* * R 2 N 8 e 28 5 9—̃ꝛ Seckenheimer Hnzeiger, AIuesheimer Mnzeiger, Hecarhanser Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. f bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Letzte Nachrichten. Berlin, 14. Febr. Ueber die Ermordung des Ddeutſchen Angermann wird aus Mexiko auf Grund der zisherigen amtlichen Ermittelungen folgendes gemeldet Angermann war bewaffnet in das Haus des Dieners Fernandez gegangen, um es nach angeblich geſtohlenem Bummi zu durchſuchen. Anſcheinend, während er das Daus durchſuchte, wurde er durch Fernandez durch Meſ⸗ ſerſtiche getötet. Der Mörder wird verfolgt. * München, 14. Febr. Amtliches Wahlergebnis der bayeriſchen Landtagswahl. Wahlberechtigt warer 1187127 Perſonen. Abgegeben wurden im ganzer 969 325 Stimmen gleich 81,7 Prozent. Davon warer ungültig 4649 Stimmen gleich 0,48 Proz. Das Zen, trum, der Bund der Landwirte und die Konſervativer erhielten 463 631 gleich 48 Proz der gültigen Stimmen die Liberalen, der deutſche und der bayeriſche Bauern⸗ bund, ſowie die Sozialdemokraten erhielten 489 746 St gleich 50,8 Proz. der gültigen Stimmen. Ferner waren 11 299 Stimmen gleich 1,2 Proz. zerſplittert. 5 „Belgrad, 14. Febr. In der heutigen Skupſchtina verlas Miniſterpräſident Milowanowitſch einen Ukas des Königs, durch den die Skupſchtina aufgelöſt wird. Die Neuwahlen werden für den 14. April ausgeſchrieben und die neue Skupſchtina für den 1. Mai zu einer außer⸗ ordentlichen Tagung einberufen. » Konſtantinopel, 14. Febr. Wie verlautet, wer⸗ den zwiſchen der Pforte und der engliſchen Botſchaft die Verhandlungen wegen verſchiedener Fragen fortge⸗ ſetzt, die den perſiſchen Golf ſowie andere Punkte des Vilajets Baſſora betreffen. Die engliſchen Konſulats⸗ wachen in Baſſora werden beibehalten und ſogar verſtärkt Cuxhaven, 13. Febr. Beim Feuerſchiff Elbe 1 ſtieß der engliſche Dampfer„Humber“ mit dem deutſchen Dampfer„Answald“ zuſammen.„Humber“ wurde mitt⸗ 1 getroffen und ſank. Die Mannſchaft wurde ge⸗ rettet. f * Jugenheim, 13. Febr. Heute vormittag 9 Uhr 7 Minuten wurde hier auf der Erdbebenwarte ein Erd⸗ beben mittlerer Stärke vegiſtriert. Die Herdzentrale liegt vermutlich in Mazedonien. i * London, 13. Febr. Morning Poſt meldek aus Waſhington: In Waſhington ſind Meldungen eingetrof⸗ ſen, daß in El Provenir ein Deutſcher von mexikaniſchen Banditen unter beſonders grauſamen Umſtänden ermordet worden iſt. Die Banditen haben ihn buchſtäblich in Stücke geriſſen. i San Remo, 13. Febr. Eine ſchwer K aſtrophe ereignete ſich hier. Als 40 Schüler der Elementarſchule auf dem Quai am Meeresufer ſpazieren gingen, ſtürzte plötzlich ein Teil der Quaimauer ein und L Irub etwa 20 Schüler unter ihren Trümmern. Viele Tote und Verletzte wurden aus den Trümmern bervorgezogen⸗ emenheim, Donnerstag den 13. Februar 1912 8 9 A. Hmtsblaft der Bürgermeisterämter Sehenheim, Npesheim, neckarhansen nnd Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim Dentſcher Reichstag.„ e en ei Berlin, 13. Febr.“ Die heutige mit ſo großer Spannun erwartete Sitzung des Reichstags dauerte kaum eine Weertelſtunde. Sie begann kurz vor% Uhr und war vor ½3 Uhr hon zu Ende. Bemerkenswert und denkwürdig war dieſe Sitzung trotzdem, war es doch das erſtemal, daß in dieſem Raum ein Sozialdemokrat die Präſidialglocke ſchwang. Vizepräſident Scheidemann eröffnete die Sitzung; dann folgte die Bekanntgabe des Einkaufs. Dieſer enthielt das Schreiben, worin Spahn die Nieder⸗ legung des Amts eines Präſidenten anhang Weiterhin teilte Hertling mit, daß er wegen ſeiner Ernennung zum bayriſchen Miniſterpräſidenten ſein Reichstagsman⸗ dat niederlege. Gleich darauf wurde auf Antrag Baſſer⸗ mann⸗Gröber die Vertagung der Sitzung auf Mittwoch nachmittag beſchloſſen. T.⸗ O.: Wahl des Präſidiums und Interpellationen über die Brüſſeler Zuckerkonferenz und über den Futtermangel.„ 6 * 3 * Haußmann über die Reich g Der„Beobachter“ bringk einen Artikel mit den Initialen C. H. Man muß als ſicher annehmen, daß dieſe Betrachtung von dem Reichskagsabgeordneten Hauß⸗ mann ſtammt. Sie iſt in der jetzigen Situation ſehr bemerkenswert. Haußmann ſagt u. c.: i Die durch den Rücktritt Spahns r ſidialkriſis greift immer weiter um ſich. Unter dem ein⸗ ſchüchternden Lärm der Preſſe der Rechten und aenter dem feigen Wehklagen der rechts nationalliberalen Preſſe verliert die nationalliberale Partei die Haltung und entzieht ſich in einer ſchmerzlichen Weiſe den Konſe⸗ quenzen der politiſchen Lage. Das ſteigert zunächſt die Verworrenheit, droht aber zugleich zur Kataſtrophe für die nationalliberale Partei zu werden. Denn in ſolchen bochwichtigen Momenten den Anſprüchen einer neuen Lage nicht zu genügen, den Eindruck der Unentſchie⸗ denheit, der Mutloſigkeit und der Aeugftlichkeit hervor⸗ zurufen, iſt das gefährlichſte, was eine Partei tun kann. Die Hauptſchuld für dieſe Schwäche iſt das Treiben von Organen der alten Richtung, die die eigene Partei offen im Stich gelaſſen und angegriffen haben. Damit war eine Zwieſpältigkeit hereingetragen, die geradezu zur Sprengung der nationalliberalen Partei und zu ihrer politiſchen Machtloſigkeit in dem Augenblick führt, in dem ſie durch ein bißchen Mut ausſchlaggebend hätte werden können. N. Fee ee N„ ii Berlin, 14. Febr. Bei der heutigen Präſidentenwahl wurden ab⸗ zegeben 374 Stimmen, davon 173 weiße Zettel. Kämpf F. Vp.) erhielt 197, Zubeil(S.) 1 St., Kreth 8 1 Stimme. Graf Oppersdorff(tr.) 1 St., Will Stra burg(tr.) 1 Stimme. Auf die Frage des erſten Vize⸗ oräſidenten Scheidemann, ob er die Wahl annehme, ant⸗ Zeitung. Euinger Zeitung IJnfertionspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Neklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Feruſprechauſchluß Nr. 16. workete Tämpf: Ich fühle mich verpfrichter, die Wahl anzunehmen. Bei der Wahl des zweiten Vizepräſidenten wurden abgegeben 371 Stimmen, davon ungültig 165, bleiben gültig 206 Stimmen, davon erhielt Dove(F. Vp.) 194 Stimmen; zerſplittert ſind 12 Stimmen, da⸗ runter eine für Baſſermann. Do ve erklärte, die Wahl anzunehmen. 5 Nach der Erledigung der Präſidentenwahl wurde in die Tagesordnung eingetreten. Der„Schatzkanzler“ v. Wermuth hielt die übliche große Rede zur Ein⸗ leitung der Etatsberatung. 76315 *. Bei der Präſidentenwahl haben ſich das Zentrum und die Konſervativen nicht beteiligt, wohl aber die Na⸗ ionalliberalen. Der neue, proviſoriſche Präſident des Reichstags, Kämpf, hat im verfloſſenen Reichstag das Amt des zweiten Vizepräſidenten bekleidet. Geboren im Jahre 1842, vollendet er in den nächſten Tagen, am 18. Februar, das 70. Lebensjahr. Er iſt aus der kaufmänn⸗ iſchen Laufbahn hervorgegangen, war von 1871-99 Di⸗ rektor der Bank für Handel und Induſtrie in Darmſtadt und Berlin, von 1889—92 und von 1896.99 unbe⸗ ſoldetes Magiſtratsmitglied in Berlin. Dem Reichstag zehört er ſeit 1903 an.— Der neue zweite Vizepräſident Dove, dem der Rücktritt Paaſches den Weg gebahnt hat, iſt Landgerichtsrat a. D., Syndikus der Handelskammer zu Berlin; er ſteht im 59. Lebensjahr und gehört dem Reichstag aleichfalls ſeit 1903 an... ac Badiſcher Landtag. Karlsruhe, 14. Febr. Tagesordnung: Fortſetzung der Berat. zichtsbudgets: Höhere Schulen. Büchner) beſchäf⸗ igt ſich mit der Verſetzung des Prof. Dr. eier von geberlingen nach Neuſtadt. Wittemann 8.) ver. vahrt ſich gegen den Vorwurf, die Inkereſſen der Stadt Offenburg geſchädigt zu haben. Weiter kommt Müller Soz.) auf die Wänſche der Stadt Schopfheim bezüglich der Erweiterung der dortigen Realſchule zu ſprechen. Böhringen kntl.) wendet ſich gegen die ungerechte Kritik, die Schofer(Z.) an der Lehrlätigkeit eines Pro⸗ feſſors in Freiburg ausgeübt habe. An der weiteren De⸗ batte beteiligten ſich die Abgeordneten Dietrich(utl.) und Rebmann(u tl.), welch letzterer ſich in eingehender Weiſe über unſere Verhältniſſe an den heutigen Mittel⸗ ſchulen verbreitete. Miniſter Dr. Böhm: Der warme Ton des Herrn Vorredners hat das beſtätigt, was durch die ganze Erörterung gezogen iſt. Wenn wir 3 Tage über unſere höheren Schulen verhandeln, und nicht mehr vorgebracht werden kann gegen dieſelben, als das, was vir gehört halben, dann darf man ſagen, unſere Mit⸗ elſchulen ſind bis in das Innere geſund. Von ſozial⸗ demokratiſcher Seite wurde ausgeführt, daß die höheren Schulen nicht von den un e:( sklaſſen beſucht wer g des Unter⸗ Frauenſieg. f Roman von Ludwig Biro. 1¹(Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) Adam lachte. Boſt drang in ihn, ungeſtüm, erregt, er möge ihm ſagen, was ihm fehle. Dieſes Intereſſe übe'rraſchte ihn wieder, aber die Liebe, die aus Bojts Worten ſprach, erwärmte ihn, machte ihn weich. Das Furchtzare, das ihm bis jetzt die Kehle würgte, ließ an Gewalt nach; er hatte das Gefühl daß er jetzt ſchon ſprechen müſſe, ging zur Türe, verſchloß ſie, dann ſchritt er im Zimmer auf und nieder, und all das, was ihm beklemmend auf der Bruſt lag, was ihm die Kehle zu⸗ geſchnürt hatte, ſprudelte heraus. „Geza,“ ſagte er,„Du mußt mir dein Ehrenwort geben, mit niemandem darüber zu reden.“ 8 „Ich gebe dir mein Ehrenwort darauf.“ „Mit niemandem!“ a „Ohne deine Erlaubnis mit niemandem.“ Da erzählte ihm Adam von der Konſultation, von der Unterſuchung und ihrem Reſultat. Bojt ſaß mit krampfhaft zuſammengepreßten Händen, vorgebeugt und erſtarrt. Adam ging auf und nieder, dann wandte er ſich ihm zu. i 5 „So weit ſind wir, Alter, ſagte er. Bojt hob langſam ſeine beiden Hände an ſeinen Mund und biß in die eine Hand, um nicht laut auf⸗ zuſchreien. „Entſetzlich!“ ſagte er leiſe. a Adam ſprach nicht; auch er ſetzte ſich und ſtarrte vor ſich hin. So ſaßen ſie lange ſtumm. „Kornel!“ ſagte Boft ſchließlich leiſe, in bebendem Ton. b „Bitte!“ ö was willſt du „Jetzt was willſt du jetht tun?“ Adam ſtand auf und ſagte achſelzuckend. der Menſch „Warum fragſt du? So et was fragt nicht.“ f JJ 8 3 f. E 8 RV 8 T Bo't tat einen langen und tiefen Atemzug, mit of⸗ ſenem Mund rang er entfetzt nach Luft, er wollte etwas ſagen, ſagte es aber nicht; er keuchte ſchwer, ſtützte ſei⸗ nen Kopf in ſeine beiden Hände und ſtarrte mit tränen⸗ den Augen vor ſich hin. Dann hob er den Kopf, ließ die Hände in den Schoß ſinken, ſah Adam mit ſchwim⸗ menden Augen an und flüſterte mit erſtickter Stimme: „Du wirſt dich erſchießen...“ „Ja,“ erwiderte Adam leiſe. Ein ſchluchzender Laut brach aus Bolts Kehle; Adam ſah ihn an; es tat ihm wohl, dieſes Schluchzen, das Bojt nicht zu unterdrücken vermochte. Er trat auf ihn zu. „Ich gebe mir,“ ge. Während dieſer ſch'ed, was mir lieb iſt; dann Er fuhr nicht fort, ſtreckte ſtumm Bojt die Hand hin. Dieſer umarmte ihn, küßte ihn, ſeine Tränen netzten ſein Geſicht, ſie preßten einander die Hände, Bot ſetzte ſich, legte weinte. Adam aber ging heim zu ſeiner Frau. 8 ſagte er ihm leiſe,„noch drei Ta⸗ Friſt nehme ich von allem Ab⸗ 7. Edith klatſchte vor Freude in die Hände und eilte ihm entgegen. „Kornel,“ ſagte ſie glückſtrahlend.„Du biſt ſchon zu Haufe? Wie freue ich mich darüber! Was iſt ge⸗ ſchehen?“ g Adam küßte ſie. „Ich habe mir drei Tage Urlaub ausgebeten,“ ſagte er. „Wirklich? Weshalb?“ „Ich war heute bei Dr. Zuhäsz, er riet mir, meine Augen zu ſchonen. Da dachte ich denn, es wer⸗ de gut ſein, ein paar Tage Urlaub zu nehmen Ich habe ſchon ſo lange keinen Urlaub gehabt.“ Die Frau jauchzte auf: a „Bravl! Ausgezeichnet! Das iſt ja herrlich, groß⸗ artig! Mein Gott wie freue ich mich darber Aber dieſe drei Tage widmeſt du ginzlich mir?!“ ſeinen Kopf auf den Tiſch und heit auf, umarmte ſie, küßte ihren Mund, FFFFCTFCCCCCCCCCCCCTTT „Ja, ja, dieſe drei Tage will ich dir gänzlich wid⸗ men.“ Sie lächelte ihn glückſelig an, drückte ihn auf einen Serel nieder, ſetzte ſich auf ſeine Knie, ſchlang die Ar⸗ me um ſeinen Hals und nahm ſeinen Kopf zwiſchen ihre Hände.. „Kornel!“ 2 75 3 Sie küßten einander. Der Kuß war heiß, innig, langdauernd. „Edith,“ ſagte Adam dann,„wir werden außer dem Hauſe Abendbrot eſſen, ziehe dich T „Warum? Wohin gehen wir? Weshalb?“ „Weil ich mich heute zerſtreuen will... weil ich cut le en will... weil ich das Leben genießen will.“ Sie nickte mit dem Kopf und eilte enger in ihr Schlalzimmer, um ſich anzukleiden. Während ſie Toilette mach te, ſtreckte Adam ſich in ſeinem Zimmer aufs Sofa und ſtarrte in die Luft. Die junge Frau kam ſchnell, wohlgelaunt, vor Rein⸗ heit und Jugend duftend, zu ihm zurück. Adam ſprang ihre Stirn, beide FF Schläfen, die Augen. r „Geben wir,“ ſagte er dann.: 7 Er ſchob ſeinen Arm unter den Ediths; ſo gingen ſie hinunter auf die Straße. Es war ein ſchöner, ſtil⸗ ler, lichter Septemberabend. gingen ſie, ohne daß die Frau gefragt hätte, wohin Adam wußte ſelber noch nicht, wohin er gehen wolte. Er hatte nur das Gefühl, daß es angenehm war, ſo zu gehen, lange, immer, durch alle Ewigkeit hindurch. Ein Fiaker fuhr im Galopp an ihnen vorüber. Adam winkte dem Kutſcher. Dieſer bremſte, zügelte 3 ſeine Pferde und machte, mit dem Wagen einen Bogen beſchreibend, kehrt. f E „Fiaker?“ fragte Edith erſchrocken. e „Ja,“ entgegnete Adam lächelnd,„heute ſoll uns das Geld nicht leid tun, heute iſt ein Feſttag,“ Foriſetzung feigt) 2 i „ 4. 5 1777! Dicht aneinander geſchmiegt 1 den können, und daß Schwierigke ienweſens beſtünden.* l 4 nick teilen Die Gewährung von i en ien wird in jeder Weiſe erleichtert. Der Antrag Venedey will die Errichtung von Staatspenſionaten. Ganz abgeſehen von der finanziellen Seite dieſer Forderung kann die Re⸗ gierung einem ſolchen e nicht zuſtimmen. Nach veiteren Ausführungen der Abgg. Schofer(3.), Ve⸗ nedey(fortſchrittl. Volksp.), der ſich mit der Ueber⸗ veiſung ſeines Antrages an die Budgetkommiſſion ein⸗ 3 erklärte, von Blümel(Z.), Göhring(ntl.), Kolb(Soz.) und Kopf(Z.), erklärte Miniſter Dr. Böhm, daß in dem Freiburger Falle Erhebungen ge⸗ nacht wurden, die gegen den Profeſſor an dem dortigen Berthold⸗Gymnaſium nichts ergeben en. Zum Fall Maier iſt zu bemerken, daß deſſen Aeußerungen über den Oberamtmann eine gröbliche und ungebildete Be⸗ ſchimpfung dieſes Beamten war. Nächſte Sitzung Don⸗ nerstag halb 10 Uhr. T.⸗O.: Budget des Unterrichts⸗ miniſteriums„Vo len.“ ö Der Krieg um Tripolis. Aus Mailand wird geſchrieben: Die Reiſe des Ge⸗ nerals Caneva von Tripolis nach Rom, ſeine langen Unterredungen mit den Mitgliedern der italieniſchen Re⸗ gierung habe die Frage des Vormarſches der tripolita⸗ niſchen Streitmacht von neuem aufs Tapet gebracht. Uebereinſtimmend weiſen in den Blättern der verſchie⸗ denſten Parteirichtungen Journaliſten, die die Verhält⸗ niſſe aus eigener Anſchauung kennen gelernt haben, auf die ungeheuren Schwierigkeiten hin, die ſich dem Vor⸗ marſch entgegenſtellen. Guiſeppe Bevione, der Bericht⸗ erſtatter der„Stampa“, meint, daß angeſichts der Stärke der türkiſch⸗arabiſchen Truppen, deren Geſamtzahl er auf 13000 Mann ſchätzt, die vorrückenden italieniſchen Streitkräfte nicht weniger als 25000 Mann betragen dürften. Nach Auskünften, die ihm von General Gazzola, dem Chef des Intendanzdienſtes, zuteil wurden, benötigt eine Truppendiviſion in der Stärke von 13 000 Mann käglich 230 000 Kg. Verpflegungsmittel. Hiebei werden für jeden Soldaten 2 Kg. Nahrungsmittel ohne Fleiſch, 1½ Kg. Holz und 5 Liter Waſſer gerechnet. Der tägliche Verbrauch der 4000 Pferde und Maultiere, die zu einer Diviſion gehören, beläuft ſich auf 80 000 Liter Waſſer und 40 000 Kg. Futter. Wenn man annimmt, daß ein Kamel 200 Kg. tragen kann, ſo wären für den Trans⸗ port der Tages⸗Vorräte einer Diviſion 1200 Kamele er⸗ forderlich, für die notwendigen zwei Diviſionen alſo 2400 Kamele. Wenn man ſich aber vor Augen halte, daß für jede einzelne Etappe eine ebenſo große Anzahl von Kamelen den Nachſchubdienſt beſorgen müßte, ſo er⸗ ſich für jede Etappe 4800 Kamele, und da die 6 e von Tripolis nach Garian 100 Kilometer beträgt und daher in fünf Etappen geteilt werden müßte, ſo würde der Vormarſch von zwei Diviſionen nach Garian 120 000 Kamele erfordern. Vorläufig denke man aber nicht daran, den Vormarſ chnach Garian direkt anzu⸗ treten, vielmehr wolle man ſich damit 985 en, bloß 20 Kilometer vorzurücken, ſobald die 56000 Kamele, welche die italieniſche Regierung in Algier, Tunis und in der erythräiſchen Kolonie habe ankaufen laſſen, ein⸗ getroffen ſeien. 15 1 b Politiſche Rundſchau. Deutſchland. Ein bayeriſcher Aufruf. Die Fortſchrittliche Bolkspartei in Bayern erläßt folgenden Aufruf: Partei⸗ reunde! Trotz des durch die Neuwahlen erbrachten Be⸗ veiſes, daß die Zentrumspartei nur über eine ſchwache Minderheit der Wählerſchaft verfügt, wurde ſoeben ein tein klerikales Parteiregiment in Bayern errichtet! Was m deutſchen Staatsleben als unmöglich erachtet wurde, ier wards Ereignis. Der Terrorismus, der mit dem Nakel des Verfaſſungsbruches von der Regierung ſelbſt zeichneten klerikalen Partei, der zur Auflöſung des Landtags führte, iſt mit der Berufung des Zentrums zur Regierung belohnt worden. Wir bedauern die da⸗ durch geſchaffene ſelbſtverſtändliche Verſchärfung des po⸗ itiſchen Kampfes, für die wir jede Verantwortung ab⸗ ehnen. Begrüßenswerk erſcheint uns, der Uebergang zum barlamentariſchen Regime, für das ſich die Krone klar und deutlich entſchieden hat. Wir begrüßen auch die Schaffung einer klaren politiſchen Situation, die der Partei, welche die Mehrheit des Landtags, wenn auch zu Unrecht, ſo doch tatſächlich noch beſitzt, die volle aatsrechtliche Verantwortung für„ihr Miniſterium“ auferlegt, an deſſen klerikalem politiſchen Charakter die dekorative Beiziehung einiger ſogenannter„Geſchäfts⸗ miniſter“ nicht das Mindeſte ändert. Freunde! Seit dem Abgange des berüchtigten Miniſteriums Abel iſt(noch dazu nach einer ſtarken Schlappe dieſer„Regierungs⸗ dartei“) dem Klerikalismus zum erſtenmale off eee 1 es e iziell die Regierung über das Land Bayern übertragen: Ein freies Feld erleichtert uns den Kampf, der jetzt mehr als je das 1 e antiultramontane Volk zu vereinter Arbeit aufruft.. „ China. 5 Endlich iſt in China der entſcheidende Schritt auch 5 geſchehen: Vorgeſtern, am 12. Februar, wurden ie Edikte über die Abdankung der Dynaſtie und die Ein⸗ . der Republik amtlich veröffentlicht. Es waren rei Edikt In dem erſten nimmt der Thron die Repu⸗ dlik an, in dem zweiten erklärt er ſich mit den zwiſchen Juanſchikai und den Republikanern feſtgeſetzten Beding⸗ ungen einverſtanden, drittens werden die Vizekönige und Gouverneure davon unterrichtet, daß der Thron von der politiſchen Macht zurücktritt, um den Wünſchen des Vol⸗ les zu entſprechen und wird an die Führer der Provinzen die Weiſung erlaſſen, das Volk ruhig zu erhalten. In dem Edikt, das die Anerkennung der Republik aus⸗ drückt, heißt es: Die überwältigende Mehrheit der Be⸗ völkerung iſt für die Republik. Es iſt unmöglich, ſich den Wünſchen von Millionen zu widerſetzen. 7———ů— Lokales. Feckenheim, 15. Februar. — Eingemeindungsfrage. Bei einer zahlreichen Zuhörerſchaft fand vorgeſtern abend eine Bürgerausſchußfitz⸗ ung in Seckenheim ſtatt, welche ſich mit der Eingemeindung der Rheinau zur Stadtgemeinde Mannheim beſchäftigte. Herr Geh. Regierungsrat Dr. Clemm gab zunächſt ein Bild über die bisherigen Verhandlungen wegen Einge⸗ meindung und erwähnte aus der im Drucke vorlſegenden Vereinbarung, daß im ganzen 7 684 155 Hektar an Mann⸗ heim abgetreten werden ſollen, wobei die Stadtgemeinde Mannheim auf jedes Anrecht an das Aktivkapital der Ge⸗ meinde Seckenheim verzichtet und überdies bereit iſt, eine Entſchädigung von 150 000 Mk. an dieſelbe am Tage der Ablöſung zu zahlen. Er wies auf die dringende Not⸗ wendigkeit der Eingemeindung der Rheinau nach Mannheim und hob noch hervor, daß die Regierung feſten Willens ſei, die Eingemeindung auf dem Wege des Geſetzes durch⸗ zuführen, wenn dieſelbe von den Seckenheimern nicht auf gütlichem Wege erfolgen würde. Es wurde mit 49 gegen 33 Stimmen die Eingemeindung abgelehnt. 2 Lichtbilder⸗Vorträge. Der 2. gemeinſchaftlich vom Turnverein und der Fußballgeſellſchaft am vorletzten Mittwoch im Saale des„Zähringer Hof“ hier veran⸗ ſtaltete Lichtbildervortrag hatte ſich noch eines ſtärkeren Beſuches zu erfreuen als der erſte. Es iſt ſomit der Be⸗ weis für ein Bedürfnis dieſer Einrichtung hier erbracht: Und in der Tat, es gibt kaum ein beſſeres und geeigneteres Mittel mit Dingen die uns fremd ſind, aber uns not tun, vertraut zu werden als ſolche Vorträge in Wort und Bild. Zu einem hochintereſſanten Genuß geſtaltete ſich der letzte Vortrag:„Durch China“. Es waren wirklich er⸗ hebende Momente, mit anzuſehen, mit welch hohem In⸗ tereſſe und empfänglichem Gemüt die Beſucher, obwohl ſie ſich größtenteils aus den breiten Schichten des werktägigen Volkes rekrutierten, das Gebotene aufnahmen. Hier mit⸗ zuwirken und das Gemuͤt für hohere kulturelle Güter noch empfänglicher zu machen bleibt ein Verdienſt, deſſen ſich niemand entziehen ſollte. Wem die Verhältniſſe es ge⸗ ſtatten, der ſollte auf irgend eine Art hier helfend zur Seite ſtehen. Wir glauben, daß es wohl genügt, wenn hier die Bitte ausgeſprochen wird, es mögen alle die mit Rat und Tat des Unternehmen unterſtützen, die dazu kraft ihrer Stellung und Fähigkeit berufen ſind, um in Zukunft deren Beiſtand zu finden. Letzteres iſt notwendig, um einen noch weiteren Ausbau dieſer ausſchließlich der Volks⸗ bildung dienenden Einrichtung zu garantieren. Es wird von Seiten der Kommiſſton in den nächſten Tagen hier eine Liſte in Umlauf geſetzt werden, in die alle diejenigen ihren Namen einzuſetzen gebeten werden, die ſich für dieſes Unternehmen zur allgemeinen Volksbildung intereſſieren. Es geſchieht dies ganz unverbindlich. Hoffentlich ſind es recht viele, die bereit ſind mit zu helfen den Boden zu bearbeiten, damit eine fruchtbare Entwicklung der ſich noch im Keime befindlichen Saat geſichert wird. Nun zu unſerm letzten Vortrag. Herr Merklein gab zunächſt in kurzem Umriß in intereſſanter Weiſe ein Bild über die geſchäftliche Entwicklung, die inneren Zuſtände, die Zuſammenſetzung der Bevölkerungsſchichten und ſchließlich die Urſachen, die zu den jetzt ſo hoch gehenden Wogen der Revolution führten. Die hierauf folgenden Lichthilder, die durch einen klaren volkstuͤmlichen Text in vorzüglicher Weiſe erläutert wurden, gab Gelegenheit, Land und Leute des Reiches der Mitte ſowie die Sitten und Gebräuche kennen zu lernen. Eine Karte orientierte über die geographiſche Lage, dann zogen der Reihe nach die anziehendſten Bilder am Auge der Beſucher vorüber. Es war eine Reiſe von Hongkong nach Canton, von dort nach Tungkun. Hier ſahen wir eine Station der Rheiniſchen Miſſionsgeſellſchaft und das erſte Deutſche Miſſtons⸗Hoſpital, womit der Beſuch Suͤd⸗ Chinas abgeſchloſſen war. Es ging dann weiter nach Mittel⸗China, wo wir Suchau, Shanghei und Nanking ſahen. Im Norden bot ſich uns eine beſondere Freude, indem wir Gelegenheit hatten, unſere Kolonie zu beſichtigen. Wir kamen dann nach Taku und weiter nach Tienſin und Peking. Zum Schluſſe wurde noch der großen chineſiſchen Mauer und den weltberuͤhmten Ming⸗Gräbern ein Beſuch abgeſtattet. Alle die bewährten Orte ſahen wir im Bild und zwiſchen hinein hatten wir Gelegenheit u. a. chineſiſche Tempel, Götzen, Pagoden, Reisfelder, Teehäuſer, Opium⸗ raucher, verſchiedene im chineſiſchen Stil gehaltene Bau⸗ werke, wie Ehrenpforten, Brücken uſw. und ſchließlich noch die von einer verderblichen Sitte bis zur Unkenntlichkeit verſtümmelten Füße holder Chineſinnen zu ſehen. In herzlichem Beifall kam der Dank des ſehr zahlreich an⸗ weſend geweſenen Publikums für das geſehene und gehörte zum Ausdruck. In etwas abgeänderter Form wurde am Donnerstag abend derſelbe Vortrag den Schulkindern zu Gehör und Geſicht gebracht. Die Saat, die hier gelegt wurde, fand ebenfalls dankbaren Boden und trägt gute Früchte. Nächſter Vortrag am 25. d. Mts. Thema: Friedrich der Große und der ſiebenjährige Krieg. .(Maskeuball.) Die Vorbereitungen zum, Großen“, wie der Maskenball der Fußball⸗Geſellſchaft hier allgemein genannt wird, ſind nun ſo weit erledigt, die Dekoration erhält zur Zeit nur noch den letzten Schliff. Es iſt uns leider verboten, irgend etwas von der Veranſtaltung aus⸗ zuſagen, aber das Eine können wir verſichern, der dies⸗ jährige Maskenball übertrifft den vorjährigen bei weitem. Der Beſuch ſcheint auch dementfprechend zu werden, denn wo man hinhoͤrt, heißt die Deviſe für den Samstag: Zum Maskenball! Die reſervierten Tiſche ſind auch ſchon faſt alle vergeben, von den Logen iſt keine mehr zu haben. Die Fußball⸗Geſellſchaft hat ſich für einen Maſſenbeſuch eingerichtet. Der an den Saal ſtoßende und mit dem⸗ ſelben durch eine Flügeltüre verbundene Teil des Wirtſchafts⸗ immers iſt für die Ballbeſucher reſerviert; im vorderen eil iſt die Garderobe untergebracht. Der Eingang geht nur durch das Wirtſchaftszimmer und iſt durch ein Trans⸗ parent kenntlich gemacht. Wir werden gebeten, nochmals darauf aufmerkſam zu machen, daß nur Inhaber von Ein⸗ ladungen Zutritt haben und daß auch Damenkarten im Vorverkauf nur gegen Vorzeigung der Einladung abgegeben werden. Man wende ſich evtl. wegen Einladungen heute noch an Herrn Kropp, Wirt des Kaiſerhofs. n 5 — Ber am Bienstag jedermann zugänglich. Da dieſe Veranſtaltung im Sinne eines Lumpenballs gedacht iſt, werden die Beſucher gebeten, moͤglichſt in entſprechendem Koſtüm zu erſcheinen. Alles weitere iſt aus dem Inſerat in heutiger Nummer zu erſehen. Aus Nah und Fern. () Karlsruhe, 13. Febr.(Handels verkehr mi ſtußland.) Der Handelsſachverſtändige beim kaiſerlich⸗ ſeutſchen Generalkonſulat in St. Petersburg wird ſich im 16. und 17. Februar in Karlsruhe aufhalten und m Handelskammerlokale Auskünfte erteilen. Anmel⸗ bungen ſind möglichſt umgehend an die Handelskammer Farlsruhe zu richten, () Mannheim, 13. Febr. Für die am 3. März; d. J. in Mannheim ſtattfindende internationale Aus⸗ tellung von Hunden aller Raſſen haben als Richten ſolgende Herren zugeſagt: H. Boppel, Cannſtatt, für Boxer und Neufundländer. Joh. Büttner, Frankfurt a. M., für Schnauzer und Zwergpintſcher. F. Bazille, Stuttgart, für Pudel. V. Saal, Lengfeld a. O., und W. Doll, Pforzheim, für deutſche Schäferhunde. L. F. Diefenba, Frankfurt⸗Oberrad, für Griffon und rauhh. Terier. Dobler, Stuttgart, für engl. Bulldogs. E. Ilg⸗ ner, Düſſeldorf, für Setter. F. Hof, Stuttgart, für Dachshunde. Aug. Marx, Frankfurt, für Collie. Prof. Dr. Meyer, Zuffenhauſen, ſämtliche Windhundraſſen. Rottweiler und Aug. Neff, Straßburg, franz. Bulldogs und ſämtliche Schoßhunde. E. von Otto, Bensheim, für Spaniel und Wachtelhunde. Wilh. Schmidt, Frankfurt, für Spitzer. J. Schröfl, München, für Vorſtehhunde. Profeſſor Treiber, Plankſtadt, für Bernhardiner und Leonberger. B. Ullrich, Nürnberg, für deutſche Doggen C, Volk, Gießen und C. Wittmann, Mainz, für Dober⸗ mannpinſcher. Gottl. Wode, Offenbach, für Foxterrier. Der Meldeſchluß iſt auf den 20. Februar feſtgelegt. () Heidelberg, 13. Febr. Zu einer Vorbe⸗ ſprechung über das Programm für den in dieſem Som⸗ mer in Heidelberg ſtattfindenden Kongreß für Volks—⸗ und Jugendſpiele hatten ſich am Samstag hier au Einladung des Oberbürgermeiſters Dr. Wilckens etwe 40 Herren eingefunden. Der Kongreß wird in der Zeit vom 28. Juni bis 2. Juli ſtattfinden. Am 28. Jun iſt eine Vorſtandsſitzung, an die ſich ein Begrüßungs⸗ abend anſchließt. Am 29. Juni findet eine interne Sitzung des Zentralvorſtandes ſtatt. Darauf erfolgt die offizielle Eröffnung des Kongreſſes mit Begrüßungen, an die ſick Vorträge und nachmittags eine Vorführung durch Schu⸗ len und Univerſitäten anſchließt. Für den Abend iſt ein großer Kommers mit Vorführungen vorgeſehen. Am 30. Juni iſt zunächſt wieder eine Sitzung, dann finden wieder Vorträge ſtatt; u. a. wird General v. d. Goltz ſprechen. Hierauf iſt ein Frühſtück in Ausſicht genom⸗ men und dann finden größere ſportliche Vorführungen ſtatt. Auch der Rhein⸗Neckar⸗Turngau hat verſprochen, an denſelben mitzuwirken. Für den Abend iſt ein Feſtmahl vorgeſehen. Am 1. Juli werden insbeſondere die verſchiedenerlei Jugenbünde in Erſcheinung treten und am 2. Juli ſollen Ausflüge ſtattfinden. () Bruchſal, 13. Febr. Die Verteuerung der Milch, die mit der Verminderung der Viehbeſtände durch Maul- und Klauenſeuche und mit dem Mangel an Vieh⸗ futter erklärt wird, hat allmählich einen recht bedenk⸗ lichen Grad erreicht. Vergleicht man nämlich die Milch⸗ preiſe an 180 größeren Orten in den verſchiedenen Tei⸗ len Deutſchlands, ſo zeigt ſich, daß der höchſte Preis mit 24 Pfg. das Liter bezahlt wurde. Dieſer hohe Preis wurde an 22 Orten erreicht. Unter dieſen befanden ſich u. a. Berlin mit Vororten, Frankfurt a. M., Wies⸗ baden, Ludwigshafen, Plauen i. V. und faſt alle grö⸗ ßeren Städte des Großherzogtums Baden. An 55 Orten koſtete ein Liter Milch 22—23 Pfg. Darunter befan⸗ den ſich die meiſten Städte der Rheinprovinz, Weſt⸗ falens und Bayerns. Am billigſten war die Milch in Oſt⸗ und Weſtpreußen, ſowie Pommern. So koſtete ein Liter in Königsberg, Danzig, Stralſund, Thorn 18 Pfg.; in Allenſtein, Inſterburg, Memel, Tilſit, Elbing, Kolberg, Stolp ging der Preis auf 16 Pf. und in Köslin gar auf 15 110 herunter. Alſo ergibt ſich zwiſchen dem höchſten und niedrigſten Preiſe ein Unterſchied von 9 Pfg. das Liter. Von beſonderem Intereſſe iſt ein Ver⸗ gleich der jetzigen Preiſe mit denen des Vorjahres. Im Januar 1911 erreichte der Milchpreis in keiner der ge⸗ nannten Städte einen höheren Stand als 22 Pfg. An 80 Orten koſtete ein Liter Milch ſogar nur 18 Pfg. oder weniger. Auch im Vorjahre war die Milch in Berlin, Frankfurt a. M., Stuttgart und im Großherzogtum Ba⸗ den am teuerſten. f Neues aus aller Welt. * Gasexploſion. Die Putzmacherin Knauf in Gotha verübte nachts Selbſtmord durch Leuchtgas. Das früh mit einem Licht eintretende Mädchen verurſachte eine in der ganzen Stadt hörbare Exploſion. Das Haus iſt zerſtört, das Mädchen tödlich verletzt. f 5 *Sechsfacher Mord. Wie der„Vogtländiſche An⸗ zeiger“ meldet, hat ſich geſtern vormittag eine furcht⸗ bare Bluttat im Stadtteile Ober⸗Reichenbach zugetragen. Der dort wohnende Korbmachergehilfe Heinrich Dillinger hat ſeine Familie, beſtehend aus Frau und fünf Kindern im Alter von 4—13 Jahren ermordet. Die Leichen wurden in den Betten liegend mit Schußwunden in den Köpfen aufgefunden. D. hat die Tat bereits eingeſtanden⸗ Man fand bei ihm noch einen Revolver und verſchiedene Patronen vor. Die Leichen wurden in das ſtädtiſche Krankenhaus gebracht. Bei der Ueberführung gab das füngſte Kind noch ſchwache Lebenszeichen von ſich. Was den Mann zu der Tat getrieben hat iſt noch nicht feſt⸗ geſtellt. 5 Drei Arbeiter vom Eilzug totgefahren. Ein ſchweres Unglück hat ſich am Sonnabend abend in Po⸗ narth in nächſter Nähe der dortigen Eiſenbahnhalteſtelle zugetragen. Das Unglück ſelbſt kann ſich der„Hartung⸗ chen 801 zufolge nur in folgender Weiſe abgeſpielt haben: Die drei Arbeiter ſind gemeinſam nach Schluß * ſtattfindende Kappmabend iſt fürn de Arbeſtszeſt vom Naſſen Garten der durch die Karl⸗ Angebote ergab ſich die überraſchende Tatſache, Stickerei aße gekommen, um zo einm gur ruck Weges adzuſchner⸗ en, und dann die Bahnſtrecke entlang weiter gegangen. 8 iſt ihnen wohl auf dem erſten Geleiſe der nach em Oſtbahnhof fahrende Schönbuſcher Zug entgegenge⸗ lommen, und ſie ſind, ihm ausweichend, auf das dritte Geleiſe hinübergetreten. Auf dieſem läuft aber faſt zu zleicher Zeit ein Güterzug nach der Stadt zu. So muß⸗ len die Arbeiter auch vom dritten Geleiſe wieder herunter und ſind dabei anſcheinend auf dem Mittelgeleiſe von dem um 5 Uhr 44 Min. nachmittags in Königsberg auf dem Oſtbahnhof abgelaſſenen Allenſteiner Eilzug überraſcht und von deſſen Maſchine erfaßt worden. 3 * Tragodtie eines Oymuaſiaſten. Am Diens⸗ lag abend wurde einem Privat⸗Telegramm aus Deſſau ſuſolge auf der Strecke Magdeburg Leipzig in der Nähe don Zerbſt ein unbekannter junger Mann von einer Rangiermaſchine überfahren und getötet. Wie feſtge⸗ — worden iſt, handelt es ſich um den Sekundaner 9 aus Gommern. Er war bei einem Profeſſor in Zerbſt in Penſion geweſen und ſoll von dieſem wegen kneipenbeſuches eine Ohrfeige bekommen haben. Dies hat ſich der Schüler angeblich ſo zu Herzen genommen, daß er Selbſtmord beging. *Höchſtes und niedrigſtes Angebot. Eine ſon⸗ derbare Submiſſionsblüte hat die Aus ſchreibung eines Teiles der Arbeiten für den Bau der Eifenbahn Croſſen— Sommerfeld gezeitigt. Es ſollten die Erdarbeiten und die Kunſtbauten vergeben werden, und es waren 26 Offerten bei der königlichen Eiſenbahnbauabteilung in Eroſſen eingelaufen. Beim Oeffnen und Verleſen daß 475 die beiden Höchſtgebote faſt den ſechsfachen Betrag der niedrigſten Offerten ausmachten. Für Los 1 betrug die Höchſtforderung 962 366, die niedrigſte 168 176 Mark. für Los 2 wurden als höchſte Summe 530 835 und als niedrigſte 97 737 Mk. beanſprucht. Die Differenz zwi⸗ ſchen den höchſten und niedrigſten Angeboten betrug alſo nicht weniger als 794 190 und 433 098 Mk. Anflmallon. Kammunio empfehle 79 Kleiderstoffe Bukskin 5 Kammgarn Leibwäsche blau, schwarz Unterröcke u. dunkel gemustert kräften. Vermiſchtes. Eine Schlitteulokomotive. Es ſchreibk die Fr Ztg. Die rieſigen Wälder Amerikas ſind eine ſchier uner⸗ ſchöpfliche Quelle der Holzgewinnung. Die einzige Schwierigkeit, die es bei ihrer Ausnutzung zu überwin⸗ den gilt und die, wenn ſie nicht mit techniſcher Geſchick⸗ lichkeit überwunden wird, den Wert des Holzes ſehr in die Höhe treiben kann, iſt die Frage des Transports. Beſonders geſteigert iſt dieſe Schwierigkeit naturgemäß im Winter, wo hoher Schnee die Wege verſchüttet. Neuer⸗ dings hat man nun Schlittenlokomotiven in Dienſt geſtellt, die eine Art Motorſchlitten darſtellen und im Stande ſind, zehn ſchwer beladene Laſtſchlitten in einem Zuge zu befördern. Eine ſolche Schlittenlokomotive iſt eine Dampflokomotive von der in Amerika ziemlich häu⸗ figen, als Shay⸗Type bezeichneten Bauart. Ihre Eigen⸗ art beſteßt darin, daß die Dampfzylinder nicht wie bei anderen Lokomotiven wagrecht liegen und unmittelbar mit Kurbelgetriebe die Räder treiben, ſondern ſenkrecht angeordnet ſind und vermittels einer Welle und Kegel⸗ räder auf die Achſen wirken. Der Keſſel und die Ma⸗ ſchine nebſt Zubehör werden vorn und hinten von je einem Schlitten getragen. Dieſe Schlitten ſind drehbar, ſodaß eine Lenkung des ganzen Gefährts durch ſie er⸗ folgen kann. Der Vortrieb geſchieht durch zwei, auf beiden Seiten angeordnete große Triebräder und zwar mittels Gallſcher Kette. Ueber den Umfang der beiden Räder jeder Seite läuft, einem Treibriemen gleich, ein Stahlband, welches kantige Vorſprünge trägt, die ſich in den Schnee drücken und ein gutes Haften des Stahl⸗ bandes im Schnee bewirken, ſodaß die Lokomotive vor⸗ wärts geſchoben wird. Auch die Rückwärtsbewegung iſt möglich. Der Lokomotivführer ſitzt als Lenker auf dem vorderen Schlittenteil vor dem Keſſel, während der Hei⸗ zer, wie üblich, in einem Gehäuſe hinter dem Keſſel ſteht. Die Lokomotive legt täglich etwa 80 Kilometer zurück und entwickelt eine Leiſtung von 100 Pferde⸗ S „ Rnorr- Hafermehl 6 und N W N N N W N 9 r Im nördlichen Tripolis herrſcht entſetzliche Hun⸗ gersnot. Die Lebensmiktelvorräte im Lande ſind für die kämpfenden Türken und Araber verbraucht worden, und die Zufuhren über die Grenze reichen kaum für die Truppen aus. Allan Oſtler, der Korreſpondent des„Lon⸗ doner Expreß“ im türkiſchen Hauptquartier in Tripo⸗ lis, gibt in einem am 17. Januar in Azizia geſchriebenen Briefe eine erſchütternde Darſtellung von der Hungers⸗ not im nördlichen Tripolis. Die Opfer der Hungers⸗ not ſind meiſt Frauen und Kinder, da alle Erwachſenen ſich in der Front befinden und regelmäßige Rationen für ſich und ihre Pferde beziehen. Das Feuer der ita⸗ lieniſchen Kreuzer und die Oktobermetzeleien hat die Aermſten aus ihren Hütten vertrieben. Der türkiſche Tommandeur von Zuara hat die Flüchtlinge in der Daſe Rigdalin unterbringen laſſen, die Bewohner der Dörfer weiter öſtlich ſind jedoch in die Wüſte geflohen und verſuchten, von Wurzeln, Ratten und Eidechſen zu leben, bis ſie ſchließlich doch den Weg zu den türkiſchen Trupven in Azizig fanden. a 2 Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann, Seckenheim ... 5 Gäamtlſche Karneval- Artikel für Uereine, Gesellschaften u. Pribate empfiehlt Georg Zimmermann Hildaſtraße 68. Vereine und Geſellſchaften erhalten Preisermäfignung. Hann ergesang Verein gegründet 1861. Heute abend Probe. Um pünktliches und zahl⸗ reiches Erſcheinen wird ge⸗ beten. Der Vorstand. Sängerbund Seckenheim(gegr. 1865). ente Abend ½9 Uhr Probe. Nur Rosengartenstr. 32 Möbel unvergleichbar billig! 100) Kompl. 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O. haben wir für Veröffent⸗ lichung der Lohnklaſſen und Beiträge für die einzelnen Gemeinden und für jede Gruppe der Verſicherten Sorge zu tragen. Wir machen daher auf nachſtehende Beſtimmungen der R. B. O. aufmerkſam. A. Lohnklaſſen. Nach der Höhe des Jahres arbeitsverdienſtes beſtehen, wie bisher, für die Verſicherten folgende Lohnklaſſein (K. V. O. 1245): Klaſſe 1 bis zu 350 Mk. „ II von mehr als 350„ bis zu 550 Mk. oo 1 IV 7 1* 850* 233 11⁵⁰ 1 7 V 1 7 7 1150 1 Für die Zugehörigkeft der Verſicherten zu obigen Lohnklaſſen iſt ſtait des tatſächlichen Jahresarbeitsver⸗ dienſtes ein Durchſchnittsbetrag maßgebend (R. V. O. 1246). 1. Bis zur Durchführung der Krankenverſicherung nach dem zweiten Buch der R. B. O. ſind die Beſtimmungen des§ 34, Abſ. 2, Ziff. 1—5 des bisherigen Invaliden⸗ verſicherungsgeſetzes weiter anzuwenden. 2. Dabei iſt zu beachten: 2) Für Lehrlinge iſt der Lohndurchſchnittsbetrag für die jungen Leute(R. V. O. 150) maßgebend. b) Landwirtſchaftliche Betriebsbeamte gehören zur dritten Lohnklaſſe, Lehrer und Erzieher zur vierten Klaſſe, ſoweit nicht jene einen Jahres⸗ arbeitsverdienſt von mehr als 850 Mk., dieſe ntmacdung. von mehr als 1150 Mk. nachweiſen. c) Wenn im voraus für Wochen, Monate, Viertel⸗ jahre oder Jahre eine feſte bare Vergütung vereinbart iſt, die den Durchſchnittsbetrag überſteigt, ſo iſt dieſe maßgebend. 3. Die Verſicherung in einer höheren Lohnklaſſe ohne Rückſicht auf die Höhe des Arbeits verdienſtes, iſt erlaubt, der Arbeitgeber aber zum höheren Beitrag nur verpflichtet, wenn er ſie mit dem Verſicherten vereinbart hat(R. V. O. 1248). f 4. Die freiwillig Verſicherten ſind in der Wahl der Lohnklaſſe frei(R. V. O. 1440). B. Beiträge und Marken. 5 Von der R. B. O. 1392 iſt die Höhe der Beiträge fuͤr die einzelnen Lohnklaſſen und je eine Woche feſtgeſtellt und von dem Kaiſ. Reichsverſicherungsamt beſtimmt worden. daß Marken für 1, 2 und 13 Wochen ausgegeben werden ſollen(Bad. Geſ.⸗ und V. O. Blatt 1911, S. 528). Hiernach ergibt ſich die Höhe der Beiträge und der Wert der Marken wie folgt: für! Woche für 2 Wochen für 13 Wochen in Lohnklaſſe! 16 Pf. 32 Pfg. 2,08 Mt. . 24 48„ 8,12„ 3 64 4.16„ „ 80„ 5,20„ 7 96„ 6,24„ Dazu wird bemerkt, daß die R. V. O. 1472 eine be⸗ ſondere freiwillige Zuſatzverſicherung eingefuhrt hat. Der Betrag hierzu beträgt 1 Mk.; für die Entrichtung iſt eine deſondere Marke(Zuſatzmarke) feſtgeſetzt. geckenhelm, den 5. Februar 1912. gürgermeiſteramt: Schmit Selbſtverſicherung Marken erfolgt wie die Pflichtmarken(Ziffer 6). Die Entwertung der Zuſatzmarken(R. V. O. 1472) geſchieht durch Aufſchreiben des Tages, an welchem die die Vorſchriften über das Entwerten der Marken kann für jeden Fall vom Verſicherungsamt mit einer Ordnungsſtrafe bis zu 20 Mk. Einklebung der Marken erfolgt iſt. 8. Zuwiderhandlungen gegen belegt werden. 9. Zur Vernichtung dürfen Marken, welche ungültig ſind, nicht aus den Quittungskarten herausgenommen und anderweitig verwendet(R. V. O. 1497), ſte müſſen viel⸗ mehr in den Quittungskarten belaſſen werden. Die Vernichtung geſchieht dadurch, daß handſchriftlich oder mit Stempel auf die betreffenden Marken der Ver⸗ merk„ungültig“, und auf die Außenſeite der Quittungs⸗ karte der Vermerk über die Zahl der vernichteten Marken und den Namen der Stelle, welche die Vernichtung vor⸗ genommen hat(z. B. fünf Marken vernichtet, Ortskranken⸗ kaſſe Karlsruhe), geſetzt wird. Seckenheim, den 5. Februar 1912. gürgermeiſteramt Volz. 7. Die Entwertung der zur Weiterverſicherung und (R. B. O. 1243 und 1244) geklebten Schmitt. Gasthaus Schwanen“. e Nächſten Faſtnacht-Fonn⸗ 0 tag, von nachm. 3 Uhr ab N anz-Must bei gutbeſetztem Orcheſter. Für gute Speisen und Getränke 181 bestens gesorgi. Samstag Iflorgen E chlacht-Fes. Zu zahlreichem Beſuch ladet freundlichſt ein 122 Thomas Riesenacker. — E Bekanntmachung. Diejenigen Schuldner, welche mit ihrem Waſſerzins und der Inſtallationskoſten für Mobrkeitemeaeleg noch agen Zahlung zu leiſten, widrigenfalls nach fruchtloſem Ablauf unnachſichtlich die Mahnung und Pfändung erfolgen muß im Rückſtande ſind, werden gebeten, innerhalb 8 Die Gemeindeverrechnung: Sichler. Fussball- Gesellschaft Seckenheim 1898(E. V.) Motto: Immer fröhlich, ohne Sorge! angt's Geld net, tun mer weiter borge! Samstag, deu 17. Februar 1912, abends 8,11 Uhr in ſämtlichen, feenhaft dekorierten und be⸗ Fehweſnepest. In der Gemeinde Friedrichsfeld iſt die Schweine peſt ausgebrochen. Seckenheim, den 12. Februar 1912. gürgermeiſteramt: Volz. Koch. leuchteten Sälen des„Kaiſerhofs rcsser Masbenbal Samenhandlung Pritz Liefhold o IIlunnheim vis-A-Vls Geschw. Gutmann en gros und defal F 2, da Gemüse- und Blumensamen - in prima Qulität zu billigſt geſtellten Preiſen. abgehalten als„Fommerſeſt zur Zeit als der Großvater die Grofmutter nahm“, unter Mitwirkung der rühmlichſt d OGUerschiedene Ueberraschungen stehen bevor! Prämiierung der 3 schönsten bezw. orig. Damen Masken. Ohne Maskenabzeichen hat niemand Zutritt. Dieſelben ſind an der Kaſſe zu haben. Damenkarten zum Preiſe von 50 Pfg. werden im Carnennl⸗Geſellſchaſt„Fidelin“ Fechenhein. 1. Vereinsjahr.— hatrenhalle Gasthaus„Zum Stern“ gegründet 1912. Motto: Trotz Erdbewe un Wahlſchlacht, Macht die„Fidelio“ doch ihr Sach. Faſtnachtdienstag, abends 7.11 Uhr, in der närriſch deko⸗ rierten Narrenhalle„Zum Stern“ Kappenabent mit Tanz wozu wir die hieſige Einwohnerſchaft närriſch einladen. 11 Uhr Demaskletung. Eude wanns fertig is. Der Elferrat. Saaleröttnung 6.11 Uhr. Vorverkauf gegen Vorzeigen der Einladung abgegeben bei herrn Buchbindermeister Behringer, Luiſenſtr., ſowie im Ralserhof. Eine beſchränkte Anzahl Vormerkungen auf reseroſerte Tische zum Preiſe von 5 Mk.(für 6 Perſonen), ſowie auf Logen zum Preiſe von 10 Mk. werden noch im Kaiſerhof entgegengenommen. Ohne Einladung bat niemand Zutritt. Fastnachtalenstag von abends 8.11 Uhr bis morgens? Uhr im immer noch dekorierten„Kaiserhof- Saale“, Kappen-Abend mit Lumpen-Ball. Musik: Eigens blerzu importſerte Bauernkapelle Buittentedner. Dekorierung der originellsten masken. Es wird gebeten, moͤglichſt koſtämiert zu erſcheinen. Alle Freunde und Freundinnen eines geſunden Humors ſind zu dieſer Veranſtaltung herzl. eingeladen. Das Komitee. J. Hartmanns Theater- und Masken- Garderobe Ink. Joh. Adler o Mannheim E 3, 4 Tamntbil- Cffclſchaff„ Fibrlis Seckrihein. Wir geben dieſes Jahr eine Narren zeitung mit dem Titel Volz. mitteilung für die Arbeitgeber, dle Jersicherten und die Einzugsstellen. 1. Die Berſicherungsbeiträge werden, wie bisher, durch Einkleben der Marken in die Quittungskarten entrichtet. 2. Alle gültigen Marken müſſen in den Karten entwertet und alle ungültigen Marken vernichtet werden. f 3. Das Einkleben und Entwerten von Pflichtmarken(für verſicherungspflichtige Beſchäftigung) haben in Baden die Orts⸗ und Innungskrankenkaſſen und vorerſt noch beſtehende Gemeindekrankenverſicherungen, ſowie die ergehende badiſche Vollzugsordnung hiezu verpflichtet, zu vollziehen, im übrigen aber die Arbeitgeber(R. P. O. 1426 und 1447). Auch der Verſicherte kann die Pflichtbeiträge entrichten und die Marken einkleben und entwerten(R. V.O. 1489). 4. Das Einkleben und entwerten bei der freiwilligen Weiterverſicherung oder Selbſtverſicherung, Zuſatzverſicherung (R. B. O. 1243, 1244 und 1472) haben die Verſicherten ſelbſt zu beſorgen. 5. Beim Einkleben ſind zunächſt ſämtliche Felder der Unken Seite der Quittungskarte von links nach rechts bis unten zu bekleben und nach Füllung der ganzen linken Seite ebenſo auf der rechten Seite fortzufahren. 6. Das Entwerten erfolgt durch Aufſchreiben des letzten Tages des Zeitraumes, für welchen die Marken gelten. Z. B. 2. 6. 12 auf einer 1⸗Wochenmarke für die Woche 17. Mai bis 2. Juni 1912 oder auf einer 13 Wochen ⸗ marke für die Wochen 4. März dis 2. Juni 1912. Die Entwertung kann handſchriftlich oder mit Stempel durch Tinte oder einen ähnlichen feſthaltenden Farbſtoff eſchehen. Für die Einzugsſtellen ergeht für die Form der ntwertung mehrerer gleichzeitig eingeklebten Marken noch eine badiſche Verordnung. Beim Entwerten dürfen die Marken nicht unkenntlich emacht werden. Geldwert, Lohnklaſſe und Name der Der Fidelioner aus und bitten die hieſige Einwohnerſchaft die Narrenzeitung in den nachſtehenden Ver⸗ kaufſtellen zum Preiſe von 10 Pfg. zu kaufen. Die Narrenzeitung iſt zu haben: Im Gaſthaus„Zum Stern“. Bei Ro bert Keppler, Friſeur, Hauptſtraße. „ Adam Wehnert, Friedrichſtraße. * „ Gg. Zimmermann, Buchhandl., Hildaſtraße. „ Karl Raufelder, Wilhelmſtraße. „ Heinrich Werle, Friedrichſtraße. Der Elferrat. weitbekannt als grösste und vorteilhafteste Vefleihanstalt für alle erdenklichen Charakter⸗, Fantaſte, und komiſche Koſtüme, Uniformen, Waffen überhaupt jede Art Garderobe für Theater und Karneval.— Austattung ganzer Umzüge und Volkstrachten⸗Feſte. Prompter Verſand -nach auswärts. Poſtkarte genügt. 86) Arbeſterinnen in unſeren Fabriken Ladenburg u. Neckarau. Tabrik wasserdichter Wäsche Männergesangverein Seckenbeim. Einladung. 5 A, Zum Löwen“ eine * Karnevalistische F Abenduntechaltung ſtatt. närriſche Beteiligung freundlichſt ein. Alſo s kumme net vergeſſe, 3 wer ſchoͤ. Der Elferrat. Am Faſtuachtdienstag, abends 711 Uhr findet in unſerem närriſch dekorierten Saale Wir laden hierzu unſere Mitglieder, ſowie alle Freunde eines guten Humors, mit der Bitte um zahlreiche Lenel, Bensinger 8 Co. 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