127 Millionen. ſion hat die Prüfung der Wahl Geſetzesentwurf vorzulegen, welcher für die Wahlen 5 direkte Wahl einführt.“ 75 Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. 5 Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Hierzu ein 2. Blatt zusammen 3 Seiten. 0 ³· wd ³ ͤ Letzte Nachrichten. Berlin, 22. März. Die Nordde Allg. Zkg. teilt über die Wehrvorlage mit: Die Vorſchläge der Heeres⸗ derwaltung bezwecken eine ſchnellere Durchführung und Ergänzung des Friedenspräſenzgeſetzes von 1911 durch Aufſtellung zweier Feldartillerieregimenter bei den Di⸗ viſionen 37(Allenſtein) und 39(Kolmar), ferner von zwei neuen preußiſchen Armeekorps unter Verwendung der dritten Diviſionen bei dem 1.(Königsberg) und bei dem 14.(Badiſchen) Korps. Neugeſchaffen ſoll ferner werden eine 7. Armeeinſpektion, 14 dritte Bataillone, ein Infanterieregiment für Sachſen, ein Kavallerieregi⸗ ment für Preußen und die Einrichtung einer Maſchinen⸗ ra bei jedem Infanterieregiment. Die Ge⸗ amtvermehrung der Friedenspräſenzſtärke; beträgt 29 000 Mann. Gleichzeitig iſt eine Erhöhung der Mann⸗ ſchaftslöhne vorgeſehen. Die Vorſchläge der Marinever⸗ waltung bezwecken die Schaffung, eines dritten aktiven Geſchwaders durch Verwendung des vorhandenen Re⸗ ſerveflottenflaggſchiffs und der Materialreſerve, ſowie durch allmählichen Neubau von 3 Linienſchiffen, 3 gro⸗ ßen und 3 kleinen Kreuzern. Die jährliche Perſonal⸗ dermehrung der Flotte wird bis 1920 um durchſchnittlich 75 Offiziere und 1600 Mann verſtärkt. Der Geſant⸗ mehrbedarf für die Heeres⸗ und Flottenverſtärkung be⸗ trägt für 1912 97 Millionen und für das nächſte Jahr e e Wahlprüfungskommiſ⸗ des Abg. Kaempf bis nach don Ofterfeske u veſchnhon ee ee, » Berlin, 22. März. Im Abgeordnetenhaus hat die nationalliberale Fraktion folgenden b 2g en eingebracht:„Die Staatsregierung wird erſucht, einen » Berlin, 22. März. Die Abgeordnetenhaus die geheime Stimmabgabe und e, 18 855 80 München, 22. März. In der heutigen Sitzung der Kammer der Abg. erklaͤrte Miniſterpräſident Frhr. d. Hertling auf eine Anfrage des Abg. Caſſelmann: Hr. Tr. Caſſelmann hat gewünſcht, ich möchte mit voller Offenheit ſagen, wie es kürzlich in Berlin zugegangen und welche Stellung die bayeriſche Regierung zur Frage der Erbanfallſteuer eingenommen habe Ich komme dieſem Wunſche umſo mehr mit größter Bereitwilligkeit nach, als mir daran liegt, den Gerüchten mit voller Klarheit entgegenzutreten, die ſeit 8 Tagen durch die Blätter lau⸗ en. Es iſt nicht ſo, daß ich als Triumphator heimge⸗ hrt bin(Heiterkeit), es iſt nicht ſo, daß ich den Sieg b 05 Seckenheimer Anzeiger, Huesheimer Anzeiger, Hecarhauser Zeifung, Tie Oiruarion w Man war im Bundesrat ein⸗ ſtimmig der Anſicht, daß die Einbringung der früheren Erbanfallſteuer zur Deckung der Wehrvorlage mit Rück⸗ ſicht auf die Stellung der Sozialdemokratie zur Wehr⸗ vorlage ein politiſcher Fehler ſein würde und keinen Er⸗ folg haben würde. Das war die Stellung der Reichs⸗ leitung und zu dieſer Stellung der Reichsleitung haben ſich die Bundesſtaaten bekannt. Die Erbanfallſteuer von 1909 kam gar nicht mehr zur Diskuſſion. Ebenſo wie einige andere Regierungen ihre Stellungnahme dahin präziſierten, daß ſie der früher eingebrachten Erbanfall⸗ ſteuer, wenn die politiſche Lage es geſtattete, auch jetzt zu⸗ ſtimmen würden, ähnlich habe auch ich mich ausgeſpro⸗ chen. Ich kann jetzt an der Stellung, die ich früher per⸗ ſönlich zu der Erbanfallſteuer eingenommen habe, nicht mehr feſthalten, nachdem die bayeriſche Regierung die Steuer im Jahr 1909 konzediert hat.(Bravo links.) Wenn die Erbanfallſteuer zur Diskuſſion gekommen wäre, ſo würde ſie an dem Widerſpruch Bayerns nicht geſchei⸗ tert fein.. Deutſcher Reichstag. Berlin, 22. Marz. Am Bundesrarskiſch Skaatsſerretär Delbrück. Prä⸗ ſident Dr. Hämpf eröffnet die Sitzung um 1 Uhr 20 Die zweite Leſung des Etats des Reichsamts des In⸗ nern wird fortgeſetzt. Legien(Soz.): Bei den Kanal⸗ arbeiten ſollten die anſäſſigen Arbeiter mehr berückſich⸗ tigt werden. Miniſterialdirektor Jonquieres: Die Zahl der Unfälle ſei mit Rückſicht auf die große Arbei⸗ terzahl nicht beſonders belaſtend. Waldſtein(f. Vp.): Die Zahl der Lotſen im Kanal iſt ungen N kurzer weiterer Debatte wird das Kapitel hei ſtb-eapitel Aufdichte at. Ein, Rrinatzterüchenmie ot der Abonnentenverſicherungen für Zeitungen. S ſekretär Delbrück: Ich habe hierüber Katerial von den verbündeten Regierungen erbeten und werde ſpäter dem Reichstag eine Denkſchrift vorlegen. Das Material; das uns von den verbündeten Regierungen zur? Ver- gung geſtellt worden iſt, wird zur Zeit bearbeitet Ob wir dann eine Vorlage einbringen werden, durth welche die Abonnentenverſicherungen der„Zeitungen wver⸗ boten werden ſollen, kann heute noch nicht egen ber Hoffentlich kommt etwas Brauchbares auf Grund der vorbereiteten Arbeiten zuſtande. Dr. Marconer: Der eingebrachten Neſolution können auch wir unſere Zu ſtimmung geben. Die Reſolution gelangt hierauf zur Annahme. Ebenſo bei einem weiteren Etatskapitel eine Reſolution betreffend Maßnahmen gegen die Kinder⸗ ſterblichkeit. Im Laufe der weiteren Beratung begründet Keinath(lntl.) 485 Se z 11990 1 8 i ämpfung der Tuberkuloſe. Im Etat ſind für die⸗ 75. Mk.„ Die nal lonalliberale Edinger Zeifung Eee a Infertionspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Neklamen 200 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Feruſprechanſchluß Nr. 16. 12. Jahrgang Reſolution wird einſtimmig zum Beſchluß erhoben.! kommt dann zur Beratung weiterer Reſolutionen, die ſämtlich das Wohnungsweſen betreffen. Eine dieſer Re⸗ ſolutionen fordert ein l e e Hofrich⸗ ter(Soz.): Es iſt überall ein Mangel an kleinen Woh⸗ nungen zu verzeichnen. Viele der Erhebungen, die an⸗ geſtellt worden ſind und die zu einer Verneinung der vorhandenen Wohnungsnot kommen, gehen von Hausbe⸗ ſitzern aus und ſind irreführend. Graf v. Poſadows⸗ ky: Die Darlehen, welche die Verſicherungsanſtalten zum Bau von Kleinwohnungen gewähren, ſollten erhöht werden. Um eine reichsgeſetzliche Regelung der Woh⸗ nungsfrage werden wir nicht herumkommen. Die Mini⸗ malauſprüche müſſen geſetzlich feſtgelegt werden. Hie⸗ rauf vertagt üch das Haus bis Samstag. e Badiſcher Landtag. 5 „Karlsruhe, (1. Kammer Freitagsſitzung.) Präſ ut Prinz Max eröffnete halb 10 Uhr mit geſchäftlichen Mitteilungen die Sitzung. Komm.⸗Rat Engelhard: Wir haben gehört, daß bei der Rheinregulierung von Sondernheim bis Straßburg eine bedeutende Koſten⸗ überſchreitung eingetreten iſt, von der Baden einen Teil zu tragen hat. Iſt ein Vertrag vorhanden, durch den Baden gezwungen iſt, den Beitrag zu leiſten, dann muß er eben geleiſtet werden. Hat Baden aber keine ver⸗ tragliche Verpflichtung, ſondern nur eine moraliſche, dann halte ich es für notwendig, daß es an der Deckung der Koſtenüberſchreitung nicht teilnimmt, denn den See aus der Rheinrequlierung hat 1 Baden, ſandern das E eiter„ dor. Daß beat, Hebe Wache ak Tae Fele kaneren Abet⸗ Rheins bis zum Bodenſee ein. O. B. M. Dr. Wilckens erſuchte die Regierung um Auskunft über den Stand der Neckarkanaliſation von Heilbronn bis zur Neckar⸗ mündung. Min. Frhr. v. Bodman ging auf die ver⸗ ſchiedenen, im Verlaufe der Beratung vorgebrachten An⸗ regungen und Anfragen ein, wobei er ausführte: Be⸗ züglich der Koſten regulierung der Ueberſchreitung der Rheinkorrektion nimmt die Regierung den Standpunkt ein, daß ſie die Koſten, welche durch weſentliche Abän⸗ derung des Bauprogramms entſtanden. ſind, ohne daß vorher eine Verſtändigung erfolgte, nicht übernimmt. Ueber die Neckarkanaliſation kann ich nichts näheres ſagen, ſie ſteht im engen Zuſammenhang mit der Ein⸗ führung der Schiffahrtsabgaben. Ob dieſe kommen wird, weiß man heute noch nicht, das hängt von der Haltung Hollands ab. Die Forderungen wurden hierauf ge⸗ nehmigt. N. — über Arn. v. Bethmann Hollwea davongetragen habe. Frauenſieg. Roman von Ludwig Biro. (Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) 27 f „Es iſt gut, daß du gekommen biſt.“ „Ich hatte Angſt, daß es dich am Ende ſchmerzen Täglich denke ich an dich, Am liebſten möchte ich knnte, mit mir zu reden. o oft ich die Redaktion betrete. immer Vari von deinem Schreibtiſch wegohrfeigen.“ „Er nimmt jetzt meinen Platz ein?“ „Ja Dieſer flache, hohle Eſel. de, wie er deine Arbeit macht. zurück. Und wie er ſchreibt! Artikel!“ Adarr ſetzte ſich und ſagbe leiſe: „Geza, juſt eben habe ich etwas geſchrieben.“ „Bravo! Gott ſei Dank! Endlich!“ Es iſt eine Schan⸗ In allem bleiben wir Wie ein Krämer Warum ſchreib du denn aber nicht? Schreibe doch wenigſtens „Ich ließ dich gerade deshalb rufen, damit du es anhörſt!“ f ern, mit tauſend Treuden. Was iſt'se „Aber, Geza es iſt kein Artikel etwas anderes Was es iſt .. Ich ließ dich herbitten, damit damit du mir ſagſt.. ganz aufrichtig ſagſt... wie du es findeſt „Edith wird es dir vorleſen“ n „Nein, bitte, nein leſen.“ „Gewiß. Alſo zeige es!“ „Edith,“ ſagte Adam befangen,„gib es ihm.“ „Die junge Frau raffte die Blütter vom Tiſche zu⸗ Dieſer nahm das ſammen und reichte ſie Boſt hin. Ich möchte es lieber ſeloſt Bündel, wandte ſich der Lampe zu und begann eifrig, mit geſpanntem Intereſſe zu leſen. Edith ſtarrte ihn regungsios, mit feſt zuſammengepreßten Lippen unver⸗ wandt an; Adam lauſchte bleich und bang dem Leniſtern lätter. Große, qualvolle Stille herrſchte, nur die Blätter in Bojts Hand rauſchten und kniſterten von Zeit zu Zeit. Bojt hatte die Lektüre beendet und ſchaute auf. Die Frau näherte ſich ihm aufgeregt, Adam ſchwieg to⸗ „Du biſt fertig?“ fragte er gequält. „Ich kann dein Geſicht nicht ſehen. „Na, Alter,“ ſagte Bojt warm und innig,„wirklich ſehr gut!“— Mit einem Ruck ſtand Adam auf. „Geza, ich bitte dich,“ flehte er,„ſei aufrichtig!“ „Kornel, lieber Alter,“ erwiderte Bofjt lachend, „wenn ich nicht aufrichtig rede, ſo ſoll es mir niemals gelingen, eine gute Novelle zu ſchreiben. Uebrigens weißt du es ja, daß ich in dieſem einen Punkt ganz und gar keinen Spaß verſtehe. Literatur iſt eine ernſte Sache. Da kenne ich kein Erbarmen. Zum Glück wird ſoviel ſchlechtes Zeug zuſcmmengeſchrieben, daß es mir durch⸗ aus nicht ſchwer fällt, dasjen ge, was wirklich gut iſt, e lch git f „Es iſt alſo wirklich guts“ 5 „Wirklich und wahrhaftig. Nicht mein Fall, nicht mein Geſchmack, aber gut.“ b 5 „Müßte ich nicht noch daran feilen?“ 5 f 5 „Meine Frau meint, ich ſollte den Anfang kürzen. Boijt ſah lächelnd die junge Frau an. „Und deine Frau hat immer recht,“ ſagte Boft treuherzig, warm.„Weil ſie alles verſteht und alles gut und richtig macht. Nicht wahr, als ich das letzte Mal hier war, war ich ſehr ſchlecht? Ich war unbaynherzig grauſam, ein roher Kerl Grollen Sie mir?“. 5 8 8 Oh, mein Gott, entgegnete ſie,„es gibt auf der ganzen weiten Welt keinen Menſchen, dem ich zu grö⸗ ßerem Danke verpflichtet wäre.“ Bojt nickte lächelnd. ü 5 „Na, am Anfang könnte man ja etwas ſtreichen, ſagte er.„Dieſe gelehrte Romantik iſt überflüſſig, die tenblaß. könnte man eben auslaſſen. Aber es iſt nicht wichtig, durchaus nicht unbedingt notwendig.“ n „Und... was denkſt du... was ſollen wir mit der Arbeit anfangen?“ fragte Adam aufgeregt. „Iſt dir die Sache eilig? Sehr dringend? O* „Ja. 5 i „Ich verſtehe. Ich kenne das aus eigener Erfah⸗ rung. Nun, Kapolnai wird vielleicht heute nacht in die Redaktion kommen. Auch ich werde hingehen, und ich werde ihm die Novelle noch heute zu leſen geben. Wenn es nicht gar zu ſpät wird, ſo werde ich zurück⸗ kommen, um dir die Antwort zu bringen.“ „Danke. Geza. ich danke dir, daß.“ „Aber ſo laß doch, iſt ja nicht der Rede wert,“ ſagte Boft lachend.„Ich verabſcheue ſehr viele Menſchen, die meiſten Menſchen: lauter häßliche Inſekten. Aber dich liebe ich. Und dann tut es mir ſelber wohl, wenn ich endlich einmal jemand einen Dienſt erweiſen kann. Einen Dienſt?. So ein Nichts wie das, daß ich ein Manuſtript unterbreite das iſt ja gar kein Dienſt.“ d a „Kommſt du noch heute nacht zurück, Geza?“ „Wenn es nicht ſehr ſpät wird, ſo komme ich.“ 8 Bolt ging, ſie aßen zu Abend, plauderten mitein⸗ ander und erwarteten dann ſehnſüchtig Bojts Kommen. Es ward zehn... elf Uhr es ſchlug Mitter⸗ Rach! 5 1 kommt er doch nicht mehr,“ ſagte Adam traurig. a Sie wollten ſich eben zur Ruhe begeben, als die Klingel ertönte. und gleich darauf Bojt eintrat. Er legte ſeinen Mantel nicht erſt ab. 8 „Ich bitte um Entſchuldigung,“ ſagte er,„daß ich ſo ſpät komme. Kapolnai hat an einem Parteiſouper teilgenommen und kam erſt nach 11 Uhr in die Redak⸗ tion.“ a 8 Wiederum ſchwieg Adam in bebender Erwartung. „ FCottſebung folgt)) T N . 1 g 5 Beutſchland und England. A Die„Flftr. Ztg.“ ſchreibt:? 8 5 Die Rede des engliſchen Marineminiſters Churchill iſt von einem Teile der deutſchen Preſſe wieder in ſo gehäſſigem und verächtlichen Tone aufgenommen worden, daß es für die anſtändige Preſſe unſeres Vaterlandes Pflicht wird, gegen die Ausbreitung journaliſtiſcher Um⸗ angsformen zu proteſtieren, die nur durch das Fehlen jeder politiſchen Bildung ſowie des Gefühls der eigenen Würde und Verantwortlichkeit erklärt werden können. Die Churchillſche Rede hat kein Wort enthalten, das für Deutſchland kränkend ſein könnte. Daß vielleicht zwei kurze Bemerkungen, die er gemacht hat, bei uns als unerbetene Ratſchläge wirken mögen, haben wir bereits erwähnt. Aber die Rede als Ganzes iſt in der Form und in der Sache ſo ruhig, offen und geradeaus, daß ſie keinem ernſthaften Beurteiler Anlaß zur Enttäuſchung oder gar zur Beſchimpfung geben könnte. Man mag Herrn Churchills ſachliche Argumentation für unrichtig halten und widerlegen, aber gerade die entſchiedenſten Gegner einer Verſtändigung und gegenſeitigen Bindung des deutſchen und engliſchen Flottenbaues ſollten dem Erſten Lord der Admiralität am meiſten dankbar ſein für die Veröffentlichung der Geſichtspunkte, von denen die Marinepolitik der engliſchen Regierung ſich leiten läßt. Sie ſelbſt haben ja auch nie ein Hehl daraus emacht, daß ihre Forderungen extremer Flottenverſtär⸗ ng im weſentlichen gegen England gerichtet waren. Jedenfalls iſt ein Schimpfwort wie„Bauernfängerei“ nicht nur ſachlich, ſondern auch in der Form ganz unan⸗ gebracht, und wir bedauern, daß eine ſo große Organi⸗ ſation wie der Flottenverein auf derartige jeurnaliſtſſche Hilfstruppen angewieſen iſt. Für das Sachverſtändnis unſerer Chauviniſtenpreſſe iſt es übrigens charakteriſtiſch, daß ſie zum größeren Teil den Abſchnitt der engliſchen Miniſterrede überſehen oder nicht verſtanden hat, der für die weitere Diskuſſion leider am meiſten Waſſer auf die Mühlen ihrer Beſtrebungen einſeitiger Flottenexpanſion treiben wird. Die neue Dis⸗ lokation der engliſchen Flotte iſt eigentlich die wichtigſte poſitive Mitteilung, die Herr Churchill gemacht hat. Uns ſcheint dieſe neue Tatſache doppelt bedauerlich. Wir haben ſtets im Intereſſe nicht nur Deutſchlands, ſondern der Erhaltung des allgemeinen Friedens bedauert, daß England es ſeit Jahren für nötig hält, ſeine Marine⸗ politik ebenſo wie ſeine ganze auswärtige Politik gegen Deutſchland zuzuſpitzen. Herr Churchill hat dieſe Ten⸗ denz jetzt offen und amtlich zugegeben, und wir begrüßen das, weil Offenheit die erſte Verſtändigun iſt. Aber er hat in der gleichen Rede mitgeteilt, da die britiſche Schlachtflotte künftig noch ſtärker als bisher nach der Nordſee, d. h. ſeiner vorgeſtrigen Rede zufolge gegen Deutſchland, konzentriert werden wird. Die engliſche Admiralität baſiert gegenwärtig von den vier Divi⸗ ſionen(Geſchwadern) ihrer Schlatflotte zwei auf den Heimathäfen, die Baſis der dritten iſt Gibraltar, und die vierte Diviſion befindet ſich im Mittelmeer. Nun e ee 5 ſollen die beiden letzten Diviſionen, von je ſechs auf je ekt Hennen rde, die Nritta diviſien 8 reef e er eee forget e 5 res in derſelben Richtung aus dem Mittelmeer heraus nach Gibraltar. Dieſe Richtung der Flottenkonzentration iſt unverkennbar, und ſie iſt jedenfalls nicht geeignet, eine Beendigung der Rivalität unſerer beiden Nationen, die ja auch von Herrn Churchill gewünſcht wird, zu fördern. Die engliſche Regierung kann nicht darüber im Unklaren geweſen ſein, daß dieſe Konzentration ihrer Schlacht⸗ flotte vielfach als ein aggreſſiver Zug gegenüber Deutſch⸗ land aufgefaßt werden muß und deshalb recht übel zu der freundlicheren Stimmung paßt, die begonnen hat, als Folge der Haldaneſchen Reiſe auf beiden Seiten der Nordſee ſich geltend zu machen.„ Politiſche Rundſchau. Deutſchland. *Die Reiſe des Kaiſers findet programmäßig ſtatt. Der Kaiſer reiſt(wie bereits kurz mitgeteilt) am 22. abends von Berlin weg und trifft am 23. in Wien mit Kaiſer Franz Joſef zuſammen. Es beſtätigt ſich, daß der Kaiſer erſt den Ausgang des Streiks im Ruhr⸗ revier abwarten wollte, ehe er bie Mittelmeerreiſe an⸗ trat. Als die Mitteilung von der Aenderung der Dispo⸗ ſitionen in die Oeffentlichkeit gelangt war, waren be⸗ reits Gegenordres unterwegs, da die Nachrichten aus dem Streikgebiet unterdeſſen günſtiger lauteten, ſo daß der Grund der Reiſeverſchiebung in Wegfall kam.— Der endgültige Beſcheid über die Ankunft Kaiſer Wilhelms in Wien am 23. traf im Oberhofmarſchallamt am Mitt⸗ woch mittag halb 4 Uhr ein. Zugleich wurde mitgeteilt, daß die Urſache der Verzögerung der Entſcheidung ein⸗ zig und allein in der Schwierigkeit liege, mit dem italieniſchen Hof über den Zeitpunkt der Begegnung ins Reine zu kommen. Das neue Programm aus Anlaß der Anweſenheit des Kaiſers iſt zwar noch nicht feſtgeſetzt, doch wurde ein Programmpunkt, der urſprünglich be⸗ ſtand, geſtrichen. Kaiſer Wilhelm wird aus Zeitmangel im Laufe des Tages keine Beſuche geſtatten. Die Po⸗ lizei in Wien hat umfaſſende Maßnahmen getroffen. Ueber 2000 Poliziſten und Detektivs in Zivil werden beim Empfang am Penzinger Bahnhof anweſend ſein. Das Reichstagspräſidium beim Kaiſer. Der Kaiſer wird, wie der„Berl. Lokalanz.“ erfährt, vor ſeiner Abreiſe nach dem Süden das Präſidium des Reichs⸗ tags in Audienz empfangen. Die Audienz iſt auf geſtern mittag 41 Uhr im hieſigen königl. Schloß anberaumt worden.„ *Eingeborenenrecht und Raſſenmiſchung. Die Budaetkommiſſion des Reichstages debt an 2 die Beratung des Kolonfaletats fort. Zu der Frage der Miſchehen und der unehelichen Kinder wurde eine Reſolution des Zentrums, welche um Einbringung eines Geſetzentwurfes erſucht, der die Gültigkeit der Ehen zwi⸗ ſchen Weißen und Eingeborenen in allen deutſchen Schutz⸗ gebieten ſicher ſtellt, angenommen mit dem Zuſatz:„und das Recht derjenigen unehelichen Kinder regelt, auf welche etwa das Bürgerliche Geſetzbuch noch keine Anwendung findet.“ Es wurde hierbei zur Bearündung auf die Ver⸗ 1 ſchläge der Regierung lediglich zur SS hältuiſſe in den Kolonien anderer Mächte hingewieſen. Demgegenüber bemerlte der Staatsſekretär, daß auch bei anderen Kolonialmächten die Schwierigkeiten aus die⸗ ſem Zuſtand in ſtarkem Maße anerkannt werden 5 . England. e ee Im Laufe der Debatte ergriff der Marineminiſtex Churchill im engliſchen Unterhaus das Wort und er⸗ klärte, daß bereits Campbell Bannermann Schritte zu einer Einſchränkung der Flotte unternommen habe, aller⸗ dings mit dem Erfolg, daß das Bauprogramm der andern Macht erweitert wurde. Ich wünſchte, ich könnte mich zu dem Glauben bekehren, daß eine plötzliche Einſchrän⸗ kung von unſerer Seite Beſtrebungen beſeitigen würde, die wir beklagen, aber ich glaube nicht, daß es geſchehen würde. Wir können aus unſeren Marinediskuſſionen und aus unſerer Flottenpolitik Elemente der Ungewißheit und des Argwohns beſeitigen. Seit einiger Zeit ſind Ver⸗ handlungen im Gange zwiſchen England und Deutſch⸗ land für den Austauſch von Informationen. Ich bin zu ſolchen Informationen über den Flottenbau bereit, vorausgeſetzt, daß auch die andere Macht ſie gibt. Wenn wir unſeren Anſpruch auf die vorherrſchende Stellung zur See geltend machen, dann iſt es auch unſere Pflicht, uns ſo zu verhalten, daß die andere Nation fühlt, daß die Großmacht und die Verantwortlichkeit, welche für uns eine Notwendigkeit ſind, in einer Art angewandt wer⸗ den, die für niemand eine Drohung iſt und eine Für⸗ ſorae für alle. ö e eee e Aus Nah und Fern. () Karlsruhe, 22. März. Die Geſchäftsordnungs“ kommiſſion der 2. Kammer nahm heute zu der Frage Stellung, ob die Regierung zu den Beratungen über die Reform der Geſchäftsordnungskommiſſion zugezogen werde, bezw. ihre Zuſtimmung zu den gemachten Re⸗ formvorſchlägen eingeholt werden ſoll. Da keine die Mitwirkung der Regierung berührende Beſtimmung ge⸗ ändert wurde, beſchloß die Kommiſſion, die Reformvor⸗ Kenntnisnahme mit⸗ l e ee zuteilen. 8 (0) Karlsruhe, 22. März. Die Budgetkommiſſion der 2. Kammer erledigte heute vormittag den Geſetzes⸗ entwurf betr. die Erhöhung der Steuer auf Wander⸗ gewerbelager. Der Geſetzentwurf wurde nach dem Ab⸗ änderungsvorſchlag der Kommiſſion einſtimmig geneh⸗ migt und hierauf die Beratung des Eiſenbahnbetriebs⸗ budgets fortgeſetzt. Dasſelbe fand ſeine Erledigung bis auf die Frage der Akkordlöhne und Betriebsgemeinſchaft. Der Finanzminiſter wandte ſich gegen zwei Artikel des Schwäb. Merkur, in welchen die Aufſtellung des Eiſen⸗ bahnbetriebsetats als unſolide charakteriſiert wurde. Die Budgetkommiſſion trat dieſer Auffaſſung des Finanz⸗ miniſters bei. Bezüglich der Frage des Murgwaſſer⸗ kraftwerks erklärte der Finanzminiſter, daß dem Land⸗ tag noch eine Nachtragsforderung für dieſes Werk zu⸗ geht. Bei der Direktion der Waſſer⸗ und Straßenbau⸗ verwaltung könne eine beſondere Abteilung für die An⸗ gelegenheiten der Verwertung der Waſſerkräfte gebildet — 5 5 n Karlsruhe, 22. März. Ueber den Vollzug des im Jahr 1908 beſchloſſenen neuen Gehaltstarifs und über die Wirkungen der Sparpolitik des Finanzmini⸗ ſters Honſell, wodurch manche Verbeſſerungen der Be⸗ amtengeſetzgebung des Jahres 1908 den Beamten nicht zuteil geworden ſind, herrſcht unter den mittleren und unteren Staatsbeamten eine ſtarke Erregung, die ſich u. a. auch in den zahlreichen Eingaben der Beamten an den Landtag gezeigt hat. Die 2. Kammer will nun endlich die Beamtenbewegung zu einem Abſchluß bringen, und es iſt ihr nicht zu verdenken, daß ſie ſich nicht auf jedem Landing mit zahlreichen Beamteneingaben, die mehr oder wengeir immer die gleichen Beſchwerden vortragen, befaſſen will. Sie hat, um die Materie gründ⸗ lich prüfen zu können, für die Eingaben eine beſondere Kommiſſion von 11 Mitgliedern gebildet, die den Abg. Schmidt, Karlsruhe(3.), zum Vorſitzenden und den Abg. Kolb(Soz.) zum ſtellvertretenden Vorſitzenden ge⸗ wählt hat. Die Beamtenkommiſſion iſt heute Donnerstag nachmittag(von 3 bis 7 Uhr) zu ihrer erſten Sitzung zuſammengetreten, der neben Finanzminiſter Rheinboldt mehrere Regierungskommiſſäre angewohnt haben. In einem eingehenden Referat wurde die Anſicht der Kom⸗ miſſion dahin zuſammengefaßt, daß den Wünſchen und Beſchwerden der Beamten, namentlich auch bezüglich der beim Vollzug des Gehaltstarifs ſich ergebenden Härten nach Möglichkeit entſprochen werden ſoll. Gegenüber verſchiedenen Anregungen aus der Mitte der Verſamm⸗ lung verhielt ſich die Regierung teils aus grundſätz⸗ lichen Erwägungen, teils mit Rückſicht auf die Finanz⸗ lage, ablehnend. Sie iſt aber bereit, in der Vermehrun der etatsmäßigen Stellen in der bisherigen Weiſe un in den Grenzen der verfügbaren Mittel des Staatshaus⸗ halts fortzufahren. Sie muß ſich dabei aber immer von der Geſamtfinanzlage leiten laſſen, obgleich bei ihr der feſte Wille beſteht, nach Möglichkeit für die Beſſerſtel⸗ lung der Beamten zu ſorgen. Insbeſondere konnte die Regierung auch nicht der von verſchiedenen Seiten vor⸗ geſchlagenen Einführung penſionsfähiger Dienſtzulagen zuſtimmen. Eine Abſtimmung in der Kommiſſion hat nicht ſtattgefunden; ſie wird vorausſichtlich in der näch⸗ ſten Sitzung erfolgen, in der über die noch nicht erle⸗ diaten weiteren Anregungen verhandelt werden ſoll. Neues aus aller Welt. * Schiffsunglück bei Island. Aus Reh kjavir (Island) wird gemeldet, daß der isländiſche Fiſchdamp⸗ fer„Gejr“ mit ſeiner geſamten Beſatzung von 27 Mann untergegangen iſt. Damit ſind über 80 Frauen, Kinder und Greiſe ihrer Ernährer beraubt. Eine weibliche Feuerwehr. Die alte Berg⸗ ſtadt Idria in Krain ſoll eine weibliche Feuerwehr er⸗ halten und zwar ſcheint dort für die Idee eine wahre Begeisterung zu herrſchen. Nicht weniger als 61 Frauen und Mädchen haben ſich, wie das Neue Wiener Tagblatt berichtet, bereits als Mitglieder angemeldet. Obmän⸗ nin der neuen weiblichen Feuerwehr iſt auf Grund ein⸗ 1 7 7 e— Fragen der Uniformierung: tzes, der Ab⸗ zeichen und der Schärpe kein Streit. 1 55 * Streik der Rheinſchiffer. Die Rheinſchiffer haben beſchloſſen, and treten. Der Streik umfaßt ſämtliche Schiffahrtsgeſellf chaf⸗ ten am Ober⸗, Mittel⸗ und Niederrhein mit Ausnahme der Frankfurter Schiffahrtsgeſellſchaften. 11 der Ausſtändigen beträgt etwa 7000. Die beteiligten Reeder haben auf Donnerstag eine Konferenz nach Mannheim einberufen. Die Forderungen erſtrecken ſich auf Verkürzung der Nachtſchicht, Einführung der Sonn⸗ tagsruhe und Erhöhung der Löhne. In führenden Schiff⸗ fahrtskreiſen iſt man wohl nicht abgeneigt, den Schiffs⸗ führern entgegenzukommen, die keine beſtimmten An⸗ ſprüche geſtellt, ſondern nur um geringe Lohnaufbeſ⸗ ſerung gebeten haben, dagegen werden die maßloſen For⸗ derungen der Matroſen nicht akzeptiert. Für die rhei⸗ niſchen Schiffahrtsgeſellſchaften führt die Reederverei⸗ nigung die Verhandlungen mit Vertretern des Trans⸗ portarbeiterverbandes, Sektion Schiffer⸗ und Maſchinen⸗ perſonal. e ee e e e »Die Juwelen der Mutter Gottes von Czen⸗ ſtochau. Der Kloſterdiener Zalog, der Mitſchuldige des Mönches Macoch, der nach dem Morde geflüchtet war, hat an die Petrikauer Gerichtsbehörde einen Brief ge⸗ ſandt, der„Chicago, 1. März“ datiert iſt. Darin teilt Zalog mit, er ſelbſt habe die Kleinodien des Mutter⸗ gottesbildes geſtohlen und nach Amerika mitgenommen. Er habe keine Mitſchuldigen; die Behörden ſollten weder Damazy Macoch noch einen andern der Tat beſchul⸗ digen. Zalog ſchreibt, er verlaſſe jetzt Chicago und alle Nachforſchungen würden fruchtlos bleiben. 2 7 * Scheintot begraben. In dem Dorfe Mede bei Toulouſe ſtarb letzthin ſehr plötzlich ein Bauer namens Gaſton, genannt Bonnet. Etwas übereilt wurde er am Donnerstag nachmittag beerdigt. Als die Leichenfeier auf dem Kirchhofe beendet war und ſich die Leidtragenden eben entfernen wollten, glaubte jemand Rufe und dumpfe Geräuſche aus der Tiefe zu hören. Man grub das Grab wieder auf, erbrach den Sarg und fand, daß der Beerdimgte die Lage geändert hatte. Der Körper war noch warm. Die von einem ſchleunigſt geholten Arzte angeſtellten Wiederbelebungsverſuche blieben jedoch er⸗ folglos, aber es ſteht auf alle Fälle feſt, daß hier wieder einmal der in Frankreich häufigen Fälle von Beer⸗ digung Lebendiger eingetreten iſt. l Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann Seckengeim. Geſchäftliches. Eine intereſſante Statiſtik. abe bie Seele einer Zeitung ianechalb eines Jahr- zehnts bieten nachſtehende Ziffern über die Steigerung der Abonnentenzahl des„Berliner Tageblatt“: 1902: 76000, 1903: 87000, 1904: 94 000, 1005: 106 000, 1906: 112000, 1907: 128000, 1908: 150000, 1909: 175000, 1910: 190000, 1911: 209000, 1912(Anfang März) 215000. Das „Berliner Tageblatt“ iſt unſtreitig die geleſenſte der politifchen deutſchen Zeitungen. im In⸗ und Auslande außerordentliche Beachtung. Durch Spezialkorrefpondenten an allen Plätzen der Welt ver treten, unübertrefflich in der Schnelligkeit und Zuverläfſigkelt der Berichterſtattung, gediegen und vielſeitig in ſeinem Inhalt, hat es ſich große Beliebtheit namentlich in den beſſerſituierten Kreiſen erworben. Zu dieſer Beliebtheit und umfaſſenden Verbreitung haben die 6 wertvollen Wochenſchriften mit beigetragen, die jeder Abonnent mit dem„B. T.“ gratts erhalt, und zwar an jedem Montag: „Der Zeitgeiſt“ wiſſenſchaftliche und feuilletoniſtiſche Zeit⸗ ſchrift, jedem Mittwoch:„Techniſche Rundſchau“, illuſtrierte polytechniſche Fachzeitſchrift, jedem Donnerstag und Sonntag: „Der Weltſpfegel“ illuſtrierte Halbwochen⸗Chronik, an jedem Freitag:„Ulk“, farbig illuſtriertes, ſatytiſch⸗volitiſches Wiäblatt, jedem Sonnabend:„Haus Hof Garten“, illu⸗ ſtrierte Wochenſchrift für Garten⸗ und Hauswirtſchaft.— Die ſorgfältig redigierte vollſtändige„Handels⸗ Zeitung“ des„B. T.“ erfreut ſich wegen ihrer unbeeinflußten Haltung in kaufmänniſchen und induſtriellen Kreiſen eines vorzüglichen Rufes und wird wegen ihrer Unabhängigkeit als zuver⸗ läſſiger Wegweiſer auch oon Privatlapſtalſſten geſchätzt.— Das„Berliner Tageblatt“ erſcheint täglich 2 mal, auch Montags, in einer Morgen- und Abendausgabe, im ganzen 13 mal woͤchentlich. Abonnementspreis für alle 7 Blätter zuſammen bei allen Poſtanſtalten des Deutſchen Reiches nur 2 Mark für den Monat oder 6 Mark fur das Vierteljahr, Gottesdienst⸗Ordnung der evang. Alrchengemeinde. der kath. Rirchengemeinde. Sonntag, 24. Marz. 1912. Sonntag 24. März. 1912. e (Sonntag Judlca.)(Paſſions⸗Sonntag.) ½10 Uhr: Konſttmation. ½8 Uhr: 5 Collekte f. d. bad. Bibelanſt. ½10 Uhr: auptgottesdienſt Donnerſtag, 28. März. 1912. 1 Uhr Chriſtenlehre. kein Abend⸗Gottesdienſt. ½2 Uhr Totenveſper. Von 2 Uhr an Beicht⸗ gelegenheit. Medizinalverband Seckenheim 1 9 versichert ganze Famillen sowie Einzelpersonen flu Arzt und Apotheke. 4 Aufnahme täglieh. NB. Wir machen unsere Mitglieder in ihrem eigenen Interesse darauf aufmerksam, dass sie bei eintretenden Krankheitsfällen innerhalb 3 Tage bei unserem Rechnet Ruf einen Krankenschein abholen, die täglich mit Aus nahme von Sonn- und Feiertagen nur von 8—1 f vormittags zu haben sind. 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