. b 11 Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abounementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. . Letzte Nachrichten. Berlin, 24. Juni. Auf die Ergreifung des Kaſ⸗ ten Zebell, der einer hieſigen Genoſſenſchaftsbank 000 Mark unterſchlagen hat, iſt eine Belohnung 0 2000 Mark ausgeſetzt worden. Außerdem wird die liederbeſchaffung des unterſchlagenen Geldes mit fünf ozent der wiederbeſchafften Summe belohnt. .(München, 24. Juni. Wie die M. N. N. mel⸗ * hat die hieſige Polizei einen meiſterhaft organiſier⸗ 8 ſchwunghaften Handel mit Sacharin, der ſich über 47„Böhmen und die Schweiz erſtreckte, aufgedeckt. N uerſonen befinden ſich bereits in Haft. Wie feſtgeſtellt . kde, beſtand die aus Schmugglern und Händlern zu⸗ 8 engeſetzte Bande aus 20 Perſonen. Das Haupt der unde iſt in Zürich anſäſſig und führt dort das En⸗ warenlager. Für Bayern und Böhmen waren zwei N Verkrcter, ein Baugeſchäftsinhaber und der In⸗ Aitter losen bis zur Hühnereigröße praſſelten hernieder 00 1 N Shadachern, Fenſtern und Glasveranden beträchtlichen 8 aden an. i erei Hamburg, 24. Juni. Ein peinlicher Zwiſchenfall icnete ſich während des geſtrigen Derbytages. Der re Herrenreiter Graf Königsmarck geriet in ſeiner dens angeblich weil er während des Verkaufs des Ren⸗ Ren auf einem Stuhl geſtanden und ein Verbot des f uklubs nicht beachtet hatte, mit dem Vorſtandsmit⸗ r. Kämmerer in Zwieſpalt. Kämmerer warf dem lied D deen Ungebührlichkeit vor und, da dieſer von ſeiner 1 keine Notiz nahm, machte das Vorſtandsmitglied 1 Wen em Hausrecht Gebrauch und ließ den Gref en durck Auneſepoli eib eamten von der Bahn bringen. Unter den age enden Mitglieder des Union⸗Klubs, dem der Graf Im hört, herrſchte infolge des Vorfalls große Aufregung. Nit liatrag des Grafen Königsmarck überbrachte ein bored des Unionklubs eine Forderung an ſämtliche fandsmitglieder des Hamburger Rennklubs. n J Flensburg, 24. Juni.(Nordmarkenflug.) Heute Ua en ſtarteten in Flensburg die Flieger Hartmann 053 hr, in Apenrade gelandet 7,18 Uhr, Stöffler al is an 7.25; Baierlein ab 6.50 an 7.22, Horn ab 15 peng 7.29 Uhr, Krüger ab 7.00 an 7.25 Uhr. In nann. ſtarteten zum Weiterflug nach Tondern: Hart⸗ N ſeüger 59 Uhr, Baierlein 8.16, Stöffler 8.20 Uhr und 8.33 Uhr. Semkenhelm, Dlenstag den 23. Inni Seckenheimer Hnzeiger, Aveshelmer Hnzeiger, Hleckarhauser Zeitung, Edinger Zeitung Amtsblatt der Bärgermeistferamier Seckenheim, uesheim, Neckarhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim Wien, 24. Juni. Die von dem öſterreichiſchen Flieger von Cſakay geſtern erreichte tatſächliche Höhe betrug 3 500 Meter. Für den Wettbewerb wurden ihm, da er einem Paſſagier und einen 65 Kgr. ſchweren Sand⸗ ſack mit ſich führte, 89 Prozent zugerechnet, ſodaß ihm 6300 Meter in Anrechnung gebracht wurden. () London, 24. Juni. Geſtern fand in Hydepark eine Demonſtration von ausſtändigen Dockarbeitern ſtatt, wobei ein Führer mitteilte, daß der König eingewilliat habe, eine Adreſſe der Leichterleute anzunehmen. Die Adreſſe wird ein Geſuch um Beibehaltung des Monopols der Le. erleute enhalten. ( Negele, 24. Juni. Die Proviantmeiſter, Maate und Oberheizer haben beſchloſſen, ſich dem Aus⸗ ſtand von heute ab anzuſchließen. Die Hafenarbeiter ha⸗ ben über die mit Matroſen der Kriegsmarine bemannten Handelsſchiffe den Boykott verhängt. * Berlin, 24. Juni. In der Nacht vom Sonntag ſtieß auf dem Wannſee ein mit Schülern, deren Eltern und Lehrern dicht beſetzter Sterndampfer mit einem Potsdamer Motorboot zuſammen. Der Auprall war ſo heftig, daß das Motorboot ſofort geſpalten wurde. Die Inſaſſen, etwa 25—30 Mitglieder und Gäſte der Berlin⸗ Willmersdorfer Eſperantogruppe, ſtürzten ſämtlich ins Waſſer. Auf dem Dampfer entſtand infolge der Hilferufe der Verunglückten eine panikartige Erregung. Die Mann⸗ ſchaft des Dampfers und Fahrgäſte ſtellten ſofort Ret⸗ tungs gerſuche an, die auch Erfolg hatten. Nur eine Dame und ein Herr wurden nach der Beendigung des Rettungswerks vermißt. Die Schuld an dem Unfall dürfte den Kapitän des Motorbootes treffen. Der Ka⸗ pitän des Sterndampfers hatte zweimal Notſignale ge⸗ geben. Trotzdem wechſelte das Motorboot plötzlich ſeinen urs, ſodaß ein Zuſammenſtoß unvermeidlich wurde. Der Führer des Motorbootes konnte von ſeinem Stande aus den See nicht überſehen, da das Boot vorn und hinten mit brennenden Lampios geſchmückt war. ( Chicago, 24. Juni. Von gut unterrichteter⸗ Seite wird erklärt, daß Rooſevelts Parteiprogramm von Grund auf fortſchrittlich ſein wird. Es wird von ihm verlangt werden, daß die Regierung wieder in die Hand des Volkes übergeben werden ſoll, ſtatt in den Händen einer weniger bevorzugten Partei zu bleiben. Er wird ſich fün das Stimmrecht der Frau ausſprechen, für Pri⸗ märwahlen für die Präſidentſchaft, direkte Wahl der Senatoren, für eine Tarifreviſion unter Leitung des Tarifamts, eine Kontrolle der Truſts durch eine natl Kommiſſion und eine Reviſion und ſtraffere Handhab— ung der Geldumlaufgeſetze ohne Zentraliſierung des Kre⸗ dits, welch letztere als unaünſtig angeſehen wird. 5 1012. JInufertiouspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Mabatt. Fernſprechauſchlußt Nu. 16. 1. Iahrgang in Amerika. Die Präſidentenwahl Aus Chicago wird berichtet: Der Nationalkonvent hat nach voraufgegangenen ſtürmiſchen Debatten Taft mit 561 Stimmen zum Prä⸗ ſidentſchaftskandidaten nominiert; auf Rooſevelt fielen nur 107 Stimmen. Ein großer Teil ſeiner Anhänger enthielt ſich der Abſtimmung. Zum Vizepräſidentſchafts⸗ kandidaten wurde der Taftanhänger Sherman nominiert. Das Reſultat rief keine Ueberraſchung hervor, da es allgemein erwartet wurde. Nach den Nominationen hiel⸗ ten die Rooſevelt⸗Anhänger eine rieſig beſuchte Ver⸗ ſammlung; Rooſevelt wird als ſelbſtändiger fortſchritt⸗ licher Kandidat auftreten. Die Anhänger Rooſevelts unter den republikaniſchen Delegierten haben noch in der Samstagnacht Rooſevelt zum ſelbſtändigen Präſidentſchaftskandidaten nominiert. Rooſevelt hat dieſe unabhängige Nomination vorläufig angenommen und erklärt, für alle, die an eine grund⸗ legende Maxime der öffentlichen und der privaten Mo⸗ ral glaubten, ſei die Zeit gekommen, ſich der neuen Be⸗ wegung anzuſchließen. Die Delegierten ſollten in ihre Heimat zurückkehren und die Stimmung ihrer Lands⸗ leute erforſchen, dann ſpäter zu einem Konvent zuſam⸗ mentreten und eine formelle fortſchrittliche Nomination vornehmen Rooſevelt verſpricht, jeden nominierten Kan⸗ didaten zu unterſtützen und erklärt weiter, der regel⸗ mäßige republikaniſche Konvent diene den geheimnis⸗ vollen Zwecken der politiſchen Boſſes, die keine Spur mehr von Sympathie für den Geiſt und die Ideale der Republikaner vor 40 Jahren haben. Ihr ſeid, ſeine Freunde, die geiſtigen Erben Abraham Lincolns, der nicht länger durch die Feſſeln der Vergangenheit gebunden ſein wollte, ſondern die neue Entwicklung, die der neue Geiſt der Zeiten erforderte, ins Auge faßte. Das Motto der neuen Bewegung ſoll ſein:„Du ſollſt nicht ſtehlen!“ Der amerikaniſche Wahlkampf. Die Frftr. Ztg. ſchreibt zu der jetzigen Sachlage noch: Was kaum jemand für möglich gehalten, hat, iſt ge⸗ ſchehen: die Spaltung der republik miſchen Partei der Vereinigten Staaten, die Partei, die ſeit dem Bürger⸗ kriege, nur unterbrochen durch die zwei kurzen Amts⸗ perioden Grover Clevelands, an der Herrſchaft geweſen iſt und immer als ein Muſter ſolider Organiſation ge⸗ golten hat. Das iſt die große Senſation der Vorgängk in Chicago. Die tiefere und gewiß hiſtoriſche Bedeutung erhält der 22. Juni 1912 dadurch, daß er erſtens für alle Augen ſichtbar eine Kriſis um Leben und Tod und vielleicht eine grundlegende Umgeſtaltung des amerika⸗ Der Engel von Blagovensk. Roman von Walter Urban. ö(Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) 6. Kapitel. 20 2 i ewzung f ung. wi vorſtand und ſtellte ſich ihm vor. 1 th an Pamten eine Perſonalbeſchreibung Leos. . wache kein, Exzellenz,“ erwiderte der Vorſtand,„ich über⸗ 1 lein 88 die Abfahrt jedes Zuges. Mir entgeht eine zaendes Geſicht. Insbeſondere, went die Geſtalt t icher nicht?“ fragte der General weiter.„Sie Aussehen ch, ganz beſtimmt, daß heute niemand dieſes Mit einſtieg?“ b Aſestrusangen beobachtete Koſinstyy die Aus⸗ Aung der beiden Männer, Er ſah die energi- Taſche aber befand ſich wieder der Brief Sonjas, wonach 5 N N. der Südexpreß, in welchem Koſinsky und Ge⸗ U Dolnikoff fuhren, in Koroneſch angekommen war, zang der erſtere ſo raſch als möglich herab, um den in das Bahnhofsgebäude vor dem Getteral zu r, ünen und deſſen Schritte genau beobachten zu können. in Butte ſich hinter eines der großen Glasfenſter, N Zündel im folgte jeder Bewe Lolnttoffs m Arm, und folgte geſpannt jeder Bewegung Ter General befand ſich in nicht geringer Auf⸗ War ihm Leo ſchon nach Petersburg durchge⸗ ühlt, ſo war die Partie für ihn ſo gut wie verloren. und Ter General nahm, als er ſein Abteil verlaſſen Kkansele Gepäckſtücke vorläufig in den Warteſaal hatte C tons kortieren laſſen, ſeinen Weg geradewegs zum Sta⸗ zöſſe, der Vorſtand, ich reiſe meinem Neffen entgegen,“ e J lete er dem Beamten, der reſpektvoll vor der in äußerſt diſtinguiert ausſehenden Erſcheinung des hate als ſtand.„Mein Neffe war unſchuldig vier Mo⸗ eie, ang in Blagovensk eingekerkert und reiſt jetzt als ob der; ann nach Petersburg. Aber ich weiß nicht, 5 einen age Graf ſchon abgereiſt iſt. Können Sie ſich des hen eleganten jungen Mann erinnern, der im Laufe dem kutigen Tages von hier abgefahren iſt?“ Er gab o mar VVV 155 „Siſarkante iſt, wie Sie ſie mir geſchildert haben.“ ſche, verneinende Kopfbewegung des Stationsvorſtandes und kombinierte unſchwer, was ſie bedeutete. Unauffäl⸗ lig ſtudierte er, als die beiden zum Schalter gingen, den daneben hängenden Fahrplan. So konnte er faſt jedes Wort deutlich hören, was nebenan am Schalter geſprochen wurde. 5 „Herr Kaſſierer,“ hörte er den Stationsvorſtand fragen,„ich möchte wiſſen, was für Billette im Laufe des heutigen Tages nach Petersburg gelöſt worden ſi.n.“ Der Beamte ſah in ſeinem Kartenkäſtchen nach und verglich eine Liſte.„Geſtern eins 3. Klaſſe, heute gar keins. Wer fährt denn jetzt im Winter!“ „Wiſſen Sie vielleicht, wer geſtern das Billett ge⸗ kauft bat?“ fragte der Stationsvorſtand weilen „O ja,“ erwiderte der Gefragte.„Der Schweine⸗ ſchlächter Koſtoroff.“ i weiſe treffe ſein Nefſe noch vor Abfahrt des Nordex⸗ preß ein. In den Warteſaal erſter Klaſſe durfte Koſinsky in⸗ folge ſeiner Verkleidung nicht. Aber er hatte auch hier Glück. Die Warteſäle waren nur durch eine Glastür, die nicht einmal verſperrt war, weil die Kellner hier hindurchgingen, voneinander getrennt. Als General Dolnikoff Platz genommen hatte, ſetzte ſich auch Koſinsky an einen einfachen Holztiſch im Saal dritter Klaſſe. Kein Schritt, ja keine Bewegrg des Beobachteten konnte ihm entgehen. Befriedigt ließ er ſich ein kleines, beſcheidenes Abendbrot bringen. In ſeinem Kopfe kreuzten ſich die Gedanken. Der General war anſcheinend feſt davon überzeugt, daß Leo nach Petersburg reiſen wollte. Sonſt hätte er wahrſchein⸗ lich auch gefragt, ob Billete nach Marſchau oder der galiziſchen Grenze gelöſt worden ſeien, hätte er nur die geringſte Vermutung gehabt, daß Leo nach dem Aus⸗ lande, und zwar nach Weſten wolle. In ſeiner, Koſinskys, Leo nach Paris entflohen ſei. Aufs neue zerbrach e ſich den Kopf über dieſen Widerſpruch. Selbſt wenn annahm, daß der Brief Sonjas direkt mit Schlitten na. Koroneſch und von dort ſofort nach Petersburg gegangen wäre, hätte dieſem Brief zufolge Leo ſchon vorgeſtern in Freiheit ſein müſſen. Er wäre, wenn er wirklich nach dem Ausland gegangen war, längſt ſchyn in Berlin oder Wien oder wenigſtens über der Grenze. Der General aber hatte gefragt, ob geſtern oder heute ein Billet nach Pe⸗ tersburg gelöſt worden ſei. „Ich bin immer feſter davon überzeugt,“ brummte er in ſeinen Bart,„daß hier eine große Schurkerei dieſer ſchönen Sonja vorliegt. Graf Leo iſt in Hlagovensk, und ich fürchte, hier werde ich kaum auf ihn warten können.“ Er hatte bemerkt, daß der General auch den Kellner, der ihm Tee und Weißbrot brachte, befragte. Als der Menſch vorübereilte, hielt ihn Koſinekg an. „Hört, Freund,“ ſagte er halblaut.„Der Herr da drinnen kommt mir ſo bekannt vor. Wißt Ihr nicht, wer er iſt?“ Es ſcheint ein ſehr vornehmer Herr zu ſein.“ Der Kellner maß den ſchäbigen Inden don oon unten.„Und wenn's der Graf Dolnikoff ſelber wäre,“ ſagte er grob,„was geht es Euch an?“ „Na, na,“ begütigte Koſinskg.„So ſchlimm wird's nicht ſein. Ein Graf Dolnikoff wird ſich gerade nach Koroneſch in den Warteſaal ſetzen.“ Der Kellner blickte den Juden an.„Durnmer Jud,“ lächelte er.„Wenn's auch kein Graf iſt, ſo wartet er doch auf einen, der hier eintreſſen ſoll.“ Damit eilte er weg und ließ Koſinsky ſitzen. „Schön,“ ſagte ſich dieſer.„Er wartet. Hätte ſich der Kellner erinnert, einen Menſchen wie Grafen Leo geſehen zu haben, hätte er nicht geſagt, er wartet. Wir werden ja ſehen,“ dachte ſich Koſin⸗ky und nahm ſich vor, ſich jetzt lieber im Veſtibül des Bahnhofs herumzutreiben. Wenn Leo vor Abfahrt des Zuges ankam, dann erwiſchte er ihn ſo am leichteſten. Und ebenſo mußte er es be⸗ merken, wenn der General den Vahnhoſ verließ. 5(Oortſetzung ſoigt / A K kiſchen Parteiſyſtems eröffnet, daß er zweitens den Weg zu bahnen ſcheint für die Entwicklung der nach Verfaf⸗ fung und politiſchem Betrieb noch halb⸗ oder viertels⸗ dligarchiſchen Republik zu einer eruſthaften und ehrlicher Demokratie. Es iſt nicht anzunehmen, daß die Unior mehr als einen Wahlkampf lang drei bürgerliche Par⸗ teien haben wird. Was auch Rooſevelts perſönliches Schickſal ſein mag, alle Wahrſcheinlichkeit ſpricht dafür, daß am Ende der am Samstag eingetretenen Kriſe wiederum zwei Parteien ſtehen werden, aber nicht mehr inhaltsloſe Organiſationen ſondern: eine fortſchrittliche und eine konſervative Partei. Zugleich wächſt die Aus⸗ ſicht, daß die Beſtrebungen nach demokratiſcher Reform der einzelſtaatlichen Verfaſſungen wie der des Bundes und ebenſo die Beſtrebungen nach moraliſcher Hebung des politiſchen Lebens entſchiedene Fortſchritte machen werden, ſelbſt in dem Falle, daß Rooſevelt unterliegen ſollte. Dieſe ſachliche Bedeutung des Konvents in Chicago — oder ſoll man ſchon ſagen, der beiden Konvente?— geht weit hinaus über die Frage, welches nun im No⸗ vember das Schickſal der vorausſichtlich aufgeſtellten drei Präſidentſchaftskandidaten ſein wird: Tafts, Rooſevelts und des demokratiſchen Bewerbers. Die geringſten Aus⸗ ſichten hat jedenfalls Herr Taft, obwohl er im Amt und dadurch erheblich bevorzugt iſt. Er hat eigentlich gar keine Ausſichten, der allgemeinen Meinung, ſelbſt ſeiner eige⸗ nen Anhänger zufolge. Die beſten Ausſichten hat offen⸗ bar der Demokrat, nachdem die Republikaner ſich ge⸗ ſpalten haben. Man ſollte als faſt ſelbſtverſtändlich an⸗ nehmen, daß ſie einen fortſchrittlichen Kandidaten auf⸗ ſtellen werden, da ſämtliche Vorwahlen der letzten Monate in beiden Parteien die fortſchrittliche Strömung unver⸗ kennbar als die herrſchende erwieſen haben. Nehmen ſie einen Fortſchrittler, der gleichzeitig eine Perſönlichkeit iſt, wie den früheren Univerſitätspräſidenten Woodrow Wilſon, dann wäre es jedenfalls ſehr merkwürdig, wenn ſie unterliegen ſollten. Die Vorbereitung ihres Konvents läßt allerdings nicht als ganz ausgeſchloſſen erſcheinen, daß auch in Baltimore die alten konſervativen Boſſe die Oberhand behalten könnten. Dann käme bei den Demo⸗ kraten ebenfalls, wenn nicht eine Spaltung, ſo doch eine vielleicht verhängnisvolle Abſplitterung in Frage. Wenn die Demokraten einig und klug vorgehen, iſt nicht recht einzuſehen, woher Rooſevelt für ſich die Hoffnung auf Sieg nehmen will. Man darf allerdings ſeine Abſpaltung von der Partei nicht mit früheren Aktionen„unabhängiger Kandidaten“ oder„dritter Par⸗ teien“ veraleichen. e ee Politiſche Ueberſicht. Deutſches Reich. Der„Rei hsanzeiger“ veröffentlicht den Wortlagt des Wehrgeſetzes und des Geſetzes über die Deckung der Koſten zur Verſtärkung von Heer und Flotte. Das Deckungsgeſetz beſagt in einem einzigen Artikel:„Die Zuckerſteuer tritt 6 Monate nach der Einführung eines Geſetzes, welches eine allgemeine, den verſchiedenen Be⸗ ſitzkormen gerecht werdende Beſitzſteuer vorſchreibt, ſpä⸗ teſtens am 1. Oktober 1916 in Kraft.“ Der Geſetzentwurf iſt dem Reichstag bis zum 30 April 1913 vorzulegen.“ — Der„Reichsanzeiger“ veröffentlicht ferner eine all⸗ gemeine Verfügung des Juſtizminieſtrs betreffend die Stellung von Gnadenanträgen anläßlich der Abänderung des Strafgeſetzbuchs für ſolche Fälle, in denen jetzt eine mildere Beſtrafung eintritt. Die Verfügung beſagt u. a. S. M. der Kaiſer und König haben mich zu ermächtigen geruht, Gnadenanträge in ſolchen Fällen zu ſtellen, wo⸗ rin es der Billigkeit entſpricht, die durch das neue Geſetz eingeführten Milderungen auch ſolchen Verurteilten zu⸗ teil werden zu laſſen, die vor dem Inkrafttreten des, Geſetzes verurteilt werden. Dentſcher Kaiſer und ruſſiſcher Zar. Das in Ausſicht ſtehende Zuſammentreffen zwiſchen Kaiſer Wil⸗ helm und dem ruſſiſchen Zaren veranlaßt die ruſſiſche „Nowoje Wremja“, zu einer optimiſtiſchen Auslaſſung. Das Blatt ſchreibt unter der Ueberſchrift„In den Schä⸗ ren“:„Die offizielle Mitteilung von der Kaiſerbegeg— nung hat alle loyalen Bürger beider Länder mit Genug⸗ tuung erfüllt. Die Begegnung ſei an und für ſich ein ſo bedeutender Vorgang. daß dagegen alle bisweilen auftau, chenden Unſtimmigkeiten verſchwinden.“ Das Blatt ſchließt mit einer Polemik gegen die deutſche Preſſe, deren Hal⸗ tung hinſichtlich der Kaiſerbegenung für Rußland un⸗ freundliche Abſichten durchblicken laſſe. 4 E f 8 i 5 Italien. 7 Der Meſſaggero erhält aus Philippopel eine De⸗ peſche, nach welcher geheime Verhandlungen zwiſchen Rom und Konſtantinopel wegen der Beilegung des italieniſch⸗ türkiſchen Krieges eingeleitet worden ſeien. Der Korre⸗ ſpondent glaubt mitteilen zu können, daß vor einigen Wochen ein italieniſcher Finanzier nach Konſtantinopel gekommen iſt, der mit mehreren türkiſchen Miniſtern konferiert haben ſoll. Die Beſprechungen hätten das Er⸗ gebnis gehabt, daß eine hochangeſehene türkiſche Perſön⸗ lichkeit ſich nach Rom begeben habe, um der italieniſchen Regierung einige Vorſchläge der Türkei zu unterbreiten. 85 An Wiener zuſtändiger Stelle wird verſichert, daß ſich gegenwärtig keinerlei Momente ergeben, die auf eine baldige Beendigung des italieniſch-türkiſchen Krieges hin⸗ weiſen. Ebenſo hat man ſichere Informationen darüber, daß Italien vorläufig im Aegäiſchen Meer keinerlei Aktion vornehmen wird, die eine Schließung der Dar- danellen zur Folge haben könnte e Türkei.. Bei der Beratung des Geſetzentwurfes zur Abönde⸗ rung der Artikel 7, 35 und 43 der Verfäſſung, wodurch 1 8 an dem Sultan das Recht erteilt wird, die Kammer. ohne den Senat zu befragen, aufzulöſen oder zeitweiſe zu ver⸗ tagen, war das geſamte Miniſterium anweſend. Der Großweſle begründete in längerer Rees unerläßliche Notwendigkeit der vorgeſchlagenen Aenderung. Ein be⸗ ſchränktes Auflöſungsrecht, wie es gegen nig in Art. 35 der Verſaſſung vorgeſeben ſei, beſtene in keinem ande⸗ rem Lam e. Ver Großweſtr ſchiderte die Unzulanglich⸗ keit des enannten Artikels, die beſonders während der letzten S ſion der aufgelöſten Kammer zu Tage getreten ſei, wo die Entſcheidung der Regierung, die Fammer auf⸗ zulöſen, um Anlaß genommen worden ſei, die öffent⸗ liche Me nung zu vergiften, da behauptet wurde, die Re⸗ gierung olle den Abſolutismus wiederherſtellen. Mit den von der Kommiſſion beantragten Abänderungen ſei die Regierung einverſtanden. Die Kam mer hat alsdann mit 210 gegen 15 Stimmen die Abänderung des Artikels 7 der Verfaſſung, betreffend die Herrſcherrechte, ange⸗ nommen 1 1 Seckenheim, 25. Juni. — Wir machen auch an dieſer Stelle auf die am Mittwoch Abend im„Schloß“ ſtattfindende Verſammlung der hieſigen Einwohnerſchaft, wegen der das Lebensmark unſerer Gemeinde ſo tief treffenden Rhein aufrage aufmerkſam. Näheres im Anzeigenteil. N Der Verein ehem. 111er Heckenheim hielt am vergangenen Sonntag eine Mitgliederverſammlung ab, die zum Gegenſtand hatte, Rechnungsablage über die Fahnenweihe. Nachdem das Protokoll durch den Feſt⸗ Schriftführer, Kam. Tranſier jun, verleſen war, wurde durch den Feſtkaſſierer, Kam. Eder, der Rechenſchaftsbericht bekannt gegeben, der mit einem Ueberſchuß von 187 Mk. abſchloß, welcher Betrag der Vereinskaſſe überwieſen wurde. Die Reviſoren, Kam. Herdt, Straßer und Wohlfahrt haben Einnahmen und Ausgaben genau geprüft und alles für richtig befunden. Kamerad Herdt dankte dem Kaffierer und Schriftführer für ihre geleiſtete Arbeit und muſterhafte Ordnung. Nachdem ergriff Vorſtaud Herr Tranſier das Wort und dankte dem Feſtausſchuß für ſeine viele Mühe und Arbeit, beſonders dem erſten Vorſitzenden, Kam. Raule, für ſeine umſichtige und ſach⸗ liche Leitung, die er in den Sitzungen jeweils an den Tag gelegt hat und erteilte ſodann dem ganzen Feſt⸗ ausſchuß Entlaſtung. Auch Kam. Raule dankte dem Geſamtvorſtand für ſeine Mitarbeit und tatkräftige Unterſtützung. Hiermit hat die Fahnenweihe, an der ein volles Jahr unermüdlich gearbeitet wurde, ihr Ende erreicht. Es hat' ſich auch hier wieder bewahrheitet, daß nur Einigkeit und friedliches Zuſammenarbeiten die Grundbedingungen ſind, um etwas Großes und Schönes zu erreichen. Es iſt doch gewiß dem jungen Verein zu gönnen, daß er durch ſeine umſichtige und ſparſame Verwaltung nicht nur jedes Jahr ſeit ſeines Beſtehens einen finanziellen Ueberſchuß zu verzeichnen hat, ſondern daß auch die Bilanz des Feſtes derartig ausgefallen iſt, der Vereinskaſſe noch einen ſchönen Betrag zuführen zu können. Es iſt aber damit nicht geſagt, daß der Verein jetzt auf ſeinen Lorberen ausruhen will, nein, es ſoll immer weiter gearbeitet werden an dem ſchönen Ideal, das ſich die militäriſchen Vereine zum Ziel geſetzt haben, nämlich vaterländiſche Geſinnung und kameradſchaftlichen Geiſt zu heben und zu fördern. Es wäre nur zu wünſchen, daß alle diejenigen Kameraden, die dem Verein noch fernſtehen und keinem militäriſchen Verein angehören, dem Verein ehem. 111er beitreten möchten und ſich zu der Parole bekennen: In Treue feſt, mit Gott für Fürſt und Vaterland. s E Johannisblumen. Am bedeutungsvollen Tage der Sommerſonnenwende, dem 24. Juni, zündeten un⸗ ſere heidniſchen Vorfahren vielerorts die Johannisfeuer an und hängten Kränze aus„neunerlei Kraut“ darüber, die man dann beim Springen über die Flammen abriß und ſchließlich verbrannte. Welche Blumen gehörten zu dem neunerlei Kraut? Wenn das Tagesgeſtirn ſeinen höchſten Stand erreicht, prangt die Natur in ihrem herrlichſten Schmuck, hunderte von Blumen blühen und viele derſelben, zumeiſt rote, aber auch gelbe, hat man dem Gedächtnis Johannes des Täufers geweiht. In Sachſen hängt man noch heute Johanniskronen aus blauen Cyanen, rotem Mohn, gelben Aehren- und weißen Chryſanthemen im Hausflur auf, andernorts nimmt man Kränze aus Johanniskraut, auch Mauerpfſeffer ge⸗ nannt. Und allen dieſen gibt man den Namen„Johan⸗ nisblumen“ und erachtet ſie für heilkräftig bei allerlei Gebrechen. Nach W. Menzels„Naturkunde“ war die hauptſächlichſte Johannisblume die weiße Kamille, von den alten Deutſchen„Baldersbra“ genannt, d. h. Augen⸗ braue Balders, des Lichtgottes. Den Glanz des Him⸗ mels ſpiegelt die Kornblume, die blaue Cyane, wieder. Sie war dem Zacharius geweiht, dem Vater des Jo— hannis. Seine Mutter hieß von den Botauikern Helian⸗ themum vulgare genannt, das ganz wahrſcheinlich eben⸗ falls zu dem neunerlei Kraut gehörte. Sicher iſt dies erwieſen vom gelben Johanniskraut, dem Hypericum perforatum, das in ſeinen Blütenknoſpen einen roten Saft enthält, das Johannisblut, aus deſſen Blut ſie der Sage nach entſtanden ſein ſoll. Schöner noch iſt das Wollkraut, auch Johannis⸗ oder Königskerze genannt, dazu die „Wieſenkönigin“, die ulmenblätterige Spiräa, die ſoviel beiträgt zu dem maleriſchen Gebild des Wieſenteppichs. Auch ſie hat unter dem Namen„Johanniswedel“ Be⸗ ziehung zum Johannistage. 5 f Aus Nah und Fern. () Karlsruhe, 24. Juni. Der Seniorenkonven! beſchäftigte ſich in ſeiner heutigen Sitzung mit der Ge⸗ ſchäftslage des Hauſes. Es wurde beſchloſſen, am Mitt⸗ voch mit der Beratung des Waſſergeſetzes zu beginnen. Das Waſſerkraftwerk wird in nächſter Zeit dem Land⸗ tae gehen. Die Frage der Vertagung des Landtags bi. nicht erörtert. () Karlsruhe, 24. Juni. Die Evangeliſch-ſoziale Vereinigung für Baden hält am 26. Juni in Karlsruhe ihre Landesverſammlung ab. Karlsruhe, 24. Juni. Die chriſtlichen Gewerk⸗ ſchaften und konfeſſionellen Arbeitervereine veranſtalte— ten geſtern hier eine allgemeine Kundgebung zum Zwecke der Propaganda ihrer Beſtrebungen. * Mannheim, 24. Juni. Aus Eiferſucht hat geſtern abend 9 Uhr der 36 Jahre alte Fabrikarbeiter Johann Se er vom Vallhof ſeine 38 Jahre alte Ehefrau, Mutter von 5 Kinder in ſeiner Wohnung durch ei Dolchſtich in den Hals getötet. Der Täter wurde noch in der gleichen Nacht verhaftet. 8 3 Heidelberg, 24. Juni. Wie üblich zog am Sonn⸗ nenwendtage die Heidelberger Studentenſchaft in einem faſt unüberſehbaren, nach Korporationen geordneten, Fak⸗ kelzuge— voran hoch zu Roß der Ausſchuß— zur Bis- marckſäule auf den Heiligenberg, um den Manen des großen Reichsbegründers ihre Huldigung darzubringen. Der Vorſitzende des Studentenausſchuſſes, ſtud. phil. Gieſen, hielt eine kurze Anſprache, die mit einem Hoch auf das deutſche Vaterland ſchloß. Nach dem gemeinſchaft⸗ lichen Geſang des„Deutſchland, Deutſchland über alles“ ging der Zug zurück in die Stadt zum Ludwigsplatz, wo unter den Klängen des„Gaudeamus igitur“ nach altem Burſchenbrauch die Fackeln zuſammengeworfen wurden. — Bei der mediziniſchen Fakultät unſerer Univerſität habilitierte ſich der Aſſiſtenzarzt Dr. Karl Franke. Die öffentliche Probevorleſung, die er zur Erlangung der Thema: Die Senſibilität in der Bauchhöhle. 5 () Villingen, 24. Juni. Unter zahlreicher Beteili⸗ gung aus dem ganzen Lande hielt am Samstag und Sonntag hier die Fortſchrittliche Volkspartei Badens ein Sommerfeſt ab. Am Samstag abend fand im Felſen⸗ ſaal eine Abendunterhaltung ſtatt, bei der verſchiedene Redner u. a. Abg. Muſer und Rechtsanwalt Frühan ſprachen. Ge“ern vormittag war im Garten der Feſthalle muſikaliſcher Frühſchoppen. Die Feſtfeier wurde nach⸗ mittags auf dem Platze beim Ausſichtsturm abgehalten Bei dieſer Feier hielten Landtagsabgeordneter Humme und Rechtsanwalt Gönner(Karlsruhe) Anſprachen, 1 denen ſie hauptſächlich die politiſche Lage und die Ziel der Fortſchrittspartei behandelten. Erfreulicherweile be teiligten ſich an dieſen Veranſtaltungen auch zahlreich Mitalieder der nationalliberalen Partei. i Zum So. Geburtstage Profeſſor Jagers. Profeſſor Dr. Guſtav Jäger, der unter dem Namen Wollbekleidung, feierte geſtern in Stuttgart, am 23. Jun ſeine 80. Geburtstag. Es iſt in den letzten Jahren ſtill um den Gelehrten geworden, deſſen Name und Theorie vor inem Vierteljahrhundert ſo ſturmumtoſt waren. Prof. DP. GUStaV JA ger Jäger wurde am 25. Hunt 15% zu Bürg am Kocher Württemberg) als Abkömmling einer in der Reforma' ionszeit hervorgetretenen Familie geboren. In Wien, wo er ſich 1858 als Dozent der Zoologie habilitiert hatte, war er Begründer des Tiergartens, ward aber 18671 ſeine württembergiſche Heimat berufen, um dort nab einander an der Akademie in Hohenheim, am Polytechmi⸗ kum und an der Tierarzneiſchule eine Profeſſur auszü⸗ üben. So hatte er auch eine große Zahl wiſſenſchaftlichel und populärer Arbeiten ſeines Gebietes veröffentli, als er Ende der ſiebenziger Jahre eine Arbeit über„ 3 ſchmacks⸗ und Geruchsſtoffe“ publizierte, auf welchem 15 dahin noch nicht betretenen Pfade er zu immer gewagte, ren Folgerungen kam. Im Zuſammenhang mit dieſe Theorien, die er in einem zweibändigen Werk„Die 7 deckung der Seele“ niederlegte, ſtand dann auch ſein Bekleidungsreform, die darauf hinausging, daß man! nu⸗ wollene Stoffe(auch zur Wäſche) benutzen ſolle, da Pflg 1 zenfaſern, alſo Leinen, ſchädlich ſeien. Vom Jahre 188 8 in dem er ſeine Aemter niederlegte, widmete er ſich faſ nur der Agitation für dieſe„Normalkleidung“. Jäge ſelbſt unternahm durch ganz Deutſchland Vortragsreiſen und hat bis in die letzten Jahre hinein mit Wort une Schrift für ſeine Theorien geſtritten. Intereſſant iſt, daß ſeine drei Söhne ſämtlich Dr med ſind. 3 Neues aus aller Welt. „ Selbſtmord. Der Kunſtmaler und Radierer; Pontini hat ſich und ſeine Frau aus unbekannter ſache erſchoſſen. 8„ » Große Hitze. Seit einigen Tagen herrſcht lla ganz Spanien eine außerordentliche Hitze. In Sebgie erreichte am Sonntag das Thermometer 53 Grad. urch umliegenden Wälder ſind in Brand geraten, 105 in⸗ roßer Schaden angerichtet wurde. In Bilbao ſind ee ſolge Hitzſchlag etwa 20 Perſonen geſtorben, in W lona befürchtet man den Ausbruch der Cholera.(fahrt „ Te Juberwe ert. Bi der Jubel 1. mania“, Krupp⸗Exinnerungspreis— zweite wurd, un teor— in der A II. Klaſſe:„Komet“, Jubelpreis 0 Wanderpreis, in der 23⸗Meter-Rennklaſſe:„Shan e 4 ter⸗Rennklaſſe:„The Lady Anne“, in der 27 Rennklaſſe:„Jerue“, in der 10⸗Meter⸗Rennklaſſ in pon II, in der 9⸗Meter⸗Rennklaſſe:„Regina S0 uder⸗ der 8⸗Meter⸗Rennklaſſe:„Ariadne III“, in der 91 e klaſſe:„Tilly XV“, in der 7. Meter⸗Rennklaſſe“ luſina 1 in der 6⸗Meter-Rennklaſſe:„Gefion in der 5-Meter-Reunklaſſe:„Greif III“. mel? * Selbſtmord. Wie aus Wiener⸗Neuſtadt eros 9 det wird, hat ſich der Kommandant des Pulbaeſlo fen in Felixdorf, wo jüngſt ein Magazin in die Luft feen. iſt, der Oberoffizial Menſchif, infolge Trübſinn er Venia legendi am 27. bs. Mts. halten wird, hat zum „Wollapoſtel“ bekannte Gelehrte und Vorkämpfer der 4 15 zuf der Kieler Föhrde ſiegten: in der A J. Klaſſe: Me- fi N de d 5 in der 19⸗Meter⸗Reunklaſſe:„Octavia“, in der 10 05 tet; arch 6 itgeteilt wird, ſteyt aber der Selbſtmord des Kom⸗ 25 in keinerlei Zuſammenhang mit der Pulver⸗ fu Dampfer⸗Brandkataſtrophe. Eine Brandkata⸗ 17 ophe auf dem ungariſchen Dampfer Königin Eliſabeth, ei der der Dampfer vollſtändig ausbrannte, koſtete vielen 1 rbeitern das Leben. Bis jetzt wurde feſtgeſtellt, daß * Arbeiter teils in den Flammen, teils in den Wellen deugekommen ſind. Die Leiche des Maſchiniſten wurde in erkohltem Zuſtande geborgen. Ein Tſchernowitzer Kauf⸗ n wurde während der Panik vor Schrecken wahn⸗ birne und erſchoß ſich vor den Augen der anderen Paſſa⸗ . Exploſion im Laboratorium. Im Laborato⸗ * der Apotheke des 20. Stadtbezirks in Wien d aus unbekanter Urſache eine Exploſion ſtatt. Das gaboratorium wurde vollſtändig zerſtört, der Laborant tt lebensgefährlich Verletzungen. . Exploſion von Bomben. Wie dem Echo de N 0 aus Liſſabon gemeldet wird, explodierten dort * dem Dom Petro Platze inmitten einer großen Volks⸗ ende, 3 Bomben. Kavallerie trieb die Menge aus⸗ * ander, wobei eine Perſon getötet und mehrere ver⸗ 1 Se wurden. Ob durch die Exploſion Menſchen zu werden gekommen ſind, konnte noch nicht ermittelt hen Der verſchwundene Graf. Der ſeit einigen Ta⸗ ul verſchwundene Graf Welsburg traf wohlbehalten ſozeinem Hotel außerhalb Londons ein. Er war infolge 1 lälngradiger Nervoſität zuſammengebrochen und irrte gere Zeit ziellos umher. ie Verhaftet. In Dortmund ſind acht Bergleute Aekerdächtig ſind, beim letzten Bergarbeiterſtreik in aa in im Hauſe eines Arbeitswilligen ein ſchweres Dy⸗ Aülitverbrechen verübt zu haben, verhaftet worden. Nati; Gerüſteinſturz. Auf einem Grundſtück der 1 eu anſtraßze in Leipzig ſtürzte ein Gerüſt ein und be⸗ 1 ind fünf Arbeiter unter ſich. Drei Arbeiter ſind ſchwer ub dvei leicht verletzt. Die Verletzten wurden ins Kran⸗ * haus gebracht. f N ene, Der Landungsſteg. Als die Schülerinnen der 1 fnalihar-Uebungsſchule auf einen Dampfer gingen, um Lund Ausflug nach Ober-Eißeln zu machen, brach der don ungsſteg. 10 Schülerinnen fielen ins Waſſer. Zwei ihnen erlitten ſcheinbar ſchwere Verletzungen. Me' Ehedrama. Am Freitag abend überfiel ein dan anker in Magdeburg ſeine im Bett liegende Ehe⸗ f und brachte ihr mit einem Küchenmeſſer mehrere uſcheinend lebensgefährliche Stiche bei. Die Frau konnte Tutbenem Arzt laufen, von wo ſie nach Anlegung eines Ma erbandes ins Krankenhaus übergeführt wurde. Der 8 ſchloß ſich in ſeiner Wohnung ein und wurde, als 80 die Tür gewaltſam öffnete, mit ſchweren Stich und bek dunn wunden aufgefunden. Das Motiv der Tat iſt un⸗ dach Theaterbrand. Aus Algeciras iſt Madrid die der dicht eingetroffen, daß das dortige Theater ein Raub ö ſche dämmen geworden iſt. Das Feuer griff auch auf Nan anſtoßende Häuſer über und zerſtörte ſie vollſtändig. um befürchtet, daß mehrere Zuſchauer in den Flammen gekommen ſind. J ö ber d Zum Streik der Dockarbeiter. Der Streik lers ockarbeiter geht ſeinem Ende entgegen. Am Ton⸗ 3 fen h arbeiteten 11200 Mann auf 137 Schiffen. Die an narbeiter in Southampton haben ſich ebenfalls wieder bren Arbeit begeben, trotzdem von ſeiten der Agita⸗ for die Streikenden zum Ausharren im Streik auf⸗ bern ert werden. Die Mehrzahl der Streikenden würde 6 kuſpricder die Arbeit aufnehmen, wenn ſie nicht heftigen Peifenach von ſeiten der e Führer und ihrer * renden Genoſſen fürchteten. Die Schiffsinhaber be⸗ hat u in ihrer ablehnenden Haltung. Im Unterhauſe dattie an längere Zeit über die gegenwärtige Lage de⸗ uhme doch wurde von der Regierung noch keine Maß⸗ her 8 e um einen Frieden in der Bewegung Eeizuführen. * 1 due Schlaganfall und wurde rechtsſeitig gelähmt. Sein band iſt beſorgniserregend. 5 Liter 2000 Mt. Belohnung. Zur Ermittelung der jurg und Wiedererlangung der in der Eigelſtein⸗Tor⸗ kette geſtohlenen Gegenſtände, beſonders aber der Kaiſer⸗ „ ugcette verſichert iſt, je eine 8 von 1000 Mk. 0 Inn k. bei der ge⸗ 1 1 rf en Geſellſchaft verſichert, die den vollen materiel⸗ at 717 F der . ſuewi dacht der Spionage ein ruſſiſcher Hauptmann lunge ſcharfe Beobachtung iſt es ihm aber nicht ge⸗ * zu Dokumenten von Wichtigkeit zu gelangen. a Vaſſchweres Ballonunglück. Als Sonntag früh es allon Tanzi 1 leg, zig von der Gasanſtalt in Danzig auf⸗ b Audſe urde der Ballon durch einen plötzlich einſetzenden en 100 aus 80 Meter Höhe niedergeriſſen und gegen bark 5 eines Hſtöckigen Hauſes geſchleudert. Da⸗ gere ürde der Führer Dr. med. Schucht aus dem war geschleudert und fiel auf das Straßenpflaſter; hiesse, der Stelle tot. Den anderen Inſaſſen, einem lie Reiß, einem Studenten und einer Dame, gelang es, Aufluß one zu ziehen; der Ballon fiel in den Mott⸗ 6 e drei Inſaſſen konnten gerettet werden. n un z aße unterſchlagung. Eine große Unter⸗ Intra. iſt bei einer Genoſſenſchaftsbank in der Doro⸗ Fabel 3 Berlin entdeckt worden. Der Kaſſenbote keingen am Samstag 120000 Mk. zur Reichsbank buch. len. A 8 (e. ſſelſte ſich heraus, daß Zabel v nicht auf⸗ ls man am Sonntag das Quittungs⸗ zufinden war. Nachforſchungen nach ihm, haben vis jetzt keinen Erfolg gehabt. i * Die erſte Wiener Flugwoche. Bei ſchönem Wetter wurde unter zahlreicher Beteiligung am Sonntag die erſte Wiener Flugwoche eröffnet. Leider ereigneten ſich dabei mehrere ſchwere Unfälle. Der Franzoſe Ehrmann ſtürzte beim Nehmen einer Kurve aus 100 Meter Höhe ab und erlitt mehrere ſchwere Arm⸗ und Beinbrüche. Der Belgier de Croix ſtürzte aus ge⸗ ringer Höhe nieder und erlitt eine Hüftgelenkverletzung. Ein dritter Unfall, der dem öſterreichiſchen Ingenieur Stanger traf, verlief noch glimpflich. Er ſtürzte aus 20 Meter Höhe ab, kam aber mit leichteren Verletzungen davon. Alle drei Apparate wurden zertrümmert. * Eine neue Apachenſchlacht ereignete ſich, wie aus Paris berichtet wird, bei dem Pere Lachaiſ⸗Friedhof. Dort war ein Haufen unbekannter Individuen in Streit geraten. Bevor die Polizei hinzukam, artete der Krawall in einen Revolverkampf aus, wobei 2 Frauensperſonen erſchoſſen wurden. Die Apachen ergriffen die Flucht und nahmen ihre Verwundeten mit ſich. Die Leichen der beiden Frauen konnten noch nicht rekognosziert werden. * Wirren in Portugal. Die Führer der aus⸗ ſtändigen Trambahnangeſtellten ſind in Liſſabon verhaf⸗ tet worden. Sie wurden auf Schiffe gebracht, die der Marineminiſter zur Verfügung geſtellt hatte. Die Tram⸗ bahndepots werden von Truppen bewacht. * Unter den Rädern. Aus Berlin wird berichtet: Als ein Vorortzug die Station Fürſtenbrunn verließ, verſuchte der Bahnhofvorſteher eine offene Coupetüre zu ſchließen. Er ſprang auf das Trittbrett, wurde aber herabgeſchleudert und geriet unter die Räder. Er ſtark nach wenigen Minuten. Geheimrat Walveyer über den Schädel Schillers. In der letzten Nummer der„Deutſchen medi⸗ ziniſchen Wochenſchrift“ berichtet Geheimrat Waldeyer über den von dem Tübinger Anatomen v. Froriep ge⸗ fundenen Schillerſchädel und die Demonſtration vor der Anatomenverſammlung in München. Waldeyer ſchließt ſeine Bemerkungen, nachdem er die ſchon bekannten Tat⸗ ſachen zuſammengefaßt hat, mit den Worten:„Die in München verſammelten Anatomen hatten Gelegenheit, perſönlich in Augenſchein zu nehmen: den von v. Froriep als echt angeſprochenen Schillerſchädel, den Abguß des vermeintlichen Schillerſchädels, der im Schillerſarko⸗ phage in der Fürſtengruft zu Weimar ruht, und die Totenmaske Schillers. Ich habe dieſe drei Objekte ver⸗ glichen und kann ſagen, daß ich durchaus der Meinung v. Frorieps zuſtimme, das heißt daß ich den von ihm für den echten angeſprochenen Schädel als den Schädel Friedrich v. Schillers anerkenne. Später, nach meiner Abreiſe von München, iſt dann die Sache in einer be⸗ ſonderen Diskuſſionsſtunde nochmals in Gegenwart einer großen Zahl von Anatomen genau geprüft und beſprochen worden Profeſſor Kallius(Greifswald) faßte das Er⸗ ebnis dahin zuſammen, daß„vollkommene Ueberein⸗ ſtinmun im poſitiven Sinne zum Ausdruck gebracht worden fei Die ganze Verſammlung habe ſich dem Ur⸗ teil v. Frorieps angeſchloſſen.“ Der Löwe beim Zahnziehen. Ein donnerndes Löwengebrüll dröhnte vor einiger Zeit durch die Lon⸗ doner„Weiße Stadt“, dem bekannten Vergnügungsplatz, in dem das„Boſtock⸗Jungle“ die Herrlichkeiten und Wunder Indiens aufbaut. Die Beſucher erhoben er⸗ ſchreckt die Köpfe, aber wer beim Löwenzwinger anfragte, erhielt die beruhigende Antwort: der junge Brutus war beim Zahnziehen.„Brutus“ iſt ein gewaltiger junger Löwe, der ſich mit Aufbietung aller ſeiner Kräfte ſträubte, als man ihm Füße und Nacken mit Seilen band. Man wollte bei der Operation kein Betäubungsmittel an⸗ wenden; aber ſein gewaltiges Raſen erſchreckte doch ſelbſt die Wärter ſo, daß ſie bereuten, ihn nicht durch Lachgas unſchädlich gemacht zu haben. Endlich war er bewältigt und lag nun fauchend und zitternd und furchtbar brüllend da. Nun öffnete ſich die Tür des Zwingers und herein ſchritt Dr. Watt, ein bekannter Tierarzt des Weſtens, der eine Rieſenzange mitgebracht hatte. Der Arzt kniete nieder, dem mächtigen Tiere wurden die Kinnbacken ge⸗ waltſam aufgeriſſen, raſch fuhr die Zange auf einen Zahn im unteren Kiefer los, ein gewaltiger Ruck, und das wochenlange Weh des armen Brutus war im Nu be⸗ endet. Der Arzt ſprang zurück, ohne ſeinem Patienten ein Glas Waſſer zum Mundausſpülen zu offerieren. Brutus wurde losgebunden und kroch vergnügt und friedlich in ſeinen Käfig zurück. Augenſcheinlich waren ihm die Vorbereitungen zur Operation viel unange⸗ nehmer geweſen, als die Nachwirkung. 55 Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann Seckenheim 85 Sandtorte. Zutaten: 250 fg Butter, ungesalze oder gewaschen, 250 g Zucker, 250 g Weizen- oder Maispuder, 4 Eier, Tee- löffel voll von Dr. Oetker's Vanillinzucker, 1 Teelöffel voll von Dr. Oetker's Backpulver. Zubereitung: Die Butter wird etwas erwärmt und schaumig gerührt. Dann gibt man allmählich Zucker und Vanillinzucker hinzu. Hierauf ein Ei und etwas Puder, der vorher mit dem Backpulver gemischt wurde. Ist dieses gut verrührt, wieder ein Ei und etwas Puder, bis die Eier und der Puder verbraucht sind. Mie Nasse wird in eine mit Butter ausgestrichene Form gegeben und bei mittlerer klitze rund 1 Stunde gebacken. Sandtorte hält sich lange E trisch und ist ein beliebtes Gebäck für Tee und Wein. Wegen der ſo wichtigen Rheinaufrage findet mor⸗ gen Mittwoch, den 26. abends ½9 Uhr im Faale zum Schloſſe eine Verſammlung ſtatt, wozu jeder⸗ mann eingeladen iſt. Die außerordentliche, die Lebens⸗ intereſſen unſerer Gemeinde aufs tiefſte berührende Froge, macht es nötig, daß nicht nur ſämtliche Parteien und Vereine, ſondern auch die verehrliche Gemeinde vertretung erſcheint. Bedarfsartikel zur Krankenpflege WIe Eisbeutel, Inhalationsapparate, Inrigatoren, sowie Einzelteile dazu, Fieber- und Bade- Thermometer, Klistierspritzen, Ohren- und Nasenspritzen, Srusthütchen, Fingerlinge eto. 2 25 8 empfiehlt 15 5 25 Apotheke in Seckenheim. 7 ĩͤ Achtung! Arbeiter! Aus an uns gerichteten Zuſchriften geht hervor, daß Arbeiter nur durch Drohungen und Angſt vor den Streie kenden eingeſchüchtert, Arbeit bei uns nicht nehmen. Wir erklären, daß Befürchtungen niemand zu hegen braucht, denn Arbeiter, die bei uns arbeiten wollen, werden durch die in Friedrichsfeld ſtationierte Gendarmerie aus den Ort⸗ ſchaften in die Fabrik und aus der Fabrik in die Ort⸗ ſchaften täglich ſicher begleitet, wenn die Arbeiter es nicht vorziehen, auch Nachts in der Fabrik zu bleiben, wo⸗ ſelbſt ihnen Waſch⸗ und Schlafgelegenheit unentgeldlich ge⸗ boten wird. Leute von außerhalb wollen ſich ſchriftlich melden, damit wir für deren Abholung von den Bahnhöfen rechtzeitig Sorge tragen können. Wir bezahlen die von uns bekannt gegebenen Löhne reſpektive Accordſätze und außerdem jedem bis 22. Juni ſich Meldenden eine Extra⸗ vergütung von 20 Mark, die 1 Monat nach ſeinem Eintritte aus gezahlt wird.(594 Deutsche Steinzeugwarenfabrik fur Canalisation und Chemische Industrie. „ FFF Ia. glanzhellen 2 Apfelwein per Liter 26 Pfeunig frei ins Haus empfiehlt Gg. L. Bühler, Weinhandlung. NB. Gleichzeitig halte mein Lager in Pfälzer und Badiſchen(55 Weiss- und Rotweinen ſowie Flasehenweinen beſtens empfohlen. Proben gratis!! Hervorragende Neuheiten Herren-Kleiderstofken deutſche und engliſche Fabrikate. Normal- Wäsche. Emil Werber. —— Grüne Rabattmarken. Eiſerne Vettſtellen Gartenmöbel empfiehlt in grosser Auswahl zu billigſten Preiſen Eduard Bühler, Möbelgesehäft Seckenheim. Hauptſtraße. liefert Stempel schnell und billig Gg. Zimmermann. Ein fettes ch wein hat zu verkaufen(b Kapellenſtraße 18. Verloren eine ſilberne Uhr und Kette abzug. gegen Belohnung bei Reinhold Sperling, Jluesh. N 4 . a 2 ö e 8* 2 8 2 Bekanntmachung. Den Schweinemarkt in Seckeuheim hier, den Vollzug des neuen Viehſeuchengeſetzes betr. Wir ſetzen die geſitzer von Schweinen, wel⸗ che Schweine auf den Markt verbringen wollen in Keuntuis, daß ſie künftig im Heſitze eines vom Tierarzt ausgeſtellten Arſprungs- und Ge⸗ ſundheitszeugniſſes gemäß 8 17 des neuen Vieh- ſeuchengeſetzes ſein müſſen. Seckenheim, 22. Juni 1912. gürgermeiſteramt; J. V. Hoerner: Bekanntmachung. Zur Fortführung des Vermeſſungswerks und Lagerbuchs der Gemarkung Ilvesheim iſt Tagfahrt auf Mittwoch, den 3. Juli 1912, vormittags 9 Uhr, in das Rathaus zu Ilvesheim beſtimmt. Die Grundeigentümer werden hiervon mit dem Anfügen in Kenntnis geſetzt, daß das Verzeichnis der ſeit der letzten Fortführungstagfahrt, alſo ſeit dem 6. Juli 1911 einge⸗ Schmitt. tretenen, dem Grundbuchamt bekannt gewordenen Verände⸗ rungen im Grundeigentum, liegt während einer Woche vor der Tagfahrt zur Einſicht der Beteiligten in den Räumen des Grundbuchamts auf und etwaige Einwendungen gegen die Eintragung dieſer Veränderungen im Vermeſſungswerk und Lagerbuch in der Tagfahrt vorzutragen ſind. Die Grundeigentümer werden gleichzeitig aufgefordert, die aus dem Grundbuch nicht erſichtlichen und noch nicht zur Anzeige gebrachten Veränderungen im Grundeigentum, insbeſondere auch bleibende Kultur veränderungen anzumelden und die Meßbriefe(Handriſſe und Meßurkunden) über Aenderungen in der Form der Grundſtücke vor der Tagfahrt dem Grundbuchamte oder in der Tagfahrt dem Fortführungs⸗ beamten vorzulegen, widrigenfalls die Fortführungsunterlagen auf Koſten der Beteiligten von amtswegen beſchafft werden. Anträge der Grundeigentümer auf Anfertigung von Meßurkunden, Teilung von Grundſtücken, Grenzfeſtſtellungen und Wiederherſtellung ſchadhafter oder abhanden gekommener Grenzmarken werden in der Tagfahrt entgegengenommen. Ilvesheim, den 18. Juni 1912. Das gürgermeiſteramt: Bühler. Vorſtehende Bekanntmachung bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, den 20. Juni 1912. Bürgermeisteramt: J. V. Hoerner. Bekanntmachung. Die Organiſation der Feuerwehr betr. Die Liſte der Löſch⸗ oder Hilfsmannſchaft für das Jahr 1912 iſt aufgeſtellt und liegt vom 25. d. M. ab, während 8 Tagen zur Einſicht auf dem Rathaus— Zimmer Nr. 5 — offen. Seckenheim, den 24. Juni 1912. Gemeinderat: J. V.: Hoerner. Schmitt. Kath. Arbeiter-Cerein Seckenbeim. ———(E. V.) Unſer Verein wird 125 9 5 Jahr wieder gemeinsamen Roblenbezug haben. Diejenigen Kohlenhändler, welche gewillt ſind ſich daran zu beteiligen, können bis längſtens Fonntag, den 30. Juni Offert bei Schriftführer Gg. Schmich, Ried⸗ ſtraße 40 einreichen. Der Vorſtand. Jußball⸗Grſelſchuft Beckenhein 1898(C. U.) Heute Abend 8½ Uhr im„Kaiſerhof“ Sitzung der Sportfest⸗Kommissſon. Der Vorſtand. Liedertafel Seckenheim. Morgen Abend ½ 9 Uhr Festàusschuss-Sitzun im„Schwanen“, wozu ſämtliche Feſtdamen zur Empfang⸗ nahme ihrer Schleifen ete. höfl. eingeladen ſind. Der Vorſtand. Kulh. Jünglings⸗Verein Setkenheim. Morgen Mittwoch, abends ¼9 Uhr findet im Saale neben der Kirche eine D Oertrauensleute⸗Sitzung ſtatt. Um pünktliches Erſcheinen bittet Der Vorſtand. Freiwillige Janitäts⸗Kolonne Feckenheim. Mittwoch, den 26. Juni, abends 8 ½ Uhr Verſammlung im Lokal zum„Zähringer Hof“. Die Tagesordnung wird im Lokal bekannt gegeben. Der Kolonnenführer. Medizinal-Oerband Seckenheim. Morgen Mittwoch, abends ½9 Uhr findet in der „Kapelle“ eine OCorstands- und Kommisslons⸗Sitzung ſtatt, wozu die in Betracht kommenden Mitglieder voll⸗ zählig und pünktlich erſcheinen mögen. . Turnerbund Jeden Dienstag- und Freitagabend von 8—9 Ahr Kürtutnen, von 9— 10 Uhr Riegen und Zöglingsturnen. Samstags abends bon 9— 10 uhr Turnen der Männerrſege. Sonntags nachmittags von 3 Uhr an Jugend- und Be- wegungsspfele auf unserm Splelplatz. NB. Am Sa gtagabend keine Turnſtunde, da ſich der Verein an dem Feſtbankett des Geſangvereins Liedertafel mit turneriſchen Vorführungen beteiligen wird. Es mögen deshalb die Männerriege am Freitag, die Turner und Zög⸗ linge Dienstag und Freitag vollzählig und pünktlich erſcheinen. heute abend nach der Turnstunde — Vorturner⸗ Sitzung. Der Turnrat. Fußballabteilung des Kath. Jünglings⸗ Vereins Seckenheim(Sportklub). Meister der B.-Klasse des Spielverbandes der Kath. Jugendvereine. Bei dem am letzten Sonntag feſtgeſetzten Entſcheidungs⸗ ſpiel verzichtete Lampertheim freiwillig auf die Meiſterſchaft zu Gunſten von Seckenheim, die dadurch kampflos dieſelbe errangen. Der Sportklub ſpielt zur Zeit in folgender Aufſtellung: Hirſch, Ph. Leineweber, Fl. Winkler, M. Stein, A. Stein, K. Ditſch, H. Schmich, H. Kreutzer, J. Winkler, Pf. Blümmel, H. Blümmel, G. Samstag Morgen 6 Uhr wird in der Waaghalle Schweinefleiſch„ Wurſt das Pfund zu 75 Pfennig ausgehauen. Haufleiden 2 jährige Praxis! 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