0 ekenheimer Anzeiger, Jlvesheimer Hinzeiger, flearhan Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abounementspreis beträgt monatlich 35 Bf. 5 bei freier Zuſtellung. ö Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Hierzu ein 2. Blatt Zus. 3 Seilen. Letzte Nachrichten. i 1» Berlin, 31. Mai. Auf dem Poſtſcheckamt wurde ate vormittag einem Poſtboten ein Beutel mit 2690 ark geſtohlen. Der leere Beutel wurde ſpäter auf dei traße gefunden. Der Täter iſt unerkannt entkommen Peſt, 31. Mai. Heute früh ſtürzte auf der Stein⸗ ucherſtraße ein Wagen der elektriſchen Straßenbahn di Steine auf die Schienen gelegt worden waren. wei Perſonen wurden ſchwer, 10 leicht verletzt. N London, 31. Mai. Die Konferenz des Komitees . wansportarbeiter fand heute vormittag im Handels⸗ Tach ſtatt, aber es wohnten ihr keine Arbeitgeber bei ub einer Unterredung mit Lord George Asquith be⸗ 1 ſich die Kommiſſion nach ihren Geſchäftsräumen, fee wie es heißt, eine Beſprechung mit Mitgliedern der kerung ſtattfindet. f 5 . Köln, 30. Mai. In Mühlheim a. Rh. iſt heute Irmittag ein Vater von ſeinem eigenen 24 Jahre alten 15 erſtochen worden. Erſterer war dem Trunk ergeben dee gewaltſam in das Krankenzimmer ſeiner ſter⸗ Ste n Frau eindringen, die von einem Geiſtlichen die kuabeſakramente erhielt. Ter Sohn hinderte den Vater * Als der Geiſtliche das Haus verlaſſen hatte, Shu der Vater auf den Sohn ein, worauf dieſer ein f uſtermeſſer ergriff und ſeinem Vater den Hals durch⸗ itt. Der Tod trat ſofort ein. Wien, 30. Mai. Kaiſer Franz Joſef hat heute Schönbrunn den Berliner Oberbürgermeiſter a. D eſchner in längerer Audienz empfangen. . Paris, 30. Mai. Die hieſigen Regierungskreiſe N lichen den Erörterungen über die engliſch⸗franzöſiſche 0 lamzfrage jede Bedeutung ab. Der Gedanke gill hien lange für unausführbar, als England nicht eine Frank⸗ ach gleichwertige Landarmee ſchafft. label, London, 30. Mai. Die Hafeubehörden haben ſick 0 gert, an der morgen zuſammentretenden Konferen; ub ſich mit Einigungsverhandlungen im Transport⸗ eiterſtreik beſchäftigen ſollte, teilzunehmen. Wilburg Wrigh⸗ r 1 1 Vom nordafrikani chen Kriegsſchauplatze. 6 ib die Annahme, daß die Kämpſe um Buchamez und zen Said einen für die Ikakiene⸗ ungünſtigen Ausgang ommen kaben, wird nunmehr durch einen Bericht Hmisblatf der EHrgermeisterämter Secenheim, Hoesheim, Hecarhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim rationen von Ende April folgende Einzclhei! Die Italiener rückten unter dem Schutze der Ka nonen von neun Kriegsſchiffen un) ihrer neu erb Befeſtigungen vor. Nach einem Gefecht, das von 6 Uhr vormittags bis 1 Uhr nachmittags wütete, gelang es den Türken und Arabern, den Feind zurückzutreiben und in deſſen Verſchanzungen einzudringen. Die Ita⸗ liener zogen ſich gegen die See zurück und ſetzten ſich in ihrem alten Fort feſt, während die Schiffskanouen ein weiteres Vordringen der Türken und Araber ver⸗ hinderten. Doch gelang es dieſen, 500 Meter inner⸗ halb der italieniſchen Verteidigungswerke zwei Gebirgs⸗ kanonen zu nehmen und das Feuer des Forts zum Schweigen zu bringen. Sie hatten 30 Tote und über 100 Verwur ete. Anſcheinend, um ihre Niederlage zu rächen, überſchütteten die Iteſener Sidi Said am Nach. mittag mit einem wahren Berg von Schrappnells und Granaten, da aber alles auf unbeſetzten Boden außerhalb des türkiſchen Lagers fiel, wurde kein Schaden damit angerichtet. Ich höre, daß die Italiener die Welt glauben laſ⸗ ſen wollen, daß ſie den Verbindungsweg mit der tune⸗ ſiſchen Grenze, auf dem den Türken Proviant und Mu⸗ nition zugeht und auf dem ich ſelbſt ins türkiſche La⸗ ger gelangt bin, unterbrochen haben. Tatſächlich haben die Karawanen dieſen Weg ſchon ſeit einiger Zeit ver⸗ laſſen, um dem Feuer der italieniſchen Kriegsſchiffe aus⸗ zuweichen, und haben eine der fünf oder ſechs anderen Straßen gewählt, die weiter ſüdlich ziehen, und die, wenn ſie in dem Tempo der letzten ſieben Monate weiter machen, die Italiener in den nächſten Jahren nicht er⸗ reichen werden. Ich füge bei, daß an verſchiedenen Plätzen Lebensmittel für ein bis zwei Jahre aufgeſtapelt ſind; auch hat das Regenjahr gerade in dieſem trockenen Land eine gute Weizenernte hervorgebracht, von den Datteln ganz abgeſehen, die hier im Ueberfluß wachſen. Das Märchen, daß die türkiſch⸗arabiſche Armee Hunger leidet, iſt abſurd. Die Stimmung unter den Arabern iſt ausgezeichnet, und ſie ſind überzeugt, daß die Italiener für die nächſten hundert Jahre viel zu tun haben werden, wenn ſie darauf beſtehen ſollten, im Lande zu bleiben Heute erſchien ein italieniſches Luftſchiff und warf ein Dutzend Bomben nach dem Lager. Es war Markt⸗ tag und Tauſende von Arabern waren hier. Aber nicht eine Bombe fiel in die Menge. Die Türken feuerten ein paar mal nach dem Luftſchiff, worauf ſich dieſes in der Richtung auf Tripolis zurückzog.. 8 Der Korreſpondent teilt weiter mi“, die Ilaliener hätten am 20. Mai eingn Ausfall von Buchamez mit fünf Regimentern neu angekommenen Truppen und 4 8 gemdcht. Sie ſeien zurückgeſchlagen worden, je Türken ſeien ſacar in Kſar eingedrungen und hätten Ser Leitung, Edinger Zeitung Iufertionspreis i Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. f Fernſprechanſchluß Nr. 16. 12. Jahrgang Politiſche Ueberſicht. Dentſches Reich. Fünfhundertjahrfeier des Einzugs der Hohenzollern in Brandenburg. In Gegenwart des Kaiſers wurde am Donnerstag die fünfhundertjährige Wiederkehr des Tages des Einzuges der Hohenzollern in Brandenburg gefeiert. Der Kaiſer brachte bei der Ent⸗ gegennahme des Ehrentrunkes einen Trinkſpruch aus, der u. a. lautete: Ich ſpreche der Stadt Brandenburg meinen herzlichen Dank aus, daß ſie mich zu ihrer Feier einge⸗ laden hat. Die wechſelvolle Geſchichte, die über 1 Vaterland hingegangen iſt, hat manches Geſchlecht her⸗ vorgerufen und ſchließlich iſt es das Geſchlecht meiner Vorfahren geweſen„denen es mit vielen Hinderniſſen gelungen iſt, zu dem ſchweren Werk den Grundſtein zu legen und ſchließlich das Werk zu erbauen: die deutſche Einigkeit auf brandenburgiſcher Baſis unter preußiſcher Führung. Auf brandenburgiſcher Grundlage, preußiſchem Unterbau ruht heute das Deutſche Reich und deutſches Kaiſertum und deshalb wollen wir am heutigen Tage der Völker und der Brandenburger gedenken und nicht zum wenigſten der Brandenburger, die im Jahre 1870 ihr Blut daran ſetzten, um dem alten Herrn die Kaiſer⸗ krone zu erfechten. Solange ein Hohenzoller lebt und ſolange es einen Brandenburger gibt, wird man an Kon⸗ ſtantin v. Alvensleben, Vionville, und das dritte Korps denken. Das lehrt die alte Brandenburger Treue, die ſich durch alle Jahrhunderte durch erhalten hat und dieſe Treue wünſche ich dem künftigen Geſchlechte der Stadt Brandenburg. Daß dieſe Treue niemals verlöſchen möge, darauf leere ich den Pokal. * Rücktritt des Kriegsminiſters von Heerin⸗ gen? Das führende ſchleſiſche, Zentrumsblatt, die Schle⸗ ſiſche Volkszeitung, will erſahren haben, daß der Kriegs⸗ miniſter von Heeringen nach dem Herbſtmanöver ſeinen Abſchied nehmen wird, und ſich dann in Wiesbaden nie⸗ derzulaſſen gedenkt. Es iſt nicht unwahrſcheinlich, daß das Zentrumsblatt gut unkerrichtet iſt. Gegen den Wil⸗ len der wieder ausſchlaggebenden Partei läßt ſich heute kaum ein Miniſter halten, wie der Fall Wermuth ge⸗ zeigt hat! Anläßlich der Duelldebatten im Reichstage war er v. Heeringen heftigen Angriffe vonſeiten der Zentrumspreſſe ausgeſetzt. e * Reichstagserſatzwahl in Mecklenburg. Die mecklenburgiſche Regierung ordnete die Reichstagswahl für Haagenom— Grevesmühlen auf den 20. Juni an. Der Engel von Blagovensk. Roman von Walter Urban. 15 Machdruck verboten.) a(Fortſetzung.) Ihn Mit größter Freude ſtimmte Irene zu, und wenige gradonblicke ſpäter hatten die beiden Frauen ein Tele⸗ e abgeſchickt, warin Baronin Welimiroff höflichſt a Auskunft bat, wann Graf Leo aus Blagovensk ent⸗ laſſen werde. n Nur ſchwer konnten die Frauen, die jede den Ge⸗ knen von Blagovensk auf ihre Art liebten, die Ant⸗ * des Gouverneurs erwarten. Insbeſondere Irene gate die ſchreckliche Ungewißheit kaum mehr ertragen. Cal rührte ſich nicht von den Fenſtern des kleinen Te ons, die auf die Straße hinausgingen, nur um den 8 ol graphenboten ſofort zu erblicken, wenn er auf das or des Hauſes zuſchritt. und Endlich— der Abend war ſchon hereingebrochen Irene faſt verzweifelt— läutete es am Tor, und pech Sekunden ſpäter brachte ein Diener eine Te⸗ N Mit zitternden Händen öffnete ſie die Baronin, Als Irene, bleich vor banger Erwartung, daneben ſtand. feſteraber die Baronin las:„Befehl zur Freilaſſung kann 51 abgegangen, ſo daß heute Enthaſtung erfolgt,“ „Er ie Freude der beiden Frauen keine Grenzen mehr. 2 N auf dem Wege, bereits auf dem Wege,“ ſchluchzte 2 Vor Freuden und fiel der Mutter um den Hals. aue, Mädel! Ich weiß nicht, ob du wirklich nicht Grund haſt, dich zu freuen. Du weißt ja noch Anmal, ob er deine(richte Neigung erwidert.“ nur„Iuäel mich nicht, Mama,“ bak Irene,„wenn er gelitten der da iſt. Ich habe entſetzlich viel um ihn lors ſaßen die beiden Frauen im Abenddunkeb ihres 5 vor dem Kamine, in dem das Feuer loderte. 8 umgarnt war faſt dieſelbe Stunde, wo Leo, von Sonja ane dem rünkevollen Mädchen ſeinen Namen und Jöu eigen gab. 5 Nechtgen an demſelben Abend berief die Baronin den anwalt Koſinska, einen der beſten Advokaten Pe 1 Maßnahmen. Vor allem ſollte der Advokat eine neuer⸗ liche Internierung Leos in Petersburg, die von den vorgeſchobenen Anklägern des Generals ſicher beantragt werden würde, verhindern, und die Baronin erklärte ſich zu einer Bürgſchaft in jeder Höhe bereit. „Das iſt ein ausgezeichnetes Mittel, Frau Baronin, nur mit Geld können wir dem General Dolnikoff eut⸗ gegenarbeiten,“ erklärte Koſinsky.„Den Petersburger Juſtizbeamten iſt das Geld im Kaſten ſicher lieber als die Perſon des Verdächtigen hinter Schloß und Riegel. Je höher die Bürgſchaft, deſto ſicherer dann die Flucht, wenn hoh gich es dem General doch gelingen ſollte, die Sache zu unſern Ungunſten zu wenden.“ Nachdem die Baronin ſo alle Vorkehrungen aufs beſte getroffen hatte, warteten die beiden weſentlich be⸗ ruhigter die Ankunft Leos ab. Daß ſein erſter Gang hierher und erſt ſein zweiter zum Juſtizminiſterium ſein werde, galt wohl als ausgemacht. Sie rechneten aus, daß Leo ſelbſt im ungünſtigſten Falle übermorgen abend in Petersburg ſein werde, ja, rechneten auch darauf, daß er ſie telegraphiſch von ſeiner Ankunft benachrichtigen werde. Ihre allzu laute Freude verwandelte ſich in töd⸗ lichen Schreck, als ſie am nächſten Tage, den ſie unter beſtändigem Hoffen und Harren verbracht hatten, ſtatt des Teuren den Brief Sonjas erhielten. Wohl zehnmal hatte die Baronin den Brief ge⸗ leſen und ſie las ihn jetzt noch einmal, während Ireue mit tränenloſen, umflorten Blicken ins Leere ſtarrte. „Hier ſtimmt etwas nicht!“ ſagte ſie.„So höre doch, Irene, und laß das dumpfe Trauern!“ Sie war faſt heftig geworden, ſo daß Irene erſchrocken herumfuhr. „Hier ſtimmt etwas nicht,“ ſagte ſie nochmals entſchieden. „Da höre! Teile Euch in aller Kürze durch Sonja Ger⸗ vanuin mit, daß ich es vorziehe, ſtatt nach Petersburg zu kommen, nach Paris zu gehen, um von dort aus meine Rehabilitierung zu betreiben. Sorgt nicht mehr um mich und unternehmet keine weiteren Schritte. Fürchte noch immer Jutrigien von D. Von Paris aus Nähetes. Euer Jeb. Geſchrieben von Sonja.“ fort,„fehlt Grade merkwürdig, daß Leo, wenn er doch aus der Haft entlaſſen iſt, nicht ſelber ſchreibt. Mädchen, dieſe Son a. Drittens verſtehe ich nicht, wie Leo ſo unklug ſein fann, f zu flüchten. Das hätte ich verſtändlich gefunden, wenn man ihn hätte als Gefangenen hierher bringen wollen. Verſtehſt du alles dies, Irene?“ dem T dieſe Rät nicht! dieſer Sonja, können?? Advokat prüfte ſie und fand, daß tatſe ſchrift identiſch ſei. Briefe. Dann ſchüttelte er noch energiſcher den Kopf und entſchied: man um ihn aus Rußland zu entſernen. ladet der des G. es dreht ſich um dieſe Sache. J Frau Baronin, was für einen Eindruck hat das Mäd⸗ chen auf ſie gemacht?“ 8 das Datum. Zweitens iſt es mir in höchſtem Alles durch dieſes ich jetzt, wo man ihn freiläßt, Irene ſchüttelte bekümmert den Kopf.„Ob nicht eine neue Intrige dahiunterſtent, Mama? Ach, es iſt schrecklich, ſo aus der größten Erwartung herausgeriſſen zu werden. 4 „Koyf hoch!“ eutſchiꝛd die Baronin und griff nach hon.„Koſinsk) wird Rat wiſſen, er, muf ſel löſen“ 8 Als der Advokat f. — ich eine halbe Stunde ſpäter in dem Boudoir der Baronin einfand, und ihm die Sach⸗ lage auscinandergeſetzt worden war, ſchüttelte auch er den Kopf. „Sie haben recht, Baronin! Hier ſtimmt etwas icht! Haben Sie vielleicht einen anderen Brief von damit wir ihre Handſchrift vergleichen Die Baronin hatte allerdings deren mehrere. Der h die Qand⸗ Er las aber auch aufmerkſam die „Frau. Baronin, hier ſteckt eine ganz gefährliche ze dahinter. Ich fürchte, dieſe Sonja iſt im Bunde General Dolniokff. Taß dem Grafen Leo ein Leid ügt wurde, bezweifle ich. Aber ich glaube, daß Graf Leo überredet hat, nach Paris zu gehen, J Der Flüchtling den auf ſich, und eine Beſchlagnahme Giller iſt dann leicht zu erreichen. Die Einſetzung al als Sequetter iſt dann ſicher. Ich fürchte, Sie kennen ja Sonja, Verdacht 85 Reichstag das Mandat des konſervativen Abg. Paul für ungültig erklärte. Herr Pauli kandidiert wieder und für die übrigen Parteien ſind ebenfalls die gleichen Kandidaten nominiert worden, wie bei den allgemeinen Wahlen, für die Fortſchrittler Oberlehrer Sivkovich und für die Sozialdemokraten Arbeiterſekretär Kober. Reichstagserſatzwahl. Bei der Reichstagser⸗ ſawahl im Wahlkreiſe Saarlouis⸗Merzig⸗Saarburg, dem früheren Wahlkreiſe Roerens, erhielt Pick(utl.) 1510, Amtsrichter Dr. Werr(Z.) 15 894, der von den chriſt⸗ lichen Gewerkſchaften aufgeſtellte Zentrumskandidat Strauch 7131 und Krämer(Soz.) 898 Stimmen. Dr. Werr iſt alſo gewählt. Die Wahlbeteiligung war eine ſehr geringe; nur die Hälfte der Wähler hat abge⸗ ſtimmt. Frankreich. Der Kriegsminiſter hat zur Erhöhung der Ge⸗ burtenziffer in Frankreich den Vorſchlag gemacht, daß jede Mutter bei ihrem 5. Kinde eine Prämie von 500 Franes erhalten ſoll. Zur Aufbringung der Poſten ſol⸗ len die Junggeſellen, die kinderloſen Ehepaare und die Ehepaare mit nur einem Kinde herangezogen werden. — In den Wandelgängen der Kammer erregte die Nach⸗ richt, daß der Kolonialminiſter weitere 3 Bataillone In⸗ fanterie und 2 Batterien Geſchütze zur Verſtärkung der Occupationstruppen nach Marokko ſenden will, eine ge⸗ wiſſe Nervoſität. Die der Regierung naheſtehenden Ab⸗ geordneten bemühen ſich, zu bekräftigen, daß hierdurch eine empfindliche Schwächung der Heeresorganiſation im Mutterlande nicht zu befürchten ſei. Rußland. In Petersburg geht das Gerücht, daß der türki⸗ ſche Botſchafter Thurkhan Paſcha in Anbetracht ſeines hohen-Alters abberufen werden ſoll, um durch eine jün⸗ gere Kraft erſetzt zu werden. Als ſein Nachfolger gilt der Miniſter Aſſim Bay. Lokales. Seckenheim, 1. Juni. — Verschebung der Einverleibung von Sandhofen. Der„Volksſtimme“ wird aus Karlsruhe geſchrieben: Es mag dem inzwiſchen perfekt gewordenen Eingemeinduags⸗ vertrag zwiſchen Mannheim und Sandhofen zuzuſchreiben ſein, wenn das Miniſterium des Innern ſich in den aller⸗ letzten Tagen entſchloſſen hat, die Rheinaufrage nun doch noch von dem gegenwärtigen Landtag erledigen zu laſſen, um die Vereinigung des in Frage ſtehenden Gebietes mit der Stadt Mannheim auf den 1. Januar 1913 zu er⸗ möglichen. So will man jetzt die Rheinauer Vorlage dem⸗ nächſt an den Landtag bringen, lehnt es aber ab, ſich heute ſchon auf die Vereinigung Sandhofens mit Mann⸗ 7 noch in der laufenden Landtagsſeſſion feſtzulegen, odaß dieſe Angelegenheit günſtigen Falles zum 1. Januar 1914 zum Abſchluß gebracht werden kann. Man vermag ſich dem Eindruck nicht zu verſchließen, daß bei dem Wider⸗ ſtand, den die Regierung dem raſchen Tempo der Mann⸗ heimer Eingemeindungen entgegenſetzt, inſofern auch all⸗ gemeinpolitiſche Erwägungen mit im Spiele ſind, als man offenbar befürchtet, bei der noch vom gegenwärtigen Land⸗ tag vorzunehmenden Neueinteilung der Mannheimer Land⸗ tagswahlkreiſe mit dem vorgeſehenen neuen ſechſten Kreis nicht auszukommen, ſondern der Stadt auch noch einen ſiebenten zuſtehen zu müſſen. Gelänge es der Regierung durch Verſchleppung der Einverleibung von Rheinau und Sandhofen, oder doch wenigſtens von einem der beiden g Orte, die Einwohnerzahl Groß⸗Mannheims vor der Er⸗ ledigung der Wahlkreisneueinteilung wenigſtens formell noch um deren Seelenzahl niedriger zu halten, ſo wäre es ihr und den agrariſchen Elementen des Landtags weit leichter, die Vertretung Mannheims in der Zweiten Kam- mer auf 6 Abgeordnete zu beſchränken. Aus Nah und Fern. Karlsruhe, 31. Maj. Das Luftſchiff„Schütte⸗ Lanz Lunternahm heute früh eine Fahrt von ſeinem bei Mannheim gelegenen Flugplatz nach Karlsruhe. Es traf egen ½7 Uhr hier ein, umkreiſte das großherzogliche Schloß und warf dort eine Botſchaft an den Großherzog herab. Von hier kehrte das Luftſchiff nach Mannheim zurück. Kurz nach halb 10 Uhr überflog das Luftſchiff 5 auf ſeiner Fahrt nach Baden⸗Oos unſere (Freiburg i. B., 31. Mai. Der Vorſitzende des Vereins deutſcher Chemiker, Geh. Reg. Rat Dr. Duis⸗ berg tritt nach 10jähriger Tätigkeit zurück. Er hat ſeine frühere Stiftung für Forſchungszwecke von 30000 auf 50 000 Mk. erhöht. Dr. Fritz Hofmann⸗Elberfeld erhielt für die Herſtellung des künſtlichen Kautſchuks die bon Geheimrat Duisberg geſtiftete Emil Fiſcher⸗Medaille ſowie die Zinſen der Duisberg⸗Stiftung. 5 0 Freiburg, 31. Mai. Einen großen Teil der geſtrigen Verhandlung gegen Lokomotivführer Platten und Gen. nahmen die Gutachten der techniſchen Sachver⸗ ſtändigen in Anſpruch. Es drehte ſich dabei hauptſäch⸗ lich um die Schuld des Angeklagten Männle. Dabei wurde insbeſondere die Frage erörtert, ob der Heizer verpflichtet war, nach Lage der Sache einzugreifen. Die Anſichten der Sachverſtändigen gingen dahin, daß der 5 Heizer bei dem Zuſtand des Lokomotivführers dieſen aus ſeinem ſchlafähnlichen Zuſtand hätte aufwecken oder den Zug zum Halten bringen müſſen. Zum mindeſten hätte Männl edie Aufgabe gehabt, beim Paſſieren des Ein⸗ fahrtsſignals auf die eine oder andere Weiſe einzu⸗ reifen. In der Nachmittagsſitzung begonnen die Pla, oyers. Mannheim, 31. Mai. Im Rhein bei Sand⸗ hofen wurde die Leiche des ſieben Monate alten Kindes geländet, mit welchem am 21. ds. Mts. die Mutter, ein 20 Jahre alte Frauensperſon von Pfiffligheim, in den Neckar geſprungen iſt.— Ein ſchwerer Unfall er⸗ eignete ſich am Mittwoch vormittag in einem der Firma Gebr. Hoffmann gehörigen Neubau in der Lortzingſtraße (Neckarſtadt.) Ein 52 Jahre alter, verh. Maurerpolier von hier und ein 16 Jahre alter Maurerlehrling von Viernheim brachen beim Arbeiten auf einer offenbar Meter tief ab in den Parterreraum. Dem Polier wurde ein Arm zerſchmettert und der Bruſtkorb eingedrückt. Der lebensgefährlich Verletzte ſtarb abends im Kran⸗ kenhaus, während der Lehrling mit leichteren Verletzun⸗ gen davonkam. Nachmittags ſtürzte im gleichen Bau ein Taglöhner von Viernheim durch das entſtandene Loch und mußte ebenfalls mit mehreren Verletzungen ins Krankenhaus überführt werden.— Im Langerötter⸗ gebiet verletzte ein Chauffeur von Benz durch Ueber⸗ fahren mit ſeinem Kraftwagen ein ſieben Jahre altes Söhnchen eines Fabrikarbeiters ſo ſchwer, daß es eben⸗ falls im Krankenhaus verſtorben iſt.— Der Lawn⸗ Tennisklub Mannheim hat ſoeben die Ausſchreibungen für ſein internationales Lawn⸗Teunistournier verſandt, das in den Tagen vom 5. bis 10. Juni auf den Plätzen am Friedrichsring ſtattfindet. () Heidelberg, 31. Mai. Der Staatsanwaltſchaft iſt es gelungen, jetzt Licht in die Mordſache auf dem Katzenbuckel zu bringen. Nach fieberhafter Tätigkeit ge⸗ lang es, vier Verhaftungen vorzunehmen. Es handelt ſich um vier Rowdies namens Rad, Beutel, Schneider und Krebs, die ſich durch ihre Vergangenheit und ihr ganzes Weſen ſtark verdächtig gemacht hatten. Einer der Verhafteten, namens Beutel, hat ein Geſtändnis ab⸗ gelegt; er will den Studenten erſchoſſen haben, ein an⸗ derer habe ihn beraubt. beteiilgt ſein und ſind wieder in Freiheit geſetzt worden. Der Vater des Ermordeten iſt heute vormittag in Eber⸗ bach eingetroffen und hat die Ueberführung der Leiche ſeines Sohnes nach Heidelberg angeordnet, wo die Be⸗ erdigung vorausſichtlich heute abend ſtattfinden wird.— Aus Mosbach wird von zuſtändiger Seite noch mitge⸗ teilt: Säger Heinrich Beutel in Eberbach, 18 Jahre alt, gibt glaubwürdig zu, den Studenten Helmar Arjes, in der Abſicht, ihn zu berauben, erſchoſſen zu haben. Beutel behauptet, daß Steinbrecher Julius Krebs in Eberbach, 20 Jahre alt, ihn zur Begehung der Tat angeſtiftet habe. Krebs leugnet, Beutel und Krebs ſind verhaftet. a Neues aus aller Welt. * Unglücksfall oder Selbſtmord. In einem Walde bei Schkeuditz(Halle) wurde der 23jährige Student der Medizin, Kleinwächter, ein Sohn des Schkeuditzer Sanitätsrats Kleinwächter erſchoſſen aufgefunden. Der junge Mann hatte ſich tags zuvor auf die Jagd begeben und war nicht nach Hauſe zurückgekehrt. Ob Selbſt⸗ mord oder ein Unglücksfall vorliegt, konnte bisher noch nicht feſtgeſtellt werden. * Liebesdrama. In einem Nürnberger Gaſthauſe hat ſich eine Liebestragödie abgeſpielt. Die 27 Jahre alte Frau Hoffmann, die früher Kantinewirtin des Stadt⸗ theaters war, unterhielt ein Liebesverhältnis mit einem 20jährigen Stadttheaterdiener, namens Kühnen. Als die Beiden von dem Ehemann Hoffmann überraſcht wurden, beſchloſſen ſie, gemeinſam in den Tod zu gehen. Sie logierten ſich in einem hieſigen Gaſthauſe ein und wur⸗ den blutüberſtrömt und mit Schußwunden im Kopf auf⸗ efunden. Die Frau war bereits tot, ihr Liebhaber ſtarb urz nach der Ueberführung ins Krankenhaus. * Gerüſteinſturz. In der Vorſtadt Rußbrock (Brüſſel) ſtürzte ein Baugerüſt zuſammen, auf dem ſieben Arbeiter beſchäftigt waren. Zwei wurden tödlich ver⸗ letzt und ſtarben kurz nach dem Unfall. Die anderen kamen mit leichteren Verletzungen davon. * Hochwaſſer. Das Hochwaſſer in Ungarn richtet noch immer großen Schaden an. Die Orte Lugos und Czitza ſind vollſtändig verwüſtet. In Gattaja ſind 90 Häuſer eingeſtürzt. Zwei Perſonen und viel Vieh ſind ertrunken. * Verunglückte Touriſten. In der ſächſiſchen Schweiz ſind zwei Berliner Touriſten verunglückt. Ein Schüler Krauſe ſtürzte bei Poſchdorf ab und brach einen Oberam. Er wurde ins Schandauer Krankenhaus ge⸗ bracht. Ein zweiter Berliner ſtürzte im Schrammſtein⸗ gebiet ab und verletzte ſich erheblich. * Großfeuer. In Reſcht(Rußland) hat eine enorme Feuersbrunſt 500 Magazine mit Baumwolle, Zucker und anderen Waren eingeäſchert, ebenſo 12 Kara⸗ wanen⸗Depots. Ter Schaden beträgt 40 Millionen Mk. Auch mehrere Menſchen ſind dem Brande zum Opfer gefallen. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann Seckenheim. Gottesdienst⸗Ordnung. det evang. Kirchengemeinde. 1. Sonntap, 2. Juni. 1912. (Dreifaltigkeitsſonntag.) (Trinitatis.) 8 Uhr: Frühmeſſe. ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt ½10 Uhr Hauptgottesdienſt. ½½1 Uhr Kindergottesdienſt. 1 Uhr Chriſtenlehre. 1 Uhr Chriſtenlehre. ½2 Uhr Corporis⸗Chriſti⸗ Bruderſchaft mit Segen. 3 Uhr Verſammlung des Conſultorenvereins. ½4 Uhr Verſammlung des Jünglingsvereins. Gebe auf sämtliche vorrätige Hüte 10 Prozent Rabatt oder grüne Marken. Anna Jlli, Luisenstrasse 40. Junge ſchöne Stutfohle mit vorzüglicher Abſtammung(Abſtammungsſchein des preuß. Landgeſtüts) ſind preiswert zu verkaufen.(541 Zu erfragen bei Jul. Dannemann, Gr. Märzel⸗ ſtraße 15—17, Maunheim. zu ſchwer belaſteten Betondecke durch und ſturzten a Die beiden andern ſollen un⸗ Montag den 38. Juni, nachm. 3 Uhr findet im Ka- sinosaal Mannheim, R I, I ein Frischhaltungslehrvortrag mit praktischen Anleitungen für die welt- bekannten Weck schen Einkochapparate und Gläser statt. „Die längst bekannte Methode der Gewinnung von Fruchtſäften durch Dämpfen mit dem konkurrenzlos billigen neuen Weck Fruchtsaft- Selher wird eingehend behandelt“, Der Besuch des Vortrages ist vollstän- dig kostenlos und lade ich geehrte Inter- essenten hierdurch höflichst ein. Hermann Bazlen. 14 Das Grossh⸗ Domänenamt Mannheim verſteigert den diesjährigen Heugraserwachs wie folgt: 5 mittwoch, den 8. Juni d. J. vormittags 9½ AUhf im „Karpfen“ zu Sandhofen von 72 ha auf der Frieſenheimnk Inſel; Freitag, den 7. Juni d. J. und samstag, den“? Juni d. J. jeweils vorm. 9 Uhr im„Ochsen“ zu Brühl von 336 ha auf der Kollerinſel und im vorderen Koller, Ge markung Brühl.(531 Mannheim, den 28. Mai 1912. Groh. Vaomäuenamt. Tußbull⸗Geſellſchaft geckenheim 1898(E Am Sonntag, den 2. Juni 1912 Meitspiel unſerer la Mannſchaft gegen die 1 Mannſchaft der Fuß f ball⸗Vereinigung Bruchſal in Bruchſal. Abfahrt 120% 7 Friedrichsfeld(Bad. Bahn). Unſere Mannſchaft ſpielt n folgender Aufſtellung: f i Walter Arnold Schreiber Merklein Reuther E. Gropp* E. Friedel Größle J. Friedel Piſter Mus lee Erſatz: Schertel. . Auf unſerm Platz, morgen Nachmittag 3 Ahr Training 9 der I. und III. Mannſchaft. Vollzähliges Erſcheinen notwendig. Die Spielführer Heute Abend 8 Uhr 2 D gemütlſche Zusammenkunft. im Lokal. Der Vorſtand- Hanarienzucht⸗ und Uagelſchutz Verein 4 Seckenheim. Einladung. Wir laden unſere aktiven und paſſtwen Mitglieder zu der morgen Fonntag, den 2. 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Nach 88 1280, 1282 und im Weſenilichen gleich 8 Abf. 1 des alten Invalidenverſicherungsgeſetzes erliſcht e Anwartſchaft auf Rente, d. h. es werden die früher richteten Beiträge wertlos, wenn während zweier Jahre dem auf der Quittungskarte verzeichneten Ausſtellungs⸗ weniger als 20 Wochenbeiträge auf Grund der Ver⸗ rungspflicht oder der Weiterverſicherung oder weniger 140 Wochenbeiträge bei Selbſtverſicherung und ihrer Aiſetzung geleiſtet worden ſind. Nach F 46 Abf. 4 des alten Invalidenverſicherungs⸗ 1 daeezes lebt die Anwartſchaft wieder auf, ſobald durch Wfedereintreten in eine verſicherungspflichtige Beſchäfti⸗ zag durch freiwillige Beitragsleiſtung das Verſicherungs⸗ chältnis erneuert und danach eine Wartezeit von zwei⸗ g ige Beſtragsleiſtung das Verſicherungsverhältnis er⸗ ert haben. ür ach dem genannten Zeitpunkt treten allgemein und ſukerſonen. die von der Wohltat des Artikels 74 des gcc drangsgeſezes keinen Gebrauch gemacht haben, die 20 arfenden Vorſchriften der Abſätze 2 und 3 des 8 8g in Kraft, wonach Verſicherte, die über 60 Jahre alt d. das Wiederaufleben der Anwartſchaft nur bewirken nen, wenn bis zu ihrem Verluſt tauſend Beitragsmarken wendet waren u. Verſicherte im Alter von über 40 Jahren 11 freiwillige Beitragsleiſtung das gleiche Ziel nur er⸗ sten wenn ſie vor Erlöſchen der Anwartſchaft min⸗ dan us fünfhundert Beitragsmarken verwendet hatten und; in ach eine Wartezeit von fünfhundert Beitragswochen rücklegen. 8 iſt hiernach dringend geboten, daß die 5 40 Jahre alten früheren Verſicherten die ſicherung ſofort wieder aufnehmen. Mannheim, den 8. Mai 1912. Groh. gezirksamt Mannheim, Abt. Il. Beſchluß. Vorſtehendes brin bri ir hiermi i eingen bringen wir hiermit zur utlichen Kenntnis. Seckenheim, den 30. Mai 1912. gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Die Bekä pfung der Obſtmaden betreffend. Obſten, Anbetracht des immer ſtärkeren Auftretens der und aden(Kernobſtwickler Corpocapsa pomonella F.) gün 50 Hinweis auf die im vorigen Jahre erzielten auf 5 Fangreſultate empfehlen wir allen Obſtzüchtern Unge 5 angelegentlichſte, zur Bekämpfung dieſer Schäd⸗ „ e Inſektenfanggürtel anzulegen. Dieſe Je . delle güctel beſtehen in einfachſter Weiſe aus ca. 12 Hoͤhe eiten Streifen von Wellparpe, die in etwa Im legt mam Stamme des fruchtbehangenen Baumes ange⸗ m unte an ihrem oberen Ende gut feſtgebunden werden. vom—.—0 Teil dagegen ſucht man die Wellpappe etwas 5 N abzubiegen. Das Anlegen der Gürtel muß No 0 päteſteus Ende Juli beendet ſein. Von 8 ab nimmt man die Gürtel ab und vernichtet Jangenen Maden. ö as zum Anlegen der Gürtel erforderliche Wellpapier Kollen von 100 m Länge und 12 em Breite zu und koſte vorausſichtlich pro Rolle Mk. 1.65. 8 öff 1 Schmitt. Den einzelnen Gemeinden ſtellen wir zur Belehrung und Unterweifung über Art und Zeit des Anlegens der Gürtel auf Anſuchen den zuſtändigen Kreisbaumwart zur Verfügung. Mannheim, 28. Mai 1912. Kreisausſchuß 2 1 Mannheim: önig. Beſchluß. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur allge⸗ meinen Kenntnis gebracht mit dem Anfügen, daß Be⸗ ſtellungen längſtens bis 10. Juni 1912 bei uns zu veranlaſſen ſind. Seckenheim, den 24. Mai 1912. gürgermeiſteramt Volz Bekanntmachung. Die Verſicherung der Rindviehbeſtände hier, die Aenderung des Viehverſicherungsgeſetzes betr. Am Sonntag, den 2. Junſ er., hachm 3 Abt, fin⸗ det im Rathausſaale dahier eine Mitgliederverſammlung mit folgender Koch. Tagesordnung ſtatt. 1. Bekanntgabe des Geſchäftsberichts des bad. Vieh⸗ verſicherungsverbandes für das Jahr 1911. 2. Beſchlußfaſſung über die Bezahlung der Koſten für tierärztliche Behandlung und Heilmittel durch die Ortsanſtalt. Trotzdem bereits eine perſönliche Einladung ergangen iſt, laden wir die Rindviehbeſitzer hierdurch nochmals um pünktliches und vollzähliges Erſcheinen ergebenſt ein. Seckenheim, 1. Juni 1912. Ortsoſehversicherungsanstalt: Der Vorſtand. Der Schriftführer. Volz Schmitt — Bekanntmachung. Dieſer Tage gelangen die Wasserzinszettel pro 1912 zur Ausgabe. Die Zahlungstermine werden für diesmal entgegen dem Aufdruck wie folgt beſtimmt und ſind ge⸗ nau einzuhalten: das erste Viertel sofort das zweite Viertel am 1. August das dritte Viertel am 1. Oktober das bierte Viertel am 1. Dezember d. J. Etwalge Beanſtandungen ſind innerhalb 8 Tagen nach Empfang des Forderungszettels auf dem Rathaus Zimmer Nr. 7, vorzubringen. g Seckenheim, den 1. Juni 1912. Gemeinderat: Volz. Liedertafel Seckenheim. Koch. Morgen Sonntag, nachmittags punkt 3 Uhr Mitglieder- Versammlung. Wegen Wichtigkeit der Tagesordnung iſt das Er⸗ ſcheinen aller Mitglieder unbedingt erforderlich. Tages⸗ ordnung wird im Lokal bekannt gegeben. Der Vorſtand⸗ Vonder Reise Zuruek. Kar! Rühle, Zahnateſier. Todes-Anzeige. Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, meine innigstgeliebte Gattin, unsere treube- sorgte Mutter, Tochter, Schwester u. Schwä⸗ gerin Frau Barbara Schüssler geb. Weissling nach langem schweren Leiden, im Alter von 30 Jahren zu sich in die Ewigkeit abzurufen. Seckenheim, I. Juni 1912. 544 Die trauernden Hinterbliebenen. Familie Joseph Schüssler. Die Beerdigung findet morgen Sonntag nachmittags 5 Uhr statt. Gewerbe⸗Oerein Seckenheim. fel den 3. Juni, abends 8 Uhr, findet in der Monats- Versammlung ſtatt. Die Tagesordnung, die ſehr wichtig iſt, wird im Lokal bekannt gegeben und bitten wir unſere Mitglieder zahlreich zu erſcheinen. Der Vorſtand. Türnerbund„Jahn“ Seckenheim. Am Mittwoch, den 5. Juni, abends 9 Uhr, findet im Gaſthaus zum„Goldenen Hirſch“ Turnrats-Sitzung ſtatt. Hierzu ladet freundlichſt ein und bittet um pünkt⸗ liches Erſcheinen Der Vorſtand. Hundesport Seckenbeim. Morgen Sonntag, nachm 3 Uhr findet im Lokal „Zum Bierkeller“ unſere Monats- Versammlung Um pünktliches Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Ring- und Stemmklnb Feckenheim. ſtatt. Heute Famstag, den 1. Juni abends 8 Uhr im Lokal zum„Stern“ Versammlung wozu die Mitglieder freundl. eingeladen werden. Tagesordnung. Sporifeſt in Fulzbach. 4 9 Der Vorſtand. Morgen früh 8 Uhr Uebungsstünde. Irkimillige Aanifüts⸗Holonne Betkenheim. Morgen Fonntag, den 2. Juni, nachm. 3 Uhr findet in Neckurau(Neuer Rangierbahnhof) die Achluß⸗Mebung der Freiwilligen Fanitäts⸗Kolounen des Lezirks Mannheim ſtatt, wozu die Mitglieder mit Familien⸗ angehörigen, Freunde und Gönner unſerer Sache freund⸗ lichſt eingeladen ſind. 5 5 Abmarſch um 12 Uhr am Waſſerturm. Abfahrt Station Seckenheim 1250 Uhr. Morgens um 8½ Uhr Zu ſammenkunft in der Friedrichsſchule. Der Kolounenführer. willige Feuerwehr Fechenheim. a Heute gamstag, den 1. Juni, abends 7 8 Uhr Uebung wozu die geſamte Mauuſchaft pünkt⸗ lich u. vollzählig auszurücken hat. Die Hauptleute: Tranſier und Rudolph. Aadfahrer⸗Geſellſchaft Keckenhein. Margen gonntag, den 2. Juni findet unſer dies jähriger a Crühjahrs⸗Ausflug nach Schriesheim mit Muſik ſtatt. Abfahrt 1 Uhr. 5 Zuſammenkunft um 12½ Uhr im Lokal. i Der Varſtand. Heute Mittag 4 Uhr 5 Witrſt Schweinefleiſch.. pro Pfund 75 Pfennig. 542 H. Weissling, Friedr. 74. 2 ist im Schlossgarten 2 Nelle's Kinematograph aufgestellt und gibt Vorstellungen mit ganz neuen Bildern. Täglioh Programmwechsel. Es ladet zum Besuch höflichst ein Karl Nelle, 8 7 1 „ ir ęröſnen unseren Hachmifiags 3 Ahr Der Eingang befindet Slols vorldufα Mili Mar Kiſir he Z Mochen e. 12. 2. 5 0 N = 8— W . bauer neue. GIffiſchungs raum Ist eine wirtliche Sghens Urulghelt.“ D W 7 Tasere neue Aötellung 5 2 0 Mini 1 97. et. De N 8— W