Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Letzte Nachrichten. Berlin, 12. Juli. Der Kaſſenbote Haaſe, der N dach Unterſchlagung von 100 000 Mark bei der Amerikan breß Company geflüchtet war, und ſich kürzlich an⸗ heblich mittellos der Polizei geſtellt hatte, legte heute in Geſtändnis über den Verbleib der ihm angeblich beſtohlenen 94000 Mark ab, Haaſe will das Geld in ber Umgebung von Berlin vergraben haben. Eine Ge⸗ ſächtskommiſſion wird ſich heute nachmittag nach der on Haaſe bezeichneten Stelle begeben. Heidelberg, 12. Juli. Die Stadtverordneten be⸗ dilligten zu den Baukoſten für die großen akademiſchen ankenhausanſtalten einen Beitrag von einer Million, (bwie einen dauernden Betriebszuſchuß von jährlich 00000 Mark. Mainz, 12. Juli. Der Schriftſetzer Geiſt, der N fein ſeiner Frau geſchieden iſt, drang in die Wohnung einer Schwiegermutter ein und gab auf ſie und ſeine bheſchiedene Frau verſchiedene Revolverſchüſſe ab. Wäh⸗ 1— ſeine frühere Frau unverletzt blieb, wurde ſeine . Ihhwiegermutter durch 3 Schüſſe ſchwer verwundet. Der 1 r, der ſich hierauf die Pulsadern aufſchnitt, wurde I eerrhaftet. 3* Paris, 12. Juli. Die 217 Deputierten, die ge⸗ 4 n die Wahlreform geſtimmt haben, ſetzten ſich wie „ gt zuſammen: 1 Mitglied der Rechten, 6 Unabhängige, ö 5 Mitglieder der demokratiſchen Linken, 64 Mitglieder 1 gat radikalen Linken, 95 Sozialiſtiſch⸗Radikale, 16 ſo⸗ 1 zaliſtiſche Republikaner, 3 geeinigte Sozialiſten und 1 8 wulſchrittler. 21 Deputierte enthielten ſich der Abſtim⸗ g. u Paris, Bei Touquet kam es zwiſchen Schmugglern, e in einem Automobil Tabak über die Grenze zu brin⸗ e ſuchten, und mehreren Zollwächtern zu einem regel⸗ * uf en Kampf. Die Schmuggler feuerten ihre Revolver N fe die Zollwächter ab, ohne jedoch zu treffen. Sie lie⸗ u ſchließlich das Automobil im Stich, in dem 1500 5 te Tabak vorgefunden wurden. 50 Paris, 12. Juli. Nach einer Meldung aus Liſſa⸗ 50 lagert der Führer der Monarchiſten, Conceiro, mit dn bewaffneten Leuten und 4 Maſchinengewehren auf abaſchem Boden gegenüber von Montalegro. Die aus 0 aeeiro gekommenen Aufrührer verſuchen, ſich mit 13 ird zu vereinigen, doch dürfte es ihnen infolge . teh von den republikaniſchen Truppen getroffenen Vor⸗ * kungen kaum gelingen, die Grenze zu erreichen. * ſchw; Madrid, 12. Juli. Mehrere portugieſiſche Ver⸗ ber örer ſind nach Ueberſchreiten der Grenze in Spanien 3 haf et worden. a err Liſſabon, 12. Juli. Die Monarchiſten aus Cape⸗ us de Baſto haben ſich in mehreren Gruppen geteilt Seit werden von den Republikanern verfolgt. Auf ihrer u ſind viele Leute kampfunfähig gemacht worden. Die Lebublikaner hatten keine Verluſte. 2 . 0 N Seckenheimer Anzeiger, Hvesheimer f Anzeiger. necarhanser Zeitung. Edinger Zeifung Amtsblatt der Bürgermeister ämier Secenheim, Huesheim, Neckarhansen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim Secenheim, Samsiag den 13. Inn 1912. 8 Vadiſcher Landtag. C1 Karlsruhe, 12. Juli. Präſident Rohrhurſt eröffnete ½10 Uhr die Sitzung der Zweiten Kammer. Seinen Platz ſchmückt aus An⸗ laß der 100. Sitzung ein großes Blumenarrangement. Der Präſident dankte für dieſe Aufmerkſamkeit und gal der Hoffnung Ausdruck, daß nach der langen ſtrengen und aufreibenden Arbeit das Haus bald in Ferien gehen könne. Miniſter Freiherr v. Bodman legte einen Ge⸗ ſetzesentwurf vor betreffend die Wahl der Landtagsab⸗ geordneten in den fünf größten Städten des Landes. Der erſte Gegenſtand der Tagesordnung betraf den Geſetzes⸗ entwurf über die Feſtſtellung des Staatshaushalts für 1912 und 1913. Auf Antrag des Berichterſtatters Abg. Rebmann(gnatl.) wurde die Beratung über die Ge⸗ ſetzesvorlage verſchoben bis nach Erledigung des Nach⸗ trags zum Staatshaushalt in der Erſten Kammer. Das Haus beriet ſodann eine größere Anzahl von Eingaben, von denen nur 2 das allgemeine Intereſſe beſaßen. Bei der einen handelt es ſich um die Bitte um Errichtung eines Amtsgerichts in Kandern. Der Antrag der Kom⸗ miſſion ging auf Uebergang zur Tagesordnung. Das Haus ſtimmte dem Antrag zu. Die andere Eingabe be⸗ traf die Errichtung eines Amtsgerichts in Singen. Hier beantragte die Kommiſſion, dieſe Eingabe der Regierung empfehlend zu überweiſen, in dem Sinne, daß eine Rich⸗ terſtelle am Amtsgericht Radolfzell nach Singen ver⸗ legt wird, und daß die Eingabe der Gemeinderäte von Radolfzell und Engen gegen die Errichtung eines Amts⸗ gerichts in Singen für erledigt erklärt wird. Auch dieſer Antrag wird angenommen. Die übrigen Eingaben, bei denen es um perſönliche Wünſche der Bittſteller handelte, fanden nach den Anträgen der Kommiſſion Erledigung. Die Sitzung wurde dann geſchloſſen. Nächſte Sitzung heute nachmittag 4 Uhr. Tagesordnung: Finanzgeſetz und Eingaben. 5 Ueber die Sitzung wird dem„Schwäb. Merkur“ noch berichtet: Die 2. Kammer hat das Finanzgeſetz ſoeben mit 53 gegen 19 Stimmen angenommen. Vor der Ab⸗ ſtimmung gab der Abg. Kolb eine kurze Erklärung ab des Inhalts, die Regierung habe gleich in der Finanz⸗ debatte und auch ſonſt zu erkennen gegeben, daß ſie die Sozialdemokratie nicht auf allen Gebieten als gleichbe⸗ rechtigt anerkenne. Es ſei ſomit ein Gebot der Selbſt⸗ achtung, daß die ſozialdemokratiſche Fraktion das Fi⸗ nanzgeſetz ablehne. Hierauf folgte namens der Volks⸗ partei eine längere Erklärung Muſers, worin der Re⸗ gierung die Verantwortung dafür zugeſchoben wird, daß die Sozialdemokratie das Budget ablehnt. Die Regierung habe nicht die richtige Stellung zu der Sozialdemokratie gefunden, obwohl dieſe den beſten Willen habe, eine Re⸗ formpartei zu ſein und obwohl ſie dazu mitgewirkt habe mehrere Geſetze im Sinne der Regierung zuſtande zu bringen. Die Erklärung Muſers erhob noch einiae andere . Der Engel von Blagovensk. Roman von Walter Urban. (Fortſetzung.) Machdruck verboten.) mt Es muß aber ſein, Vater,“ erwiderte Sonja.„Auch ums fällt es ſchwer, dieſe Rolle weiterzuſpielen. Es bleibt —— keine andere Wahl, als das Spiel, das wir be⸗ n. zu Ende zu ſpielen. Und jetzt müſſen wir alles d 5 Abreiſe nach Koroneſch vorbereiten.“ *„Noch eins,“ ſagte Gervanin,„was geſchieht mit N eder und Dobroff? Er will natürlich auch ihre Be⸗ 9 daß. Ich habe ſie ihm zugeſagt, und ihm eingeredet, d ſie etwas ſpäter als er ebenfalls Blagovensk ver⸗ ſſen würden.“ ihn oma beugte ſinnend das Haupt. Wir müſſen Auß äuſchen, Vater,“ ſagte ſie,„ſo ſchwer mir das fällt. Rücker; auch du willſt fliehen und Rußland ſofort den lich en kehren. Mit Dobroff und Bradsky ſteht es natür⸗ eulwiſtders. Sie ſind nicht freigelaſſen end wenn du ſie bre ſchen läßt, ſo machſt du dich n Wich eines Ver⸗ chens schuldig.“ Der Inſpektor dachte nach.„Wir werden ihn täu⸗ müſſen,“ ſagte er nach einer Weile.„Ich zweifle 9 f aß auch dieſe beiden freikommen werden. Aber ich kann das Riſiko nicht auf mich nehmen. Bedenke, 82 . 5 m muß doch wieder nach Blagovensk zurück. Ich will Allet en meine Penſionierung erreichen. Du wirſt noch f i eo auseinanderſetzen müſſen, ſpäter, wenn ihr wu uslande ſeid, daß die Flucht der Freunde verhindert Ausred oder etwas dergleichen. Es iſt deine Sache, eine . ede zu finden.“ 2 1 5 Vater,“ ſagte Sonja.„Und jetzt tue mir noch 3 habefallen und nimm morgen früh Tobrilukoff mit. * daß e Angſt vor dem wilden Menſchen und fürchte, 5 Abweſenheit zu irgendeinem dummen Streich kann es dir nicht verwehren, jetzt, nachdem er doch an dich gebunden iſt.“ „Dann will ich ſofort mit ihm ſprechen,“ ſagte Gervanin und erhob ſich. Er ging hinaus und ſchlug den Weg zur Kaſerne ein. Er hatte ſich nicht getäuſcht. Grubikov ſaß mit Hauptmann Gorenitſch in deſſen Zimmer, dampfende, rieſige Groggläſer vor ſich und Karten ſpielend. „Es iſt geſcheit, Gervanin,“ brummte Gorenitſch, „daß Sie kommen. Zu zweien ſpielt es ſich ekelhaft, und beſonders hier. Wenn wir nicht Rückſicht darauf genommen hätten, daß Sie erſt von einer Fahrt nach Koroneſch nach Hauſe ſind, hätten wir uns bei Ihnen eingeladen.“ „Sie haben recht,“ meinte Gervanin.„Es war eine rechte Saufahrt. Und morgen früh muß ich wieder hin. Der Teufel ſoll hineinſchlagen.“ „Was,“ riefen Gorenitſch und Grubikov gleichzeitig, „morgen wieder? Ja, ſind Sie des Teufels?“ „Ich wollte, ich wäre es, da käme ich früher hin und zurück,“ ſagte Gervanin.„Eine dienſtliche, kitzliche Sache. Eben ein Dienſttelegramm gekommen, Rückſprache mit dem Militärkommando wegen des Grafen auf Nr. 23. „Ah,“ machten beide Zuhörer gleichzeitig.„Wird er transportiert?“ i Gervanin zuckte die Achſeln.„Weiß ich's? Werde es wahrſcheinlich erſt morgen erfahren. Ich wollte Sie bitten, Herr Hauptmann und Herr Oberleutnant, mir TDobrilukeff mitzugeben. Sie wiſſen, wegen der Wölfe. Ich möchte nicht gern allein fahren.“ „Selbſtverſtändlich,“ meinte Gorenitſch.„Grubikov, tun Sie mir heute noch den Gefallen und verſtändigen Sie ihn noch, damit er ſich bereit macht.“ „Wann geht's los?“ fragte der Offizier. „Bei Tagesgrauen ſelbſtverſtändlich,“ erwiderte Ger⸗ Ru 1 eine 055 könnte. Es wird dir nicht ſchwer fallen, irgend Vorm zu finden, die es dir ermöglicht. Grubikov vanin;„früher geht es doch nicht wegen der Beſtien. —... K—K——x—ꝛñ Infertionspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechauſchluß Nr. 16. Beſchwerden gegen die Regierung, Hierauf wurde zur Abſtimmung geſchritten mit dem oben angeführten Er⸗ gebnis. „In der geſtrigen Sitzung der Erſten Kammer berichtet Kommerzienrat Engelhardt namens der Budgetkommiſſion über das Budget der Eiſenbahnſchul⸗ dentilgungskaſſe und über die Denkſchrift der Regierung betr. die Tilgung der Eiſenbahnſchuld und die Bildung eines rechneriſchen Ausgleichungsfonds bei der Eiſen⸗ bahnſchuldentilgungskaſſe. Darnach erfolgte die Berat⸗ ung des Nachtrags zum Staatsvoranſchlag. Die Berat⸗ ung des Nachtrags wurde nachträglich auf die Tages⸗ ordnung gefetzt, um es der 2. Kammer zu ermöglichen, in ihrer heutigen Nachmittagsſitzung das Finanzgeſetz zu erledigen. Bei der von der 2. Kammer geſtrichenen Forderung von 1500 Mark zur Einführung von Aus⸗ bildungskurſen für die Vorturner und Turnwarte ent⸗ ſpannen ſich längere Erörterungen über den von der Regierung in der 2. Kammer vertretenen Standpunkt, welche es abgelehnt hatte, dem Verlangen der Arbeiter⸗ turnvereine zu entſprechen, das dahin ging, deren Turn⸗ warte gleichfalls an den Kurſen teilnehmen zu laſſen. Freiherr v. Stotzingen, Freiherr v. La Roche und Geh. Kommerzienrat Meier erklärten ſich mit den Aus⸗ führungen des Unterrichtsminiſters, die derſelbe bei der Beratung dieſer Forderung im anderen Haus gegeben hat, insbeſondere mit ſeinen Ausführungen gegen die Sozialdemokratie vollſtändig einverſtanden. Miniſter Dr. Böhm verwies auf ſeine Darlegungen in der Zweiten Kammer und bemerkte, die Regierung ſtehe auf dem Standpunkt, daß kein Verein mit politiſcher Tendenz ſtaatliche Zuwendungen erhalten ſolle. Daß die Arbeiterturnvereine politiſchen Zweck verfolgen, ſei außer Zweifel. Oberbürgermeiſter Dr. Wilckens: Ich kann mich mit den 5 des Herrn Miniſters in dem Sinne einverſtanden erklären, daß kein politiſcher Verein Berückſichtigung finden ſolle. Sämtliche Poſi⸗ tionen des Nachtrags wurden in Uebereinſtimmung mit den Beſchlüſſen der Zweiten Kammer angenommen. Weiter ſtimmte das Haus noch einem Bericht des Geh, Hofrats Schmidt dem Geſetzesentwurf über die Ab⸗ änderung des Gebäudeverſicherungs in der von der Zwei⸗ ten Kammer beſchloſſenen Faſſung nach kurzer Erörte⸗ rung zu, worauf die Sitzung geſchloſſen wurde. Nächſte Sitzung heute nachmittag 4 Uhr a Politiſche Ueberſicht. Deutſches Reich. „Eine bayeriſche Klaſſenlotterie. Nach einer aus gut unterrichteter Quelle aus Berlin an die liberale Landtagskorreſpondenz Bayerns gelangten Nachricht hat die bayeriſche Regierung mit Rückſicht auf die ablehnende Haltung der Mehrheit des bayriſchen Landtags zum —— Ich möchte noch ein Und jetzt gute Nacht! wenig ſchlafen.“ Die drei reichten ſich die Hände, und Gervanin ing. Als eine Stunde ſpäter Grubikov ſein Lager auf⸗ ſuchte trommelte er Dobrilukoff aus dem Schlaf. Der Feldwebel machte ein albernes Geſicht, als er hörte, er müſſe nach Koroneſch. Eigentlich wäre er viel lieber hier in der Nähe Sonjas geblieben. „Was macht denn der Alte ſchon wieder dort?“ erlaubte er ſich verdrießlich zu fragen. „Weiß ich's,“ knurrte Grubikov.„Es ſoll was mil dem Grafen auf Nr. 23 los ſein, er holt Inſtruktio⸗ nen ein.“ a Das intereſſierte Dobrilukoff gewaltig. Donner⸗ wetter, wenn der fortkäme, dann hätte ſeine Angſt um Sonja auf einmal ein Ende. 5 Andererſeits war es ihm wieder unangenehm, daß nicht ein andrer mit Gervanin fuhr. Erſtens war es da viel leichter, an Sonja'ranzukommen, und zr itens konnte er aufpaſſen, daß ſie nicht wieder zu dem ver⸗ fluchten Grafen ging. Er nahm ſich vor, morgen auf der langen Schlittenfahrt ein ernſtes Wort mit Ger⸗ vanin über ſein Töchterchen zu reden. Gervanin aber legke ſich ſchlafen. Er hatte domit, daß er den Grafen Leo als Urſache ſeiner Fahrt nach Koroneſch bezeichnete, ſchon den erſten Schritt zu der Fluchtkomödie getan. 6 8 (Fortſetzung folgt.) „Denken Sie ſich, ich habe erſt mit vier Jahren ſprechen gelernt.“ Herr:„Na, das holen Sie aber jetzt gründlich nach, Fräulein!“ Korrigiert. Büſettier:„Bekommt der Student die Zervelatwurſt auf Schwarz- oder auf Weißbrot?“. Kellner:„Ach was, auf Pump kriegt er ſie!“ Bos haft. Fräulein: 2 1 22 ³ð2 y zreußiſch⸗bayeriſchen Lotterievertrag am maßgebenden Ort in Berlin wiſſen laſſen, daß ſie nunmehr von dem Abſchluß des projektierten Vertrages abſtehe und eine zeſondere bayeriſche Klaſſenlotterie in Ausſicht nehmen wolle. An den Landtag iſt von dieſem Schritt der Re⸗ gierung noch keine offizielle Mitteilung gelangt, doch wird damit nur der Sachlage Rechnung getragen, die durch die Stellungnahme der Mehrheit des Landtags im Fi⸗ nanzausſchuß und im Plenum der Abgeordnetenkammer eſchaffen iſt. Wie ſie nach allem die weitere Behand⸗ ung der an den Finanzausſchuß zurückverwieſenen Lot⸗ terieangelegenheit geſtalten wird, bleibt abzuwarten. Die Regierung ſcheint aber vorläufig nicht an eine Zurück⸗ ziehung der Vorlage zu denken, ſondern eine definitive Abſtimmung im Plenum herbeiführen zu wollen. ö Belgien.* In der belgiſchen Kammer, die ſeit ihrem Zuſammen⸗ tritt am Dienstag über die Taktik der Regierungspartei während der Wahlbewegung verhandelte, kam es Don⸗ nerstag nachmittag zu großen Lärmſzenen, in deren Ver⸗ lauf ſich der Alterspräſident genötigt ſah, die Sitzung auf ¼ Stunden zu unterbrechen. Den Anlaß zu dem Tu⸗ mult gab eine Aeußerung des neu gewählten Abgeord⸗ neten Brifaut von der katholiaſchen Partei, die dieſer in einer öffentlichen Verſammlung am letzten Samstag getan haben ſoll:„Wenn nicht alle Antiklerikalen Ka⸗ naillen ſind, ſo ſind doch alle Kanaillen Antiklerikale!“ Der Führer der Liberalen Partei verlangte eine Er⸗ klärung wegen dieſer Aeußerung. In dieſem Augenblick brach der Tumult los, da anſcheinend einige Mitglieder der katholiſchen Partei ihren neu gewählten Kollegen in Schutz nehmen wollten. Man hörte Ausdrücke wie „Schmutzfink“,„elender Feigling“ uſw. Der Präſident rief 2 Sozialiſten, die ſich als Urheber dieſer Ausdrücke bekannten, zur Ordnung und unterbrach die Sitzung. Am Schluß derſelben verſuchte Brifaut durch eine ver⸗ klauſulierte Erklärung den Zwiſchenfall zu erledigen. Es wurden jedoch dadurch wiederum ungeheuere Lärm— ſzenen verurſacht. Schließlich bezichtigten die Führer der Liberalen und So aliſten Brifaut der Feigheit und der Taktloſigkeit. Unter großer Bewegung wurde die Sitzung geſchloſſen. Infolge dieſes Zwiſchenfalls hat der liberale Abgeordnete Delvaux dem katholiſchen Abgeord— neten Brifaut ſeine Zeugen geſchickt. a Portugal. In der Nacht auf Freitag haben 1000 Mann In⸗ fanterie und Kavallerie Liſſabon mit der Beſtimmung nach Norden verlaſſen. In Tuy hat ein Trupp Ver⸗ ſchwörer republikaniſche Kavallerie angegriffen. Die Royhaliſten wurden zurückgeſchlagen und flohen mit einem Verluſt von 14 Toten. Es ſcheint, daß die Republikaner nur geringe Verluſte erlitten haben. Marokko. Rach einer Depeſche aus Mogador hat der Gegen— ſultan Achmed el Haiba einem Kalifen nach Tarudant, wo ſich eine Niederlaſſung der Gebrüder Mannesmann befindet, geſandt, um in ſeinem Namen die Verwaltung der Stadt zu übernehmen. Kaum dort angelangt, er— teilte der neue Gouverneur den dort anſäſſigen Deutſchen den Befehl, innerhalb 12 Stunden die Stadt zu verlaſſen. Er bot ihnen zur Sicherheit eine Eskorde von 15 Reitern an. Die Deutſchen, deren Zahl noch nicht genau bekannt iſt, waren die einzigen Europäer in Tarudant. Sie be⸗ finden ſich wahrſcheinlich bereits auf dem Wege nach Aaadir. Lokales. Seckenheim, den 13. Juli 1912. — Große Fußball- Wettkämpfe veranſtaltet, wie aus dem Inſeratenteil erſichtlich iſt, morgen die Fußball⸗ Geſellſchaft auf dem Sportplatz am Hauptbahnhof. Die Spiele beginnen morgens 9 Uhr und mittags 2 Uhr und wird ſich ein Beſuch des Sportplatzes lohnen, da die beſten Vereine der Umgegend ſich an denſelben beteiligen. Es wäre zu erwarten, daß die hieſige Einwohnerſchaft ſich recht zahlreich an der Veranſtaltung beteiligt und dadurch ihr Intereſſe am Fußballſport kund gibt. J Großer Athleten-Wettſtreit, verbunden mit Meiſterſchaftsringen, Stemmen und Steinſtoßen, nerauſtaltet vom Ring- u. Ftemmklub Feckenheim. Wie ſchon aus einer früheren Mitteilung an dieſer Stelle erwähnt, findet am Samstag, den 27. und Sonntag, den 28. Inli 1912 in Seckenheim das diesjährige Bundesfeſt der Athletenvereinigung Weinheim und Umgebung ſtatt. Die Arbeiten des Feſtausſchuſſes ſind bereits ſoweit vor⸗ geſchritten, daß man heute ſchon behaupten kann, daß es ein Feſt gibt, wie noch nie ein Sportsfeſt in Seckenheim geſehen wurde. Die Beteiligung der hieſigen Vereine iſt eine gute. Auch werden ſich mehrere auswärtige Bruder⸗ vereine daran beteiligen Das Feſt wird Samstag abend um ½)9 Uhr mit den Kämpfen um die Meiſterſchaft ſeinen Anfang nehmen, woran ſich ſchon Samstag abend aus⸗ wärtige Konkurrenten beteiligen werden. Sonntag werden die Kämpfe fortgeſetzt bis 12 Uhr mittags. Um 2 Uhr beginnt der Feſtzug und nach Beendigung desſelben findet auf dem Feſtplatz Preis⸗Pyramidenbau ſtatt. Hierauf iſt Klaſſen⸗Ringkampf. Abends 6 Uhr Preisverteilung. Es darf deshalb der Wunſch und die Hoffnung ausgeſprochen werden, daß die Einwohnerſchaft Seckenheims den Verein in dieſer Hinſicht unterſtützt. Dem Verein iſt vor allem daran gelegen, daß die fremden Feſtbeſucher einen möglichſt guͤnſtigen Eindruck von Seckenheim gewinnen und dadurch angeregt werden, auch bei anderen Anläſſen nach Seckenheim zu gehen. Um dieſen Zweck voll zu erreichen, war folgendes nötig: Die Feſtleitung durfte keine Feſtbeiträge erheben und dann mußte bei den Vorbereitungen zur Durchführung des Feſtes das Hauptaugenmerk darauf gerichtet werden, daß die Bedingungen zur Erreichung des angeſtrebten Zieles voll erfüllt werden. Letzteres iſt ohne eine freiwillige Mit⸗ wirkung der hieſigen Einwohnerſchaft nicht möglich. Es ergeht daher die Bitte an letztere, durch geeignetes Entgegen⸗ kommen gegenüber den fremden Feſtgäſten, ſowie durch feſtliche Dekoration der Straßen und Häuſer eine gehobene Stimmung zu erzeugen, um eine gute, andauernd erfreuliche Erinnerung wach zu halten. Daß es nun dem gegenſeitigem n guten Einvernehmen zwiſchen der Feſtleitung und Einwohner⸗ ſchaft gelingen möge, all die in Bezug auf das Athleten⸗ feſt gehegten Hoffnungen zu erfüllen, ſoll unſer letzter Wunſch ſein, mit dem wir noch die kurze Spanne der Zeit bis zum eigentlichem Feſte mit eifriger Arbeit noch ausfüllen wollen. Hoffentlich hat auch das Wetter Einſicht mit den Athleten, ſodaß alles in harmoniſcher, friedlicher Weiſe und gehobener, feſtlicher Stimmung verläuft und nur gute Eindrücke vom Feſte hervorgerufen werden. Z. Frauenverein. Die heiße Zeit iſt für manche Mutter, die ihr Kind nicht ſelbſt ſtillen kann, eine Zeit banger Sorge. Der Erſatz für Muttermilch iſt Kuhmilch; dieſer Erſatz iſt aber oft die Urſache ſchwerer Krankheiten beim Säuglinge; denn Kuhmilch iſt beſonders zur Sommers⸗ zeit nicht tadellos und leidet ſehr oft ſchon durch die lange Transportdauer. Ferner fehlt den Müttern oft Zeit und Apparatur, die Milch in richtiger Weiſe kühl zu halten, unter Verſchluß abzukochen(d. 1. ſteriliſieren) und ſo auf⸗ zubewahren, daß ſie nicht gährt und ſich zerſetzt. Der 88 wünſcht nun die Arbeit zur Bekämpfung der äugltugsſterblichkeit dadurch zu fördern, daß er hier eine Stelle zur Abgabe ſteriliſierter(d. i. keimfreier) Milch ein⸗ gerichtet hat. Wir hoffen, daß dieſer neue Zweig der Arbeit des hieſ. Frauenvereins Verſtändnis und Entgegenkommen ſeitens der Beteiligten finden wird. Im übrigen verweiſen wir auf unſere Bekanntmachung im Anzeigenteil dieſes Vlattes. . Turnen und Nekrutenzeit. Allüberall iſt man jetzt wieder in den verſchiedenen Aushebungsbezirken damit beſchäftigt, die von der Aushebungskommiſſton im Frühjahr für tauglich befundenen jungen Leute auszumuſtern, um dieſelben im Herbſt zum Heere einzuziehen. Nicht jeder Einzelne wird davon entzückt ſein, ſich zwei oder drei Jahre von der liebgewordenen Scholle zu trennen. Bei manchen iſt es auch die Sorge, ſeine Eltern nicht mehr unterſtützen zu können und ſo gibt es noch Manche, denen es mehr oder weniger bange iſt, ob ihrer bevorſtehenden Militär⸗ dienſtpflicht. Vielfach kommt es auch vor, daß es denjenigen jungen Leuten am meiſten bange iſt, die ſich vorher nicht um ihre körperliche Ausbildung bekümmert haben, wie zum Beiſpiel durch Turnen, Spielen und verwandten Leibes⸗ übungen. Allerdings gab es früher ſchon und auch heute noch ſtramme Soldaten, die vor ihrer Militärzeit nicht geturnt haben, jedoch werden auch dieſe es eingeſtehen, daß ihnen das Turnen manchmal ſehr gut gekommen wäre. Heutzutage wo man dem Turnen allüberall das größte Intereſſe entgegenbringt, iſt man auch beim Heere nicht minder bemüht, das Turnen und Spielen immer mehr ein⸗ zuführen. Während früher dem eigentlichen Turnen nur bei einzelnen Truppenteilen Beachtung geſchenkt wurde, iſt demgegenüber heute ein gewaltiger Umſchwung eingetreten. Heute iſt jeder wahrhaft tüchtige Turner in der Korporal⸗ ſchaft und Kompagnie ein gern geſehenes Glied. Die Vor⸗ geſetzten wiſſen, daß er dem Durchſchnittsrekruten weit überlegen iſt. Der Turner merki's auch bald; damit iſt von vornherin ein gutes Verhältnis in die Wege geleitet. Jedoch nicht nur die vielſeitige körperliche Ausbildung allein iſt es, die dem Turnerſoldaten ein Uebergewicht vor ſeinen Kameraden verleiht. Nein! der durchgebildete Turner hat bei ſeinem Militärdienſteintritt auch noch eine andere nicht zu unterſchätzende Tugend in ſeinem Turnverein gelernt: „Die Disziplin“. Gewiß iſt da ein großer Uaterſchied, denn der militäriſche Vorgeſetzte hat die unbedingte Gewalt⸗ herrſchaft, während in einem Turnverein dem Turnvorgeſetzten ſeine Kameraden ſich aus Luſt und Liebe zur Turnerei freiwillig unterordnen, der Gehorſam derſelben iſt ein frei⸗ williges Opfer. Gerade dieſes freiwillige Opfer wird manchmal dem Turnerſoldaten während ſeiner Rekrutenzeit ſehe viel zur Erleichterung beitragen, denn was man im Turnverein als freiwilliges Opfer dargebracht hat, iſt nun bei der Militärzeit Pflicht geworden und gar oft kann man von Kameraden hören:„Ach hätte ich früher doch auch geturnt“. Der Turnerbund„Jahn“, hier, will dieſes Jahr dieſer Sache ganz beſonders näher treten, indem er nicht nur ſeinen zum Militär eintretenden Mitgliedern Gelegenheit bietet, ſich auf dieſem Gebiete etwas vorzuſchulen, ſondern es ſoll jeweils Samstags abends von 9— 10 Uhr unter einer geeigneten, auf dieſem Gebiete erfahrenen Perſönlichkeit Soldatenturnen abgehalten werden. Es iſt dieſe Einrichtung nicht nur für Mitglieder, ſondern auch Nichtmitglieder können ſich dieſer Sache ungeniert anſchließen und wir bitten In⸗ tereſſenten in ihrem eigenen Nutzen, hiervon regen Gebrauch machen zu wollen.— Turnerbund„Jahn“, Seckenheim. J Jubiläum. Der Töpfermeiſter Heinrich Schmidt feierte auf Großherzogs Geburtstag ſein 20jähr. Arbeits⸗ jubiläum in der Deutſchen Steinzeugwarenfabrik, daher wurde ihm von Seiten der Firma ein Ehrendiplom ſowie eine Madaille und ein angenehmes Geldgeſchenk überreicht und außerdem wurde er von Seiten der Meiſter mit einem ſchönen Geſchenk beehrt und der Wunſch geäußert, noch lange Jahre in der Firma tätig zu ſein. 0 Die Erute der Halmfrüchte hat hier begonnen; viele fleißige Hände ſind vom frühen Morgen bis zum ſpäten Abend beſchäftigt, den goldenen Ernteſegrn einzu⸗ heimſen. Wenn nicht alle Zeichen trügen, wird der Grtrag ein ſehr guter werden. Die Tabakspflanzen find ebenfalls ſehr gut entwickelt und das Futter ſteht ſehr gut. Die Kartoffeln laſſen jedoch auch dieſes Jahr wieder ſehr viel zu wünſchen übrig, ſodaß, wenn nicht bald ein durchgreifender Regen einſetzt, kaum mit einer nur halben Ernte gerechnet werden kann. Hoffentlich hat der Wettergott ein Einſehen, damit der ſchwer geprüfte Landmann, der ja ohnedies ſchon eine Reihe von Jahren unter dem Einfluſſe der Witterung zu leiden hatte, dieſes Jahr beſſer abſchließen möge, was gewiß im allgemeinen Intereſſe zu wünſchen wäre. — Das ZJugabeunweſen ſcheint auch im Ausland als ein Uebel empfunden zu werden, das nur durch geſetz⸗ liches Einſchreiten dauernd zu beſeitigen iſt. So verbietet das ſoeben publizierte däniſche Geſetz„Ueber Strafen wegen Gebrauchs von unrichtigen Warenbezeichnungen uſw.“ vom 8. Juni 1912 bei Strafe bis zu 100 Kronen, Zugaben, ſoweit ſie nicht gewohnheitsmäßig exiſtiert haben und in Form von ſolchen Kleinigkeiten erfolgen, bei denen die Abſicht, den Kundenkreis anderer Händler an ſich zu locken, offenbar nicht beſteht. Eine ähnliche Schutzbeſtimmung wäre auch dem deutſchen Detailhandel dringend zu wünſchen. 2 ͤ vd ĩðͤ: 5 N — Ver Vollzug des Weingeſetzes. Im Verkeht werden nicht ſelten Weine als„Blutwein“,„Kraftwein“ oder ähnlich bezeichnet. Dieſe Bezeichnung iſt im Intereſſe der Konſumenten und des reellen Weinhandels als unzu⸗ läſſig zu erachten. Vielfach haben bereits die Weinkontrolleure und Unterſuchungsſtellen auf die Unzuläſſigkeit dieſer Be⸗ zeichnungen hingewieſen. Mag der Name„Blutwein“ auch urſprüuglich von der Farbe des Weines herrühren, ſo ent⸗ hält er doch nach der allgemeinen Verkehrsauffaſſung einen Hinweis auf beſondere blutbildende oder blutverbeſſernde Eigenſchaften, die keinem Wein mit Sicherheit beigelegt werden können; der Name kann ſomit auf Täuſchung be⸗ rechnet ſein und iſt jedenfalls zur Irreführung des Käufers geeignet. Auch ohne daß dem Weine eine beſondere Heil⸗ wirkung auf Blutarme, Nervenſchwache und Geneſende N zugeſchrieben wird, iſt hiernach in ber Bezeichnung eines Weines als„Blutwein“,„Kraftwein“ oder in ähnlicher Weiſe ein Verſtoß gegen die Vorſchriften des Reichsgeſetzes gegen den unlauteren Wettbewerb anzunehmen. Sofern gezuckerter Wein unter einem ſolchen Namen in den Verkehr gebracht wird, ſo kann außerdem auf Grund der 8s 5 und 26 Ziffer 1 des Weingeſetzes vorgegangen werden. Daneben kann eine Beſtrafung wegen Betrugs in Betracht kommen. mitteſlungen aus der Gemeinderatsſitzung vom 12. Juli 1913. Die Arbeiten des Volksbades werden wie folgt zu Angebotspreiſen vergeben: Maurerarbeit an Ferdinand Klumb Schreinerarbeit an Philipp Hauck Inſtallationsarbeiten an Philipp Johann. Dem Geſuch der Angrenzer der Schnabelſtraße um Unterlaſſung der Pflaſterung dieſer Straße wird nicht ent⸗ ſprochen, da es notwendig erſcheint. a Das Einſperren der Tauben für die Erntezeit muß in der Zeit vom 15. d. M. bis 1. Auguſt d. J. ſtattfinden. Die Gewannwege hieſiger Gemarkung ſollen für Un⸗ begüterte in der Zeit vom 1. Mai bis 1. November jeden Jahres verboten werden. b Das Geſuch des Ring⸗ und Stemmklubs um Ueber- laſſung von Wimpeln und Geſträuch wird genehmigt. Von ber Einladung des Turnerbundes„Jahn“ wird dankend Kenntnis genommen. Das Entwäſſerungsgeſuch der Firma Jakob Seitz Nchf. wird genehmigt. Daß die Sebaſtian Vogler, Ehefrau, als Leichenfrau verpflichtet wurde, wird mitgeteilt. Das Geſuch des Peter Schreck um die Erlaubnis zur Trottoirherſtellung in der Luiſenſtraße wird abgelehnt. Den Kaufverträgen mit der Bahn bezügl. des Geländes auf Seckenheimer und Edinger Gemarkung wird die Zu⸗ ſtimmung erteilt und zur Protokollierung der Bürgermeiſter⸗ Stellvertreter Hörner bevollmächtigt. Die Eichhalle ſoll im Hofe des alten Schulhauſes dahier Hauptſtraße, gemäß des vorliegenden Voranſchlags errrichtet werden. * Das Denkmal bei Friedrichsfeld ſoll eine entſprechende Umzäumung und Anlage erhalten. Zur Bauausführung des Feuerwehrgerätenſchuppens Rheiuau ſoll der beſtimmte Planfertiger u. Bauleiter Keil bach in Rheinau beſtimmt bleiben 5 Die Eintragung verſchiedener Grundſtücks veränderungen werden genehmigt. Desgleichen verſchiedene Rechnungen zur Anweisung Neues aus aller Welt. „Hinrichtung. Der 23jährige Kaufmann Rudolf Miethe aus Schwelm, der wegen Giftmordes, begangiſ Mittwoch morgen auf dem Hofe des Gerichtsgefängniſ in Hagen hingerichtet worden. Miethe hat in der Nag, 5 88 Hinrichtung ein vollſtändiges Geſtändnis ab“ gelegt. 8 1 Mit 35 000 Mark geflüchtet. Der bei der land⸗ wirtſchaftlichen Zentral⸗Darlehenskaſſe beſchäftigte Ka ſenbote Albrecht in Braunſchweig iſt nach Unterſchlagueg von 35000 Mk. flüchtig geworden. In den Beſitz dee Geldes hat ſich Albrecht durch gefälſchte Unterſchriften bei Poſtbeſcheinigungen über Geldſendungen, die an di Darlehenskaſſe gerichtet waren, zu ſetzen gewußt. Die Polizei hat bereits alle Maßnahmen zur Ergreifung des Defraudanten getroffen. in ſeinem Vater, zum Tode verurteilt worden war, ses „ Selbſtmord. Ter 35 Jahre alte Sekretär Ern des Landratsamtes in Beuthen, der von ſeinem— geſetzten einen ſcharfen Verweis erhalten hatte, warf ſi aus gekränktem Ehrgeiz vor einen Schnellzug und wur gräßlich zermalmt. ur⸗ Doppelſelbſtmord. Am Mittwoch morgen wilt den aus dem Spandauer Schiffahrtskanal die zuſammel, gebundenen Leichen zweier Arbeiter herausgezogen un, nach der Leichenhalle gebracht. Was die Beiden geen ſam in den Tod getrieben hat, iſt noch nicht bekant * Zur Grubenkataſtrophe. Aus Ceffield wan nach London telegraphiſch gemeldet, daß eine neue der ploſion auf der Cadeby-Grube ſtattfand, bei der wier mehrere Leute vom Rettungskorps von giftigen 15 betäubt wurden. Die 75 Leichen ſind bis auf 5 zu To gefördert. Mehrere Frauen mußten ohnmächtig dhe Platze getragen werden. Andere konnten nur mit M davon abgehalten werden, ſich das Leben zu nehmen. hr * Eiſenbahnunfall. Am Dienstag abend fi in der Nähe von Braubach ein Schnellzug in eine 9 rade einen Bahnübergang paſſierende Abteilung 1 Feldartillerieregiment Nr„23 aus Coblenz, welche. einem Uebungsritt zurückkehrte. Dabei wurde ein elle dat ſchwer verletzt. Ein Pferd wurde auf der 3 getötet, zwei andere ſchwer verletzt. Der Schram wärter hatte die Abteilung noch paſſieren laſſen, dieſer dem der Schnellzug fällig war, dann aber, ale g nahte, die Schranken geſchloſſen, obwohl noch eine, be⸗ zahl Pferde und Soldaten auf dem Uebergang ſi fanden, welche nun eingeſchloſſen waren.. di⸗ * Kiderlen⸗Wächter. Der Staatsſekretär cel derlen⸗Wächter beging geſtern in Kiſſingen die ſeines 60. Geburtstages. Der Magiſtrat überbrachten eich eine Devutation die Glückwünſche der Stadt unter die S 5 eiche Glückwunſchtelegramme trafen aus dem In⸗ und Auslande ein. * Von Eingeborenen ermordet. Aus Deutſch⸗ Neu⸗Guinea meldet ein Telegramm des Gouverneurs, daß in Kaiſer Wilhelmsland der Vogeljäger Peterſen mit drei farbigen Begleitern von Eingeborenen ermordet worden iſt. Eine Strafexpedition iſt bereits unterwegs. Die Mordtat hat ſich in einem unerſchloſſenen, dem Ein⸗ fluß der Verwaltung bis jetzt noch nicht zugänglichen Gebiet im Innern des ſogenannten Feſtlandes von Neu⸗ Guinea zugetragen. * Vom Blitz getötet. Am Mittwoch fuhr der Blitz in eine Gruppe von Schülern der Forſtſchule in aidhofen. Ein Schüler wurde tötlich, zwei andere ſchwer verletzt. In einem anderen Falle ſchlug der Blitz in sAinen Neubau und verletzte zwei Arbeiter. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann Seckenheim Geſchäftliches. Wie wohnt man im Eigenhause billiger als in elner miets wohnung? Wie beschafft man sich Baukapital und Bypothek: Für alle Mieterkreiſe in Stadt und Land herausgegeben von F. Flur, kgl. Bauinſpektor. 60. Tauſend. Mit 70 Abbildungen. Anſichten und Grundriſſe der Hausbeiſpiele nebft Angabe der Baukoſten. Preis 1 Mk.(Porto 10 Pfg.) Weſtdeutſche Verlagsgeſellſchaft m. b. H., Wiesbaden 35. Der fachmänniſche Verfaſſer weiſt nach, daß jene kleinen ſchmucken Familienhäuschen vor den Toren der Stadt in den beſcheidenen Villenquartieren keinen größeren Zins⸗ aufwand beanſpruchen, als die Etagen⸗Mietwohnung. Wer im Garten Obſt und Gemüſe baut oder nebenher noch Hähner, Kaninchen oder Ziegen hält, der erzielt daraus jährlich einige hundert Mark Nutzen und wohnt leicht noch um die Hälfte billiger, als andere.„Wie beſchafft man 1 Baugeld und Hypothek“ iſt ein beſonderes Kapitel in der N Aufklärungsſchrift, die jedermann beſtens empfohlen werden kann, wie der Bauratgeber:„Das eigene Heim und ſein Garten“. Ein Führer für alle diejenigen, die ſich * ein Eigenhaus bauen oder kaufen wollen. Von Dr. ing. N N 155 Ueberreichung eines Blumen⸗ Arrangements. 1 gabe der Baukoſten uſw. Preis 6 Mark, geb. 7 Mark, (Porto 50 Pfg.) Weſtdeutſche Verlagsgeſellſchaft, Wiesbaden. Für die intereſſierten Kreiſe gewiß ſehr willkommene Pub⸗ kationen in gegenwärtiger landhungriger Zeit. 15 Rezepte zum Einmachen erhält jede Hausfrau umſonſt in den Geſchäften, die Dr. Oetker's Fabrikate führen; wenn vergriffen, ſchreibe man eine Poſtkarte an die Nähr⸗ mittelfabrik Dr. A. Oetker in Zielefeld und erſuche um Zuſendung. Das einfachſte, billigſte und doch vorzügliche Verfahren, Eingemachtes vor dem Verderben durch Schimmel und Gärung zu ſchützen, iſt die Haltbarmachung mit Or. Oetker's Einmachehülfe(Salicyl⸗Erſatz) und nach Ar. Oetker's Rezepten, welche in der eigenen Verſuchsküche ausprobiert ſind und ſich beſtens bewährt haben. Ein Päckchen von Dr. Oetker's Einmachehülfe zu 10 Pfg.(3 Stück 25 Pfg.) iſt ausreichend für 10 Pfd. Früchte, Gelee, Marmelade, Frucht⸗ Gottesdienst-Ordnung. der evang. Kirchengemeinde. ger kath. Kirchengemeinde. Sonntag, 14. Juli. 1912. Sonntag 14. Juli. 1912. (6. Sonntag n. Trinitatis.) 7. Sonntag nach Pfingſten. ½10 Uhr Hauptgottesdienſt.] ½8 Uhr: Frühmeſſe. ½1 Uhr Kindergottesdienſt ¼10 Uhr: Hauptgottes dienſt 1 Uhr Chriſtenlehre. 1 Uhr[I. Pfingſt⸗Veſper. Annahmestelle für Woll-Reste bei Ludwig Meier, Gartenſtraße 12. i Daſelbſt ſind umgearbeitete Muſter anzuſehen. Die Stoffe eignen ſich für Anzüge und Kleider, ferner werden Läuferſtoffe, Kuhdecken zu 2.50 Mk. und e perl Nehmen Sie nur und gar keinen Zusatz. — Nacken Sie noch heute einen Versuch mit von anderen Kaffee- Ersatzmitteln— keit und Billigkeit sind verblüffend. — Bekanntmachung. Das Einſperren der Tauben während der Erntezeit betr. g g die Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntnis, daß 3 geſttzer von Tauben verpflichtet ind, letztere 2 der Erntezeit, das iſt vom 15. Juli bis 1. deut ds. 2s., einzuſperren. Zuwiderhandlungen Verden beſtraft. Seckenheim, den 13. Juli 1912. a gürgermeiſteramt 1 J. V.: Hoerner. Koch. Bekanntmachung. Wir bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntnis, daß r an den Gewannwegen hieſiger Gemarkung nicht Be⸗ rte verboten iſt, in der Zeit bis zum 1. November ege zu begehen oder zu befahren. Seckenheim, den 13. Juli 1912. es . die „ f gürgermeiſteramt: 1 J. V.;: Hoerner. n Sammel⸗Anzeiger. r für Mitglieder der Jaudw. Ein- u. Merkaufsgenoſſenſch. Frühkartoſpeln jeden Tag zu haben per Pfd. 6 Pfg. Gi J. 8. Ditſch, Heumarkt. nen Acker Hafer zu verkaufen. — Teonhard Ranfelder, Roſenſtraße Nr. 2. Nunttienzucht⸗u. Dogelſchuhvertin Fechenheim. Wir laden hiermit unſere 1 Vorſtandsmitglieder Adu ö benßtenntas, den 14. Juli, nachmittags ½4 Uhr im 1 aus„Zum Engel“ freundlichſt ein. m zahlreiches Erſcheinen wird dringend gebeten. Der Vorſtand. burn Verein Seckenheim. Einladung. L Am 1 5 otol Sun. den 16. ds. Mts. im mitglieder- Versammlung. ee betdein unſere verehrliche Mitglieder, wegen Wich⸗ Tagesordnung vollzählig zu erſcheinen. Der Tururat. 05 et wegen der Wichtigkeit des Themas ſich zahlreich zu be⸗ Viel Zelt und Mühe erspart sich dle Hausfrau mit Kneuts fern 4 a 42 7 Beetz. Mit 680 Abbildungen, Hausplänen ele. nebſt An⸗ 8 ſäfte, Gurken und dergl. Nachahmungen weiſe man zurück. einische Kreditbank MANNHEIM Aktienkapital 95 000 000 Mark Reserven 18 500 000 Mark Hauptsitz Lit B 4, Nr. 2 Depositenkasse Neckarstadt Messplatz—— Ecke Schimperstrasse Annahme von Spargeldernn (verzinslich bis zu 4%) Rh 138) —— ——— Kauf und Verkauf von Wertpapieren jeder Art. — Eröffnung von Scheck- Rechnungen.— Einlösung von Coupons. Umwechseln ausländischer Geldsorten. Einzug von Wechseln. Annahme von Wertpapieren zur Aufbewahrung und Verwaltung bei unserer Centrale Ferner sachgemässe Beratung in allen Vermögensverwaltungs angelegenheiten. Für den Großh. Bad. Lotterie⸗Einnehmer Groß in Mannheim habe ich für Seckenheim den Cerkauf von Losen der Preußiſch-Hüddeutſchen Klaſſen-Lotterie über⸗ nommen.(628 Carl Arnold, Dammſtraße 1. Preiſe der Loſe: ½¼ 40 Mk., ½ 20 Mk., ½ 10 Mk., ½ 5 Mk. Beſchwerden 5. 50 Mk. angefertigt. wolle man in der Expedition vorbringen. N Sängerbund King⸗ und Stemm⸗Klub Seckenheim. Seckenheim. Gegr. 1910. Gegr. 1910. Heute Abend 8 Uhr 5 Zu dem am Samstag Geſangprobe. den 27. und Sonntag, den Um zahlreiches und pünkt⸗ 28. Juli dahier ſtatifin⸗ liches Erſcheinen bittet denden Der Vorſtand. i Grossen Ein noch gut erhaltener N N 0 Herd Aascepgettste und ein Wagen Uung weg⸗ i zugshalber zu verkaufen. ſind von Sonntag, den 14. Juli 1912 ab in folgenden Riedſtraße 27. Verkaufsſtellen halb soviel, wie 7 1 1D AU E R— 1 A R 3 2 E N 4 Zimmer und Küche„ haben e mit elektr. Licht, Waſſerlei⸗ lan Gaſthaus„zum Stern“,„zur Pfalz“, Caffeeähnlich tung und ſonſt. Zubehör ſo⸗ Verkaufsſlellen:„zum Neckartal“,„zum Bierkeller fort oder ſpäter zu vermiet. Frieſeur Werle, Wehnert, Keppler. Zu erfragen in der Exp. Die Dauerkarte gilt Samstags u. Sonntags u. kostet — ds. Blattes.(663 im Vorverkauf 30 Pfennig. 5 Wir bitten die hiesige Einwohnerschaft von dem Vorverkauf recht zahlreichen Gebrauch zu machen. Der Uotberkauf wird Freitag, den 206 Jull. 1912 bends 7 Uhr geschlossen. Der Feſtausſchuß. in Würfeln zu 10 Pfg. für 2—3 Teller Suppe. In kürzester Zeit nur mit Wasser zuzubereiten. Angelegentlichst empfohlen von Fr. Wagners Nachf., Inh. J. Hilsheimer. a Cattune u. Zephirs 1. leichte Hemden 5 Hosenträger: Cravatten 5 Sommer-Socken Arbeiterkleider Hemden 1 8 e in grosser Auswahl. Emil Werber. —[t Grüne Rabattmarken. Jõõ d Kath. Arbeiter Lerein Seckenheim. Sonntag, den 14. Juli, nachmittags 3 Uhr findet im Gaſthaus zum„Stern“ Frauen-Verein Seckenheim. Wir haben beſchloſſen an Mütter 5 ſterilifertet Milch für Fänglinge bzugeben und uns deshalb mit der Milchküche der Rheiniſchen Gummi- und Celluloid Fabrik ins Benehmen eſctzt. Die Flaſche koſtet je nach der Miſchung 1—5 Pfg, er Tagesbedarf ſtellt ſich(je nach der Miſchung) auf —30 Pfg. Ob ein kleiner Zuſchlag für Transport an ns ſeitens der Bezieher erhoben werden wird, können wir och nicht beſtimmen. Wenn äußerſt moglich, ſoll kein Zuſchlag erhoben werden. Die l. Anmeldung ist bis spätestens Sonntag, den 4. Juli abends o Ahr bei Herrn Kaufmann Seitz Luisen-⸗ trasse zu machen, wo auch stets weitere Anmeldungen nigegengenommen werden. Jeder Anmeldung ist ein Rezept des Arztes beizu⸗ tügen; ohne Rezeptur des Arztes wird keine milch ab⸗ gegeben. Rezepte für sterilis-erte milch, während der Sprechstunde kostenfrei auszustellen. Die herren Nerzte haben sich bereit erklärt, Seckenheim, den 12. Juli 1912. Im Auftrag der Präſidentin Kunz Pfr. Beirat. 1 ODersammlung des Männervereins mit Vortrag des Herrn Cramer aus Jena ſtatt. Es werden die Mitglieder gebeten, Wohnung an junge Leute zu vermieten. 2 Zimmerwohnung mit Zubehör zu vermieten. 647 ilhel 1 Wo, ſagt die Exp. d. Bl.) Wilhelmſtraße 46 teiligen. Der Vorſtand. — Sparsame Hlauefi. f Stricket nur Stern wolle 2 teinste Sternwollen IJ Orangestern Blaustern Rotstern Violetstern dochfeine Sternwollen mit 3 Zimmer und Küche Glasabſchluß, großem Gar⸗ tenanteil und allem Zube⸗ hör ſofort oder 1. Auguſt 2 Jimmer u. 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Mlleinverkauf der berühmten marke Columbus mit Ebrenpreis und goldene medaille. Grüne Rabati- Iarken. — Hafer⸗Ankauf. Von der Gemeinde wird der Ledarf an Hafer für den Farrenſtall im Submiſſionswege angekauft. Angebote mit Muſter ſind längſtens bis Dienstag, den 16. Juli 1912, mittags 12 Uhr auf dem Rathaus, Zimmer Nr. 6, einzureichen. Seckenheim, den 6. Juli 1912. Gemeinderat: J. V.: Hoerner. Bekanntmachung. Den Vollzug des Viehſeuchengeſetzes betr. Am 1. Mai d. J. iſt das neue lande he e vom 26. Juni 1909) nebſt den Ausführungs⸗Vorſchriſten des Bundesrats vom 7. Dezember 1911 W vom 25. Dezember 1911, R.⸗Geſ.⸗Bl. 1912, S. 3) und der badiſchen Voll⸗ ugs⸗Verordnung vom 29. April 1912 in Kraft getreten. Die früheren Vorſchriften, insbeſondere auch die Anordnungen in unſerer Bekanntmachung vom 3. Febr. 1911(Amtsblatt Nr. 20) und die im Anſchluß daran ergangen enen ſind aufgehoben. Koch. Von den neuen Beſtimmungen heben wir die wichtigſten Vor⸗ 3 zum Schutze gegen die ſtändige Seuchengefahr beſonders ervor: 1. Für alles im Beſitz von Viehhändlern befindliche, ſowie für das auf Märkte und öffentliche Tierſchauen gebrachte Vieh Pferde, Rinder, Schafe, Schweine, Ziegen, Geflügel) müſſen in der Regel Urſprungs⸗ und Geſundheitszeugniſſe beigebracht werden. ür Geflügel, das auf Jahr⸗ und Wochenmärkten gebracht wird, ift indeſſen kein Zeugnis erforderlich; ferner genügt für Pferde, die auf Märkte kommen, ein Urſprungszeugnis. f Die Zeugniſſe ſind von Tierärzten oder den amtlich beſtellten Fleiſchbeſchauern auszuſtellen. Für Pferde und Geflügel gelten eſundheitszeugniſſe von Tierärzten. Vom Zeugniszwang befreit ſind weiter die ſtaatlichen Vieh⸗ prämiierungen und die Ziegenſchauen. 8 2. Biehhändler müſſen über alle in ihrem Beſitz befindlichen Pferde, Rinder und Schweine Kontrollbücher führen, deren Vor⸗ . bezirksamtlich beſtätigt ſein muß. 3. In Molkereien iſt der Zentrifugenſchlamm täglich durch Verbrennen oder Vergraben zu beſeitigen; die Zentrifugentrommeln find nach Entfernung des Schlammes mit kochendheißer Soda⸗ löſung zu reinigen. Sammelmolkereien müſſen binnen 2 Jahren mit Einrichtungen verſehen werden, mit denen Milch auf 90 Grad erhitzt werden kann; ſie dürfen Milch als Futtermittel für Tiere nur nach Er⸗ hüßung abgeben; ſie müſſen derart Buch führen, daß jederzeit erſichtkich iſt, aus welchen Gehöften und in welcher Menge täglich Milch geliefert wird. Betriebe von Milchhändlern, die ihren Bedarf aus verſchiedenen Ställen decken, wenn ſie die Milch nicht lediglich weiter verkaufen, ſondern dieſelbe auch verarbeiten, z. B. durch Entrahmung mit oder ohne Zentrifuge. 4. Zugtiere, die beim Gewerbebetrieb im Umherziehen benützt werden, ſind vierteljährlich vom Bezirkstierarzt unterſuchen zu laffen. Das Ergebnis der u ſuchung iſt in ein beſonderes Buch einzutragen, das der Füh: er Tiere ſt ts beiſich zu tragen hat. 5. Frei. 95 nur de müſſen mit Halsbändern ver⸗ ſehen ſein, die Namen un ohnort oder Wohnung des Beſitzers erkennen laſſen. Auf Anſuchen kann das Bezirksamt ein ſonſtiges, die Zugehörigkeit 0 8 ſicherſtellendes Kennzeichen zulaſſen. Hunde, welche nicht das vorgeſchriebene Halsband oder Kenn⸗ zeichen tragen, werden— vorbehaltlich der Beſtrafung der Befitzer — eingefangen und, wenn ſie bis zum Ablaufe des zweiten fel. 5 5 Tages nicht von dem Beſitzer unter Vorzeigen der Quittung ber die an die Gemeindekaſſe geleiſtete Zahlung einer Gebühr von 2 Mk. abgeholt werden, getötet. 6. Wer Hengſte oder Farren hält und ſie zum Decken fremder Tiere verwendet, hat ein Deckregiſler nach beſonderer Vorſchrift zu führen, in das die Einträge ſofort nach jeder Deckung zu machen ſind. Die bisher benützten Formulare können aufge⸗ braucht werden. 7. Gaſt⸗ und Händlerſtälle müſſen zu Beginn jeden Viertel⸗ ahres gereinigt und desinfiziert werden. Werden in ſolchen Ställen Schweine oder Geflügel untergebracht, ſo muß die Reinigung und Desinfektion nach jeder Benützung erfolgen Von der viertel⸗ jährlichen Reinigung und Desinfektion kann das Be irksamt bei kleineren Ställen, die nur ſelten benützt werden, Rachſicht erteilen. S8. Gewerbsmäßige Viehkaſtrierer dürfen kein Gehöft betreten, in dem eine Seuche herrſcht; auch dürfen Tiere aus ſolchen Ge⸗ höſten von ihnen nicht kaſtriert werden. Nach jeder Kaſtration haben ſie ſich und ihre Inſtrumente zu reinigen und zu desinfizieren. Sie ſind verpflichtet ein Kontrollbuch zu führen. II. 5 Gegen beſondere Seuchengefahr werden Anordnungen im Ein⸗ elch! erlaſſen vor allem beim Ausbruch von Seuchen. Der Aus⸗ ruch einer Seuche, oder der Vedacht einer ſolchen iſt ſofort der Ortspolizeibehörde anzuzeigen. Verpflichtet zur Anzeige iſt in er⸗ ſter Reihe der Beſitzer der Tiere oder deſſen Vertreter; zur Anzeige verpflichtet ſind aber auch Tierärzte und andere Perſonen, die die Tierheilkunde ausüben, ferner Kaſtrierer, Fleiſchbeſchauer, Metzger, Abdecker, wenn ſie Kenntnis erhalten, bevor ein polizeiliches Ein⸗ ſchreiten erfolgt iſt. N and ind folgende Seuchen: 3 e Rauſchbrand, Wild⸗ und Rinderſeuche. 2. Tollwut. 9 otz. Maul- und Klauenſeuche. Lungenſeuche des Rindviehs. 5 Pockenſeuche der Schafe. Beſchälſeuche der Pferde, Bläschenausſchlag der Pferde u. Rindviehs. a b A n e Als Sammelmolkereien gelten auch die 7 U 8. Räude der Einhufer und der Schafe. 9. Schweineſeuche, ſofern ſie mit erheblichen Störungen des Allgemeinbefindens, der erkrankten Tiere verbunden iſt, und Schweinepeſt. 9. Rotlauf der Schweine einſchließlich des (Backſteinblattern). 11. Geflügelcholera und Hühnerpeſt. 5 1 12 Aeußerlich erkennbare Tuberkuloſe des Rindviehs, ſofern ſie ſich in der Lunge an vorgeſchrittenem 7 0 befindet oder Euter, Gebärmutter oder Darm ergriffen hat. Mannheim, den 7. Juni 1912.. Großh. Bezirksamt Abt. lll. Leſchluß. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis Seckenheim, den 21. Juni 1912. Bürgermeiſteramt: n POPderſer Fußball Heſelſchaſt Fechenheim 1898(E. B.) Auf zum Sportplatz. Am Sountag, den 14. Juli, veranſtaltet die Fuß⸗ ball⸗Geſellſchaft Seckenheim 1898 Große Tußball⸗Wrttl ümpfe unter Mitwirkung von 15 auswärtigen Mannſchaften. Die Spiele beginnen morgens 9 Uhr und mittags 2 Utzr auf dem Sportplatz am Hauptbahnhof. Die Spiele finden bei jeder Witterung ſtatt. Wirtſchaft iſt auf dem Platze. Wir laden hierzu die verehrliche Einwohnerſchaft von Seckenheim freundlichſt ein. Neſſelfiebers Schmitt. Das Feſtkomitee. NB. Die Preiſe ſind im Schaufenſter des Schuhwaren⸗ hauſes Weikum ausgeſtellt. Feuerwehr Seckendeim. Sonntag, den 14. Juli, morgens Frelu. „% führ hat die geſamte Mannſchaft pünkt⸗ * lich und vollzählig zu einer Nie Alebung B LALNauszurücken. Unentſchuldigtes Fernbleiben wird rückſichtslos beſtraft. Rudolph. Hauptmann u. ſtellv. Kommandant. Kath. Männerverein Centrum Seckenheim⸗ Nächſten Hountag, den 14. Juli ds. J, nach⸗ mittags ½4 Uhr findet im Gaſthaus„Zum Stern“ eine Mitglieder⸗Verſammlung ſtatt, in welcher Herr stud. phil. Cramer aus Jena einen Vortrag halten wird. Es ſind die Mitglieder des Vereins, ſowie der kath. Arbeiterverein hierzu freundlichſt eingeladen. Der Vorſtand. Liberaler Volksverein Seckenheim. National Liberale Partei. Am nächſten Fonntag, den 14. ds. Mts abends 9 Uhr feiert der Liberale Volksverein Alvesheim das Geburtsfeſt r. Künigl. Huh. d. Graßherzug⸗ im Vereinslokal zum„Hirſch“. Herr Profeſſor Drös aus Mannheim wird die Feſtrede halten. Hierzu ſind unſere Mitglieder zu zahlreichem Beſuch freundlichſt eingeladen. Der Vorſtand. Prima Apfelwein 5 per Liter 25 Pfg. ſowie Pfälzer Weiß und Rotwein in allen Preis⸗ 5 lagen empfiehlt J. A. Kimmle, Bergzabern. Beſtellungen nimmt jederzeit entgegen 591 G. Stahl, Kapellenſtraße 22. ill er Seckenheim Am Sonntag, den 14. Juli feiert der Verein das* Geburtsfeſt Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs. Morgens 9 Uhr Antreten im Vereins- lokal zur Kirchenparade. 7 Mittags ½12 Uhr Antreten im Ver⸗ einslokal. Abfahrt mit der Nebe bahn Der Vorſtaud. f Unterzeichnete empfiehlt ſich der geehrten Einwohnet“ ſchaft Seckenheims im N f g 1 2 Kleidermachen. N, Mache glecczeig auf mene reichhalkis Mnſterkollektion in chh f D Damenkleider⸗Stoffen aufmerkſam. Hochachtuugsvoll Auna Fuchs, zleidermacherin Seckenheim, Hildaſtraße 85 II. St. Geschäfts Empfehlung, —— ringen der verehrten Einwohnerſchaft Seckenheſm s die bekannte Ichloſſerei und mechanische Werkötätle mit elektriſchem Betrieb nebſt Reparaturwerhkſtätte für Fahrräder in em · pfehlende Erinnerung. 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