Bergewerksbe⸗ ſitzern Großbritanniens iſt es doppelt beklagenswert, daß auch die Sonderverhandlungen, die in Sachen der eng⸗ liſchen Kohlenreviere geführt wurden, reſultatlos ver⸗ laufen ſind. Es verlauket, daß nunmehr der Staat durch Intervention in den gigantiſchen Induſtriekampf ein⸗ areifen wird Lolales. Seckenheim, 10. Februar. Fruntu⸗ und Jungfrauen ⸗Furnen im Curnverein hier. r ſeid die Halterinnen der Gellchaſt dig Matter der Kinder, die Weiſerinnen und Erzieherinnen derer, die für das Vaterland künftig raten und ſtreiten ſollen. Euer eigenes Glück iſt in Eure Hände gegeben, aber auch das Glück der Zukunft.“ E. M. Arndt. Das Turnen der Frauen und Jungfrauen, das in den letzten Jahren in den weiteſten Kreſſen Verbreitung gefunden, wird nun auch der hiefige Turnverein zur Ein⸗ führung bringen. Nicht aus Eigennutz, ſondern der Not der Zeit gehorchend, geſchieht dies. Sehr wichtige Gründe ſprechen für Dringlichlichkeit dieſes Zweiges der Leibes übung. Nimmt doch das Turnen in dem wichtigen Kapitel Volksgeſundheit neben anderen hygieniſchen Maßnahmen die erſte Stelle ein. Ueber die Bedeutung des Männer⸗ turnens iſt ſchon ſo viel geſagt worden, ſodaß wir darüber hinweggehen können, deſtomehr aber auf den Wert der Ausbildung des Frauenturnens hinweiſen wollen. An dieſem Gebäude wild jetzt viel gearbeitet. Das Bekenntnis: In der Geſundheit und Kraft der Frau liegt die Zukunft unſerer Geſchlechter— iſt die Richtlinie für die Entwicklung des Frauenturnens. Aber nicht nur ftraffe elaſtiſche Muskeln für unſere turnenden Franen und Jungfrauen, auch die Rückwirkung fuͤr das Nervenſyſtem ſoll erſtrebt werden, erhöhte geiſtige Regſamkeit und Entſchlußfähigkeit. Dabei wird volle Berückſichtigung auf die Eigenartigkeit des weiblichen Körpers durch genaue Auswahl der Uebungen genommen, ſodaß zweifellos auch vom Standpunkt des Arztes die Betätigung auf dem Gebiete der Leibesübungen als ein die Geſundheit und Lebenskraft förderndes und erhaltendes, weibliche Anmut und körperliches Ebenmaß herbeiführendes Mittel begrüßt und aufgenommen werden muß. Es be⸗ darf kaum eines beſonderen Hervorhebns, daß nicht nur die Kräftigen zum Turnplatz eilen ſollen, im Gegenteil, erſt recht foll für die Aengſtlichen, Schwächlichen und Un⸗ entwickelten geſorgt werden. Die vorbereitenden Leibes ⸗ übungen unſeres Turnens ſind ja beſonders geeignet, jede Abſtufuug vom leichten zum ſchweren zu gewähren und zu erfüllen. Die Zahl derer, die den hohen Wert des Turnens und eines geregelten Turnbetriebes auch fur die Frauen und Junfrauen erkannt haben, iſt denn auch im allgemeinen in erfreulichem Steigen begriffen. Und es iſt zu wünſchen, daß auch hier das Intereſſe hierfür raſch weiter wächſt. Die nächſte Uebungſtunde findet Mittwoch abend ſtatt. Von der nächſten Woche an werden dann Uebungsſtunden planmätzig feſtgelegt. Mögen nun die hieſigen Frauen und Jungfrauen jegliche Scham ab⸗ legen und durch fleißigen Beſuch der Uebungsſtunden die⸗ jenige körperliche Geſundheit und geiſtige Friſche ſich an⸗ eignen, die nötig iſt, um in den Genuß wahrer Lebens⸗ freude treten zu können. Aus Nah und Fern. ( Karlsrunger Feber. Neugeſtaltung der Un⸗ ſallverſicherung.) Nach§ 537 Ziff. 10 und 11 der Reichs verſicherungsordnung wird ſich, ſobald dieſe Be⸗ timmungen durch kaiſerliche Verordnung in Kraft ge⸗ ſetzt ſind, die Unfallverſicherung auf alle Betriebe zur Beförderung von Perſonen oder Gütern und Holzfäl⸗ lungsbetriebe ſowie auf die Betriebe zur Behandlung und Handhabung der Waren erſtrecken, wenn ſie mit einem kaufmänniſchen Unternehmen verbunden ſind, das über den Umfang des Kleinbetriebes hinausgeht. Da es wichtig iſt, daß die Handelswelt von dieſer Neuge⸗ ſtaltung der Unfallverſicherung Kenntnis erhält, hat das Reichsverſicherungsamt der Handelskammer einen Ab⸗ ruck ſeiner Bekanntmachung über die Anmeldung un⸗ ſallverſicherungspflichtiger Betriebe und Tätigkeiten ſo⸗ vie der zugehörigen Anleitung überſandt, die im Bu⸗ eau der Handelskammer eingeſehen werden können. (90) Karlsruhe, 9. Febr. In der Karlsr. Zeitung vird halbamtlich mitgeteilt: Die von dem Miniſteriam des Innern angeordneten Verſache zur Heilung der Maul⸗ und Klauenſeuche mit Euguform nach dem Ver⸗ fahren von Prof. Hoffmann in Stuttgart konnten bei dem ſtarken Vorherrſchen des Kleinbeſitzes im Großher⸗ zogtum, abgeſehen von einem Beſtand von 20 Tieren, nur bei verſeuchten Beſtänden von 3 bis 8 Stück Rind⸗ vieh vorgenommen werden. Der Krankheitsverlauf der Maul- und Klauenſeuche iſt z. Zt. in Baden durchweg ein ſehr milder. Es bot ſich daher keine Gelegenheit, das Heilverfahren bei bösartigem Verlauf der Seuche zu erproben. Die Verſuche beſchränkten ſich auf 16 Fälle mit einem Beſtand von 81 Stück Rindvieh. Das Er⸗ gebnis der angeſtellten Heilverſuche läßt ſich dahin zu⸗ ſammenfaſſen, daß durch die Heilbehandlung der an Maul⸗ und Klauenſeuche erkrankten Tiere nach Prof. Hoffmann der Krankheitsprozeß günſtig beeinflußt wird. Das Euguform beſchleunigt die Abheilung der Krank⸗ heitserſcheinung im Maule und an der Naſe; insbe⸗ ondere iſt die gute Wirkung der Euguformſalbe auf die tererkrankungen bervorzuheben. Hiergegen war durch die Affiberhefeg des Mitfels nach der von Prof. Hoff⸗ mann beſchriebenen Art auf die Erkrankung an den Klauen keine günſtige Wirkung feſtzuſtellen. Auch nach Aenderung der Behandlungsmethode(Reinigen der Klauen, Einſtreichen von Euguformſalbe zwiſchen die Klauen und Watteverſchluß) wurde kein weſentlich beſ⸗ ſerer Erfolg erzielt. Die Behandlungskoſten ſtellen ſich für ein Tier, insbeſondere bei Chininverabreichung ziem⸗ lich teuer. Kontrolltiere, die mit Therapogen und Sep⸗ toform behandelt wurden, heilten ebenſo raſch ab, als die mit Euguform behandelten Tiere. Durch die Anwen⸗ dung des Heilverfahrens war es in keinem Fall mög⸗ lich, in einem verſeuchten Beſtande alle Krankheitser⸗ ſcheinungen der Tiere innerhalb zweier Tage oder auch nur innerhalb von vier Tagen nach eingeleiteter Be⸗ handlung zum Abheilen zu bringen, ſo daß die Seuche als abgeheilt im Sinne von§ 67 der Inſtruktion zum Reichsviehſeuchengeſetz hätte erklärt werden können. Die meiſten Tiere brauchten, wenn ſie an den Klauen er⸗ krankt waren, mindeſtens 6 bis 8 Tage zur Abheilung. In dieſer Zeit heilten aber auch mehrere Kontrolltiere ab, die nicht mit Euguform behandelt wurden. Die Er⸗ wartungen auf eine raſche Tilgung der Maul- und Klauenſeuche in den verſeuchten Gemeinden und im Lande, die Prof. Hoffmann an die Durchführung ſeines Heilverfahrens geknüpft hat, erfüllten ſich daher nicht. Der Hauptwert einer erfolgreichen Bekämpfung der Seuche muß nach wie vor auf eine ſtrenge Durchführung der polizeilichen Maßnahmen gelegt werden. U Aus dem Breisgau, 9. Febr. Für die durch den Winterfroſt geſchädigten Reben gibt Herr Weinbau⸗ lehrer Dümmler⸗Durlach folgende Verhaltungsmaß⸗ regeln: Vor allem gilt es jetzt in allen weinbautreibenden Gemeinde alsbald Rebbegehung vorzunehmen, damit überall der Umfang des Schadens genau feſtgeſtellt wer⸗ den kann. Dabei ſind in den verſchiedenſten Lagen die Rebaugen an der ganzen Länge des einjährigen Holzes, ſowie das alte namentlich zwei⸗ und dreijährige Holz mit ſcharfem Meſſer zu prüfen. Was 95 iſt, iſt ge⸗ ſund, bräunliche, braune oder ſchwarze Stellen ſind tot. Herr Weinbaulehrer Lümmler ſtellt ſich den geſchädigter Rebbauern gern mit Rat und Tat zur Lerfligung, b Neues aus aller Welt. » Furcht vor einer Juvaſion in den Duaſten ſcheint man jetzt in Frankreich in beſonderem Maße zu hegen. Nach einem Telegramm aus Paris behauptet der dortige„Excelſior“, der Kriegsminiſter Millerand laſſe gegenwärtig einen Plan prüſen, durch den Frankreich und beſonders die Hauptſtadt gegen eine Invaſion feind⸗ licher Flugzeuge geſchützt werden ſolle. Längs der Grenze von Maubeuge bis Belfort würden regelrechte Poſten von Aeroplanen und Lenkballons errichtet werden, die unauf⸗ hörlich Umſchau halten und mit Funkentelegrammen das Herannahen feindlicher Flugzeuge melden ſollen. Die Verwirklichung dieſes Planes würde eine beträchtliche Anzahl von Millionen koſten. Aber falls der Kriegs⸗ miniſter dies verlangen ſollte, würde ſich das Land ge⸗ wiß nicht weigern, dieſe große Opfer zu bringen. «Entführung einer Liliputanerin. Eine Ent⸗ führung eigener Art beſchäftigt zurzeit die Berliner Kri⸗ minalpolizei. Zu einer Truppe, die ſeit Dezember in Caſtans Panoptikum ſich niedergelaſſen hat, gehören u. a. zwei Liliputanerinnen, die Geſchwiſter Najder, die durch ihre beſondere Zierlichkeit auffallen. Von dieſen beiden iſt die ältere, die 19 Jahre alte Viktoria, jetzt ent⸗ führt worden. Seit einigen Tagen beſuchten ein Herr und zwei Damen wiederholt das Panoptikum und er⸗ wieſen beiden Mädchen beſondere Aufmerkſamkeiten, in⸗ dem ſie ihnen Bonbons, Blumen, Schmuckſachen uſw. ſchenkten. An einem der letzten Abende kam eine der beiden Damen nach dem Hotel, wo die Mädchen wohnen, gab vor, die Mutter der Geſchwiſter zu ſein, und wünſchte beide zu ſprechen. Sie wurde vorgelaſſen und ging ſpäter mit Viktoria aus, wie ſie ſagte, um einen Spaziergang zu machen. Nach einiger Zeit kehrte ſie allein zurück und wollte jetzt auch die 16jährige Schweſter abholen. Jetzt ſchöpfte aber der Impreſſario der Liliputanerinnen Verdacht. Er verlangte von der Dame einen Ausweis, und als ſie keinen vorzeigen konnte, wollte er mit ihr zur Revierpolizei gehen. Während er ſich umkleidete, verſchwand die Dame. Die Unbekannte iſt keineswegs die Mutter der aus Reichswalden in Böhmen ſtammenden Zwerge. Von dem Verbleib der Entführten hat man noch keine Spur gefunden. „Bombenattentat auf eine Schauſpielerin. Helen Taylor, eine bekannte Newyorker Schauſpielerin, iſt kürzlich durch eine Bombenexploſion in ihrem eigenen Heim unter geheimnisvollen Umſtänden getötet worden. Der Dame war durch einen Boten ein Paket überreicht worden. Sie nahm es mit in ihre Wohnung, wo ein Herr Charles Dickinſon anweſend war, der fte beſucht hatte. Sie ſagte zu ihm„Jemand hat mir ein Geſchenk geſchickt“ Mit dieſen Worten begann ſie die Verſchnü⸗ rung der Hülle zu löſen und das Papier zu entfernen. Im Innern befand ſich eine Pappſchachtel. Als Fräulein Taylor die Schachtel öffnen wollte, explodierte eine Bombe darin, und die Sprengſtücke wurden durch das ganze Zimmer gejagt. Die Schauſpielerin erlitt mehr als fünfzig Verletzungen und wurde auf der Stelle getötet. Die Tetonation erregte die Aufmerkſamkeit des Haus⸗ warts, der ſofort die Polizei herbeirief, die Herrn Dickin⸗ ſon in Haft nahm. Er erklärte, daß er von dem Bomben⸗ anſchlag nichts gewußt habe. Allerdings habe er ſich mii der Schauſpielerin gezankt, worüber, wolle er jedoch nicht ſagen. Der Mann wurde in Haft behalten. Von 19 Boten, der das Paket überbrachte, iſt keine Spur zu inden. ö „ Automobilunfall in Böhmen. Aus Pra wird berichtet: Der Beſitzer einer Sämaſchinenfabrik, Melchior, fuhr mit einem Chauffeur und zwei Begleitern bei einer Automobilfahrt in der Nähe von Melnik in⸗ folge falſchen Ausweichens eines Laſtwagens gegen eine Brücke. Der Chauffeur wurde leicht, die übrigen In⸗ ſaſſen ſchwer verletzt. Das Automobil ging in Trümmer. Der die Schuld tragende Kutſcher des Laſtwagens ließ die Verletzten hilflos liegen und fuhr davon 170 JZdei Skifahrer in den Alpen Erfroren. Die ſeit Sonntag vermißten Grazer Slifahrer Dr. Fried⸗ rich Scholl und Dr. Theodor Haas wurden auf der Koralp erfroren aufgefunden. * Gräfin Tarnowska im Zuchthaus. Gräfin Tarnowska, die ſeit Beendigung des Komorowskiprozeſ⸗ ſes in Venedig im Zellengefängnis zu Mailand unter⸗ gebracht war, wird in dieſen Tagen nach Trani trans⸗ portiert werden, um im dortigen Zuchthaus den Reſt ihrer Strafe abzubüßen.. * Ueberſchwemmungen in Spanien. Infolge außer gewöhnlicher Regenfälle ſind in zahlreichen Stel⸗ len in ganz Spanien große Ueberſchwemmungen einge⸗ treten. Dadurch iſt ein ſehr bedeutender Schaden verur⸗ ſacht worden. Einige Straßen von Sevilla ſind vom Hochwaſſer des Guadalquipir überflutet. Der Verkehr wird mit Kähnen aufrecht erhalten. Geſtern früh erhielt 9 der Miniſter des Innern Telegramme, nach denen ein aus Ferol zurückkehrender Hofzug in der Nähe von Sahagun infolge Beſchädigung des Eiſenbahndammes an⸗ gehalten werden mußte. * Meuterei in einem franzöſiſchen Militär⸗ gefängnis. Aus Grenoble wird gemeldet: Im Mili⸗ kärgefängnis zu Barraux brach geſtern abend unter den Strafgefangenen eine Meuterei aus, die ſchon ſeit langer Zeit von den Sträflingen vorbereitet war. Die Gefan⸗ 8 verſuchten das Gefängnis niederzubrennen, indem ie ihre Betten in Brand ſteckten. Sie ſchlugen dann die Türen ihrer Zellen ein, überfielen die Wärter und verſuchten, aus dem Gefängnis zu entkommen. Der 5 mißlang aber, da die Türe des Gefängnis⸗ fes geſchloſſen waren. Es wurden Truppen requiriert, um die Ruhe wieder herzuſtellen. Die Meuterer ver⸗ anſtalteten einen regelrechten Kampf gegen die ein⸗ ſchreitenden Soldaten und verwundeten einen Hauptmann durch Revolverſchüſſe. Schließlich gelang es den Trup⸗ pen, die Meuterer feſtzunehmen. Die Rädelsführer wur⸗ den in Ketten gelegt. Unter ihnen befindet ſich der be⸗ rüchtigte Verbrecher Boiſſon. Revolverattentat eines Zwölfjährigen. Aus Bourg in Frankreich wird gemeldet: Der 12jährige Knabe Gallet feuerte in der Kirche zu Druillat während des Katechismusunterrichts einen Revolverſchuß auf die gleichaltrige Nichte des Pfarrers ab, die bald darauf den erlittenen Verletzungen erlag. Vor der Hochzeit in den Tod. Die Oſtdeutſche Rundſchau meldet aus Szamarzewo an der ruſſiſchen Grenze: Als die Teilnehmer an einer Bauernhochzeit in einem geſchmückten vierſpännigen Leiterwagen zur Kirche fuhren, prallte der Wagen an einer Wegegabelung in voller Fahrt gegen einen Chauſſeeſtein, ſo daß er zer⸗ chmettert wurde und die Inſaſſen mit großer Wucht auf as Pflaſter geſchleudert wurden. Vier Perſonen waren ofort tot, die übrigen Inſaſſen erlitten Arm⸗ und Bein⸗ brüche. Nur der Kutſcher blieb unverletzt. Nach 70jähriger Ehe gemeinſam begraben. Der außerordentlich ſeltene Fall, daß ein Eehepaar die ter ſeiner„eiſernen“ Hochzeit noch faſt um ein halbes Jahrzehnt überlebt und dann gemeinſam zur letzten Ruhe gebettet wrid, ereignete ſich, wie eine Londoner Zeitung berichtet, in dem engliſchen Städtchen Charlton. Am ontag vor acht Tagen ſtarb die 92jährige Frau King an Altersſchwäche. Zwei Tage darauf erzählte der un⸗ kröſtliche Witwer, er hätte im Traume geſehen, wie an der Stelle des Friedhofes, die man für ſeine treue Lebens⸗ fährtin beſtimmt habe, zwei Gräber vorbereitet würden. das eine davon ſei für ihn ſelber, fügte der Greis glück⸗ lich lächelnd hinzu. Und in der Tat ſchlief der 94jährige kaum 36 Stunden ſpäter gleichfalls für immer ein. Die Beſtattung der Frau war auf flehendes Bitten des alten annes noch aufgeſchoben worden, und ſo konnten nun beide zuſammen der Erde übergeben werden. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim Stelen Bingaong 8 1 von a 1 ere Sason-MVeuhejten Hleidenslonen, Damen- u. Kinder-Hontektion, Baummolſbaren, Huta-, Peipibonen u. Meische Vesleffibtelſung: Gardinen, Teppiche und Bellen. Ie Preise! Lois Dandauer, Gute Bedienung Mannheim Brefles ih. O I. J. Gottesdienst-Ordnung ler evang. Kirchengemeinde.] der kath. Rirchengemeinde. Sonntag. 11. Febr. 1912. Sonntag 11. Febr. 1912. 11 8 Septuag.)(Sonntag Sexag.) 110 Uhr: Hauptgottesdienſt. 1 Ir ½ Uhr: Kindergottesdienſt„ 2 5* sdienſt 1 Uhr: Chriſtenle o 880 hriſtenlehre. 1 Uhr: Chriſtenlehre. Vonnerſtag, 15. Febr. 1912. ½ꝭ2 Uhr: Veſper. 778 Uhr Abend⸗Gottesdienſt. 3 Uhr: Verſammlung des Muttervereins. 4 Uhr: Verſammlung des 5 Jünglingsvereins. Sammel⸗Anzeiger. N l Uur für Mitglieder der Jandw. Ein⸗ u. Nerkaufsgenoſſenſch. ö 9 KRunkelrübenſamen kann in der Verkaufsſtelle ab⸗ A geholt werden. — Schwarten u Stückhölzer geeignet haben momentan ein großes uantum abzugeben. mmienzel à cb. 4 8„. 3 Zectanbelm Nicht kochen, nur waschen in handwarmer Persillauge von 30—40 0 Keine weiteren Wasch- zusztze nehmen. 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Buches— Invaliden⸗ und Hinterbliebenenverſicherung— und die zu ihrer Durchführung erforderlichen anderen Vorſchriften der Reichsverſicherungsordnung mit dem 1. Januar 1912 in Kraft. Mit dieſem Tag treten die genannten Vorſchriften, ſoweit das Einführungsgeſeß nichts anderes beſtimmt, an Stelle des Invalideuverſicherungsgeſetzes in der Faſſung der Bekanntmachung vom 19. Juli 1899(Reichsgeſetzblatt Seite 468). 2. Das materielle Recht der Invalidenverſicherung erfährt mit Wirkung von dem genannten Tag an folgende Aenderungen: a) In die Verſticherungspflicht werden neu einbezogen unter der Vorausſetzung, daß ihr Jahresarbeitsver⸗ dienſt 2000 Mk. nicht überſteigt: Gehilfen und Lehrlinge in Apotheken, Bühnen⸗ und Orcheſtermitglieder ohne Rückſicht auf den Kunſtwert der Leiſtungen(R. V. O.§ 1226). b) Die Wochenbeiträge ſind erhöht; ſie betragen in Lohnklaſſe 1 1 Pfg.(bis jetzt 14 Pfg) II a 2 ****** „„„„ VVV V 48*** 36 71 (R. V. O.§ 1392). c) Vom 1. Januar ab werden Zuſatzmarken zum Preiſe von 1 Mk. ausgegeben. Durch die Ver⸗ wendung von Zuſatzmarken wird der Anſpruch auf Zuſatzrente für den Fall der Invalidität erworben. Jeder Verſicherte kann zu jeder Zeit und in beliebiger Zahl Zuſatzmarken einer beliebigen Verſicherungs⸗ anſtalt in die Quittungskarte einkleben(R. V. O. 88 1472 ff). d) Die Leiſtungen der Invalidenverſicherung ſind er⸗ weitert. Neben Invaliden⸗ und Altersrente hat der Verſicherte auch Anſpruch auf Hinterbliebenen⸗ Fürſorge, welche beſteht in Witwenrente, Waiſenrente, Witwengeld und Waiſenausſteuer(R. V. O. 88 12588 ff). Witwenrente erhält nur die dauernd invalide Witwe nach dem Tode ihres verſicherten Ehemannes. Waiſenrente erhalten nur Kinder unter 15 Jahren; Witwerrente erhält nach dem Tode der verſicherten Ehefrau nur der erwerbsunfähige Witwer, falls die Ehefrau aus ihrem Arbeitsverdienſte den Lebensunterhalt der Familie ganz oder überwiegend beſtritteu hat, ſo lange er bedürftig iſt; Witwengeld erhält die verſicherte Witwe nach dem Tode ihres verſicherten Ehemannes unter den Vorausſetzungen des§ 1252 R. V. O.; unter den gleichen Voraus⸗ ſetzungen wird die Waiſenausſteuer den Waiſen bei Vollendung des 15. Lebensjahres ausbezahlt. Keinen Anſpruch auf Hinterbliebenenfürſorge haben die Hinterbliebenen ſolcher Verſicherter, welche am 1. Januar 1912 bereits geſtorben waren; des⸗ gleichen haben keinen Anſpruch die Hinterbliebenen ſolcher Verſicherter, welche am 1. Januar 1912 bereits dauernd erwerbsunfähig waren und dann verſtorben ſind, ohne inzwiſchen die Erwerbsfähigkeit wieder erlangt zu haben.(Einf. Geſ. zur R. V. O. Art. 71 Abſ. 1 und 2.) Hat der Empfänger einer Invalidenrente Kinder unter 15 Jahren, ſo erhöht ſich die Invalidenrente für jedes Kind um ¼ꝓ0 bis zu dem höchſten/ fachen Betrage der Juvalidenrente. Dieſen Anſpruch haben aber nur die Empfänger von Invalidenrenten, deren Invalidität nach dem 31. Dezember 1911 eingetreten iſt oder deren Krankenrente nach dieſem Tage be⸗ ginnt(R. V. O.§ 1291; Einf. Geſ. zur R. V. O. Art. 71 Abſ. 3). e) Die Rückerſtatiung der Hälfte der Beiträge, ins⸗ beſondere bei Verheiratung weiblicher Verſicherter, fällt vom 1. Januar 1912 an weg.(Vergl. hierzu Einf. Geſ. zur R. V. O. Art. 76.) ) Durch freiwillige Weiterverſicherung kann der An⸗ ſpruch auf ſämtliche Leiſtungen aufrecht erhalten werden.(R. V. O. 88 1244, 1279, 1283.) 3. Bis zur Errichtung der Verſicherungs⸗ und Ober⸗ verſicherungs ämter, die auf 1. Juli 1912 in Ausſicht ge⸗ nommen ſind, treten bei Handhabung der Invaliden⸗ und Hinterbliebenenverſicherung an Stelle der Verſicherungs⸗ aͤmte er die Bezirksämter und an Stelle der Oberveſicherungs⸗ ämter die Schiedsgerichte für Arbeiterverſicherung(zu vergl. Bekanntmachung vom 16. Dezember 1911, die Einführung der Reichsverſicherungsordnung hier die vorläufige Be⸗ ſtellung der Verſicherungsbehörden betr. Geſetzes⸗ und Verordnungsblatt 1911, S. 537). Seckenheim, 26. Januar 1912. Bürgermeiſteramt: Polz. Schmitt. Zekanntmachung. Die Unterſtützung aus dem churpfälziſchen Waiſen⸗ fond in Mannheim für das Jahr 1912 betr. Die Bürgermeiſterämter des Bezirks werden darauf auf⸗ merkſam gemacht, daß Geſuche um Unterſtützung aus dem churpfälziſchen Waiſenfond ſpäteſtens bis zum 15. März l. Js. hierher vorzulegen ſind. Mannheim, den 1. Februar 1912. Gr. Bezirksamt Abt. Il. Vorſtehendes bringen wir mit dem Anfügen zur Kenntnis, daß Geſuche bis längſtens 10. März ds. Js. an uns einzureichen ſind. 5 Seckeuheim, den 6. Februar 1912. N Gemeinderat: Volz. Koch. 82 3 Marktschreierischer Reklame bin ich abhold. Alles was ich dem verehrlichen Publikum anzeige entspricht der vollen Wahrheit Todes-Anzeige. Verwandten, Freunden und Bekannten die ſchmerzliche Nachricht, daß heute Nacht unſer innigſtgeliebter Vater, Großvater und Schwiegervater Herr Philipp Gruber Metzgermeister gSemenheim, den 9. Februar 1912. Trauerhauſe aus ſtatt. Kkandierber 2 e „ 5 7 7 N 8 A . 45 40 oer a 7 8 2 im Alter von 61 Jahren nachklängerem Leiden ſanft entſchlafen iſt. Die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet heute Samstag, nachmittags 4 Uhr vom Halfee i Das beste und bekömmlichste familiengetränk Unerreicht in seinem durchaus kaffee 8. 185 1 Emi Seeg.. Zanlichen Wohlgesdmack, Aroma *. und seinem 2— 4— 35 chen N een 5 5 4 2 5 N 1 5 8 8 W 5 J.— n 2 2 1 2* 4 8 ä 1 in allen Jacen und Muſtern empfiehlt Gg. Zimmermann. — Sängerbund Seckenheim(gegr. 1865). 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