4 Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. 1 dei freier Zuſtellung. 1 Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. 2 1 I. Elati. Mierzu ein 2. Blatt Zus. 6 Seiten. Letzte Nachrichten. * Fraukfurt a. M., 21. Juni. Das Luftſchiff waben“ iſt heute vormittag gegen halb 8 Uhr zu Höhenfahrt aufgeſtiegen. Es nahm die Richtung Wiesbaden und von dort über den Feldberg. Das fiſchiff bewegte ſich in Höhen von 1000 Meter. Die fahrt nach Frankfurt ging über Cronberg. Gegen b 10 uhr erfolgte die Landung glatt vor der Halle. * Köln, 21. Juni. Die in der Eigelſtein Thorburg ſbewahrte Kaiſerkette des Kölner Männergeſangver⸗ iſt mit anderen dort von dem Verein aufbewahrten netgegenſtänden heute nacht bei einem Einbruch ge⸗ hlen worden. N i N . Reichenberg i. V., 21. Juni. Der Lokomotiv⸗ * Morgner in Reichenberg, der Führer des Zuges der das Halteſignal überfuhr und dadurch das AAglück bei Gaſchwitz herbeiführte, wurde geſtern nach⸗ tag auf Veranlaſſung der Staatsanwaltſchaft in Un⸗ ſiüchungshaft genommen und in das Reichenberger mlesbericht eingeliefert. Morgner iſt verheiratet und er von 11 Kindern. g W Wien, 21. Juni. Das Abgeordneten lehnte glenfacher Abſtimmung einen Antrag des Sozialdemo⸗ nal Leuthner, über die Wehrvorlagen zur Tagesord⸗ i überzugehen, ab und beſchloß mit 268 gegen 97 en in die Spezialdebatte der Wehrvorlagen ein⸗ 8 Wien, 21. Juni. Die„Neue Freie Preſſe“ mel⸗ om Trieſt: Auf dem Monte Magiore, 500 Meter oe schutzhaus entfernt, iſt der Wagen Nr. 5 der ahalbenbahn, in welchem das Ehepaar Fiſcher aus 9 und ein Rittmeiſter ſaßen, in die Tiefe geſtürzt. Ehepaar Fiſcher blieb tot. Der Rittmeiſter iſt 0 verletzt und wurde durch die Rettungsgeſellſchaft as Schutzhaus gebracht. Die Leichen der beiden eute Fiſcher wurden nach Jeprinaee gebracht. Der Auffeur iſt AUnverletzt geblieben. Laboe, 21. Juni. Bereits kurz nach halb 2 Uhr bels erſte die große Yacht„Germania“ bei Laboe * Ziel. Wenige Minuten ſpäter folgte der„Meteor“. il Paris, 21. Juni. Außer der Meldung daß im um infolge der Wahlreformfrage eruſte Mein⸗ if, erſchiedenheiten ausgebrochen ſeien, die einzelne * Miniſter, darunter namentlich Bourgeois, zu Alaz, Demiſſion veranlaßt hätten, wurde in den Wan⸗ Acht gen der Kammer auch noch das ſenſationelle Ge⸗ errbreitet. daß Präſident Talſieres mit dem Se⸗ Amis blatt der Bürgermeisterämter Seckenheim, Ilvesheim, Heckarhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim Semenheim, Samstag den 22. Inn 1012 ieee——— natspräſidenten Duboſt über die Frage der Kammerauf⸗ löſung eine Unterredung gehabt habe. * Paris, 21. Juni. Aus Havre wird gemeldet: Die von dem Präſidenten der Compagnie Tranſatlankique getane Aeußerung, daß die Gelder zur Unterſtützung des revolutionären und antifranzöſiſchen Seemannsſtreiks aus unbekannter Quelle ſtammten, hat unter den einge⸗ ſchriebenen Seeleuten große Erregung hervorgerufen. Ju einer von ihrem Syndikat einberufenen Verſammlung wurde mit aller Entſchiedenheit betont, daß ſie nicht dit geringſte Geldſumme aus dem Ausland erhalten hätten, und daß die den Streikenden zugewendeten Unterſtützun⸗ gen ausſchließlich aus den Mitteln der Vereinigung der Seeleute und Hafenarbeiter ſtammen. * London, 21. Juni. Dem„Standart“ wird aus Arbeiterkreiſen geſchrieben: Die Entſcheidung der Ver⸗ einigung der Werftbeſitzer, die am Montag in Edinburg beſchloſſen haben, die Forderungen der Arbeiter auf einen Achtſtundentag und auf Erhöhung der Akkordlöhne abzulehnen, droht zu einer Kriſe in der Schiffsbauindu⸗ ſtrie zu führen, die ſich in der nächſten Zeit zu einem nationalen Streik entwickeln kann. Die Gewerkſchaften haben ſich ſeit einem Monat auf einen Lohnkampf vor⸗ bereitet. Es ſoll alsbald eine Umfrage bei den Gewerk⸗ ſchaften vorgenommen werden. Ueber deren Ergebnis be⸗ ſteht jedoch kein Zweifel. Es handelt ſich nur darum, wann der Streik beginnen ſoll, aber man glaubt allge⸗ mein, daß er nicht hinausgeſchoben werden kann, Beide Parteien haben ſich anſcheinend auf einen langen und erbitterten Kampf gefaßt gemacht. Der Streik werde ſofort 500 000 und ſpäter eine weitere halbe Million Arbeiter betreffen. * Paris, 21. Juni. Ein Funkenſpruch aus Fez vom 19. beſtätigt, daß die Kolonne Geuraud am Tana⸗ fluß mehrere heftige Scharmützel zu beſtehen hatte. Die Franzoſen hatten im ganzen 12 Tote, darunter einen Leutnant, und 10 Verwundete. Den Marokkanerr wurde durch franzöſiſche Artillerie große Verluſte zu⸗ gefügt. General Geuraud beauftragte ſeine Truppen. die Dörfer und Getreidefelder der aufrühreciſcher Stämme zu verbrennen, da es das einzige Mittel ſei ſie zu unterwerfen. N * Chicago, 21. Juni. Der republikaniſche National konvent hat ſich auf heute vertagt, da die angefochlenen Delegiertenwahlen noch nicht erledigt ſind. Es geht da⸗ Gerücht, Rooſevelt werde im Konvent erſcheinen. Rooſe velt ſagt in einer langen Erklärung, er hoffe, die ehr lich gewählte Mehrheit des Konvents werde ſofort di Reinigung der Delegiertenliſten von den unehrlich Ge wählten fordern. Falls dies nicht geſchehe, hoffe er, di ehrlich Gewählten würden die weiteren Beziehungen zun Konvent abbrechen. Falls die ehrlich Gewählten di, Leitung ſelbſt übernehmen und ihn nominieren würden nehme er an. Falls einige Deleaierte ſich ſcheuen ſollten * ehenheimer Hnzeiger, Nuesheimer HAmzeiger, neharhauser Zeitung, Edinger Zeitung Infertionspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchlußt Nr. 16. 5 12. Jahrgang einen ſolchen Standpunkt anzunehmen, die übrigen ihn aber nominieren würden, werde er gleichfalls annehmen. Er habe dem Volk keinen Lohn für die ihm im Wal kampf geleiſteten Dien d= zu Lerſprechen. e 5 Die Lage des badiſchen Staatshaushalts. Nachdem nunmehr dem Landtag auch der in Aus⸗ icht geſtellte zweite Nachtrag zum Budget zugegangen iſt, wird ſich der Abſchluß des Haushalts der allgemeinen Staatsverwaltung für 1912⸗13 folgendermaßen geſtalten: Die ordentlichen Ausgaben betragen jährlich 99 478 383 Mark, die ordentlichen Einnahmen betragen jährlich 102 832 730 Mark, Ueberſchuß an ordentlichen Einnahmen jährlich 3 354347 Mark und für 1912 und 1913 zuſammen 6 708 649 Mark. Die außerordentlichen Ausgaben für 1912⸗13 betragen 11361900 Mark, die außerordentlichen Einnahmen betragen 1211 240 Mark, demnach Mehrbetrag der außerordentlichen Ausgaben für 1912-13 10 150 660 Mark. Hiernach ergibt ſich ein Fehl⸗ betrag für 192113 von 3 441 966 Mark; dazu für auf⸗ rechterhaltene Reſtkredite des außerordentlichen Etats der Haushaltperiode 1910⸗11 2817727 Mark. Somit be⸗ läuft ſich der Fehlbetrag im ganzen auf 6 259 693 Mark. Hiervon können aus dem am letzten Dezember 1911 im umlauefnden Betriebsfonds vorhandenen Ueberſchuß ge⸗ deckt werden 4572 610 Mark. Der Reſt mit 1687083 Mark wäre, ſoweit er nicht aus Einnahme⸗Ueberſchüſſen, die im Laufe der Haushaltsperiode erwirtſchaftet werden, beglichen werden kann, durch einen außerordentlichen, in den folgenden Jahren wieder zu erſetzenden Zuſchuß aus der Amortiſationskaſſe zu decken. Gegenüber dem im vorläufigen Finanzgeſetzentwurf veranſchlagten Fehlbetrag, für den Deckung aus den Er⸗ übrigungen früherer Jahre nicht vorhanden iſt, von 2 583 798 Mark, ergibt ſich hiernach eine Verbeſſerung von nur 896 715 Mark, obwohl durch das Lotteriegeſetz und das Geſetz über die Einführung eines Zuſchlags zur Reichserbſchaftsſteuer neue Einnahmen geſchaffen wor⸗ den ſind, die ſich für die beiden Jahre 1912 und 1913 auf 1787000 Mark belaufen. Da aber in dem zweiten Nachtrag dieſe neuen Einnahmen auch neue oder erhöhte Ausgaben im Nettobetrag von 1445 168 Mark gegen⸗ überſtehen, ſo verbleibt ſchließlich noch eine reſtliche Mehr⸗ einnahme von 341832 Mark. Der Unterſchied zwiſchen dieſem Betrag und der oben erwähnten Verbeſſerung des Abſchluſſes des endgültigen Entwurfs des Finanz⸗ gſeetzes mit 554883 Mark erklärt ſich im weſentlichen dadurch, daß die Rechnung des Jahres 1911 um dieſen Betrag günſtiger abgeſchloſſen hat, als zur Zeit der Auf— ſtellung des vorläufigen Finanzgeſetzentwurfs angenom⸗ men wurde. Der Engel von Blagovensk. 8 Roman von Walter Urban. 3 ö(Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) 9 ini, er Feldwebel nahm ihre Hand und drückte ſie g.„Ich verſpreche es.“ . Nes komm ganz nahe zu mir, daß ich es dir ins M flüſtere.“ Di Tobrilukoff ſtolperte mehr, als er ging, zu ihr und eigte nd mit lautem Klirren praſſelte das große Tee⸗ Leinen Kopf zu ihren Lippen. nel wafſiti, mein lieber Waſſilij,“ flüſterte die ſchöne bartelin,„kannſt du noch acht Tage, acht kurze Tage alen e ace,— dann bin ich deine Braut vor euten.““ i eld, Ein dumpfer Laut kam aus der Bruſt des vor er zenſchaft zitternden Mannes, und wie ein Tier wollte letzt auf ſie werfen.„Jetzt ſchon biſt du mein, Sonja, 8 ſchon,“ keuchte er und riß das Mädchen an ſich. ls Da ſchnellte Sonjas Arm blitzſchnell über den Mit aus dem Dobrilukoff getrunken, auf die Diele. autem Aufſchrei fuhr Olga von ihrem Lager auf. Arnüchtert fuhr Dobrilukoff zurück. g A iſt nichts, Olgachen, mein Kind,“ rief Sonja er Ate auf die Kleine zu,„ſchlaf nur weiter, der i Feldwebel hat nur ſein Teeglas zerſchlagen.“ u Ter Herr Feldwebel iſt aber dumm,“ ſagte das b 5 blaftrunken und wälzte ſich auf die andere Seite. ukoff Ua hatte ihr Lächeln wiedergefunden. Dobri⸗ chert auerte beſchämt am Boden und klaubte die und wen auf Er ſchnitt ſich die Finger blutig dabei ſcar ſelbſt ſo rot im Antlitz wie das Blut, das Vonf⸗ Hand hervorquoll. Waſſ ma ſah das Blut und lachte.„Du kühlſt ab, ſcherzte ſie.„Schön hältſt du dein Ver⸗ Linereihe mir, Sonja,“ bat Dobrilukoff und ſog ELinger. Ich wußte gar nicht, wo mir der Kopf ſtand vor Freude. Iſt es denn wirklich wahr, Sonja?“ f Das Mädchen nickte ernſthaft.„Zweifle nicht daran, Waſſilij,“ ſagte ſie.„Komm her, wenn du brav biſt, ver⸗ binde ich deine Finger.“ Sie nahm aus ihrem Nähkörbchen einen Leinwand⸗ ſtreifen und wickelte den blutenden Finger ſorgfältig ein. „So,“ ſagte ſie,„die Wunde iſt die Strafe für dein Ungeſtüm. Waſſilij, ich fürchte mich ja vor dir, wenn wir das erſtemal allein ſein werden.“ 3 „Sonja, geliebtes Mädel,“ flüſterte Dobrilukoff,„ich will recht gehorſam ſein, wie du es willſt. Nur mache es wahr, Sonja, halte Wort. Wie ein Hund will ich alles tun, was du von mir willſt.“ Sonja umſchlang ihn und gab ihm einen Kuß. „Geh' jetzt, mein lieber, dummer, verliebter Wiſſilij, und träume recht ſüß von deiner Sonja.“ Damit ſchob ſie ihn zur Tür hinaus. N „Noch ein Wort,“ flehte der Soldat,„Sonja, freuſt du dich auch ſo wie ich?“ „Narr du,“ erwiderte das Mädchen.„Vielleicht noch mehr als du.“ 5 Glückſelig ſtampfte Dobrilukoff über den Hof. War das doch ein herrliches Mädchen, ſeine Sonja. In acht Tagen, lieber Gott, wenn's nur diesmal wahr wäre, betete der arme Junge, und warf ſich in Pelz und Mütze in der Wachſtube auf ſeine Matratze. Sonja hatte hinter ihm die Tür ins Schloß ge⸗ worfen und den Schlüſſel zweimal umgedreht. Dann legte ſie die ſchwere Kette vor und trat mit einem tiefe Aufatmen ins Zimmer zurück.. g „Leo,“ flüſterten ihre Lippen,„ich bin der treu blieben, mein ſüßer Leo!“ Ihre Augen glänzten und ſie freute ſich ihres Sieges über den verliebten 9 Jetzt fühlte ſie wieder deutlich, daß ſie den Grafen aufrichtig liebte. Aber zugleich befiel ſie ein Gefühl tiefer Angſt. Ihr war, als ob ſie nicht mehr zaudern dürfe, als ob es höchſte Zeit ſei, mit Leo zu fliehen. Welche Hinderniſſe wenn ſie ihm entſchlüpfte. Schwer fiel ihr aufs Herz, ob es ihr gelingen werde, den Vater zu ihrem Plan zu bekehren. Je länger ſie darüber nachdachte, deſto abenteuerlicher er⸗ ſchien hir dieſer Plan. Und doch hatte ſie das Ehren⸗ wort Leos, ſie zu ſeiner Frau zu machen. Aber— wenn er erführe, vorher noch, ehe ſie vom Popen in Koroneſch getraut wurden, daß das Ganze eine ge⸗ ſchickte Komödie geweſen war! Hier brach der Gedankengang Sonjas plötzlich ab: rieſengroß trat an ſie die Frage heran, ob ſie der Graf auch wirklich liebe. Und plötzlich fühlte Sonja, daß ſie über die Sucht nach Glanz und Reichtum, nach Titel und Namen, auf dem Wege, auf dem ſie gefälſcht, betrogen und belogen hatte, unmerklich hinübergeglitten war in eine tiefe Leidenſchaft für Leo, daß ſie Abſcheu vor Do⸗ brilukoff empfunden hatte, weil ſeine Liebesraſerei etwas Reines, Edles in ihr, das ihr bisher unbekannt geweſen, beſchmutzen wollte. „Tränen, heiße Tränen traten in die Augen der ſchönen Sünderin, und ſie ſank nieder vor dem Bettchen ihres kleinen, unſchuldigen Schweſterchens. „Leo, Deo,“ flüſterten ihre Lippen,„wirſt du es mir verzeihen können? Ich tat ja alles aus Liebe, aus wahrhaftiger Liebe zu, dir, J wahr mir Gott helfe.“ Als Dobrilukoff nachts 12 Uhr mit ſeinen Sol⸗ daten frierend und verſchlafen über den Hof marſchierte, ſah er noch Licht in den Feuſtern Sonjas. Ein glückliches Lächeln flog über ſein Geſicht. Was hatte ſie doch beim Abſchied geſagt, ſeine Sonja?„Vielleicht freue ich mich mehr als du!“ Gewiß konnte ſie nicht ſchlaſen, dag ſüße Kind. 8 5 5 Als er zurück zur endgiltigen Ruhe in die Kaſerne eilte, war Sonjas Zimmer ſchon dunkel.(Ftſ. fat.) 3 JJ777FCCCͤã ãĩ2:ẽ 8 ————— Für die Eiſenbahnbetriebsverwaltung iſt im Haupt⸗ voranſchlag der Einnahmeüberſchuß berechnet auf jährlich 30 333 900 Mark und nach Berückſichtigung eines Ab⸗ ſtriches unter Titel 6 mit jährlich 40000 Mark auf 30 373 900 Mark. Werden hiervon die Mehrausgaben laut Nachtrag 1 mit jährlich 603 000 Mark und laut Nachtrag 2 mit jährlich 758 900 Mark, zuſammen 1361900 Mark, abgezogen, ſo verbleibt ein jährlicher Einnahmeüberſchuß von 29 612000 Mark, das ſind 1321 900 Mark weniger als nach dem Hauptvoranſchlag. Der Fehlbetrag bei der Bodenſeedampfſchiffahrt mit urſprünglich 8310 Mark, erhöht ſich infolge des 1. Nach⸗ trags um 1000 Mark, ſomit auf 9310 Mark. Der Voranſchlag des Eiſenbahnbaues mit einer ur⸗ ſprünglichen Reinausgabe von 63 549 917 Mark wird durch den Abſtrich der Anforderung für den Bahnhof in Pfullendorf ermäßigt um 60 000 Mark, dagegen erhöht um die Anforderungen im 2. Nachtrag mit 692 400 Mark, ſonach reſtlich erhöht um 632 400 Mark. Die Reinaus⸗ gabe beträgt hiernach 64182 317 Mark. J N Politiſche Ueberſicht. Deutſches Reich. * Eine Reichstagserſatzwahl. Bei der Reichs⸗ agserſatzwahl im Wahlkreis Hagenow⸗Gre esmühlen er⸗ hielt Pauli(K.) 6130 Stimmen, Sivkovich(F. V.) 6580 ind Kober(Soz.) 4065 Stimmen. Es findet Stichwahl zwiſchen Pauli und Sivkovich ſtatt.— Pauli hatte bei den allgemeinen Stichwahlen im Januar dieſes Jahres mit 9865 Stimmen gegen Kober, der 8755 Stimmen auf ich vereinigte, das Mandat erobert., nachdem bei der Hauptwahl auf ihn ſelber 7063, auf den Sozialdemokra⸗ ten 6151 und auf den Fortſchrittler 6140 Stimmen ge⸗ fallen waren. Nach dem Ausfall der Neuwahl— ſie wurde bekanntlich durch die Kaſſierung des Pauliſchen Mandats notwendig— darf man Seminaroberlehrer Sivkovich wohl ſchon als Nachfolger des Grafen Bothmer anſprechen, der im Jahre 1907 den Wahlkreis für den entſchiedenen Liberalismus gelang. * v. Kiderlen⸗Wächter. Exzellenz v. Kiderlen⸗ Wächter ermächtigte das Depeſchen⸗Bureau Herold zu der Erklärung, daß die Pelersburger Nachricht der Wie⸗ ner Neuen Freien Preſſe, wonach der Staatsſekretär dem⸗ nächſt in Petersburg eintreffen werde, als unrichtig zu bezeichnen iſt. Der Papſt und die chriſtlichen Gewerkſchaf⸗ ten. Dem Wunſche des Papſtes, daß die Auseinander- ſetzung zwiſchen den chriſtlichen Gewerkſchaften und dem Berliner Verbande katholiſcher Arbeitervere! aufhören möchten, haben ſich die chriſtlichen Gewerkſchaften und die hinter ihnen ſtehenden Zentrumsblätter ſofort gefügt. Der Berliner Verband tut desgleichen. Er teilt in der „Germania“ mit, daß die Nummern der Zeitſchriften „Der Arbeiter“ und„Frauenarbeit“, welche das Datum vom 23. Juni tragen, beim Bekanntwerden des päpſt⸗ liſchen Wunſches, Preßäußerungen und Polemiken über die ſchwebenden Gewerkſchaftsfragen zu unterlaſſen, be⸗ reits gedruckt und zum größten Teile verſandt waren; andernfalls hätten einige darin enthaltene Abwehrartikel ſelbſtverſtändlich keine Aufnahme mehr gefunden. en. FH Der römiſche Korreſpondent der Perſeveranza will zus beſter Quelle erfahren haben, daß in allernächſter Zeit eine neue internationale Friedens vermittlung er⸗ öffnet werden ſoll. Die letzten Kämpfe in Lybien würden den Mächten dazu dienen, der Pforte die Zweckloſigkeit weiteren Widerſtands darzutun. Die Frage der Inſeln im Aegäiſchen Meer könnte nur in der Form gelöſt werden, daß eine beſondere autonome Vereinigung der Inſeln unter der Aufſicht Italiens gebildet würde. Die Türkei würde für dieſen Verluſt durch einen großen Geldbetrag entſchädigt.— Nach einer Meldung des Ec⸗ lair aus Rom ſind dort aus Philippopel Nachrichten eingetroffen, wonach auf der türkiſchen Flotte eine neue Revolte ausgebrochen iſt. Die Meuterer hätten den Kom⸗ mandanten des türkiſchen Geſchwaders erſtochen. Ein türkiſches Torpedoboot habe dann jedoch die Führer der Bewegung gefangen genommen und nach Konſtanti⸗ nopel gebracht, wo ſie ohne jeden Urteilsſpruch hinge⸗ richtet worden ſein ſollen. 5 f . 2 Eüglans. g Als Mittwoch nachmittag Lloyd Georges in der Caxton⸗Hall einen Nationalbazar eröffnet hatte, wurde er von Suffragettes überfallen und zur Tür hinausge⸗ ſtoßen Eine der Weiber packte ihn beim Arm, eine andere verſuchte ihm den Hut einzutreiben. Die Saal⸗ diener mußten den Miniſter aus den Händen der Me⸗ gären befreien. 55 Amerika. e Auch der zweite Tag des republikaniſchen National⸗ konvents in Chicago hat die einſchneidende Abſtimmung über die Präſidentſchaftskandidatur noch nicht gebracht. Die Nomination des Kandidaten iſt nicht vor Freitag zu erwarten. Der Wunſch nach Aufſtellung eines Kom⸗ promißkandidaten bei der republikaniſchen Partei hat zugenommen. Als Perſönlichkeit dafür wird der bis⸗ herige Richter beim oberſten Gerichtshof, Hughes, ge⸗ nannt.— Lokales. Seckenheim, den 22. Juni. — Die Rheinauer Eingemeindungs frage in der gudgetkemmiſſten. Die Einverleibung der Rheinau zur Stadtgemeinde Mannheim wurde geſtern von der Juſtiz⸗ und Verwaltungskommiſſion der 2. Kammer ein⸗ gehend beraten mit dem Ergebnis, daß die Annahme der Vorlage als geſichert gelten kann. — Das Sezirks-Geſangsfeſt der Cäcilienvereine des Dekanats Weinheim findet nächſten Sonntag, den 23. ds. Mts. in unſerer Gemeinde ſtatt. Das Hochamt wird am Vormittag durch den Hoch w. Herrn Bezirks ⸗ präſes eelebriert, wobei der hieſige Kirchenchor eine vier⸗ ſtimmige Meſſe von Aug. Wiltberger vortragen wird. Am Nachm bach, Ilvesheim, Ladenburg, Laudenbach, Neckarhauſen und Sandhofen eintreffen, um ſich an dem Feſte zu be⸗ teiligen. Um ½2 Uhr findet in der Kirche eine kurze ſakramentale Andacht mit Predigt des Hochwürdigen Herrn Bezirkspräſes ſtatt, worauf dann die einzelnen Chöre je einen Teil einer 4ſtimmigen Meſſe und einen ſolchen aus einer Choralmeſſe, ſowie ein Magnificatlied vortragen. Hieran ſchließt ſich dann im Saale der Schloßwirtſchaft eine gemütliche Zuſammenkunft der anweſenden Vereine. Dabei wird dann jeder derſelben auch ſein Können im weltlichen Geſang zeigen. Wir begrüßen hiermit unſere Gäſte aufs freundlichſte und laden die Sangesfreunde, ins⸗ beſondere die Freunde des kirchlichen Geſanges zu dieſen Veranſtaltungen ein. 5 Die längsten Tage. In den längſten Tagen ind wir ſeit dem 19. Juni angekommen. Sie erſtrecken ſich bis zum 23. Juni. Denn ſowohl am 19. Juni wie am 20., 21., 22. und 23. Juni geht die Sonne 5 Uhr 55 Min. auf und 8 Uhr 28 Minuten unter. Der 24., 25. und 26. Juni aber bringt ſchon eine Ab⸗ nahme der Tagesdauer, allerdings nur um eine Mi⸗ nute, denn an dieſem Tage geht die Sonne zwar auch 8 Uhr 28 Minuten unter, aber nicht 3 Uhr 55 Min. ſondern 3 Uhr 56 Min. auf. f Aus Nah und Fern. * Karlsruhe, 19. Juni. Der bayeriſche Miziſter⸗ präſident Frhr. v. Hertling, der geſtern mittag kurz nach 12 Uhr in Begleitung des Geſandten Grafen v. Moy hier eintraf, wurde heute abend halb 8 Uhr vom Großherzog in Audienz empfangen. Anſchließend fand um 8 Uhr bei dem Großherzogspaar im Palais Tafel ſtatt. Der Karlsruher Zeitung zufolge hat der Großherzog dem bayeriſchen Miniſterpräſidenten Frhrn. v. Hertling bas Großkreuz des Ordens Bertholds J. verliehen. () Kehl, 20. Juni. Der Streik der Bauarbeiter dürfte nach dem bisherigen Stande der Verhandlungen bald beigelegt ſein. Die Unternehmer haben den Tarif auf 53 Pfg. für Maurer und 42 Pfg. für Bauhilfs⸗ arbeiter je für die Stunde erhöht. Die Maurer und Ar⸗ beiter ſind bereit, das Angebot anzunehmen und nach Vollziehung des neuen Tarifs durch die Unternehmer die Arbeit wieder aufzunehmen.— Eine hieſige Frau goß in einen brennenden Spiritusapparat Spiritus nach, wobei die Flaſche mit dem Spiritus explodierte. Die unvorſichtige Frau erlitt dadurch ſchwere Brandwunden. ( Hauſach, 20. Juni. Durch ein proviſoriſches kirchliches Geſetz wurde verordnet, daß die evangeliſche Diaſporagenoſſenſchaft Hauſach von nun an eine die Gemarkung der politiſchen Gemeinde Hauſach umfaſſende evangeliſche Kirchengemeinde bildet. Die neue Kirchen⸗ gemeinde wird dem evang. Kirchſpiel Wolfach als Filial⸗ gemeinde zugewieſen. () Vom Oberrhein, 20. Juni. Für die Aus⸗ nützung der Waſſerkräfte des Rheins ſind nebſt den be. ſtehenden und im Bau begriffenen Werken noch zwe Anlagen vorgeſehen, nämlich in Niederſchwörſtadt mi 44 000 und Waldshut mit 26 000, zuſammen 70000 P. S. Im geſamten würden dann auf der Strecke Angſt⸗ Waldshut 173 000 P. S. gewonnen, indem Rheinfelden Augſt⸗Wyhlen und Laufenburg zuſammen 103000 P. S erzeugen können. Augſt⸗Wylen wird noch im Jahr 1912 Laufenbura im Jahr 1914 eröffnet werden. f Karlsruhe, 21. Juni. In den„Blätkern des Bad. Frauenvereins“ leſen wir: Auf Wunſch der Großherzogin Luiſe mache ich(die Einſenderin) ſeit einiger Zeit den Verſuch, die Säuglingsfürſorge in die Vororte, in die kleinen Städte und Landgemeinden der Umgebung Karls⸗ ruhes auszudehnen. Die Hauptaufgabe der Säuglings⸗ fürſorge beſteht in der Belehrung und Beratung der Mütter über Ernährung und Pflege der Kinder. Man muß dabei die verſchiedenſten Wege ſuchen. Zuerſt hielt ich Belehrungsabende ab, in denen ich den Frauen über das Lager des Kindes, die Kleidung, das Baden, die Er⸗ nährung, das Kochen der Milch und die Reinhaltung der Milchgefäße ſprach. Ich zeigte ein Modellbettchen aus Kiſtenholz, billigſt hergeſtellt, was großen Beifall fand, ferner durfte jede Mutter Schnittmuſter zu Kleidchen, Röckchen uſto. nehmen. Ich hatte dabei den Eindruck, als ob die zahlreich erſchienenen Frauen mit Intereſſe den Ausführunegn folgten. Aber vor allem ſind es die Haus⸗ beſuche, durch die man ſich das Vertrauen der Frauen erwerben muß. Man kommt als beratende und helfende Schweſter, ſucht natürlich dabei den Schein eines Kon⸗ rollbeſuches zu vermeiden. Erſt in der Häuslichkeit er⸗ 115 25 den rechten Einblick, wie eine Mutter das Kind egt. N B In hartem Kampfe ſteht man hier mit Aberglaube und Unwiſſenheit. Meiſtens finde ich das jüngſte Kind in der kleinen mit Dampf erfüllten, ungelüfteten Küche, dicht am Herd liegend. Iſt ein Kind erkrankt, ſo werden zuerſt alle Nachbarinnen, Tanten und Großmütter um ihren wohlgemeinten Rat gefragt und meiſt wird erſt dann ein Arzt zugezogen, wenn es zu ſpät iſt.— Um nun jeder Frau Gelegenheit zu geben, unentgeltlichen ärztlichen Rat für ihr Kind bis zum vollendeten 2. Lebensjahr ein⸗ zuholen, dient als Hauptmittel die Mutterberatungs⸗ ſtunde, die alle 14 Tage in einem von der Gemeinde zur Verfügung geſtellten Raum ſtattfindet. Es wurden ſolche bis jetzt in 4 Orten eingerichtet und die 5. wird eben⸗ falls bald in Benutzung kommen. Die Auslagen für die dazu nötigen Gegenſtände wie Schrank, Kinderwaage, Kiſſen betragen 80—100 Mark. und werden entweder von den betr Frauenvereinen, dem Landesausſchuß für Säug⸗ lingsfürſorge oder von den Gemeinden ſelbſt beſtritten. Sehr gute Erfahrungen mache ich in der Hinzuziehung der Hebammen zu den Beratungsſtunden. Sie übernehmen in denſelben das Wiegen der Kinder, erhalten Intereſſe für die Fürſorgetätigkeit und werden zu einer etwas ſtren⸗ geren konſequenten Beratung der' Wöchnerin für ihren Säugling angehalten. Sie lernen ferner manches, was ihnen vorher in der Säuglings⸗ und Kinderpflege fremd war. Es iſt eine Freude, wahrzunehmen, daß die Beſu⸗ cherzahl in der Beratungsſtunde zunimmt, einen Beweis, daß die Frauen die Einrichtung ſchätzen lernen. 9 werden noch die Cöeilienvereine von Hems⸗ Neues aus aller Welt. Flug des 3. 1 nach Königsberg. Ende nächſt Woche wird das in Metz ſtationierte Miltärluftſchi ſchiff dauernd ſtationiert bleibt. 1 » Fabrikeinſturz. In Bühl bei Gebweiler(El ſaß) hat ſich ein ſchweres Unglück ereignet. Während des Betriebs ſtürzte aus bis jetzt unbekannter Urſache der Dachſtuhl und das obere Stockwerk eines Seitengebäudes der Manufakturwarenfabrik ein. 60 Arbeiter wurden unter den Trümmern begraben. 4 von ihnen ſind tot, 25 ſchwer verletzt. * D⸗Zug⸗Dieb. Zahlreichen Diebſtählen in Berlin⸗ Dresdener T⸗Zügen iſt man in letzter Zeit auf die Spur gekommen. Viele Reiſende ſtellten bei ihrer Ankunft in Dresden feſt, daß ihnen während der Fahrt die Brief⸗ taſchen mit erheblichen Geldbeträgen und Dokumenten ge⸗ ſtohlen worden waren, ohne daß es gelang, eine Spur der Täter zu ermitteln. Durch die Vorſicht eines Leih- amtstaxators iſt es jetzt aber gelungen, in Dresden einen jungen Mann zu verhaften, der einen im D-Zug ge⸗ ſtohlenen Ueberzieher verſetzen wollte. Der Feſtgenom' mene hat ein Geſtändnis abgelegt. Er iſt ein ſchon wiedet⸗ holt in Berlin, München und anderen Großſtädten er⸗ 11 3. 1 die Fahrt nach Königsberg antreten, wo das Luft- — 2 2 „c heblich vorbeſtrafter Drogiſt, der in der letzten Zeit ſeinen 1 5 Unterhalt durch Eiſenbahndiebſtähle be⸗ ſtritten hat. ausſchließlich * Verurteilter Räuber. Der anarchiſtiſche Räu“ ber Patucelli, der am 15. Februar in Boulogne(Frank: reich) mit einer Tynamitbombe einen Juwelierladen ſprengte und aus dem Schaufenſter Schmuckgegenſtände geſtohlen und dann bei ſeiner Verfolgung auf die Menge geſchoſſen hatte, wurde von den Geſchworenen ſchuldig 2 gefunden und zu lebenslänglichem Zuchthauſe verurteilt Der Räuber nahm die Verurteilung mit höhniſchem Lächeln auf. e Schüler und Schülerin. Wie die Blätter aus Hanau melden, wurden auf dem dortigen Weſtbahn ho zwei Schülerinnen des engliſchen Inſtituts in Augsburg aufgegriffen, die von Augsburg durch einen Schülel der dortigen Oberrealſchule, Sohn eines Strafanſtaltsoberaufſehers, entf Götz und der Tochter des Reſtaurateurs Lendle. Das namens Wiorowsky, dem ührt worden ſind. Es handelt ſich um die Tochter des Stückreviſor? eine der Mädchen unterhielt mit dem Oberrealſchüler ein 1 1 Liebesverhältnis, das ihre Eltern nicht billigten. Da raufhin überredete der Oberrealſchüler das Mädchen, mit ihm zu entfliehen. Es hob ſein Sparkaſſenguthabel in Höhe von 220 Mk. ab, worauf die drei von Augs⸗ burg nach Frankfurt fuhren. Dort nahm W. die 22 Mark des Mädchens an ſich und fuhr in einem Auth nach Offenbach mit der Erklärung, beide Mädchen möch, ten nach Hanau fahren, dort werde er eintreffen. iſt aber nicht in Hanau eingetroffen, ſondern, wie die ol, f zei feſtgeſtellt hat, nach Hamburg weitergefahren. 0 will er, wie die beiden Mädchen angeben, mit dem Viktoria Luiſe, das am 30. Juni nach China fährt abreiſen. In ſeinem Beſitz befinden ſich noch weiter 200 Mk., die er ſeinem Vater entwendete. In Augs burg hatte man erſt geglaubt, beide Mädchen ſeien von einem Mädchenhändler entführt worden. 5 e Ein verſchwundener Graf. Seit Ende vorigen Woche iſt Graf Alexander v. Welsburg, der von ſeine Landſitz Woollas Hall, Worceſter, nach London gekoll men war und in einem Hotel Wohnung genommen hatte purlos verſchwunden. Am Donnerstag morgen 1 gieß er das Hotel, um einen Freund zu veſuchen n iſt ſeitdem nicht mehr geſehen worden. Sein Verſchwinden erregt überall großes Aufſehen. Graf Welsburg it ke raf. Sein Vater iſt der Herzog Eli. gewöhnlicher bon Oldenburg, der dieſen Namen für ſeinen Sohn 134 für die Dauer ſeiner Minderjährigkeit wählte. Der n Jahre alte Graf erfreute ſich der beſten Geſundheit. En Selbſtmord erſcheint ausgeſchloſſen. Vielmehr iſt er wal ſcheinlich einem Verbrechen zum Opfer gefallen. 1 3 Nachforſchungen der Polizei waren bisher ergebnislo Ein Kaſſenbote beraubt. In Barcelona auf einen Kaſſenboten ein Raubüberfall verübt worden, der an die Taten der Pariſer Automobilverbrecher. innert. Wie gemeldet wird, wurde dort ein Ban 9 der eine Summe von 400 000 Mark bei ſich hatte, 4 dem Augenblick, als er in die Bank eintreten wol von zwei Verbrechern, die ihm auf Motorrädern geo, waren, von hinten überfallen und ſeiner Taſche beram Die Verbrecher gaben auf die ſie verfolgende Volksmeng, mehrere Schüſſe ab, ohne jedoch jemand zu verleen, Der Polizei gelang es, einen von ihnen zu verhafſch, während der andere mit dem geraubten Geld entflo, Der Verhaftete wurde von der Volksmenge faſt 2 geſchlagen. le „ Begnadigung. Der 181ährige Schloſſergeſih, Richard Zarniſch aus Naundorf bei Forſt hat am nen Juli 1911 beim Baden in der Neiße bei Briesnigk ſer 18jährigen Kameraden, den Schloſſergeſellen Max Wer, reſchk durch Hammerſchläge getötet und die Barsch, des W. geraubt. Am 18. Oktober 1911 wurde 3. eil Schwurgericht in Guben zum Tode verurteilt. Die bg. Reichsgericht beantragte Reviſion wurde verworfen. au; wurde inzwiſchen zur Beobachtung ſeines Geiſteszuſtee des nach Moabit übergeführt. Der Kaiſer hat nud gt Raubmörder zu lebenslänglichem Zuchthaus begna Tie e Ehetrennung der Gräfin Montignoſo. End Komödie im Hauſe Toſelli hat jetzt ein vorläufiges 9 n Wie aus Rom gemeldet wird, erſchienen eiden Ehegatten Toſelli in ſchönſter Eintracht vo l Trennung ausgeſprochen, worauf die Gräfin ve ö Meſtro zum allgemeinen Erſtaunen in größter He 1 10 0 3 te/ 15 är e 222—————— r——— 22— Sr ——— 1 mei klär ſeellcalten abgelehnten Verſicherungen wiederholt zur N Aimeitſen Kenntnis und machen insbeſondere auf Ziffer 6 boch Anträge auf Aufnahme in die Verſicherungsgemeinſchaft S — ol bobend f deren Geſellſchaften— Bad. Feuerverſicherungs⸗Bank detragſt ſumtatragſteler ſteht es jedoch frei, ſeinen Antrag auch nzureich n 1 de— Die in Baden zugelaſſenen, der Vereinigung e nich e u, für die erſten 3 Jahre auf Grund der Prämien- 8. 5 ber zinſchaft ſind von dem Verſicherungsnehmer ſelbſt in dem Dorfe Sameon verübt worden. Ein Bauernknecht namens Frement vergewaltigte ein 11jähriges Mädchen und tötete es dann. er Mörder wurde verhaftet, fach- em er von der wütenden Bevölkerung beinahe gelyncht worden wäre. »Mordtaten. Ein beſchäftigungsloſer Burſche na⸗ mens Rinczi hat nachts in der Etvoesgaſſe in Budapeſt ein Dienſtmädchen ermordet und ihr Sparkaſſenbuch ſowie eine geringe Geldſumme geraubt. Es gelang, den Mörder ereits zu verhaften.— Der etwa 50 Jahre alte Land⸗ arbeiter Brückner in Poebersau bei Töblitz hat ſeine Ehefrau, mit der er ſeit längerer Zeit in Unfrieden lebte, irſchlagen. Der Täter iſt entkommen. Kindesmord. Ein ſchreckliches Verbrechen if Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann Seckenheim. Wer probt, der lobt Hhekanntmachung. Wir bringen nachſtehend die von der Bad. Verſicherungs⸗ ſchaft, dem Großh. Miniſterium gegenüber abgegebene ung wegen Aufnahme der von anderen Verſicherungs⸗ erkſam. en ſofern die Vorausſetzungen der Ziffer 6 der nach⸗ en Erklärung vorliegen, dahier eingereicht werden, wo aus die Anträge dem Agenten einer der geſchäfts⸗ eutſcher Phönix— und zwar je nach Wahl des ellers zur weiteren Behandlung übergeben werden. bar an den Agenten einer der beiden Geſellſchaften en. Seckenheim, den 18. Juni 1912. gürgermeiſteramt. J. V.: Hoerner. Koch. 82 Deutſchland arbeitenden Privat⸗Feuerverſicherungs⸗ 1. allſchaften angehörenden Geſellſchaften bilden vom vol er 1908 ab eine Verſicherungsgemeinſchaft für Abeldende Riſtken in Baden, um im allgemeinen Intereſſe zu e gegen einen vorkommenden Verſicherungsnotſtand treffen. 2. Als notleidende Riſiken werden angeſehen, ſofern wi t in objektiver oder ſubjektiver Hinſicht verſicherungs⸗ wel ürdig ſind, ſolche in Baden belegenen Riſiken, für edin im freien Verkehr zu angemeſſenen Prämien und ugungen Verſicherung nicht erlangt werden kann. im 3. Riſtken, welche dieſen Vorausſetzungen entsprechen, Decke die badiſche Verſicherungs⸗Gemeinſchaft derart in altas, daß jede der zugehörigen Geſellſchaften im Ver⸗ eiti 5 ihrer Brutto⸗Prämien⸗Einnahme— bei Gegen⸗ 8 austeeGeſellſchaften ihrer Netto⸗Prämien⸗Einnahme Vetſiche ihrem badiſchen Feuerverſicherungsgeſchäft an der Die ugs ſumme jedes Riſikos partizipiert. zum ie Beteiligung erfolgt nach vollen Prozentſätzen, mindeſten mit 1 Prozent. rund ie Feſtſtellung der Beteiligung erfolgt, unter Ab⸗ oben ungen der Prämieneinnahme auf 10000 Mk. nach 0 aäbrend der Dauer der Verſicherungsgemeinſchaft Feſtſtellun zugelaſſene Geſellſchaften, welche in dem der den Gesch der Beteiligung zu Grunde gelegten Jahre hatten Wem Die Geſchäftsführung für notleidende Verſicherungen durlsemen die Badiſche Feuerverſicherungs⸗Bank in iche mit den Verſicherungen verbundenen Geſchäfte 5 d dieſer beiden Geſellſchaften zuſtändig iſt, bei 5 8 Verſicherungsantrag eingereicht wird. Die Anträge auf Aufnahme in die Verſicherungs⸗ 8 Vermittelung des Bürgermeiſteramts bei einem a einer der beiden unter 4 genannten geſchäfts⸗ — Die Geſellſchaften einzureichen. für die de betreffende geſchäftsführende Geſellſchaft ſtellt Berſiche erſicherungsgemeinſchaft die Policen und ſonſtigen ie agsſcheine aus. ſcherun„Antragspaplere, Policen und ſonſtigen Ver⸗ Nirſſcher ſcheine erhalten als Zeichen der Zugehörigkeit zur ſcherungangs⸗Gemeinſchaft den Vermerk„Badiſche Ver⸗ 98.-Gemeinſchaft“. 5 deutſchen Zeitungen. Seine Leitartikel finden im In⸗ und Aus⸗ lande außerordentltche Beachtung. Durch Spezialkorreſpondenten an allen Plätzen der Welt vertreten, unübertroffen in der Schnellig⸗ keit und Zuverläſſigkeit der Berichterſtattung, gediegen und viel⸗ ſeitig in ſeinem geſamten Inhalt, hat es ſich 9 Beliebtheit namentlich in den beſſerſtttuierten Kreiſen erworben, Zu dieſer Beliebtheit und umfaſſenden Verbreitung haben die 6 wertvollen Wochenſchriften mit beigetragen, die jeder Abonnent mit dem „B. T.“ koſtenfrei erhält, und zwar an jedem Montag:„Der Zeitgeiſt“, wiſſenſchaftliche und feuilletoniſtiſche Zeitſchrift, jedem Mittwoch:„Techniſche Rundſchau“ illuſtrierte polytechniſche Fach⸗ zeitſchrift, jedem Donnerstag und Sonntag:„Der Weltſpiegel“, illuſtrierte Halbwochen⸗Chronik, an jedem Freitag„Ulk“, farbig illuſtriertes, ſatiriſch⸗politiſches Witzblatt, jedem Sonnabend: „Haus, Hof, Garten“, illuſtrierte Wochenſchrift für Garten⸗ und Hauswirtſchaft.— Das Roman⸗Feuilleton des„Berliner Tage⸗ blatt“ bringt hervorragende Novellen und Romane bekannter Autoren.— Die ſorgfältig redigierte„Handels⸗Zeitung“ des „B. T.“ erfreut ſich wegen ihrer unbeeinflußten Haltung in kauf⸗ männiſchen und induſtriellen Kreiſen eines vorzüglichen Rufes und wird wegen ihrer Unabhängigkeit als zuberkü iger Wegweiſer auch von Privatkapitaliſten geſchätzt.— Die tägliche Beilage „Zentralmarkt für Grundſtücks⸗ Hypotheken⸗ und Geldverkehr“ berichtet ausführlich über alles Wiſſenswerte auf dieſen Gebieten und genießt gagz außerordentliche Wertſchätzung.— Das„Ber⸗ liner Tageblatt“ erſcheint täglich 2 Mal, auch Montags, in einer Morgen⸗ und Abendausgabe, im ganzen 13 Mal wöchentlich. Abonnementspreis für alle 7 Blätter zuſammen bei allen Poſt⸗ anſtalten des Deutſchen Reiches 2 Mark für den Monat oder 6 Mark für das Viertelfſahr. Im Intereſſe einer rechtzeitigen Zuſtellung des Berliner Tageblattes empfiehlt es ſich, wenigſtens 8 Tage vorher, alſo jetzt ſofort das Abonnement für das III. Quartal bei der Poſtanſtalt oder beim Briefträger zu beſtellen. Gottesdlenst⸗Ordnung. ler evang. Hirchengemeinde. der kath. Rirchengemeinde. 1 8 Sonntag 23. Juni. 1912. Sonntag, 23. Juni. 1912. 4. Sonntag nach Pfingſten (3. Sonntag n. Trinitatis.) Ein Weltblatt S gel g die elde der dolle Zugelaufen und bei dem Herrn Briefträger Otto Emmerich im Bahn⸗ wartshaus Main⸗Neckar⸗Bahnhof abzuholen iſt ein Hund, Farbe gelblich⸗weiß, auf dem Rücken ſchwarz. Seckenheim, den 21. Juni 1912. gürgermeiſteramt J. V. Hoerner. Bekanntmachung. Den Schweinemarkt in Seckenheim hier, den Vollzug des neuen Viehſeuchengeſetzes betr. Wir ſetzen die geſitzer von Schweinen, wel- che Schweine auf den Markt verbringen wollen in Kenntnis, daß ſie künftig im geſitze eines vom Tierarzt ausgeſtellten Urſprungs- und Ge- ſundheitszeugniſſes gemäß S 17 des neuen Vieh- ſeuchengeſetzes ſein müſſen. Seckenheim, 22. Juni 1912. gürgermeiſteramt; J. V. Hoerner: Schmitt. Eine mit dem 4. Kalb gute, Wir haben bis zu 60 Proz. Norddeutſche 608 der Tare Hypothekengeld zur erſten Stelle Nutz Ruh preiswürdig zu verkaufen bei Adam e abfugekhen. Neckarhauſen bei Ladenburg. 5 Eine 8 S.& S. Weil Mannheim, O 6, 1. Telephon 371. Henne mit 12 Kücken zu verk. Eine junge graue ½8 Uhr: Frühmeſſe. 10 Uhr Hauptgottesdienſt. 1 Uhr Kindergottesdienſt. 1 Uhr Chriſtenlehre. ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt ½2 Uhr Kirchengeſangsfeier der Cäcilienvereine m. Pre⸗ digt u. Probeſingen; nachher eventl. Feier im Schloß. Mittelstr. 24.(b6 11 G. Kleider, Koffer 0 Gans rrat billig abzugeben bei entlaufen.„(610 A. Rech, Mannheim 8 1, 10. Philipp Hörner. ſind wegen großem hältnis nur zu der die Police ausſtellenden Geſellſchaft. 6. Anträge auf Aufnahme in die Verſicherungs⸗ Gemeinſchaft von Riſiken, die im freien Verkehr keine Deckung gefunden haben, ſollen geſtellt werden können: a) wenn Verficherungen einfacher Art, insbeſondere auch landwirtſchaftlicher Betriebe, von mindeſtens zwei Vereinigungsgeſellſchaften abgelehnt worden ſind und b) wenn Verſicherungen induſtrieller Anlagen oder ſonſtiger größerer gewerblicher Anlagen von fünf Ver⸗ einigungs⸗Geſellſchaften abgelehnt worden ſind. Die geſchäftsführenden Geſellſchaften werden entweder dafür ſorgen, daß die betr. Verſicherungen im freien Verkehr zu angemeſſenen Prämien und Bedingungen Deckung finden, oder die Riſiken in die Verſicherungs⸗ Gemeinſchaft aufnehmen. Für landwirtſchaftliche Verſicherungen, auch wenn es ſich um Weichdachung handelt, wird bei der Verſicherungs⸗ gemeinſchaft ein Prämienſatz von höchſtens 5% c berechnet. Im Uebrigen ſoll bei der Bemeſſung von Prämien und Bedingungen gebührend auf die Erfüllung des Zweckes der Gemeinſchaft, einem vorhandenen Verſicherungsnotſtand Abhilfe zu gewähren, Rückſicht genommen werden. Die geſchäftsführenden Geſellſchaften und deren Organe werden es ſich insbeſondere angelegen ſein laſſen, bei notleidenden Riſiken unter Berückſichtigung der in Betracht kommenden wirtſchaftlichen Verhältniſſe darauf hinzuweiſen, durch welche Einrichtungen z. B. in baulicher oder betrieblicher Hinſicht ſich eine günſtigere Geſtaltung der Prämien und Bedingungen ermöglichen läßt.“ Bekanntmachung. Den Vollzug des Viehſeuchengeſetzes betr. Am 1. Mai d. J. iſt das neue blur eſetz(Reichsgeſ. vom 26. Juni 1909) nebſt den Ausfü unge ee en des Bundesrats vom 7. Dezember 1911(Bekanntmachung vom 25. Dezember 1911, R.⸗Geſ.⸗Bl. 1912, S. 3) und der badiſchen Voll⸗ früheren Worscht vom 29. April 1912 in Kraft getreten. Die rüheren Vorſchriften, insbeſondere auch die Anordnungen in unſerer Bekanntmachung vom 3. Febr. 1911(Amtsblatt Nr. 20) und die im Anſchluß daran N Verfügungen ſind aufgehoben. Von den neuen Beſtimmungen heben wir die wichtigſten Vor⸗ 1 5 zum Schutze gegen die ſtändige Seuchengefahr beſonders ervor: 1. Für alles im Beſitz von Viehhändlern befindliche, ſowie für das auf Märkte und öffentliche Tierſchauen gebrachte Vieh (Pferde, Rinder, Schafe, Schweine, Ziegen, Geflügel) müſſen in der Regel Urſprungs⸗ und Geſundheitszeugniſſe beigebracht werden. ür Geflügel, das auf Jahr⸗ und Wochenmärkten gebracht wird, iſt indeſſen kein Zeugnis erforderlich; ferner genügt für Pferde, die auf Märkte kommen, ein Urſprungszeugnis. Die Zeugniſſe ſind von Tierärzten oder den amtlich beſtellten Fleiſchbeſchauern auszuſtellen. Für Pferde und Geflügel gelten nur Be e e von Tierärzten. 5 a Vom Zeugniszwang befreit ſind weiter die ſtaatlichen Vieh⸗ prämtierungen und die Ziegenſchauen. N 2. Viehhändler müſſen über alle in ihrem Beſitz befindlichen Pferde, Rinder und Schweine Kontrollbücher führen, deren Vor⸗ . bezirksamtlich beſtätigt ſein muß. 3. In Molkereien iſt der Zentrifugenſchlamm täglich durch Verbrennen oder Vergraben zu beſeitigen; die Zentrifugentrommeln ſind nach Entfernung des Schlammes mit kochendheißer Soda⸗ löſung zu reinigen. 8 ammelmolkereien müſſen binnen 2 Jahren mit Einrichtungen verſehen werden, mit denen Milch auf 90 Grad erhitzt werden kann; ſie dürfen Milch als Futtermittel für Tiere nur nach Er⸗ schi abgeben; ſie müſſen derart Buch führen, daß jederzeit erſichtlich iſt aus welchen Gehöften und in welcher Menge täglich Milch geliefert wird. Als Sammelmolkereien gelten auch die Betriebe von Milchhändlern, die ihren Bedarf aus verſchiedenen Ställen decken, wenn ſie die Milch nicht lediglich weiter verkaufen, ſondern dieſelbe auch verarbeiten, z. B. durch Entrahmung mit oder ohne Zentrifuge. 5 5 f 4. Zugtiere, die beim Gewerbebetrieb im Umherziehen benützt werden, ſind vierteljährlich vom Bezirkstierarzt unterſuchen zu laſſen. Das Ergebnis der Unterſuchung iſt in ein beſonderes Buch einzutragen, das der Führer der Tiere ſtets beiſich zu tragen hat. 5. 1 5 umherlaufende Nea müſſen mit Halsbändern ver⸗ ſehen ſein, die Namen und Wohnort oder Wohnung des Beſitzers erkennen laſſen. Auf Anſuchen kann das Bezirksamt ein ſonſtiges, die Zugehörigkeit des Hundes ſicherſtellendes Kennzeichen zulaſſen. Hunde, welche nicht das vorgeſchriebene Halsband oder Kenn⸗ zeichen tragen, werden— vorbehaltlich der Beſtrafung der Befitzer Der Derſſcherungsnehmer irſtt in ein Lertragsver⸗ ſter Reihe der Beſitzer der — eingefangen und, wenn ſie bis zum Ablaufe des zweiten fol⸗ genden Tages nicht von dem Beſitzer unter Vorzeigen der Quittung über die an die Gemeindekaſſe geleiſtete Zahlung einer Gebühr von 2 Mk. abgeholt werden, getötet. 6. Wer Hengſte oder Farren hält und ſie zum Decken fremder Tiere verwendet, hat ein Deckregiſter nach beſonderer Vorſchrift zu führen, in das die Einträge ſofort nach jeder Deckung zu machen ſind. Die bisher benützten Formulare können aufge⸗ braucht werden. 5 5 5 7. Gaſt⸗ und Händlerſtälle müſſen zu Beginn jeden Viertel⸗ jahres gereinigt und desinfiziert werden. Werden in ſolchen Ställen Schweine oder Geflügel untergebracht, ſo muß die Reinigung und Desinfektion nach jeder Benützung erfolgen. Von der viertel⸗ jährlichen Reinigung und Desinfektion kann das Bezirksamt bei kleineren Ställen, die nur ſelten benützt werden, Nachſicht erteilen. 8. Gewerbsmäßige Viehkaſtrierer dürfen kein Gehöft betreten, in dem eine Seuche herrſcht; auch dürfen Tiere aus ſolchen Ge⸗ höſten von ihnen nicht kaſtriert werden.. Nach jeder Kaſtration haben ſie ſich und ihre Inſtrumente zu reinigen und zu desinfizieren. 7 Sie ſind verpflichtet ein. zu führen. Gegen beſondere Seuchengefahr werden Anordnungen im Ein⸗ 17 8 erlaſſen vor allem beim Ausbruch von Seuchen. Der Aus⸗ ruch einer Seuche, oder der Vedacht einer ſolchen iſt ſofort der Ortspolizeibehörde anzuzeigen. Verpflichtet zur Anzeige iſt in er⸗ iere oder deſſen Vertreter; zur Aide verpflichtet ſind aber auch Tierärzte und andere Perſonen, die die Tierheilkunde ausüben, ferner Kaſtrierer, Fleiſchbeſchauer, Metzger, Abdecker, wenn ſie Kenntnis erhalten, bevor ein polizeiliches Ein⸗ ſchreiten erfolgt iſt. Anzeigepflichtig ſind folgende Seuchen 5 119 Rauſchbrand, Wild⸗ und Rinderſeuche. Tollwut. . Rotz. Maul- und Klauenſeuche. Lungenſeuche des Rindviehs. Pockenſeuche der Schafe. ö „Beſchälſeuche der Pferde, Bläschenausſchlag der Pferde u. 0 Ad a des Rindviehs. 8. Räude der Einhufer und der Schafe. 9. Schweineſeuche, ſofern ſie mit erheblichen Störungen des Allgemeinbefindens, der erkrankten Tiere verbunden iſt, und Schweinepeſt. g 5 9. Rotlauf der Schweine einſchließlich des Neſſelfiebers (Backſteinblattern). 11. Geflügelcholera und Hühnerpeſt. f 12 Aeußerlich erkennbare Tuberkuloſe des Rindoviehs, ſofern ſie ſich in der Lunge an vorgeſchrittenem N befindet oder Euter, Gebärmutter oder Darm ergriffen hat. Mannheim, den 7. Juni 1912. 5 Großih. Bezirksamt Abt. Il. Geſchluß. a. i Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, den 21. Juni 1912. Bürgermeiſteramt:. J. V. Hoerner Schmitt. kuer echupnarat nnn 0 8 lage! 0 Garantiert 29. duni! preiswert zu verkaufen. Zlehung der badischen Zu erfragen in der Exp. Wohltätigkeits⸗ ds. Blattes. b(599 deld-Lotterie. Ein braver Junge, 686 Mk. der Luſt hat, die Fäckerei Hauptgew. i eee 75 20 000 Mk. zu erlernen, wird gegen ſo⸗ 127 Gewinne fortige Vergütung geſucht. 13 900 Mk. Näh. in der Exp. 579. 11000 Mk. Gebrauchtes FJabrraòðd gut erhalten, zu verkaufen. 597 Wilhelmſtr. 55. Schlafſtelle zu vermieten. b(532 Wilhelmſtraße 35. 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Jünglingsverein Seckenheim. (Sportklub.) D Meisterschaftsspiel. Am letzten Sonntag konnte das Wettſpiel um die Meiſterſchaft der Klaſſe B gegen Lampertheim nicht ſtatt⸗ finden und ſoll es deshalb morgen Sonntag und zwar in Mannheim, Kolumbusplatz, zur Geltung kommen. Abfahrt: 12“ Uhr(Nebenbahn). Der erſte Spielführer. Männergesangverein Seckenheim. Unſer diesjähriger Ausflug findet morgen Sonntag, den 23. ds. Mts. Waldmichelbach ſtatt. Treffpunkt morgens ½7 Uhr am Bierkeller. nach Abfahrt mit dem Zug 7.29 von Friedrichsfeld(hlain-Nekar- Bahn, nach Mörlenbach, von da über die Tromm nach Wald⸗ michelbach. Fußtour ca 2½ Stunden. Wir laden unſere paſſtven Mitglieder und Freunde zu dieſer Tour freundlichſt ein und bitten um zahlreiche Beteiligung. Der Ausflug Rndet nur bei gutem Wetter ſtatt. Mit Sängergruß. Der Vorſtand. Verein ehemaliger mer Seckenheim. Einladung. zu der am Fonntag, den 23. Juni nachmittags ½8 Uhr in der„Kapelle“ ſtattfindenden Mitglieder⸗Uerſummlung. Tagesordnung wird im Lokal bekannt gegeben. Um pünkliches und vollzähliges Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Annahmestelle für Woll-Reste 8325 Ludwig Meier, Gartenſtraße 12. ſelbſt ſind umgearbeitete Muſter anzuſehen. Die Stoffe. ſich für Anzüge und Kleider, ferner werden Läuferſtoffe, Kuhdecken zu 2.50 Mk. und Pferdedecken zu 5.50 Mk. angefertigt. 45 . U aus dem Doſſenwald gegen Barzahlung öffent⸗ Holz⸗Gersteigerung. Am Montag, den 24. Juni 1912, vor⸗ mittags 10 Uhr werden auf dem Rathauſe in Rathauſe in Seckenheim 201 Ster Holz, 3450 Stück Wellen und 28 Los Stumpen. lich verſteigert. Seckenheim, den 21. Juni 1912. Gemeinderat: J. V.: Hoerner. Koch. Hanarienzucht⸗ und Vogelſchutz Verein Seckenheim. Am Sonntag, den 23. Juni 1912 macht unſer Verein einen Ausflug nach Viernheim zur Beſichtigung der Spezial⸗Großzüchter und Preisrichter. Zuſammenkunft ½1 Uhr im Reichsadler. Abmarſch 1 Uhr über Ilvesheim⸗Wallſtadt. Um zahlreiche Beteiligung bittet Der Vorſtand Freiw. Feuerwehr Seckenheim. Heute Abend 8 Uhr Uebung. Antreten am Spritzenhauſe. Neueingetretene Mannſchaft hat zu erſcheinen. Das prov. Komando. Ia. glanzhellen — Apfelwein per Liter 26 Pfennig frei ins Haus empfiehlt Gg. L. Bühler, Weinhandlung NB. Gleichzeitig halte mein Lager in Pfälzer und Badiſchen(552 Weiss- und Rufweinen ſowie Flaschenweinen beſtens empfohlen. Proben gratis! Misit- u. Verlobungskarten werden sauber, schnell u. billig ausgeführt in der Buchdruckerei Georg Zimmermann. 7 ſind billig, ſie koſten nicht mehr wiejedes 3 Nr. 33 daher ſige Wa ſchmitee. d Die—— „wertvollen Geſchenke 9 im Preis nicht mitbezahlt. Die Erſparniſſe eines wiſſenſchaftlich und techniſch vollendeten Großbetriebes, die Unterlaſſung ſonſti⸗ . *— en in Würfeln 2u 10 Pig für 8 3 Teller N Nur mit ie Wasser in kürzester Zeit zuzubereiten. In grosse rd Sortenauswahl stets frisch vorrätig bei(358 a Fh. Heidenreich, Schlossstrasse 3. 31.7 aa, en Ad! Achtung! 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