3 0 1 5 Aten während für das Gebiet öftlich bezw. nördlich bon Neckar- Boſe Nr. 49.— 2. Blatt. Seckenheim, 23. April 1912. Der turtiſch⸗talteniſche Krieg. 5 Nach langem Schwanken haben die Italiener den längſt vorbereiteten entſcheidenden Schritt getan und ein ſtartes Geſchwader vor die Dardanellen geſchickt. Wäh⸗ rend in Konſtantinopel das neue Parlament feierlich eröffnet wurde, dröhnten in bedrohlicher Nähe die Ge⸗ ſchütze der ſchweren Schiffs⸗ und Strandbatterien. Es liegen darüber folgende Meldungen vor: N Y Konſtautinopel, 19. April. Vor der Meerenge befinden ſich 27 italieniſche Kriegsſchiffe. haben ihre Geſchütze gegen Kumkale und Sedil Bahir gerich⸗ tet und bis 2 Uhr gaben ſie 85 Schüſſe ab. EincGeſchoß der türkiſchen Feſtung traf ein italieniſches Kriegsſchiff. Das Bombardement war im Parlament ſchon bekannt, als die Thronrede verleſen wurde. Mit Rückſicht auf die Anweſenheit des Sultaus wurde es aber geheim ge⸗ halten. Erſt nachdem der Sultan die Kammer verlaſſen, wurde das Bombardement bekannt gegeben. Die Stim⸗ mung in der Bevölkerung und unter den Abgeordneten iſt durchaus zuverſichtlich.— Eine Meldung aus Smyrna berichtet das Bombardement des offenen und unbefeſtig⸗ ten Hafens von Samos. Die naheliegende Kaſerne und das Munitionsdepot wurden um 5 Uhr morgens von einem italieniſchen Panzer beſchoſſen.— Aus der gro⸗ ßen Zahl der geſichteten italieniſchen Kriegsſchiffe ſchließt man, daß die Italiener einen Angriff auf die türkiſche Flotte bei Gallipoli planen. Die türkiſche Regierung iſt übrigens überzeugt, daß die italieniſche Flotte die Dar⸗ danellen nicht forcieren kann. Da die italieniſche Flotte ſich wieder entfernt hat, glaubt man, daß es ſich mehr um eine Demonſtration, als um den Verſuch einer For⸗ cierung gehandelt hat. Die Ausweiſung aller Italiener aus der Türkei ſteht bevor. Die Pforte teilte das Bom⸗ bardement allen ihren Vertretern im Auslande mit.— Nach Nachrichten der Dampferagentur ſoll Lemnos von den Italienern beſetzt worden ſein. Mehrere italieniſche Kriegsſchiffe erſchienen vor Lemnos und bombardierten Sie 10 21 geſtern morgen die Militär- und Regierungsgebäude, ſo⸗ wie den Konak und die Kaſerne.— Um 2 Uhr vorgeſtern mittag wurden 11 große italieniſche Schlachtſchiffe und Kreuzer, ſowie 5 Torpedobootszerſtörer von Lemnos aus geſichtet. Die Schiffe nahmen ihren Kurs teils nach der Thraoiſchen Küſte, zum teil nach dem Vorgebirge Athos. In Jaffa und Tripolis(Syrien) ſind zwei italieniſche Kriegsſchiffe auf kurze Zeit eingelaufen, aber ohne irgend welche Operationen zu unternehmen, dann wieder abaedampft. 5. N Lokales. Seckenheim, 23. April. — Unſere Zugend. Lie Konfirmation iſt vorüber. Nun kommen wieder Scharen von jungen Leuten als Lehrlinge, Arbeiter und Laufburſchen in die Städte. Hauptſächlich Stuttgart verſchlingt jedes Jahr eine große. Anzahl davon. Früher hatten Eltern und Vormünder nur eine Sorge: einen guten Lehrmeiſter zu finden, Koſt, Wohnung und Anſchluß an ein geordnetes Hausweſen war dann immer dabei. Das iſt ſchon längſt anders ge⸗ worden. Viele Prinzipale und Meiſter nehmen ihre Lehrlinge. und jugendlichen Angeſtellten nur noch ins Geſchäft; für Koſt, Wohnung und Anſchluß haben dieſe ſelbſt zu ſorgen. Ordentliche Familien zu finden, die einen Lehrling um billiges Geld in Peuſion aufnehmen, hält ſehr ſchwer„Wer nicht aus Verwandtſchaftsrückſichten genötigt iſt, reißt ſich bei den gegenwärtigen teuren Prei⸗ ſen für Wohnung und Nahrungsmittel nicht um ſolche jungen Leute mit ihrem bekannten geſegneten Appetit. Was dann tun? Soll man ſie im Wirtsahus eſſen laſ⸗ ſen? Das wird kein Vater und keine Mutter wollen, iſt auch zu teuer. Und wo nächtigen? In irgend einer beliebigen Schlafſtelle, wo in einer Dachkammer ein Belt ſteht, aber kein Menſch ſich um Leib und Seele kümmert. Das geht doch auch nicht. Da möge für Stuttgart auf⸗ merkſam gemacht ſein auf die drei Lehrlingsheime des Jugendvereins: Jugendvereins haus Torſtraße 6, Brenz⸗ i Haus Hoheſtraße 2 und Lehrlingsheim UII Gerberſtraße b. 200. junge Leute können darin Aufnahme finden. Sie erhalten Wohnung mit Bett⸗ und Bettwäſche, Früh⸗ ſtück, Mittageſſen und Abendeſſen, Aufenthaltsräume, Spiele, Bibliotheken und jede ſonſt wünſchenswerte Für⸗ lorge durch gewiſſenhafte Hauseltern. Dafür bezahlen ſie im Monat 28—34 Mark, je nach Zimmer. Man wende ſich an die Hausväter der betreffenden Häuſer, die Auskunft erteilen und Anmeldungen entgegennehmen. Juagendanliegen mit Rat u Aus Nah und Fern. Karlsruhe, 19. April. Eine bemerkenswerke N Abmachung wurde zwiſchen der badiſchen und der würt⸗ tembergiſchen Eiſenbahuverwaltung getroffen. Seit 15 Oktober v. J. haben die ſüdlichen badiſchen Stationen im Verkehr mit den nördlichen für Verladung und Lei⸗ fung den Weg über Württemberg zu benützen, ſoweit die Atfernung über dieſe Linie fühlbar kürzer iſt als über eden. Von dieſer Neuregelung werden ſämtliche nörd⸗ Stationen öſtlich von Neckarhauſen, Helmſtadt und bach, ſowie die Stationen der Strecke Pforzheim⸗ 5 hlacker und die jüdlichen Stationen öſtlich von Som⸗ Ard, Neuſtadt i. Schw. und Säckingen betroffen, wobei 8 ings zu berückſichtigen iſt, daß je nach der Sta⸗ 10 ung kleine Verſchiebungen eintreten. Für 31 i den Säckingen z. B. gilt die Abmachung uur be⸗ glich der öſtlich Neckarelz⸗Jagſtfeld gelegenen Statio⸗ Mil ö f en ſogar noch die Linie Neckargemünd⸗Steins⸗ in Betracht fummt Die Nertostetes 5 über Württemberg gilt lt. D. Eiſenb.⸗Ztg. vorerſt nur für die Abfertigungen im Binnenverkehr, d. h. für alle im badiſchen Verſandbuch abgefertigten Sendungen, alſo auch für vorkommende Umkartierungen an der Grenze. Durch die Abmachung iſt die Idee der Vereinheitlichung unſerer deutſchen Bahnen wieder um einen Schritt vor⸗ wärts gekommen. (Karlsruhe, 19. April. Die Heranziehung aus⸗ ländiſcher Saiſonarbeiter zur Staats⸗ und Gemeinde⸗ ſteuer hat in den letzten Jahren mancherlei Schwierig⸗ keiten verurſacht. In vielen Fällen verſchwanden die Arbeiter ſtillſchweigend, wenn es an das Steuerzahlen ging. Zur Beſeitigung dieſer Mißſtände hat neuerdings das Miniſterium des Innern angeordnet, daß von jetzt ab der Unternehmer künftighin an jedem Zahltag als Staatsſteuer 0,7 Prozent und wenn die Arbeiter in einer umlageerhebenden Gemeinde wohnen, als Gemmeinde⸗ ſteuer 0,3 Prozent des Lohnes der Arbeiter einbehalten und am Ende des Monats an den ſtaatlichen Steuer⸗ erheber oder an die Gemeindekaſſe abliefern ſoll. Woh⸗ nen die ausländiſchen Saiſonarbeiter in verſchiedenen Gemeinden, ſo werden die Umlageanteile der einzelnen Gemeinden nach dem Verhältnis der in den einzelnen Gemeinden wohnenden Arbeiterzahl berechnet. Wie die Strbg. Poſt hört, beabſichtigt die badiſche Regierung die Frage der Beſteuerung geſetzlich zu regeln. () Karlsruhe, 19. April. Ueber das Murgkraft⸗ werk wird jetzt bekannt, daß, wenn der Bau des Kraft⸗ werks von den Ständen in der gegenwärtigen Tagung gutgeheißen wird, der Betrieb vorausſichtlich im Früh⸗ jahr 1916 eröffnet werden kaun. Wie der Referent des Miniſteriums des Innern ber der kürzlichen Beſprechung über die Erſtellung des Murgkraftwerkes Geh. Rat Wie⸗ ner ausführte, beträgt die ſtändige, während 24 Stunden zur Verfügung ſtehende Leiſtung des Murgkraftwerkes im erſten Ausbau(Murgſtollenwert) 4 Kilowatt, die auch z. Zt. der Waſſerklemme mögliche Spitzenleiſtung 14 000 Kilowatt. Die jährlich erzeugbare Energiemenge beziffert ſich im erſten Ausbau auf 35 Mill. Kilowatt⸗ ſtunden, bei Verwertung der unſtändigen Waſſermengen der fließenden Murg auf 50 Mill. Kilowattſtunden. Die jährliche Erzeugung kann nach Erſtellung des Schwar⸗ zenbachbeckens auf 65 Millionen, nach Erſtellung des Raumünzachbeckens auf 90 Millionen Kilowattſtunden geſteigert werden. Erheblich weitere Energiemengen kön⸗ nen nach Erſtellung des auf württembergiſchen Gebiet geplanten Beckens gewonnen werden. Für die Verſorgung aus dem Murgkraftwerk kommt das Gebiet zwiſchen Of—⸗ fenburg und Mannheim⸗Heidelberg in Betracht.— Zu⸗ nächſt wird nun eine Erhebung über den Bedarf an elek⸗ triſcher Energie in den noch nicht mit ſolcher verſorgten Gemeinden eingeleitet werden. Für die Feſtſetzung des Strompreiſes ſind die Vorarbeiten im Gange. (Karlsruhe, 19. April. Das 3½jähr. Söhn⸗ chen eines Bremſers ſtürzte in einen auf dem Kügen⸗ boden ſtehenden Topf mit heißem Waſſer und ſtarb an den erhaltenen Brandwunden. ( Heidelt., 19. April. Das Neckarſchiff„Luiſe“ wurde am Haarlaß vom Winde erfaßt und auf einen Felſen getrieben. Dabei wurde das Fahrzeug vollſtän⸗ dig zertrümmert und ſank. Der Schaden des mit Salz beladenen Schiffes wird auf ungefähr 2000 Mk. ge⸗ ſchätz. () Lahr, 19. April. Der 44jährige Landwirt L. Mosbach von Heiligenzell ſtürzte beim Holzmachen aus einer Höhe von 12 Metern ab und war ſofort tot. 1 Wolfach, 19. April. In Schiltach ſtürzte der 79jährige Flößer J. Wößner ſo unglücklich eine ſtei⸗ nerne Treppe hinab, daß er das Genick brach und ſofort ſtarb. () Ettenheim, 19. April. Bei der Bürgeraus⸗ ſchußwahl der Niederſtbeſteuerten wurden gewählt auf 6 Jahre: Zentrum 4, Liberaler Block 5, auf 3 Jahre: Zentrum 4, Liberaler Block 4. ( Konſtanz, 19. April. Für das auf dem Raithe⸗ berg zu errichtende Bismarckdenkmal ſind insgeſamt ca. 17650 Mk. durch Sammlung in der Stadt und Um⸗ beben aufgebracht worden. Die Koſten des Denkmals elaufen ſich auf rund 30 000 Mk. Komm.⸗Rat Prym (Inhaber der bekannten Druckknopffabrik), der Vater des Denkmalsgedankens, hat ſich bereit erklärt, den Reſt, der zu der Bauſumme noch fehlt, aus ſeiner eigenen Taſche zuzulegen. Der Bau des Denkmals iſt bereits in Angriff genommen und ſoll ſo beſchleunigt werden, daß die Einweihung am 23. Juni in Verbindung mit dem 3 Jubiläum des hieſigen Turnvereins erfolgen ann. 15 Nenes aus aller Welt. Raubmörder. In dem Dorfe Jafrine bei Ko⸗ ſtrowa(Polen) drangen mehrere Räuber in das Haus einer Bäuerin und ermordeten dieſe und ihre 4 Kinder im Schlaf, um ſich in den Beſitz einer großen Geld⸗ ſumme zu ſetzen, die die Bäuerin vor einigen Tagen er⸗ halten hatte. Der Polizei gelang es, die Räuber feſt⸗ zunehmen. * Tödlicher Unfall. Auf dem Hauptbahnhof Han⸗ nover, wo gegenwärtig die Holzverdachung geſtrichen wird, ſtürzte ein Malergerüſt ein, wobei 7 Anſtreicher in die Tiefe ſtürzten. Zwei waren ſofort tot, während die 5 anderen ſchwer verletzt ins Krankenhaus gebracht werden mußten. * Raubüberfall. In Ohligs, einem Vorort von Köln, verübten zwei holländiſche Arbeiter an einem Schleifer einen Raubmord. Sie überfielen ihn, nahmen ihm ſeine Barſchaft in Höhe von 20 Mk. ab und brachten ihm ſo ſchwere Kopfwunden bei, daß er kurz darauf im Krankenhauſe ſtarb. Die Räuber ſind verhaftet worden. * Piſtolenduell. In Halle fand zwiſchen dem Oberleutnant v. Puttkammer, kommandiert als Adjutant zum Bezirkskommando in Aſchersleben, und dem Leut⸗ nant v. Heringen, beide vom Jufanterieregiment Nr. 27 in Halberſtadt, ein Piſtolenduell ſtatt. Leutnant v. Heringen erhielt einen Schuß in den Unterleib, der ſeinen Tod herheiführte. 5 „ Entführung. Am hellichten Tag iſt in Char⸗ lottenburg ein ſiebenjähriges Mädchen entführt worden. Es handelt ſich um die Tochter einer von ihrem Mann getrennt lebenden Frau Langer. Das Mädchen ſpielte mit anderen Kindern vor dem Haustor, als es plötzlich von einem Mann gepackt und trotz ſeines Sträubens und ſeiner Hilferufe zu einer Droſchke gebracht und wegge⸗ führt wurde. Darauf, daß das Kind„Mutter! Hilfe!“ rief, hatte ſich eine größere Menge angeſammelt, um dem Mann das Kind zu entreißen. Der Mann erklärte: „Ich bin der Vater des Kindes.“ „ Aus Sibirien. Ju den Goldwäſchereien der Lenageſellſchaft kam es zu ernſten Arbeiterunruhen. Zur Unterdrückung des Aufſtandes wurde Militär aufgeboten. Die Soldaten ſchoſſen und töteten 107 Arbeiter und ver⸗ wundeten 80. * Fabrikbrand. litz die mitten in der Seit Freitag nacht ſteht in Bie⸗ Stadt gelegene große Tuchfabrik Geyer in Flammen. Das Feuer drohte auch auf die benachbarten Gebäude überzugreifen. Bisher iſt ein Menſchenleben zu beklagen. 5 Perſonen erlitten ſchwere Brandwunden. Die Urſache des Brandes iſt Heißlaufen eines Lagers. 2 8 * Engliſcher Beſuch. 100 engliſche Bürger werden an Pfingſten nach Tüſſeldorf kommen, wo ſie Bürger⸗ quartiere beziehen. Weitere engliſche Beſuche ſind für Elberfeld, Krefeld, Frankfurt a. M. und Köln geplant. „ Vermißter Aviatiker. Von dem Aviatiker Allen, der am vergangenen Mittwoch auf einem Aero⸗ plan in Cheſter aufgeſtiegen war, in der Abſicht, über den iriſchen Kanal nach Dublin zu fliegen, fehlt jede Spur. Man fürchtet, daß er ins Meer geſtürzt und er⸗ trunken iſt. * Kohlenarbeiterausſtand. 1200 Kohlenarbeiter des Rotterdamer Hafens ſind in den Ausſtand getreten Sie verlangten Lohnaufbeſſerung, die ihnen verweigert wurde.— In Amſterdam ſtreiken die Diamantſchleifer. * Durch Beobachtung der Sonnenfinſternis erblindet. Für eine Dame in Straßburg hat die Sonnenfinſternis traurige Folgen gehabt. Sie hatte die Naturerſcheinung ohne Schutzglas beobachtet und iſt jetzt völlig erblindet. 1 „Wenn Knaben Auto fahren. Ein auswärtiger Chauffeur lud in Poſen 6 Knaben zu einer Tour ein. Als vor der Stadt das Automobil in ſcharfem Tempo dahinſauſte, wurden die Knaben ängſtlich, und baten den Chauffeur, ſie herauszulaſſen. Dieſer fuhr aber unbe⸗ kümmert weiter, worauf alle 6gaus dem Wagen ſprangen. Dabei wurde einer auf der Stelle getötet, 2 andere le⸗ bensgefährlich verletzt, während die andern 3 leidlich davonkamen.. —ꝓ— 2—— neue Einzelheiten vom Untergang der„Titanie“. 1 Aus Newyork wird berichtet: 2 Der Steuermannsmaat Moody, der Sonntag Nacht die Bedienung des Ruders hatte, erkl rte, die Verwal⸗ tung habe vorgeſchrieben, daß größmöglichſte Schnellig⸗ keit entwickelt werden müſſe. Das Schiff hatte an dem 1 Tage 565 Meilen gemacht und fuhr 21 Knoten, als die Kolliſion ſich ereignete. Frau Lucien Smith, eine Toch⸗ ter des Senators Hughes von Weſtvirginien, erklärte, Ismay habe Sonntag Abend ein Banlett gegeben, das noch andauerte, als die Kataſtrophe eintrat. Der Kapi⸗ tän war dabei. Frau Smith, welche neun Monate ver⸗ heiratet war, wurde mit vielen Frauen und einem be⸗ truntenen Matroſen in ein Boot gedrängt. Die Frauen ruderten. Frau Smiths Gatte iſt umgekommen, ebenſo der von Frau D. Marvin, welche auf der Hochzeitsreiſe war. Dieſer legte jemand, als ſie ſchon im Boot war, ein hübſches, fünfjähriges franzöſiſches Mädchen in die Arme, das ſie auf die„Carpathia“ brachte. Nicht der Kapitän, ſondern der erſte Offizier Murdock erſchoß ſich auf der Kommandobrücke; der Kapitän ſprang ins Waſſer. — Zehn chineſiſche Kulis haben ſich in einem Rettungs- boote unter die Sitze gezwängt, ſo daß zwei von ihnen erſtickt waren. Sie wurden erſt entdeckt, als die„Car⸗ pathia“ die Paſſagiere aufnahm. 5 Die Abendblätter behaupten, auf Ismays Veranlaſ⸗ ſung ſeien alle geretteten Seeleute von der„Titanic“ auf anderen Schiffen des Dampfertruſts untergebracht worden, wo ſie von der Außenwelt, namentlich von der Preſſe abgeſchloſſen ſind. Frau J. Brown aus Denver erzählt, der Offizier, der das erſte Rettungsboot kom⸗ mandierte, ſei ſehr brutal geweſen. Er habe Frau Aſtor und andere Damen gezwungen, ſtundenlang zu rudern, und ausgerufen, er werde den protzigen Nankeeweihern ſchon zeigen, was ſie zu tun hätten. Mehrere Plätze in dieſem Boot ſeien noch leer geweſen, ſo daß ſowohl das Straus'ſche Ehepaar wie auch Aſtor hätten gerett werden können, wenn er es zugelaſſen hätte.— D Paſſagier der erſten Kajüte Taylor aus Philadelphia, der aus dem Waſſer gerettet wurde, erklärte, Ismah ſei entſchieden zu tadeln. Zunächſt habe er die Rettung in ein Boot verſucht, in welches noch eine Frau 4 einem Kind ſteigen wollte. Er ſei dann zurückgetreten um dann im nächſten Boot ſich als Seemann zu pr. klamieren, der mitrudern wolle. Dort ſei er dann ge blieben. Elizabeth Euſtis von Boſton ſagt. Aſtor habe ihr Leben gerettet, indem er ſie in einem Rettungsboot untergebracht und veranlaßt habe, zu bleiben. Paſſ. giere der„Carpathia“ erklären, Ismay habe ein vatzimmer auf der„Carpathia“ gehabt, während D men in Gängen hätten ſchlafen müſſen. 8 Kapitän Rohtromm von der„Carpathia“ erklärt, er ſei 58 Meilen von der„Titanic“ geweſen, als das Hilfsſignal erhielt. Er habe dieſe Entfernung dreieinhalb Stunden zurückgelegt. Dabei mußte er man⸗ chen Eisbergen ausweichen. Er laugte um 4 Uhr 10 Minuten an dem Schauplatz der Kataſtrophe an. De Tag brach an und er ſah Eisberge und mit Ueberlebend gefüllte Boote allenthalben in einem Radius von vi Meilen. Das Rettungswerk war um 8 Uhr vollend Darauf wurde ein kurzer Dankaottesdienſt abgehalten. 2 er N — von Montag, den 22. bis Montag, den 29. April i diesen Spezial- Angeboten gobe ich meiner werten Kundschaft vorzügliche Gelegenheit st preiswürdis Bei meiner Einkaufsreise in der Schweiz habe ich ganz enorme Mengen extra billigen Preisen anbiete. 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