Seckenheimer Anxeiger, 77ũã ͤdddßßßßbß0 ß Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Blatt. Der Balkankrieg. Schlacht bei Tſchataldſcha. Wien, 8. Nov. Der Berichterſtatter der Reichs⸗ poſt meldet vom 7. November, 10 Ühr vormittags: Ueber die Anlage und Durchführung des Angriffs der bulga⸗ riſchen Hauptarmee auf die Linie von Tſchataldſcha er⸗ fahre ich aus dem Hauptquartier: Die den linken Flügel der bulgariſchen Schlachtfront bildende dritte Armee rückte auf Stradza vor, um den ſüdlich ſtehenden türkiſchen Kräften den Rückzug hinter die Tſchataldſchalinie ab⸗ uſchneiden. Gleichzeitig ging im Zentrum und auf dem rechten Flügel die erſte Armee längs der Bahn und mit einer ſüdlichen Umgehungskolonne gegen die ürkiſche Armee vor, die in einer ſtarken Stellung bei Tſcherkeskoj ur Deckung des Rückzugs hinter Tſchakaldſcha Stellung genommen hatte. Die erbitterten Kämpfe um dieſe Po⸗ ſition dauerten vom 3.—5. November. Als die bulgariſche Umgehungskolonne von Süden her fühlbar wurde, unter⸗ nahmen die Türken mit ſtarken Kräften einen Vorſtoß gegen Uzun Hadſchi, um das bulgariſche Zentrum zu durchbrechen. Dieſer Angriff brach aber vollſtändig nieder, Gleichzeitig ging überdies die dritte bulgariſche Armee gegen das Zentrum der Türken zum eniſcheidenden An⸗ griff vor und warf dieſes auf Tſcherkeskoj zurück. Dies verwandelte die Niederlage des türkiſchen Angriffes auf Uzun Hadſchi in eine vollſtändige Kataſtrophe. Tie hier dorgegangene Diviſion wurde faſt vollſtändig vernichtet. Die unmittelbare Folge war der direkte Rückzug der ganzen noch in ſtarker Stellung befindlichen ſüdlichen Schlachtfront der Türken längs der Bahnlinie auf Sinekli, während der äußerſte linke Flügel über Ganta zurück⸗ ging. Das heftige Nachdrängen der bulgariſchen erſten Armee und beſonders das Vordringen der ſüdlichen Um⸗ gehungskolonne, verwandelte den anfangs geordneten Rückzug der Türken in eine regelrechte Flucht. Ein Ver⸗ ſuch Nazim Paſchas, die Verfolgung der Bulgaren an der Nachhut aufzuhalten, endigte am Abend mit dem voll— ſtändigen Debacle der hierzu verwendeten letzten tür⸗ kiſchen Reſerven. Nun wandten ſich die türkiſchen Maſſen in haltloſer Flucht gegen Tſchataldſcha, von den bulga⸗ liſchen Truppen mit großem Nachdruck verfolgt. Der — rechte türkiſche Flügel wurde durch den Augriff der dritten Höhen ſüdlich von S Derkosſee geworfen und ſeine Verbindung mit Armee von den gebiet am Roman von C. Bach. (Fortſetzung.) „Sie ſind ein gutes Kind,“ antwortete die 1 Frau eint,„und werden nie die Pflichten der Tochter ver⸗ abſäumen, nie Ihren Vater vergeſſen, über ſich ſelbſt einem erſehnten Glück. Das vierte Gebot iſt ein ehr ernſtes Gebot und die Uebertretung rächt ſich an N 3 Uebertreter. Sie werden und müſſen glücklich wer⸗ ben. Wie Sie Ihre Kindespflicht treulich ausübten, 1 werden Sie auch einſt eine gute Mutter ſein.“ , Sie nickte dem jungen Mädchen freundlich zu und eilte, ihren Korb beſſer faſſend, hinweg. mer Käthe blickte ihr ſinnend nach, ehe ſie in das Zim⸗ on der Erfüllung ihres der Rätin eintrat; ſie hatte auch Frau Thereſen Herzenswunſches erzählen wol⸗ 5. allein ſie vermochte es nicht, da es ihr in dieſem 3 ugenblicke der gebeugten Frau gegenüber wie ein Hohn eſchienen wäre. 1 ide daten auch die ernſten Worte Thereſens einen erhall in Käthen's Herzen hervorgerufen; fühlte ſie 3 auch gerade in dieſer Beziehung rein und gut, ſo ef doch an Stelle ihrer übermütigen Glückſeligkeit ein 0 ektierendes Gefühl, und der Gedanke, ob ſie auch dl Opfer ihres Vaters in ſeinen Jahren annehmen (e, erwachte in ihr. ö i be Ein leiſer Schatten legte ſich über die roſigen Züge, ü bald verſchwand er wieder und mit dem ihr eigen⸗ mlichen friſchen Lächeln, das ſo wohltuend auf ihre gebung wirkte, trat ſie bei der Rätin ein. Leh ieſe ſaß auf ihrem gewöhnlichen Platze auf dem dicht stuhl! in der Nähe des Fenſters, das ihr eine Aus⸗ bult auf den Marktplatz geſtattete. Ein geſticktes Leſe⸗ 5 ſtand ihr zur Seite, auf das ſie ihr Buch legte, Käthchen eintrat. kleb an bemerkte in der Wohnung nichts von abereien, denen oft einſam lebende . Weder vierbeinige, noch zweibeinige Tiere gten ſich auf den Möbeln und Teppichen breit und t der übliche Kanarienvogel fehlte; außer Blumen üchern, die in ziemlich großer Meng orhan den Damen hul⸗ 1 0 Mesbeimer N mit dem beſten Willen nicht behaupten können zeiger, Amtsblatt vem tblonne wurde auf Derkos angeſetzt. Die erſte Armee führte den Angriff mit einer ſtarken Gruppe beiderſeits von Tſchataldſcha gegen Akbu. s. Eine ſüdliche Kolonne geht über Jenidzhriſtifan und eine äußerſte Flügelkoloune in der Richtung Buejuk- Tſchekmedze vor. Heute früh haben Armee die türkiſchen Truppen von Tſchataldſcha hinuntergeworfen. Der 0 f auf der ganzen Linie entbrannt.— Eine zweite Depeſche von 2 Uhr nachmittags befagt: Eben erfahre ich, daß die ſüdlich des Derkosſees vorgehende Kolonne der dritten Armee die Poſitionen Delijumis, den rechten Flügel der kürkiſchen Stellung, genommen hat und daß auch die ſüdlich vorgehenden Kolonnen der erſten Armee im ſiegreichen Vordringen ſind. London, 8. Nov. Die Daily Mail veröffentlicht folgendes Telegramm ihres Kriegsberichterſtatters aus Bukareſt vom 7. November 8.30 Uhr abends: Ich komme ſoeben aus Sofia und glaube zu wiſſen, daß ſich Adria⸗ nopel bedingungslos am Dienstag ergeben hat, daß aber die Bulgaren dieſe Tatſache geheim halten, weil ſie eine Intervention der Mächte befürchten, ehe Konſtantinopel eingenommen iſt. g Konſtantinopel, 8. Nov. Nach einem Mittwoch hier. Telegramm des Oberkommandierenden der Weſtarmee, Riza Paſcha, werden die Kriegsoperatio⸗ nen in der Umgebung von Sorowitſch von den Türken erfolgreich fortgeſetzt. Außer Waffen und Gefangenen haben die Türken noch 5 Munitionswagen und 3 Ka⸗ nouen genommen. Der Feind hat ſich in der Richtung auf Kajalar zur Flucht gewandt und weitere 4 Kanonen, ſowie eine große Menge Waffen, Munition und Sani tätsmaterial zurückgelaſſen. Die türkiſchen Truppen haben die Verfolaung aufgenommen. 1— Politiſche Wochenrundſchau. Kriegsgeſchrei erfüllt die Welt. Die lodernde Kriegs⸗ fackel vom Balkan überſtrahlt mit ihrem Feuerſchein das ganze weite Gebiet politiſchen Lebens und vor dieſen kriegeriſchen Ereigniſſen tritt naturgemäß alles andere zurück, was in ruhigeren politiſchen Zeitläufen die Ge⸗ müter bewegt. So ſonderbar es zunächſt klingen mag, iſt es doch unzweifelhaft: die weltgeſchichtlichen Begeben⸗ heiten auf dem Balkan hindern auch die Enthaltung eines lebendigeren Intereſſes an den Neuwahlen zum württembergiſchen Landtag. So wenig Schwung, wie diesmal, hat man noch nie bei einer württ. Landtagswahl erlebt. Man agitiert, hält Verſammlungen ab, verteilt Flugblätter, richtet ſlam⸗ mende Appelle an die Wählerſchaft, aber, daß alles dies einen tönenden Widerhall im Volke fände, wird 8 Unter aulch dieſe waren ſo geſtelli, ins Auge fielen. 8 „Ich habe oft bemerkt, daß die größten Tierfreunde ſchlechte Menſchenfreunde ſind,“ motivierte ſie ihre Ab⸗ neigung gegen das Getier in ihrer Behauſung,„und über der Sorge für das liebe Vieh verabſäumen ſie oft die heiligſten Pflichten gegen ihre Mitmenſchen, ja ſie beſchönigen oft genug ihren Menſchenhaß mit der Sorg⸗ falt, die ſie den Tieren angedeihen laſſen; während ſie ohne Mitleid und Erbarmen gegen ihre Brüder vor⸗ gehen und ſich nicht um die Not und die Leiden der Mitwelt kümmern, heucheln ſie, um ſich vor ſich ſelbſt zu rechlfertigen, Liebe zu den Tieren. Im meine, die erſten und hauptſächlichſten Rechte an unſer Erbarmen und unſere Wohltaten haben die Menſchen, und was man ihnen entzieht, um es den Tieren zu gehen, iſt eine Sünde an der darbenden Menſchheit. Erſt, wenn man ſeinen Mitmenſchen genug getan, fängt die Ver⸗ pflichtung gegen die Tierwelt an.“ Und bei der groß⸗ mütigen Wohltätigteit der alten Dame gegen die Dar⸗ benden war die Reflexion berechtigt. Käthchen eilte auf die arte Dame zu; raſch hatte ſie ſich über die weiße Hand gebeugt, um einen Kuß darauf zu drücken, und als die Dame dabei liebkoſend über den blonden Scheiiel des Mädchens ſtrich, kniete es einen Moment vor ihr nieder.„Segne mich, Tante Schwar,“ flüſterte ſie. 5 Die alte Dame legte gerührt ihre Hände auf das niedergeſenkte Haupt.„Gott ſegne Dich mit feinem beſten Segen, liebes Kind, ſagte ſie leiſe;„doch nun ſteh' auf, ich weiß alles. Dein Vater hat mir geſtern geſagt, was er zu tun beabſichtigt, und ich billige ſei⸗ nen Entſchluß, trotzdem mir die Trennung von ihm und Dir, Käthe, ſchwer fallen wird. Aber ſprich,“ fuhr ſie fort und hob das noch immer geſenkte Köpfchen des Mädchens empor,„Du machſt ſo ein bedenkliches Geſicht, iſt noch nicht alles, wie es ſein ſoll?“ Käthe rückte ſich einen niedrigen, Seſſel heran, und ſich zu den Füßen der Dame niederlaſſend, blickte ſie zu der alten Freundin empor, die geoßen, blauen Au⸗ te nicht allzu d gen in Tränen ſchimmernd. „Billigſt Du wirklich den Entſchluß Papas!“ fragte ſte eindringlich,„hältſt Du ihn nicht für übereilt, für das einer allzu weich f ü Deckarhauser Zeitung, —————————————————————— 1912. eutlich Edlinger Zeitung. Juſertiouspreis. 5 Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pf. 5 die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. CCC bbb 5 8 12. Jahrgang. der Oberfläche geht es vielleicht etwas hitziger zu. Nach außen hin aber iſt die Situation die, daß man verſeicht. 8 zu ſagen: Ueber allen Wipfeln iſt Ruh! Was der Par⸗ teiführer Payer ſeinerzeit vorausſagte, daß der Maugel an einer zugkräftigen Wahlparole bei dieſen Wahlkäm⸗ pfen fühlbar zutage treten werde, hat ſich in vollem Umfange erfüllt. Ein großer Zug, ein tiefgehenderes Intereſſe ſehlt der Landtagswahlbewegung von 1912 und auch die letzte Woche vor der Wahl wird hierin nicht mehr viel ändern.. Verſchiedene Gründe wirkten zuſammen, daß die Wahlkämpfe um die Landtagsſitze diesmal ein ſolch nichts⸗ ſagendes Gepräge erhielten. Eiumal der Zuſammeuprall der Balkauvölker, dann das Fehlen einer zugkräftigen Wahlparole und ſchließlich iſt man doch auch nachgerade in allen Parteilagern davon überzeugt, daß in der Ver⸗ teilung der Parteikräfte auch nach der jetzigen Neuwahl im württembergiſchen Landtag keine große Verſchiebung eintreten dürfte. Die Sozialdemokratie wird einigen Zu⸗ wachs erhalten. Das Zentrum wird dieſen oder jenen Sitz, den ſie im Jahre 1906 nur der Uneinigkeit der Libecalen verdankten, wieder verlieren— aber an der wücttembergiſchen Politik im Ganzen, an den Richt⸗ linien und Prinzipien der württembergiſchen Regie rungs⸗ weiſe wird das Ergebnis der kommenden Wahl ziem⸗ lich ſpurlos vorübergehen. Soll man aber deshalb viel⸗ leicht den Wahltag verträumen und die Wahlverſamm⸗ lungen verſäumen? Keineswegs! Es gilt vielmehr für die württembergiſchen Staatsbürger, zu zeigen, daß ſie auch in ſolchen Zeiten das hohe Gut ihrer politiſchen Rechte und Freiheiten zu ſchätzen und zu gebrauchen wiſſen. In den Tagen, die dem Gedächtnis Ludwig Uhlands geweiht ſind, iſt es doppelt notwendig, ſich daran zu erinnern, daß politiſche freie Männer auch politiſche Pflichten zu erfüllen haben. a In der Reichs hauptſtadt hat in dieſer Woche eine Wahl zum Reichstag ſtattgefunden. Der Ausfall dieſer Wahl war ein bemerkenswerter Erfolg für die Liberalen. Der Kandidat, der bisherige Reichstagspräſi⸗ dent Kämpf, iſt im erſten Wahlgang mit großer Stim⸗ menmehrheit gewählt worden. Die Hoffnung der So⸗ zialdemokratie, auch dieſen Berliner Wahlkreis noch zu erobern, hat ſich nicht erfüllt. Die Wiederwahl Kämpfs bereitete aber jedenfälls nicht nur der Sozialdemokratie einige Euttäuſchung. Es gab auch unter den Parteien der Rechten einige Heißſporne, die im Stillen mit einer Niederlage rechneten und ſich mit der Hoffnung trugen, es werde nach dem Ausſcheiden Kämpfs aus dem Reichs⸗ tag auch die Zuſammenſetzung des Reichstagspräſidiums eine andere werden. Im Intereſſe des Anſehens der deutſchen Volksvertretung liegt es jedenfalls, wenn beim Wiederzuſammentritt des Reichstags nicht wieder der Wirrwarr wegen der Beſetzung des Präſidentenſeſſels ent⸗ lebt, Das Präſidium Kämpi-Dove-Paaſche iſt unter den groß, zu gewagt bei dem hohen Alter des Vaters? Muß nicht ſein Behagen, ſeine Bequemlichkeit mir noch über meine Liebe, meine Sehnſucht gehen?“ f „Du biſt ein gutes Kind,“ entgegnete die alte Dame, die Wangen Käthchens ſtreichelnd,„und Deine Frage beweiſt mir, daß Du, Gott ſei Dank, noch nicht von dem Gifte der Zeit, dem Egoismus, angeſteckt biſt; aber ich kann Dir zu Deiner Beruhigung ſagen, daß Du das Opfer Deines Vaters annehmen kannſt und mußt; nicht nur in Deinem, ſondern auch in ſeinem Intereſſe. Dein Vater iſt kein Jüngling mehr; ſchon als Du geboren wurdeſt, hatte er die Mitte des Lebens bedeutend über⸗ ſchritten, und Gott kann vielleicht bald über ihn be⸗ ſtimmen; glaubſt Du, daß ihm das Scheiden leicht würde mit der Sorge um Deine Zukunft? Der Eltern heilige Pflicht iſt es, für die Kinder, die ihnen Gott anver⸗ traut hat, nach Möglichkeit zu ſorgen, noch ſo lange ſie leben und die Kraft dazu haben, die Zukunft der Kin⸗ der, ſo weit es in ihren Kräften ſteht, zu ſichern— und wehe den Eltern, die mit dem traurigen Bewußt⸗ ſein von hinnen ſcheiden müſſen, daß ſie die ihnen an⸗ vertraute Pflicht nicht ausgeübt haben, nicht ausüben konnten! Der Wunſch, die Kinder glücklich zu machen, liegt, Gott ſei Dank, ſo tief in die menſchliche Bruſt ge⸗ graben, daß es nur wenige Vereinzelte gibt, die ihr Glück, ihr Wohlergehen über das der eigenen Kinder ſtellen, und darum war es nicht nötig, auch den Eltern in einem Gebot die Pflichten zu lehren, die das vierte Gebot den Kindern gibt; aber jeder Vater, jede Mut⸗ ter, welche die heilige Miſſion, die ihnen anvertraut iſt, zu würdigen verſtehen, weiß, daß man nicht nur Opfer verlangen, ſondern auch bringen muß, und Dein Vater, liebe Käthe, tut recht daran, daß er Dich, ſo lange er noch kann, unter die Obhut eines braven und geliebten Mannes ſtellt; er tut klug daran; denn dadurch, daß er Dich glücklich macht, macht er ſich glücklich; denn für ihn, der Dir freudig und gern ſeine Neigungen opfert, wirſt Du auch freudig und gern Opfer bringen. Es gibt auf unſerer Erde kein Verhältnis, in dem man nicht mit den übernommenen Pflichten auch Rechte übernimmt und umgekehrt, und wie Du Kindespflichten auszuüben haſt, muß auch Dein Vater Vater f er Rechte hat, gebühren auch 5 8 e erfüllung ege 9 . 85 2 57 . 82 * 72 träge nachgelaſſen werden ſollen. gegebenen Verhältniſſen zweifellos das geeignetſte zur Führung der parlamentariſchen Geſchäfte und zur Wah⸗ rung der Würde des Reichs hauſes. 5 Ueber den bisherigen Verlauf des Balkankrie⸗ ges iſt an dieſer Stelle getreulich berichtet worden. Es iſt intereſſant, zu beobachten, wie die europäiſchen Groß⸗ mächte, die bisher glaubten, das entſcheidende Wort den Balkanwirren gegenüber ſprechen zu können, ſich jetzt verhalten. Eine Ratloſigkeit der europäiſchen Diplomatie macht ſich dem Zuſammenbruch des Türkenreiches gegen⸗ über bemerkbar. In den großen Fragen der Weltpolitik geht es eben auch manchmal anders, als man zuvor glaubte. Die jetzige Haltung der europäiſchen Diplomatie beleuchtet der Pariſer Mitarbeiter des B. T., der zunächſt darauf hin⸗ weiſt, daß die diplomatiſchen Verhandlungen ſtille zu ſtehen ſcheinen. Die Nachrichten vom Kriegsſchauplatz ſowie aus den Kanzleien ſind zu verworren, als daß eine klare Entſcheidung gefällt werden könnte. Es gibt in Paris ſogar ernſthafte Leute, die an der Wahrheit des letzten bulgariſchen Sieges bei Tſchorlu zweifeln. Ter „Petit Pariſien“ beiſpielsweiſe fragt, ob es ſich dabei nicht einfach um die Wiederholung einer Siegesnachricht vom vergangenen Sonntag handelt. So wiſſen die Di⸗ plomaten nicht, woran ſie find. Das„Echo de Paris“ läßt ſich aus London melden:„Graf Berchtold hat den fran⸗ zöſiſchen Botſchafter wiſſen laſſen, daß ſeiner Meinung nach der Augenblick für eine Vermittelung gekommen iſt, und daß es Frankreichs Sache ſein muß, genauere Vor⸗ ſchläge zu formulieren. a An zuſtändiger Stelle wird angedeutet, die größte Schwierigkeit für diplomatiſche Verhandlungen bilde die Tatſache, daß Oeſterreich für ſich mit den alkanſtaaten Fühlung ſuche. In diplomatiſchen Kreiſen Serbiens habe man immer mehr den Eindruck, daß das Kabinett von Wien vor Beendigung des Krieges ſich direkt mit Belgrad auseinanderſetzen möchte. Man glaubt auch, daß Oeſter⸗ reich Unterhandlungen mit Bulgarien und Griechenland angeknüpft hat. Es fragt ſich, ob das Wiener Kabinett nicht darauf ausgeht, die Alliierten zu entzweien.“ Der⸗ ſelbe Korreſpondent will erfahren haben, daß der ſerbiſche Miniſterrat beſchloſſen habe, die offiziöſe Andeutung des Wiener Kabinetts, von jeder militäriſchen Operation in den weſtlichen Gebieten Albaniens abzuſehen, nicht zu beachten.——— Die Lage, wie ſie auf dem Balkan ſich entwickelt hat, iſt ernſt, ſehr ernſt. Sie birgt den Keim der gefährlichſten Konflikte in ſich. Oeſterreich wird niemals dulden, daß am Bosporus neue Machtverhältniſſe hervorgerufen wer⸗ den, die eine Gefahr für bedeutſame Intereſſen der öſter⸗ reichiſch⸗ungariſchen Monarchie in ſich ſchließen. Und ſobald Oeſterreich⸗Ungarn genötigt würde, zum Schwerte zu greifen, ſchlüge eine bitter⸗ernſte Schickſalsſtunde auch für Deutſchlan!; 8 0 Politiſche Nundſchau. Deutſches Reich. Staatsſekretär v. Kiderlen⸗Wächter beſuchte Donnerstag nachmittag um ½4 Uhr den italieniſchen Miniſter des Aeußern, Marquis di San Giuliano, in der italieniſchen Botſchaft und hatte eine Unterredung mit ihm, die länger als eine Stunde dauerte. Oeſterreich. Der Heeresausſchuß der öſterreichiſchen Delegation hat das Marinebudget angenommen. Der Marinekom⸗ mandant führte aus: Das Schlachtſchiff„Prinz Eugen“, das dritte unſerer großen Schlachtſchiffe, wird am 30. A November vom Stapel laufen. Der vierte Dreadnought ſoll im Juli nächſten Jahres vom Stapel gelaſſen werden. In dem Drama, das ſich in unſeren Nachbarländern abſpielt zeigt ſich, welch große Wichtigkeit und welche Geltung die Wehrmacht zur See und zu Lande beſitzt. Rüſten wir daher, bevor es zu ſpät iſt. Der Termin für den Ban des Erſatzes der„Monarch“-Klaſſe kann nicht früh genug angeſetzt werden. 5 f 5 Frankreich. Marineminiſter Delcaſſe wies bei einem Feſtmahl in St. Nazairo aus Anlaß des Stapellaufes des Ueber⸗ Dreadnought„La France“ auf die For ſchritte der fran⸗ zöſiſchen Schiffsbautechnik und Geſchützfabrikation hin, die niemand enttäuſchen würde, der ihnen Vertrauen ſchenke. Der Miniſter fügte hinzu, daß Frankreich mehr und mehr von der wichtigen Rolle ſeiner Marine und der wirkſamen Mithilfe ſeiner Geſchwader in einem Kampf durchdrungen ſei, der ihm zur Verteidigung des nationalen Bodens aufgezwungen werden könnte. Frankreich werde mit Entſchiedenheit, Methode, Eifer und Ausdauer ſeine Flotte neugeſtalten. ö i Amerika. 8 Nach den letzten Wahlreſultaten hat Wilſon in 40 von 48 Staaten und zwar mit 442 Elektoralſtimmen ge⸗ ſiegt. Rooſevelt erhielt 77, Taft 12 Stimmen. An Volks⸗ ſtimmen entfielen auf Wilſon 6 192 000, auf Rooſevelt 4194 000 und auf Taft 3 537 000 Stimmen. Die voraus⸗ ſichtliche Zufammenſetzung des Unterhauſes wird ſein 287 Demokraten, 122 Republikaner, 16 Progreſſiſten und die des Senats 52 Demokraten, 35 Republikaner und 6 Progreſſiſten. 4 e Lokales. Seckenheim, 9. November 1912. Miteilungen aus der Gemeinderats ſitzung vom 5. November 1912. Die Anlieferung der ausgeſchriebenen Handtücher für das Volksbad wird dem Submittenten Richard Rall(E. Werbers Nachf.) zum Angebotspreis übertragen. 5 Grundſtücke werden geſchätzt. Die Gemeinde tritt der Vereinigung zur Bekämpfung der Stechmücken⸗ oder Schnakenplage mit einem Jahres⸗ beitrag von 5 Mk. bei. Die Verfügung Großh. Bezirksamts betr. die Ge⸗ meindebeſchlüſſe über die Rückerhebung der Kanalkoſten in Seckenheim wird bekannt gegeben und dazu beſchloſſen, daß die auf grund des alten Statuts bereits fälligen Be⸗ In nächſter Bürger⸗ ſuch Eine Reduzierung der Bürgergabholzloſe ſoll trotz Verringerung des Gemeindewaldes durch die Rheinaulos⸗ trennung nicht erfolgen. n Das Führen des Leichenwagens ſoll an den Bewer⸗ ber Martin Keller vergeben werden. Die für den Leichenwagen anzuſchaffenden Pferde⸗ decken ſollen öffentlich ausgeſchrieben werden. lh Ein Friſtgeſuch wird genehmigt; ein weiteres abge⸗ ehnt. Die Kaſſenſtandsdarſtellungen der Kaſſen der Ge⸗ meinde Seckenheim werden verkündet. Von der Einladung. des Brieftauben⸗Vereins wird dankend Kenntnis genommen. Der erſte Holztag wird auf Samstag, den 9. ds. Mts. beſtimmt. Das Aufmachen des Dürrholzes wird dem Submit⸗ tenten Michael Erny zum Angebotspreis übertragen. Verſchiedene Rechnungen werden zur Anweiſung ge⸗ nehmigt. Karl Bühler wird als Ortsbürger aufgenommen. 1.(Ev. Kirchengemeinde.) Des Beginnes des Konfirmandenunterricht iſt auf Anordnung der oberſten Kirchenbehörde in einem beſonderen Gottesdienſt zu ge⸗ denken; an dieſem Gottesdienſt ſollen die Eltern der Konfirmanden mit ihren zur Konfirmation angemeldeten Kindern teilnehmen, als dieſer Gottesdienſt gilt für dieſes Jahr der Hauptgottesdienſt morgen Sonntag, 10. Nov. Es wird in dieſem Gottesdienſt der ernſten Aufgabe der religiöſen und ſittlichen Erziehung des heranwachſenden Geſchlechts beſonders gedacht werden. Eltern, Paten und Freunde unſerer Jugend ſind zu dieſem Gottesdienſte be⸗ ſonders eingeladen. Seckenheim. Am Mittwoch, den 13. ds. Mts. be⸗ ginnen wieder im kath. Schulhaus die Unterrichtskurſe des kath. Arbeitervereins. Da heute das Machtwort „Wiſſen iſt Macht“ von ſo großer Bedeutung iſt, ſo follten ſich doch alle Arbeiter welche Tag täglich alle Reden und Anfragen ausgeſetzt ſind, es doch benützen ihr Gedächtnis zu ſtärken und zu ſchärfen, um allen Fragen entgegen treten zu können. Der Unterrichtskurs iſt un⸗ entgeldlich, ſo daß den Teilnehmern desſelben keine Un⸗ koſten entſtehen, es werden daher außerdem den Mit⸗ gliedern des Arbeitervereins, auch die Mitglieder des Männer⸗ und Jünglingsvereins, ſowie die Mitglieder der Chriſtl. Gewerkſchaften zur Teilnahme freundl. eingeladen. Beginn des Unterrichtskurſes iſt jeweil um 5/49 Uhr ſo daß ein jedem Arbeiter es moglich iſt denſelben zu be⸗ en. „Luftbote“ Feckenheim. Wie bereits ſchon be⸗ kannt, findet morgen Sonntag, den 10. Nov. die 1. große Brieftaubenausſtellung verbunden mit Prämierung, Konzert und Verloſung im Saale des„Zähringer Hofes“ ſtatt. Es iſt hier für jeden Taubenliebhaber die günſtigſte Gelegenheit geboten, ſich erſtklaſſige Tauben anzuſehen, zumal der Eintrittspreis nur 10 Pfg. beträgt. Auch für Speiſe und Getränke iſt beſtens geſorgt, es wird daher niemand gereuen wenn er ſich morgen nachmittag im Saale des„Zähringer Hofes einfindet. Darum alles auf in die 1. Brieftaubenausſtellung.(Siehe heutiges Inſerat.) Aus Nah und Fern. (Karlsruhe, 8. Nov. Tie Budgetkommiſſion der Erſten Kammer wird am Freitag zuſammentreten zur Feſtſtellung des Berichts über das Murgkraſtwerk. Das Plenum der Erſten Kammer wird am 15. November ſeine Beratungen über das Murgkraftwerk aufnehmen. (Karlsruhe, 8. Nov. In einer Sitzung des cgeſchäftsführenden Ausſchuſſes des badiſchen Philologen⸗ vereins wurde das Ergebnis einer ſchriftlichen Abſtim⸗ mung des Geſamtvorſtandes mitgeteilt. Darnach ſind zum ſtellvertretenden Vorſitzenden, Prof. O. Spath in Karlsruhe, zum Schriftführer und Schriftleiter der ſüd⸗ weſtdeutſchen Schulblätter, Direktor R. Burger in Karls⸗ 00 und zum Rechner Prof. Dauß in Baden-Baden ge⸗ wählt. f g i i (Karlsruhe, 8. Nov. Der Turbinenkreuzer„Er⸗ ſatz Seeadler“ wird am Montag in Kiel zu Waſſer ge⸗ laſſen und erhält den Namen„ arlsruhe“. Oberbürger⸗ meiſter Siegriſt wird die Taufe des Schiffes vollziehen. Am 12. November wird ebenfalls in Kiel der Turbinen⸗ kreuzer„Erſatz Geier“, der den Namen„Roſtock“ erhält, von Stapel gehen. () Karlsruhe, 8. Nov. Bei der Verwaltungs⸗ aktuarprüfung ſind folgende Inzipienten als Verwal⸗ tungsaktuare aufgenommen worden: J. Horn in Bam⸗ bergen, K. Konrad von Obergrombach, K. Singer von Bruchſal, F. Steinhard von Freiburg, E. Waßmer von Freiburg und W. Weber von Großeichholzheim.— Nach⸗ genannte Kandidaten haben die Werkmeiſterprüfung für den maſchinentechniſchen Dienſt beſtanden und das Prä⸗ dikat„Werkmeiſter“ erlangt: K. Rimmler aus Heidel⸗ berg, Fr. Wacker aus Mannheim und I. Wirth aus Heidelberg. a C Karlsruhe, 8. Nov. Wie wir berichteten, ſind die Hilfsarbeiter- und Arbeiterinnen in den hieſigen Buchdruckereien gegenwärtig in eine Lohnbewegung ein⸗ getreten, die zum Ausſtand geführt hat. Wie der Vksfrd. nun mitteilt, hat das Rektorat der Gewerbeſchule Karls⸗ ruhe auf Anſuchen von Buchdruckereibeſitzern deren Lehr⸗ linge vom Beſuch der Gewerbeſchule auf unbeſtimmte Zeit befreit, damit dieſe Lehrlinge die Arbeit der Hilfs⸗ arbeiter ausführen. Das Arbeiterſekretariat Karlsruhe hat das Rektorat der Gewerbeſchule und den Gewerbe⸗ ſchulrat in einem Schreiben gebeten, dieſe Maßnahme der Gewerbeſchulbehörde zurückzunehmen. 0 Karlsruhe, 8. Nov. Die Strafkammer ver⸗ urteilte 2 internationale Schwindler, den 47jährigen W Jackſon, Reitknecht aus Leamington und den 33jährigen Jokey Gg. Marriſon aus Liverpool wegen Betrugs und Urkundenfälſchung zu 3 Jahren reſp. 1. Jahr 3 Monaten ee und 5 Jahren Ehrverluſt. (Karlsruhe, 8. Nov. Ein türkiſcher Offizier, Hauptmann Reuf, der dem Mannheimer Grenadierregi⸗ ment als Leutnant zugeteilt war, ſoll im Balkankrieg ge⸗ fallen ſein. Der Offizier kam am 1. April 1911 zum Grenadierregiment in Mannheim und im Juni ds. Is. wurde er der Karlsruher Maſchinengewehrabteilung n 0 7½ Uhr„Hoffmanns Erzählungen“, Donnerstag, 1 Uhr Chriſtenlehre. zu- geteilt, wo er bis nach Beendigung der Herbſtübungen verblieb. Eine Beſtätigung der Todesnachricht liegt übri⸗ gens noch nicht vor. 3 f () Mannheim, 8. Nov. Ein jähriges Mädchen wurde geſtern von einem Automobil erfaßt und zu Bo⸗ den geſchleudert. Das Kind erlitt eine ſchwere Gehirn⸗ erſchütterung. Sein Zuſtand iſt bedenklich.— Ein 155 jähriges Dienſtmädchen verſuchte ſich im Rhein zu er⸗ tränken. Die Lebensmüde konnte ſich aber ohne fremde Hilfe wieder aus dem naſſen Waſſer herausſchaffen. (Heidelberg, 8. Nov. Das ſeit 6 Jahren viel erörterte Projekt einer Bergbahn nach dem Heiligen; berg iſt durch die vorbehältlich der Genehmigung des Bürgerausſchuſſes zu dieſem Zweck abgeſchloſſenen Ge⸗ ländeankäufe der Verwirklichung näher gerückt. 5 9 Heidelberg, 8. Nov. Ein hier angeſtelltes 175 jähriges Dienſtmädchen ſuchte ſich aus Liebeskummer mit Lyſol zu vergiften. Die Vergiftung iſt ſchwerer Nat 1 man glaubt aber, daß das Mädchen mit dem Lebeſt davonkommt. ( Heidelberg, 8. Nov. Der Seismograph der Königſtuhl⸗Sternwarte verzeichnete geſtern ein Fernbeben, deſſen Herd etwa 8000 Kilometer entfernt liegt. 1 ( Baden⸗Baden, 8. Nov. Der als vermißt ge⸗ meldete Major a. D. Herwarth von Bittenfeld iſt wie? der zurückgekehrt. Er hatte eine Reiſe nach Freiburg unternommen. 5 e Baden⸗Baden, 8. Nov. Letzter Tage fand hien die Hauptverſammlung des in dieſem Jahr neugegrün deten Landesverbandes der Bad. Hotelinduſtrie und ver wandter Betriebe ſtatt. Aus allen Teilen des Landes waren Hotelbeſitzer und Reſtaurateure erſchienen. Der Verband umfaßt zahlreiche Zweigvereine, zu denen er 1 jüngſt die Freie Vereinigung von Hotelbeſitzern und Re? ſtaurateuern in Mannheim hinzukam. N Letzte Nachrichten. 1 Berlin, 8. Nov. Der diesmalige Beſuch 1 K italieniſchen Miniſters der auswärtigen Angelegenheit i Marquis di San Giuliano, der ja kein Unbekannter ill Berlin iſt, deſſen perſönliche und freundſchaftliche Be⸗ ziehungen zu den maßgebenden Berliner Perſönlichkeitel allen Beſprechungen den Charakter rückhaltloſer gegen ſeitiger Offenheit gaben, hat zu einer völligen Klärung 1 über das gemeinſchaftliche Verhalten Italiens 1 Deutſchlands insbeſondere angeſichts der gegenwärtigen Lage im Orient geführt. Die Beſprechungen über 15 Lage, bei denen vor allem den tatſächlichen Ereigniſſen Rechnung getragen wurde und denen wiederholt auch. öſterreichiſch-ungariſche Botſchafter beiwohnte, haben 175. volle Uebereinſtimmung zwiſchen den verbündeten Reg 3 rungen ergeben, inſonderheit dahin, daß ſie⸗ nicht gewue ſind, ſich in die Entwickelung der Dinge im Orient ei zumiſchen, ſolange ſie nicht von den Nächſtintereſſterke 1 darum erſucht oder ihre ſpeziellen und direkten Intereſf 5 durch irgendwelche Ereigniſſe berührt werden. Das; 12 1 mütige Zuſammengehen der Verbündeten erleichtert ichn J und die ſtetige, herzliche und freundſchaftliche Fühlungna auch mit den anderen Mächten, mit denen ſie einzeln zuſammen in dauerndem Gedankenaustauſch ſtehen, f f 4 Berlin, 8. Nov. Heute iſt hier der erſte lebhaß und anhaltende Schueefall eingetreten. tel * Breslau, 8. Nov. Geſtern wurde in einem 99 in der Bohrauerſtraße ein Liebespaar mit Schuß den tot aufgefunden. Beide hatten ſich auch noch 1. Sublimat vergiftet. Nach vorgefundenen Briefen 90 1% delt es ſich um Mord und Selbſtmord. Der Mann Kandidat der Medizin, das Mädchen eine Verkäufen aus Kattowitz.- ee e Leipzig, 8. Nov. In der. Nähe des Oberfb hauſes Leutzſch iſt heute früh die Leiche eines uh* unbekleideten jungen Mädchens aufgefunden word d Kopf, Arme und Beine fehlten. Später wurden Arme Beine in einem Karton verpackt in einem Abteil l 9. 4 auf dem hieſigen Hauptbahnhof eingelaufenen Zuge funden. N 3b * Petersburg, 8. Nov. Bis Mitternacht waren 135 Dumaabgeordnete gewählt. Darunter befinden ſich Rechte, 14 gemäßigte Rechte, 59 Nationaliſten de Oktobriſten, 19 Fortſchrittler, 43 Kadetten, 4 Mita, 61 der Arbeitsgruppe, 6 Sozialdemokraten, 12 1 abel Mitglieder des Polenklubs, 4 polniſche Volksdemd ruph f 3 Mitglieder der polniſch⸗lithauiſchen Weißruſſeng a 1 lithauiſcher Nationaldemokrat, 3 Mitglieder der manniſchen Fraktion und 3 Unvarteiiſche. Groſih. Hoftheater Mannheim. Sogn her Sonntag, 10. Nov.(hohe Preiſe). 5 Uhr 7 A lä dämmerung“, Montag, 11. Nov.(kleine Preiſe)„ 9 Wetterleuchten„Der Eindringling“, Dienstag, e bes 8 Uhr„Der Reviſor“ Mittwoch, 13. Nov.(hohe n le „b dz Freſtal 17 l erſtel log Nuo des I. (hohe Preiſe) 7½ Uhr„Der Troubadour“, Nov. kleine Preiſe) 7½ Uhr„Flachsmann ale Erz Samstag, 16. Nov.(mittl. Preiſe) 7 Uhr Zum Male:„Gabriel Schillings Flucht“, Sonntag, 17. (hohe Preiſe) 5½ Uhr„Triſtan und Fold e Gottesdienst⸗ Ordnung. ee der evang. Kirchengemeinde. der kath. Kuncengen Sonntag, 10. Nov. 1912 Sonntag 110. Nas 0 23. Sonntag nach Trinitatis.(23. Sonntag n. Pfingft ½10 Uhr Hauptgottesdienſt ½8 Uhr: Frühmeſſe dien Eröffnungs⸗Gottesdienſt der ½10 Uhr: Hauptgottes 9 Konfirmandenſtunde. 1: Uhr Chriſtenlehe ½1 Uhr Kinder⸗Gottesdienſt 175 15 Roſenkranz dacht mit Segen. de 3 Uhr Verſammluc (Jungfrauen. cken 75 Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann + in alle NN ö von Mk. 1.35 an per e gonog N 4 Farben. Franko un 2 8 J U 0. Lollt ins Haus gelieſend. 5 i Muſterauswahl umge G. Henneberg, Hofl. J. M. d. deutſch. Ka HBreitestrasse Meine Grundsätze sind: Reelll an Billig! 111 1111111111111 Diesen Grundsätzen habe ich es zu verdanken, . dass ch von meinen werten Kunden so empfohlen 7 1 werde, denn fast jeder bringt mir Freunde und Be- ö kannte zu, um die Vorteile, die ich biete, zu genießen . 10 111 IIIIIIIIIIIIIIIIIII III IIIIIIIIIIIIIIIIII ö 19015 9881 1 ö 8 e 8. N N 8 8 1 82 9 8 8 N 2 f rA* n 8 N e Se . auserlesene, herrliche Stücke in vollendet schönem Sitz und elegantester Verarbeitung zu sehr billigen Preisen 5 Hauptpreislagen:. f 10, 12, 15, 18.50, 20, 22.50, 24.50, 28, 30, 33, 36, 40, 45 bis 65 M. 0 i a i N a f— ö l 0 Riesen-Auswahl, durch günstigen Einkauf aussergewöhnlich billig a 5 l. 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An⸗ de an bedürftige Lehrlinge erteilt. gebote mit Muſterſtoffen wollen bis längſteus Montag Geſuche, welche Namen, Alter und Beſchäftigungsort] den 18. ds. 16, bei uns eingereicht werden leſen und ſich an dem Inhalte desſelben zu erfreuen. 5 0 Lehrlings, Stand, Name, Wohnort und Vermögens ver⸗ ein b 9. Nobenber 1912. 5 Ich habe zu dieſem Zwecke meine 1 ſaltniſſe der Eltern, Anzahl der unverſorgten Geſchwiſter„Gemeinderat: i 2 2 1155 Lehrlings, das zu erlernende Handwerk, Dauer der Vol. B 5 1 t hn K 5 been 5 der Betrag des Lehrgeldes, Nachweiſe über 8— 5 Koch 1 1 O e 0 bdezaiges Vermögen, Bekragen, Befähigung und Fortſchritte FCC N 8. f 2 7 um eine 2. Serie erweitert und enthält dieſelbe 3 Lehrlings, ſowie etwaige beſondere Unterſtützungs⸗ 0 f: 5 k bedeutend iftſtellern. 1 lande e müſſen, ſind längſtens bis zum 18. Kah Atbeiter Verein Fechenheim E U. ee, 1 8 33 nds 3 Einem verehrl. Publikum empfehle ich dieſelbe ange⸗ Its. hierher einzureichen. Mittwoch, den 13. November, abends ¼9 Uhr Lehen n gef. Be 5 age den aufgeſtellten 80 ſoll die Verteilung Unterrichts kurs. Leihpreis für 1 Band 10 Pfg. 15. Jan Kinder von bedürftigen wen, 0 5 25 5 Kinder von— Bürgern aus Städten, die Der Vorſtand. Gg. Zimmer m ann. nach ihrer Erziehung und Lage nicht zum Feld⸗ 5 8 55 oder Ackerbau zu gebrauchen sind; NB. Diejenigen Mitglieder und Vertrauensleute, 3. an Söhne von Staats- und anderen Dienern, ſo⸗ welche ſich an der Bezirkskanferenz in Hemsbach Männer⸗Geſang⸗Verein Seckenheim. i 3 5 08 5 1 wie der Soldaten, wobei 8 1 1 mit dem Zug 1es Uhr 8 Unfere Miglieder werden höflicht zn dem 914 bei ſämtlichen Konkurenten auf die dürftigſten,— 5 5 Mittag um 3 Uhr ſtattfindenden f . fähigſten und zur anderweiten Lebensart, beſonders— pe werker Rückſicht genommen werden ſoll, die beſon⸗ im Lahnhof-Hotel Ladenburg freundlichſt eingeladen. dere Begünſtigung und Aufmerkſamkeit verdienen. Lountag, den 10. Novem- Unſere aktiven Mitglieder treffen ſich morgen Mittag im Seckenheim, den 9. November 1912.*% ber nachmittags ½3 Uhr Hirſch Avesheim, zwecks nochmaliger Geſamt⸗Probe. Gemeinderat Ratſchreiber E Um vollzähliges Erſcheinen bittet 0 Zuſammenkunft Der Lerſtand. Ne Parsame Hausfrau verwendet Volz. Koch. 988 im, Jahringer Hof, zur genchtig. Die Stadtsparkasse in Ladenburg E under unten nebriel.] nimmt Einlagen entgegen bis zu zum Landbau mindeſt geeigneten und auf Hand⸗ Kanarienzucht uU. Uogelſchutz Uerein Fechenheim 2 Pfalz⸗Gau⸗Sängertag 2 Angelegentlichst 8 1 tanben- Vereins„Luftbote“. Zahlreiche Beteiligung erwartet 20000 Mk. und verzinft ſolche du 8 8 Ilve Gott ſei Dank! Nun habe ich Dich ja wieder! Jetzt be⸗ komme ich wenigſtens wie früher alltäglich mein Lieblingsgetränk: Seeligs Kornkaffee. Man kann nicht ohne ihn ſeinl. 8. Ey. Kirchenchor. Probe am Dienstag, den 12. ds. Mts. Um vollzähliges Erſchei⸗ nen wird gebeten! 5 Der Vorſtand Liedertafel Seckenheim. Heute Abend ½9 Uhr Probe. Voll zähliges und pünkt⸗ liches Erſcheinen erwartet Der Vorstand. Sehr ſchönes Uerfikomm 10 Schreibfiscki Mark 40 Schwarzes Damenjaquet f. Mark 15. Die Sachen ſind wie neu. Nur morgens anzuſehen. boõ3 Mannheim, Kaiſerring 12(V. Gemeindebeſchluß über den Rückerſatz der Koſten für die Anlage unterirdi⸗ ſcher Abzugskanäle gemäߧ 23 des Ortsſtraßengeſetzes vom 15. Oktober 1908,§ 11 Verordnung vom 19. Dez. 1904 für den Hauptort Heckenheim. 9 Die Eigentümer ſämtlicher im Bau begriffenen Ge⸗ bäude und ſämtlicher künftighin neu zu errichtenden Gebäude im geſamten Grtsbereiche des Hauptorts Seckenheim ſind verpflichtet zu den Koſten der Herſtellung der ihren Grundſtücken dienenden, von der Gemeinde gebauten unterirdiſchen Abzugskanäle für den laufenden Meter Beſitzfront 2 1275 9 Mark — UAeun ark— an die Gemeindekaſſe zu zahlen. Dieſe Erſatzbeträge werden fällig, ſobald die Kanal⸗ ſtrecke bis vor das betreffende Grundſtück benutzbar herge⸗ ſtellt iſt und dem Grundſtück dient. 8 8 8 2. Eckgrundſtücke werden nur mit zwar bei ungleich Frontlängen, beigezogen. i 8 3. Die Koſten für die Herſtellung und Unterhaltung der Anſchlußleitung vom Hauptkanal bis zur Eigentumsgrenze ſind von den Anſtößern in vollem Umfange zu erſetzen. 8 4. f Die Beſtimmungen über die Notwendigkeit, ſowie über die Art und Weiſe der Kanaleinrichtung bleibt der Beſchlußfaſſung des Gemeinderats vorbehalten. f ö 8 5. Dieſer Gemeindebeſchluß tritt am 1. Oktober 1911 in Kraft und derjenige von 12. Oktober 1909 gilt mit dem genannten Zeitpunkte für aufgehoben. Seckenheim, den 22. Auguſt 1911. Gemeinderat: einer Front und mit der längeren Volz A. V. Schmich Hörner J. G. Zahn Gg. Leonh. Volz Jak. Hirſch G. Heidenreich Ph. Karl Koch. Vorſtehenden Gemeindebeſchluß bringen wir hierdurch mit dem Anfügen zur öffentlichen Kenntnis, daß dem⸗ ſelben mit Entſchließung Großh. Bezirksamts Mannheim vom 27. Oktober 1912 No. 3370 1 die Staatsgenehmi⸗ gung erteilt wurde, und der Beſchluß daher auch erſt ab dieſem Zeitpunkte in Kraft tritt. i b Seckenheim, den 0. November 1912. 8 Gemeinderat Volz. Bekanntmachung. Neueinteilung der Feuerſchaudiſtrikte im Landbezirk Mannheim betr. f In heutiger Sitzung hat der Bezirksrat im Hinblick auf die am 1. Januar 1913 erfo Rheinau und Sandhofen mit der Stadt Mannheim den Landbezirk Mannheim in 2 Feuerſchaudiſtrikte eingeteilt. Diſtritt 1 umfaßt die Gemeinden: Seckenheim, Wall⸗ ſtadt, Neckarhauſen und Schrieshein. 5 Diſtrikt 2 umfaßt die Gemeinden: sheim. 5 Die Feuerſchau im Diſtrikt 1 wird dem Bezirksbau⸗ kontrolleur Hodel in Mannheim zugewieſen, die Feuer⸗ ſchau im Diſtrikt 2 dem Feuerſchauer Lauer in Schries⸗ heim. 5 für Diſtrikt 1 iſt Feuerſchauer Lauer 8 Stellvertreter in Schriesheim. Stellvertreter für Diſtrikt 2 iſt Bezirksbaukontrolleur Hodel in Mannheim. Falls beide Feuerſchauer verhindert ſind, über⸗ nimmt die Stellvertretung Feuerſchauſtellvertreter Günther in Neckarhauſen. Mannheim, den 24. Oktober 1912. f Groſßh. Bezirksamt Abt IV. Koch. Ladenburg und Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur allge meinen Kenntnis gebracht. 5 Seckenheim, den 5. November 1912 gende Vereinigung von palasi-Lichfspiele J 1. 8 Breitesirasse J 1. 8 Betriebsleitung: F. P. Ries Kapellmeister: Grob vom. 9. bis inkl. 12. November 1 Kunstfilm I. Ranges K Wunderbare Photographie! Erstklassige Darstellung Das hochinteressante Schauspiel: Die schwarze Höhle luder die entflaroten Falicimünzer] spannende, dramatische Handlung aus dem norwegischen Volksleben in zwei Akten. Als weiterer Schlager die tolle Burleske Unterbrochenes Brautglück in zwei Akten sowẽʃ ã:e die übrigen konkurrenziosen Artraktionen! D Erstklassige Künstlerkapelle Abonnements zu ermässigten Preisen. In jedem Programm Caruso Gesänge. Kalh. Jünglings⸗Verein Seckenhein. Theater-Aufführung! Am Sonntag, den 17. und 24. November, abends 7 Uhr findet im Saale neben der kath. Kirche eine Theater-Aufführung ſtatt, wozu wir die verehrl. Ein⸗ wohnerſchaft Seckenheims freundlichſt einladen. Eintrittspreis I. Platz 50 Pfg., 2. Platz 30 Pfg. Karten ſind im Vorverkauf zu haben bei Philipp Winkler, Bahnhofſtr. 5; Karl Stein, Schloßſtr. 57; Georg Blümmel, Wörtſtr. Ecke Herdtſtr. r Der Vorſtand. (Fußballabteilung.) Morgen Fountag, nachmittags 3 Uhr 1 Craining auf unſerem Sportplatz. Sämtliche Spieler haben zu er⸗ ſcheinen. Der Spielführer. Tußball⸗Geſellſchaft Fechenheim 1898 Heute Abend 3 g Zusammenkunft im Lokal„Zum Kaiſerhof“. Morgen Fonntag, den 10. November Hutpaus 2.80 jetzt 190 3 UE Spezial⸗Welſchkorn⸗ zu Mk. 19 50 die 100 Kg., mit Zuſatz von phosphor⸗ ſaurem Futterkalk Mk. 1— Ergiebigſte Milcherzeugung und raſcheſte Schweinemaſt erzielt man durch Füft rung meines Feinſchrotes für den Sack mehr. A.so jetzt 3.40 Ulsterhüte Sherfe⸗Hüte jede Form 23 00 Kinder- Schüler- u. Sportmützen 25 0% Cylinder und Rlapphüte 25 9 5 Regenschirme 5 25 9% Nicht verw-echseln Hulhaus Uebungsſpiel ſämtlicher Mannſchaften. Anfang 3 Ahr. Das Erſcheinen ſämtlicher aktiven Spieler iſt dringend notwendig. Am Mittwoch, den 13. November 1912 ordentliche Monats⸗Verſammlung im Lokal„Zum Kaiſerhof“. f Die Tagesordnung wird im Lokal bekannt gegeben. Vollzähliges Erſcheinen erwartet . Der Vorſtand. Papier zum Feueranmachen wird unentgeltlich abgegeben gürgermeiſteramt Ratſchreiber i in der Druerel ba. Blattes Anh MANNHEIM H 1, 6 gibt 25% Anlässlich des 2 22 9 25 jährig. geschäfts- jubiläum. H 1, 6 Während der Obstmostbe⸗ mostansatz zur Uermeng-⸗ Niederlagen:. 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