Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. 5 oſt bezogen pro Quartal Mk. 1.80. N Lurch die P Letzte Nachrichten. 5 Berlin, 30. April. Als heute nachmittag das ührige Lehrmädchen Lucas mit einer Geldtaſche, die 10 Mk enthielt, zur Deutſchen Bauk geſchickt wurde, * wu iel ſie auf der Treppe ein junger Mann, würgte ſie 1 15 flüchtete mit der Geldtaſche. Er wurde ſpäter er⸗ chor gefunden. Das junge Mädchen hat einen Nerven⸗ erlitten. 8 a Hamburg, 30. April. Geſtern morgen hat der N Arbe geben, daß die Arbeiter beſchloſſen haben, am 1. Mai zu 1 n. Ter Arbeitgeberverband Hamburg⸗Altona, dem 4 ch. die Vulkanwerft angehört, hat am 25. April, wie Früheren Jahren beſchloſſen, alle Arbeitek, die am haber 10 es Grundes auf Veranlaſſung der Organiſationen d. Arbeit niedergelegt. Auf der Werft ruht der ganze rieb. Es ſtreiken 6000 Arbeiter. 5 5 Magdeburg, 30. April. In Altenweddingen der vergangenen Nacht in dem dortigen Waren⸗ Feuer aus, das mit großer Geſchwindigkeit um ſich Bei den Löſchverſuchen ſtürzten plötzlich die Ge⸗ der Giebel herunter und begruben 8 Feuerwehr⸗ unter ſich. Zwei waren ſofort tot, einer ſtarb auf eg nach dem Krankenhaus f Saloniki, 30. April. Der unter amerikaniſcher fahrende Dampfer„Texas“ von der Geſellſchaft waut, der zahlreiche Paſſagiere an Bord hatte, der Ausfahrt aus dem Hafen von Smyrna auf emine geſtoßen und verunglückt ſein. Es ſollen Perſonen ertrunken ſein.— Das Wiener Korr. ⸗ meldet über einen Unfall des Dampfers„Texas“ jechiſch⸗Amerikaniſchen„Hadſchi Daud“ Geſeil⸗ Bei der Ausfahrt nach Saloniki ſtieß geſtern der „Texas“ im Hafen von Smyrna auf eine Mine 0 ſofort. Von 152 Paſſagieren wurden 92, von Weine Anzahl verletzt iſt, gerettet. 5 Abnelilla, 30. April. Eingeborene Soldaten haben Abteilung ſpaniſcher Soldaten angegriffen und einen A und einen Soldaten getötet. Tokio, 30 April. In einem Bergwerk der Hol⸗ llſchaft auf der Inſel Yeſſo hat eine Exploſion nden. 283 Bergleute ſind von der Außenwelt tten und ſcheinen unrettbar verloren zu ſein. annüuchen, 1. Mai. In der heutigen Sitzung emmer der Abgeordneten beantwortete Miniſter⸗ A Frhr. v. Hertling die Interpellation betr. den nerlaß und wies darauf hin, daß derſelbe das iterausſchuß der Vulkanwerft die Erklärung abge⸗ ai feiern, auf 10 Tage auszuſperren. Heute morgen nun ſämtliche Arbeiter der Vulkanwerft ohne An⸗ Secenhelmer Hnzeiger, g Nuesheimer Hinze +. HAmisblaff der Bürgermeisferämter Semenhelim, Hoesneim, nearhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim Semenheim, bonnerstag den 2. mai 1012. träge in der Kirche noch vorübergehende Aushilfe in der Seelſorge gehören. Es murde deshalb ein vertraulicher Erlaß an die Vollzugsbehörden in Ausſicht genommen. Für die bayriſche Regierung war bei dem Uebergang zu einem milderen Vollzug die Erwägung beſtimmend, daß in dem allgemeinen Urteil über den Jeſuitenorden ein Umſchwung eingetreten iſt, was ſich ſchou aus der Aufhebung des§ 2 des Jeſuitengeſetzes ergab. Um allen Zweifeln an der Loyalität der bayriſchen Regie⸗ rung zu beheben und um auch nicht den Schein einer Trübung des Verhältniſſes zu der Reichsleitung auf— kommen zu laſſen, hat ſie vor kurzem bei der allein zu⸗ ſtändigen Stelle, beim Bundesrat, den Antrag auf authen⸗ tiſche Juterpretation des Begriffes Ordenstäligkeit ein⸗ gebracht. Der Miniſter ſprach zum Schluß die Hoff⸗ nung aus, daß die öffentliche Meinung ſich beruhigen und ohne Unruhe der Entſcheidung vertraudnsvoll ent⸗ e werde.. N N 8 * Frankfurt a. M., I. Mai. Das Luftſchiff Sehwa⸗ ben traf heute mittag gegen halb 12 Uhr, gefolgt von der kurz vorher aufgeſtiegenen. Viktoria Luiſe über dem ſüd⸗ weſtlichen Stadtteil ein. Beide Schiffe fuhren in be⸗ trächtlichen Abſtänden und in verſchiedenen Höhen und kreuzten längere Zeit in ſchöner Fahrt über der Stadt. * Leipzig, 1. Mai. Nach dem amtlichen Klaſſe⸗ ment der am Sonntag zum Ausſcheidungsreunen hier ailfgeſtiegenen Gordon⸗Bennet⸗Ballons iſt erſter der Bal⸗ lon„Stuttgart 2“ mit Alfred Dierlamm, der bei Meers⸗ burg am Bodenſee landete. f Dresden, 1. Mai. Heute Vormittag 11 Uhr wurde in Gegenwart des Königs, des Prinzen Johann Georg, der Pein eſſin Mathilde und der Spitzen der Behörden die große Kunſtausſtellung 1912 im ſländigen Ausſtellungspalaſt eröffnet. 5 f * Johannistal, I Mai. Heute früh ſtieg der frühene, kaiſerliche Chauffeur Krüger auf einem Jegn⸗ nin⸗Eindecker mit dem Leutnant Stripper als Paſſagier in Johannistal auf, um nach dem Truppenübungsplatz in „Döberitz zu fliegen. Sie verirrten ſich aber und mußten in der Nähe von Eberswalde landen. 8* Boſton,! Mai. Um 3 Uhr morgens waren aus 787 von 1080 Wahlbezirken von Maſſachuſſetrs Ergeb⸗ liſſe der Vorwahlen zur Präſidentſchaft bekannt. Darnach zutfallen auf Taft 52 643, auf Rooſevelt 51 490 Stimmen. Deutſcher Reichstag. 1 ee 7 Verkkir, 30. April. „Am Bundes ratstiſch ſind Dr. Solf und v. Rechen⸗ berg erſchienen. Präſident Dr. Kämpf eröffnet die Sitzung um 1.20 Uhr. Man ſetzt die Beratung des Kolonialetats f . fork, Dr. Waldſtein(f. Vp.): Es dürfte im Reichs⸗ tag Emmütigkeit darüber herrſchen, daß eine möglichſte Einſchränkung im Alkoholverbrauch in den Kolonien wün⸗ iger, nearhauser Zeitung, Edinger Zeitung b In fertionspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 200 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Feruſprechauſchluß Nr. 16. ſchenswert iſt. Nur auf internationalem Weg kann dies erreicht werden. Es intereſſiert uns bei dem Marokko⸗ abkommen hauptſächlich die Frage, wie die Verhältniſſe mit den dort beſtehenden Konzeſſionsgeſellſchaften ge⸗ regelt werden. Eine rigoroſe Auslegung der Abmachun⸗ gen könnte mancher der Geſellſchaften den Lebensfaden abſchneiden. Die Kolonialbahnen ſollten weniger auf Reutabilität ſehen als darauf, das Land zu erſchließen. Unſere Baumwollkutkur iſt entwicklungsfähig. Schmerz⸗ ich empfunden wird in den Kolonien der raſche Beam⸗ enwechſel. Eine gute Kolonuialoplitik iſt notwendig. v. Liebert(Rp.): Daß die Kolonien unter dem Zeichen des Gouverneurwechſels ſtehen, iſt nicht erfreulich. Für den Ausbau des Straßen- und Eiſenbahnnetzes muß, anergiſch weiter geſorgt werden. Noske. Soz.): Der⸗ Ruf nach neuen Bahnen in den Kolonien widerſpricht der Finanzlage. Der nationale Wohlſtand iſt durch die Ko⸗ 'onialpolitik nicht geſtiegen. Staatsſekretär Dr. Solf: Er werde dem Hauſe heute kein Kolonialprogramm vor⸗ legen. Das Programm ſeiner Vorgänger ſei auch das eine. Er werde ſich bemühen, im Rahmen dieſes Pro⸗ Jramms weiter zu arbeiten. Daß Kolonien eine Notwen⸗ digkeit ſind, wird heute allgemein anerkannt. Die un⸗ bedingte Negation des Abg. Henke wird nicht einmal von ſeinen ſämtlichen Parteifreunden geteilt. Der Ent⸗ wurf eines Kolonialgerichtshoſes iſt nahezu fertig. Auf Einzelheiten der Ausführungen der Vorredner über⸗ gehend, bemerkt der Staatsſekretär, die Sklaverei in Afrika ſei nicht ſo ſchlimm, wie ſie bielſach hingeſtellt werde. Redner rühmt die Tätigkeit der Miſſionen. Das auswärtige Amt arbeitet mit dem Kolonialamt Hand in Hand. Nachdem noch der Abg. Schwartz(3.) kurz geſprochen hat, vertagt ſich das Haus auf Mittwoch 1 Uhr. N: 3 5 *** Der preußiſche Kriegsminiſter über die — Duellfrage. 5 i. Die Budgetkommiſſion trat zur Beratung der Wehr⸗ vorlagen zuſammen. Vor Eintritt in die Tagesordnung nahm Kriegsminiſter v. Heeringen das Wort, um, wie er im Plenum angekündigt hatte, zur Duellfrage Stellung zu nehmen. Der Kriegsminiſter führte aus: Der Abg. Erzberger bezeichnete am 24. April die über⸗ die Verabſchiedung des Oberarztes Tr. Sambeth ergan⸗ gene allerhöchſte Ordre als einen Schlag gegen das chriſtliche Volk. In der Erregung darüber gab ich meiner Fi babe de eine ungewollt ſchärfer klingende Faſſung. Ich habe den mir von der Preſſe in den Mund gelegten Ausdruck„paßt nicht in die Geſellſchaftskreiſe“, wie der Einblick in das unkorrigierte Stenogramm zeigt, über⸗ haupt nicht gebraucht. Das Ehrengericht der Sanitäts⸗ offiziere der 15. Diviſion hatte den Oberarzt Dr. Sam⸗ beth weden Verletzung der Standesehre verurteilt und zum ſchlichten Abſchied vorgeſchlagen. Die aller⸗ ge Roman von Walter Urban. (Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) uſtigt auf.„Das iſt wieder einmal 1* 2 . D 8 Sonja l rrlich 1 achte bel 5 bern 9 wü date blendes Regimentskommando noch zwei weitere Mo⸗ ze Glückes ſchenkt, machen Sie ein Geſicht, wie die ' wenn's donnert.“ i. Go„Honfa“, ſagte der Offizier vorwurfsvoll,„weiß gin un Sie nur ein Wörtlein ſagen wollten, ich dein Lebelang nicht mehr in die Kreisſtadt zurück.“ der Sonja, 8 in Ga erleutnant gerade wieder ſo Augen wir damals . ten, weißt du?“ 1 5 8 a ein cheat, elender!“ dachte Grubikov. Damals im Gar⸗ mit Sonja allein geweſen; es war beinahe ein paar Augenblicke nur wenn der Fratz en wäre—! 855 N 8 D 5 den Mund, kleiner Fonja die Kleine. Ind ſſen Sie was, Grubikov?“ meinte. nter nac —— Miſchmichinalles,“ ver⸗ ie dann wäre es, wenn Sie morgen mit dem 3 reisſtadt führen? Hauptmann Gorenitſch 18 8 Felbwebel Dobrilukoff verſieht den Sie ſelber da wären“. tan Sie mich doch nicht, Sonja!“ ſprach der rſte ſteckte mißmutig die Naſe in den Becher aß auf En, heiße, ſüße Getränk.„Sie wiſſen ſehr was weiß itſeruung von dieſem Poſten Degradation In geit, ich noch ſteht.“ ü d geht's, Oberleutnant!“ Sonja ſagte es erſchleierter Stimme.„In Zivil,“ meinte 5 Gan en Seiteublick nach der kleinen Olga, jene eifrig mit ihrer Puppe plauderte.„Ich ſonſt ſchwermütig, wenn Sie nicht — „Vie der K. Mit von Ihnen, Grubikow. Seit zwei Monaten ver⸗ Sie in einem fort, wie glücklich Sie ſich hier in eusk fühlten, und jetzt auf einmal, wo Ihnen ein Sonja!“ krähte die Kleine,„jetzt macht. verleiten, eine ſchwere Pflichtver⸗ Nein, hier ſteckte etwas. Und wie Schlag Tee trank, leutnant noch etwas ausrichten ſollen, von Fräulein Adrienne, daß ſie übermorgen nach Kiew fährt, aber er hat ſo wild um ſich geblickt, als er den Brief bekam, daß ich mich lieber davonmachte.“ Adrienne fuhr übermorgen nach Kiew? Das ſchlug dem Faſſe den Boden aus! „Hören Sie, Sonja, wiſſen Sie, wer Adrienne iſt?“ Keine Ahnung,“ verſicherte Sonja mit dem un⸗ ſchuldigſten Antlitze von der Welt.„Wahrſcheinlich ſo ein armes Ding, das ſich die Augen aus dem Kopfe herausweint, während ihr Erkorener hier auf Tod und Leben jedem weiblichen Weſen die Cour macht.“ „Na“, ſagte Grubikov ſelbſtgefällig,„das arme Ding hat jedenfalls erfahren, hm—“ Die Lüge, die er ſagen wollte, fiel ihm nicht ſchuell genug ein.„Uebri⸗ gens ein Eſel, dieſe Ordonnanz. Ich hätte ihm einen Brief mitgeben können. Hören Sie, Sonja, aber jetzt ganz ernſthaft. Geht es wirklich, daß mich Ihr Papa mitnimmt? Und wirklich, bin ich nicht der erſte, der ſo— wiſſen Sie, der ſo mitfährt?“ „Zappelt ſchon,“ dachte ſich Sonja, und laut fügte ſie hinzu:„Sie ſind wirklich nicht der erſte, Grubikov. Wenn Sie Papa heute abend vertraulich Mitteilung da⸗ von machen, ſo nimmt er Sie ſicher mit.““ „Wenn ich nur wüßte, Sonja, wie ich es begründen ſoll,“ ſagte halb erfreut und halb beſorgt Grubikov. „Wiſſen Sie was, ſagen Sie, Ihre Braut erwartet „eee eee e eee e eee ee ſagte mit etwas ſpöttiſchem Lächeln Sonja.„Das wird Papa beſtimmt glauben, da es ihm die andern auch alle geſagt haben.“ g „Ach ſo,“ lachte Grubikov.„Na, ich werde es mir doch noch überlegen.“ Er zog die Handſchuhe an und blickte dabei Sonja von der Seite an, die gedankenvoll auf das Tiſchmuſter ſah. 5 „Seltſames Mädel,“ dachte er.„Lebt wie eine Hei⸗ ———— lige unter Wilden, hat beinahe Manieren wie unſereins und iſt dabei ſo ſchön, daß ſich ner um ich reißen würden.“* in Petersburg die Män⸗ 3(Fortſ. folgt). i r hochſte Ordre lehnt demeukgegen die Beſtätigung des Spruches ab und betont in beſtimmter Form, daß eine Duellverweigerung aus religiöſen Gründen nicht Gegen⸗ ſtand einer ehrengerichtlichen Unterſuchung ſein könne, d. h. mit anderen Worten, daß hier überhaupt keine unehrenhafte Handlung vorliegt. Dr. Sambeth hatte ſich mit der Begründung ſeiner Duellverweigerung in Ge⸗ genſatz zu ſeinen Standesgenoſſen gebracht. Seine Auf⸗ ſaſſung— und die meinte ich in meiner Erwiderung— gipfelte darin, daß er den Zweikampf mit ſeinem Geg⸗ ner ablehne in Rückſicht auf die göttlichen Gebote, die menſchlichen Geſetze, die logiſche Vernunftslehre, ſeine Stellung als Familienvater und die Satisfaktionsun⸗ fähigkeit ſeines Gegners. Es ſteht die Duellverteigerung in einem ſo ſcharfen Widerſpruch zu den in der Arnfee und in weiten Kreiſen darüber hinaus tatſächlich herr⸗ ſchenden Anſchauungen über die Wiederherſtellung ver⸗ letzter Ehre, daß Offiziere, die im gegebenen Fall den Zweikampf verweigern, in einen Gegenſatz zu Grundüber⸗ zeugungen ihrer Kameraden geraten, der nicht ertragen werden kann. Trotzdem ſehe auch ich den Zweikampf als ein Uebel an und werde wie bisher mit allen Mitteln zu deſſen Einſchränkung beitragen, wie es meine Pflicht als Kriegsminiſter iſt. Seine gewaltſame Beſeitigung iſt aber nicht möglich.— Nach kurzer Debatte beſchloß die Kommiſſion, in die Duellfrage erſt einzutreten, wenn die Erklärung des Kriegsminiſters im Druck erſchienen iſt.— Am Schluß der Beratung der Budgetkommiſſion erklärte der Kriegsminiſter gegenüber der von einem nationalliberalen Kommiſſionsmitglied angeregten Bil⸗ dung einer Erſatzreſerve, daß— ganz abgeſehen vom Koſtenpunkt— er die Wiederaufnahme einer der⸗ artigen Organiſation auch aus militäriſchen Gründen nicht für angezeigt halte. Badiſcher Landtag. . Karlsruhe, 30. April. Präſident Rohrhurſt eröffnete 1210 Uhr die Sing König(natl.) berichtet über das Budget des Mini⸗ ſteriums des Kultus und Unterrichts. Ausgabe Titel 3 außerordentlicher Etat Anforderung von 50000 Mark für Erſtellung einer Turnhalle beim Neubau eines Vor⸗ ſeminars in Lahr. Der Antrag ging auf Genehmigung der Poſition. Dieterle(3.) richtet an die Regie⸗ rung die Anfrage, ob ihr bekannt ſei, daß kathol. Semi⸗ nariſten des Vorſeminars Lahr gezwungen worden ſeien, den evang. Gottesdienſt zu beſuchen und daß der evang. Geiſtliche, der im Gymnaſium in Lahr den Religions- unterricht erteilt, den Schülern das Thema zur Behand⸗ lung gegeben habe:„In wiefern iſt der Katholizismus ein Zurückverſinken in Paganismus und Judaismus“. Der evang. Geiſtliche hat dem Rektor des Seminars mit⸗ geteilt, daß aus Anlaß der Renovierung der Stiftskirche ein Vortrag mit einem hiſtoriſchen Rückblick über die Vergangenheit der Kirche und der Stadt Lahr gehalten. werde. Nun hatte aber der Rektor überſehen, daß in der Zeitung bekannt gegeben wurde, es ſei mit dem Vortrag ein Gottesdienſt verbunden. Er gab in der An⸗ ſtalt bekannt, daß der Vortrag ſtattfindet und hat deſſen Beſuch empfohlen. Es iſt aber keiner der kath. Schüler veranlaßt worden, an dem Vortrag teilzunehmen.(Beif. bei dem Zentrum.) darnach die Beratung über das Budget der Juſtizver⸗ waltung fortgeſetzt. Staatsrat Dr. Hübſch äußerte ſich zu verſchiedenen in der geſtrigen Debatte gegebenen An⸗ regungen und Wünſchen. Dr. Frank(Soz.) wendet ſich in teilweiſer ſcharfer Kritik gegen die geſtrige Erklärung des Staatsminiſteriums, die unbefriedigend geweſen 0 Nächſte Sitzung Mittwoch 9 Uhr. Politiſche Rundſchau. Deutſches Reich. N Wahlprüfungskommiſſion. Die Wahlprü⸗ fungskommiſſion des Reichstages ſetzte die Wahl des Ageordneten Pauli-Hagenow(konſ.), bei der es noch einige Punkte zu prüfen gibt, von ihrer Tagesordnung a und begann die Prüfung der Wahl des Präſidenten Dr. Kämpf. Dieſer iſt gegen den ſozialdemokratiſchen Mitbewerber mit einer Mehrheit von 9 Stimmen gewählt worden. Der Einſpruch bezieht ſich u. a. auf nachträg⸗ liche Eintragungen in die Wahlliſte. Einige Stimmen von den 9 Mehrſtimmen hat die Kommiſſion heute für ungültig erklärt. Zu einer Entſcheidung wird die Kom⸗ miſſion Donnerstag kommen und vorausſichtlich Beweis⸗ erhebung beſchließen. Auch über die Wahl des Abg. Pauli ſoll Donnerstag Beſchluß gefaßt werden. n Heeringen über die Wehrvorlage. Im Bud⸗ getausſchuß des Reichstags nahm der Kriegs miniſter das Wort zu allgemeinen Darlegungen über die militäriſchen Geſichtspunkte, aus denen die Vorlage eutſtanden ſei. Die Mitteilungen, die er in dieſem Zuſammenhange über die Heeresformation der anderen europäiſchen Staaten nacht, ſind naturgemäß vertraulich. Es wird aber am Schluß ſeiner Ausführungen in Ausſicht geſtellt, daß ein Auszug daraus für das Protokoll und damit für die Oeffenf lichkeit ꝛur Nerf 50 5 7 Deſſentlichkeit ur Verfügung geſtellt werden ſoll. Als daun auf die Frage des Vorſitzenden der Kommiſſion kein weiterer Staatsſekretär das Wort nehmen will, prote⸗ ſtiert der Vertreter der Fortſchrittlichen Volkspartei gegen die Abweſenheit des Reichskanzlers bei einer ſo wichtigen Angelegenheit und wünſcht wenigſtens, daß der Vertreter der auswärtigen Politik, Herr v. Kiderlen-Wächter, die Beziehungen Deutſchlands zu den übrigen Großmächten zitiert. Darauf ergreift der Staatsſekretär v. Kiderlen⸗ Ni Seer d 5 5 Wechter das Wort. Im großen und ganzen wiederholl er die Ausführungen, die ſchon der Reichskanzler in ſeiner Etatsrede über die auswärtige Politik und in ſeiner Rede über die Wehrvorlage gemacht kat. Jus beſondere betont er, daß die momentane poli he Lage zu Befürchtungen und daher zu Heeresverſtär tungen an ſich keinen Anlaß gebe. Für das, was er int zelnen daun über die Beziehungen zu den anderen Mächten ſagte wird aber nachher Vertraulichkeit proklamiert. Erwähnt kann daher daraus nur werden, daß die Verhandlungen mit England weiter gehen. Nach dieſen Darlegungen über die auswärtige Lage gab der Departementsdirektor im Kriegsminiſterium Generalmajor Wandel Erläute⸗ Die Poſition wurde angenommen und ei. der des B. T. teilte der Abg. Spahn mit, daß eſtrige Erklärung des Kriegsminiſters auf das Zen⸗ trum inſofern einen guten Eindruck gemacht hat, als die Offenheit anerkannt werden müſſe, mit der er den gebrauchten Ausdruck preisgab. In der Sache ſelbſt müſſe das Zentrum ſich weiteres vorbehalten. Zu den Erklärungen des Kriegsminiſters in der Kommiſfion be merkt die„Germania“ u. a.:„Hält der Kriegsminiſter eine„gewaltſame Beſeitigung“ des freiwilligen Zwei⸗ kampfes nicht für möglich, ſo iſt noch eine andere Frage, die er nicht berührt hat, ob nicht der Duellzweikampf durch eine einfache Erklärung des oberſten Kriegsherrn aus der Welt zu ſchaffen iſt, wie es z. B. in Eugland geſchah. Ein Wort des oberſten Kriegsherrn iſt und muß für die Offiziere in dieſem Falle, wo religiöſe und rechtliche Anſchauungen in Betracht kommen, 11 nicht verletzt werden dürfen, Befehl ſein. Aber ein Wort des oberſten Kriegsherrn würde genügen, nicht nur den Duellzwang, ſondern das Duell felbſt zu beſeitigen. Eine Verſchärfung des Beleidigungsparagraphen des Straf⸗ geſetzbuches aber wird nimmermehr das Duell, da es auf einem Standesvorurteil der Selbſthilfe beruht, aus der Welt zu ſchaffen vermögen. * Aus der Brauntweinſtener⸗Kommiſſion. Die beſondere Kommiſſion zur Beratung der Branntwein⸗ ſteuervorlage begann am Dienstag ihre Verhandlungen. Ihr Ergebnis läßt ſich wie folgt zuſammenfaſſen: Die rechtsſtehenden Parteien werden der Aufhebung der Lie besgabe unter gewiſſen Kautelen zum Schutz der land⸗ wirkſchaftlichen Erwerbszuſtände und unter Widerſpruch gegen die weitgehenden ſüddeutſchen Begünſtigungen zu⸗ ſlimmen. Von der linken Seite wurde betont, daß, ſo⸗ lange die Beſtimmungen über den Durchſchnittsbrand und den Vergällungszwang weiter beſtehen, werde die Aufhebung der Kontingentſpannung eine verhüllte in⸗ direkte Steuer in ſich ſchließeu. Einheitlich ſcheint die Auffaſſung zu ſein, daß man bemüht ſein müſſe, durch beſondere Beſtimmungen eine Verteuerung des zu gewerb⸗ halten könne. Reichsſchatzſekretär Kühn wandte ſich gegen die bisher gegen die Vorlage erhobenen Einwendungen. Zu Beſchlüſſen kam es noch nicht. * Zur Mannſchaftslöhnung. Zur Frage der Mannſchaftslöhnung hat die Sozialdemokratie folgenden Antrag geſtellt, die Löhnung nicht nur um 6, ſondern um 10 Pfennig pro Kopf eintreten zu laſſen, und zwar ſchon vom 1. Ottober ds. Is, bb. Deſterreich⸗ ungarn. Tas im ungariſchen Parlament gehaltene, Expoſe des Grafen Berchtold war durchaus friedlich gehalten. Es wurde von ihm betont, daß Oeſterreich⸗Ungarn treu am Dreibund feſthalten werde. Es werde den Bemüh⸗ ungen der Mächte gewiß gelingen, eine Löſung zur Her⸗ beiführung des Friedens zu finden, welche für beide Teile annehmbar ſein werde. Die Pforte ſei, wie ſich bei den Beſprechungen ergeben, bereit, die Dardanellen freizu⸗ geben„ſobald die Umſtände es geſtatten.. Lokales. i g Serkenheim, 2. Mai. Verein ehem. 111er. Wie dereits det ganzen Einwohnerſchaft bekannt iſt, feiert der Verein ehem. 111er Seckenheim am 11. 12. u. 13. Mai ſein 5jäh Stiftungs⸗ feſt, verbunden mit Fahnenweihe. Der Feſtausſchuß des Vereins arbeitet unermüdlich, um der Einwohnerſchaft Seckenheims, ſowie den auswärtigen Kameraden einige frohe und genußreiche Stunden innerhalb Seckenheims zu bereiten. Da auch zu dieſer Feier Seine Königliche Hoheit der Großherzog eingeladen iſt, ſo verſpricht ſich der Verein ein Feſt, wie 8 Seckenheim noch ſelten ge ⸗ ſehen hat. Auch haben ſich bereits 37 Vereine angemeldet, um an dieſer Feſtlichkeit teilzunehmen, bezw. ſie zu ver⸗ ſchönern. Um die Feſtlichkeit beſonders feierlich zu ge⸗ ftalten, wurde die Kapelle des Inf.⸗Regts. Markgraf Ludwig Wilhelm gewonnen. Als Feſtplatz wurde der Schloßpark gewählt. Was die Fahne anbetrifft, ſo mochten wir noch darauf aufmerkſam machen, daß dieſelbe hier in Seckenheim angefertigt wurde und zwar von Fräulein Johanna Brunner. 8 ſchon gehört hat, ſoll dieſelbe ein Prachtwerk ſein, die ihresgleichen in der Umgegend ſucht. f f Schwetzingen. Der Bürgerausſchuß hat zur cr höhung des Zinsfußes von 3 auf 4% Einlagen an die Städt. Sparkaſſe bei täglicher Verzinſung mit Wirkung vom 1. Mai 1912 an ſeine Zuſtimmung erteilt. i f i 8 Aus Nah und Fern. (Karlsruhe, 30. April. Wie man erfährt, ſin malers Ferd. Keller, Profeſſor der Akademie der bil denden Künſte, größere Feſtlichkeiten in Ausſicht genom men. Da der Geburtstag Kellers in die Ferien fällt, werden die Veranſtaltungen zu Ehren des Meiſters in den November verlegt werden. Bei dieſer Gelegenhei ſoll dann auch der neue große Saal des bad. Kunſt⸗ vereins eingeweiht werden. Das letzte große Werk Kel⸗ lers waren die Wandgemälde im neuen Freiburger Uni verſitäts gebäude. e 1 i( Mannheim, 30. April. Am Sonntag fant hier die dritte badiſche Landesverſammlung des bad. Der Verbandsvorſitzende, Architekt Schneider, leitete die Verſammlung und betonte in ſeiner Begrüßungsan⸗ um ſich die ihnen gebührende wirtſchaftliche Stellung er auf den Wert der Organiſation abhob und ſtellte als Hauptforderung die Verkürzung der Arbeitszeit auf, unſerer modernen Kultur teilhaftif werden könne. An den Vortrag ſchloß ſich eine Diskussion. Nach der Mit⸗ rungen zu den Einzelheiten der Militärvorlage. 88 daaspauſe erſtattete Architekt Dörr⸗Durlach den Geſchäfts⸗ Das Zentrum und v. Heeringen. Einem. lichen Zwecken dienenden Spiritus zu verhindern, da er ſonſt die Konkurrenz mit dem Petroleum nicht aus Wie man von verſchiedenen Seiten für ſämtliche aus Anlaß des 70. Geburtstages(5. Aug.) des Kunſt Technikerverbandes ſtatt, die recht zahlreich beſucht war. ſprache, daß die Techniker immer weiter arbeiten müßten, zu erringen. Architekt Schubert⸗Berlin hielt hierauf einen Vortrag über Technik und ſoziale Bewegung, in welchm damit der Techniker, ebenſo wie der Arbeiter, der Güter dereicht. Als Ort des unachſtehenden Verbandstages wurd e,, ee, R — 2 8 84 . De: berühmte ſchwediſche Schriftſteller fa Strindberg iſt lebensgefährlich erkraukt; au dne 1 kommen wird gezweifelt. Wir bringen aus dieſem run . 8. en/ Auguſt Strindberg iſt 1849 in Stockholm 9500% lch. 1 mienſchen Strindberg. In ſeinen ſpäteren Werken ee Journaliſt eine Fülle von romanti ie ratur der größte Sprachenerneuerer und ein kühner eigenartiger Geiſt. 1 Fenersbrunſt. In Wernigerode entſtaud 4% großer Brand, der bis Montag mittag noch nicht 1 löſcht werden konnte, da es au Waſſer mangelte. Aid. Wohnhäuſer mit Stallungen und Hintergebäuden% vollſtändig eingeäſchert. Der Schaden, der nur zun g ringſten Teile durch Verſicherung gedeckt iſt, iſt Einige Familien ſind obdachlos. 3 1 Sieben Perſonen abgeſtürzt. Eine nel brucker Touriſtengeſellſchaft, beſtehend aus 7 Per darunter 2 Damen, beſtieg die Mandelſpitze an der Nah kette. Die Geſellſchaft war ordnungsmäßig angeſeilk i der Spitze beobachtete ſie das Spiel der Gemſen de Gleirſch⸗Tal. Plötzlich brach die Schneedecke, au ih N ſie ſtanden und die einen Abgrund überragte, in ganzen Länge unter dem Gewicht der ſieben P ch. und alle ſtürzten 200 Meter tief ab in die Arzlerſen! und wurden ſchwer verletzt. Einer der Abgeſtürzin ge ſeinen Verletzungen erlegen, ein zweiter ſchwebt 1 bensgefahr. a 5 f e Die Pariſer Auto⸗Banditen. Den letzten 80 ſtellungen zufolge iſt es unrichtig, daß Dubois 1 ereil, 6 not ihrem Leben durch Selbſtmord ein Ende in 0 haben. Dubois wurde zwar mit einem Revolver del, Hand und einem Finger am Abzugs hahn aufen u 5 ohne daß die Waffe ſich aber entladen hatte. 5 hall wurde bekanntlich im Beſitz von Gift gefunden, 755 77 5 jedoch keine Zeit gehabt, es hinunterzuſchlucken. den Uhr Bonnots iſt um 11 Uhr 53 ſtehen geblieben n 70 Augenblick, als die Bomben explodierten. In zr g ſchen Bonnots wurden 750 Frances, eine Karte. mobile in Frankreich und eine Anleitung über brauch von Mineralaift gefunden. — 8 —„ 1 ar,, Pforzheim gewählt. An Stelle des eine Wiederwahl ab“ der ehnenden Verbandsvorſitzenden wurde Architekt Mül?⸗ 45 ler gewählt. Zu ſeinem Stellvertreter Architekt Al⸗ becker⸗Karlsruhe, zum Kaſſier Architekt Dörr-Durlach und fei zum Schriftführer Heinzelmann. Zum Schluß den Tages⸗ 0 ordnung wurden verſchiedene Anträge beſprochen, die die auf dem diesjährigen deutſchen Technikerverband in Köln en vom bad. Landesverbang angeregt worden waren. 5 8 (Mannheim, 30. April.(Rettungseinrichtungen auf den Rheinſchiffen.) Aus Anlaß der„Titanic“ Kata. les ſtrophe ſind am Niederrhein und Mittelrhein Beſtrebun⸗ me gen im Gange, die Behörden aufzufordern, auch die den en Verkehr auf dem Rhein vermittelnden großen Paſſagier“ de und Salondampfer dahin zu unterſuchen, ob bei einer 95 plötzlich eintretenden Kataſtrophe genügende Rettungs⸗ bobote und Rettungsgürtel vorhanden ſind. In einzelnen de niederrhein. Zeitungen wird die dringende Forderung di erhoben, die Unterſuchung zu beſchleunigen, da Dampfer, N 0 die an Sonn⸗ und Feiertagen mit über 2000 Paſſagie- ren beſe““ ſind, gewöhnlich nur ein Rettungsboot an 50 Bord. Die zuſtändigen Behörden werden aufge- ri fordert, alsbald Vorſchriften für die Ausrüſtung, den d Rheinpaſſagierdampfer zu erlaſſen. l () Freiburg i. Br., 30. April. Bei der erſten Im; m matrikulation wurden 505 Studierende neu aufgenam 14 men. Für die zweite Immatrikulation am 4. Mai find d bereits weitere 500 Studierende vorgemerkt. 1 8 (Oberkirch, 30. April. Das Doppelanweſen des bi Landwirts L. Maier wurde durch Feuer vollſtändig zer⸗* ſtört. Die Bewohner konnten nur mit knapper Not das 0 Leben retten. Der Schaden beträgt ca. 10 000 Mk. a (J) Bruchſal, 30. April. Der ſüdd. Eiſenbahne“ 1 verband bielt kürzlich in Baſel eine öffentliche Eiſenn e bahnerverſammlung ab, welche auch von Seiten des bad 1 Eiſenbahnerverbandes gut beſucht war. Die Tagesord 5 nung lautete: Stellungnahme gegen die Verſetzung des n Werkſtätte⸗, Maſchinen⸗ und Rangierperſonals von Base 5 nach Haltingen und die Verſchiebung der Ortsklaſſe⸗ 8 in Ortsklaſſe II. Es wurde ſchließlich eine Reſolutionſfß einſtimmig angenommen, in der zum Ausdruck. kommt 0 daß von der Gr. Verwaltung erwartet wird, daß e den Wünſchen ihrer. Arbeiter die Stationen Haltingel“ und Leopoldshöhe in die erſte Ortsklaſſe einzureihen i endlich Rechnung trägt. Die Verſammlung ſpricht iht t Bedauern darüber aus, daß bereits Arbeiter nach Orte 8 klaſſe II eingeſtellt wurden, trotzdem den Arbeitern wi? 3 derholt erklärt wurde, daß die Sache noch nicht 1 lediat fei. 5— f 5 5 n Neues aus aller Welt. n Auguſt Strindberg ſchwer erkrantt. a Z— m ̃— vm.. 7˙ũZ o 1— — 1 9 dem Prozeß der Witwe Hermaun in Berlin gegen den Fiskus endete mit der Verurteilung des Fiskus. Der Anſpruch der Witwe Hermann und ihrer minderjährigen f iſt zunächſt nur von der Zivilkammer b nach für gerechtfertigt erachtet worden. lle die Höhe der Rente wird in einem beſonderen Verfah⸗ den entſchieden werden. In der Klage wurden 30 Mk. monatlich gefordert. 0 ö * Die Mannſchaft der f lebenden der Titanic wurde bei ihrer Ankunft in Ply⸗ month ein unerwarteter Empfang zu teil. An Stelle mer warmen Begeiſterung wurden ſie mit einer Unzahl Lerrichtlicher Aufforderungen empfangen und mußten ſich wiſſermaßen als Gefangene betrachten. Sie dürfen den 8 nicht verlaſſen und müſſen ſich ſtets zur Verfügung 5 ber Handelsbehörde und der Vertreter der White Star Line halten, um ihre Ausſagen über den Koraaua der Ktaſtrophe zu machen. f 5 Der Kampf gegen die Pariſer Apachen. 25 polizeiliche Hausſuchungen bei Anarchiſten, Antimilita⸗ alten uſto. in Paris und Banmeile ſtehen bevor, ebenſo Re Ausweiſung unerwüuſchter Ausländer. Auf der Prä⸗ ektur vermutet man, daß ſich der Anarchiſt Garnie meiſt I einem von ruſſiſchen Anarchiſten bewohnten Hauſe des 14. Arronbiſſements von Paris aufhält. Das Haus iſt n einer Polizeiwache umſtellt.— Die Leichenöffnung Jonnots hat den Gerichtsärzten Ueberraſchungen ge⸗ tuch. Von leichteren Verwundungen abgeſehen, hatte er ſechs Schußwunden, von denen jede einzelne unbedingt üdlich war Vier Schüſſe durch das ie Bruſt und einen in den Unterleib. Daß er noch eine halbe eben können, erſcheint den Sachverſtändigen faſt unbe⸗ greiflich und bezeugt jedenfalls eine ganz außergewöhn⸗ — 2 iche Lebensfähigkeit. Die dige Tochter des getöteten Polizeiunterchefs men ihren Fortgang und haben bereits FTanker ergeben. N N SStreikausſchreitungen: Zu heftigen Zwiſchen lällen iſt es in Lorient(Frankreich gekommen, wo ſchon 8 keit Wochen ein bis jetzt verhältnismäßiger ruhiger Aus⸗ 1 tand der Hafenarbeiter andauert. Dieſer Tage ſeelen Streikende einen Arbeitswilligen. f Sammlungen für die 15jäh⸗ Jouin neh⸗ 7 4 Aachen. Zwei von den Gendarmen gefangen genommene 4 i 8 3 i 2 2 5 15 In das Streikgebiet wurden nun Polizei⸗Ver⸗ Flärkungen abgeſandt. * Kriegs⸗Luftſchiſſe. Der italieniſche Kriegsmi⸗ 3 0 ſind ſeit einigen Tagen zwei Bauunternehmer ver⸗ 6 bernunde e denen große Betrügereien zur Laſt Leteht 3 den. Es handelt ſich um die Bauunternehmer i 1 5 Meyer. df Mt. Beide sollen ſich gen die er ind bereits erſchwindelt haben. Gegen die Flüchtigen Steckbriefe erlaſſen worden. 85 0 beer Berliner Meldung im Plänterwalde ihren Abſchluß. 2 erſchoß ſich wegen mißlicher Eheverhältniſſe die 5 Jahre alte Arbeiterfrau Pieper, nachdem ſie ihr 0 Jahre altes Söhnchen durch einen Schuß in den ſudf lebensgefährlich verletzt hatte. Die Eheleute Pieper erſt 3½ Jahre verheiratet. 1 Nene Kälte und Schnee. Winterliches Wetter 5 am letzten April aus allen Teilen des Reiches g eldet. Im e iſt bei 1 Grad Kälte Schnee⸗ 25 ber eingetreten, das die grünenden Felder und Wie ⸗ We unter einer dichten Schneedecke begräbt. Auch in de tpreußen ſchädigen Nachtfröſte die Vegetation und in 5 Danziger Gegend ſind ebenfalls Schneefälle nieder⸗ ſchangen. die den Landwirten willkommen ſind, weil 1 de die Saaten vor Froſt ſchützen. ber Liebesprama. Ein Liebesdrama hat in Heidel⸗ 1 105 einen ſchauerlichen Abſchluß gefunden. Die 18jäh⸗ Fette arie Staffer übergoß ſich aus Liebeskummer mit 1 5 r und zündete ſich an. Auf das Hilfegeſchrei . rb ichterloh in Flammen Stehenden eilten Nachbarn bal 4 ei und erſtickten die Flammen. Das Mädchen ſtarb el darauf. 5 7— f 8 Vermiſchtes. ü Men dentwäler für Erfinder. Mau ſchreiök: Dem 1 3 des nach ihm benannten mechaniſchen Web⸗ e 5 Joſeph Marie Jacquard(1752 bis 1834) wurde 05 b 0 in Saint⸗Etienne, das ſeine hochentwickelte Seiden⸗ 1 nikation der Erfindung der Jacquard⸗Maſchine ver⸗ 1 Aüldt ein Standbild errichtet; es iſt ein Werk des 900 ure Landeski.— In Lyon hat ſich ein Ko⸗ dirff gebildet, das dem Erfinder der erſten, praktiſch 1 1 lch brauchbaren Nähmaſchine, dem Schneidergeſel— 1 Barthelemy Thimonier(geb. 1793) ein Denkmal 0. richten will, um damit das Unrecht wieder gutzu⸗ 1 gef das ſeine kurzſichtigen Zeitgenoſſen ihm einſt i eine igt haben. Nähmaſchinen gab es ſeinerzeit ſchon d zu 8 Anzahl, aber ſie vermochten nicht nutzbrin end „5 1 eiten; erſt der kleine Schneidergeſelle aus Arb⸗ 1 einer erſann im Jahre 1829 jene Maſchine, die mittels a einfa adakennadel und eines fortlaufenden Fadens deu il gen Kettenſtich herſtellte und deren Prinzipien noch 9. neten die von der Technik ſo wunderbar vervollkomm⸗ ja delabtaschinen beherrſchen. Thimonnier hatte ſeine in 61 ſindun dem Darben geſammelten Erſparniſſe ſeiner Er⸗ N Euttä zum Opfer gebracht, erlebte aber nur bitterſte 1 Maß uſckungen; die Schneider demolierten ſeine erſten ten, Ren, weil ſie ſich in ihrem Gewerbe bedroht fühl⸗ verkaunteerſtüzung blieb aus und ſo verkroch Departe Erfinder verbittert in ein kleines Neſt im 4 arteme K größt ent Rhone, wo er vergeſſen und unbeachtet h oßter Armut ſtarb. b del Somstan»Südveutſcher Rundflug“. Am letzten 70 e in München wiederum eine Sitzung von ger Orga der flugſportlichen Vereinigungen und ſonſti⸗ fung— niſationen ſtatigefunden, die au der Veranf le l find 8 großen Fluges durch Süddeutſchland beteiligt 1 er Sitzung wohnten Vertreter ſämtlicher Städte Der Fiskus verurteilt. Die Verhandlung in dem Ueber Titanie. Den Ueber⸗ Gehirn, einen durch 5 a gleichwohl Stunde nach dieſen Verwundungen hat rund 17000 über⸗ 4 a Die Gendar⸗ 5 Merie, welche einſchritt, mußte von der Waffe Gebrauch usſtändige wurden den Beamten gewaltſam wieder ent⸗ alter hat den Bau von 5 großen lenkbaren Luftſchiſfen⸗ geordnet, die zuſammen eine Luftflotte bilden ſollen. * Betrügeriſche Bauunternehmer. Aus Lü ierig Familienvrama. Eine Familientragödie fand iſt gewiß ein ſeltener dvet, in denen nach dem bisherkgen Flugplan Landungen 5 ſtattfinden ſollen. Auch Stuttgart iſt bei dieſer Sitzung am Samstag in München vertreten geweſen. Die Vor⸗ arbeiten für das bedeutſame flugſportliche Unternehmen ſchreiten befriedigend voran. Die Strecke des Fluges, die ſeither nur proviſoriſch in Ausſicht genommen war, wurde nunmehr wie folgt feſtgeſetzt: Ausgangspunkt: Mün⸗ chen. Die erſte Etappe führt bis Augsburg, wo eine Zwiſchenlandung ſtattfinden wird. Von da geht es lach Alm, auch hier ſind Zwiſchenlandungen auszuführen und dann iſt die Strecke von Ulm nach Stuttgart ohne pro⸗ grammäßige Landung zurückzulegen. Eine beſonders in⸗ tereſſante Aufgabe wird für die Teilnehmer des Fluges das Ueberfliegen der Alb bilden.— Für Stuttgart bietet der„Süddeutſche Flug“,(ſo lautet die offizielle Bezeich nung), beſonders viel und die Darbietungen verteilen ſich hier auf drei Tage: Am erſten Tag die Ankunft der Flieger, am zweiten Tag Schauflüge und dann am dritten Tag der Weiterflug der Teilnehmer der Ver⸗ anſtaltung. Von Stuttgart aus geht der Flug nach den bis jetzt aufgeſtellten Plänen nach Heilbronn. Hier ſoll ebenfalls eine Zwiſchenlandung ſtattfinden, vorausgeſetzt, daß ein paſſender Landungsplatz hergerichtet werden kann und daß Heilbronn mit einem angemeſſenen Beitrag an der Veranſtaltung ſich beteiligt. Im engeren Wett⸗ bewerb mit Heilbronn als Stadt für eine beſondere Lan⸗ dung ſteht nämlich bis jetzt Würzburg. Die vorletzte Etappe würde in Frankfurt a. M, endigen, wo ebenfalls Schauflüge ſtattfinden werden. Eine„Titanic“⸗Hymne von Hall Caine. Der berühmte engliſche Dichter Hall Caine hat eine„Tita⸗ nic“-Hymne gedichtet, die bei einem Gottesdienſt im Lon⸗ doner Eity⸗Temple von einem ergriffenen Auditorium ge ſungen wurde. Die Hymue wird jetzt in vielen engliſchen Kirchen in das Repertoire der Kirchengeſänge aufgenom⸗ men. Der Geſang Hall Caines lautet in freier Ueberſetzung: . Gebet der Ueberlebenden. An dich geht unſer Ruf, o Gott, Der du das ew'ge weite Meer beherrſcht,— Hilf uns, wenn uns das rauhe Schickſal ſchrägt, Auf daß nicht wanke unſer Glaube. Wenn der Natur unbeugſame Gewalt Uns niederzwingt mit ihrem ſtarken Arm— Gib du uns Kraft, der du die Welt regierſt, 5 Sei unſer Halt in allen Schickſalsnöten. Wenn un gelenkte blinde Kräfte walten Und unſer kurzes Lebenslicht erlöſcht, Laß uns dein helles Licht erſchauen In dunkler Nacht und Todesgrauen. Tief in des Meeres ſtillem Grunde 8 mancher unſerer beſten Helden. Laſſ' ihrer Seele Schönheit in uns leuchten, Die nun unſterblich in dem Himmel weilt. Wir ſind nur deine Kinder, ſchwach und klein, Aus Staub erſchaffen, irdiſche Geſchöpf.e Heil' du die Wunden, die das Schickſal ſchlug, Du kunſer aller Vater, Herr und Gott. allhänglichen Lieblingstier einer eleganten. Dame wird, Fall, doch Mrs. M. J. Lloyd weiß im„Badminton Magazine“ von einem ſolchen zahmen Wolf zu erzählen. Sie kaufte das Tier in Indien von einem Mann, der es ganz jung im Dſchungel gefunden und dann aufgezogen hakte. Liebling des ganzen Hauſes der Schoßkatze der Dame„Graunve“— ſo wurde der Wolf, der übrigens eine Wölfin war, genannt— ſah aus, wie ein hübſcher kleiner Collie, au dem ſtechenden gelbbraunen Augen noch an die Wildheit ſei⸗ ner Raſſe erinnerten; er war zutraulich und freundlich, nur gegen ſchwarze Kleider hatte er eine große Abneigung. Der Anblick eines Geiſtlichen zum Beiſpiel machte ihn unruhig und ließ ihn Heultöne ausſtoßen. Als die Dame nach einer achtmongtigen Abweſenheit nach Hauſe zurückkehrte, ſah ſie ihr Liebling einen Moment und als ſie freundlich zu ihm ſprach, ſprang er mit einem Satz auf ſie zu, warf ſich zu ihren Füßen, hüfte in größter Freude um ſi leckte ihr Hände und und befreundete ſich min ſie herum, Füße und rollte ſich schließlich auf der Erde umher, kurz, er gab ſeinem Entzücken Ausdruck wie ein Hund. Zweifellos hatte er ſeine Herrin nach acht Monaten wiedererkannt. Das Tier ſprang dann ſeiner Herrin in das Schlafzimmer voraus, wo es früher bei ihr ge⸗ weſen war, und nahm das alte Leben, das es mil ſeiner Herrin geführt hatte, ſogleich wieder auf. Der zahme Wolf hatte wenig Hunger und liebte beſonders Süßig⸗ keiten, Zucker und Kuchen. Abends, wenn ſeine Herrin ſich ſchlafen legte, fand er häufig keine Ruhe, ſondern ſaß am Fenſter und heulte den Mond an. Erſt ein paar Kuchen beruhigten ihn ſoweit, daß er ſich ruhig zu den Füßen der Dame zum Schlafen niederlente. Steä⸗ ter gab Mrs. Lloyd ihren zahmen Wolf in den Londoner Zoologiſchen Garten, wo er baun geſtorben iſt. Wozu einer Kinverpiſtole gut iſt. Die Schul kinder, die dieſer Tage nach getaner Arbeit vergnügt nach Hauſe wandelten“ würden in der Newyorker Decatura⸗ venue die Zeugen eines ungewöhnlichen Straßenbildes. Mit geſenktem Kopf und herabhängenden Armen ſchritt ehorſam wie ein Lamm ein großer, kräftiger Mann den Bürgerſteig hinab, gefolgt von einer gutgekleideten, zier⸗ lichen Frau, die den willenloſen Rieſen mit kurzen Kom⸗ mandoworten den Weg diktierte. Das Auffälligſte aber war, daß eine reſolute Dame in der ausgeſtreckten Rech⸗ ten einen blitzenden Revolver hielt, der unausgeſetzt auf den Kopf des Mannes gerichtet war. An einer Straßen⸗ ecke ſtieß das ſeltſame Paar endlich auf einen Schumann, ſich der der von der Dame energiſch herbeigerufen wurde und es übernahm, den Verbrecher auf die Polizeiwache zu bringen. Denn es war ein Verbrecher, ein gefährlicher Einbrecher, der hier von einer Frau auf friſcher Tat ver⸗ haftet und der Behörde übergeben worden war. Als die unerſchrockene Tame, Mrs. Ehrlich, von der Stadt in ihre Wohnung zurückkehrte, begegnete ihr jener kräf⸗ tige Burſche auf der Treppe, welcher alsbald auf die Straße eilte. Mrs. Ehrlich ging ins Speiſezimmer, wo ſie ſofort entdeckte, daß ſie es mit einem Einbrecher zu tun hatte In der Ecke auf einem Brett lag eine Kinder⸗ biſtole. Sie nahm die Waffe und ſtürzte dem Mann nach. Der Wolf als Haustier. Daß ein Wolf zun Bald wurde das Tier der Der- nur die An, n loch einholte, und der, als er den Lauf der ver⸗ meintlichen Mordwaffe auf ſich gerichtet ſah, ſich willig von Mrs. Ehrlich abführen ließ.„„ Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann Seckenheim. Eine delikate Spargelſuppe. Für je 2 bis 3 Teller Spargelſuppe zerdrückt man einen Würfel von Maggi's Königin⸗Suppe recht fein, rührt die Maſſe mit der vorhandenen Spargelbrühe glatt und läßt unter Um⸗ rühren 15 Minuten kochen. Zu beachten iſt nur, daß die Spargelbrühe gar nicht oder nur ſchwach geſalzen ſein darf. Samstag Morgen von 7 Uhr ab Schweinefleiſchu. Wurſt zum Preiſe von 75 Pfg⸗ 400 Math. Winkler Stält. 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Dieſer hat ſolche Beſtimmungen getroffen für die Kleider⸗ und Wäſchekonfektion(R. G. Bl. 1902 S. 295). Soweit der Bundesrat Beſtimmungen nicht erläßt, kann ſie die Landeszentralbehörde oder die zuſtändige Polizeibehörde durch Polizeiverordnung erlaſſen(88 1140 und 114d). Dieſe Polizeiverordnungen ſollen nach der Vollzugs ver⸗ ordnung vom 2. April 1912 im Wege der Verordnung durch das Miniſterium des Innern oder im Wege der bezirks⸗ oder ortspolizeilichen Vorſchrift erlaſſen⸗ werden. Der neue Abſatz 4 des§ 120 der Gewerbeordnung ſieht die Möglichkeit vor, daß die Pflicht zum Beſuch einer Fortbildungsſchule für Arbeiter unter 18 Jahren fuͤr eine Gemeinde durch Anordnung der höheren Ver⸗ waltungsbehörde eingeführt wird, wenn ungeachtet einer von ihr auf Antrag beteiligter Arbeitgeber oder Arbeiter an die Gemeinde erlaſſenen Aufforderung innerhalb der geſetzten Friſt das Statut nicht erlaſſen worden iſt. Die erforderlichen Vollzugs beſtimmungen werden in dieſem Falle von der hoheren Verwaltungs behörde getroffen. Gegen die Aufforderung und die Anordnungen der höheren Verwaltungsbehörde iſt Beſchwerde an die Landes⸗ zentralb⸗hörde zuläſſig. Als höhere Verwaltungsbehörde im Sinne dieſor Beſtimmungen iſt der Bezirksrat, als Landes zentralbehörde das Miniſterium des Innern für zuſtändig erklärt worden. In der Vollzugs verordnung vom 2. April 1912 iſt daher den von den Fortbildungs⸗ ſchulen handelnden Abſätzen 1—3 des§ 138 der Voll⸗ zugsverordnung zur Gewerbeordnung eine der jetzigen Regelung entſprechende Faſſung gegeben worden. In§ 140 Abſ. 1 der Vollzugs verordnung ſind die Zuſtändigkeiten erweitert worden für die Fälle des neuen§ 120f Abſ. 1 der G. O. Nach dem bisherigen § 120 e Abſ. 3 der G. O. hatte uur der Bundesrat die Befugnis die dort vorgeſehenen Anordnungen zu treffen. Das Reichsgeſez vom 27. November 1911 überträgt die gleiche Befugnis in§ 120f Abſ. 1 auch der Landes⸗ zentralbehoͤrde und der zuſtändigen Polizeibehörde, ſoweit der Bundesrat Beſtimmungen nicht erläßt. Soweit für beſtimmte Gewerbe Vorſchriften zur Ver⸗ hütung einer Gefährdung der Geſundheit der Arbeiter auf Grund des§ 120f Abſ. 1 der G. O. nicht kerlaſſen ſind, koͤnnen ſolche Beſtimmungen und Anordnungen auch für einzelne Betriebe, in denen durch übermäßige Dauer der täglichen Arbeitszeit die Geſundheit der Arbeiter gefährdet wird, auf Grund des§ 120f Abf. 2 der G. O. nach dem Vorgang des§ 120d a. a. O. von den zuſtändigen Polizeibehörden im Wege der Verfügung erlaſſen werden. Die zuſtändige Behoͤrde iſt das Bezirks⸗ amt(Ziffer 35 der Vollzugsverordnung vom 2. April 1912). Weiter machen wir darauf aufmerkſam, daß die bisherigen Beſtimmungen des 8 134 Abf. 2 G. O. über die für die minderjährigen Arbeiter einzurichtenden Lohn⸗ J zahlungsbücher erſetzt worden ſind durch die neue Be— ſtimmung(Artikel 2 Ziffer 1 des R. G. vom 27. Dez. 191) wonach in Betrieben, in denen in der Regel mindeſtens 20 Arbeiter beſchäftigt werden, jedem Arbeiter bei der regelmäßigen Lohnzahlung ein ſchriftlicher Beleg (Lohnzetteſ, Lohntüte, Lohnbuch u. ſ. w.) über den Betrag des verdienten Lohnes und der einzelnen Arten der vor- genommenen Abzüge auszuhändigen iſt. Der§ 134 G. O. hat jetzt folgende Faſſung Den Unternehmern iſt unterſagt, für den Fall der rechtswidrigen Auflöſung des Arbeitsverhäliniſſes durch den Arbeiter die Verwirkung des rückſtändigen Lohnes über den Tag des durchſchnittlichen Wochenlohnes hinaus auszubedingen. Auf die Arbeitgeber und Arbeiter in ſolchen Betrieben finden die Beſtimmungen des§ 124b keine Anwendung. i — Den Arbeitern iſt bei der regelmäßigen Lohnzahlung ein ſchriftlicher Beleg(Lohnzettel, Lohntüte, Lohnbuch u. ſ. w.) über den Betrag des verdienten Lohnes und der einzeinen Arten der vorgenommenen Abzüge auszu⸗ händigen. Dieſe Beſtimmung gilt nur für gewerbliche Betriebe mit wenigſtens 20 Arbeitern. Sie hat vor allem den Zweck den Grundgedanken des früheren Lohnzahlungs⸗ buches in einer zweckmäßigeren Form zu verwirklichen. Denn auch jetzt muß den minderjährigen Arbeitern irgend ein ſchriftlicher Beleg bei der regelmäßigen Lohnzahlung ausgehändigt werden, welche den verdienten Lohn und die einzelnen Arten der Abzüge erkennen läßt. Das Geſetz begnügt ſich mit der Mindeſtforderung, daß aus dem ſchriftlichen Beleg erſichtlich ſein müſſen der Betrag des verdienten Lohnes und die einzelnen Arten der vorgenommenen Abzüge für Arbeiterverficher⸗ ung, Strafen uſw. Nicht vorgeſchrieben iſt eine aus⸗ führliche Abrechuung über den verdienten Lohn. Dem Geſetze wird alſo ſchon genügt durch Verabreichung eines Lohnzettels ober einer Lohntüte, in welche das Geld eingeſchloſſen iſt, an den Arbeiter bei der regelmäßigen Lohnzahlung. Es ſteht dem Arbeitgeber auch frei, ſtatt des Lohn⸗ zettels oder der Lohntüte, ein Lohnbuch auszuhändigen. In manchen Betrieben iſt ein ſolches Lohnbuch fur alle Arbeiter, auch für die erwachſenen. eingeführt 810 in demſelbem eine Abrechnung gegeben, beſonders dei! Akkordlöhnen. Deshalb kann auch jetzt noch in jedem Betriebe, wo bisher das jetzt nicht mehr geſetzlich vorge⸗ ſchriedene Lohnzahlungsbuch für Minderjährige üblich ſſt, ——— 3 N dies Lohnzahlungsbuch beibehalten werden, weil das Geſetz auch dieſen ſchriftlichen Beleg zuläßt. Zwar muß dann durch die Arbeitsordnung vorgeſchrieben werden, daß die minderjährigen Arbeiter vor der nächſten Lohnzahlung das Lohnzahlungsbuch mit der Unterſchrift des Vaters oder Vormundes zurückgegeben haben. Manche Arbeit⸗ geber haben dieſe Wohlfahrtseinrichtung des Lohnzahlungs⸗ buches ſchon ſeit Jahrzehnten mit gutem Erfolge einge⸗ führt und ſollten es auch jetzt nicht fallen laſſen, um ſo weniger, als ſie nun doch durch die neue Beſtimmung des 8134 Abf. 2 verpflichtet ſind, auch den minderjährigen Arbeitern irgend einen ſchriftlichen Beleg über den ver⸗ dienten Lohn in die Hände zu geben. Für die Minder⸗ jährigen erfüllt das bisherige Lohnzahlungsbuch dieſe Forderung des Geſetzes. Die neue Geſetzesbeſtimmung hat aber für alle ge⸗ werblichen Arbeiter in Betrieben mit mindeſtens 20 Ar⸗ beitern alſo auch für die erwachſenen Arbeiter, einen ſolchen ſchriftlichen vorgeſchrieben, dabei aber es frei⸗ gelaſſen ob man einen Lohnzettel, eine Lohndüte oder ein Lohnbuch vorzieht. Jeder Betrieb ſoll ſich die zweck⸗ mäßigſte Form wählen. Dabei gat das Geſetz ſich be⸗ gnügt, dasjenige zu fordern, an Hand deſſen der Arbeiter Klarheit gewinnt, welchen Lohn der Arbeitgeber für ihn bei der Lohnzahlung angeſetzt hat und welche Art von Abzüge gemacht ſind. Es genügt, weun Lohnzettel, Lohndüten oder das Lohnbuch kurz anführen den Betrag, d. h. die Endſumme des verdienten Lohnes und die Beträge, alſo Endſummen der einzelnen Arten der gemachten Abzüge z. B. für Ar⸗ beiterverſicherung, für Strafen de. Mannheim, den 23. April 1912. Graßh. Bezirksamt Abt. IV. Beschluss. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur allge⸗ meinen Kenntnis gebracht. 5 Seckenheim, den 29. April 1912. Kürgermeiſteramt: J. V. Hoerner. Bekanntmachung. Die Neuwahl der Beiſitzer des Gewerbegerichts Mannheim betr. Gemäߧ 15 der ſtatutariſchen Beſtimmungen für das Gewerbegericht Mannheim bringen wir hiermit zur öffent⸗ lichen Kenntnis, daß bei der am 24. April 1912 ſtattge⸗ habten Wahl folgende Herren als Beiſitzer des Gewerbe⸗ gerichts Mannheim auf die Dauer von 3. Jahren gewählt A. Aus dem Areiſe der Arbeitgeber: 1. Sauer germann, Bipſermeiſter. 2. Hing Georg Peter, gäckermeiſter. B. Aus dem Kreiſe der Arbeitnehmer: 1. Kaufelder Philipp, Erdarbeiter 2. Neubauer Adam, Former. Wir geben dies mit dem Anfügen bekannt, daß Be⸗ ſchwerden gegen die Rechtsgültigkeit der Wahl binnen ei⸗ ner Ausſchlußfri vom 1 Monat nach der Wahl beim Gewerbegerichtoder heim Großh. Bezirksamt Maunheim anzubringen ſind. N Seckenheim, den 1. Mai 1912. Gemeinderat Hoerner. Bekanntmachung. Unter dem Schweinebeſtand des Peter gchertel in Lendenheim iſt die Ratlaufkrankheit erloſchen Seckenheim, den 2. Mai 1912. 5 5 Bürgermeisteramt: J. V. Hoerner. Bekanntmachung. Der Voranſchlag für örtliche Kirchenſteuer 1912/13 liegt von heute au zur Einſicht der Betelligteu im Amts⸗ zimmer des Unterfertigten 14 Tage öffentlich auf. Ein⸗ wendungen gegen den Voranſchlag, welche ſchriftlich oder mündlich bei Unterfertigtem anzubringen wären, ſind nur bis zu dem für die Beſchlußfaſſung der Kirchengemeinde beſtimmten Tage zuläſſig. i i Gleichzeitig liegt der Voranſchlag für den Evangl. Almoſenfonds 1912/13 in der gleichen Weiſe zur Einſicht der Beteiligten auf. i Seckenheim, den 23. April 1912. 393 Evangelischer Rirehengemeinderat. SB bange- ersleigerung. Koch. Im Wege der Zwangsvollſtreckung ſoll das in Leckenheim-Rheinan belegene, im Grundbuche von Seckenheim zur Zeit der Einkragung des Verſteigerungs⸗ vermerkes auf den Namen des Architekten Arne Möller in Mannheim eingetragene, nachſtehend beſchriebene Grundſtück 5 8 8 am Dienstag, den 18. Juni 1912, vormittags 8½ Uhr durch das unterzeichnete Notariat— im Rathauſe zu Seckenheim verſteigert werden. 3 April 1912 in Der Verſteigerungsvermerk iſt am 6. das Grundbuch eingetragen worden. f Die Einſicht der Mitteilungen des Grundbuchamts, ſowie der übrigen das Grundſtück betreffenden Nach⸗ weiſungen, insbeſondere der Schätzungsurkunde iſt jeder⸗ mann geſtattet. Plan- Nr. 9415, 6344 qm, Induſtriegelände mit zweiſtöckigem Bureaugebäude im Hakengebiet, Schwet⸗ zinger⸗ und Mittelſtraſte, Schätungswert 58000 Mk. Mannheim, den 26. April 1912. Großh. Notariat als Voll ſtreckungsgericht 421 Schilling. — * — empfehlenswert auch für Blut⸗ f Geschkits-Empieniung * 2 2 Bringe einer titl,. Ein xohnerschaft mein— Flaschenbier- esch! 8 in empfehlende Erinnerung— — 1 2 Ia. Lagerbier, heil und dunkel, 2 Aus dar altperühmten Branerei; 2„Durlacher Hof“ vormals Hagen: 21 mannheim 1 2 2 2 Jedes duantum frei ins Haus; 8 Hochachtend 0 2 Johann Eisenhaue 2 2 5 1 Seckenheim, wnnelmstr. 2; gesessen ndnd sann — Fussball-Gissellschaft Seckenheim 1898(PE. V) Am Donnerstag, den 2. Mai, abends ½9 Uhr im Lokal zum„Kaiſerhof“ r Monats- Versammlung. Die Tagesordnung wird im Lokal bekannt gegeben. Um pünktliches und vollzähliges Erſcheinen bittet Der Vorſtand. kortſchrittlich Nolks⸗ Partei Baden. Am Samstag, den 4. Mai d. 38. abends ½9 Ahr, findet im Saale des„Zähringer Hof“, hier, eine 5 Offentiche versammlung ſtatt. Herr Hauptlehrer Ihrig, Maunheim wird über die politiſche Lage und die Grundſätze der fortſchrittl. Volkspartei ſprechen. Hierzu iſt jedermann freundlichſt eingeladen. Die Varſtandſchaft Can und Pergnügungs⸗Geſelſſchaft ö Seckenheim. a Donnerstag Abend 8 Ahr im Kaiſerhaf Versammlung. N Diejenigen, die geſonnen ſind, dem Verein beizutreten, wollen ſich dort anmelden. f 8 Machen Sie einen Mennergesang- Verein N 2 Der Vorſtaud: begründet 186]. morgen Freitag, abend ½9 Uhr Probe Um pünktliches und zahl⸗ reiches Erſcheinen wird ge⸗ f deten. Der Vorstand Liedertafel 7 55 Seokenheim. —— Heute Abend punkt ½9 Uht und sie über · Probe. rascht sein von der Güte, Um pünktliches und voll Haltbarkeit u. Bekömm- zähliges Erſcheinen wird lichkeit des daraus be⸗ dringend gebeten. reiteten Getränkes Der Votstand. BVerſnch mit Breisgauer Mostansatz Achten Sie auf obige 2 1 Schulzmacke. Sängerbund — Seckenheſm(gegr. 1865). 5 Verzüglichen Heute Abend PRORBE Vollzähliges Erſcheinen erwartt Der Vor ſtand Federdung zu verkaufen. 5 Carl Arnold. ———ů— Rolwein arme, Bleichsucht, magen: u. Darmkranke; Ltr. 90 Pfg. ½ Fl. 70 Pfg. ohne Glas. h. 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