119 1 7 2 F f N dtar-Bofe Nr. 76.— 2. Blaft. Diäten für Schöffen und Geſchworene. Nach den Beſtimmungen des, Gerichtsverfaſſungsge⸗ ſeßes ſollen zum Amte eines Schöffen und Geſchworenen grundſätzlich alle verfügungsfähigen, im Beſitze der bür⸗ gerlichen Ehrenrechte befindlichen Reichsdeutſchen heran⸗ gezogen werden. Es beſteht nicht die Schranke eines Zen⸗ ſus, die die Minderbemittelten ausſchlöſſe und unſeren Laiengerichten einen plutokratiſchen Charakter gäbe. Stand, Klaſſe, Partei ſollen bei der Beſetzung der Laien⸗ gerichte keine Rolle ſpielen.. In der Praxis ſind dieſe Grundſätze nicht ſtets be⸗ folgt worden und werden auch heute noch nicht immer befolgt. Viele Jahre hindurch wurden in die Richterliſten überhaupt nur wohlhabende, dem Bürger⸗ oder Bauern⸗ ſtande angehörige Perſonen aufgenommen, Unbemittelte, ſpeziell Leute aus dem Arbeiterſtande, dagegen nicht zu Schöffen und Geſchworenen gewählt. Erſt in den letzten Jahren iſt das anders geworden. Man iſt allmählich zu der Erkenntnis gekommen, daß weder der Mangel an Vermögen noch die politiſche Geſinnung einen Aus⸗ ſchließungsgrund bilden dürfen. Die Juſtizminiſterien verſchiedener Bundesſtaaten haben ſich in Erlaſſen gegen die bisherige Uebung ausgeſprochen und darauf hinge⸗ wieſen, daß es wünſchenswert ſei, auch Vertreter der Ar⸗ beiterſchaft an den Volksgerichten teilnehmen zu laſſen. er es mit unſerer Rechtspflege gut meint, wird das mit Genugtuung begrüßen. Allein wie anerkennenswert jene Miniſterialerlaſſe auch ſein mögen, ſo können ſie doch eine gründliche Aenderung nicht herbeiführen, da viele Perſonen nicht in der Lage ſind, den Aufwand zu tragen, der mit der Aus⸗ übung des Schöffen⸗ oder Geſchworenendienſtes ver⸗ bunden iſt. Beim Schöffendienſt mag es noch allenfalls angehen. Der Geſchworenendienſt aber, mit ſeinem oft ſehr erheblichen Aufwand an Zeit und Geld, bleibt weiten eiſen der Bevölkerung nach wie vor tatſächlich verſchloſ⸗ ſen. Unbemittelte Landleute und Handwerker in kleinen Plätzen haben einfach nicht die Mittel dazu, viele Tage in der Stadt zuzubringen, um als Geſchworene zu fun⸗ eren. Ebenſowenig können Arbeiter wochenlang ihrer Arbeitsſtätte fernbleiben und einen beträchtlichen Ein⸗ nahmeausfall ertragen, um das Ehrenamt eines Ge⸗ chworenen auszuüben. Eine Beſeitigung des beſtehenden Uebelſtandes iſt, ſo ſchreibt Landrichter Mumm im B. T., nur dadurch zu erzielen, daß den Schöffen und Geſchworenen, denen jetzt bloß ihre etwaigen Reiſekoſten vergütet werden, vom Staate eine Entſchädigung für den Gerichtsdienſt ge⸗ währt wird. Die Forderung von Taggeldern für die aienrichter iſt in den letzten Jahren häufig erhoben worden, zunächſt in den Landtagen verſchiedener Bundes⸗ ſtaaten, vor allem Württembergs, Bayerns und Badens, dann im Deutſchen Reichstage, der erſt jüngſt wieder eine Reſolution angenommen hat, die die Gewährung von Diäten für Schöffen und Geſchworene begehrt. „Die Berechtigung dieſer Forderung haben die ver⸗ bündeten Regierungen ausdrücklich anerkannt. In dem (nicht zur Verabſchiedung gelangten) Entwurfe eines Geſetzes, betreffend Aenderungen des Gerichtsverfaſſungs⸗ Nice, hatte folgender Geſetzesvorſchlag Annahme ge⸗ unden:„Die Schöffen und Geſchworenen erhalten Ver⸗ gütung der Reiſekoſten ſowie für jeden Tag der Dienſt⸗ eiſtung Tagegelder. Die Höhe der Reiſekoſten und Tage⸗ gelder wird durch allgemeine Anordnung des Bundes⸗ kats beſtimmt. Eine Zurückweiſung der Tagegelder iſt nicht ſtatt haft.“ Lokales. Seckenheim, den 29. Juni. ids Die Linde blüht. Zeitiger als ſonſt blüher ke dieſem Jahre bei uns die Linden, die ſagenumrauſch⸗ ſdrn bielbefungenen. Kaum ein anderer Baum iſt ſo ig mit dem Volksleben verknüpft, wie die Linde, und frohe wie traurige Gedanken ſpiegelt die Dichtung wieder, ins ſie die Linde erwähnt. Die Linde mit ihrem balſa⸗ niſchen Blütendufte iſt auch ein echt volkstümlicher Baum, 15 ledes Kind wohl kennt. Von unſeren Vorfahren war We, Linde der Göttin der Liebe, der Frigga, geweiht. 1 eine Linde beſchädigte, machte ſich eines großen e ſchuldig und konnte der Strafe der Götter nicht zugehen; ſie war heilig und unverletzlich und ſelbſt ge⸗ ſen des Donnergottes Blitze gefeit. Unter der Linde ver⸗ ide lien ſich die freien Männer des Gaues, unter der 5— wurde Recht geſprochen. Manches Dorf hat noch men Lindenbaum, unter dem bis in die neuere Zeit M ein Trauungen und Kontrakte vollzogen wurden. banche alte Urkunde weiſt die Redewendung auf:„Ge⸗ 1 geben unter der Linde“ oder eine ähnliche. Noch heutzu⸗ lind g Ange iſt die Dorflinde in vielen deutſchen Gegenden der Zammlungsort an Sonn Lund Feiertagen. Aeußerſt groß iſt die Zahl der Volkslieder, die der Linde gewidmet Daß oder die ſonſt vom Lindenbaum zu ſingen wiſſen. kommt e Linde in vielen Liebesliedern ſo häufig vor⸗ Gestalt ist gewiß nicht von ungefähr: die herzförmige S des Lindenblatts ließ das Lindengrün zu einem 15 ol der Liebe und Treue werden. Auf Wappen und gefunden en hat dies Symbol mannigfache Anwendung gl. Wü derienſonverzüge. Die Generaldirektion der Nrienf rtt. Staatseiſenbahnen läßt auch in dieſem Jahre 0 ſonderzüge gehen und zwar in der Nacht vom phelz Juli bezw. 10. zum 11. Auguſt, je einen Eannſtatte nach Friedrichshafen, wovon der erſte in d um 11.07 Uhr, der zweite ab Stuttgart Haupt⸗ en 2 N i an die Frühſchiffe. Eventl. wird damit Die Rückfahte fahrt zu ermäßigten Preiſen verbunden. „Zum Gert der Sonderzüge erfolgt in der Nacht vom „Juli beaw. 11. zum 12. Auauſt von Fried⸗ 1 8 11.30 Uhr abends geht. Beide treffen zwi⸗ bort i und 4 Uhr in Friedrichshafen ein und finden eine Bosch luß richsgafen um 11 Uhr mit Ankunft in Stuttgart Ent 3 Uhr früh. Ferner geht ein Ferienſonderzug am 25. Juli nach Berlin und Leipzig, am gleichen Tage nach Hamburg und Bremen, ſowie am 4. Auguſt nach Ulm und zurück. Alles Nähere iſt auf den Stationen zu erfahren. VV Neues aus aller Welt. Streik der Seeleute. Der franzöſiſche Miniſtei des Innern empfing eine Abordnung der ſtreikenden Seeleute, die ihm erklärten, daß die ausſtändigen See⸗ leute das von der Regierung vorgeſchlagene Schiedsgericht angenommen hätten. Dasſelbe ſoll aus 6 Seeleuten und 6 Reedern beſtehen mit einem Regierungsvertreter als Vorſitzenden. 25 ö 1 Ein Mord. In den Dolomiten wurde die Leiche eines italieniſchen Touriſten gefunden, der 2 Schuß⸗ wunden und eine ſchwere Schädelverletzung aufwies. Die Gerichtskommiſſion ſtellte feſt, daß Mord vorliegt. „Den Hauptmann getötet. In Beni⸗Uri hat der Soldat Cromer von der Fremdenlegion ſeinen Haupt⸗ mann durch einen Gewehrſchuß getötet, weil dieſer ihn fortgeſetzt ohne Grund beſtraft e. S 3 „Schiwerer Unglücksfall. Bei einer Schießflbung in der Artilleriekaſerne von Calais(Frankreich) war das Verſchlußſtück eines Geſchützes nicht vorſchriftsmäßig eingeſetzt. Der Schuß ging nach hinten los und verleßte einen Leutnant und 3 Artilleriſten tödlic kt. „ Eine Wahnſinnstat. Der Hauptmann Tir⸗ chazarow, ein Armenier, drang in Warſchau in die Wohnung des Kommandeurs des Garderegiments Kö⸗ nig Friedrich Wilhelm III, General Leopold von der Brincken, und feuerte nach kurzem Wortwechſel 3 Schüſſe auf dieſen ab und verletzte ihn ſchwer. Tann beging der Hauptmann Selbſtmord. Er ſoll die Tat in einem Anfall von Geiſtesgeſtörtheit verübt haben. Verurteilte Verſchwörer. Vier Verſchwörer in Caſtello Franco wurden zu 10 bis 20 Jahren De⸗ portation verurteilt, unter ihnen ſind 3 Prieſter. Doppelſelbſtmord. Am Dienstag hörten die Bewohner des Hauſes Gothenſtraße 40 in Hamburg aus der Wohnung der Frau Pegels zwei kurz hintereinander fallende Schüſſe. Als die Tür geöffnet wurde, fand man die Frau und den bei ihr wohnenden Arbeiter Nickel, beide mit Schußwunden im Kopf, tot vor. Es ſcheint ſich um ein Eiferſuchtsdrama zu handeln. „ IFliegerunfall. Als der Leiter der Offiziers⸗ Fliegerſchule in Gotha, Ingenieur Schlegel, am Dienstag abend nach dem zweiten der von ihm unternommenen Flüge landen wollte, fuhr er in ein Kornfeld. Dabei überſchlug ſich der Apparat und ging vollſtändig in Trümmer. Schlegel erlitt lebensgefährliche Verletzungen, ſein Paſſagier einen Bruch des Naſenbeins. Beide wur⸗ den in das Krankenhaus nach Gotha gebracht. 8 Eein wütender Stier. In Sevilla befreite ſich ein Stier, der für die Stierkämpfe beſtimmt war und raſte durch mehrere Straßen. Erſt nach. geraumer Zeit ge⸗ lang es, das wütende Tier zu töten, nachdem es eine Anzahl Perſonen ſchwer verletzt hatte. 3 * Fleiſchvergiftung. In Hermsdorf bei Dresden und in der Umgebung ſind nach dem Genuß von Fleiſch und Wurſtwaren mehr als 30 Perſonen ſchwer erkrankt. Alle Erkrankten haben hohes Fieber. Zwei Trauen ringen bereits mit dem Tode. Die in Frage kommenden Waren ſind von einem Fleiſcher in Medingen erſchoſſen worden. Der Staatsanwalt hat eine Unterſuchung eingeleitet. * Fahrkartenſchwindel. Auf der Südbahnſtrecke Marburg— Trieſt wurde ein bereits ſeit längerer Zeit betriebener Fahrkartenſchwindel aufgedeckt, durch den die Bahnverwaltung um erhebliche Beträge geprellt wurde. Einige Bahnbedienſtete wurden verhaftet, die im Ver⸗ dacht ſtehen, ſich an dieſem Schwindel beteiligt zu haben. Die eingeleitete Unterſuchung dürfte große Dimenſionen annehmen. n “ Die Affäre Graf Königsmark. Die Duell ⸗ forderungen des Grafen Königsmark haben bisher nichts als langwierige Verhandlungen zur Folge gehabt, die zu keinem greifbaren Reſultat geführt haben. Diens⸗ kag vormittag hat ſich der Vorſitzende des Rennklubs Hamburg, Bankier Max Schinkel nach Berlin begeben, um hier die Verhandlungen mit dem Union⸗Klub fort⸗ zuführen. Dr. Kämmerer iſt aus dem Vorſtand des Ham⸗ burger Rennklubs ausgetreten, um dem Vorſtand freie Hand zu laſſen. f b Telephon Berlin— Stockholm. Das Telephon Berlin.—Stockholm iſt, wie von unterrichteter Seite ver⸗ e in deit Kopf; dann gab er vier Schüſſe auf ſich ab. Beide ſßürden tödlich verletzt ins Krankenhaus gebracht. Wack bte die Tat, um ſich an ſeiner Geliebten zu rächen. Mit 100 000 Mk. flüchtig. Der 48 Jahre alte s Leipzig ſtammende Ingenieur der Maſchinenfabrik Robert Enzberger in Berlin iſt ſeit einigen Tagen unter Mitnahme von 100 000 Mk. flüchtig. Vermiſchtes. Etwas von der Hängematte. Wer ſeine Ferien in einer waldigen Sommerfriſche zu verbringen gedenkt, der vergißt gewiß nicht, die Hängematte mitzunehmen. Sie iſt eine liebe Freundin für friedliche Erholungs⸗ ſtunden, und ſchon der Klang ihres Namens erweckt gar angenehme und romantiſche Vorſtellungen von rauſchen⸗ den, grünen Wimpfeln, durch die das Himmelsblau hin⸗ durchlugt, von Ozondüften, Vogelſtimmen und huſchen⸗ den Eichhörnchen. Und ſo traulich deutſch klingt dabei der Name für den beliebten Gegenſtand, ſo heimatlich mutet uns ſeine Bezeichnung an, daß wir mitten im wohligen Schwingen erſtaunt unſere Hängematte an⸗ halten, wenn wir erfahren, daß dieſer Name doch ein FCC berkavptes Fremdwort iſt. Sein Urſpruna iſt in Süd⸗ amerita zu ſuchen. Ein hangendes Lager aus Fiechtwerr (und wohl auch aus anderen Stoffen) nannten die In⸗ dianer der weſtindiſchen Inſeln Hamaac. Dieſen Aus⸗ druck machten ſich die holländiſchen Matroſen mund⸗ gerecht, indem ſie ihn umformten zu Hangmack und Hangmat. Von den Holländern übernahmen wir das letztere Wort und veränderten es zunächſt in Hangmatte. In dieſer Form erſcheint es gegen den Ausgang des ſiebzehnten Jahrhunderts in deutſchen Realwörterbüchern. Erſt aus der Hangmatte entſtand dann die Hängematte. Das indianiſche Wort Hamaca iſt auch in die romaniſchen Sprachen übergegangen, in denen es ſich aber nur wenig veränderte. Im Spaniſchen heißt die Hängematte amaca oder amahaca, im Portugieſiſchen maca. Der Italiener ſagt amaca, der Franzoſe hamac. Der Unterſeemaler. Wer da glaubt, daß die Funſt im ewigen Umkreis des Menſchenlebens keine neuen und unerhörten Stoffe mehr finden könne, der vird von Walter Howiſon Pritchard, einem iriſchen Künſtler, widerlegt, der gegenwärtig zu Paſadena in Kalifornien ſein Atelier aufgeſchlagen hat. Er malt unter Waſſer und will damit der Kunſt ein unbekanntes weites Reich des Schönen, Geheimnisvollen und Wun⸗ derſamen aufgeſchloſſen haben. Wie alle großen Geiſter mit neuen Ideen hat er lange gegen den Unverſtand der trägen Maſſe kämpfen müſſen, die mit dem auf der Erde und über Waſſer geſchaffenen Bilder ſich begnügte. Aber ſein jahrelanges heißes Streben wird nun belohnt. Helen Gould, die bekannte Millionärin, hat zwei große Oel⸗ gemälde von ihm gekauft, Sarah Bernhardt beſitzt einige ſeiner Unterſeebilder; Präſidenten, Miniſter und Fürſt⸗ lichkeiten, die angeſehenſten und reichſten Leute beſuchen ihn und bewundern ihn, er fühlt ſich auf dem Gipfel des Ruhms und erhält für ſeine Bilder höchſte Preiſe. Eigenartig iſt die Form ſeines Schaffens. In einem vollſtändigen Taucherkoſtüm, mit dem Helm auf dem Kopf, läßt er ſich auf den Meeresgrund hernieder und ſucht hier nach einem Motiv. Hat er das gefunden, dann wird ihm ſein Handwerkszeug ebenfalls hernieder⸗ gelaſſen. Das beſteht aus einer hohen, eiſernen Staffelei, einer großen, ſchweren Glasplatte, auf der„doppeltes Elefantenzeichenpapier“ mit mediziniſchem Zwirn be⸗ feſtigt iſt. Die Farben, die er in einem Glaskaſten mit⸗ führt, miſcht er auf einer eiſernen Palette. Pinſel kann er nicht gebrauchen; mit den Fingernägeln entwirft er ſeine Skizze nach der Natur auf dem mit Kokosöl ge⸗ tränkten Papier, das vom Waſſer nicht angegriffen wird. Mit dieſer Skizze ſteigt er ſtolz wieder an die Oberfläche und ſchafft dann das eigentliche Gemälde in ſeinem Ate⸗ lier. Bisher hat er nie länger als 45 Minuten auf dem Meeresboden ausgehalten, aber er will jetzt einen großen Tauchkäfig aus Glas und Stahl konſtruieren laſſen, in dem er und ſeine Schüler mit Muße nach Herzensluft die Wunder des Meeres ſkizzieren können. Seine beſten Werke, Polypen, Haie, in purpurnem Licht, von ſelt⸗ ſamen Fiſchen belebt, hat er unter den Waſſern Jahitis gemacht; nun will er ſich den Herrlichkeiten des Atlan⸗ kiſchen Ozeans zuwenden. Der regenreichſte Ort Europas. Wenn der zominer ſich ſo weiter entwickelt, wie er 1 hat, 5 wird es ein 1 ines Seufzen unter den Ferien⸗ eiſenden geben, und gar mancher wird glauben, da, wo ir geweilt hat, ſei der regenreichſte Ort, den er ſich hätte zusſuchen können. Dem iſt aber nicht ſo. Hat man den lönderbaren Geſchmack, den regenreichſten Ort Europas ſich zur Sommerfriſche zu wählen, ſo wird man gut tun, ſich nach Crkvice in Dalmatien zu begeben, einem städtchen, das in der Nähe von Cattaro 1017 Meter och liegt. Die mittlere Höhe der jährlichen Nieder⸗ chläge erreicht dort nach den in den letzten 22 Jahren gemachten Beobachtungen 4642 Millimeter. 1901 gab ſogar 6135 Millimeter. Die faſt täglichen großen engüſſe bringen die ſüdlichen Winde. 4 — 5 Sſfelon Bingong Soison-Weuheiten& von Aloidenstoffen, Damen- u. Kinder-Ronfsklion, Beumtwoſliwaren, Hula-, Weibwaren u. Mesche leu: Gardinen, Teppiche und Botton. R N Gute Bedienung! „KHommm Landauer, MHannfeim Brellesfr. O J. J. Gelegenheiten in modernen Kleiderstoffen, Wollmoussellne u. Klelderstoffe. Qrosse Auswahl. Billige Preise. J. Lindemann, Mannheim, E Hypotheken- u. Immobilienvermittlung, An. und Uerkauf von Grundstücken. Georg Röser. Au- u. Verkauf von Liegenſchaften Vermittelung von Hypotheken dur 5 Carl Arnold, Seckenheim, Jammſtr. 1. 2 Unſerer heutigen Auflage liegt ein Beilage der Firma Gebrüder Nothſchud, Mannheim K 1, 1—2(Breiteſtraße) betreffend In venkur⸗Aus⸗ verkauf bei, worauf wir unſere Leſer beſonders auf⸗ merkſam machen. e ee über unregelmäßige Zuſtellung der Zeitung 5 Beſchwerden wolle man in der Expedition vorbringen. —. 1

„92C GoOOοοοοπι οιαονοοονοο³ποοοõ q νοναονναοαꝰ]τ].“ỹ,οοαοοαο ỹοõονονιοονοαοðqͤntg̃ e 5 Wegen bevorstehenden Umzug und um mein grosses Tager in nur 8 erstklassigen Gewehren und Jagdartikeln gewähte ich den herren Schützen und Jägern bis zu 20 Prozent Rabatt. Versäumen sie nicht, diese bedeutenden Vorteile, die ich biete, auszunützen. Die Preise für Munition bleiben fest. Tel. 4232. L. Frauenstorier, IHlannheim, o 3, 6 oooodcocoooecocecocoecececoecoeceooo Oe Arbeitsvergebung. Die Gemeinde vergibt in Submiſſion folgende Ar⸗ beiten zur Erweiterung des Volksbads in der Friedrichs⸗ ſchule dahier: Maurerarbeiten Schreinerarbeiten Inſtallatiaus arbeiten. Angebotsformulare werden auf dem Rathaus— Zimmer 7— abgegeben. Dieſelben ſind verſchloſſen mit entſprechender Aufſchrift verſehen längſtens bis 9. Juli ds. Js., mittags 12 Uhr beim Gemeinderat dahier einzureichen. Seckenheim, den 27. Juni 1912. gürgermeiſtaramt: J. V.: Hoerner. Koch Bekanntmachung. Den Vollzug des Viehſeuchengeſetzes betr. Am 1. Mai d. J. iſt das neue Viehſeuchengeſetz(Reichsgeſ. vom 26. Juni 1909) nebſt den Ausführungs⸗Vorſchriften des Bundesrats vom 7. Dezember 1911(Bekanntmachung vom 25. Dezember 1911, R.⸗Geſ.⸗Bl. 1912, S. 3) und der badiſchen Voll⸗ ugs⸗Verordnung vom 29. April 1912 in Kraft getreten. Die felheren Vorſchriften, insbeſondere auch die Anordnungen in unſerer Bekanntmachung vom 3. Febr. 1911(Amtsblatt Nr. 20) und die im Anſchluß daran ergangenen Verfügungen ſind aufgehoben. 1 Von den neuen Beſtimmungen heben wir die wichtigſten Vor⸗ 3 zum Schutze gegen die ſtändige Seuchengefahr beſonders ervor: 1. Für alles im Beſitz von Viehhändlern befindliche, ſowie für das auf Märkte und öffentliche Tiesſchauen gebrachte Vieh (Pferde, Rinder, Schafe, Schweine, Ziegen, Geflügel) müſſen in der Regel Urſprungs⸗ und Geſundheitszeugniſſe beigebracht werden. Für Geflügel, das auf Jahr⸗ und Wochenmärkten gebracht wird, iſt indeſſen kein Zeugnis erforderlich; ferner genügt für Pferde, die auf Märkte kommen, ein Urſprungszeugnis. f Die Zeugniſſe ſind von Tierärzten oder den amtlich beſtellten Fleiſchbeſchauern auszuſtellen. Für Pferde und Geflügel gelten nur Geſundheitszeugniſſe von Tierärzten. Vom Zeugniszwang befreit ſind weiter die ſtaatlichen Vieh⸗ prämiierungen und die Ziegenſchauen. 2. Viehhändler müſſen über alle in ihrem Beſitz befindlichen Pferde, Rinder und Schweine Kontrollbücher führen, deren Vor⸗ ſchriftsmäßigkeit bezirksamtlich beſtätigt ſein muß. 3. In Molkereien iſt der Zentrifugenſchlamm täglich durch Verbrennen oder Vergraben zu beſeitigen; die Zentrifugentrommeln ſind nach Entfernung des Schlammes mit kochendheißer Soda⸗ löſung zu reinigen. Sammelmolkereien müſſen binnen 2 Jahren mit Einrichtungen verſehen werden, mit denen Milch auf 90 Grad erhitzt werden kann; ſie dürfen Milch als Futtermittel für Tiere nur nach Er⸗ hitzung abgeben; ſie müſſen derart Buch führen, daß jederzeit erſichtlich iſt, aus welchen Gehöften und in welcher Menge täglich Milch geliefert wird. Als Sammelmolkereien gelten auch die Betriebe von Milchhändlern, die ihren Bedarf aus verſchiedenen Ställen decken, wenn ſie die Milch nicht lediglich weiter verkaufen, ſondern dieſelbe auch verarbeiten, z. B. durch Entrahmung mit oder ohne Zentrifuge. N 4. Zugtiere, die beim Gewerbebetrieb im Umherziehen benützt werden, ſind vierteljährlich vom Bezirkstierarzt unterſuchen zu laſſen. Das Ergebnis der Unterſuchung iſt in ein beſonderes Buch einzutragen, das der Führer der Tiere ſtets beiſich zu tragen hat 5. Frei umherlaufend Hunde müſſen mit Halsbändern ver⸗ ſehen ſein, die Namen und Wohnort oder Wohnung des Beſitzers erkennen laſſen. Auf Anſuchen kann das Bezirksamt kein ſonſtiges, die Zugehörigkeit des Hundes ſicherſtellendes Kennzeichen falelſen Hunde, welche nicht das vorgeſchriebene Halsband oder Kenn⸗ z ichen tragen, werden— vorbehaltlich der Beſtrafung der Befitzer — eingefangen und, wenn ſie bis zum Ablaufe des zweiten fol⸗ genden Tages nicht von dem Beſitzer unter Vorzeigen der Quittung über die an die Gemeindekaſſe geleiſtete Zahlung einer Gebühr von 2 Mk. abgeholt werden, getötet. 6. Wer Hengſte oder Farren hält und ſie zum Decken fremder Tiere ve wendet, hat ein Deckregiſter nach beſonderer Vorſchrift zu führen, in das die Einträge ſofort nach jeder Deckung zu machen ſind. Die bisher benützten Formulare können aufge⸗ braucht werden. 1. Gaſt⸗ und Händlerſtälle müſſen zu Beginn jeden Viertel⸗ jahres gereinigt und desinfiziert werden. Werden in ſolchen Ställen Schweine oder Geflügel untergebracht, ſo muß die Reinigung und Desinfektion nach jeder Benützung erfolgen Von der viertel⸗ jährlichen Reinigung und Desinfektion kann das Bezirksamt bei kleineren Ställen, die nur ſelten benützt werden, Nachſicht erteilen. S8. Gewerhsmäßige Viehkaſtrierer dürfen kein Gehöft betreten, in dem eine Seuche herrſcht; auch dürfen Tiere aus ſolchen Ge⸗ höſten von ihnen nicht kaſtriert werden. Nach jeder Kaſtration haben ſie ſich und ihre Inſtrumente zu reinigen und zu desinfizieren.. Sie ſind verpflichtet ein Kontrollbuch zu führen. 8 Gegen beſondere Seuche ngefahr werden Anordnungen im Ein⸗ zelfall erlaſſen vor allem beim Ausbruch von Seuchen. Der Aus⸗ bruch einer Seuche, oder der Vedacht einer ſolchen iſt ſofort der Ortspolizeibehörde anzuzeigen. Verpflichtet zur Anzeige iſt in er⸗ ſter Reihe der Beſitzer der Tiere oder deſſen Vertreter; zur Anzeige verpflichtet ſind aber auch Tierärzte und andere Perſonen, die die Tierheilkunde ausü Ben, ferner Kaſtrierer, Fleiſchbeſchauer, Metzger, Abdecker, wenn ſi Kenntnis erhalten, bevor ein polizeiliches Ein⸗ ſchreiten erfolgt iſt. N Anzeigepflichtig ſind folgende Seuchen: 5 n Rauſchbrand, Wild- und Rinderſeuche. Tollwut. Rotz. Maul⸗ und Klauenſeuche. . Lungenſeuche des Rindviehs. Pockenſeuche der Schafe. 8 f„Beſchälſeuche der Pferde, Bläschenausſchlag der Pferde u. des Rindviehs. 8. Räude der Einhufer und der Schafe. 5 9. Schweineſeuche, ſofern ſie mit erheblichen Störungen des Allgemeinbefindens, der erkrankten Tiere verbunden iſt, und Schweinepeſt. 8 s 9. Rotlauf der Schweine einſchließlich des Neſſelfiebers (Backſteinblattern). 11. Geflügelcholera und Hühnerpeſt. 3 12 Aeußerlich erkennbare Tuberkuloſe des Rindviehs, ſofern ſie ſich in der Lunge an vorgeſchrittenem Zuſtande befindet oder Euter, Gebärmutter oder Darm ergriffen hat. Mannheim, den 7. Juni 1912. Großh. Bezirksamt Abt. III. d— A e Beſchluß. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentliichen Kenntnis. Seckenheim, den 21. Juni 1912. Bürgermeiſteramt: J. V. Hoerner Schmitt. Rheinische Kreditbank MANNHEIM 138) Aktienkapital 96 000 000 Mark Reserven 18 500 000 Mark - haupt itz Lit B 4, Nr. Depositenkasse Neckarstadt Messplatz—— Ecke Schimperstrasse Annahme von Spargeldern (verzinslich bis zu 40%) Kauf und Verkauf von Wertpapieren jeder Art. — Eröffnung von Scheck-Rechnungen.— Einlösung von Coupons. Umwechseln ausländischer Geldsorten. Einzug von Wechseln. 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Vormittags ½ 10 Uhr: Konzert-Wettsingen im„Zähringer Hof“ unter Mit- wirkung der auswärtigen Brudervereine. Festessen im„Schwanen“ mit Konzert. Empfang der sich am Sängertage beteiligten Vereine. im Schlossgarten: Hauptstrasse, Neckarstrasse, Damm- Hauptstrasse, Hildastrasse, Friedrichstrasse, Kapellenstrasse, Ried- strasse, Hildastrasse, Schlossstrasse, Festplatz. Hierauf Begrüssung durch den Bundesvorsitzenden, Herrn Ph. Stein, Hauptlehrer in Mannheim. Massenchor der Bundesvereine: Hellauf nun in die Weite. Von ½'4 Uhr ab offizieller Festakt; Herrn Professor Winkler- Offenburg, Uebergabe und Enthüllung der Fahne durch die Fest- Jungfrau, Jebernahme der Fahne durch den Fähnrich. Fahnenlied, vorgetragen durch den festgebenden Verein. Massenchor der Bundesvereine: sodann Einzelvorträge der anwesenden Vereine Verteilung der Erinnerungsdiplome. Festball im Gasthaus„zum Schwanen“. Ill. Naohfeier, Montag, den l. Juli 1912. Frühschoppenkonzert im Vereinslokal zum Schwanen. Volksfest auf dem Festplatz im Schlossgarten. Es ergeht an unsere verehrliche Einwohnerschaft die höfl. Bitte, unser Fest durch ihr zahlreiches Erscheinen verschönern zu helfen und zu Ehren der auswärtigen Gäste und Vereine ihre Häuser recht zierlich zu beflaggen. Der Festausschuss. billig zu verkaufen.(619 Gg. Röſer. Gebrauchten(620 Kochherd zu verkaufen. Hauptlehrer Leitz. Gutes Zugpferd Stute zu verkaufen. Wirtſchaft Waldſchenke. Wir haben bis zu 60 Proz. der Care Hypothekengeld zur erſten Stelle abzugeben. Z.& S. Weil Mannheim, O 6, I. Telephon 371. 8 722„ Abholen der Festjungfrauen. la Gummi- 35355 Aufstellung des Festzuges in der Wilhelmstrasse und Umzug durch folgende Strassen nach dem Festplatz Wasserleitungs- Schläuche 240 mit und ohne Drahtschutz zu Fabrikpreisen empfiehlt do. Friedel Staunend billig! Komplette Schlafzimmer- : Einrichtung: nur 280 und 380 Mu. mit 3. tür. Spiegelschrank ebenso Speise- und Herrenzimmer Spiegelschränke Flurgarderobe 16 Mk. Diwan auf Fed. 42 M. 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