Setkenheimer Ruzel g E ͤ Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. 1 bei freier Zuſtellung. Lorch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Amtsblatt der Bürgermeisterämter Semhenheim, Ilvesheim, Heckarhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim — Dem Grohherzog! 5 Großherzog Friedrich Wilhelm feiert am heutigen age ſeinen 55. Geburtstag und an dieſem Feſte nimmt ganze Badener Volk herzlichen Anteil. Zwiſchen dem Hroßherzogl Hauſe und dem Volke ſind die Gefühle der ammengehörigkeit von jeher ſtark lebendig; auch das ohe Feſt der glücklichen Vollendung des 55. Lebens⸗ es des Landesfürſten wird darum in weiteſten Kreiſen HGevölkerung in treuer Zuneigung mitgefeiert werden. N Es iſt erſt eine kurze Reihe von Jahren, daß das chickſal unſeren Großherzog zur Lenkung des Staats⸗ rs berief. Aber dieſe kurze Spanne Zeit hat doch erkennen laſſen, mit welcher ſicherer Hand und mit ch warmen Herzen das Staatsſchiff auch unter dem ume Friedrich Wilhelms weitergeſteuert wird. Die oßen Richtlinien badiſcher Regierungsweiſe ſind die⸗ üben geblieben, wie unter dem unvergeßlichen Groß⸗ og Friedrich. Die Verteilung der politiſchen Kräfte ünſerem Badener Land bedingt ganz von ſelbſt eine chrittliche und freiheitliche Methode der Regierung. und Volk haben einen großen Aufſchwung genom⸗ dank einer verſtändnisvollen Förderung all der ie, die im Volksganzen vorhanden ſind und deren weckung ja zweifellos eine der ſchönſten Aufgaben iſt, ein Fürſt bei ſeinem Regierungsantritt übernimmt. Unſer Großherzog hat von Beginn ſeiner Regie⸗ zeit an als ein mit Zielbewußtheit Wirkender und ander ſich erwieſen, und er hat ſich beſtrebt gezeigt, bewährten Bahnen voranzuſchreiten. In großen po⸗ den Fragen iſt den einzelnen Bundesſtaaten und a Fürſten ein beſonderes Hervortreten, eine volle tung ihrer Perſönlichkeiten nicht wohl möglich. Auf umfaſſenden Gebiete allgemeiner Kulturfragen aber, e ſich darum handelt, Kunſt und Wiſſenſchaft zu u, der Entwicklung von Gewerbe und Handel neue zu weiſen, allen Schichten des erwerbstätigen 5 tatkräftig an die Hand zu gehen, zur Hebung der dachaftlichen Lage des Volkes beizutragen und die merk der ideellen Güter zu unterſtützen,— da iſt auch . galb eines einzelnen Bundesſtaates noch eine Fülle 8 tätigungsmöglichkeiten vorhanden, und es kann 5 eberhebung geſagt werden, daß unſer Großherzog brbildlicher Weiſe auf dieſen Gebieten ſeiner Herr⸗ Wenden zur Geltung bringt. N 01 Es wäre ein Mangel in dem Bild So ſteht das Bild des Großherzogs vor uns, vor dem badiſchen Volke. Und in der Würdigung deſſen, was dieſer Fürſt für ſein Volk bedeutet, wird am heutigen 9. Juli im Taubergrund, wie in der Rheinebene, im Schwarzwald und am Bodenſee der Ruf ertönen: „Es lebe der Großherzogl“. Letzte Nachrichten. Straßburg, 8. Juli. itz von Geh. Rat Prof. Dr. Delegiertenverſammlun ſchen Luf 0 2 ſchaft⸗ ſchüſſe ung der nächſten Delegiertenver⸗ Köln, 8. Juli. Die auf Auregung des deutſchen Geſandten Frhrn. v. Seckendorff unter den Deutſchen Ma⸗ rokkos eingeleitete Sammlung für die Flugſpende hat, wie die Kölniſche Zeitung aus Tanger berichtet, 7000 Mark ergeben. Die gleiche Summe iſt aus Caſablanca zu erwarten. * Hattingen, 8. Juli. Geſtern abend um 8 Uhr kam beim Bahnhof Hattingen ein Anhängewagen der Bochum⸗Gelſenkirchener Straßenbahn beim Rangieren durch Verſagen der Bremſe ins Rollen und ſtieß auf einen ſtehenden Motorwagen der Bergiſch⸗Märkiſchen Kleinbahn. Neun Perſonen wurden leicht, eine Frau er⸗ heblich verletzt. London, 8. Juli. Die internationale Konferenz für drahtloſe Telegraphie iſt am letzten Freitag ge⸗ ſchloſſen worden. Das neue Abkommen wurde von ſämt⸗ lichen Delegierten aller Länder. die auf der Konferenz ger, Buesheimer Anzeiger, Neckarhauser Zeitung, Edinger Zeitung FFC 5 Jufertionspreis Die eiuſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. JFeruſprechanſchluf Nr. 16. 12. Jahrgang vertreten waren, unterzeichnet. Auf Verankaſſung der engliſchen Regierung hat die Konferenz der Benutzung der Funkentelegraphie zur Verhütung von Unfällen auf See beſondere Aufmerkſamkeit gewidmet. Eine Reſo⸗ lution, die von der britiſchen Delegation beantragt war und die ſich für das Prinzip der obligatoriſchen Aus⸗ ſtattung der Schiffe mit funkentelegraphiſchen Apparaten ausſprach, wurde einſtimmig angenommen. Die nächſte Konferenz wird im Jahre 1917 in Waſhington ſtatt⸗ finden. N Fez, 8. Juli. General Gournaud teilt mit, daß er über den Roghi einen vollſtändigen Sieg davonge⸗ tragen habe. Der Feind habe zahlreiche Tote auf dem Schlachtfeld gelaſſen. * Madrid, 8. Juli. Aus Tuy wird gemeldet: 150 dortugieſiſche Royaliſten griſſen in der letzten Nacht Va⸗ lenza an, wurden aber mit einem Verluſte von 3 Toten und mehreren Verwundeten zurückgewieſen. Die übri⸗ gen mußten ſich bis auf einen kleinen Reſt den ſpaniſchen Behörden ergeben. * Konſtantinopel, 8. Juli. Nach authentischen Meldungen aus Monaſtir, kehrten die zu dem Führer der Deſerteure, Tajar Bey, entſandten Offiziere unver⸗ richteter Dinge zurück, da Tajar Bey ſich weigerte, zurück⸗ zukehren. Heute ſoll nunmehr eine letzte Aufforderung an ihn ergehen und ſodann die Verfolgung eingeleitet werden. Haren, 8. Juli. Auf der Ems ſchlug geſtern ein Boot mit mehreren Frauen und Kindern um. Eine Frau und ein Knabe ertranken. Die Leiche des Knaben konnte noch nicht geborgen werden. 8 8 Badiſcher Landtag. 15 eee Karts ruhe, 8 an Zu Beginn der Sitzung erſucht Präſident Rohr huſt das Haus, ihm die Ermächtigung zu geben, dem Groß⸗ herzog zu ſeinem bevorſtehendem Geburtstag am 9. Juli die telegraphiſchen Glückwünſche der 2. Kammer zu über⸗ mitteln. Das Haus war mit dieſem Vorſchlag einver⸗ ſtanden. Darnach wird in die T⸗O. eingetreten. Weiß⸗ haupt(3.) berichtet über den Geſetzesentwurf betr. die Aenderung des Geſetzes über den Staatsvoranſchlag und die Verwaltung der Staatseinnahmen und Ausgaben. Es folgt hierauf die Beratung des zweiten Nachtrags zum Staatsvoranſchlag für 1912 und 1913. Zwei Poſi⸗ tionen der Nachtragsforderungen gaben zu längeren und zum Teil ſehr heftigen Auseinanderſetzungen Anlaß. Die Arbeiterturnvereine richteten ein Geſuch an die Regie⸗ rungrung, auch ihre Turnwarte zu dieſen Kurſen zuzu⸗ laſſen. Die Regierung hatte dies abgelehnt. Der Stand⸗ punkt der Regierung wurde von den Rednern der Linken und der Nationalliberalen, Dr. Frank(Soz.), Reb⸗ mann(natl.), Hummel(F. V.) und Muſer(F. V.), als er Engel von Blagovensk Roman von Walter Urban. 5(Fortſetzung.)(Nachdruck verboten.) Leos Spannung wuchs deshalb aufs höchſte, als b lich die ſchweren Fügel des Gartentores knarren 3 gleich darauf der Schlüſſel im Schloß ſeiner ( Ins, knirſchte. Die Tür öffnete ſich, und herein in bektor Gervanin. Er befahl dem Militärpoſten, daten Hauptgang zurückzugehen, und dafür zu ſor⸗ aß niemand, auch der Aufſeher nicht, den Vorraum Grafen gelle betrete. aun grüßte er achtungsvoll den Grafen, der ver⸗ d,erſüchte, in dem verſchloſſenen Amtsgeſichte zu Ines gut oder ſchlecht um ihn ſtehe. ch bitte,“ ſagte ſchließlich Leo mit einem ſchwachen auf 1, ſcherzen.„Hier bin ich Gaſtgeber!“ Er Gen einen Stuhl. rvanin eutledigte ſich ſeines Pelzes und nahm ch ber draf, N durch den Es traf Inſpe eine lüng die größte igt d N ſo udden G wohl nicht chein hat.“ —————. und verſichere Ihnen auf meine unbefleckte Ehre, daß ſie keinem Unwürdigen zukam. Aber urteilen Sie ſelbſt. Ich fühle mich völlig unſchuldig und bin nur hier, weil es meinen Onkel nach meinem Vermögen gelüftet. Ein großes, ſchönes Leben lag vor mir, ich liebte mein Volk und wollte ihm nützlich ſein, meinen Reichtum wollte ich zu ſeinem Beſten verwenden und nun ſoll ich, ohne daß man mich auch nur gefragt hätte, nach Sibirien deportiert werden. Iſt das nicht ſchrecklich? Begreifen Sie doch meine Sehnſucht nach Freiheit; nur um meine „ nachweiſen zu können, will ich die Frei⸗ eit.“ 5 N 2 8 Gervanin ſah zu Boden bei den heftig hervorge⸗ ſprudelten Worten Leos.„Ich begreife Ihren Drang nach Freiheit vollkommen. Aber ich frage, ob Sie Ihr Drang nach Rehabilitierung auch berechtigt, ſolche Mittel zur Erreichung Ihres Zieles zur Anwendung zu bringen, wie Sie ſie in Anwendung brachten.“ i f Der Graf war ſehr ernſt geworden.„Ich muß Sie, Herr Gervanin, dringend bitten, ſich präziſer zu faſſen.“ 8 Gervanin ſaß wie auf Kohlen. Es widerſtrebte ihm, dem Grafen die Schuld an der Entwicklung zuzuſchieben, die, wen er ſehr wohl wußte, ſeine Tochter herbeigeführt hatte.„Ich meine, ob Sie meine Tochter in Ihre An⸗ gelegenheit hineinziehen durften, Herr Graf,“ ſagte er unſicher. „Nennen Sie es nicht ſo, mein Herr!“ rief Leo warm.„Wie können Sie eine Abſicht oder Berechnung annehmen, wo nur das reinſte aller Gefühle in Frage kommt? Ich liebe Ihre Tochter aufrichtig und würde an dieſe Mauern geſeſſelt ſein ſollte. Sonja hat ſich mir mit dem reinſten Mitleid genähert, und ein guter Gott, der in Tagen des größten Schmerzes unſer größtes Glück vorbereitet, verwandelte dieſes Mitleid in echte, barmherzige Liebe, Herr Gervanin. Ich werde glücklich ſein, unausſprechlich glücklich, wenn ich zu dem köſtlichen ſie auch dann lieben, wenn ich noch auf Jahre hinaus 1 Freude überſchnappt!“ Gute der Freiheit noch das köſtlichſte, Sonja, zur Frau erhalten darf.“ Graf Leo war es mit dieſen innigen Worten völlig Ernſt. In dieſen zwei Tagen, wo er der unvermeid⸗ lichen Gefahr der Deportation immer näher zu rücken glaubte, hatte ſich ſein ganzes Innere mit derartiger Inbrunſt an Sonja angeſchloſſen, daß ſeine verſchiedenen Empfindungen, die Sehnſucht nach Freiheit, nach Natur, nach Lebensgenuß, alle zuſammenfloſſen mit der Sehn⸗ ſucht nach dem Weibe Sonia. „Ich glaube Ihnen auch, Herr Graf,“ ſagte Ger⸗ vanin mit Nachdruck,„daß Ihnen jetzt, wo Sie Ge⸗ fangener ſind, die Perſon meiner Tochter als begehrens⸗ wert erſcheint.“ Er ſeufzte.„Aber nehmen Sie es mir als Vater nicht übel, wenn ich leiſe Zweifel daran hege, ob Sie Sonja auch dann noch begehrenswert finden, wenn Sie die ſchöne, freie Welt wieder umgeben wird. Herr Graf, Sie verlangen, daß ich, der in Ehren grau ge⸗ wordene Beamte, auf dem bis jetzt nicht der leiſeſte Makel haftet, nach dreißigjähriger Dienſtzeit meine Hand zu einem Unternehmen leihe, auf das Deportation ſceht. Ja, noch mehr. Sie verlangen noch, daß ich mein Kind, meine geliebte Sonja, die Stütze meines Alters, in Ihre Hände gebe, in eine ungewiſſe Zukunft, den Ge⸗ fahren einer Flucht ausſetze, ohne alle Garantien als die, die Sie mir jetzt als Gefangener zu geben ver⸗ mögen, nämlich Verſprechungen. Urteilen Sie ſelbſt, Herr Graf, ob meine Entſcheidung nicht eine überaus ſchwierige iſt.“ Die Worte Gervanins klangen ſo aufrichtig wahr, daß ſie ihre Wirkung auf Leo nicht verfehlten. (Fortſetzung folgt.). Gefährlich. Förſter(zu den Sonntagsjägern): „Meine Herren, geben Sie nur auf den Müller Acht, e, der hat drei Haſen erlegt.. daß er uns nicht vor . ern unrichtiger bezeichnet, da er dazu beitrage, die Kluft, welche bedauerlicherweiſe zwiſchen verſchiedenen Klaſſen unſerer Bevölkerung beſtehe, zu vertiefen. Die Redner des Zentrums, Knebel und Dr. Zehnter, teilten den Standpunkt der Regierung. N. Im Laufe der Debatte führte Miniſter Dr. Bůÿ h m aus: Er müſſe ſich gegen das Geſuch ausſprechen. Der Abg. Rebmann hat gemeint, daß ich in 2 Jahren dieſe Anforderung mit einer anderen Begründung brin⸗ gen werde. Das werde ich nicht tun. So lange ich an eſer Stelle ſtehe, wird ſich in dieſer Angelegenheit nichts ändern.(Hört, hört! bei den Soz.) Kolb(Soz) wendet ſich in ſcharfer Weiſe gegen den Miniſter. Das Ver⸗ halten des Miniſters zeige die koloſſale Schwäche der badiſchen Regierung. Der alte Grund für die Stellung der Regierung gegen die Sozialdemokratie ſei der, daß ſie nicht den Mut habe, gegen die Treibereien einer Hof⸗ kamarilla Front zu machen und nach oben das zu ſagen, was ſchön längſt geſagt werden müßte. Miniſter Dr. Böhm wendet ſich gegen dieſe Ausführungen, wobei er betont, daß er ſchon mit Rückſicht auf diezenigen Teile des Volkes, die auf dem Boden unſerer Staats⸗ ordnung ſtehen, die Verpflichtung habe, klar den Stand⸗ punkt der Regierung darzulegen. Danach wurde die Sitz⸗ ung geſchloſſen. Nächſte Sitzung Mittwoch 9 Uhr. Tages⸗ ordnung: Fortſetzung der Beratung des Nachtraas. Politiſche Ueberſicht. Dentſches Reich. * Kolonial⸗Nachtragsetat. Ein Kolonial⸗Nach⸗ Nachtragsetat in Höhe von anderthalb Millionen dürfte, wie die Tägliche Rundſchau hört, dem Reichstage bei ſeinem Wiederzuſammentritt zugehen. Es handelt ſich um die Koſten der deutſchen Expedition zur Feſtſetzung der neuen Kongo⸗Greuze. Die Beratungen der Kongo⸗ Kamerun⸗Konferenz dürften bald beendet ſein. Im Herbſt werden die deutſchen und franzöſiſchen Expeditionsteil⸗ nehmer zuſammentreffen, um die Abgrenzung zwiſchen dem deutſchen und franzöſiſchen Kongogebiet vorzuneh⸗ men. Angeſichts der Schwierigkeit der Abgrenzungs⸗ arbeiten dürften vorausſichtlich mehrere Expeditionen ausgeſandt werden. N Schweiz. 5 Die ſchweizeriſchen Manöver, ſo ſchreibt der Eclair werden Ende Auguſt ſtattfinden und in dieſem Jahre durch die Anweſenheit hervorragender Gäſte, von be⸗ ſonderem Intereſſe ſein. Große Vorbereitungen werden getroffen, um den Kaiſer von Deutſchland und die Miſ⸗ ſionen der ausländiſchen Mächte würdig zu empfangen. Wie aus Militärkreiſen verlautet, wird mit Vertretung der franzöſiſchen. Miſſion. General Pau, der eventuelle Chef des größten Armeekorps des Oſtens, betraut werden. a Marokko. N Nach einer Note des Jaurnals hat General Lyautey drei weitere Bat nillone Hilfstruppen für Marokko an⸗ gefordert. Die geforderten Mannſchaften werden die olonial⸗Jufanterieregimenter der Garniſonen Paris und Cherbourg ſtellen. f 3 8 Italien. g Der. Seecolo meldet aus Neapel: Die Mannſchaft des aus Sidi Said eingetroffenen Dampfers„Serbia“ berichtet, daß türkiſch⸗arabiſche Streitkräfte ſich nur wenige Kilometer von Zuara entfernt konzentrieren; ſie hätten dort große Mengen von Munition und Le⸗ bensmitteln aufgeſtapelt und Verteidigungswerke ange⸗ legt, um dem Vorgehen der Italiener auf Zuara einen, energiſchen Widerſtand entgegenzuſetzen. Portugal. In den nördlichen Diſtrikten Portugals iſt eine monarchiſtiſche Erhebung ausgebrochen. Die Telegra⸗ phenverbindungen und die Bahngleiſe wurden von den Rebellen zerſtört; es gelang indeſſen, die wichtigſten Ver⸗ bindungen wieder herzuſtellen. Bei Montalege ſteht die Hauptmacht der gut bewaffneten Monarchiſten unter der Führung von Conceires. Die Regierung hofft, der Aufſtandsbewegung bald Herr zu werden. Mehrere Grup⸗ pen monarchiſtiſcher Kämpfer ſind bereits gefangen ge⸗ nommen worden. Ein beſonderer Miniſterrat wurde ein⸗ berufen, der nach längerer Beratung die Entſendung wei; terer Truppen nach dem Norden beſchloſſen hat.— Nach einer Meldung der Frkftr. Ztg. aus Liſſabon, teilt eint Note der Regierung mit, daß die Unruhen bereits unter⸗ drückt ſind. Da noch weitere Erhebungen zu befürchter ſind, ſind Verſtärkungen nach dem Norden abgegangen, Lokales. Seckenheim, 9. Juli. Medizinal-Verband. hielt der Medizinal⸗Verband bei ſehr guter Witterung ſein diesjähriges Waldfeſt ab, welches ſich wie in den Vorjahren eines ſtarken Beſuches zu erfreuen hatte. Durch einen flott vorgetragenen Marſch ſeitens der Kapelle Schüßle wurde der offtzielle Teil eröffnet. Es trugen alsdannr in ungezwungener Reihenfolge die hieſigen Geſangvereine einige Lieder vor, welche von zahlreichen Zuhörern ſtark applaudiert wurden; auch den turneriſchen Aufführungen wurde große Aufmerkſamkeit ſeitens der Zuſchauer zuge⸗ wendet, ebenſo intereſſant und ſpannend war das vom Verein Hundeſport veranſtaltete Hunderennen, welches einen glänzenden Verlauf nahm. Auch der lieben Jugend wurde durch allerlei Kurzweil, ſowie durch eine Polonaiſe um den Feſtplatz gehuldigt. Fleißigen Zuſpruch ließen die Kegelfreunde dem Kegelſpiel gedeihen, dasſelbe ſah man auch an dem Schießſtand, welcher ſtets in Anſpruch ge⸗ nommen wurde. Es gelangten nur praktiſche Gegenſtände zum Ausſpielen und bewegten dieſelben daher bei den glück⸗ lichen Gewinnern große 5— Auch der Podium der tanzluſtigen Paare war ſtets ſo ſtark freqentiert, daß es dieſelben kaum faſſen konnten. Mit großer Befriedigung kann der Medizinal⸗Verband auch in dieſem Jahre wieder auf ein erfreuliches Reſultat in allem zurückblicken. — Viug- und Stemmklub. Von der Athleten⸗ vereinigung Weinheim und Umgebung wurde dem hieſigen Ring⸗ und Stemmklub das diesjährige Bundesfeſt. einen Mord und inszenierte einen Poarom. Viele Juden bunden mit Meiſterſchaftsringen, Stemmen und Steine! Am vergangenen Sonntag Kraft Heil! ö S. Automobilunglück. Am Samstag Nachmittag 3 Uhr verunglückten ein mit einer Ausfluggeſellſchaft be⸗ ſetzter Taxameter am Ausgang des Dorfes auf der Straße nach Heidelberg. Auf bis jetzt noch unaufgeklärte Art kam der Chaffenr zu weit links und geriet in die Gleisſpur, wo er gegen die dort ſtehende Telegraphenſtange anprallte. Dabei verunglückte am ſchwerſten der Chauffeur, der um 1½5 Uhr durch ein Automobil noch beſinnungslos nach dem Krankenhaus in Mannheim verbracht wurde. Die übrige Geſellſchaft kam mit dem Schrecken davon. Friedrichsfelder Ftreikangelegenheit. In der am Donnerstag, den 4. Juli ſtattgehabten Schoͤffengerichts⸗ verhandlung in Mannheim wurde der Ginſetzer Philſpp Bürk aus Friedrichsfeld wegen Beſchimpfung arbeitswilliger Kollegen mit 1 Tag Gefängnis beſtraft. Oeffentliche Volks verſammlungen. Aus Anlaß des Friedrichsfelder Streiks finden in folgenden Orten Oeffentliche Volksverſammlungen ſtatt: Seckenheim Mittwoch den 10. Juli, abends 8 Uhr, im Lokal„zur Kapelle“; Heddesheim, Mittwoch, den 10. Juli, abends 8 Uhr, im Hotel Diana. Tagesordnung in allen Verſammlungen iſt „Der Streik in der Deutſchen Steinzeugwarenfabrik, ſeine Urſache und ſeine Bedeutung“. Referenten ſind die Herren Geſchäftsführer Forthuber, Bezirksleiter Kuhn, Geſchäfts⸗ führer Waltenberger. 8 Aus Nah und Fern. ) Karlsruhe, 6. Juli. An der letzten Sitzung des engeren Ausſchuſſes des Bad. Frauenvereins erfolgte eine Ausſprache über verſchiedene Vereinseinrichtungen. Die Mitteilungen über den Stand des Zentralfonds ließen erkennen, daß das Rechnungsweſen des Vereins ein wohlgeordnetes iſt. Nachmittags wurden die Teil⸗ nehmer an der Sitzung von der Großherzogin Luiſe empfangen. ((J Bruchſal, 8. Juli. Die in Berlin geführten Verhandlungen zahlreicher Fabrikanten brachten die ſchon länger angekündigte Erhöhung der Zündholzpreiſe. So⸗ dann wurden Vereinbarungen bezüglich einer Einſchränk⸗ ung der Fabrikation getroffen, um für die neuen Preiſe eine ſolide Grundlage zu ſchaffen. Bei der Preiserhöh⸗ ung handelt es ſich um einen Aufſchlag von 1 Pfg. pro Paket. Beſonders hervorzuheben iſt dabei, daß die Detailpreiſe eine Erhöhung nicht erfahren. Der Detail⸗ liſt hat nach wie vor 25 Pfg. zu zahlen— nur einzelne ganz kleine Bezieher zahlen etwa 25½ Pfg.— der bis⸗ herige Ladenpreis von 30 Pfg. Maximum bleibt be⸗ ſtehen. Der Grundpreis pro Kiſte beträgt 245 Mark. () Bruchſal, 8. Juli. Der Vorſitzende des Prä⸗ ſidiums des Bad. Militärvereinsverbandes, Generalleut⸗ nant z. D. Fritſch, der am letzten Sonntag die Aus⸗ weiſung der Preſſevertreter aus dem Stadthausſaale. in Konſtanz verfügte, trat von ſeiner Stellung als Prä⸗ ſident zurück. Geſundheitsrückſichten ſollen für die⸗ ſen Schritt maßgebend ſein. Ueber einen Nachfolger ver⸗ lautet noch nichts beſtimmtes; in Militärvereinskreiſen wird angenommen, daß General z. D. Thiergärtner⸗ Drummond den Präſidentenpoſten übernimmt. (0 Freiburg, 6. Juli. In der letzten Bürgeraus⸗ ſchußſitzung teilte Oberbürgermeiſter Dr. Winterer mit, daß in Bälde wieder eine Sitzung des Kollegiums ſtatt⸗ finden müſſe, in der die große kliniſche Vorlage zur Ent⸗ ſcheidung kommen ſoll. Es handelt ſich dabei bekanntlich um ein Millionenprojekt. Die Stadt ſoll zu den ge⸗ planten großen kliniſchen Bauten an den Staat einen Zuſchuß von 3 Millionen Mark geben. Die Rgierung wünſcht eine Beſchleunigung der Angelegenheit, die noch vor Schluß des Landtags ihre Erledigung finden ſoll. () Lörrach, 6. Juli. Zu der geplanten Gas⸗ fernverſorgung des vorderen Wieſen⸗ und Aheintales haben eine Reihe Gemeinden ihren Beitritt erklärt. Das Projekt wird im Laufe dieſes Sommers dem hieſigen Bürgerausſchuß vorgelegt. Das Zwecksverband⸗Gaswerk ſoll in Lörrach errichtet werden. i () Schopfheim, 6. Juli. Der Bürgerausſchuß der Gemeinde Fahrnau beſchäftigte ſich in ſeiner letzten Sitz⸗ ung mit der Frage der Eingemeindung nach Schopfheim. Der Bürgerausſchuß ſchloß ſich jedoch der Anſit des Gemeinderats an, daß die Frage zur Zeit noch nicht ſpruchreif ſei.. () Säckingen, 6. Juli. Zu der im Auguſt hier ſtattfindenden Gewerbe⸗ und Induſtrieausſtellung ſind die Vorbereitungen in vollem Gange. Das Organiſations⸗ komitee iſt gegenwärtig mit der Herausgabe eines Aus⸗ ſtellungskatalogs beſchäftigt. Wie ſchon früher mitge⸗ teilt, hat der Großherzog zugeſagt, die Ausſtellung zu beſuchen. K 5 3 Neues aus aller Welt. » Deſertierende Solvaten. Tie italieniſche Ar⸗ tillerie hält ſeit mehreren Tagen dicht an der Tiroler Grenze Uebungen ab. In kurzen Zwiſchenräumen deſer⸗ tierten mehrere Artilleriſten nach Tirol hinüber. Des⸗ 0 ließ der Truppenkommandant die Grenze durch einen angen Poſtenkordon bewachen. Trotzdem deſertierten vier Mann auf beſchwerlichem Gebirgspfade auf Tiroler Ge⸗ biet. Schlechte Behandlung und die Furcht vor dem Tripolis⸗Jeldzug ſind die Gründe ihrer Flucht. * Judenpogron. In Schunska Wolia bei Lodz d in einer jüdiſchen Familie das chriſtliche Dienſt⸗ mädchen plötzlich geſtorben. Der Pöbel glaubte nun an U n 9 ge. 9 a mußte aufgeboten werden. Es wurden zahlrei tungen vorgenommen. 1 „Attentat. Im Schlüſſelburger Zuchthaus 5 wundete ein Sträfling den Oberſtabsarzt⸗ Staaten Schirmann, während der allgemeinen Frankenbeſs 1 gung lebensgefährlich durch mehrere Meſſerſtiche⸗ E 90 noch unaufgeklärt, wie der Täter in den Beſitz Meſſers gelangt iſt. 4 * Knabenmord. In Hayna(Pfalz) wurde 600 15jährige Karl Winſtel auf dem Speicher des ae. Gutes erhängt aufgefunden. Da dem Knaben beide? 10 gefeſſelt waren, nimmt man an, daß er einem i zum Opfer gefallen iſt. Eine gerichtliche Unterſuch 1 wurde eingeleitet. Der Knabe war von ſeinen Eltern geſchickt worden, um von dem Felde ein Juhrwen E holen, kehrle jedoch nicht nach Hauſe zurück. Da es inn ſpäter wurde, ging der Vater ihn ſuchen und fand ſchließlich tot auf dem Speicher vor. n 5 Ein zuſammenlegbares Rettungsboot. Das Weſen der Erfindung beſteht in der e artigen Bauart des Bootes, durch welche dasſelbe zuſammengelegten Zuſtande faſt nicht mehr Raum ſprucht, als der kubiſche Inhalt ſämtlicher Boots beträgt. Ferner ſind zum Aufklappen desſelben⸗ gebrauchsfähigen Zuſtand keine Werkzeuge erfort da ſämtliche das Boot bildende Organe gelenki, das Boot zur Trager zusatriirmtetigelegf- einander verbunden ſind. und nur ausgezogen und einige Handgriffe arretiert zu werden brauche Zuſammenlegen ſowie Aufſchlagen in den gebren e gen Zuſtand iſt je innerhalb einer halben Minu lich. Infolge dieſer eigenartigen Konſtruktion kan, Boot von jedem Laien aufgeſchlagen und zuſammez werden. Im zuſammengeleaten Zuſtande gleicht einem Balken von rechteckigem oder quadraktſchen, ſchnitt, ſodaß bei der Aufſtapelung einer grö 1 zahl Boote kein nennenswerter Raumverluſt ſ c Das Boot kann in jeder Größe und Tragfähigk geſtellt werden. 1 „Der geladene Revolver als Kinde zeug. Eine kaum glaublich. Schießaffäre har Harleshauſen i. Th. abgeſpielt. Ein dortiger n 10 vater gab ſeinem vierjährigen und einem ander 77 Wohnung anweſenden elfjährigen Mädchen eine mit zwei Patronen geladenen Revolver zum und veranlaßte ſogar das fremde Mädchen zum Das Kind legte auf die 4jährige Geſpielin au ihr vor den Augen des Vaters eine Kugel in 1 ſo daß die Getroffene ſofort blutüberſtrömt. 1 we brach und bald darauf ſtarb. In wilder Berz das Kind ſeinem Schickſal überlaſſend, ergriff 5 die Flucht; ſpäter wurde er auf freiem Felde aufgefunden. Er wird ſich demnächſt vor Gerich antworten haben.— Ein zweiter Fall, aden% jähriger Knabe ſeinen gleichaltrigen, Svielk 1 Schuh Scherz erſchoß, ereignete ſich in Weidebrunn d kalden. Dort hatte der 12;ährige Schulknabe 5 den Knaben Ungerecht ein Teſching, mit dent 10 ten, angelegt, als ſich plötzlich ein Sch Kugel drang dem U. neben der Naſe in kam am Hinterkopf wieder heraus. Der Kn 8 fort tot; der jugendliche Täter iſt entflohen noch nicht ergriffen werden. s * Spionage ⸗Prozeß. teilte den amerikaniſchen Staatsang Eilere wegen verſuchten Verrats militärtſeh giſſen zu 4 Jahren Zuchthaus und 6 Jaber egen Die mitangeklagte Kellnerin Olga Klink w aſſener Anzeige nach§ 9 des Spiong Monaten Gefängnis, die durch die Unterſu derbüßt angeſehen werden. Die Verh Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtatt. * Angriffe auf Pulverdepots. uf das Pulvermagazin Olmütz ein v 910 verübt worden ſei, werden in reiſen als unbegründet bezeichnet. Es brecheriſe ill erbreche, M iener g bis her . Her ö i gelaufen. Dagegen habe vor zirka 8 Tagen auf das Pulvermagazin in Miskolez ein Angriff ſtattgefunden, der jedoch infolge der Wachſamkeit des Poſtens ſcheiterte. * Automobilunglück. Das Automobil des Dr. Sigler aus Pfungſtadt ſtieß in der Nähe der Ludwigs⸗ höhe mit einem Fuhrwerk zuſammen. Das Ehepaar Sigler wurde ſchwer verletzt. Dr. Sigler ſtarb auf dem Transport zum Krankenhauſe. *„Viktoria Luiſe“. Das Luftſchiff„Viktoria Luiſe“, das gegenwärtig in Hamburg ſtationiert iſt, wird am 15. Juli in Frankfurt eintreffen und während des Schützenfeſtes Paſſagierfahrten ausführen. Anfangs Auguſt kehrt die„Viktoria Luiſe“ nach Hamburg zurück. Spionageverdacht. In Metz wurde ein Mann in mittleren Jahren durch eine Militärpatrouille feſt⸗ genommen und verhaftet, zweifellos wegen Spionagever⸗ dacht Die Behörden beobachten Stillſchweigen. Liouftſchiffahrt. Das Zeppelin⸗Luftſchiff„Vik⸗ koria Luiſe“ traf am Freitag um 1 Uhr 10 Min. von der Oſtſee kommend über Kiel ein und flog in ſüdlicher Richtung weiter. Um 2 Uhr 30 Min. landete es vor der Halle in Hamburg. 5 * Winezieres. Der ſteckbrieflich verfolgte Flieger Winczieres hat ſich der Staatsanwaltſchaft in Leipzig felbſt geſtellt. Bei ſeiner Vernehmung erklärte er, die Anzeige gegen ihn ſei von einer Seite erſtattet worden, die ihm wohlwolle bor. Haß zur Klarlegung der ganzen Sachlage bleibt in Haft. VVVerhaftet. Die Kriminalpolizei verhaftete in Frankfurt den 24jährigen Taglöhner Karl Löffel aus Mannheim, der die Frau eines dortigen Schloſſers ver⸗ mlaßte, mit ihren zwei Kindern im Alter von 2 und 4% Jahren, nachdem er alle erreichbaren Gegenſtände dees Schloſſers im Pfandhauſe verſetzt hatte, mit ihm durchzugehen. i 5 FFliegerunfall. Am Sonntag abend 7% Uhr iſt der Militärflugapparat B 23 in der Nähe von Parchim 8 Ibgeſtürzt. Die Flieger, Oberleutnant Behake vom 16. uſarenregiment und ein Offizier vom Infanterieregi⸗ ment 167, wurden ſchwer verletzt ins Garniſonslazarett nach Parchim verbracht. Der Flugapvarat wurde voll⸗ ſtändig zertrümmert. * Exploſion. Auf der Zeche Oberhauſen erfolgte am Samstag durch einen zu früh losgegangenen Spreng⸗ ſchuß eine Exploſion. Ein Bergmann wurde getötet, zwei lebensgefährlich verletzt. 5* Von der„Olympia“. Aus Newyork wird ge⸗ meldet, daß der Rieſendampfer„Olympia“ am Sams⸗ tag vor Newyork auf Grund lief. Das Schiff war beim Ausweichen vor anderen Dampfern zu ſehr aus dem Kurs o Später ſtellte ſich auch beraus. 2 an Es liege lediglich ein Racheakt zu leſen: er Steuerung e g g Es dauerte über eine Stunde, bis es gelang, den Rieſen⸗ dampfer wieder flott zu machen. Erſt gegen Abend war⸗ der Schaden ſoweit repariert, daß das Schiff ſeine Fahrt fortſetzen konnte. 5 * Brand einer Zuckerfabrik. Beim Brand einer Zuckerfabrik in Lipek ſind 60 Perſonen ums Leben ge⸗ kommen. Sie waren im Schlafe vom Feuer überraſcht worden. 0 * Grauenhafter Mord. In dem Dorfe Nünd⸗ lingen bei Kiſſingen wurde an einem 23 Jahre alten Mädchen namens Beck ein grauenhafter Mord verübt. Es wurde in ihrer Wohnung mit geſpaltenem Schädel tot aufgefunden. Als Täter kommt der 26jährige Bäcker Weber in Betracht, der mit dem Mädchen ein Liebesver⸗ hältnis unterhielt. Autounfall. Zwiſchen Hochheim und Franken⸗ tal überſchlug ſich das Auto des Direktors der Benzwerke, Doktor Diehl, der mit dem rheiniſchen Autoklub eine Vergnügungsfahrt nach Kreuznach unternommen hatte. In dem Auto befand ſich außer Dr. Diehl noch der Mannheimer Rechtsanwalt Seelig. Die beiden Inſaſſen erlitten ſchwere Knochenbrüche und Quetſchungen. Das Unglück iſt dadurch entſtanden, daß Radfahrer zwiſchen zwei Automobilen hindurchzufahren verſuchten. * Deutſches Bundesſchießen. Am Sonntag mit⸗ lag. 1 Uhr wurde in Frankfurt a. M. das 17. deutſche Bundes⸗ und goldene Jubiläums⸗Schießen mit dem Ein⸗ zug des Frankfurter Schützenvereins auf dem Feſtplatz und einem Feſtbankett in der Feſthalle eröffnet. Um 3 Uhr fand die Eröffnung der hiſtoriſchen Ausſtellung durch den Profeſſor Mükler ſtatt. * Luftſchiffahrt. Nachdem das Zeppelinluftſchiff „Viktoria Luiſe“ am Sonntag morgen 6 Uhr 20 Min. Hamburg verlaſſen hatte, paſſierte es kurz vor 8 Uhr Bremen. Um 8½ Uhr überflog es Nienburg und traf um 9 Uhr 40 Min. über Hannover ein, wo es nach einer Schleifenfahrt auf dem Flugplatz landete. Nachdem Paſſa⸗ gierwechſel ſtattgefunden hatte, trat das Luftſchiff die Rückfahrt nach Hamburg an, um 10 Uhr 10 Min. Au der Herfahrt hatte es nur 7 Paſſagiere an Bord, auf der Rückfahrt 13. e 110 Vermiſchtes. Das„Bratenthermometer“. Die Hausfrau, die in Augenblicken des Zweifels das Kochbuch zu Rate zieht, findet hier ſtets alle erwünſchten Angaben über die Zu⸗ ſammenſetzung und die Zubereitung des Bratens oder des Fleiſchgerichtes, das am Mittag die Tafel zieren ſoll, aber dieſe willkommenen Unterweiſungen enden faſt immer mit einem Satze, der das wichtigſte und ſchwie⸗ rigſte Problem mehr umſchreibt als löſt. Da ſteht denn „Man koche nun das aande, bis es gar ii“ oder 7, Malie facitung 5 Aue. Ftleiſch und weich nicht möglich, für ung eines Bratens eine abſolut genaue Zeitgrenze anzugeben. Hier ſetzt die Aufmerkſamkeit, die Erfahrung, das Gefühl, kurz das angeborene kulinariſche Talent ein, und nicht jeder Frau hat an der Wiege eine gute Fee dieſe wichtige Begabung als Lebensgeſchenk geſpendet. Um dieſem Mangel zu beſeitigen, hat ein Erfinder nach den Angaben einer engliſchen Zeitſchrift jetzt einen ſinnreichen Apparat konſtruiert, der allen Hausfrauen bei der Herſtellung 81 5 Bratens einen Alp der Sorge von der Seele nehmen soll. beſteht aus einer Art Gabel, die auf das Fleiſch geſteckt wird. In dem Maße, wie der Braten nun ſeine Zähig⸗ keit verliert und weicher wird, dringen die Zinken dieſer Gabel tiefer in das Fleiſch ein, und die Fortſchritte wer⸗ den an einem kleinen Zifferblatt am oberen Ende der Gabel automatiſch regiſtriert. Erreicht die durch ihre eigene Schwere allmählich immer tiefer in das Fleiſch ſinkende Gabel einen gewiſſen Punkt, ſo iſt der Braten gar, und dann ſpringt ſelbſttätig an dem„Bratenther⸗ mometer“ eine kleine Klappe hervor, die mit ruhiger Sicherheit der ſorgenvollen Hausfrau das erlöſende Wort „Fertig“ verkündet. Der Apparat ſoll ſich nahezu bei allen Fleiſchgerichten verwenden laſſen und leicht an jedem Kochtopf und an jeder Bratpfanne befeſtigt wer⸗ den können. 1 3550000 Automobile in Amerika. Von dem beiſpielloſen Aufſchwung des Automobilweſens in Ame⸗ rika gibt eine Statiſtik der„Nature“ ein lehrreiches Bild; noch vor 12 Jahren zählte man in den Vereinig⸗ ten Staaten nur 3000 Gefährde, die ſich auf der Straß durch eigene Kraft fortbewegten, im April 1912 aber er⸗ reichte die Zahl der in Amerika vorhandenen Kraftfahr⸗ zeuge die gewaltige Ziffer von 652 461 Gefährten. In ähnlichem Maße hat ſich die amerikaniſche' Automobil⸗ induſtrie entwickelt. Die amtlichen Statiſtiken aus dem Jahre 1911 zeigen, daß die amerikaniſchen Automobil⸗ fabriken in ihrer Geſamtheit täglich faſt 700 Paſſagier⸗ und Laſtautomobile fertigſtellen. Die erſten Monate des Jahres 1912 brachten eine weitere Steigerung und Sach⸗ verſtändige ichen die Zahl der in dieſem Jahre zur Fertigſtellung kommenden amerikaniſchen Motorwagen auf rund 30000 Gefährte. 1 — Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann Seckenheim. An u. Verkauf von Liegenſchaften Vernittelung von Hypotheken dur arl Arnold, Seckenheim, Dammfrr. 25 n machen das viele Reiben der Wäſche überflüſſig. Sie geben mühelos einen brillanten Schaum, der Schmutz löſt ſich ſpielend. Die Wäſche wird wunder⸗ bar ſchön und rein, dabei weitgehendſt geſchont. So zu waſchen iſt ein Ver⸗ . gnügen. Dazu die wertvollen Geſchenke. Bekanntmachung. Nach S 12 des Tabakſteuergeſetzes vom 15. Juli 1909 Ruß jeder Tabakpflanzer d. h. jeder Inhaber eines mit Tabak bepflanzten Grundſtückes die bepflanzten Grundſtücke kinzeln nach ihrer Lage und Größe genau angeben. Dies auch dann nötig, wenn er den Tabak gegen einen be⸗ füimmten Anteil oder unter ſonſtigen Bedingungen durch dnen andern anpflanzen oder behandeln läßt. Die An⸗ meldung iſt bei der Steuerbehörbe vor dem 16. Juli ſchriftlich einzureichen. Die Vordrucke zu den Anmeldungen können für alle auf badiſchem Gebiet gelegenen Grundſtücke bei der Steuereinnehmerei des Wohnortes des Pflanzers in Empfang genommen werden. Auf Verlangen erhält der Pflanzer dom Steuererheber eine Beſcheinigung über die Anmeldung. „Die erſt nach dem 15. Juli bepflanzten Grundſtücke müſſen ſpäteſtens am dritten Tage nach dem Beginn der Bepflanzung angemeldet werden. d fü Für jede Gemarkung, auf der ein Pflanzer die Grund⸗ ghlücke mit Tabak angebaut hat, iſt eine beſondere Anmeldung abzugeben. 5 b 06 Die Anmeldungen, die bis zum 15. Juli erfolgen, Pflaen alle bei der Steuereinnehmerei des Wohnortes des belanzers abgegeben werden. Nach dieſem Zeitpunkte können ei dieſer Steuereinnehmerei nur noch Grundſtücke der Ge⸗ markung des Wohnortes des Pflanzers angemeldet werden, während die Anmeldungen über Grundſtücke mit Tabak⸗ a anzungen auf benachbarten Gemarkungen bei der Steuer⸗ unehmerei des Pflanzungsortes abzugeben ſind. G3, Für die von badiſchen Pflanzern mit Tabak bepflanzten erden dſtücke in einem anderen Bundesſtaate gelten die An⸗ nungen der dort zuſtändigen Behörden. ie Bürgermeiſterämter werden erſucht, Vorſtehendes buwverzüglich in ortsüblicher Weiſe in ihren Gemeinden Lannt zu geben. Mannheim, den 26. Juni 1912. Groſih. Hauptſteusramt. 8 eſchluſt. melen gebende a wird hiermit zur allge⸗ i enntnis gebracht. Seckenheim, den 8. Juli 1912. 8 gürgermeiſteramt: „ J. V.: Hoerner. HgBekanntmachung. . 8 ir bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß in Nati emeinde Friedrichsfeld unter den Schweinen die dauf krankheit ausgebrochen iſt. Seckenheim, den 8. Juli 1912. N Gürgermeiſteramt J. V.: Hoerner. Koch. Koch. Sammel-Anzeiger. Nur für Mitglieder der Landw. Ein- u. Nerkaufsgenoſſenſcht Strohſeile verkauft J. Spannagel, Hildaſtr. 37. Oamphor in Würfeln, per Stück 6 Pfg. Naphtalin in Sohuppen, offen ausgewogen Camphorintabletten gegen Motten, 5 75: Paket 0 Pfg.: 1 2 lnsektenpulver, offen und in Paketen, à 10 und 20 Pfg. Zacherlin, Glas 30, 60 und 100 Pfg. Zacherlinsparer, Stüok 50 Pfennig. Qummispritzen, Stüok 35 Pfennig. Wanzentod, Gryllolin. Fliegenfänger, Stück 6 Pfennig. Schnakenkerzen 2 Stuck 5 Pfennig. johann Schreiber, Hauptstr. Jufbal Grſelſchaft Seckenhein 1898( U.) Auf zum Sportplatz. Am Sonntag, den 14. Juli, veranſtaltet die Fuß⸗ ball⸗Geſellſchaft Seckenheim 1898 Große Fußball-Wettkümpfe unter Mitwirkung von 15 auswärtigen Maunſchaften. Die Spiele beginnen morgens 9 Uhr und mittags 2 Uhr auf dem Sportplatz am Hauptbahnhof. Die Spiele finden bei jeder Witterung ſtatt. Wirtſchaft iſt auf dem Platze. Wir laden hierzu die verehrliche Einwohnerſchaft von Seckenheim freundlichſt ein. Das Feſtkomitee. 9 Ring- und Stemm-Klub Seckendelm. Freitag Abend nach der Uebungsſt. um ½10 Uhr rsa ug, Um vollzähliges Er⸗ ſcheinen bittet Der Vorstand. Medizinal-Uerband Seckenheim. Wer noch eine Forderung betr.: Wald feſtes zu machen hat wolle dies bis Famstag Abend bei un⸗ ſerem Waldfeſtkaſſier Gg. Sauer Friedrichſtrr. 32 einſenden Der Vorſtand. Schönſter Verdienſt bei Verkauf von Woll⸗ und Ein Rottweiler auf den Namen„Mingo“ hörend, entlaufen. Vor Dieſes„Bratenthermometer“ iſt ſehr einfach, es Baumwollwaren ſow. Mül⸗ hauſer Zeugreſte. Man wende ſich vertrauensvoll an Erſte Elſäſſer Reſte⸗Manufaktur Lucien Levy& Frere Mühlhauſen i. E. Börſenſtraße 4. Mit Preisliſte und Aus⸗ kunft gerne zu Dienſten. 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Gegenſtand der Tagesordnung iſt: Die Abtretung des Rheinaugebietes an die Stadt Mannheim und von Mannheimer Gemarkungsteilen an die Gemeinde Seckenheim. gürgermeiſteramt: J. V. Hoerner. Bekanntmachung. Den Vollzug des Viehſeuchengeſetzes betr. Am 1. Mai d. J. iſt das neue Viehſeuchengeſetz(Reichsgeſ. vom 26. Juni 1908) nebſt den Ausführungs⸗Vorſchriften des Bundesrats vom 7. Dezember 1911(Bekanntmachung vom 25. Dezember 1911, R.⸗Geſ.⸗Bl. 1912, S. 3) und der badiſchen Voll⸗ en Porsche vom 29. April 1912 in Kraft getreten. Die Koch. rüheren Vorſchriften, insbeſondere auch die Anordnungen in unſerer Bekanntmachung vom 3. Febr. 1911(Amtsblatt Nr. 20) und die im Anſchluß daran 1 Verfügungen ſind aufgehoben. Von den neuen Beſtimmungen heben wir die wichtigſten Vor⸗ 3 zum Schutze gegen die ſtändige Seuchengefahr beſonders ervor: i 1. Für alles im Beſitz von Viehhändlern befindliche, ſowie ür das auf Märkte und öffentliche Tierſchauen gebrachte Vieh Pferd e, Rinder, Schafe, Schweine, Ziegen, Geflügel) müſſen in der Regel Urſprungs⸗ und Geſundheitszeugniſſe beigebracht werden. ür Geflügel, das auf Jahr⸗ und Wochenmärkten gebracht wird, iſt indeſſen kein Zeugnis erforderlich; ferner genügt für Pferde, die auf Märkte kommen, ein Ursprungszeugnis. f Die Zeugniſſe ſind von Tierärzten oder den amtlich beſtellten Fleiſchbeſchauern auszuſtellen. Für Pferde und Geflügel gelten nur ea von Tierärzten. Vom Zeugniszwang befreit ſind weiter die ſtaatlichen Vieh⸗ prämiierungen und die Ziegenſchauen. 2. Viehhändler müſſen über alle in ihrem Beſitz befindlichen Pferde, Rinder und Schweine Kontrollbücher führen, deren Vor⸗ do bezirksamtlich beſtätigt ſoin muß. ö 3. In Molkereien iſt der Zentrifugenſchlamm täglich durch Verbrennen oder Vergraben zu beſeitigen; die Zentrifugentrommeln ſind nach Entfernung des Schlammes mit kochendheißer Soda⸗ löſung zu reinigen. Sammelmolkereien müſſen binnen 2 Jahren mit Einrichtungen verſehen werden, mit denen Milch auf 90 Grad erhitzt werden kann; ſie dürfen Milch als Futtermittel für Tiere nur nach Er⸗ hitzung abgeben; ſie müſſen derart Buch führen, daß jederzeit exſichtlich iſt, aus welchen Gehöften und in welcher Menge täglich Milch geliefert wird. Als Sammelmolkereien gelten auch die Betriebe von Milchhändlern, die ihren Bedarf aus verſchiedenen Ställen decken, wenn ſie die Milch nicht lediglich weiter verkaufen, ſondern 2 auch verarbeiten, z. B. durch Entrahmung mit oder ohne Zentrifuge. 4. Zugtiere, die beim Gewerbebetrieb im Umherziehen benützt werden, ſind vierteljährlich vom Bezirkstierarzt unterfuchen zu laſſen. Das Ergebnis der Unterſuchung iſt in ein beſonderes Buch einzutragen, das der Führer der Tiere ſtets bei ſich zu tragen hat. 5. Frei umherlaufende Hunde müſſen mit Halsbändern ver⸗ ſegen ſein, die Namen und Wohnort oder Wohnung des Beſitzers erkennen laſſen. Auf Anſuchen kann das Bezirksamt ein ſonſtiges, die Zugehörigkeit des Hundes ſicherſtellendes Kennzeichen zuloſßen Hunde, welche nicht das vorgeſchriebene Halsband oder Kenn⸗ zeichen tragen, werden— vorbehaltlich der Beſtrafung der Befitzer — eingefangen und, wenn ſie bis zum Ablaufe des zweiten fol⸗ 3 Tages nicht von dem Beſitzer unter Vorzeigen der Quittung ber die an die Gemeindekaſſe geleiſtete Zahlung einer Gebühr von 2 Mk. abgeholt werden, getötet. 6. Wer Hengſte oder Farren hält und ſie zum Decken fremder Tiere verwendet, hat ein Deckregifler nach beſonderer Vorſchrift zu führen, in das die Einträge ſofort nach jeder Deckung zu machen ſind. Die bisher benützten Formulare können aufge⸗ braucht werden. 7. Gaſt und Händlerſtälle müſſen zu Beginn jeden Viertel⸗ ahres gereinigt und desinfiziert werden. Werden in ſolchen Ställen Schweine oder Geflügel untergebracht, ſo muß die Reinigung und Desinfektion nach jeder Benützung erfolgen Von der viertel⸗ 1 Reinigung und Desinfektion kann das Bezirksamt bei kleineren Ställen, die nur ſelten benützt werden, Nach cht erteilen. 8. Gewerbsmäßige Blehkaſtrierer dürfen kein Gehöft betreten, in dem eine Seuche herrſcht; auch dürfen Tiere aus ſolchen Ge⸗ höſten von ihnen nicht kaſtriert werden. Nach jeder Kaſtration haben ſie ſich und ihre Inſtrumente Sie ſind verpflichtet ein Kontrollbuch zu führen. zu reinigen und zu besinfizieren. Wegen bevorstehenden Umzug und um mein grosses Lager in nur erstklassigen Gewehren und Jagdartikeln gewähre ſch den Herten Schützen und Jägern bis zu 20 Prozent Rabatt. Versäumen Sie nicht, diese bedeutenden Vorteile, die ich biete, auszunutzen. Die Preise für Munition bleiben fest. Tel. 4232. L. Frauenstorier, Ilannheim, o, Sedos οοοοοẽ,Bõgů o οοοο 2 Jitung des Bürgerausſchuſſes 1 II. N Gegen beſondere Seuchengefahr werden Anordnungen im Ein⸗ zelfall erlaſſen vor allem beim Ausbruch von Seuchen. Der Aus⸗ bruch einer Seuche, oder der Vedacht einer ſolchen iſt ſofort der Ortspolizeibehörde anzuzeigen. Verpflichtet zur Anzeige iſt in er⸗ ſter Reihe der Beſitzer der Tiere oder deſſen Vertreter; zur Anzeige verpflichtet ſind aber auch Tierärzte und andere Perſonen, die die Tierheilkunde ausüben, ferner Kaſtrierer, Fleiſchbeſchauer, Metzger, Abdecker, wenn ſie Kenntnis erhalten, bevor ein polizeiliches Ein⸗ ſchreiten erfolgt iſt. Anzeigepflichtig ſind folgende Seuchen: 1. Milzbrand, Rauſchbrand, Wild⸗ und Rinderſeuche. Tollwut. Rotz. Maul⸗ und Klauenſeuche. Lungenſeuche des Rindviehs. Pockenſeuche der Schafe. ö Beſchälſeuche der Pferde, Bläschenausſchlag der Pferde u. Rindviehs. 8. Räude der Einhufer und der Schafe. 9. Schweineſeuche, ſofern ſie mit erheblichen Störungen des Allgemeinbefindens, der erkrankten Tiere verbunden iſt, und Schweinepeſt. 9. Rotlauf der Schweine einſchließlich des Neſſelfiebers (Backſteinblattern). 11. Geflügelcholera und Hühnerpeſt. i a 12 Aeußerlich erkennbare Tuberkuloſe des Rindviehs, ſofern ſie ſich in der Lunge an vorgeſchrittenem Zuſtande befindet oder Euter, Gebärmutter oder Darm ergriffen hat. Mannheim, den 7. Juni 1912. Großh. Bezirksamt Abt. ill. Beſchluß. 0 Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentliichen Kenntnis. Seckenheim, den 21. Juni 1912. Bürgermeiſteramt: J. V. Hoerner Hafer- Ankauf. Von der Gemeinde wird der LNedarf an Hafer für den Farrenſtall im Submiſſtonswege angekauft. Angebote mit Muſtet ſind längſtens bis Dienstag, den 16. Juli 1912, mittags 12 Uhr auf dem Rathaus, Zimmer Nr. 6, einzureichen. Seckenheim, den 6. Juli 1912. Gemeinderat: Ach er g des Schmitt. J. V.: Hoerner. Koch. Bedarfsartikel zur Krankenpflege f Eisbeutel, Inhalationsapparate, Inrigatoren, sowie Einzelteile dazu, Fieber- und Bade- Thermometer, Kllstierspritzen, Ohren- und Nasenspritzen, Brusthütchen, Fingerlinge eto. 2 55 empfiehlt 15 8 2 Apotheke in Seckenheim. Für den Großh. Bad. Lotterie⸗Einnehmer Groß in Mannheim habe ich für Seckenheim den Jerkauf von Losen der Preußiſch-Füddeutſchen Klaſſen-Lotterie über⸗ nommen.(628 Carl Arnold, Dammſtraße 1. —— Preiſe der Loſe: ½1 40 Mk., ½ 20 Mk., ½ 10 Mk., ½ 5 Mk. Ziehung der erſten Klaſſe am 10. u. 11. Juli 1912. Schriesheimer Apfelwein-Kelteret em pfiehlt Apfelwein in Gebinden von 50 Liter an, pro Ltr zu 28 Pfeunig; für Wirte von 100 Liter an Preis⸗ erm äßigung.(559 Peter Heinrich Kling, Schriesheim a. d. B. 2 liefert Pel Gg. 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