Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Seckenheim, Donnerstag, den 31. Oktober 1912. Ikerzu ein 2. Elafi Zus. 8 Seiten. Die Ereigniſſe am Balkan. * Belgrad, 30. Okt. Aus Vranja wird amtlich meldet: Die türkiſche Armee in Mazedonien hat in ner Stärke von 80000 Mann an der Schlacht von manowo teilgenommen. Die Serben hatten 400 Tote d 2000 meiſt leicht Verwundete. Die Türken hatten 46 00⁰ Tote. Sie verloren faſt ihre ganze Artillerie. In dem Kampfe bei Veleſch(Köprülü), der kurz aber kebittert war, hatten die Türken 5000 Tote. Die tür⸗ ichen Truppen wurden von neuem in Verwirrung ge⸗ acht und in die Flucht geſchlagen. s Athen, 30. Okt. Der König hat aus Koshanj den Miniſterpräſidenten folgende Depeſche gerichtet: achdem der linke Flügel der Armee heute den Feind chlagen hatte, verfolgte er ihn bis nach Nalbankoi. ach erbittertem Kampfe hat er die Fahnen von 2 tür⸗ chen Bataillonen erobert, die mir ein Abgeſandter hier⸗ gebracht hat. Auch der Kronprinz hat mir eine iſche Fahne des Bataillons von Drama zugeſandt, in der Schlacht von Serfidje erbeutet worden iſt. leſe ruhmreichen Trophäen meiner tapferen Armee haben ch mit Freude und Stolz erfüllt und ich beeile mich, und mein Volk daran teilnehmen zu laſſen.— Nach dreiſtündigen Schlacht vom letzten Sonntag iſt Ka⸗ ni geſtern morgen von den griechiſchen Truppen be⸗ It worden, die die Verfolgung des Feindes fortſetzen. in der Schlacht bei Nalbankoi Verwundeten belaufen sch auf etwa 100. f Konſtantinopel, 30. Okt. Die fremden Kriegs⸗ kreſpondenten beklagen ſich über die ihnen von den khörden in den Weg gelegten Schwierigkeiten. Die ver⸗ te Militärzenſur der Zeitungen iſt jetzt auch auf die chttürkiſchen Zeitungen ausgedehnt worden.— Es be⸗ tigt ſich, daß die Regierung eine vorläufige Erhöhung Zölle in der Form einer Steuer von 4 Prozent chloſſen hat, die die Eingangszölle auf 15 Prozent ht. Die Pforte meint, daß die Einwilligung der chte für dieſe Form der Erhöhung nicht notwendig — Der Militärattache in Wien, Blaque Bey, iſt zum diſionsgeneral befördert worden. Die Blätter melden h zahlreiche andere Beförderungen zu Generalen.— Amtsblatt veröffentlicht ein proviſoriſches Geſetz, h das ein Kredit von 45,370 Pfund ausgeworfen wird den Transport von Munition, die angekauft werden — Der Kommandant von Konſtantinopel veröffent⸗ eine Verordnung für die Verſchärfung des Belage⸗ zuſtandes. 1 f 3 5 Der Weg des Verderbens. Roman von C. Bach. (Fortſetzung.) derdeber. trotbz des Mahnrufes des Freundes vermochte 1 mand nicht, ſich aus ſeinem gewohnten Leben her⸗ en arbeiten; trotz der Seelenſtürme, die in ihm wog⸗ An und wühllen, fand er nicht die Kraft, den einmal diteſchlagenen Weg aufzugeben, und er verſuchte durch 10 aufregende Genüſſe ſein laut ſprechendes, ihn agendes Gewiſſen zu beſchwichtigen, die Erinnerung N. eine ſchuldloſe Kindheit, an ſeine Jugend mit Ge⸗ * aus ſeinem Herzen zu verbannen. Käthe Schönwald war ſoeben nach Hauſe gekom⸗ lüch auf ihrem reizenden, roſigen Geſichtchen lag das Ffli eines frohen, unſchuldigen Herzens, das ſeine cht kennt und ausübt, wenn es auch um einen cherten blaſſer und einige Linien ſchmaler geworden n. Das kleine Zimmer, das durch eine zierliche 5 Fellan⸗Lampe erhellt wurde, zeigte eine freundliche, N Krach Einrichtung, die aber durch das geſchmackvolle ge ugement mehr Reiz hatte, als luxuriöſe Gemächer, er nichts von dem anmutigen Geiſte ihrer Bewohner den 8 Friſche Blumen dufteten und blühten an lern; on blendend weißen Gardinen verhüllten Fen⸗ ein ein kleiner Kanarienvogel zwitſcherte en Willkommen entgegen und die alten, gut erhalte⸗ Möbel blitzten und blinkten unter den ſehneeweißen n und Deckchen, die von des Mädchens Fleiß er⸗ en, ſauber und blank hervor, und jedes Plätzchen urch einen nützlichen Gegenſtand ausgefüllt. Ne⸗ m bequemen Lehnſtuhl des Vaters, den eine olle Stickerei zierte, ſtand der Bücherſchrank des „Herrn, der aber auch Käthchens ausgewählte kleine 80 5 5 Bibliothek barg, und auf dem geräumigen hatte btiſche, der am Fenſter ſeinen Platz gefunden 8 ſtanden die kunſtvoll ausgeführten Büſten Schil⸗ und Goethes, gegenüber das alte, aber ſehr wohl⸗ ne Pianino, das mit dem Bildniſſe Beethovens junge Mädchen ſeine Sachen vom ſvesheimer Anzeiger, Kathchen 7 5 Hmisblait der Bürgermeisterämter Secenheim, Huesheim, Neckarhausen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. ——— 8 7* 8 4 5 2 Ein griechiſches Stimmungsbild. Ein außerordentlich intereſſantes und hübſches Stim⸗ mungsbild aus Athen gibt der nach Griechenland entſandte Mitarbeiter des„Berl. Tagebl.“, Dr. Hans Barth. Er ſchreibt unter dem 20. Oktober: Iſt das die Hauptſtadt eines Landes, die mit einem mächtigen Nachbarreiche Krieg führt, und zwar einen ſeit Jahren erſehnten, natio⸗ nalen, einen„heiligen“ Krieg? Iſt das das Athen des „Demos“ vom Gerber Kleon bis zu den modernen und modernſten„Gerbern“? Ja, das iſt nur die Stadt eines ſüdlichen Volkes? Wer die Griechen von früher oder auch nur noch von wenigen Jahren her kennt, der iſt über die Wandlung des öffentlichen Geiſtes in dieſer kurzen Spanne Zeit erſtaunt. Denn aus dem beweg⸗ lichen, lärmfrohen, impulſiven„Demos“ iſt gewiſſermaßen „über Nacht“ ſo etwas wie eine Nation von Nordländern geworden. Wenigſtens erſcheinen die Athener uns ſo heute, in dieſer allerdings zur leeren Rhetorik wenig ge⸗ eigneten kritiſchen Zeit. Früher übertriebene Gefühls⸗ aufwallungen, heute bitterer, ruhiger Ernſt. Daß die Griechen, die„Franzoſen des Orients“, dahin gekommen ſind, iſt nicht ihr geringſtes Verdienſt. Im Piräushafen iſt faſt kein fremder Dampfer zu ſehen, dagegen ſiehl man dort wohl fünfzig griechiſche, die in langen Reihen voc Anker liegen, um Truppen und Armeetransporte nach dem Norden zu befördern. Bei Salamis flimmern im Morgennebel die Lichter der griechiſchen Flotte, und auf den Kais und in den Straßen des ſchmutzigen Hafen⸗ neſtes mit ſeinen„Tenodochien“(Gaſthöfe dritten Ranges), ſeinen Singſpielhallen und orientaliſchen Cafés herrſcht ein fortwährendes Durchmarſchieren von Militär unter einem Hörnerſchall. Die Soldaten ſind teilweiſe famoſe Erſcheinungen, zum Teil aber auch die Negation alles Martialiſchen(vom preußiſch⸗deutſchen Geſichtspunkt aus). Die meiſten— es ſind Reſerviſten— ſtecken in Unifor⸗ men, die wie Säcke um ihre Glieder ſchlottern, und haben Zigeunerbärte, als hätten ſie ſich ſeit dem trojaniſchen Kriege nicht mehr raſiert. Das ſoll aber auch in anderen Heeren vorkommen— man betrachte zum Beiſpiel nur Neufvilles Darſtellungen der bärtigen deutſchen Soldaten vor Paris! Intereſſant iſt es auch— ich ſpreche immer als Teutſcher— wie der helleniſche Infanteriſt geſtiefelt iſt. Der eine trägt lange Hoſen und Stiefeletten, ein an⸗ derer Schaftſtiefel, ein dritter Gamaſchen, wieder ein an⸗ derer Sandalen. Am amüſanteſten machen ſich die ſehr beliebten Schnabelſchuhe mit Quaſten vorn, die zwar zum Arnauten⸗ oder Palikarenfoſtüm vortrefflich paſſen, aber etwas eigentürlich anzuſchauen ſind, wenn ein modern uniformierter Infanteriſt auf ihnen einherſtolziert. Das Gewehr, der Stolz des deutſchen Infanteriſten, behandell ſein griechiſcher Kamerad geradezu mit„Wurſtigkeit“. Mehr als einer trägt es umgekehrt und andere tragen es binter dem Hals über heide Achſeln geleat. wie die Staupe vefreit und dieſerven an dem geyorigen Piave aufgehoben hatte, trat es, ein Liedchen trillernd, wie⸗ der in das Wohnzimmer, und hin und her ſchwebend, bereitete es das einfache Nachtmahl vor, das der Papa, von ſeinem täglichen Spaziergange heimkehrend, einneh⸗ men wollte. 5 Das einfache Mahl, das aus kaltem Fleiſch, Butter, Brot und Bier beſtand, war bald ſerviert, die lange Pfeife mit dem dazu gehörenden Fidibus, bunte, geſtickte Schlafſchuhe hatte ſie vor den Lehnſeſ⸗ ſel hingeſtellt, und als ſie ihr Werk vollendet hatte, ließ ſie ſich mit einem kleinen erleichternden Seufzer auf einen Stuhl nieder, zog ganz verſtohlen und verſchämt ein Bildchen aus den Buſen und, einen Kuß darauf drückend, flüſterte ſie:„Ach, ich möchte ihn doch gar zu gern bald einmal wiederſehen!“ Dem Bildchen folgte ein Brief, den ſie immer wie⸗ der las, und erſt, als der bekannte ſchwere Tritt des alten Schönwald auf dem Hausflur ertönte, barg ſie ihre beiden Schätze wieder an den lieblichen Verſteck und eilte mit ſüßen, munteren Lächeln dem Vater, der einen Augenblick auf der Schwelle zögerte, ehe er ſie überſchritt, entgegen. Hut und Stock nahm ſie ihm ſchmeichelnd ab, dann erhob ſie ſich auf ihren Fußſpitzen ſo hoch, daß ſie den Mund des alten Herrn erreichen konnte und, ihn herz⸗ lich küſſend, rief ſie munter:„So, mein Väterchen, jetzt wollen wir unſer Göttermahl einnehmen. Ach, ich habe einen rieſenhaften Hunger, geht es Dir auch ſo!“ Der alte Herr blickte ſein Töchterchen zärtlich an; mit einem glücklichen Lächeln ließ er ſich von ihr auf ſeinen Platz ziehen, und ſchaute ihr zu, wie ſie mit jugendlichem Appetit das Abendbrod, das ſie ſo zier⸗ lich hergerichtet hatte, verzehrte; ein etwas nachdenklicher Ausdruck. „Vater, iſt es Dein Ernſt! Lieber, einziger Papa, darf ich es glauben? Iſt es nicht nur ein Scherz? Ich ſoll Herbert wiederſehen, ihm angehören, öhne mich von Dir zu trennen? Lieber, ſüßer Vater, ſag' ja, ja.“ Und als der alte Herr heiter rief:„Na ja, ja!“ da fiel ſie ihm jubelnd um den Hals und ihn mit Küſſen und Tränen halb erſtickend, rief ſie immer wieder: „Ich ſoll ihn wiederſehen, endlich, bald. Vater, lieber Vater. ich ſterbe vor Freude.“ f Beckarbauser Zeitung, ein Paar Edinger Zeitung. C K b Inſerſtionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pf. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. C AAAypGGGccßcccoGoboßTbTbGbbboc 12. Jahrgang. erde r 222 ³˙ 6m Tuerſtange en 5 ſind aber ſchließlich nur Kleinigkeiten. Die He d ja„Franzoſen“, und Franzoſen ſind ihre militäriſchen Erzieher, die auch als Führer mit ihnen in den Kampf ziehen werden, nachdem ſie pro forma den franzöſiſchen Dienſt quittiert. Und dieſe franzöſiſchen Inſtrukteure(Major Charpy hat es mir ja neulich geſtanden, und ich habe es depeſchiert) meinen, dieſe galliſierten Enkel des Achill würden im rechten Augenblick Wunder tun. Am famoſeſten find die griechiſchen Seeleute. Das ſind allerdings keine Schüler der franzöſiſchen Militärmiſſion; aber wer ſie ſieht, wie ſie in gedrängter Ordnung lerenmarſchieren, das Gewehr über der Schulter, den vollen Patronengurt um den Leib, mit wetterharten, kecken Geſichtern, der begreift ſofort: das ſind dieſelben Leute, die einſt mit den Brandern in die Türkenflotte des Kajudan Paſcha hineinfuhren und alles vernichteten, zerſtörten und ſprengten. Und das ich auch ganz ſelbſtverſtändlich; denn die kühle Flut Poſeidons iſt eines jeden Griechen Element, und ein jeder griechiſche Seemann kann wie der kleine Hydriot von ſich ſagen:„Auf dem Meere bin ich geboren“. Nun ſollte man meinen, im Piräus und der ſonſt ſo lärmendn Stadt Athen herrſche ſeit der Kriegs rung ein Treiben, wie etwa in Rom zur Zeit des Tripoliskrieges. In Rom war groß und klein von einer chauviniſtiſchen Erregung erfaßt, die ans Pathologiſche ſtreifte. Und doch war es ja ſchließlich nur ein Kolonialkrieg, wo ſchon die Flotte den Erfolg verbürgte und wo von einer Annäherung. des Feindes an die heimiſchen Küſten nie die Rede war. In Athen gerade umgekehrt. Hier geht es einem Feinde entgegen, der über ein w ſchultes, tapferes Heer ver⸗ fügt, und der ſogar, wenn der Kriegsgott will, gegen die Hauptſtadt u kö Denn den Weg zu ihr kennt er. Und den nog enenvolk nicht nervös. Oder aber— wenn ht doch nervös iſt und ſich Sorgen macht—, ſo tut es dies im ſtillen Kämmerlein und markiert nach außen hin mit vollendeter Kunſt den ſtarken Mann. Mit ſo vollendeter Kunſt, daß dieſe Ruhe, dieſe Zuverſicht geradezu unheimlich wirkt. In anderen Ländern würde in den erſten Tagen nach der Kriegserklär⸗ ung eine Flamme von Begeiſterung und Beſorgnis zu⸗ gleich das Volk durchlohen. In Deutſchland zögen die Volksmaſſen durch die Straßen unter dem Geſang der „Wacht am Rhein“, in Frankreich unter dem der Mar⸗ ſeillaiſe. In Athen iſt alles ruhig. Nicht ein einziges Mal iſt hier, im Mittelpunkt des Königreichs und des Hel⸗ lenentums, die doch ſo wunderbar ſchöne, elektriſierende Nationalhymne geſungen worden! Nirgends war ein Zeichen der geringſten ſeeliſchen Erſchütterung zu bemer⸗ ken. Nur im Parlament, wenn der Abgott der Nation, Venizelos, ſpricht oder Korumylos, der feine, der kluge Miniſter des Aeußern, wird die Menge warm, klatſcht in die Hände und ruft ihr„Zito“! Oder aber, wenn die Kreter einmarſchieren— f: dere Geſellen in 1 etle, „iugifoem zmit ſtaubbedeckten Stulpenſtiefeln. Wie ein kleines Kind ſprang ſie im Zimmer um⸗ her, lachend und weinend lief ſie von den Blumen zu dem Vogel und erzählte ihnen ihr Glück, als ſollten ſie auch daran teilnehmen, wie ſie oft ihren ſtillen Sehn⸗ ſuchtsſchmerz ihnen vertraut. Erſt nach und nach wurde ſie ruhiger und auf einen Wink des Vaters nahm ſie zu ſeinen Füßen Platz, um aus ſeinem Munde noch einmal die Erfüllung ihres heißeſten Wunſches, den ſie bisher nicht gewagt auszuſprechen, zu hören. Mit kurzen Worten teilte der alte Herr ihr mit, daß er Herbert's letzten Brief ſchon vor einigen Tagen empfangen habe, ohne ihr etwas davon zu ſagen, da er, ohne von ihr beeinflußt zu werden, einen Ent⸗ ſchluß faſſen wollte, zu dem er nun gekommen ſei. „Ich werde nicht jünger,“ ſchloß er ſeine Ausein⸗ anderſetzung,„und ich fühle, daß es meine Pflicht iſt, Dich, Herzenskind, in gute Obhut zu bringen. Das Al⸗ ter macht ja egoiſtiſch, wie Herbert ganz recht hat, wenn es auch eine Erobheit iſt, daß er es ausſpricht, und ein alter Baum verpflanzt ſich nicht gut, darum graute mir vor einem Umzug in meinen Jahren, aber jeden Tag kann Gott über mich beſtimmen, und da ſollſt Du, mein Liebling, wenigſtens geborgen ſein. Weine nicht, Käthe, ſobald gehe ich noch nicht von Dir, und Deine Kinder ſollen noch ihre Freude an dem alten Brumm⸗ bären haben.“ Schämig lehnte ſie das blonde Köpfchen an ſeine Schulter, und das graue Haupt ſtreichelnd, flüſterte ſie: „Dank, liebſter Vater, Du guter, beſter Mann! O, wir wollen Dich hegen und pflegen als unſer beſtes Gut. Darf ich Herbert Deinen uns ſo beglücgenden Entſchluß mitteilen?“ fragte ſie haſtig.. „Tue es! Aber Käthe, zeige ihm Deine Freude nicht gar zu deutlich, das ſchickt ſich ja gar nicht!“ i Sie hüpfte lachend davon, ihre blonden Locken ſchüttelnd; doch noch einmal kehrte ſie um, um ihn ſehr neckend zu fragen: „Hätteſt Du es bei meiner Mutter, als ſie Dein Weib wurde, auch nicht für ſchicklich gefunden, wenn ſie ſich auf ihre Hochzeit gefreut hätte?“ Dann eilte ſie glückſtrahlend in ihr kleines Gemach, um dem Geliebten zu ſchreiben. 5 8 — Für Obſtzüchter. Das beſte Nähr⸗ und Dung⸗ mittel für den Obſtgarten iſt der Kalk. Nährmittel— da wird mancher Baumzüchter ein großes Fragezeichen machen. Und doch iſt dem ſo. Wo Kalk in den Boden gebracht wird, da nimmt die Erde alle lebenskräftigenden Beſtandteile aus der Luft beſſer auf, die Ackerkrume ſchließt ſich auf und macht den Boden fruchtbarer. Vielfach kann man die Erfahrung machen, daß in Obſtgärten, wo Jahre hier wenig Ernte zu holen war, durch Kalken die Er⸗ träge ganz bedeutend geſteigert wurden. Der Kalkanſtrich ſchützt vor Ungeziefer, Haſenfraß und auch vor Froſt. — Himmelserſcheinungen im November. Die Tageslänge beträgt am 1. November 9 Stunden 41 Mi⸗ nuten, am 30. November 8 Stunden 15 Minuten. Am 22. tritt die Sonne aus dem Zeichen des Skorpions in das des Schützen. Mondwechſel 2. 4 Uhr 38 Min. mor⸗ gens letztes Viertel, 9. 3 Uhr 5 Min. morgens Neumond, 16. 11 Uhr 43 Min. abends erſtes Viertel, 24. 5 Uhr nimmt ſich der Grieche(ſofern er nicht an die Grenze marſchiert) mit geradezu oſtentativer Ruhe, tauſcht vor den Zeitungskiosken, auf Straßen und Plätzen, im Tram, im Reſtaurant ſeine Gedanken flüſternd mit den Nach⸗ barn, und den einzigen Lärm in dieſe beinahe beängſti⸗ gende Kirchhofſtille bringen die kleinen Zeitungsjungen, wenn ſie mit ihrem Gebrüll über die Stadionsſtraße nach dem Verfaſſungsplatz jagen. Wenn dieſe Burſchen in fanatiſchem Chorus die„Keri“ auskrähen, ſo klingt das wie das„Kikeriki“ von tauſend jungen Hähnen. Politiſche Rundſchau. Deutſches Reich, i * Das Verfaſſungselend in Mecklenburg. Der liberale Wahlverein beider Mecklenburg, als Vertreter von mehr als 50 000 liberalen Reichstagswählern, von denen mehr als 8000 organiſiert ſind, wendet ſich an den Reichstag mit der Petition, den beiden Großherzog⸗ tümern eine zeitgemäße Verfaſſung zu erwirken. Die Petition erklärt:„Die gegenwärtige Verfaſſung iſt eine rein ſtändiſche, bei welcher lediglich zwei Stände an der Landesverwaltung mitwirken: die Ritterſchaft als Ver⸗ treterin des Großgrundbeſitzes allein auf Grund der durch Erbſchaft oder Kauf übertragbaren Le idſchaft der. Rittergüter und die mecklenburgiſchen Bürgermeiſter, die ſogenannte Landſchaft. Alle übrigen Volksgenoſſen, Bür⸗ ger, Bauern und Arbeiter, haben keinerlei ſtaatsbürger⸗ liche Rechte, ſind lediglich Objekte der Landesgeſetzgebung und Verwaltung, und ein Trittel des Landes, das ſo⸗ genannte Tomanium, iſt überhaupt un vertreten.“ Die Mißſtände, die der Mangel einer Verfaſſung für das Land im Gefolge hat, ſchildert die Petition alſo:„Auf wirtſchaftlichem und kulturellem Gebiet iſt unſer ſchönes, von der Natur reich geſegnetes Vaterland zurückgeblieben. Die Schulverhältniſſe ſind vielfach rückſtändig und in der Ritterſchaft völlig ungenügend, unſere Verkehrs:mittel ſind unvollkommen, die Beſoldung vieler Beamtenklaſſen, be⸗ ſonders der Eiſenbahn, liegt tief unter dem Maß der Nachbarbundesſtaaten, ſogar noch tief unter dem Maß von Privateiſenbahnunternehmungen ö ö England. F e Ta die Meldung der London New Agench, daß die Klaſſe A der britiſchen Flottenreſerve Befehl erhalten habe, ſich zur ſofortigen Einziehung bereit zu halten im Auslande eine gewiſſe Beunruhigung hervorgerufen hat, teilt das Reuterſche Bureau folgendes mit: Die Ein⸗ ziehung der Mannſchaften der Flottenreſerve hat keine beſondere Bedeutung. Es handelt ſich lediglich um eine Routinemaßregel, wonach die Mannſchaften klaſſenweiſe periodiſch zu jährlichen Uebungen einberufen werden. Dies geſchieht auch gegenwärtig. 5 f Rußland. 55 Der Senat hat beſchloſſen, daß die Abgeordneten der Duma der ſtrafrechtlichen Verfolgung für Reden in der Duma und in der Kommiſſion ſowie für Interpellationen an die Regierung unterliegen, wenn ſie dabei die Straf⸗ geſetze verletzen. Alle Straftaten der Abgeordneten der Duma als ſolche, müſſen vor dem höchſten Strafgericht verhandelt werden, ſelbſt dann, wenn eine Privatklage eingereicht iſt. 5 e Lokales. Seckenheim, 31. Oktober 1912. 0 Ladenburg, 1. November. In der wein⸗ und liederreichen bad. Pfalz, ſam ſonnigen Rhein und Neckar iſt das Sängerweſen ſehr gediehen. Wo denn ſonſt wohl— wenn nicht hier! Hier iſt die richtige Grundlage für ein reiches hervorragendes Sängerleben gegeben; hier konnten und mußten ſich aus dieſen günſtigen Bedingungen der Natur- und Volksanlagen von ſelbſt heraus bedeutende Geſangvereine entwickeln. Und ſo finden wir auch in jedem kleinſten Orte wenigſtens einen, in größeren. Gemeinden ſicherlich mehrere, immer herrlicher aufblühende Männer⸗ geſangvereine, denen die Pflege des deutſchen Liedes ſehr am Herzen liegt. Während die meiſten dieſer Vereine meiſt einzeln ihr liederfrohes Daſein führten, ſuchen ſie ſich, dem Beiſpiele anderer Körperſchaften folgend, im Zweckver⸗ bände zu vereinigen. Ein ſolcher iſt der bad. Pfalzgau⸗ Sängerbund, welcher nicht nur den Männergeſangverein hegen und pflegen, ſondern auch unter den Pfälz. Geſang⸗ vereinen eine größere Einigkeit u. ein freundſchaftlicheres Verhältnis herbeiführen will. Alljährlich hält derſelbe eine große Mitgliederverſammlung(Generalverſammlung) ab. Dieſe findet dieſes Jahr am 10. Nov. nachm. 3 Uhr hier 5 im Bahnhofhotel ſtatt, bei der Nichtbundes vereine als Gäſte willkommen ſind. Den muſikaliſchen Teil hat das Muſikausſchußmitglied O. Pfeifer in Ilvesheim übernommen. Neben den ſoliſtiſchen Darbietungen der Frau Pfeifer werden die vereinigten Geſang vereine Aurelia Ilvesheim, Männergeſangverein Seckenheim und Sängereinheit Laden⸗ burg einige Geſamtchöre, darunter eine Balladennovität zum Vortrag bringen. Ferner hat die Liedertafel Secken⸗ heim ihre Mitwirkung zugeſagt und der Männergeſang⸗ verein Rheinau ſein Erſcheinen in Ausſicht geſtellt. Den Teilnehmern ſtehen alſo genußreiche Stunden bevor Darum auf nach Ladenburg! St. einer zur früheren Aus Nah und Fern. (J Karlsruhe, 30. Okt. Aus der Magdalena⸗ Wilhelmine⸗Stiftung iſt ein Stipendium zu vergeben. Genußberechtigt ſind ev. Hochſchulſtudierende, die aus Markgrafſchaft Baden⸗Durlach ge⸗ Gemeinde ſtammen. Bewerbungen ſind bis 18 ds. Is. beim Kultusminiſterium einzureichen. — Aus dem ehemaligen berger Paſtoreifonds ſind Stipendien an kathol. Studierende zu vergeben. Be⸗ werbungen ſind unter Anſchluß der erforderlichen Nach⸗ weiſe bis 1. Dezember ds. Js. beim Kultminiſterium einzureichen. Von den Bewerbern iſt auch nachzuweiſen erſtens, daß ſie badiſche Staatsangehörige ſind, und zweitens aus einer zum früheren Baden⸗Badenſchen Lan⸗ desteile gehörigen Gemeinde ſtammen. Aus der von dem ehemaligen Kanonikus Dr. Joh. Wirthlin bei St. Johann in Konſtanz errichteten Stipendienſtiftung ſind Stipendien zu vergeben. Bewerber, von welchen Ver⸗ wandte des Stifters vorzugsweiſe berückſichtigt werden, haben nachzuweiſen, daß ſie von ehelich römiſch⸗katholi⸗ ſchen Eltern abſtammen, wenigſtens die unterſte Klaſſe eines Gymnaſiums mit gutem Erfolg abſolviert haben, Schüler, welcher die Unterſekunda bereits zurückgelegt haben, können nur dann berückſichtigt werden, wenn ſie dem Studium der kathol. Theologie ſich zu widmen beab⸗ ſichtigen. Geſuche ſind bis 1. Dezember Vermi lung der betr. Anſtaltsdirektionen beim Kultusminiſterium einzureichen.— Zur Verleihung kommen weiter aus der evang. Friedrich⸗Chriſtiana⸗Luiſen⸗Stiftung einige Sti⸗ pendien an evang. Studierende des höheren Lehrfachs, welche die badiſche Staatsangehörigkeit beſitzen.— Aus der von Bernholdſchen Stipendienſtiftung einige Stipen⸗ dien an brave und begabte evang. Schüler des Gymna⸗ ſiums Karlsruhe im Alter von mindeſtens 16 Jahren und ebenſolche frühere Schüler dieſes Gymnaſiums, die eine Hochſchule beſuchen.— Aus der Profeſſor Dr. Karl⸗ Bächle⸗Stiftung iſt ein Stipendium an einen Studieren⸗ den der Philologie aus dem Großherzogtum zu vergeben. Bewerber aus den Gemeinden Waldulm, Liedolsheim und Karlsruhe, werden vorzugsweiſe berückſichtigt.— Aus dem Sapienzfonds in Heidelberg ſind an evang. Studierende der Univerſität Heidelberg Stipendien zu vergeben. Söhne von Pfarrern oder Staatsbeamten, ſodann Studierende der Theologie werden vorzugsweiſe berückſichtigt.— Aus der von Biſchof Johann Jakob Mürgel im Jahre 1626 errichteten Stiftung ſind Stipen⸗ dien zu vergeben. Genußberechtigt ſind Schüler, die ſich dem Studium der kathol. Theologie zu widmen beab⸗ ſichtigen.— Aus der Ernſt⸗Maler⸗Familien⸗Stiftung iſt ein Stipendium zu vergeben, ferner aus der Stipen⸗ dienſtiftung der Oberlandesgerichtsrat Chr. Behm Ehe⸗ leute für das Studienjahr 1912/13 für einen evang. Stu⸗ dierenden der Rechtswiſſenſchaft, und ſchließlich aus der Pfarrer Lang⸗Stipendienſtiftung in Heidelberg. Sämt⸗ liche Bewerbungen ſind bis 1. Dezember ds. Is. beim Kultusminiſterium einzureichen. (9 Karlsruhe, 30. Okt. Der Badiſche Notarver⸗ ein hatte ſeine Jahresverſammlung nach Karlsruhe am letzten Sonntag einberufen. Die Verſammlung, der vom Großh. Juſtizminiſterium Herr Miniſterialrat Böhler und vom Großh. Finanzminiſterium Herr Miniſterialrat Zim⸗ mermann beiwohnten, war recht zahlreich beſucht. Notar Dr. Siefert aus Boxberg und Notar Dr. Carlebach aus Mannheim erſtatteten den Bericht über die vom Großh. Miniſterium den Landſtänden vorgelegten Denkſchrift über die Vereinfachung der Staatsverwaltung, insbeſondere über die darin niedergelegten Richtlinien einer ander⸗ weitigen Organiſation des Grundbuchweſens und des No⸗ tariats. An die Berichte knüpfte ſich eine rege Erörte⸗ rung, in deren Verlauf die verſchiedenen Auffaſſungen über die wichtige Frage zur Geltung gebracht wurden. Unter Ablehnung weitgehender Anträge wurde eine Re⸗ . angenommen, in der ausgeſprochen wurde, daß die in der Tenkſchrift aufgeſtellten Richtlinien einer künf⸗ tigen Organiſation des Notariats und der Zuſtändig⸗ keit der Amtsgerichte ernſte Beachtung verdienen. Der bisherige Vorſtand des Vereins wurde wiedergewählt. Den geſchäftlichen Beratungen ſchloß ſich ein gemein⸗ ſchaftliches Mittageſſen an. Während des Mahles brachte der Vorſitzende des Vereins, Notar Eſſelborn ein Hoch auf den Großherzog aus, in das die Teilnehmer be⸗ eiſtert einſtimmten. Die Wahl des Beratungsortes für ie Beratungen im kommenden Jahr wurde dem Vorſtand überlaſſen. 1 W e 30. Okt. Kürzlich tagte hier unter dem Vorſitz von Prof. Straßer aus Heidelberg eine or⸗ dentliche Vertreterverſammlung des Oberrh. Hockey⸗Ver⸗ bandes, in der u. a. auch eine neue Kreiseinteilung vor⸗ genommen wurde. f 8 Karlsruhe, 30. Okt. Die Strafkammer ver⸗ urteilte in einem ſogenannten Schnipflerprozeß den Kom⸗ miſſionär J. Vetter aus Karlsruhe zu 4 Monaten Ge⸗ fängnis, den Hilfsarbeiter Fr. I. Kolb aus Oberacker zu einem Jahr Gefängnis, den Blechner E. C. Wahl aus Baden zu 5 Monaten Gefängnis, den Althändler Fr. Dehm aus Singen zu 1 Jahr 3 Monaten Zucht⸗ haus und den Althändler K. Dehm zu 1 Jahr 6 Monaten Zuchthaus.. 5 Heidelberg, 30. Okt. Die nationalliberale Bürgerausſchußfraktion hat in ihrer letzten Sitzung be⸗ ſchloſſen, dem Stadtrat folgende Reſolution vorzulegen: „Die nationalliberale Bürgerausſchußfraktion ſtellt an den verehrl. Stadtrat das Erſuchen, bei den ſtaatlichen Behörden wiederholt und energiſch auf korrekte und loyale Durchführung der Beſtimmungen über das Submiſſions⸗ weſen bei Vergebung ſtaatlicher Bauten und Lieferungen hinzuwirken und bei ſtädtiſchen Vergebungen an den ſeit⸗ herigen Grundſätzen feſtzuhalten.“ f(50) Heidelberg, 30. Okt. Polizeikommiſſär A. Zim⸗ mermann beim Gr. Bezirksamt hier, wurde wegen leiden⸗ der Geſundheit in den Ruheſtand verſetzt. O Mannheim, 30. Okt. Ein verheirateter 38 Jahre alter Schneider wurde von einem Auto über⸗ fahren und dem Unglücklichen der rechte Fuß zerſplittert. Der Chauffeur kümmerte ſich nicht um den Verletzten und fuhr eiligſt weiter.— In einer Fabrik hantierte hörigen Dezember löhner mit einem Revolver, der ſich plötzlich entlu durch Vermitte⸗ Infolge der in der Veſperpauſe ein verheirateter 43jähriger 85 Die suger drang einem 36 jährigen Taglöhner in de Oberarm. (Baden ⸗Baden, 30. Okt. Die außerordentliche g der Aktienbrauerei Altenburg in Sinzheim beſchloß, laut B. Pr., ſämtliche Aufſichtsrats? mitglieder, die ihr Amt niedergelegt haben, ohne Decharge Generalverſammlung zu entlaſſen und einen neuen Aufſichtsrat zu wählen () Pforzheim, 30. Okt. In der letzten Sitzung der Allgemeinen Pforzheimer Krankenkaſſe wurde auf die ſehr erhebliche Steigerung der Ausgaben verwieſen. Nach⸗ dem ſchon die Ausgaben der letzten Jahre beſonders für Medikamente, Heilmittel und Krankenhauspflege außerordentliche Steigerung erfahren ungünſtiger. hauspflege um 28,6 Prozent geſtiegen ſind. Um ein weiteres Anwachſen der Ausgaben zu läſſigen auf eine Verminderung dieſer Ausgaben zuwirken. Der Mitgliederſtand der Ortskrankenkaſſe be⸗ trug am 31. März 1911 37,987, am 31. März 40,076.. Letzte Nachrichten. „Bertin, 30. Okt. Zu dem Eiſenbahnungluck auf. dem Stadtbahnhof Jannowitzbrücke werden noch fol Einzelheiten gemeldet: Der vom kommende Nordringzug fuhr, da nach Angabe des motivführers die Einfahrt freigegeben war, Gleisbiegung vor in der Halle haltenden Vorortszug, zertrümmert. mentlich durch ſcheiben, ſowie durch Holz- und Eiſenteile verletzt. bis jetzt feſtgeſtellt iſt, ſind 44 Perſonen verletzt, daruntel 5, nämlich 3 Frauen und 2 Männer, ſchwer. Die letzten ſtammen alle aus Berlin und den Vororten. Beide Züge waren mit zur Arbeit eilenden Arbeitern und An geſtellten vollbeſetzt. Der Verkehr auf dem Gleis, wo der Unfall ſich ereignete, iſt völlig unterbrochen, da da Gleis mit Holzteilen und Eiſenſtangen völlig bede. iſt. Mit den Aufräumungsarbeiten wurde ſofort gonnen. im Geſicht und am Kopfe zugezogen. feierlichkeiten der Prinzeſſin Rupprecht von Baye München teilzunehmen. teilnehmen. Seine Abreiſe erfolgt heute abend vom u halter Bahnhof. „München, 30. Okt. Heute vormittag iſt d Fliegerabteilung zugeteilte Leutnant Hamburger Infanterieregiment abgeſtürzt. Er erlitt einen bruch, ſowie einen Bruch des rechten Oberarms und linken Unterſchenkels. * München, 30. Okt. nach Erledigung des noch ausſtehenden Etats und des geſamten Budgets durch eine allerhöchſte Bot bis auf weiteres vertagt worden. * Budapeſt, 30. Okt. Für die heutige Sitzung 1 4 Abgeordnetenhauſes waren von Seiten der Queſtu (akten, geſtalteten ſich die Verhältniſſe im erſten Quartal 1912 noch viel Gegenüber dem 1. Quartal 1911 betrug die Zunahme der Mitglieder nur 5,1 Prozent, diejenige der erwerbsfähig Kranken 3,0 Proz., der in Behandlung von Spezialärzten ſtehenden erwerbsfähig Kranken 24,1 Prozent, der Beſucher des Ambulatoriums 15,8 Proz., während der Aufwand für Medikamente um 27, Proz., für Heilmittel gar um 74,5 Prozent und für Kranken⸗ vermeiden, haben die Vertreter der Kaſſenärzte dem Erſuchen des Kaſſenvorſtandes nachkommend, ihre Bereitwilligkeit aus⸗ geſprochen im Rahmen des Möglichen und geſetzlich Zu⸗ Bahnhof Alexanderplaß mit voller Geſchwindigkeit in den Bahnhof Jannowitzbrücke ein dem Bahnhof und des dunklen, nebligen Wetters bemerkte der Lokomotivführer erſt im letzten Augenblick den in der Halle haltenden Zug. Er konnte ſeinen Zug nicht mehr zum Stehen bringen und ſo fuhr dieſer mit ſo großer Geſchwindigkeit auf den daß mehrere Wagen beider Züge zuſammengedrückt wurden. Von einzelnen Wagen wurden die Stirnſeiten und Rückwände völlig Die Paſſagiere dieſer Wagen wurden na? die in Scherben niederfallenden Fenſter“ * Danzig, 30. Okt. Der Kronprinz iſt geſt infolge eines Fehltritts ſeines Pferdes bei einer Schle jagd mit dem Pferde zu Fark gerommen und hat lun einen Bluterguß am rechten Arm, ſowie Verletzungen Er mußte in kronprinzliche Villa in Danzig gebracht werden und unter dieſen Umſtänden verhindert, an den Beiſetzun Das Befinden des Kronpril zen iſt jedoch heute durchaus befriedigend. Anſtelle Kronprinzen wird an den Beiſetzungsfeierlichkeiten München als Vertreter des Kaiſers Prinz Eitel Friede vom 1 0 Schünes Die Kammer der Reichs eig hat den Geſetzentwurf über den Kriegszustand einſtimm en bloc angenommen.— Die Kammer der Reichsräte chaften eine nun hin⸗ 1912 gende 1 Loko⸗- Wik Ver⸗ 0 di it 25 n Al er dee „ „ dart 1 faſſende Vorkehrungen getroffen. Polizeimannſ Schoen, i waren in dem Parlamentsgebäude untergebracht.& 7 5 in den frühen Morgenſtunden kamen auch Abteilunſ, 000 verſchiedener Infanterieregimenter, ſowie zahlrei rittene und nicht berittene Poliziſten und nahme dem Gebäude Aufſtellung. Kurz nach 9 Uhr erf dem Eingang des Parlamentsgebäudes. Der mandant der aufgeſtellten Militärabteilungen komm dierte„Bajonette auf!“ Es entſpann ſich ein Wortwechſel zwiſchen den Abgeordneten und dem en; zier. Aus der Menge erſchollen Rufe gegen die Sold e „Schämt euch! Ihr ſeid ja auch Ungarn!“ Man auch Rufe„Es lebe die Republik!“ Vor 11 Uhr entf ſich die Oppoſitionellen ſchließlich. Als einziger von 2Unen ich l einziger don hen betrat das Haus Graf Julius Andraſſy. Inzwiſchen zen der Präſident um ½11 Uhr die Sitzung mit einer Anſprache, in der er auf die Notwendigkeit der getrt Maßnahmen verwies, eröffnet. Darauf erfolgte die leſung des Einlaufs. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmer rann S 1 mann Secken che chienen 3 die oppoſitionellen Abgeordneten unter der Führung por 5 Grafen Apponyi, Batthyany und Michael Karlo 0 roffenen 1 * kur Ver⸗ 1 275 5 5 9 7 Oelegenheiten i in Damenklelderstoffen. Stets billige Reste in Herren- Anzugstoffe J. Lindemann, Mannheim, 8 PPP . 8 3 8 5 33 2 e 5 Wie bereitet man Kornfranck2. Wie Kaffee und MalzKkaffeel * Bei besonderen Geschmacksrichtungen entweder: Mit einer Kleinen Beimischung von Aecht Franck-HKaffeezusatz oder J Kornfranck“ mit ½„Aecht Franck“ oder/„Kornfranck“,/ Bohnenkaffee g und ½„Aecht Franck“. Wer diese verschiedenen Arten ausprobiert, findet leicht heraus, welches Getränk seinem Geschmack f am meisten zusagt. Milch und Zucker nimmt man nach Gewohnheit. 69. 8 1 5 n ett nt at 55 2 5. 23251 4 24 + 7 27. 7 E 5 2 8. 5 2 5 G ff 1 7 8 2257 5 1 4 5 7 27 5* N, 2 f 4 5 2 120 5 2 f 8 f 5 5 8 . 8 1 1 1 1 25 c—— .— Ffffaffff F ffffffffffffffffff Ffffffffffffffftfffffff 95. 8 8 5 . 0—— E 2 1 8 3 J 5 8 5 3 4 1 8— S 1 1 0. 4 Haarschun mit Stoffnis chung ſehlt Ihnen jetzt ,, 22—— 23 % 5 2 5 5 1 2 8 2 2 5 68 22225 zum Schutz gegen Kälte, Zugwind und Nässe. Kalte Füsse sind die Wurzel,— 3 8 ö 7—— 2225 2. 7,— 828 2 2 8 N 5. vieler Krankheiten.— Besichtigen Sie daher unsere grosse Sonder- F, 5 S 1 4 5„ i 5 1. 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Striegel von der Oberrealſchule Mannheim für den zu Herzen gehenden, ſchönen Nachruf, welchen er unſerm Sohne am Grabe gewidmet hat. a Herzlichen Dank auch ſeinem Klaſſenlehrer Herrn Müller und ſeinen Mitſchülern, insbeſondere dem Mitſchüler Hecht für ſeine lieben und treuen Worte bei der Kranzniederlegung. Seckenheim, Mannheim u. Berlin im Oktober 1912. ee eee Im Namen aller Hinterbliebenen: Albert Bühring u. Frau. 5 8 Qeldlotterie Fpaniſcht Trauben Freiwillige 8 10. Lgb. Nr. 3874 e Oberfeld alte 4 ⁊u 2 8 5 8 Ang 2. Nosenter deer zum keltern ſind einge⸗ 22 11. Lgb. Nr. 3976 14 ar 46 qm Acker im Oberfeld baus, Gewinne. 64, 000— troffen und können abge- 7 2 f Häuſermerfeld. 05e 6. M. 80.000 10.000 bar. holt werden.(935 12. Lgb. Nr. 4330 14 ar 15 qm Acker im Oberfeld auf Wenden,. 1 20 Ph. Hauck, 1 6 den neuen Grenzhöferweg. * nenasyllose annheim. 5 2 1 1 a. 200 1 Hildaſtraße 101. 9 4 7 8 1 e 65 E* I 1 9 13. Lgb. Nr. 4621 1 qm Acker im Oberfeld beim 5 1 h F 1 Wohnung. 25 14 Lgb. 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Nd ld Indem wir auf dieſelbe 1 wir be⸗ a O M 4 1 2. Egb. Nr. 1349 27 ar 30 qm Acker im Niederfeld ſonders darauf aufmerkſam, daß die Serientage dieſer 85„ 1 Zimmer und Küche unter der Wieſengewann. Firma eine Veranſtaltung bedeuten, die weit über die 10 000 Mk. ſofort zu vermieten.(822 3. Lgb. Nr. 1425 16 ar 03 am Acker im Niederfeld] Grenzen Mannheims Aufſehen erregt. Und das mit Recht. „ 0 Näh. Th. Herdt. Spitzgewann. f Denn ſämtliche Angebote tragen den Stempel des Außer⸗ 13306 Mk 5 4. Egb. Nr. 1682 9 ar 88 qm Acker im Niederfeld gewöhnlichen ſowohl hinſichtlich ihrer Zuſammenſtellung, e 60 Schöne 3 Kloppenheimer Winkel. Reichhaltigkeit und Preiswürdigkeit. 16 200 Mk(3 Zimmerwohnung 5. Lgb. Nr. 2449 14 ar 07 qm Acker im Mittelfeld im Außerdem iſt die dritte Seite der Beilage zu beachten, Lose à 1 mit allem Zubehör ſofort zu Säß. i wonach die Firma ſämtlichen auswärtigen Kunden die . U does 10 3 ee eee 6. Lgb. Nr. 2916 11 ar 54 qm Acker im Mittelfeld in[Hin⸗ und Ruͤckfahrt 3. 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Schwarze Kostum-Rocke Mk. .. 9. 8 5 3 Turn-⸗Uerein Seckenbeim(E. U.) Hiermit unſern verehrl. Mitgliedern zur gefl. Kennt⸗ nis, daß mit Beſchluß des Großh. Amtsgerichts vom 17. OGutober d. Ju. unſer Verein in das Vereins⸗ regiſter eingetragen wurde und ſomit die Rechtsfähigkeit ſich erworben hat. Im weiteren geben wir bekannt, daß der Uebungsplan bis auf weiteres feſtgeſetzt wurde wie folgt: 1. Damenturnen: Montags und Donnerstags von 8 ½ bis 10 Uhr 2. Knabenturnen: Dienstag und Freitags von 7 bis 8¼ͤ Uhr 3. Riegen⸗ u. Zöglingsturnen: Dienstags und Freitags von 8 ½ bis 10 Uhr 4. Geſangs⸗Abteilung: Samstags von 8½ bis 10½ Uhr Probe. Anmeldungen zu allen Abteilungen können mündlich bei den Leitern der einzelnen Abteilungen oder ſchriftlich beim Vorſtand erfolgen. Der Turnrat. Zu Allerheiligen empfehle N Krepp- papiere u. Blumen Draht in grosser Auswahl. 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Liedertafes Der orf. 5„ 4 Ein noch wenig gebrauchte eute Abend ½j9 großer 5— Gesamt-Probe.— Tisch g Voll zähliges und pünkt⸗ liches Erſcheinen erwartet Der Vorstand. 5 mit Schublade, bench 5 Stühle zu verk. f. Wer ſagt die Exp. ds. 5