Seckenheimer Anzeiger. Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pfg. . bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Der Balkankrieg. » Konſtantinopel, 4. Nov. Samstag abend wurde kr amtlich bekanntgegeben, daß nach einer Depeſche aus n Hauptquartier vom 1. November, abends, die Armee⸗ Ups, die ſich im Zentrum des linken Flügels befinden, A Befehl erhielten, ebenfalls offenſiv vorzugehen. Nach ger Depeſche des Kommandanten der Weſtarmee vom Skt. wurde bei einem Angriff, der nordöſtlich gegen ntenegriniſche Truppen in einer Stärke von über 4300 ann unternommen wurde, der Feind zerſtreut. Mehr 6 1000 Montenegriner wurden getötet und ein Haupt⸗ kun und 18 Mann gefangen genommen. Eine Anzahl wehre und Zelte, ſowie Munition wurde erbeutet. Konſtantinopel, 4. Nov. Die Pforte bittet die lächte um ihre Mediation zur Einſtellung der Feind⸗ lügkeiten und zur Einleitung von Friedensverhand⸗ gen. 5 f 8 Athen, 4. Nov. Der Kronprinz telegraphiert aus lſchana: Eine ſtarke feindliche Macht hatte bei Jendize, bürdlich von Saloniki, ſich verſchanzt. Nach einem er⸗ Merten Kampfe, der den ganzen Freitag und Samstag m früh 6 Uhr bis nachts 10 Uhr dauerte, wurde Jendize Erk. ü * Konſtantinopel, 4. Nov. Amtlich wird mitge⸗ „ daß die türkiſche Armee ſich genötigt geſehen hat, auf die Tſchatſchaldſcha⸗Linie zurückzuziehen. * Konſtantinopel, 4. Nov. Rodoſto iſt von den ſchen Truppen geräumt worden. * Athen, 4. Nov. Der Kommandant der vor Pre⸗ u befindlichen Flotte telegraphiert, daß er 500 tür⸗ he Gefangene an Bord genommen habe. Athen, 4. Nov. Wie hier bekanntgegeben wird, die Stadt Preveſa im Golf von Arta kapituliert. * Konſtantinopel, 4. Nov. Wie es heißt, haben Botſchafter an die Pforte das Erſuchen gerichtet, einem egsſchiff jeder Nation die Durchfahrt durch die Dar⸗ ellen zu geſtatten. 5 * Belgrad, 4. Nov. Heute früh iſt der erſte Traus⸗ it von Kriegsgefangenen, im ganzen 1069 türkiſche Daten und Albaneſen mit einem türkiſchen Major, hier getroffen. Die Gefangenen wurden in der Belgrader ung untergebracht. * nesküb, 4. Nov. Die ſerbiſchen Truppen haben kein Goſtivar genommen. Die Eiſenbahnlinie Uesküb⸗ krowitza, die teilweiſe von den Türken zerſtört worden iſt wieder hergeſtellt worden. Die Albaneſenführer ban Paſcha, Ali Draga und Haſſan Bey ſind als legsgefangene nach Belgrad gebracht worden. Die ſer⸗ chen Truppen haben bisher im ganzen 135 türkiſche lütze erbeutet.. Wien, 4. Nov. meldet aus Skutari vom nicht imſtande. die 0 Ein Berichterſtatter der Reichs⸗ 2. Nov.: Die Montenegriner Stellung am Taraboſch. die Der Weg des Verderbens. Roman von C. Bach. (Fortſetzung.) Käthchen war gewöhnt, faſt ſeden Tag einen kur⸗ Beſuch bei einer allen Freundin ihres Vaters, der 5 Schwarz, zu machen, und auch heute zog ſie ihr zu der alten Dame hin, die ja noch nicht wußte, bald ſich ihre heißeſten Wünſche erfüllen ſollten, ie ja ſo innigen Teil an ihr nahm. Nach dem Mittageſſen, das Käthchen unter der Aſ⸗ 3 einer alten Dienerin beſorgte, rüſtete ſie ſich zum gehen und bald darauf hatte ſie das bekannte der Dame erreicht. die Rätin Schwarz galt mit Recht als ein Ori⸗ Seit zwanzig Jahren Witwe, bewohnte ſie das annfige Gebäude, in dem ſie zu Lebzeiten ihres nes geherrſcht hatte, ganz allein, und ſeit zehn en begnügte ſie ſich damit, in ihrem großen Gar⸗ er an das Haus grenzte, auf und ab zu ſpazie⸗ ohne je die Straße zu berühren. Außer einem Je lebten noch zwei weibliche Dienerinnen in dem 3e, von denen die eine bereits ſeit fünf Jahren für körperliche, die andere ſeit eben ſo langer Zeit für eiſtige Wohl der Dame ſorgte, d. h. die heim⸗ Wohltaten der alten Dame in die richtigen Hände und eine Art Intendantin vorſtellte. 5 Rätin Schwarz war eine hohe Siebenzigerin, er trotz ihres Alters noch eine recht ſtattliche Dame in deren Antlitz ſich Spuren einſtiger Schönheit 8 Man erinnerte ſich eigentlich nicht, daß die dae anders als jetzt ausgeſehen habe; es war das friſche, kluge Geſicht mit den lebhaften brau⸗ ecken, die forſchend unter der goldenen Brille her⸗ euchteten, dieſelbe hohe, ungebeugte Geſtalt, in leſchwarzen, bequemen Seidenkleide, das in loſen 15 ihren Körper umſchloß, dasſelbe ruhige, ein c ſtolze Weſen, das nur den intimſten Bekannten nnäherung geſtattete, und in der kleinen Stadt, ſie lebte, gab es auch nur wenig Auserwählte, ien die alte Dame in näherer Beziehung ſtand a n nheiten Jlvesheimer Anzeiger, Amtsblatt der Bürgermeisterämier Sekenheim, Hvesheim, Neckarhausen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Beckarhauser Zeitung, Edinger Zeitung. 3—— 5 Inſerſtiouspreis Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pf. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. i Seckenheim, Dienstag, den 85 November 1912. — ä—— ſie in einer Höhe von 497 Meter beſetzt hatten, zu halten. Sie wurden durch das ſchwere türkiſche Feuer herunter⸗ geworfen und mußten unter Zurücklaſſung mehrerer zer⸗ ſtörter Geſchütze dieſe Stellung räumen. Die Türken er⸗ rangen nordöſtlich von Skutari ſogar einen kleinen Er⸗ folg, von dem ſie mit 80 Gewehren heimkebrten. Es zeigt ſich immer mehr, daß die Montenegriner ohne die Beſetzung des Taraboſch keinen ſolg behaupten kön⸗ nen. Dieſer Berg ſoll ſich aber, wie türkiſche Offiziere erklärten, noch einige Zeit halten können. * Wien, 4. Nov. Aus dem Hauptquartier der bul⸗ gariſchen Oſtarmee meldet der Kriegsberichterſtatter der Reichspoſt unterem 3. Nov.: Das glänzende Zuſammen⸗ arbeiten der bulgariſchen Führer im Verein mit dem Heroismus der Truppen bringt den Bulgaren täglich neue Erfolge. Der Verſuch der Türken nördlich von Sarai und bei Tſchorlu zur Deckung des Rückzuges erneut Stellung zu nehmen, iſt vollkommen geſcheitert, ebenſo das Ein⸗ greifen kürkiſcher Truppen weſtlich von Midia, die über Sultan Bage herangerückt waren. Die Verfolgungs⸗ operationen werden auf bulgariſcher Seite mit größter als Endergebnis der Operationen Sarai das Abtrennen eines mög⸗ Tſchatſcha zu erreichen. Die ge⸗ zen Opfer, welche Nin ri Fall Adrianopels litäriſcher und Der Dame, und ihr auf das höchſte, genden Stoff lieferte. alten Hauſes entſprach ganz Man fand in all' den der die machte. Wenn ſie in ihrem mit braunem gepreßtem Leder überzogenen Lehnſtuhl ſaß, daß hübſche Matronenge⸗ ſicht von einer weißen Blondenhaube, aus der die grauen Lockenpuffen herauslugten, umrahmt, die gol⸗ dene Brille auf der feingeſchnittenen Naſe, ein Buch in den von weißen Spitzen umſchloſſenen Händen, die mit wenigen, aber koſtbaren Ringen geſchmückt waren — dann glich ſie ganz den alten Bildern, die über ihrem Haupte hingen und mit voller Befriedigung auf ihr ihnen treu gebliebenes Konterfei herabzublicken ſchienen. Die Rätin Schwarz war ſehr reich und in gewiſ⸗ ſer Beziehung ſehr ſparſam, d. h. ſie haßte jede un⸗ nütze Ausgabe und zeigte ſich in der Haushaltung kon⸗ ch war: das Beſtehende muß man 1 neue Bedürfniſſe ſie ſchaffen, in jeder Beziehung. der Jahren innig Beim ihrem 1 —— Praſtdentſchaftswaylrampf. Rooſevelts Wiedererſcheinen in der Oeffentlichkeit und die ganz außerordentliche Begrüßung, die ihm zuteil vurde, wie auch die für nächſten Samstag geplante große Straßendemonſtration der Anhänger Wilſons bezeichnen die Schlußſtunden der Kampagne. Rooſevelts Aeuße⸗ rungen in ſeiner letzten Rede erſchienen etwas gemäßigter als bisher, obwohl er nach wie vor auf ſeinem Programm ſozialer Gerechtigkeit beharrte und dafür einen kaum je dageweſenen Beifall erntete. 8 Die Demokraten ſcheinen jetzt mehr als zuvor be⸗ unruhigt durch den Warnungsſchrei vor einer wirtſchaft⸗ lichen Panik, mit dem ebenſo von den Fortſchrittlern wie von den konſervativen Republikanern gearbeitet wird. Die Agitatoren für Taft und die für Rooſevelt arbeiten faſt in gleicher Weiſe mit der Verſicherung, daß die gegen⸗ wärtige Hochkonjunktur ernſthaft gefährdet ſei, ſobald Wilſon ins Weiße Haus einziehe, da dann die Angſt vor einer Tarifreviſion das Geſchäftsleben nicht werde zur Ruhe kommen laſſen. Wilſon ſelbſt kennzeichnete dieſer Tage in einer Rede zu Philadelphia dieſen Panikſchrei als Bluff. Er gab zu, daß vielleicht eine Clique von Fi⸗ nanzmagnaten das Land abſichtlich in eine Panik werfen könnte durch Krediteinſchränkung für den Handel und durch andere Mittel, aber er ſei überzeugt, daß ſie dies ſchon darum unterlaſſen würden, um ſich nicht ins eigene Fleiſch zu ſchneiden. Das„Journal of Commerce“ will aus autoritativen Quellen erfahren haben, daß die Führer der demokratiſchen Partei nicht an die Berufung einer Extraſeſſion des Kongreſſes denken, ſondern daß ſie die Zollfrage der ordentlichen Seſſion im Winter 1913/14 Nichtsdeſtoweniger iſt in den Kreiſen nduſtrie die Nervoſität gewachſen; dafür National Manufae⸗ hof früheren Mahlen in der 3— 2 2 plauderte, ins Haus, und in ru verging ein Tag nach dem andern, nur von Zeit zu Zeit unterbrochen von dem muntern Lachen und Plau⸗ dern der jungen Freundinnen des Hauſes, die allwö⸗ chentlich an einem beſtimmten Tage zu der Rätin einge⸗ laden wurden, um im Sommer ſich im Garten herum⸗ zutummeln, Blumen zu pflücken, das überreiche Obſt zu plündern und dabei der von allen hochverehrten und geliebten Rätin Schwarz bei Kaffee und Kuchen ihre Erlebniſſe mitzuteilen, oder im Winter in dem traulich erwärmten Wohnzimmer bei dem Scheine einiger Wachs⸗ kerzen(Lampen waren der Dame fatal) den Erzählun⸗ gen der Rätin zu lauſchen, oder ihr auf dem alten Flügel die Volkslieder, die ſie ſo ſehr liebte, vorzu⸗ fingen. Zu den Auserwählten gehörte vor allen andern Käthe Schönwald, und das Geſicht der alten Dame erhellte ſich ordentlich, wenn das junge Mädchen das hübſche Köpfchen hereinſteckte, um ſich nach dem Befin⸗ den ihrer Pate— denn das war die Rätin— zu erkun⸗ digen. Käthe war auch die einzige, die jeden Tag Zutritt bei ihr hatte, während die andern drei jungen Mädchen, die den Zirkel bei ihr bildeten, erſt eine Einladung, die allerdings nie auf ſich warten ließ, abwarten mußten, ehe ſie den Beſuch wagen durften. Der Diener der Dame war ſeit dem Tode des Rates in ihrem Hauſe, es war ein alter Mann, der aber trotzdem mit ungeſchwächter Kraft ſeine Funktio⸗ tien verrichtete und ſein Leben für die ſtets gütige, wenn iuch peinlich ordnungsliebende Dame hingegeben hätte. Ninna führte nur in der Küche ihr eiſernes Regiment ind ließ es ſich ſelbſt von der Dame nicht entreißen, za ſie ihr Fach meiſterhaft verſtand und ſeit fünf Jah⸗ zen das Szepter in Geſtalt der Feuerzange ſchwang, ind Frau Thereſe ſtand der Dame nicht nur als Die⸗ terin, ſondern faſt wie eine Freundin zur Seite. Au- u. Perkauf von Liegenſchaſten Vermittelung van Hypotheken urg Caarl Arnold, Seckenheim, Naunfr vative„Newyork Herald“ gibt ebenfalls zu, daß Rooſe⸗ velts Ausſichten im Wachſen begriffen ſind, im ganzen wird aber immer noch Wilſons Sieg als ziemlich geſichert betrachtet, und die Wetten geben ihm alle den Vorſprung. Präſident Taft hat trotz alledem in ſeinen Bemüh⸗ ungen um einen Erfolg nicht nachgelaſſen. Er hat ſich kürzlich bei den eingewanderten Wählern gut anzuſchrei⸗ ben verſtanden durch eine Rede bei der Einweihung eines polniſchen College in Cambridge Springs in Pennſyl⸗ vanien. Taft ſprach dort von den hervorragenden Ver⸗ dienſten, die ſich Angehörige der polniſchen Nation in Amerika erworben haben und verbreitete ſich über die Wohltaten der Einwanderung im allgemeinen. Seine Anhänger, auch führende, geben aber im Privatgeſpräch ſchon jetzt die Niederlage zu, und das deutſche Agitatious⸗ büro ſeiner Parteileitung iſt bereits vor zwei Wochen geſchloſſen worden. Hearſt und ſeine Blätter arbeiten neuerdings energiſcher als zuvor für die Wahlen Wilſons. Was die Gouverneurswahl im Staate Newyork an⸗ geht, wird noch immer der Sieg des demokratiſchen Kan⸗ didaten Sulzer erwartet, obwohl der frühere Staatsſekre⸗ tär Straus und ſeine Anhänger eine ſehr lebhafte Agi⸗ tation durchführen und zweifellos Stimmen gewinnen. Die Veröffentlichung der Geldbeiträge für die Wahl⸗ kaſſen der verſchiedenen Parteien ergibt manches intereſ⸗ ſante Moment. So unterſtützten Morgan und Carnegie die republikaniſche Partei mit je 25 000 Dollars, während der berüchtigte Finanzmann Ryan, für die Agitation der demokratiſchen Kongreßkandidaten 5000 Dollars ſtiftete. Der Präſidentſchaftskandidat Wilſon, dem dieſer Beitrag natürlich angekreidet wird, erklärte, er habe keinen Ein⸗ fluß auf den Wahlkampf ſeiner Partei um die Kongreß⸗ mandate i 5 Politiſche Rundſchau. 5 Deutſches Reich, 5 IJn einer großen Wählerverſammlung, die am Sonn⸗ kag zu Gunſten der Wiederwahl Kämpfs am 5. Nov. im erſten Berliner Reichstagswahlkreis ſtattfand, betonte Kämpf, er ſei ſtolz darauf, daß unter ſeiner Präſident⸗ ſchaft die Heer⸗ und Marinevorlagen in einer Weiſe an⸗ genommen worden ſeien, die dem Anſehen des Reiche; nach innen und außen entſpreche. 5 7 8 Frankreich. Der„Matin“ ſchreibt:„Wenn Oeſterreich⸗Ungarn ſich des Ausſpruches des Grafen Aehrenthal nach der Annektion:„Wir ſind mit Territorien ſaturiert!“ erin⸗ Bert und ſeine Herrſchaft nicht über neue Gebiete aus⸗ zubreiten verſucht, dann wird ganz Europa ſein Des⸗ intereſſement nachahmen. Wenn es aber einen Gebiets zuwachs fordert, wird Italien das gleiche tun und der Weg iſt den ehrgeizigen Beſtrebungen aller geöffnet. Auch Frankreich wird dann Rechte geltend zu machen haben. Entweder das territoriale Desintereſſement aller oder niemanden!, das iſt das Dilemma, vor dem heute die ſechs Großmächte ſtehen.“ g Der Kongreß der ſozialiſtiſchen Partei hat am Sonn⸗ tag eine Tagesordnung angenommen, in der das Ein⸗ vernehmen der Arbeiter aller Länder über die Notwen⸗ digkeit einer durchaus friedlichen äußeren Politik betont wird, einer Politik, die jedoch entſchloſſen ſei, die natio⸗ nale Unabhängigkeit gegen jeden Angriff zu verteidigen. Die Tagesordnung rechnet darauf, daß die Anſtrengungen der Regierung zu einer Vermittlung auf dem Balkan führen und eine Ausdehnung des Konfliktes vermeiden FFVFFFPCVCCCCCCCCCCCCTCC Popolo Romano ſchreibt:„Dasſelbe Italien, das den Beſuch des Grafen Berchtold vor wenigen Tagen mit herzlicher Sympathie begrüßte, begrüßt heute den Beſuch des Marcheſe di San Giuliano bei den hervor⸗ ragenden Leitern der Politik des Landes, mit dem uns „ rf ein ſeit 30 Jahren beſtehendes Band einigt, das immer ſeſter geknüpft worden iſt, als ein überaus günſtiges Er⸗ eignis. Dieſes Band gilt ebenſo wie der Bund, der Oeſter⸗ reich⸗Ungarn und Italien einigt, als Unterpfand für die Ruhe Europas. CHtfß! 2 CCT Bis Mitternacht waren 266 Dumaabgeordnete ge⸗ wählt, darunter 103 Mitglieder der Rechten, 9 der Ge⸗ mäßigten Rechten, 32 Nationaliſten, 52 Oktobriſten, 11 Fortſchrittler, 28 Kadetten, 6 Sozialdemokraten, 6 Mit⸗ glieder des Polenklubs, 4 Polniſche Volksdemokraten, 3 Polniſch⸗Litauiſche Weißruſſen, 1 ithauiſcher National⸗ demokrat, 6 Mitglieder der Linken, 3 Muſelmanen und AUnvparteiiſche. 1 E 2 82 e „ e eee . 1 Lokales. Seckenheim, 5. November 1912. a 2.(Euang. Kirchengemeinde.) Auf diesbezüg⸗ liche Anfrage bemerken wir, daß bei dem am kommenden Donnerstag ½8 Uhr abends ſtattfindenden Gedächtnis⸗ gottesdienſt für die Entſchlafenen die Kirche geheizt iſt. Ein bei Herrn Frey„zur Roſe“ beſchäftiger Arbeiter namens Albert Heck, erlitt heute morgen während des Tabakgrumpenſtopfens einen Schlaganfall, welchem er noch vormittag erlag. Miteilungen aus der Gemeinderatsſitzung vom 29. Oktober 1912. 1 Grundſtück wird geſchätzt. Für die Pumpenanlage zur Kanaliſation dahier ſoll die waſſerpolizeiliche Genehmigung und die Baugenehmigung erwirkt werden. Daß die Offenlagefriſt der Bau⸗ und Straßenflucht⸗ feſtſtellung in der Hauptſtraße dahler verſtrichen iſt und Einſprachen dahier nicht eingekommen ſind, wird mitgeteilt. SHhorhriefträger N JJC 0G0ß0G0GT0TGTGThTPTbTPTPTbTbTGTbTbTPTGTbTPTbVTVTTTWTWT(T(TbͤTbWThTWbWTWT(T(b(TbWTbͤͥT(TWVWWWWWTWWWWWWWWWWWWW... Die von der Stadt Mannheim für die Rheinau zu leiſtende Entſchädigung von 150000 Mark ſoll beim Er⸗ halt dem Grundſtock gut geſchrieben werden. Mit der beabſichtigten Neueinteilung der Kehrbezirke im Amtsbezirke Mannheim iſt der Gemeinderat einverſtanden. Von der Mitteilung der Oberrheiniſchen Eiſenbahn⸗ Geſellſchaft betr. die Verſorgung der Fabrik H. Schowalter Friedrichsfeld mit elektr Energie wird Kenntnis genommen. An die Deutſche Steinzeugwarenfabrik Friedrichsfeld kann das gewünſchte Grubenholz zum Preiſe von 10 Mk. pro Feſtmeter abgegeben werden. a Die Beſcheidserledigung zur 1910er Rechnung wird vollzogen. Das Verzeichnis derjenigen Schülerinnen die die An⸗ ſchaffung ihres bei dem Induſtrieunterrichts erforderlichen Arbeitsmaterials auf die Gemeinde beantragen, wurde ge⸗ prüft und genehmigt. f Verſchiedene Rechnungen wurden zur Anweiſung ge⸗ nehmigt. Der heutige chweinemarkt war mit 115 Stück Milchſchweinen befahren, welche alle zum Preiſe von 24 bis 30 Mark pro Paar verkauft wurden. Aus Nah und Fern. 3 00) Karlsruhe, 4. Nov.(Zur Fleiſchteuerung.) Der Stadtrat erſuchte das Miniſterium des Innern, die ein⸗ zelnen Städten des Oſtens erteilte Befugnis zur Einfuhr bon friſchem Schweinefleiſch aus Rußland auch für die Stadt Karlsruhe zu erwirken, da ſolches Fleiſch zu außer⸗ ordentlich niedrigen Preiſen zu haben wäre. Das Mi⸗ niſterium hat nun dem Stadtrat eine Abſchrift, einen ab⸗ lehnenden Beſcheid des Reichsamts des Innern über⸗ ſandt, wonach der Kgl. preußiſche Miniſter für Land⸗ wirtſchaft dem Wunſche der Stadt Karlsruhe das Be⸗ denken entgegengeſetzt hat, daß die Einfuhr von friſchem Schweinefleiſch aus Rußland den öſtlichen Städten einen Ausgleich dafür bieten ſolle, daß für ſie die Einfuhr von Schlachtrindern aus Holland nicht in Frage komme und daß eine Ueberlaſtung des ruſſiſchen Marktes durch Kaufaufträge eintreten würde, wenn auch weſtliche Städte die Einfuhrerlaubnis erhielten.— In dem jüngſten Stadtratbericht wird berichtigend mitgeteilt, daß der Preisabſchlag für geſalzenen Schinken nicht 15 Pfg., ſondern 20 Pfg. pro Pfund beträgt. Der Preisabſchlag wirt mit dem 15. November in Wirkung treten. (9) Karlsruhe, 4. Nov.(Reallehrerprüfung.) Die Reallehrerprüfung für 1912 wird für die Kandidaten der mathematiſch⸗naturwiſſenſchaftlichen Abteilung am Montag, den 18. November ds. Is., von morgens 8½ Uhr ab und an den folgenden Tagen, für die Kandidaten der ſprachlichen Abteilung am Montag, den 25. Nov. ds. Is., zur gleichen Zeit in dem Dienſtgebäude, Laud⸗ ſtraße Nr. 1, des Miniſteriums des Kultus und Unter⸗ richts abgehalten werden. Geſuche um Zulaſſung zu dieſer Prüfung ſind nebſt den Nachweiſen bis zum 10. Nov. ds. Is. beim Miniſterium des Kultus und Unterrichts einzureichen. Diejenigen Kandidaten, denen bis zu den genannten Terminen kein anderer Beſcheid zugeht, ſind zu der Prüfung zugelaſſen. ) Karlsruhe, 4. Nov. Unter ſehr ſtarker Be⸗ teiligung fand geſtern die Beiſetzung des früheren Di⸗ rektors der Höheren Mädchenſchule, Geh. Hofrat Dr. Löhlein, ſtatt. Der Großherzog, Großherzogin Luiſe hatten Vertretungen entſandt, ferner waren bei der Feier zu⸗ gegen Miniſter v. Bodman, Oberbürgermeiſter Siegriſt, Menisterialdirektor Geh. Rat v. Sallwürk und verſchie⸗ dene Direktoren der hieſigen Lehranſtalten. Stadtpfarrer Rohde widmete dem Entſchlafenen ehrende Worte. Nach der Feier wurden eine Reihe Kränze niedergelegt. Karlsruhe, 4. Nov. Der Präſident der Ober⸗ rechnungskammer Wirkl. Geh. Rat E. Glockner wurde auf 1. Dezember dieſes in den Ruheſtand verſetzt und ihm vom Großherzog die goldene Kette zum Großkreuz des Ordens vom Zähringer Löwen verliehen. Der Rück⸗ tritt des Präſidenten der Oberrechnungskammer iſt ſchon vor einiger Zeit mitgeteilt worden. Geh. Rat E. Glockner gehörte zu den tüchtigſten und kenntnisreichſten Beam⸗ ten des badiſchen Staates. 1837 in Karlsruhe geboren wurde er nach ſeiner kameraliſtiſchen Staatsprüfung 1866 Sekretär bei der Großh. Steuerdirektion und trat im Jahre 1870 als Kollegialmitglied in dieſe Behörde ein Nach Beendigung des deutſch⸗franzöſiſchen Krieges ſiedelte Geh. Rat Glockner nach Straßburg über, um an der Einrichtung der Steuerverwaltung in Elſaß-Lothringen mitzuwirken. 2 Jahre ſpäter trat er wieder in den bad Staatsdienſt zurück, wurde 1875 als Miniſterialrat 2d 1884 Miniſterialdirektor bei der Steuerdirektion. In dieſem Jahre wurde Geh. Rat Glockner zum Steuer⸗ direktor ernannt und hatte an der Ausgeſtaltung der badiſchen Steuergeſetzgebung hervorragenden Anteil. Im Jahre 1909 wurde er zum Präſidenten der Oberrech⸗ nungskammer ernannt. Zu ſeinem Nachfolger wurde der frühere Miniſterialdirektor im Miniſterium der Finan⸗ zen Wirkl. Geh. Rat L. Göller ernannt. 75 (Karlsruhe, 4. Nov. Der zum Nachfolger des bisherigen Präſidenten der Oberrechnungskammer, Geh. Rat Glockner, ernannte frühere Miniſterialdirektor im Miniſterium der Finanzen, Geh. Rat Ludw. Göller, vor ſeiner Zuruheſetzung interimiſtiſch den Poſten des Finanzminiſters und wurde ſeinerzeit nach Honſells Tode vielfach als deſſen Nachfolger bezeichnet. Geh. Rat Göller verzichtete aber damals und trat in den Ruheſtand. Es ereignet ſich jetzt der ziemlich ſeltene Fall, daß ein zu⸗ ruhegeſetzter höherer Beamter wieder in den Staats⸗ dienſt zurückkehrt. e Karlsruhe, 4. Nov. Der Großherzog hat dem Ehner in Grafenhauſen und dem Frau des Goldarbeiters Fr. Ohnmacht ergoß. Oberbriefträger A. Hahn in lleberlingen die ſilb Verdienſtmedaille und dem Hotelbeſitzer A. Geißler Paris das Ritterkreuz 2. Klaſſe des Zähringer Löwe ordens verliehen.— Obertelegraphenſekretär E. Grüt ner aus Striegau wurde unter Ernennung zum Ober poſtſekretär eine Bürobeamtenſtelle 1. Klaſſe bei der. Oberpoſtdirektion Konſtanz übertragen.— Poſtſekretit Schwanz aus Konſtanz wurde beim Poſtamt in Achern etat mäßig h Karisruhe, 4. Nov. Aus Anlaß des 70. Ge, burtstages von Prof. Ferd. Keller eröffnet der bad. Kunſt verein am 12. Nov. hier eine Ausſtellung von Werkel des Künſtlers und der Verein bildender Künſtler Karls, ruhe veranſtaltet am 13. Nov. eine Feſtfeier in del neuen Sälen des Künſtlerhauſes.. 1 Mannheim, 4. Nov. Wegen Blutarmut wurd vor einigen Tagen eine Frau in das hieſige Krankenhauf gebracht. Nur eine ſofortige Einſpritzung von Blut, das einem geſunden Menſchen entnommen war, konnte man ſik vom Tode erretten. Sofort ſtellte ſich eine Aerztin, Frl. Dr. med. C. Weinmann zur Verfügung, ließ ſich eine Armvene öffnen und ihr Blut in die Adern der Patientin überführen, die dadurch gerettet wurde 1 (Mannheim, 4. Nov. Im Hinblick auf die auß anderen Städten gemeldeten allgemeinen Preis rückgäng für Fleiſch infolge der Einfuhr holländiſchen Viehs hat der Stadtrat bei der hieſigen Fleiſcherinnung angefragt ob auch in Mannheim eine allgemeine Herabſetzung del Fleiſchpreiſe möglich ſei. Die Innung erwiderte, dal die Einfuhr aus dem Ausland ihre Wirkung auf die in“ ländiſche Preisbildung nicht verfehlen werde, und daß il nächſter Zeit ſchon eine allgemeine Verbilligung eintretel könne. Der Antrag des Stadtrats auf Zulaſſung den Einfuhr lebenden Viehs aus Rumänien wird 8 als ausſichtslos betrachtet und daher nicht weiter verfolgt. „. Mannheim, 4. Nov. Eine 60 jährige Fra ſtürzte beim Fenſterputzen in ihrer im 2. Stock gelegene! Wohnung ab und erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß ſie alsbald ſtarb.— In Ludwigshafen erſchoß ſich ein 58„ jähriger Tagner infolge unheilbaren Leidens. (Heidelberg, 4. Nov. Bei dau Immatrikulation am Samstag wurden 140 Studierende eingeſchrieben. ) Pforzheim, 4. Nov. In Königsbach brannten Haus, Scheuer und Stallung des Metzgers D. Jung bis auf den Grund nieder. () Bruchſal, 4. Nov. Die Bruchſ. 3tg. ſchreibt: Der Stadtrat beabſichtigt, ernſtliche Wege zu ſuchen, um de Fleiſchteuerung zu ſteuern. 1 (J Bruchſal, 4. Nov. Aus dem Freitag abend 6.04 Uhr von Karlsruhe abgehenden Perſonenzug wurde auf der Strecke zwiſchen Durlach und Weingarten, ſchal! geſchoſſen. Die Kugel hätte den Bahnwärter faſt ge ſtreift und zerſchlug ein Fenſter des Bahnwärterhauſes, g Der Täter iſt noch unbekannt. 1 (Freiburg, 4. Nov. Die evang. Kirchengemeinde verſammlung genehmigte in ihrer letzten Sitzung die E hauung einer Kirche mit Pfarr- und Gemeindehaus 5 f Stühlinger Stadtteil. Der Gemeinde wird trotz der 5 f heblichen Koſten eine Kirchenſteuererhöhung nicht 17 wachſen. Das neue Gotteshaus wird den Namen Luther? kirche führen und auf den Hohenzollernplatz zu ſtehen kommen. Der Geſamtkoſtenaufwand einſchließlich des Geländeankaufs iſt auf rund 600,000 Mk. berechnet. Mi dem Kirchenbau ſoll im Frühjahr begonnen werden. () Sinsheim, 4. Nov. In Reihen ſtürzte 1 50jährige Mich. Körber beim Verlaſſen des Tanzloke die Treppe hinunter und brach anſcheinend das Gent daß der Tod ſofort eintrat. () Bilfingen, 4. Nov. tragen an einem mit heißem Waſſer gefüllten der Boden durch, wodurch ſich das Waſſer über Die 60 Hier brach beim Waßey! 41 erlitt ſo ſchwere Verbrühungen, daß an ihrem Aufkom gezweifelt wird. 1 () Villingen, 4. Nov. Die Wahl des 11 Bürgermeiſters findet am Donnerstag, den 14. Not ſtatt. Am kommenden Dienstag wird ſich der Bürgeran, ſchuß mit der Bürgermeiſterwahl-Angelegenheit ſchäftigen. 10 () Offenburg, 4. Nov. Der neuerbaute Ausſich 7 turm auf dem Hohen Horn ſoll am Sonntag, den 10. 3 vember, eingeweiht werden. Die Sektion Offenburg e, badiſchen Schwarzwaldvereins veranſtaltet an dem 9 1 nannten Tage auf dem Hohen Horn einen Feſtakt.„ Das neue Krankenhaus wird um die Mitte des No 1 ber ſeinem Zwecke übergeben werden. ver- () Offenburg, 4. Nov. Die Strafkammer e urteilte den Schreiner Ad. Wolter von Bohlsbach wee Vergehen gegen§ 176 Ziff. 3 des Reichsſtrafgeſetzbuc zu 10 Jahren Gefängnis und 3 Jahren Ehrverluſt. bie (Waldshut, 4. Nov. Bei einem Einbruch inen Büroräumlichkeiten des ſchweizeriſchen Zollamts die Fe 1 net 90 Franken geſtohlen.— In Alenburg wurde d milie des Altbürgermeiſters Schmidt in tiefe Lie verſetzt. Eine Tochter ließ ſich vor einigen Tagen 2 Zahn plombieren. Es trat Blutvergiftung ein, der Mädchen erlag. wahl () Waldshut, 4. Nov. Bei der Bürgermeiſte Joh, in Togern wurde der ſeitherige Bürgermeiſter N Tröndle wiedergewählt.(lbetrieh, (?) Lörrach, 4. Nov. Der elektriſchen Volll mil der Wieſentalbahn ſoll nach Blättermeldungen er. ö der Eröffnung des neuen Baſler Bahnhofs, die a Juli 1913 feſtgeſetzt iſt, aufgenommen werden. che (Vom Bodenſee, 4. Nov. In vergangener? und haben die Tiroler Hütekinder, 125 Kunde Hel 39 Mädchen mit Sonderſchiff die Rückreiſe nach alſchs, 5 mat angetreten. Die Kinder waren im wür 91% ttembergt ü 5. badiſchen und bayriſchen Seegebiet untergebracht, . e db in dieſem Jahr 1 ECC ²˙E. T f Immer größer wird die Zahl der Hausfrauen, die bei den teueren Fleiſchpreiſen regelmäßig Knorr⸗Suppenwürfel verwenden, aber noch mehr Hausfrauen gibt es, die dieſe für jeden Haushalt nützlichen und praktiſchen Knorr⸗Suppen noch nicht kennen. Warum? Weil viele glauben, der Fabrikant könne unmöglich für 10 Pfg. 3 Teller gute Suppe liefern. Warum kann Knorr für wenige Pfennige ſo viel bieten? Weil in dem großen Fabrikbetrieb alle Vorteile des Einkaufes, der Herſtellungsweiſe und des Vertriebes ſich vereinigen. Jeder, der für 10 Pfg. einen Knorr⸗Suppenwürfel kauft, zieht aus all dieſen Vorteilen Nutzen. Probieren, Sie 8 einen Knorr Suppenwürfel, er iſt beſſer als andere! ———— 2—.—— 2.2 44 ————— 2—— l TCT Mark, die größeren Mädchen 200 Mark. Der Mindeſt⸗ lohn für ein ſchulpflichtiges Kind betrug 50 Mark. Im Durchſchnitt bringt jedes Kind ſeinen armen Eltern 130 Mark heim. Dazu muß jeder Dienſtherr vor der Heim⸗ ehr dem Hütekind 2 neue Kleidungen verabfolgen. („) Vom Schwarzwald, 4. Nov. Die Temperatu⸗ ren auf den Höhen ſind infolge der eingetretenen Kälte weiter geſunken, und liegen zwiſchen 6 und 13 Grad unter Null. In den oberſten Gebirgsregionen hat ſich eine Schneedecke gebildet. V — Neues aus aller Welt. Neues aus aller Welt. euerverſicherungen für Zeppelinluftſchiſſe. Die Verhandlungen über die Feuerverſicherung des Luſt⸗ ſchiffbau Zeppelin, ſowie der Luftſchiffe der deutſchen Luft⸗ ſchiffahrtaktiengeſellſchaft(Delag) und über die damit zu⸗ fſammenhängenden Verſicherungen ſind zu einem befrie⸗ digenden Abſchluß gelangt. An den Verſicherungen ſind 37 deutſche Privatfeuerverſicherungsgeſellſchaften beteiligt, die zuſammen% der zu verſichernden Summe gezeichnet öffentlich- rechtlicher haben. Den Bemühungen einer württembergiſchen Pri⸗ vatfeuerverſicherungsgeſellſchaft iſt es in letzter Stunde 1 gelungen, auch noch das fehlende Fünftel, das ſonſt ohne Deckung geblieben wäre, bei einer Anzahl preußiſcher ö Verſicherungsanſtalten unterzu⸗ bringen.. * 42,090 Mark Geldſtrafe für Steuerhinter⸗ ziehung. In Konſtanz wurde der frühere Inhaber eines 1HBankgeſchäftes wegen Steuerhinterziehung, die durch zu— ſchwemmt. fällige Einſicht alter Geſchäftsbücher durch die Steuer⸗ behörde entdeckt wurde, zu 42,000 Mark Geldſtrafe verur⸗ eilt. * Schneeſtürme im Schwarzwald. Im Schwarz⸗ wald verurſachte ein heftiger Schneeſturm großen Scha⸗ den an Telephon⸗ und Telegraphenleitungen. Die Tem⸗ peratur ſank auf 5 Grad unter Null. In der Rhein⸗ niederung ſind die Wieſen und Felder vielfach über⸗ * Ein geiſteskranker katholiſcher Pfarrer wurde von der Polizei auf dem Bahnhofe in Bromberg angehalten und einſtweilen dem dortigen Krankeuhauſe zugeführt. Es handelt ſich um den Domvikar Anton Romanowski aus Pelplin, der ſich vor einiger Zeit in der weſtpreußiſchen Irrenanſtat Conradſtein befand, aus der er dann als geheilt entlaſſen worden war. Da ſich neuerdings bei ihm wieder Anzeichen von Geiſtesſtörung bemerkbar machten, wurde er unter Beobachtung geſtellt, der er ſich jedoch durch die Flucht zu entziehen verſuchte. ls man ermittelt hatte, daß er ſich nach Bromberg begeben habe, wurde die dortige Polizei um ſeine Feſt⸗ nahme erſucht. nach Conradſtein zurück. Kürzlich brachte man den Geiſteskranken * Neberfall. Im ſtädtiſchen Muſeum in Nimes (Frankreich), das in dem berühmten Maiſon carree, einem alten römiſchen Tempel untergebracht iſt, überfielen zwei 1 Strolche im Augenblick der Schließung der Säle den Muſeumswächter, knebelten ihn und raubten die in zwei Glaskäſten untergebrachten Goldmünzen, ſowie koſtbare Ordensauszeichnungen und flüchteten dann. Der Wäch⸗ der konnte ſich ſeiner Feſſeln entledigen, mußte jedoch, da die Räuber ihn eingeſperrt hatten, mehrere Revolver— 1 J ſchüſſe durch das Schlüſſelloch des Haustores abgeben, Uhr um die Aufmerkſamkeit der Schutzleute auf ſich zu lenken. * Städteausſtellung in Düſſeldorf. Die Sonn⸗ 1 tag mittag geſchloſſene Städteausſtellung war während der vier Monate ihres Beſtehens von rund 750 000 Per⸗ ſonen beſucht und wird einen reichlichen Ueberſchuß er⸗ geben. * Verſchwunden. Unter Hinterlaſſung einer Schuldenlaſt von mehr als 1000 000 Mark iſt der In⸗ haber einer Pelz- und Fellwarenhandlung im Zentrum der Stadt Berlin verſchwunden. 8 Letzte Nachrichten. — 25» Berlin, 4. Nov. Der Kaiſer frühſtückte beim N Staatsſekretär v. Kiderlen⸗Wächter. Berlin, 4 Nov. Wie wir erfahren, haben die ſeinerzeit im Mittelmeer befindlichen Kreuzer„Hertha“, 1 Vineta“ und„Geier“ den Befehl erhalten, ſich zum Schutz von Leben und Eigentum der Deutſchen in die türkiſchen Gewäſſer zu begeben. Außerdem wird die Ent⸗ ndung zweier weiterer Kreuzer aus Kiel beabſichtigt. * Johannistal, 4 Nov. Heute morgen um 9,19 uhr ſtieg das Marineluftſchiff„L. 1“ zu einer längeren Fahrt auf. Es wird vorausſichtlich nach Stettin fahren und wird zurückgeführt werden. Führer iſt Kapitänleut⸗ nant Hanne. * Stettin, 4. Nov. Das Marineluftſchiff„L. 1“ iſt heute mittag um 12,10 Uhr hier geſichtet worden. Berlin, 4. Nov. Bei dem Zuſammenbruch einer Rauch⸗ und Fettwaren handlung, deren Inhaber flüchtig geworden iſt, handelt es ſich um die Firma Hermann urgel, Oranienburger Straße 90. Da die Bücher nicht ordnungsmäßig geführt ſind, iſt die Schuldenlaſt z. 3. facht feſtzuſtellen. Turgel ſoll bei Rennwetten viel ver⸗ en haben. Eine Sanierung von 20— 25 Prozent iſt om Vater des Flüchtigen den Gläubigern angeboten worden. i N a 5* Poſen, 4. Nov. An einer abſchüſſigen Stelle * Berliner Straße ſauſte geſtern vormittag beim Ab⸗ üppeln eines Anhängewagens, der wegen ſchlechten Funk⸗ lonierens der Bremſe aus dem Betrieb geſchafft werden 1 rollte, die Berliner und die Neue Straße hinab, bis *. in auf dem Alten Markt aus dem Geleiſe ſprang und. di eine große Fenſterſcheibe hineinfuhr. Eine Frau wurde zabei lebensgefährlich, zwei weitere Frauen ſchwer und 0 auffeur des Wagens leichter verletzt. Weitere Per⸗ fade wurden leicht verletzt. 5 Perſonen wurden in das ädtiſche Krankenhaus übergeführt. St Poſen, 4. Nov. Von den bei dem geſtrigen fi raßenbahnunglück zu Schaden gokommenen Perſonen 2, eine Frau und ein 14jähriges Mädchen, bereits Apotheke in Seckenheim. ute Sohn des Beſttzers und die erwa 20 Jayre alte Emma Diehl, Tochter des Portiers des Hauſes, tot im Laboratorium aufgefunden. Beide hatten ſich aus Liebes⸗ kummer mit Cyankali vergiftet. Hannover, 4. Nov. Geh. Kommerzienrat L. Jänecke, Seniorchef der Firma Gebr. Jänecke, Verleger des„Hannoverſchen Couriers“, iſt Samstag abend ge⸗ ſtorben. * Rendsburg, 4. Nov. Der frühere freiſinnige Reichstagsabgeordnete Hofbeſitzer Lorenzen iſt in der ver⸗ gangenen Nacht in Büdelsdorf im Alter von 85 Jahren zeſtorben. Lorenzen vertrat von 18841897 den 3. Wahlkreis Schleswig-Eckernförde. f Wien, 4. Nov. Wie das Fremdenblatt von unter⸗ richteter Seite erfährt, hat die Prinzeſſin Georg von Bayern das Begehr nach Nichtigkeits erklärung ihrer Ehe geſtellt. Brüſſel, 4. Nov. Die Regierung plant die Ein⸗ führung des Poſtſcheckverkehrs vom 1. Januar ab. Wien, 4. Nov. Zu der morgen ſtattfindenden Er⸗ öffnung der Tagung der Delegationen iſt Kaiſer Franz Joſeph heute mittag nach Budapeſt abgereiſt. * Portsmouth, 4. Nov. Hier verlautet, daß auch die 2. und 3. Flottendiviſion, die au; 4 Schlachtſchiffen und 9 Kreuzern beſteht, Befehl erhalten hat, ſich zur Abfahrt bereitzuhalten. * Urga, 4. Nov. Der mongoliſchen Regierung wird der Vormarſch einer 6000 Mann ſtarken chineſiſchen Abteilung nach Kobdo gemeldet. Dieſe Truppen ſollen Kobdo für die chineſiſche Republik zurückgewinnen. „ 8 2* 115 1 f Ballon„Düf dorf“ gerettet! 75 Canuſas City Miſſouri, 4. Nov. Nach einem Telegramm, das der Präſident des Canadiſchen Aeroklubs von dem Führer des Ballons„Tüſſeldorf II“, Watts, erhielt, iſt dieſer in Pfkow in Rußland gelandet und be⸗ findet ſich, ebenſo wie der Mitfahrer, wohl.(Aus dem Telegramm geht hiernach hervor, daß die beiden von den ruſſiſchen Behörden zuerſt feſtgehalten und erſt ſpäter wieder freigelaſſen worden ſind. Die urſprüngliche An⸗ nahme der Oberleitung in Stuttgart hat ſich alſo be⸗ ſtätigt. Die Stadt Pfkow liegt zwiſchen Dünaburg und St. Petersburg; Entfernung von Stuttgart etwa 1600 Tilometer.) 8 55 a Fypolbetten- u. Immobilfendermittlung, An. und Jerkauf von Grundstücken. Georg Röser. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann Seckenheim. Bekanntmachung. Am Samstag. den 9. November 1912, vorm. 10 Uhr wird auf dem Rathaus Zimmer 6 das Pfuhl- ergebnis i 1. der Friedrichsſchule, 2. des Krankenhauſes und 3. des Rathauſes öffentlich meiſtbietend verſteigert. Seckenheim, den 4. November 1912. Gemeinderat: Volz. Kaminfeger. Wie bringen hiermit zur öffentlichen Kenntnis, daß der Kaminfeger heute mit dem Reinigen der Kamine begonnen hat. Seckenheim, den 4. November 1912. Bürgermeiſteramt: Bolz. Koch. Einladung. Die verehrl. Milglieder des Tuberkuloſenaus⸗- ſchuſſes werden hierdurch zu einer Sitzung auf Freitag, den 8. November, abends 8 Uhr auf das Rathaus, Zimmer Nr. 6, ergebenſt eingeladen. Um vollzähliges Erſcheinen wird gebeten. Seckenheim, den 4. November 1912. EEE a olz. Sammel⸗Anzeiger. Uur für Mitglieder der Landw. Ein- u. Nerkaufsgenoſſeuſch. Ein Mutterkalh ſehr guter Naſſe, hat zu ver- kaufen, Oskar Vol Friedrichſtr. Ratſchreiber: Koch. Güulterverpachtung. Die Pfälzer Kath. Nirchenſchaffnei Heidelberg wird am(941 Mittwoch, den 6. November 1912, vormittags ½10 Uhr in der Wirtſchaft? zur„Roſe“ in Ilvesheim ihre an Martim 1913 pachtfrei werdenden Güter der Gemarkung Ilvesheim auf weitere 9 Jahre öffentlich verpachten. Mineral-Was sf 5 wie Apenta⸗Waſſer, Emſer⸗Waſſer, Fa⸗ ſchinger⸗Waſſer, Hamburger⸗Waſſer, Hunyadi⸗Janos, Karlsbader⸗Waſſer, Mergentheimer⸗Waſſer, Oberſalzbrun⸗ ner⸗Waſſer, Selter⸗Waſſer, Wiesbade⸗ ner⸗Waſſer, Wildunger ⸗Waſſer etc. itt ttttttttttttttttttrtttttunt Verein ehem. mer Seckenhei“. Unſerm treuen Kamerad Ph. Trauſter und ſeiner lieben Braut viel Glück und Segen zum Chebund. Kitt Die Iller. C Ein großer Transport ſchwerer echter Weser Kühe und Rinder 942 ee mit und ohne Kälber zu verkaufen. Paul Hirſch. Kräftige, wohlschmeckende Kost erzielen Sie mit Mook Bouillon-Würfeln 1(5 Würfel 20 Pfg. einzeln 5 Pfg.) Sie haben damit stets einen gebrauchsfertigen Vorrat feinster, haltbarer Fleischbrühe zur Hand. Es gibt nichts Besseres und Praktischeres. 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