e 15* Herr Spahn, der krumsmann will alſo nicht als getreuer Eckart über dem mählung der Erzherzogin Iſabella Marie Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementsprois beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. 5 Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Seckenheimer Nnzeiger, Jluesheimer Hnzeiger, neckarhauser Hmisblafft der Bir germeisteramier Seckenheim, Huesbheim, Heckarhansen und Edingen. Infertionspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Neklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Feruſprechanſchluß Nr. 16. Letzte Nachrichten. Mmäſident Spahn legt ſein Amt nieder. » Berlin, 10. Febr. Der Präſident des Reichs⸗ lags, Dr. Spahn, hat in der Fraktionsſitzung des Zen⸗ rums mitgeteilt, daß er ſein Amt als Präſident des Reichstags am nächſten Montag in einem Schreiben niederlegen werde.— Der Entſchluß des Abg. Dr. Spahn, ſein Amt als Reichstagspräſident niederzulegen, deruht nicht, wie es zuerſt hieß, auf einem Beſchluß der Zentrumsfraktion. Dieſe war vielmehr im Begriff, in die Beſprechung der Frage anzutreten, als ein Abgeordneter erſchien und die Mit⸗ keilung machte, daß eine Beratung gegenſtandslos ſei, da er mitteilen könne, daß Dr. Spahn ſich entſchloſſen habe, am Montag ſein Amt niederzulegen. Die Mittei⸗ jung wurde mit allgemeinem Beifall aufgenommen.—— ſcharſſinnige Juriſt und tapfere Zen⸗ Reichstag walten. Ein freundliches Lächeln umſpielte ſeine Lippen, als er nach ſeiner Wahl auf dem Präſiden⸗ tenſeſſel Platz nahm, aber dieſe freundliche Miene wich dem Ausdruck herber Enttäuſchung, als zum erſten Vize⸗ präfidenten Herr Scheidemann gewählt wurde. Das war für den Zentrumsführer Grund genug, nicht mehr mit⸗ Pan Er hatte keine Luſt, in Gemeinſchaft mit einem 'ozialdemokratiſchen Vizepräſidenten die Bürde des Amtes zu tragen. Und nun geht das Spiel von neuem an. Wie man hört, ſoll nun ein ausgeſprochenes Präſidium der Linken gebildet werden, mit dem Nationalliberalen Paaſche an der Spitze. Es fragt ſich nur, ob die Linke ſtark genug ſein wird, dieſe Abſichten zu verwirklichen. Fehlen darf bei dieſer nochmaligen Abſtimmung niemand von den Parteien der Linken, denn es iſt in der Tat „Gefahr im Verzug“.— Auf alle Fälle wird in vier Wochen nach den Beſtimmungen der Parlamentsver⸗ faſſung die endgiltige Abſtimmung über das Präſi⸗ ium vorgenommen. Das war bisher immer nur eine ormſache. Ob diesmal dieſe Endabſtimmung nicht eine orrektur darſtellen wird, bleibt abzuwarten. * Frankfurt, 12. Febr. Der 24jährige Taglöh⸗ ner Johann Pöllmann, der mit einem Kameraden im Dezember 1910 im Walde bei Griesheim den Agenten Biener ermordet und beraubt hatte, wurde am Samstag im Hofe des Strafgefängniſſes Preungesheim ent⸗ 1 * Wien, 12. Febr. In Schönbrunn fand die Ver⸗ mit dem rinzen Georg von Bayern ſtatt. Bei der Trauung waren zugegen: der Kaiſer, Prinz Ludwig von Bayern, der zugleich den Prinzregenten vertrat, faſt alle Mit⸗ glieder des kaiſerlichen Hauſes, viele fremde Fürſtlich⸗ keiten, zumeiſt aus dem bayriſchen Haus, zahlreiche hohe Würdenträger, die Miniſter, die Generalität ſowie die Spitzen der Behörden. gebrochen. Vier Eingeborene ſind bereits geſtorben. * Toulon, 12. Febr. Leutnant⸗Zahlmeiſter Fer⸗ licot vom hieſigen 57. Infanterieregiment iſt mit Hin⸗ terlaſſung eines Fehlbetrages von 20000 Fres. ver⸗ ſchwunden. 5 5 Koln, 12. Febr. In emem zweiſenlos impirterten Berliner Telegramm erklärt die„Köln. Ztg.“ zum Be⸗ ſuch Haldanes, des engliſchen Kriegsminiſters, letzterer habe reichlich Gelegenheit gehabt, mit maßgebenden Per ⸗ ſonen ſich auszuſprechen und ſich ein Bild über die gegen wärtig in Teutſchland vorherrſchende Stimmung zu machen. Einen amtlichen Auftrag habe er nicht ge indes dürften ſeine hier geſammelten Erfahrungen viel leicht zur 3 der überraſchenden Auffaſſung Churchills beitragen, daß die Flotte für Deutſchland nut eine Luxusſache ſei. Straßburg, 12. Febr. In Baden⸗Baden kagee geſtern die Delegiertenverſammlung der Südweſtgruppe des Deutſchen Luftfahrer⸗Verbandes, bei der über den diesjährigen Zuverläſſigkeitsflug am Oberrhein beraten wurde. Den Vorſitz führte, da Geh. Rat Dr. Hergeſell verhindert war, General der Infanterie Gaede(Frei⸗ burg). Nach einem Bericht Dr. Linkes(Frankfurt) über die von ihm bearbeitete Denkſchriſt zum Zuverläſſigkeits⸗ flug am Oberrhein 1911 wurden zunächſt finanzielle Fragen behandelt und dann über die endgültige Feſt⸗ legung der diesjährigen Flugſtreckhe debattiert. Die 1. und 2. Etappe Straßburg⸗Metz und Metz⸗Saarbrücken liegt feſt. 3. Etappe von Saarbrücken nach Mannheim oder nach Darmſtadt oder nach Mainz. 4. Etappe nach Frank⸗ furt, 5. Etappe nach Karlsruhe, 6. Etappe nach Frei⸗ burg und 7. Etappe nach Konſtanz München, 12. Febr. Heute mittag iſt der füd⸗ liche Flügel der weithin in Deutſchland bekannten Por⸗ zellanfabrik in Nymphenburg vollſtändig niedergebrannt. Der Schaden iſt ſehr groß. Das Feuer entſtand dadurch, daß in einem neueingebauten, von der Baupolizei bisher nicht genehmigten Seitenkamin Feuer ausbrach. Die Po⸗ lizei hatte ſich im Beſchwerdeweg an die vorgeſetzte en ſtanz gewendet. Unterdeſſen hat man heute früh den O 1 8 anheizen laſſen, wodurch die Kataſtrophe entſtand 5 1 5. tabs Die neuen Btzepraſidenten des Reichstags. Der erſte Vizepräſident Philipp Scheidemann, Re⸗ hakteur in Kaſſel, vertritt den Solinger Wahlkreis ſeit 1903. Er hat eine höhere Schulbildung genoſſen und var früher Buchdrucker. Seit 1890 iſt er journaliſtiſch jätig und war Redakteur an mehreren ſozialdemokra⸗ babe Organen. Scheidemann ſteht im 47. Lebens⸗ fahre. ——— Frauenſieg. Roman von Ludwig Biro. 5 Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) „Ich beeile mich,“ ſagte er,„ich will zeitig im 10) Theater ſein; mein Liebchen ſpielt heut.“ 1 Er ſah Adam an. aus.“ 5 a „Ich bin etwas leidend,“ entgegnete Adam leiſe. „Ich habe auch deshalb um drei bis vier Tage Urlaub gebeten, das wird mir gut tun.“ Bojt nickte und begann zu ſchreiben. Adam ſtand auf, blieb ein Weilchen neben dem Schreibtiſch ſtehen, ſchaute den Tiſch an, das Papier, das darauf lag, die Feder, das Tintenfaß, das ganze Zimmer; ein Schauer überlief ihn, er machte ſich auf den Weg. „Adieu!“ ſagte er zu Bojt. a „Servus, Alter,“ ſagte Bojt flüchtig.„Gute Unter⸗ haltung!“ f 0 Dabei ſchaute er zu Adam auf, dann warf er die Feder nieder. 8 8 „Ei, ei,“ ſagte er,„wie du aber ausſiehſt! Was fehlt dir?“ „Dein Geſicht iſt aſchgrau, und du haſt fauſtgroße Ringe unter den Augen. Warſt du beim Arzt?“ 8„Od. „Und was hat der geſagt?“ Adam gab keine Antwort. Das unerwartete Inte⸗ reſſe rüttelte ihn ein wenig aus ſeiner Apathie auf. Er hatte das Gefühl, daß es ihm etwas friſcher, leich⸗ er zumute werde, daß er bisher nicht zu atmen ver⸗ mochte und es jetzt wieder konnte. Auch ſein Körper and feine Kraft wieder; er konnte ſich leichter bewe⸗ gen, fühlte, daß er etwas tun müſſe. Mit einem Beine ſetzte er ſich auf Bofts Schreib⸗ ich und fragte ruhig und gelaſſen: doch im Vorſtand der 8 Nicht wahr, Geza, du biſt ſtons anſtalt“ f „Was fehlt dir?“ ſagte er,„du ſiehſt ſehr ſchlecht 1 „Du, ſage, nicht wahr, die Witwenpenſion wird doch auf alle Fälle gezahlt, wie?“ „Natürlich, auf alle Fälle. Uebrigens, wie verſtehſt du das? Was willſt du eigentlich wiſſen?“ „Ich will wiſſen, ob die Witwe eines Journaliſten auch dann Penſion bekommt, wenn ſagen wir zum Beiſpiel... wenn der Mann ſich das Leben genom⸗ men hat?“ „Was? Waas?“ Bojt warf den Kopf zurück. Adam ſah ihn ge⸗ laſſen an und war jetzt ſogar ſchon imſtande, zu lächeln. a „Warum fragſt du das?“ ſagte Bojt, ſtutzig ge⸗ worden. „Nur ſo; ganz akademiſch; aus bloßer Neugierde.“ Bojt ſchaute ihn von der Seite mißtrauiſchen Blickes an, aber Adam lächelte.. „Ich will es wiſſen, es intereſſiert mich.“ „Alſo ja, ſie bekommt Penſion,“ ſagte Bojt, ärger⸗ lich brummend.„Aber es iſt eine Schweinerei, ſich umzubringen.“ „Ja, ja, natürlich iſt es das.“ a Sie ſchwiegen. Dann reichte Adam ihm die Hand: „Na, Servus, Geza.“ Bojt ließ ſeine Hand nicht los, er ſah ihm feſt ins Auge. i „Du, Kornel,“ fragte er,„brauchſt du irgend et⸗ was? Biſt du vielleicht in Verlegenheit?“ „Nein, nein, ich bin durchaus nicht in Verlegen⸗ heit, keineswegs Nur“ „Was, nur?“ i „Du, Alter... wenn ich.. wenn ich etwa ſterben ſollte... ſo gibt man meiner Frau doch ein paar Monate mein Gehalt weiter?“ 11 Bojt beugte ſich erſchrocken vor. 8 „Wenn du ſterben ſollteſt?“ fragte er entſetzt. 8. die Adminiſtration 5 8 1 8 5 Ach. Scheider nn 3 i Der zweite Vizeßräſident Dr. Paaſche vollendet in dieſem Monat das 61. Lebensjahr. In ſeiner Jugend als praktiſcher Landwirt tätig, ſtudierte er ſpäter Landwirtſchafts⸗ und Staatswiſſenſchaften, habililierte ſich 1877, war Profeſſor in Roſtock, Marburg und Char⸗ lottenburg und iſt ſeit 1906 a. D. Dem Reichstage ge⸗ hörte er 1884 und ſeit 1893 an. Er iſt auch Mitglied des preußiſchen Landtages ſeit 1893. Paaſche hat grö⸗ ßere Reiſen unternommen, die er in einer Anzahl Werke ſchildert. Die Stelle eines erſten Präſidenten iſt durch den Rücktritt Spahns bekanntlich bis ſpäteſtens morgen nach⸗ mittag verwaiſt. 3 ** d 8255 Unter den Reichstagsabgeordneten, die als Anwär⸗ ter für einen Präſidentenfitz genannt werden, befindet ſich auch Kammerpräſident v. Payer. Wir haben uns an einer Stelle, die als unterrichtet gelten muß, über die Möglichkeit einer Wahl Payers erkundigt. Gänzlich ausgeſchloſſen ſcheint es nach unſeren Informationen nicht zu ſein, daß Payer ins Präſidium kommt. Doch läßt ſich etwas beſtimmtes hierüber noch nicht mitteilen. Man hat da auf Grund von Vermutungen Nachrichten ver⸗ breitet. die zum mindeſten verfrüht ſind. Politiſche Nundſchau. Deutſchland. f Ein Staatsgerichtshof für das Reich. Die Forkſchrittliche Volkspartei hat im Reichstag einen Ge⸗ ſetzentwurf eingebracht, der die Verantwortlichkeit des Reichskanzlers und die Errichtung eines Staatsgerichts⸗ hofes für das Deutſche Reich verlangt. Er ſchließt ſich 50 an die e an, die nach den November⸗ debatten des Jahres 1908 als Ausbau der konſtitntio⸗ nellen Garantien erhoben wurden. Der von der Fort⸗ ſchrittlichen Volkspartei eingebrachte Geſetzentwurf lau⸗ tet u. a.: 1. Dem Artikel 17 der Verfaſſung iſt folgender neuer Abſatz hinzuzufügen:„Die näheren Beſtimmungen über die Verantwortlichkeit des Reichskanzlers ſowie über 5 der alte Borot⸗ .. Aber nicht wahr, du glaubſt doch auch, die Redaktion würde das nicht zugeben, nicht wahr?“ „Sie würde es nicht zugeben. ſelbſtverſtänd⸗ lich würde ſie es nicht zugeben. Aber warum ſoll⸗ teſt du ſterben?“ 8 „Geza, verſprich mir, dieſe Angelegenheit in die Hand zu nehmen. Verſprich mir, nicht leichtſinnig da⸗ bei zu verfahren.“ i 5 „Ich verſpreche es dir. ich verſpreche es dir Aber warum ſollteſt du ſterben?““ 3 „Mein Gott, der Menſch kann ſo leicht ſterben und die Aerzte ſchwatzen ſo viel.“ f Ja, aber, was haben die Aerzte dir denn ge⸗ agt?“ N „Ach.. allerlei!... daß ich nicht geſund bin und dergleichen mehr.“ „Aber was fehlt dir?“ a „Das iſt ja ſchließlich gleichgültig, Alter. Alſo nicht wahr, du verſprichſt mir, die Angelegenheit in die Hand zu nehmen... Und überhaupt: wenn mir etwas zuſtoßen ſollte, ſo wirſt du mir beiſtehen?“ „Ich verſpreche es dir. Aber was fehlt dir?“ Adam ſchüttelte den Kopf, lächelte, reichte Bojt die Hand, ſprang vom Tiſche und wollte gehen. Boft je⸗ doch trat auf ihn zu und ergriff ihn am Arm. ſagte er weich und gerührt,„lieber „Kornel,“ warum willſt du mir nicht ſagen, was dir Alter, fehlt?“ „Schreibe deinen Artikel,“ ſagte Adam,„du wirſt zu ſpät ins Theater kommen.“ f„Der Teufel hole das Theater!“ ſagte Bojt ärger⸗ lich.„Ich will wiſfen, was dir fehlt.“ f „Was intereſſierſt du dich für das Leid anderer? Was kümmert es dich? Es wird dir eine ſchlafloſe Nacht bereiten.“ N 5 „Kornel, mein Junge, ich will es wiſſen! Viel⸗ leicht kann man dir helfen!“„ 5(Fortſetzung folgt.) J * Gefängnis. das Verfahren vor dem Staatsgerkchtshof fur da“ Deutſche Reich werden in einem beſonderen Geſetze 15 regelt.“ 2. Reichsgeſetz betreffend die Verantwortlichkei des Reichskanzlers und die Errichtung eines Staatsge richtshofes für das Deutſche Reich. Artikel 1. Der Reichskanzler oder deſſen Stellvertreter im Sinne des 82 des 9 vom 17. März 1878 ſind für ihre Amtsführung dem Reichstage verantwortlich. Dieſe Ver⸗ antwortlichkeit erſtreckt ſich auf alle Handlungen des Kai⸗ ſers, welche die innere oder die äußere Politk des Reichs zu beeinfluſſen geeignet ſind. Artikel 2. Der Reichstag hat das Recht der Anklage gegen den Reichskanzler oder deſſen Stellvertreter. Die Erhebung der Anklage erfolgt durch einen Beſchluß des Reichstags, der von einer Mehrheit von zwei Dritteln der geſetzlichen Anzahl der Abgeordneten gefaßt wird. Artikel 3. Tie Anklage er⸗ folgt wegen Verletzung der Reichsverfaſſung oder der Reichsgeſetze, ſowie wegen ſchwerer Gefährdung der Sicherheit oder Wohlfahrt des Reichs durch pflichtwidrige Handlungen oder Unterlaſſungen. Artikel 4. Zur Ver⸗ handlung und Entſcheidung über die Anklage wird ein Staatsgerichtshof für das Deutſche Reich am Reichs⸗ gericht zu Leipzig errichtet. * 5 i Frankreich. Das deutſch⸗franzöſiſche Marokko⸗Abkommen wurde im Senat„wie die Abſtimmungsliſte nach der üblichen nachträglichen Auszählung der Stimmzettel ergibt, mit 212 gegen 42 Stimmen angenommen. 39 Senatoren enthielten ſich der Abſtimmung. Unter den Gegnern der Vorlage befinden ſich nur 16 Republikaner, darunter mehrere neue Senatoren, die bereits in der Kammer als Deputierte gegen die Konvention geſtimmt haben. Der ehemalige Miniſter des Aeußern Pichon hat ſich der Ab⸗ ſtimmung enthalten, während Clemenceau gegen die Vor⸗ lage geſtimmt bat. Lokales. 5 Heckenheim, 13. Februar. — Frauenvund zur Forderung der deutſchen Spitzeninduſtrie. Die Königin, welche am Samstag auch die im Gartenſaale des Frauenklubs in Stuttgart untergebrachte Ausſtellung der nach engliſchen, italieni⸗ ſchen und belgiſchen Originalen hergeſtellten Spitzen ein⸗ gehend beſichtigt und Einkäufe gemacht hat, iſt dem Frauenbund als Mitglied beigetreten. Der vor wenigen Monaten mit dem Sitze in Düſſeldorf begründete Frauen⸗ bund hat zum Zweck„die Förderung der Spitzenkunſt in Deutſchland, insbeſondere die Ausbildung von Ar⸗ beiterinnen in allen Teſtniken der Spitzenkunſt“. Die in nationaler wie wirtſchaftlicher Hinſicht bedeutſame Sache hat auch hier wie in anderen Städten, wo bisher die propagandiſtiſchen Ausſtellungen ſtattfanden, warme Anhänger gefunden und es iſt zu hoffen, daß der Frauen⸗ bund, der dieſe ſchöne Frauenarbeit als Heiminduſtrie neu beleben und die Millionen, die alljährlich für Spitzen ins Ausland gehen, dem deutſchen Vermögen erhalten will, raſch zu großem Wachstum gelangen wird. — Pferdemarkt in Geislingen. Anläßlich des am 20. Februar 1912 in Geislingen a. d. Steige ſtatt⸗ findenden Pferdemarktes wird bei Pferdeſendungen nach Geislingen a. d. Steige in der Zeit vom 17. bis 20. Februar und bei Pferdeſendungen von Geislingen a. d. Steige in der Zeit vom 20. bis 24. Februar 1912 je einſchließlich der für die Benutzung von Perſonen⸗ züge 3 50prozentige Frachtzuſchlag nicht be⸗ rechnet. Die Beförderung von Pferden nach Geislingen a. d. Steige iſt auch am Sonntag den 18. Februar 1912 geſtattet. Gegen die Raupenplagen, gegen die zur 9 Jahreszeit wirkſame Maßnahmen getroffen wer⸗ den können, 5 das ſoeben von der Kaiſerl. Blolog. An⸗ ſtalt für Land⸗ und Forſtwirtſchaft in Dahlem bei teglitz herausgegebene Flugblatt Nr. 50„Raupenfraß an Obſt⸗ bäumen“ von Dr. Martin Schwartz näheren Aufſchluß: Die wichtigſten Blattfreſſer, die Raupen der Froſtſpanner, der Schlehen⸗ und 1e des Goldafters und des Baumweißlings, ihr Ausſehen, ihre Lebensweiſe und die beſte Art ihrer Bekämpfung werden darin durch Wort kund Bild knapp und allaemetnverſtändlich dargeſtelllt. Aus Nah und Fern. ( Karlsruhe, 12. Febr. Herr Muſikdirektor Adolf Boett iſt am Freitag nachmittag plötzlich nicht unbe⸗ denklich erkrankt. Man darf dem Wunſche Ausdruck geben, daß die kräftige Natur des beliebten Kapell⸗ meiſters ihn vor einer ſchlimmen Wendung bewahre. (Karlsruhe, 12. Febr. Bei dem heutigen Gau⸗ turntag des Karlsruher Turngaues wurde dem verdien⸗ ten Gauvertreter Kanzleirat Zeis der Ehrenbrief der Deutſchen Turnerſchaft überreicht und er zum Ehren ⸗ mitglied des Karlsruher Turngaues ernannt. . Mannheim, 12. Febr. Das Gr. Bezirksamt (Polizeidirektion) hat dem Stadtrat Mitteilung gemacht von ſeiner Anordnung betreffend die Bekämpfung der beim Betrieb der Kinematographentheater hervorgetre⸗ tenen Auswüchſe. Darnach iſt den Polizeibeamten und den von den Polizeibehörden beauftragten ſonſtigen Be⸗ amten jederzeit unentgeltlicher Zutritt zu den Räumen des Kinematographentheaters zu gewähren. Die erſteren ſind berechtigt wie verpflichtet, Kinder, die in Vor⸗ ſtellungen für Erwachſene angetroffen werden, ſofort wegzuweiſen und der Schulbehörde anzuzeigen. Wegen Zuwiderhandlung gegen die erlaſſenen Beſtimmungen kann unabhängig von der Beſtrafung der Beſitzer Ein⸗ ſtellung des Betriebs des betr. Kinematographentheaters erfolgen. a (J Mannheim, 12. Febr. Mit einem eigenar⸗ tigen Betrug hatte ſich die Strafkammer in einer ihrer letzten Sitzungen zu beſchäftigen. Es handelte ſich dabei um eine Kindesunterſchiebungsaffäre. Die 22jährige Eliſe Greiff hatte eine Liebſchaft mit einem Kutſcher, der aber keineswegs Luſt empfand, mit ihr in den Hafen der Ehe zu gondeln. In ihrer Beſorgnis, ihr Geliebter könne wieder abſpringen, verfiel ſie auf eine ganz raf⸗ finierte Idee, gab ihrem Geliebten an, daß ſie ein Kind von ihm erwarte. Das Urteil lautete auf 3 — 2 8 Monate () Heidelberg, 11. Febr. In der 2. Kammer hat in den lezten Tagen Dr. Böhm von der Millionen- iftung für die Heidelberger Univerſität geſprochen. Es handelt ſich dabei um das Mond'ſche Vermächtnis, deſ⸗ ſen Beſtehen ſchon etwa vor Jahresfriſt bekannt wurde. () Freiburg i. Br., 12. Febr. In der nächſten Bürgerausſchußſitzung wird die Erbauung einer Brücke über die Draiſam im Zuge der Eſcholzſtraße beraten. Der Bau iſt auf 268 000 Mk. veranſchlagt. Mit der Erſtellung der Brücke wird ein lang gehegter Wunſch 0 Stühlinger und Haslacher Stadteils in Erfüllung gehen. (Freiburg, 12. Febr. In den diesjährigen Ge⸗ meindevoranſchlag ſollen an außerordentlichen Beiträgen 4000 Mk. als Zuſchuß für das in dieſem Jahr hier geplante Kreisturnfeſt und 3000 Mk. an den Verkehrs⸗ berein als Zuſchuß zur Beſchaffung eines Reklamepla⸗ kates für Freiburg eingeſtellt werden. (J Müllheim, 12. Febr. Am Samstag mittag 55 das letzte Opfer vom Eiſenbahnunglück am 17. uli v. J. das Müllheimer Spital verlaſſen. Es iſt dies Frl. Wartmann aus Baſel, die an dem Unglücks⸗ tag beſonders ſchwere Beinverletzungen erlitten hatte, und die nun auf ihren Wunſch in das Basler Bürger⸗ ſpital verbracht wurde. 0 Tauberbiſchofsheim, 12. Febr. Seit Anfang letzter Woche iſt der verh. Landwirt Seidenſpinner von Werbach ſpurlos verſchwunden. 5 () Villingen, 12. Febr. In der Uhrenfabrik der Firma C. Werner hier brach Feuer aus, dem das Ma⸗ terialienlager zum Opfer fiel. Der Schaden wird auf 70 0⁰⁰ Ml. berechnet exkl. des Gebäudeſchadens. Eine Betriebsſtörung entſteht durch den Brand nicht. ( Villingen, 12. Febr. Die drei größten in Betracht kommenden Parteien haben Bürgermeiſter Dr. Braunagel die Uebernahme des Stadtſchultheißenamts in Schwenningen angetragen. Dr. Braunagel iſt, wie man der Freib. Ztg. mitteilt, nicht abgeneigt, dem Rufe Folge zu leiſten. f (Weinheim, 12. Febr. In Leutershauſen ver⸗ unglückte der Dienſtknecht A. Brand auf ſeltſame Weiſe. Er wollte aus einer Grube Dickrüben holen und ſchlüpfte unter die über Nacht aufgetaute Decke. Man fand ihn ſpäter tot unter der eingebrochenen Erddecke. i (9) Konſtanz, 12. Febr. Der von der Handwerks⸗ kammer Konſtanz mit Unterſtützung des Gr. Landesge⸗ werbeamts vom 8. bis 20. Januar d. J. veranſtaltete Uebungskurs für Maler war von 13 Teilnehmern im Alter von 19 bis 41 Jahren beſucht. Vom 22. bis 24. Januar fand ſodann ein Uebungskurs für Schreiner und Drechsler ſtatt, zu welchem 11 Anmeldungen eingelaufen und 8 Teilnehmer im Alter von 25 bis 52 Jahren er⸗ ſchienen waren.— Die Frühjahrsgeſellenprüfungen im Kammerbezirk Konſtanz werden Ende März ſtattfinden. 8 Vom Bodenſee, 12. Febr. Eine Abordnung von Offizieren des Konſtanzer Regiments weilte kürz⸗ lich in Bregenz, um ſich dort von dem Offizierkorps des Bregenzer 4. Regiments der Tiroler Kaiſerjäger zu verabſchieden. Zu der Zuſammenkunft hatten ſich auch Offiziere aus der württ. Garniſon in Weingarten und der bayeriſchen aus Lindau eingefunden. Bei einem Abſchiedsmahl wurden verſchiedene Reden gehalten, in denen die deutſch⸗öſterreichiſche Kameradſchaft eine be⸗ ſondere Betonung fand. Die Kaiſerjäger in Bregenz kommen nach Trient und an ihre Stelle rückt in Bre⸗ gem das 78. Inf.⸗Regt. z. Zt. in Salaburg. Neues aus aller Welt. „Schwere Dynamtitexploſton. Wie man aus London meldet, wurden in einem Arbeiterlager an der kanadiſchen nördlichen Eiſenbahn bei Fort Francis, 160 Kilometer öſtlich von Winnipeg, infolge einer Dyna⸗ mitexploſion acht Leute getötet und eine große Anzahl verletzt. 3 * Feuer in einem Regierungsgebaude. In dem neuen Anbau des Gebäudes der königlichen Regie⸗ rung in Königsberg entſtand auf noch unaufgeklärte Weise im Dachgeſchoß Feuer, das beträchtlichen Umfang annahm, zumal da die Löſcharbeit durch den zurzeit in Königsberg beſtehenden Waſſermangel erſchwert wurde. Durch das Feuer wurde das Dachgeſchoß völlig einge⸗ äſchert. Die dort lagernden Beſtände des Provinzial⸗ vereins vom Roten Kreuz wurden vernichtet. Das Feuer hielt mehrere Stunden an. «Eine Millionenſpende der Rothſchilds. An⸗ läßlich der Wiederkehr des Todestages des Freiherrn von Rothſchild haben ſeine beiden Söhne Eugen und Alfons Rothſchild in Wien 1 Million Kronen für Wohlfahrts⸗ einrichtungen in Wittkowitz, wo ſich die mähriſchen Eiſen⸗ werke der Rothſchilds befinden, und 200 000 Kronen für die Errichtung eines chirurgiſchen Pavillons in Mäh⸗ riſch⸗Oſtrau geſpendet. i » Der angebliche Diebſtahl im Gotthardex⸗ preß. Schweizer Zeitungen dementieren die von der „Tribuna“ verbreitete Nachricht, daß einem deutſchen Diplomaten eine Aktentaſche im Gotthardexpreß geſtohlen worden ſei. Das Gerücht wurde von einem Friſeur in Lugano ausgeſtreut und gelangte über Teſſiner Blätter als fette Ente nach Rom.. „ Wettangebot eines Kurpfuſchers an die Aerzte. Der Pfarrer Chaupitre in Rennes(Frankreich wurde auf die Anklage des Aerzte⸗ und Apothekervereins wegen Kurpfuſcherei zu 1000 Franken Geldbuße und 1130 Franken Schadenerſatz an die Kläger verurteilt. Die Geldbuße zu bezahlen erklärte der Abbee ſich bereit, da⸗ gegen will er von Schadenserſatz nichts wiſſen und ſich lieber einſperren laſſen. Er macht den Aerzten den Vor⸗ ſchlag, ſie ſollten ein Jahr lang mit ihm um die Wette Kranke behandeln. Wenn er nicht genau zehnmal ſo viel Kranke heilen würde wie ſie, ſei er bereit, auf die Aus⸗ übung der Heilkunſt künftig zu verzichten. Heile er aber zehnmal ſo viel Kranke wie die Aerzte, ſo ſollten dieſe an ſeiner Statt die viermonatige Haft wegen Nichtbezah⸗ lung der Entſchädigung erleiden. Die Aerzte von Rennes haben ſelbſtverſtändlich dieſe eigenartige Herausforderung der Preſſe wird eine ſtrenge Unterſuchung der Vorfälle 5 cher Tun im Spieiſaar. lit rragiſchen gwiſchenfall erelgnete ſich 8 Abend im 90 0 don Monte Carlo. Ein aus Budapeſt ee Her! Klein, der ſich mit ſeiner Familie in Mentone zu Be⸗ ſuch aufhielt, huldigte in einem der Säle des Spiel. palaſtes dem Trente⸗et⸗Quarante⸗Spiel. Er hakte ſoeben 5000 Franes auf Rouge gewonnen, als er 3 ol zuſammenbrach. Er war einem Schlaganfall erlegen Der Vorfall verurſachte Aufſehen. f * Die Waſſerkataſtrophe in Sevilla. König Alfons und Miniſterpräſident Canalejas ſind nach Se⸗ villa abgereiſt, um die Lage der durch die Ueberſchwem⸗ mung betroffenen Stadt in Augenſchein zu nehmen. Die Situation in Sevilla nimmt einen immer bedrohlicheren Charakter an. Die Waſſer des Guadalquivir überſchwem⸗ men weite Strecken des Landes. Sevilla iſt von aller Seiten von Waſſer umgeben und von der Höhe des Turmes Giralda ſieht man nichts weiter als eine weite Waſſerfläche. Die Stadt iſt förmlich in eine Inſel um⸗ 1 7 worden. Glücklicherweiſe iſt die Eiſenbahn⸗ inie, die Madrid mit Sevilla verbindet, noch intakt. ſo daß die Stadt wenigſtens von der Lebensmittelzufuh! nicht abgeſchnitten iſt. Aus allen Teilen von Portugal laufen Hiobspoſten über die durch die Ueberſchwemmun⸗ gen angerichteten Schäden ein. Die Stadt Mertola iſ vollſtändig unter Waſſer geſetzt. Fünfzig Perſonen haben in der Provinz Algarve durch Ertrinken ihren Tod gefunden. * Rieſenbrand in Buenos Aires. Das größte Holzlager Argentiniens iſt in Buenos Aires von einer Feuersbrunſt vernichtet worden. Der Feuerwehr iſt es bisher noch nicht gelungen, des Brandes Herr zu wer⸗ den. Zwei Wohnhäuſer ſind von dem Feuer ergriffen worden und bis auf den Grund niedergebrannt. Eine Anzahl Perſonen erlitten ſchwere Brandwunden. *Eiſenbahndiebſtahl auf der Gotthardtbahn. Die„Tribuna“ berichtet von einem Eiſenbahndiebſtahl auf der Gotthardbahn kurz vor Göſchenen, von dem ein deutſcher Diplomat betroffen wurde. Der Beſtohlene befand ſich, nachdem er ſich in Rom ſeines diplomatiſchen Auftrages entledigt hatte, auf der Rückfahrt nach Berlin. Der geſtohlene Gegenſtand iſt eine Reiſetaſche, die wich⸗ tige Dokumente und Schriftſtücke enthalten haben ſoll. Es tauchte ſoſort der Verdacht auf, daß der Räuber aus politiſchen Gründen gehandelt habe. Sämtliche Paſſa⸗ giere des D⸗Zuges mußten ſich einer Unterſuchung un⸗ terwerfen, wodurch der Zug eine Verſpätung von 80 Minuten erlitt, Die Nachforſchung blieb aber erfolglos. » Todesfälle an Bord eines Kongodampfers. Der in Antwerpen aus der Kongo⸗Kolonie angekommene Dampfer hatte ſechs Tote und etwa 40 Erkrankte an Bord. Man nimmt an, daß während der Ueberfahrt unter den Paſſagieren das Fieber ausgebrochen iſt. Von ſeiten verlangt. Bei Ankunft des Dampfers am Hafen ſpielten ſich herzzerreißende Szenen ab, da viele Perſonen an⸗ end waren, die ihre Angehörigen erwarteten und dieſe als Leichen wiederfanden. a Vermiſchtes. Warum man heiraten ſoll. In den Sonnkags⸗ zetrachtungen der„Heſſiſchen Poſt“ veröffentlicht Pauf Heidelbach gereimte Monatsſprüche für Eheluſtige. Eigenk⸗ lich ſcheinen ſie mehr für Eheunluſtige beſtimmt, denn ſie lauten nicht eben ſehr frauenfreundlich, und wir geben ſie daher nur mit eintger Beklemmung wieder, hoffend, daß ſie keinen ſtatiſtiſch nachweisbaren Schaden anrich ten werden. Herr Heidelbach rät alſo: — Im Januari frei' kein Weib, Denn da gibt's andren Zeitvertreib. 2 15 Im Februar iſt's auch nicht gut, 7 Weil man ihn Hornung nennen tut. Im Martin laß das Freien ſein, A SEonſt ſteigt der Mars zur Frau hinein! e Aprilis bringt der Narren Heer,„ . Und heirat'ſt du, ſo gibt's noch mehr. ö f Im Mai iſt die Walpurgisnacht, 45 Da nimm dich vor der Frau in acht! 5 0 Im Ju ni iſt dann Peter und Paul, 15 4 Da wird gar bald die Wurzel faul. 4 11. 41 7 Im Juli ſchwitzt man ſo genug, 5 11 Drum ziehe ch am Eh'ſtandspflug!. 4. *„ 1 Wer im Au guſte freien will,** 4 0 Schickt ſeine Kinder in April. 6 1 September bringt Michaelis bei, Oktober ſchafft uns neuen Wein, 5 5 Da haſt du mehr zu tun als ſpei' n. * 2 35„ 0 ö 1 Drum ſchickt ſich nicht die Freierei⸗ 9 1 15 1 K f b U ( Wer Verb, het bar 1 11 deren zwet, 9 5 705 e e d Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenhein, Kleiderstoffe in sohwarz und 3 kaufen Sie gut und billig bei * doe Herren-Anzugstoffe 9 d. Lindemann, Mannheim uber unregelmäßt ung der Zeitu mn Beschwerden ade man in de Erpdtlen vers 4 GWG 2 9ST F 2. 7. Rabattmerken oder 8% In bar. F 2 7. 1 — zunehmen ha transportiert, ſo iſt auch der Ortspolizeibehörde des Beſtimmungs⸗ * Kenntnis gebracht. u. und Bekanntmachung. Die Maul⸗ und Klauenſeuche betr. Das Gr. Miniſterium des Innern hat unterm 310. v. Mts. folgende Anordnung erlaſſen: Die in Ziffer 2 des Erlaſſes vom 2. März 1911 Nr. 8489 — 1 tierärztliche Unterſuchung der aus dem übrigen Gebiet des Reichs in das Großherzogtum eingeführten Tiere am Auslade⸗ oder Beſtimmungsort kommt mit ſofortiger Wirkung in Wegfall. Auf die von dem Einführer gemäß Ziffer 1a a. O. zu erſtattende Anzeige hat die ee e künftig von der erfolgten Einſtellung der eingeführten Tiere jeweils dem Bezirks⸗ tierarzte Mitteilung zu machen, der nach Ablauf der zehntägigen Beobachtungsfriſt die Unterſuchung nach, Ziffer Za a. O. vor⸗ 8 Gleichzeitig wird die mit Erlaß vom 16. März 1911 Nr. 13065 getroffene Anordnung außer Kraft geſetzt, da die Maul⸗ und: Klauenſeuche in letzter 0 durch norddeutſche Schlacht⸗ ſchweine, die aus den Viehhöfen in Mannheim und Karlsruhe bezogen waren, wiederum mehrfach verſchleppt worden iſt. Die Vorschrift unter Ziffer 5b des eingangs!genannten Erlaſſes! greift daher wieder allgemein Platz. Danach gelten jetzt für die Einfuhr außerbadiſchen Viehes folgende Beſtimmungen: 5 1. Wer Wiederkäuer oder Schweine aus dem übrigen Gebiete des Reiches in das Großherzogtum einführt, hat ein tierärztliches Zeugnis über den Geſundheitszuſtand der Tiere, das unmittelbar vor ihrem Abgange am Herkunftsort oder ſpäteſtens am Verladeort aus eſtellt ſein muß, zu erbringen und von der Einfuhr mit der Eiſenbahn oder auf Schiffen Anzeige dei der Orkspolizeibehörde des Ausladeorts, oder bei ſonſtiger Einfuhr Anzeige bei der Ortspolizeibehörde des Beſtimmungs⸗ ortes zu lade Werden die Tiere vom Ausladeorte weiter ortes Anzeige 55 erſtatten. 5 Die Ort polizeibehörde hat von der erfolgten Einſtellung der eingeführten Tiere alsbald dem Bezirkstierarzt Mitteilung 5 machen, der nach Ablauf der unter Ziffer 2 vorgeſchriebenen eobachtungsfriſt die Unterſuchung der Tiere vorzunehmen hat. Die Anzeige kann auch vom Empfänger der Tiere erſtattet werden. Sie hat in jedem Fall ſpäteſtens vor der Ausladung aus der Bahn oder dem Schiffe und bei ſonſtiger Einfuhr vor der n am Beſtimmungsorte zu erfolgen und ſich auf die Gattung, Stückzahl und Herkunft der eingeführten Tiere zu erſtrecken. Bei der Einfuhr von Schlachtvieh in die Schlachtvieh⸗ öfe in Mannheim oder Karlsruhe iſt die Anzeige der Viehhof⸗ eitung zu machen. i 2. Alle aus dem übrigen Gebiete des Reiches in das Groß⸗ herzogtum eingeführten Wiederkäuer und Schweine unterliegen am Beſtimmnngsorte einer dehnen ade polizeilichen Beobachtung. Der Beſitzer dieſer Tiere oder ſein Vertreter oder derjenige, in deſſen Gewahrſam ſie ſich befinden, iſt verpflichtet, ſolche Ein⸗ richtungen zu treffen, daß die Tiere für die Dauer der Beobachtung die Ränmlichkeiten, in denen ſie untergebracht ſind, nicht verlaſſen können und außer aller Berührung und Gemeinſchaft mit andern Tieren bleiben. N—— Nach Ablauf der Beobachtung findet eine Scene Unterſuchung der Tiere ſtatt, worüber eine Beſcheinigung aus⸗ zuſtellen iſt. Die Unterſuchung wird in der Stadt Mannheim durch Bezirksaſſiſtenzarzt Dr. Fries, in den Vororten und Land⸗ gemeinden durch Bezirkstierarzt Ulm vorgenommen. 3. Im Grenzverkehr kann die polizeiliche Beobachtung durch das Bezirksamt nachgelaſſen werden, ſoweit es ſich nach⸗ weislich um Herſtellung aus ſeuchefreien Bezirken handelt. 4. Der polizeilichen Beobachtung unterliegen nicht: a) Tiere tin öffentlichen Schlachthäuſern unter der Be⸗ dingung, daß ſie innerhalb 2 Tagen abgeſchlachtet werden; b) Tiere in den Schlachtviehhöfen in Mannheim oder Karlsruhe unter der Bedingung, daß ſie nur nach andern Schlachtviehhöfen oder nach öffentlichen . ern mit der Eiſendahn ausgeführt werden. In dieſen Fällen hat die Schlacht⸗ und Viehhofleitung der zuſtändigen Ortspolizeibehörde des Beftimmungsortes unter An⸗ gabe der Stückzahl und der Tiergattun auf dem kürzeſten Wege auf Koſten des Abſenders der Tiere Mitteilung zu machen. In den Schlachthäuſern und Schlachtviehhöfen ſind die eingeführten Wiederkäuer und Schweine tunlichſt getrennt von dem einheimiſchen Vieh aufznſtellen. 5 5. Der Transport von Schafherden von der Winter⸗ zur Sommerweide darf auch innerhalb des Landes nur unter Mit⸗ führung eines am Herkunftsorte aus eſtellten amtstierärztlichen Gefundheitszeugniſſes, deſſen Giltigkeit fünf ge dauert und nur auf dem von dem Bezirksamte genehmigten Wege, wo Eiſen⸗ bahnen vorhanden ſind, unter Benutzung dieſer erfolgen. 6. Die für die Ein⸗ und Durchführung aus dem Reichs⸗ auslande und für den Verkehr von inländiſchen Wiederkäuern und Schweinen geltenden Vorſchriften werden durch obige Be⸗ ſtimmungen nicht berührt. 5 Die Bügermeiſterämter und die Stabhalterämter des Be⸗ zirks werden. dieſe Anordnung ortsüblich bekannt zu geben, hiervon den Beteiligten beſondere Eröffnung zu machen und den Vollzug anzuzeigen. Mannheim, den 6. Februar 1912. Groth. Befirksamt Abt. Ill. — Beſchluß. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur allgemeinen Seckenheim, den 8. Februar 1912. gürgermeiſteramt: Ratſchreiber Volz. Koch. Bekanntmachung. Die Geſtellung des Tabaks zur amtlichen Verwiegung betr. Das Bürgermeiſteramt erſuchen wir in dortiger Ge⸗ meinde bekannt machen zu laſſen, daß der noch etwa vor⸗ handene Tabak bis ſpäteſtens 15. März l. Js. bei der Steuer⸗ einnehmerei dort anzumelden iſt, widrigenfalls unnachſichtlich 3 0 Geſetze beſtimmten Strafen ausgeſprochen werden müßten. Mannheim, den 9. Februar 1912. r. Hauptſtenevamt: Beſchluß: Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur allge⸗ meinen Kenntnis gebracht. Seckenheim, den 10. Februar 1912. gürgermeiſteramt: Ratſchreiber Volz. Koch. Gefunden und auf dem Rathaus abzuholen iſt eine Baud taſche mit Inhalt und Portemsnaies mit Inhalt. geckenheim, den 12. Februar 1912. gürgermeiſteramt: Koch. Bolz. Jpotheken- u. Immobiſſendermittlung, Verkauf von Crandziacben. org Röser. e . ur für Mitglieder der Jaudw. Ein · Liedertafel Seckenheim. Morgen Mitwoch keine Probe. Nächte Probe Donnerstag, den 15. Febr. abends punkt 8 Ahr. Der Vorſtand. Ein wenig gebrauchter Rinder⸗ Sportwagen 4 räderig u. zu ammenlegbar billigſt zu verkaufen.(110 Untere Gattenstt. 7 2. St. 2 Einleg⸗Schweine zu verkaufen. 1 Wilhelmſtraße 36. Ichneider⸗ Lehrling reichen Kranzſpenden. geſucht. I gaumann Schloßſtr. 35. 3 Enten abhanden gekommen. Es wird dringend erſucht, die⸗ ſelben wieder zurückzubringen andernfalls Strafantrag ge⸗ ſtellt wird. Aug. 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