7 ö Fee 9 Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pf. 7 bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Der Balkankrieg. . Sofia, 21. Okt. Die bulgariſchen Truppen be⸗ ten Samstag um 5 Uhr nachmittags die beiden Ufer Maritza bei Muſtapha Paſcha und zogen in die Stadt 5 wo große Mengen Lebensmittel und Futter vor⸗ nden wurden. Die Brücke über die Maritza war un den Türken leicht beſchädigt worden, aber ſie wurde ts deſto weniger für die Paſſage durch den Train utzt. Der Bahnhof und die Telegraphenſtation waren n den Türken unbeſchädigt gelaſſen worden. Die wäh⸗ ud des Tages gegen Adrianopel operierenden Truppen eben den Feind bis zu den Fortifikationslinien zurück 1 N machten gegen 100 Gefangene. Die Truppen rücken malen Stellungen vor. Mehrere hochgelegene Positionen Arden mit dem Bajonett genommen. Wie man meldet, ihmen die Türken in den Dörfern bulgariſche Notabeln lungen, für die ſie Löſegeld verlangen. In verſchiede⸗ n Törfern wurden mehr als 400 bulgariſche Bauern lagen und mißhandelt. Das Dorf Malkotſchlaw B. von den Türken während ihres Rückzuges ange⸗ et. 5 Cetinje, 21. Okt. Der rechte Flügel der Truppen Generals Martinowitſch hat die Höhen von Belaje et und die türkiſchen Truppen zurückgeworfen, die in Unordnung zurückzogen. * Sofia, 21. Okt. Wegen der drohenden Haltung türkiſchen Geſchwaders hat die bulgariſche Regie⸗ beſchloſſen, die Feuer der Leuchttürme auszulöſchen. 2 kompetenter Stelle eingegangene Nachrichten ver⸗ gern, daß bulgariſche Truppen in der Nähe von Malko owe eine türkiſche Eskadron eingeſchloſſen und ge⸗ gen genommen haben. g* Sofia, 21. Okt. Die Agence telegraphique bul⸗ Iitke erklärt die Meldungen Konſtantinopeler Blätter, mach türkiſche Truppen auf bulgariſches Gebiet vor⸗ kungen ſeien und eine Reihe ſtrategiſch wichtiger Po⸗ zonen, insbeſondere in der Gegend von Timraſch ge⸗ tamen hätten, als auf Erfindung beruhend. Kein ein⸗ er türkiſcher Soldat habe die Grenze überſchritten. I Belgrad, 21. Okt. Einem offiziellen Bericht zu⸗ wurde geſtern von den ſerbiſchen Truppen Podujewo reichlichem Kriegsmaterial eingenommen und in 0 eroberten Gebiet ſofort die ſerbiſche Zivilgewalt ein⸗ cbt und das demonſtrative ſerbiſche Kreisamt gebildet. Belgrad, 21. Okt. Nach einer offiziellen Mel⸗ haben die ſerbiſchen Truppen die türkiſchen Block⸗ ger längs der Grenze in der Nähe von Riſtowatz „den Ort Bujanowitze genommen. Sodann beſetzten ate ſtrategiſch wichtige Höhe Bujano, 15 Kilometer ich der Grenze. ö Konſtantinopel, 21. Okt. Wie verlautet, denkt Aorte für den Augenblick nicht daran, die in der f i Der Weg des Verderbens. Roman von C. Bach. (Fortſetzung.) a rate durften die jungen Leute nicht an ihre Ver⸗ tung denken. Der alte Vater des Mädchens mochte euch nicht von ſich laſſen und konnte ſich auch wie⸗ f Pot ſchwer zu einer Ueberſiedelung in eine andere ist oder gar auf ein Dorf entſchließen; von dem J 5 Kapital, das ſein und ſeiner Tochter Leben e, konnte und durfte er ſich auch nicht trennen, und en Hausſtand einzurichten, fehlte es daher den en Leuten noch immer am Nötigſten. Das ſtörte id keineswegs ihre gute Laune, ihre Hoffensſeligkeit, f bei der großen Jugend des Mädchens kam es ja seinige Jahre nicht an, und Herbert arbeitete und fünft guten Mutes für die Zeit, wo er die Geliebte führen konnte. t innen wenigen Jahren glaubte er durch eigene fue ſein ſchönes Ziel erreichen zu können, und die ein 5 an Ferdinand verrieten oft nur allzu deutlich Slüc, ſeine Zufriedenheit. in eißmutig und neidiſch verglich der junge Mann fachen chickſal mit dem des Freundes, und ſeine Be⸗ den ngen, die ihm die Undankbarkeit diktierte, ließen nachſe bitteren Groll gegen ſeine Gattin nur höher r en und führten ihn endlich zu einem Entſchluſſe, lte 58 Schulz in ihm erweckt, durch ſeine verzwei⸗ 0 ihrun age, durch ſeine Charakterſchwäche Ag gelangte. er erdinand konnte ſich nicht verhehlen, daß er von dus ran keine Hilfe erwarten durfte; ſie bewies eden rch ihr reſerviertes Betragen, daß ſie für die I izogenie er durch Leichtſnn und(enußſucht ſich Eben kein Verſtändnis und kein Mitleid habe. N n durfte er ſich nicht verhehlen, daß viele ſei⸗ e ſich von ihm, ſeit er die Ehrenſchuld ge⸗ . S gt nicht abgetragen hatte, zurückzogen, und der Huld ihn fühlen ließ, daß auch ſeine Geduld, ihm gewährte Kredit zu Ende ging— kurzum, Gedanken kehrten immer wieder nur auf einen zurück, bis er endlich zu dem traurigen Entſchluſſe . u verkörvern. g ecke neinler Anzeiger, Jldeshelmer lebenden Griechen. deren Zahl ſich etwa au! zur Aus⸗ FE Amtsblatt der BHrgermeister ämter Secenhelm, Hvesheim, Heckarhansen und EGingen. 2— ſoll für den Fall vorbehalten werden, daß die griechiſche Flotte einen Angriff gegen die Inſeln des Archipels unternimmt. Es heißt weiter, daß die Pforte infolge des Kriegszuſtandes jetzt auch griechiſchen Dampfern mit ausländiſcher Ladung die Ausreiſe nicht mehr geſtatten werde. Die Hafenpräfektur hat bereits griechiſche Segler mit Beſchlag belegt. * Konſtantinopel, 21. Okt. Nach Privatdepeſchen der türkiſchen Blätter dauerte der Kampf der Türken mit den Bulgaren zwiſchen Timraſch und Djumabala 36 Stunden. Es wurde auf beiden Seiten mit äußerſter Heftigkeit gekämpft. Die Bulgaren wurden gezwungen, ihre befeſtigten Stellungen zu verlaſſen. Sie wurden von den Türken verfolgt, die ſtrategiſch wichtige Höhen zu beſetzen vermochten. Die Türken ſollen auch gegen Köſtendil vorrücken. Türkiſche Truppen und Albaneſen ſind ferner in Serbien vorgedrungen und trotz des Wider⸗ ſtandes von 40 ſerbiſchen Bataillonen bis Kurſchumlje vorgerückt. Jeni Gazetta meldet aus authentiſcher Quelle, daß bei Mokovatz ein heftiger Kampf mit Montenegrinern ſtattgefunden habe, und daß dieſe große Verluſte erlitten und in Unordnung zu fliehen begonnen haben. Alba⸗ neſen unter Sulaiman Batſchua ſind in montenegriniſches Gebiet eingedrungen. Sie ſollen bis Rjeka vorgerückt ſein und die Rückzugslinie der Montenegriner beſetzt haben. Die Bombenexploſion in Adrianopel hat an der Mauer des Regierungsgebäudes unbedeutenden Schaden angerichtet. * Konſtantinopel, 21. Okt. Die ſechs griechiſchen Kriegsſchiffe, die von Tenedos kreuzen und auch ein Marinedetachement landeten, ſollen wahrſcheinlich die Ausfahrt der türkiſchen Flotte aus den Dardanellen ver⸗ hindern. Die im Schwarzen Meere befindliche türkiſche Flotte zählt insgeſamt 18 Fahrzeuge. 50 ſerbiſche Ge⸗ dci mit Munition, die hierher gebracht wurden, wer⸗ en von der türkiſchen Armee verwendet werden. * Konſtantinopel, 21. Okt. Die Pforte hat die Mächte amtlich von der Blockade von Varna in Kennt⸗ nis geſetzt. Den Blättern zufolge zeigt ſich die griechiſche Flotte auch vor Lemnos.— Wie„Alemdar“ erfährt, berſuchten geſtern Bulgaren bei Yokadjik die Grenze zu überſchreiten, wurden aber von den Türken nach zwei⸗ kägigem Kampfe zum Rückzug genötigt. e Sine Rede Delbrücks. Tem Feſtmahl aus Anlaß der 50jährigen Jubelfeier des Vereins Berliner Preſſe wohnten unter anderem bei die Miniſter Dr. Delbrück, Beſeler, v. Breitenbach, v. Schorlemer, v. Dallwitz, Dr. Lentze und Sydow, die Staatsſekretäre Krätke, Kühn und Dr. Solf, der Präſi⸗ dent des Herrenhauses, v. Wedel⸗Piesdorf, der Vizepräſi⸗ be dent des Abgeordnetenhauſes, Krauſe, der Vizepräſident rau von Norden⸗Berg pflegte ſeit Beginn des Winters ſtets früh zur Ruhe zu gehen. Kurz nach dem Nachtmahle zog ſie ſich gewöhnlich in ihre Gemächer zurück, um hier dann ungeſtört zu bleiben. f Nach einem flüchtigen„Gute Nacht“ verließ dann auch gewöhnlich Ferdinand das Haus— um feinen Vergnügungen nachzugehen. N Auch heute erhob ſich die Dame bald, nachdem ſie gemeinſchaftlich mit Ferdinand zur Nacht geſpeiſt. Flüch⸗ tig ſchaute ſie den jungen Mann an, der bleich und in ſichtbarer Aufregung im Zimmer auf und ab ging, als wolle er die tobenden Gedanken damit beſchwichtigen, und einer momentanen Regung nachgebend, blieb ſie einen Augenblick vor Ferdinand ſtehen, und ihre feine, durchſichtige Hand auf ſeinen Arm legend, meinte ſie leiſe:„Ferdinand, Du ſollteſt nicht ſo auf Deine Ge⸗ ſundheit einſtürmen Du fiehſt krank aus. Haſt Du nicht ſo viel Kraft, um Dich ſelbſt zu beherrſchen, um Dich zu erhalten? Es täte mir leid um Dich, wenn Du Dich zu Grunde richteſt. Ich habe es ſo gut mit Dir ge⸗ meint.“ Er blickte vor ſich hin, in ſeinem Geſichte zuckte es. „Wenn Du es gut mit mir meinſt,“ ſagte er herb, „ſo hilf mir aus meiner Not. Worte können mich nicht retten, ich brauche mehr als das. Sage, ob Du mir helfen willſt!“ f a „Ich kann, ich darf nicht,“ erwiderte ſie ſanſt. „Dringe nicht in mich, Ferdinand, es iſt unmöglich. Du kennſt meine Grundſätze, ihnen untreu werden, hieße mich an den Verſtorbenen, an mir ſelbſt verſündigen. Es gilt diesmal Dir ſelbſt zu helfen; wolle es nur, und Du wirſt es können. Sei ein Mann, Ferdinand, bekämpfe Dich ſelbſt!“ „Phraſen!“— rief er heftig. koſten: Ich——“ Sie ſchaute ihn ernſt und zürnend an, und vor dem ihm ſo bekannten Blicke ſenkte er ſein düſteres Auge und der Satz blieb unvollendet. Sie fügte kein Wort hinzu, hoch aufgerichtet, ſtolz berließ ſie das Zimmer. „Sie will es nicht anders, gut, es ſei denn.— Schulz hat Recht, die Frauen verdienen nichts Beſſe⸗ res, als von uns betrogen zu werden. Ich werde bon dem e Rechte Gebrauch machen ohne „Worte, die nichts ihren ſen. Dieſe Maßregel MAmzelger, Necarhanser Zeitung, Edinger Zeiinng JInufertionspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pfg. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. des vreichstags, Tove, Vertrete chen Behörden, der Univerſit ſchale der Akademie der bildender und Handelswelt, des Vereins Berliner des Deutſchen Schriftſtellerverbandes, liner Journaliſten.. 1 In ſeiner Rede ſprach Staatsſekretär Delbrück zunächſt im Namen des am Erſcheinen verhinderten 5 Reichskanzlers deſſen Glückwünſche zum Feſte aus, dankte zugleich im Namen der Gäſte für die Einladung und die freundlichen Worte der Begrüßung durch den Präſidenten und kam dann auf die Beziehungen zwiſchen Regierung und Preſſe zu ſprechen. Der Staatsſekretär führte dabei aus:„Ich fürchte, daß man auch heute noch die Em⸗ pfindung hat, daß, wenn es zwiſchen Regierung und Preſſe nicht ſtimmt, bureaukratiſche Engherzigkeit unſerer Behörden in erſter Linie daran ſchuld iſt. Die Auf⸗ faſſung, nach der bald nach Verbreitung der Buchdrucker⸗ kunſt die regierenden Gewalten in Staat und Kirche in der Preſſe ihren gefährlichſten Feind erkannten, hat ſich bald gemildert. Friedrich der Große hat. geſagt: „Gazetten ſollten nicht geniert werden“, und Fürſt Bis⸗ marck hat ſich geäußert:„Jede Monarchie und der idealſte Monarch, bedürfen der Kritik, an deren Stacheln ſie ſich halten können, wenn der Idealismus ſie auf Abwege bringt“. Dieſe Kritik könne nur geübt werden durch eine freie Preſſe und ein Parlament im modernen Sinn. Aber es liege die Gefahr vor, daß dieſe Korrektiven durch Mißbrauch abgeſtumpft würden. Daraus ergebe ſich naturgemäß, daß zwiſchen Regierung und Preſſe ein ſteter Kampf beſtehe und es ſei die höchſte Weisheit der Regierenden, ihre Beziehungen zur Preſſe und zum Parlament zu regulieren, daß ſie niemals in die Lage kämen, dieſe Freiheit in einer Weiſe zu mißbrauchen. die zu ihrem eigenen Untergang führen würden. Es iſt eine bekannte Tatſache, fuhr der Staatsſekretär fort, daß die Preſſe eine Weltmacht geworden iſt. Aber es iſt intereſſant, daß gerade Fürſt Bismarck, den die Preſſe als ihren grimmigſten Feind anzuſehen gewohnt war, die Bedeutung der Preſſe als eines neben Regierung und Parlament unentbehrlichen Faktors im Leben eines modernen Staates betont und ſozuſagen ſanktioniert hat. Und in dieſen Ausführungen des Fürſten Bismarck liegt noch eine zweite und für uns alle ſehr beherzigenswerte Lehre: Wir vergeſſen hüben und drüben immer, daß der Kampf zwiſchen Preſſe und Regierung nötig, daß er unſer beiderſeitiges Lebenselement iſt. Dieſen Kampf ſollte man aber nicht tragiſch nehmen, namentlich ſo lange nicht, als hüben und drüben gefochten wird im Bewußtſein der Erfüllung einer hohen vaterländiſchen Pflicht und mit Formen und mit Mitteln, die der beiderſeitigen Würde entſprechen.(Bravo!) Man ſolle aber auch, wenn ein⸗ mal in dieſem Kampfe die Formen verletzt werden, auch das nicht traaiſch nehmen.(Sehr richtial) Solche Ent⸗ — Haſtig eite er in ſein Arbeitszimmer, das er— er glaubte es in ſeiner furchtbaren Aufregung ganz feſt— hinter ſich verſchloſſen hatte. Nachdem er wenige Minuten wie geiſtesabweſend vor ſich hingeſtarrt hatte, eilte er zu ſeinem Schreib⸗ tiſch; die Feder zitterte in ſeiner Hand, und erſt, nach⸗ dem er eine Weile unſchlüſſig auf einem Bogen Papier umher gekritzelt hatte, langte er ein mit einem Mono⸗ gramm geziertes Blatt Papier heraus und langſam glitt die Feder über den weißen, feinen Bogen, auf den er ſeine Buchſtaben, die von Frauenhand geſchrie⸗ ben ſchienen, malte. Mehrere Reihen ſtanden bereits da, es galt nur noch die Unterſchrift, noch einmal ſchien er zu ſchwan⸗ ken, unruhig wiſchte er ſich den kalten Schweiß von der Stirn und ſeine Augen ſchweiften, wie Rettung ſuchend, umher. Doch dann griff er wieder zur Feder und mit einem haſtigen Zuge hatte er den Namen ſeiner Gat⸗ tin, mit ihrem ihr eigentümlichen Namenszuge, darun⸗ ter geſetzt. Doch damit ſchien ſeine Kraft erſchöpft, ſein Kopf ſenkte ſich auf ſeine ſchweratmende Bruſt und in halber Erſtarrung hörte er nicht das leiſe Oeffnen der Tür, ſah er nicht die zarte Frauengeſtalt, die in ſicht⸗ barer Unruhe ganz behutſam, um ihn nicht zu er⸗ ſchrecken, über den Teppich glitt und ihm über die Achſel ſchaute, ohne daß er es bemerkte. Erſt als ihre Augen die Zeilen überflogen hatten, als ſie den Sinn nur allzu ſchnell begreifend, mit den Worten:„Ferdi⸗ nand,— Du— Du— ein Fälſcher!“ ohnmächtig zu⸗ ſammenbrach, fuhr er bis zum Tode erſchrocken auf und die furchtbare Situation begreifend, verbarg er das verhängnisvolle Schreiben in ſeine Bruſttaſche und bog ſich erſt dann zu der Bewußtloſen nieder, um ſie zum Leben zurückzurufen. Nach und nach gelang es ihm, als aber ihre er⸗ wachenden Augen ihren Mann trafen, da zuckte ſie wie bon einer Viper berührt, zurück, ihre Bruſt wogte und ein Blutſtrom entquoll ihrem bleichen Munde. Von neuem ſank ſie zurück, um erſt in ihrem Zimmer, wohin ſie Ferdinand mit Hilfe des herbeige⸗ rufenen Kammermädchens trug. zu erwachen glefſungen liegen in der Unfreiheit der menſchlichen Natur und ſind in ganz beſonderen Verhältniſſen begründet, unter denen die Preſſe arbeitet und unter denen Preſſe und Regierung kämpfen. Regierung, Parlament und Preſſe ſind die unentbehrlichen Beſtandteile eines moder⸗ nen Staates. Die Mitglieder der Regierung, ebenſo wie die der Parlamente, erhalten ihre Mandate nach beſtimmten geſetzlichen Regeln, Dienſtvorſchriften und Geſetzesordnungen unter ſteter Kontrolle geſetzter und ſelbſtgeſetzter Oberen. Die Mitglieder der Preſſe aber arbeiten als Angehörige einer großen, abſolut freien Gemeinſchaft, deren Ehrenkodex keine anderen Mittel der 9 hat, als das Ehrgefühl der Mitglieder und die Mittel, die der Preſſe ſonſt zur Verfügung ſtehen. Es ſind auch von ſeiten der Preſſe Dinge vorgekommen und können vorkommen, die im Widerſpruch ſtehen mit den idealen Aufgaben der Preſſe. Dieſe Mißſtände werden aber ſchwer zu beſeitigen ſein, aber ſie werden in ihren Wirkungen herabgemindert werden können durch die freie Organiſation der Preſſe. Hier ſetzt die Tätigkeit ihres Vereins ein. Alle Beſtrebungen der Preſſe, die darauf gerichtet ſind, die wirtſchaftlichen und ſozialen Verhält⸗ niſſe ihrer Angehörigen zu verbeſſern, ein geſundes Stan⸗ desbewußtſein zu nähren und zu erziehen, dienen nicht bloß der Preſſe, ſondern der Allgemeinheit. Zu den Er⸗ folgen, die ihr Verein auf dieſem Gebiet erreicht hat, namens der Reichs⸗ und Staatsregierung Sie zu be⸗ bee en iſt mir eine gern geübte Pflicht und be⸗ 0 Freude. Der Redner ſchloß mit dem Wunſche, aß der Verein Berliner Preſſe weiter blühen und ge⸗ deihen und ſortſchreiten möge auf den bisherigen Bahnen gemeinnütziger Betätigung: Der Verein Berliner Preſſe Piolitiſche Rundſchau. F Frankreich. N Bezüglich der römiſchen Meldung, es habe in italieni⸗ ſchen Kreiſen Befremden erregt, daß die franzöſiſche Re⸗ gierung die Souveränität Italiens über Libyen noch nicht anerkannt habe, ſchreibt das Journal des Debats, Frank⸗ reich denke nicht daran, die von Italien durch den Frie⸗ densvertrag errungene Stellung irgendwie zu beſtreiten, aber die Nachbarſchaft von Tripolitanien und Tunis zwinge die Kabinette von Rom und Paris, eine gewiſſe Anzahl von Punkten, die ſie in ihren früheren Abkommen ins Auge gefaßt hätten, jetzt ſo zu regeln, daß in Zukunft keinerlei Mißverſtändniſſe auftauchen können.. Lokales. Seckenheim, 22. Oktober 1912. Der heutige Schweinemarkt war mit 88 Stück Milchſchweinen befahren, von denen 80 zum Preiſe von 22 bis 28 Mark pro Paar verkauft wurden. Aus Nah und Fern. Karlsruhe, 21. Okt. Dieſer Tage iſt der Bericht der Budgetkommiſſton der Zweiten Kammer über den Entwurf eines Geſetzes betr. den Bau und Betrieb eines Murgwerks durch den Staat, erſtattet von dem Abg. Rebmann, im Truck erſchienen. Der Bericht behandelt die Entwicklung der Frage der Verwertung der Waſſer⸗ kräfte in Baden, den Wettbewerb zwiſchen Waſſer⸗ und Dampfzentralen, die Monopolfrage, wie den Staatsbe⸗ trieb überhaupt, dann den Gemeinſchaftsbetrieb und ver⸗ breitet ſich über eine Reihe techniſcher Fragen, hierbei auch über die Ausdehnung des Werks auf Württemberg, beſpricht die Wirtſchaftlichkeit des Unternehmens, die Tarife, die Verwertung der Kraft, Finanzielles und Or⸗ ganiſation, dann den Heimatſchutz, den weiteren Ausbau und ſchließt mit folgendem Antrag: Die Kommiſſion ſtellt den Antrag, die Zweite Kammer wolle 1. dem Geſetz⸗ entwurf in der von der Kommiſſion vorgeſchlagenen Faſſung; 2. dem 3. Nachtrag zum Staatsvoranſchlag für die Jahre 1912/13 enthaltend Nachtrag zur Haupt⸗ abteilung IV, Titel 17, Verwaltungszweige der Ober⸗ direktion des Waſſer⸗ und Straßenbaues, ſowie die neu hinzugekommene Hauptabteilung 10, Murgwerk und zwar: Hauptabteilung IV, Titel 17, Teil 2, Allgemeiner Aufwand der Bezirksverwaltung, mit einer Ausgabe von insgeſamt jährlich 24700 Mark und Hauptabteilung X. Murgwerk, mit einer außerordentlichen Ausgabe von 3 Millionen und einer Einnahme von 1000 Mark für beide Jahre, ferner 3. dem Entwurf eines Geſetzes, Nach⸗ trag zu dem Geſetze, die Feſtſtellung des Staats haus⸗ haltsetats für die Jahre 1912 und 1913 betr., ſeine Genehmigung erteilen und 4. die zu dem Gegenſtand ein⸗ gegangenen Petitionen des„Vereins Badiſche Heimat“ und des„Deutſchen Bundes Heimatſchutz“ durch die ge⸗ feßten Beſchlüſſe für erledigt erklären. Karlsruhe, 21. Okt. Eine Staatsminiſterial⸗ entſchließung gibt eine Reihe von Aenderungen für die Konzeſſion der Lokalbahn Müllheim⸗Badenweiler bekannt, die durch die Elektriſierung der Nebenbahn bedingt wer⸗ den. Nach den einzelnen Paragraphen ſind die elektriſchen Einrichtungen für den Bahnbetrieb innerhalb eines Jahres fertigzuſtellen. Nach Umlauf dieſer Friſt darf der Dampf⸗ betrieb nur noch in Ausnahmefällen in dem von der Staatsaufſichtsbehörde zugelaſſenen Umfange angewendet werden. Die Aufnahme der elektriſchen Betriebsweiſe darf erſt erfolgen, wenn ſämtliche Anlagen und Einrich⸗ tungen dafür durch die Staatsaufſichtsbehörde geprüft und den Bedingungen entſprechend befunden wor⸗ den find. Die Genehmigungsdauer, die in§ 20 der Konzeſſion auf 50 Jahre, vom Tage der Betriebseröff⸗ nung an gerechnet, feſtgeſetzt worden ſind, wird um die bereits abgelaufene Zeit mit der Maßgabe verlängert, daß die Friſt von 50 Jahren am Tage des Beginns der elektriſchen Betriebsweiſe für den öffentlichen Ver⸗ kehr neu anfängt. 5 ö ( Karlsruhe, 21. Okt. Der Großherzog hat den Oberbahnmeiſter Ganther in Engen das Verdienſtkreuz vom Zähringer Löwen verliehen. „ Badenweiler, 21. Okt. Großherzogin Witwe 0 3 in 5 1 Tagen hier bei dem Groß⸗ erzogspaar zu Beſuch weilte, hat ſich nach Ou um 5 5 i 5 hat ſich nach Ouchh z der Prinseiſin Wittaenſtein 5 3 (Mannheim, 21. Okt. Eine kürzlich hier abge⸗ haltene Sitzung des Kartells der ſüdweſtdeutſchen Luft⸗ fahrervereine hat den Breisgauverein für Luftſchiffahrt zum präſidierenden Verein für das Jahr 1913 gewählt. Das Kartell der ſüdweſtdeutſchen Luftfahrervereine um⸗ faßt Baden, Elſaß⸗Lothringen, Heſſen und einen Teil der Rheinprovinz. 8 N (Mannheim, 21. Okt. In der Nacht zum Sams⸗ tag iſt der Gründer des heute unter dem Namen Rhein⸗ ſchiffahrtsaktiengeſellſchaft vorm. Fendel in Handels- und Schiffahrtsreiſen weitbekannten Unternehmens, General⸗ direktor a. D. J. K. Fendel im Alter von nahezu 71 Jahren geſtorben. () Mannheim, 21. Okt. Zu dem Giftmord in einer chemiſchen Fabrik zu Waldhof⸗Mannheim, welchem der Vorarbeiter Fr. Steffens zum Opfer fiel, wird noch berichtet, daß die Unterſuchung des Kaffeereſtes, welchen St. aus ſeiner von Hauſe mitgebrachten Kaffeekanne zu ſich nahm, ergeben hat, daß in den Kaffee Anilinöl ge⸗ ſchüttet war. Es handelt ſich zweifelsohne um eine, wahr⸗ ſcheinlich aus Rachſucht diktierte Vergiftung durch einen anderen Arbeiter. Ueber die Perſon des Täters hat man noch keine genaue Anhaltspunkte. () Mannheim, 21. Okt. Der am 2. Okt dds. Is. verſtorbene Kommerzienrat Dr. Weyl, hat in ſeinem Teſtament die Stadtgemeinde mit 100 000 Mark als Zu⸗ ſtiftung zur Dr. C. Weylſchen Schenkung(zur Förde⸗ rung der mittleren gewerbetechniſchen Ausbildung) ſowie mit weiteren 50 000 Mark, mit der Auflage bedacht, dieſen Betrag an die Armen der Stadt Mannheim in der Weiſe zu geben, daß davon alljährlich ſolange Ka⸗ pital und Zinſen ausreichen je 5000 Mark zur Be⸗ ſchaffung von Brennmaterialien und Zahlung von Woh⸗ nungsmiete verteilt werden. (Mannheim, 21. Okt. Da die jetzigen Gas⸗ erzeugungsanlagen in Mannheim für den Winter 1913 auf 1914 nicht mehr ausreichen, hat der Stadtrat be⸗ ſchloſſen, auf dem Gelände des Gaswerks Luzenberg mit einem Aufwand von 85000 Mark eine Waſſer⸗ gasanſtalt mit einer Tagesleiſtung bis zu 15000 Kubik⸗ meter zu erſtellen. (Mannheim, 21. Okt. Ein 19jähriger Konditor namens R. Hoffmann aus Buchen unternahm einen Selbſtmordverſuch, indem er ſich zwei Revolverſchüſſe in die Herzgegend beibrachte. An dem Aufkommen des Le⸗ bensmüden, der von einem unheilbaren Leiden heimge⸗ ſucht war. wird gezweifelt. — e Freudenſtadt, 21. Okt.(Murgwaſſerkräfte auf württ. Gebiet.) Auch die württ. Regierung wendet, der Verwertung der Murgwaſſerkräfte ihre ſtete Aufmerkſam⸗ keit zu. An der Murg und Schönmünz ſind in letzter Zeit Waſſermeſſer zur Feſtſtellung der täglichen Waſſer⸗ menge angebracht worden. Vor einigen Tagen war eine Abordnung, darunter der Vorſtand der Miniſterialabtei⸗ lung für den Straßen⸗ und Waſſerbau, Baudirektor von Leibbrand mit Oberbaurat Gugenhan, der Vorſtand der Forſtdirektion Präſident von Graner aus Stuttgart, Stra⸗ ßenbauinſpektor Wegmann u. a. zur Beaugenſcheinigung an Ort und Stelle. ö () Freudenſtadt, 21. Okt.(Jagdglück.) Bei der Treibjagd in den Sinnerſchen Waldungen in Schwarzen⸗ berg wurden 6 Hirſche, darunter ein prächtiger Zehnender und ein Reh erlegt. N ( Walpſee, 21. Okt.(Brand.) Geſtern nachm. 4 Uhr brach in dem Gaſthof zur„Sonne“ Feuer aus. Der Feuerwehr gelang es, den Brand auf ſeinen Herd zu beſchränken. () Tuttlingen, 21. Okt.(Arbeiterbewegung.— Eiſenbahnverſammlung.) Seit einigen Wochen hat bei den hieſigen Schuhfabriken eine Lohnbewegung eingeſetzt. Um die Beſeitigung der beſtehenden Differenzen möglichſt ſicher zu erwirken, werden die Schuhfabriken von der Verbandsleitung einzeln„unter die Luppe“ genommen. Ein Erfolg der Arbeiter wurde bis jetzt erzielt in der Schuhfabrik von J. G. Reichle. An der Reihe ſind jetzt die Fabriken von Fr. Häberle und B. Stehle, bei denen die Kündigung ſchon letzte Woche erfolgte.— In Sachen der geplanten Kürzung der Eiſenbahnlinie Tuttlingen⸗ Schaffhauſen unter Wegfall der beiden Spitzkehren bei Immendingen und Singen, Konkurrenzprojekt der Ran⸗ denbahn: Schwenningen⸗Donaueſchingen⸗Schaffhauſen, wurde eine ſtark beſuchte Verſammlung von Intereſſen⸗ ten in Engen abgehalten und nach Ausſprache ein Ko⸗ mitee gebildet. ö N ( Friedrichshafen, 21. Okt.(9,15 Uhr vorm.) Soeben wird das Luftſchiff„Viktoria Luiſe“ aus ſeiner Halle gebracht und zum Aufſtieg nach Ulm fertig ge⸗ macht, der vorausſichtlich um 10 Uhr erfolgen dürfte. Beabſichtigt iſt in Ulm zunächſt ein Paſſagierwechſel, ſo⸗ dann eine Rundfahrt mit abermaligem Paſſagierwechſel und darauf die Rückkehr nach Friedrichshafen. Neues aus aller Melt. Der letzte Gordon⸗Bennett⸗ Sieger. Aus Spansberg in Sachſen kommt die Nachricht, daß der Ingenieur Hans Gericke, der die Gordon⸗Bennett⸗Wett⸗ fahrt von 1911 in Amerika gewonnen hat und am nächſten Sonntag bei der Gordon⸗Bennett⸗Wettfahrt in Stuttgart die deutſchen Farben hätte verteidigen ſollen, mit dem Ballon„Berlin 2“ abgeſtürzt und auf der Stelle tot geblieben iſt. Mit ihm hat auch Oberleutnant Stieler den Tod gefunden. Es liegen folgende Telegramme vor: Der in Bitterfeld aufgeſtiegene Freiballon„Berlin 2“ („Reichsflugverein“) explodierte am Sonntag nachmittag gegen 2 Uhr plötzlich in der Nähe von Spansberg. Er war in Gewitterwolken geraten und dort wahrſcheinlich von einem Blitzſtrahl getroffen worden. Die beiden In⸗ ſaſſen waren bei der Ankunft von Hilfe tot. Sie hatten ſich in den Stricken des Ballons verfangen und hingen über den Korb hinaus. Es handelt ſich um Oberleutnant Stieler und Oberingenieur Gericke. Das Höhenbarometer ließ das raſche Aufſteigen des Ballons von 3000 auf 5000 Meter erkennen. Augenſcheinlich hatte der Führer den Gewitterböen entgehen wollen.— Ueber den Todes⸗ ſturz des Inge. es Gericke und ſe in 8 Wer- leutnant Stieler im Ballon„Reichsflugverein“ werden noch folgende Einzelheiten bekannt: Der Ballon„Reichs⸗ flugverein“, der unter der 1 des Berliner In⸗ genieurs Hans Gericke am 27. Oi in Stuttgart das Sorvdon⸗Bennett⸗Rennen veſrrerren ſoure, ir am. tag ½12 Uhr in Bitterfeld zu einer Probefahrt aufg ſtiegen, durch die gleichzeitig die Aufſtellung eines neue Höhenrekords beabſichtigt war. Als Mitfahrer befan ſich Leutnant Stieler in der Gondel, ein ebenfalls Luftſchiffer erprobter Fahrer. Die Fahrt war als A? nahmefahrt anzuſehen, nach deren Durchführung Reichsflugverein den Ballon zu übernehmen hatte. Zum Zweck der Preſſung des Höhenrekords hatte Gericke alle Vorbereitungen getroffen, den Sauerſtoff beſchafft und ſeinen Barograph plombieren laſſen, um ſo einwandfrelt Beweiſe ſeines etwaigen Erfolges zu haben. Die B wohner des kleinen Dorfes Spansberg bei Großen ham, bemerkten in der 1. Nachmittagsſtunde den Ballon beträchtlicher Höhe. Plötzlich erhob ſich ein Gewitter ſturm und nicht lange danach ſtürzte der Ballon m geriſſenen Hüllen aus etwa 400— 500 Meter Höhe übel. Spansberg auf die Erde herab. Die beiden Inſaſſen wurden herausgeſchleudert und fanden beim Sturz 1 Tod. Die Leichen wieſen zahlreiche Brüche und Fleiſch⸗ wunden auf, ſie wurden vorläufig in die Friedhofshal 5 des Dorfes Spansberg gebracht. Es hat den Anſchein, daß der Ballon durch Exploſion zerſtört wurde, vermut- lich hat der Blitz in den Ballon geſchlagen und die Er, ploſion herbeigeführt. Beide Getöteten haben Genickbrüſ und andere ſchwere Verletzungen erlitten. Oberleutnan, 1 Stieler ſtand beim Fußartillerie⸗Kegiment 13 in Bet ſach a. Rh. und war nach Döberitz abkommandiert. * Eiſenbahnunglück. Infolge Nichfunktionieem der Weiche fuhr ein Zug der Rhätiſchen Bahn vor den Albulatunnel gegen die Stirnwand. Die Lokomolih wurde zertrümmert und das Lokomotivperſonal ſchwen berletzt.* * Umbau des Rieſendampfers„Olimpie“. 70 Rieſendampfer„Olympic“, das Schweſternſchiff der vel. loren gegangenen„Titanic“, wird mit Ablauf des 17 nats Oktober außer Dienſt geſtellt um einem dure, greifenden Umbau unterzogen zu werden. In der Haußt 1 ſache handelt es ſich um die Herſtellung einer zweit inneren Schiffswand. Die eigenartige und umfangreilg Arbeit, deren Koſten auf vier bis fünf Millionen Maß geſchätzt wird, ſoll in ſechs Monaten beendet ſein, daß das Schiff ſeine Fahrten im Sommer des nächſtel Jahres wieder aufnehmen kann. 1 3 * Stiftung für die Preſſe. Aus Anlaß de Jubiläums des Vereins„Berliner Preſſe“ hat der Ve 01 leger des Berliner Tageblattes, Rudolf Moſſe, 1000 1 Mark zugunſten der Witwenkaſſe des Vereins geſtfe, * Flucht eines Geiſteskranken. Während 10 N Beſuchszeit in der ſtädtiſchen Irrenanſtalt Buch(Berli f verſtanden es drei angeblich geiſteskranke Verbrecher 0 entfliehen. Der gefährlichſte der drei Ausreißer iſt du die Streifzüge der Spreepiraten bekannt geworden, an der Oberſpree und am Mittelſee die Sommers ſchaften vom Waſſer aus heimſuchten und ſich dabel— keiner Gewalttat ſcheuten.* Vom Blitz erſchlagen. Bei einem ſchwe Gewitter wurden bei Soeſt ein 30jähriger Landwirt, fen Frau und zwei Pferde vom Blitz erſchlagen. 1 25 000 Mark für eine Grubenlampe.„ E, e e 2— 3 — p*——— Verein für die bergbaulichen Intereſſen des Oberheig amtsbezirks Dortmund hat einen Preis von 25 000 15„ ausgeſchrieben für die Konſtruierung einer mit 2 zuverläſſigen Wetteranzeiger verſehenen elektriſchen 6 benlampe. l 4 bol. 8 Ein Athletenkolleg. In allernächſter geit r in Paris ein Athletenkolleg gegründet werden. Etabliſſement dürfte ganz beſonders den Zweck hab c 0 12 , franzöſiſchen Sportleute auf die kommenden olympi Spiele in Berlin vorzubereiten. Im allgemeinen aber dieſes Kolleg dazu dienen, athletiſche Lehrer für die fzg zöſiſche Jugend heranzuziehen. In dem Froſpeft Jen unter anderen die Namen von Auguſte Rodin und Richepin trägt, wird mitgeteilt, daß die Abſicht bene in Frankreich den Geſchmack für gymnaſtiſche Uebun“ zu verallgemeinern.* 9 Monate Zwangsarbeit. Das Gericht Oxford hat ein ſtrenges Urteil gegen eine Suffrag h. 5 8 Miß Helen Craggs, ein junges Mädchen 3 Jahren aus ſehr angeſehener Familie, eine eragng 1 Suffragette, wurde in Oxford zu 9 Monaten Se ge,. arbeit verurteilt, weil ſie in einer Julinacht den ſuch unternommen hatte, die Villa des Miniſters Ne Harcourt in Brand zu ſtecken. »Die Verzweiflungstat eines Ehemanns o dete die Grundlage einer Anklage wegen vollendete ez ſchlags, die vor dem Schwurgericht des Landgert 1 a in Berlin zur Verhandlung kam. Aus der Unterſuchn haft wurde der Arbeiter Karl Antonius verge en beſchuldigt wurde, ſeine Frau, die ihn mit anderen 15 nern betrogen hatte, durch zwei Revolverſchüſſe e al zu haben. Als Antonius eines Tages ſeine Fra gon einem anderen Mann überraſchte, kam es zu einem oo wechſel, in deſſen Verlauf der Angeklagte den Revo ß hervorzog und zwei Schüſſe auf die Frau abgabe, 5 tot niederſtreckten. Er Fu jagte ſich da ben alls zwei Kugeln in den Kopf, die aber keine„„ efährliche Verletzungen hervorriefen. Zu der Begge kung waren von Rechtsanwalt Siegfried Krone. 1. zinalrat Dr. Hoffmann und Oberarzt Dr. Forſe 1 der königlichen Charitee 7 5505 die Abereinſt e ſic* bekundeten, daß eine Affektshandlung vorliege, bau, g auf einer ſicherlich nicht normalen Grundlage aug: Die Geſchworenen kamen zu einer Verneinung 155 frage, 10. daß der Angeklagte kreigeſprochen Wurd . lc (0 Giengen a. Br., 21. Ott.(Vas Fiege Der auf dem Flug von Nürnberg nach Ulm baaſſag Euler⸗Zweidecker, Führer Leutnant Beisbarth, 5 Sal,* Leutnant Lang, mußte, wie bereits gemeldet, 928 ein g. tag mittag 1 Uhr infolge Benzinmangels amn Riedwieſe in der Nähe des Friedhofes lenden 15 1 Uhr ſtieg der Apparat wieder auf und flog 5 in ung Meter weit. Plötzlich drehte ſich der Appgmhlich 5 1 fähr 150 Meter Löbe von ſüdweſtlicher 2 5 öſtlicher Richtung, dann ſank er langſam 1 5 Meter Höhe bedeutend raſcher. Auf einmal f 5 der Apparat mit dem linken Flügel gang Maß und ſtürzte ſenkrecht zur Erde berniedenrn * 8 r, ars Hilſe hinzuram, tot, während der Führer noch tmete, aber nach wenigen Minuten ſtarb. Der Appa⸗ at wurde vollſtändig zertrümmert. Die beiden toten ffiziere wurden in die Leichenhalle des Krankenhauſes verbracht. Eine rieſige Menſchenmenge von hier und der mgebung war, als bekannt wurde, daß eine Flug⸗ . n Landungsplatz gewandert. Man hatte die ſchneidigen ebensfrohen Offiziere bewundert, die ſo glatt gelandet waren. Mit Hilfe einer Anzahl Zuſchauer war ſodann die Flugmaſchine in eine günſtige Stellung gebracht wor⸗ den und, bis das zur Nachfüllung erforderliche Benzin eintraf, hatten ſich die Offiziere in liebenswürdiger Weiſe mit hieſigen Herren unterhalten und ſich über die nach Ulm einzuſchlagende Richtung orientiert. Nach der Füll⸗ ng des Benzins hatten der Führer und ſein Begleiter die Plätze eingenommen, worauf der Motor angedreht wurde. Erſt nach wiederholten Verſuchen ſetzte ſich der Motor in Bewegung und der Apparat fuhr etwa 50 Meter wvweit auf dem Boden, um dann unter Hurrarufen der g. in die Lüfte zu ſteigen. Immer höher ging es, Die Maſchine kämpfte ſtark gegen den ſüdweſtlichen Wind. Ob nun der Motor nicht mehr richtig arbeitete oder ob der ſtarke ſüdweſtliche Wind den Apparat allmählich von ſüdweſtlicher nach ſüdlicher Richtung und dann ganz auf die Seite drückte und ſo den Sturz zur Folge hatte, konnte von unten aus nicht beurteilt werden. Entſetzt eilten die Zuſchauer nach der Unglücksſtätte. Die zuerſt ngekommenen bemühten ſich, die kein Lebenszeichen ge⸗ benden Offiziere, von denen einer unter dem Motor, der andere daneben lag, hervorzuziehen. Alle Hilfe war vergeblich. Leutnant Lang war tot und Leutnant Beis⸗ barth, der noch ſchwach atmete, verſchied nach wenigen Minuten. Die vordem ſo ſtattliche Flugmaſchine bildete einen wüſten Trümmerhaufen und der Motor hatte ſich tief in den weichen Wieſenboden eingegraben. ( Neckarbiſchofsheim, 21. Okt. In Obergim⸗ bern ſtürzte der 27jährige Landwirt F. Rückert von einem Heuwagen und zog ſich ſo ſchwere innere Verletzungen zu, . 5 an dem Aufkommen des Verunglückten gezweifelt wird. N(Freiburg, 21. Okt. Der Stadtrat hat beſchloſ⸗ 2 ſen, vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes den Preis für den Kubikmeter Leuchtgas mit Wirkung vom 1. Jan. 1913 von 20 auf 18 Pfg. zu ermäßigen. .() Freiburg, 21. Okt. Auch der hieſige Stadt⸗ den direkten Bezug von wöchentlich etwa 50 Stück Groß⸗ vieh aus Holſtein und die Einfuhr von wöchentlich 40—50 Stück geſchlachteter Schweine und von entſprechenden Mengen von Ochſenfleiſch aus Holland. () Engen, 21. Okt. In einer hier am Freitag . abgehaltenen Verſammlung, die von Vertretern aus ba⸗ . diſchen, ſchweizeriſchen und württembergiſchen Gemein⸗ den beſucht war, wurde das Projekt, die beſtehende Bahn⸗ 3 linie Tuttlingen—Schaffhauſen durch Beſeitigung der beiden Spitzkehren in Immendingen und Singen kürzer und leiſtungsfähiger zu geſtalten, eingehend beſprochen. Nach einem Vortrag über die Vorteile der verbeſſerten Hegaulinie für den deutſch⸗ſchweizeriſchen Verkehr wurde beſchloſſen, das Projekt energiſch weiter zu verfolgen und 1 dieſer halb wurde ein aus Vertretern der ſämtlichen inter⸗ 3 3 Gemeinden zuſammengeſetztes Aktionskomitee ge⸗ bildet. () Wiesloch, 21. Okt. Bei der Bürgermeiſterwahl in Schatthauſen wurde der ſeitherige Bürgermeiſter Müller wiedergewählt. () St. Blaſien, 21. Okt. Die Bürgerausſchuß⸗ wahlen(Ergänzungs⸗ und Erneuerungswahlen) finden am 29., 30. und 31. Oktober ſtatt. 0) St. Blaſien, 21. Okt. Der Kirchenbau geht kaſch vorwärts. Zur Zeit wird das Gerüſt, welches auf der hohen Kirchenkuppel angebracht war, abgeſchlagen. r Knopf und das Kreuz auf der Kuppel ſind vergoldet und bilden eine beſondere äußere Zierde des Baues. () Durmersheim, Amt Raſtatt, 21. Okt. In der acht zum Samstag wurde die Doppelſcheuer des Land⸗ wirts Martin durch Feuer zerſtört. Zwer in den Scheuern untergebrachte Dreſchmaſchinen wurden durch den Brand kotal ruiniert. Der Schaden iſt ſehr beträchtlich, da die Raſchinen allein einen Wert von ca. 15,000 Mark dar⸗ ſtellen. Die Brandurſache iſt noch unbekannt. Bi() Kenzingen, 21. Okt. In einer Beſprechung der .* ermeiſter des Amtsbezirks Emmendingen wurde auch die Lage des Rebbaues beleuchtet. Nur in wenigen Orten 5 des Bezirks, welche Reben in höheren Lagen beſitzen, gab es etwas zu herbſten. Das Ergebnis war ein ſehr ge⸗ kinges und ließ auch in qualitativer Hinſicht ſehr zu 3 uſchen übrig. Beſonders ſchwer ſind diejenigen Ge⸗ meinden getroffen, welche ſich hauptſächlich auf den Reb⸗ u verlegen und die auf den Erlös aus dem Wein angewieſen ſind. ( Konſtanz, 21. Okt. Die Bürgerausſchußwahlen ehmen am 12. November ihren Anfang. An dieſem Tage bie lt die 3., am 15. November die 2. und am 19. Nov. ie 1. Klaſſe. 5 f N () Konſtanz, 21. Okt. Die Einweihung des Bis⸗ arckturmes nahm einen ſehr eindrucksvollen Verlauf. n unüberſehbarem Zug bewegten ſich Tauſende am Frei⸗ g abend nach dem Raitheberg, woſelbſt nach einem dauſitvortrag die Einweihung des Turmes erfolgte. Zu em feſtlichen Akt hatten ſich die Vertreter ſtaatlicher, litäriſcher und ſtädtiſcher Behörden eingefunden, zahl⸗ teiche Vereine, die Schüler und viele Einwohner ovn aud Lampionszug zur Stadt zurück, woſelbſt dann ein Feſtbankett 5 Kong 5 6 Worm abſchloß, (Schweiz) zul ohnhaft in Eichen wegen Meineids und gegen den den e G. Gräber von Eichen 10 Schon chine in der Nähe der hieſigen Stadt gelandet ſei, auf kat hat nun beſchloſſen, zur Hebung der Fleiſchteuerung eim), wegen Anſtiftung hierzu. Beide wurden ſur ſchm⸗ heit g dig befunden und Sauſer zu 1½ Jahren Zuchthaus und Gräther zu 2 Jahren Zuchthaus verurteilt. () Vom Bodenſee, 21. Okt. Der Mörder H. Schwarz aus Romanshorn, der im Sommer d. J. eine Reihe von Perſonen niederſchoß, befindet ſich immer noch zur Beobachtung ſeines Geiſteszuſtandes in der Irren⸗ anſtalt in Münſterlingen. Er wird als nicht ganz normal aber doch für zurechnungsfähig erklärt. Eine Reihe von Perſonen, welche ſich bei der Feſtnahme des Mörders Schwarz ausgezeichnet haben, erhielten die filbere Carnegie ⸗ Ehrenmedaille. Die Carnegie⸗Stiftung will jährlich dem Hilfskomitee für die Hinterbliebenen der Erſchoſſenen Zuſchüſſe gewähren. Die Liebesgabenſamm⸗ lung hat eine ſehr beträchtliche Höhe erreicht. ö i 8 5 Hetzte Nachrichten. * Berlin, 21. Ot. In der Nacht zum Sonntag geriet der Arbeiter Karl Burchard in einem Reſtaurant in der Kirchbachſtraße mit dem Arbeiter Bernhard Wenz in Streit, in deſſen Verlauf Burchard einen Meſſerſtich erhielt. Nach dem Verlaſſen des Lokals wurde der An⸗ gegriffene durch weitere Meſſerſtiche derart verletzt, daß er bald nach ſeiner Verbringung in das Krankenhaus Moabit verſtarb. Der Täter behauptet, in der Not⸗ wehr gehandelt zu haben. N * Berlin, 21. Okt. Vergangene Nacht gegen 4 Uhr kam im Warenlager des Warenhauſes Tietz in der Leipzigerſtraße ein großes Schadenſener aus, das nach angeſtrengter Tätigkeit eines großen Aufgebots der Feuer⸗ wehr gelöſcht werden konnte. Ein Feuerwehrmann iſt an Rauchvergiftung erkrankt. * Düſſeldorf, 21. Okt. Dr. Eduard Huesgen, Vor⸗ ſitzender des Auguſtinusvereins für Pflege der katholiſchen Preſſe und Schriftführer des Verbandes der rheiniſch⸗ weſtfäliſchen Preſſe, iſt geſtern geſtorben. n * Eisleben, 21. Okt. Geſtern iſt auf der Strecke Kloſter Mansfeld⸗Mansfeld ein Wagen der elektriſchen Kleinbahn aus den Schienen geſprungen. 5 Perſonen wurden verletzt. Der Unfall iſt auf zu ſchnelles Fahren zurückzuführen. * Wien, 21. Okt. Der Miniſter des Aeußern, Graf Berchtold, iſt geſtern abend nach Piſa abgereiſt. * Paris, 21. Okt. Wie aus Bordeaux gemeldet wird, ſtürzte geſtern der Flieger Lacomel bei einem Fluge aus einer Höhe von 150 Meter ab und blieb auf der Stelle mt liegen. 5 28 5 Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann Seckenheim. Die elegante Dame, die durch das Raffinement ihrer Toiletten und durch die geſunde Schönheit ihres Körpers alle Blicke auf ſich lenkt, weiß ganz genau, daß ihr klarer, lichter Teint und die peinlich gepflegte roſige Haut einzig und allein das ganze Geheimnis ihrer Schön⸗ heit und Eleganz ſind. 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Nachdem uns von verſchiedener Seite aus mitgeteilt wurde, daß über die Form der Ausfüllung der ausge⸗ gebenen Fragekarten Zweifel beſtehen, geben wir nach⸗ ſtehend folgende „Erläuterungen Zu Frage 1. Anzugeben iſt alles land⸗ und forſtwirt⸗ wirtſchaftliche Gelände, auf welches ſich die auf eigene Rechnung des Unternehmers betriebene Land⸗ und Forſtwirtſchaft erſtreckt, alſo insbeſondere: das dem Unternehmer zu Eigentum gehörige Gelände ſofern es durch ihn ſelbſt, ſeine Ehefrau, ſeine ſonſtigen Angehörigen, durch Stellvertreter, Verwalter, Dienſtperſonal, Taglöhner u. ſ. f. bewirtſchaftet wird, des einem Anderen gehörigen Gelände, welches der Unternehmer als Pächter(auch Teilbauer) oder als Nutz⸗ nießer(auch Leibgedinger) bewirtſchaftet, dazu gehören auch Grundſtücke, deren Bewirtſchaftung einem land⸗ oder forſtwirtſchaftlichen Arbeiter von ſeinem Arbeitgeber als Vergütung für die Arbeitsleiſtung(den Lohn) überlaſſen iſt, ferner die zur geſonderten Nutzung ausgeteilten Almend⸗ liegenſchaften. Die Wieſen, Obſtbaumanlagen, Waldungen ſind auch dann in die Fragekarte aufzunehmen, wenn der Unter⸗ nehmer die Pflege und Wirtcchaft derſelben nur bis un⸗ mittelbar vor der Aberntung beſorgt, alſo der Ertrag an Gras, Obſt, Nebennutzungen an andere Perſonen auf dem Halm, am Baum oder Stock zum Zwecke der Aberntung und Fortbringung veräußert zu werden pflegt. 5 Weideland, welches in unabgeteilter Nutzung zum gemeinſchaftlichen Auftrieb des Viehes dient, iſt nicht bei der Wirtſchaftsfläche der Viehbeſitzer, ſondern auf den Namen des Eigentümers des Weidelads, welcher auch für die Pflege und Inſtandhaltung der Weiden ſorgt(in der Regel die Gemeinde), aufzuführen. Zu Frage 2. N Hier iſt nur das dem Betriebsunternehmer und ſeiner Ehefrau eigentümlich gehörige Gelände in⸗ und außerhalb der Gemakung anzugeben. . Zu Frage 8. Die einzelnen Gattungen ſind in der Fragekarte an⸗ gegeben. Zu Frage 4. Unter ſtändig beſchäftigten Perſonen ſind ſolche zu verſtehen, welche das ganze Jahr hindurch, alſo in der Regel an mindeſtens 300 Arbeitstagen, im Betriebe be⸗ ſchäftigt werden. Auch der Unternehmer, ſeine Ehefrau und ſeine Angehörigen ſind, im Falle ſie ſtändig im Betriebe oder in den Nebenbetrisben mitarbeiten, bei der Zahl die⸗ ſer Perſonen mitzurechnen. f a Zu Frage 5. Unter den unſtändig beſchäftigten Perſonen ſind ſolche zu verſtehen, welche nur bei gewiſſen Gelegenheiten, zu gewiſſen Jahreszeiten in dem land⸗ und forſtwirtſchaft⸗ lichen Betriebe beſchäftigt ſind, z. B. während der Getreide und Tabak⸗Erntezeit, Pflanzenſetzen Kartoffelausmachen und dergleichen. Auch der Betriebsunternehmer, ſeine Frau und ſeine An⸗ gehörigen, ferner aushilfsweiſe beſchäftigte Nachbarn und dergleichen ſind hierbei in Berechnung zu bringen, ſofern ihre Beſchäftigung nur eine unſtöndige iſt. i Als erwachſene Perſonen gelten diejenige über 16 Jahre und als jugendliche diejenige unter 16 Jahren. Seckenheim, den 21. Oktober 1912. Die Abſchätzungskammiſſion der land- u. forſt⸗ e Unfallverſicherung. Volz. Bekanntmachung. Die Pferdemuſterung im Jahre 1912 betr. Am Moutag, den 28. Oktaber l. Ja, vor- mittags 8 Uhr findet auf den Planken dahier die diesjährige Pferdemuſterung ſtatt. Die im hieſigen Ort anweſenden Pferdebeſitzer werden angewieſen, ihre zur Muſterung vorzuführenden Pferde eine halbe Stunde vor der Muſterung d. i. ½8 Uhr pünktlich auf genanntem Platze aufzuſtellen und zwar der Nummer nach, welch letztere jedes Pferd an der linken Backenſeite der Halfter zu tragen hat. Die Nummer für die vorzuführenden Pferde werden dem Beſitzer durch die Polizei zugeſtellt. 5 Zuwiderhandlungen werden gemäߧ 4 der Pferde⸗ aushebungsvorſchriften beſtraft. Seckenheim, den 19. Oktober 1912. Bürgermeiſteramt: Volz. Frauen⸗Derein Seckenheim. Diejenigen jungen Mädchen, die den diesjährigen Flick⸗ kurs beſuchen wollen, mögen ſich in Bälde bei Frau Sannchen Seitz u. Frau Stadelberger anmelden. 5 Der erſte Flickkurs findet am Dienstag, den 12. November abends ½8 Uhr in der Friedrichs ⸗ ſchule ſtatt. i Solche weibliche Dienſtboten, welche 5, 10, 15, 20 oder 25 Dienſtjahre bei ein und derſelben Dienſtherrſchaft in; Ehren und Treue gedient haben, gedenkt auch dieſes Jahr der Verein auszuzeichnen.. f Durch die Dienſtherrſchaft ſind zuverläſſige Zeugniſſe über Dienſteintritt uſw. vorzulegen. Der letzte Anmelde⸗ termin iſt der 7. Navember ds. Jahres. Seckenheim, den 22. Oktober 1912. i Die erſte Präſidentin: A. Stadelberger. An- U. Verkauf von Liegenſchaften Vermittelung von Hypotheken urg Schmitt. Schmitt. 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