BBG 8 TT 8 . Seckenheimer Anzeiger, ieee eee eee Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Nr. 136 e. 1. Blatt. merzu ein 2. Blatt zus. 3 Seiten. Der Balkankrieg. Die Friedensverhandlungen. Es wird etwas komiſch, ſchreibt der Berliner Mit⸗ arbeiter der Frankf. Ztg., daß die von der Türkei er⸗ betene Vermittlungsaktion der Mächte jetzt erſt ſtattfindet, nachdem als ſicher bekannt iſt, daß die Türkei ſchon direkt mit ihrem mititäriſchen Hauptgegner, den Bulgaren, Ver⸗ handlungen über einen Waffenſtillſtand und über den Frieden eingeleitet hat und betreibt. Bulgariſche und türkiſche Unterhändler ſind ſchon in Tätigkeit, während erſt heute in den Hauptſtädten der vier Balkanſtaaten die Vertreter der Großmächte einzeln, aber übereinſtim⸗ mend die jetzt nur noch wie eine leere Form wirkende Frage anbringen, unter welchen Vorausſetzungen ſie geneigt ſeien, Frieden zu machen. Man darf annehmen, daß der von der Türkei in ihrer Notlage getane Schritt eher zu einem Ziele führen wird als die ihrer Natur nach ſchwerfäl⸗ ligere Vermittlungsaktion der Mächte. Die Gründe, aus denen die Türkei ſich entſchloſſen hat, um Frieden zu bit⸗ ten, liegen auf der Hand. Sie beſtehen in den bisherigen militäriſchen Niederlagen, in der offenbar nur geringen Hoffnung, in der Tſchataldſcha-Linie wirkſamen Wider⸗ ſtand zu leiſten, ſie beſtehen auch in den inneren Schwierig⸗ keiten und nicht zuletzt in dem gefährlichſten Gaſte aller großen Kriegstheater, in der Cholera, die von den klein⸗ aſiatiſchen Truppen eingeſchleppt, bereits in der Haupt⸗ ſtadt Opfer fordert und im kürkiſchen Heere nach manchen Berichten bedrohlich wütet. Man weiß zur Stunde nicht, ob Bulgarien auf die Waffenſtillſtands- und Friedens⸗ bverhandlungen eingehen wird, aber es ſpricht durchaus dafür, daß es vielleicht, früheren Entſchlüſſen zuwider, letzt doch dazu bereit ſein kann. Die Verluſte des Krieges, der ſich ja gewiſſermaßen unter Ausſchluß der Oeffent⸗ lichkeit durch rigoroſeſte Fernhaltung aller Berichterſtat⸗ ter abgeſpielt hat, ſind höchſtwahrſcheinlich auch auf der eite der Sieger viel größer, als ſie bis jetzt angeben oder vielmehr nicht angeben, denn gerade der Umſtand, daß ſie bisher keinerlei Verluſtliſten veröffentlicht haben, läßt Schlimmes befürchten. Auch Erſchöpfung und Be⸗ ſchädigung des Kriegsmaterials wird auf der Seite der Verbündeten vorhanden ſein, und die Anleihe von 40 Millionen, die Bulgarien eben auf Schatzſcheine in Paris bekommen hat, läßt auch auf Geldmangel ſchließen. Dazu kommt als ein nicht zu unterſchätzender Faktor, daß ja ie Cholera zwiſchen Feind und Freund keinen Unter⸗ chied macht und daß es den Bulgaren vielleicht zu be⸗ denklich iſt, wenn auch als Sieger über das letzte tür⸗ Aiſche Heer in eine verſeuchte Zone und in eine von der 1 Cholera befallene Stadt einzurücken. Der Wen der Vededend 2 Roman von C. Bach. CFortſezung. der alte Schonwald war ganz mit der Narin Schwarz einverſtanden, daß man mit der Ausführung des Entſchluſſes bald beginnen ſolle, und Herbert's (iebevolles, dankerfülltes Schreiben an den Vater ſei⸗ ner Braut,— den er ja ſchon als den Bruder ſeiner Mutter ſchätzte und liebte,— trug dazu bei, ſeine Ab⸗ cht zu befeſtigen, und ſo ging denn das Mädchen ſehr kuhig aus Werk und die Hoffnung, noch vor Weihnach⸗ en, wie es Herbert gewünſcht, die Reiſe antreten zu Tonnen, ſchien zur Wahrheit werden zu wollen, nur verbot Herr Schönwald, den Termin der Ueberſiedlung genau feſtzuſtellen, da er meinte, es gäbe nichts Unan⸗ genehmeres, als vergebens auf jemand Liebes warten 1 müſſen. da doch bei ſeinen Jahren und der weiten neiſe nur allzu leicht eine Verzogerung ſtattſinden erune.„Wenn wir kommen, ſind wir halt' da,“ erklärte 8 Käthchen;„ich nehme die Gaſtfreundſchaft von zaum nicht an, weil es nichts Läſtigeres gibt als Lo⸗ gierbeſuch, wenn man beſchränkt wohnt und nicht an eberfluß leidet,— wie es doch bei meiner Schweſter zer Fall iſt. Wenn ich nach undenklichen Zeiten ein⸗ nal reiſe und noch dazu zu der Hochzeit meiner Ein⸗ igen und von da ab wohl nicht wieder die Reiſe⸗ niefeln ſchnüre,— dann kann ich mir ſchon bene tun: 3 ſenaſam reiſen und die paar Wochen, die zwiſchen un⸗ beter Ankunft und Deiner Hochzeit liegen, in einem an⸗ zandigen und bequemen Gaſthauſe verleben. Ich mag ein gar nicht ſo müde und abgeſpannt, wie man nach f* weiten Reiſe iſt, gleich unter die Augen meines en Schwagers und meiner Frau Schweſter treten; ſie ich emmen ja ſonſt einen Schreck, wie alt und hüßlich ie, geworden bin,— ſondern erſt eine Nacht gemäch⸗ ausſchlaſen und erſt am nächſten Tage das Wieder⸗ 5 n feiern. Haſt Du, mein Käthel, ſo lange Deine ohnſucht nach dem Schatze bezwungen, ſo wird es bl auf ein paar Tage oder Stunden nicht ankom⸗ Biſt Du einverſtanden? Du ſchreibſt Deinem Her⸗ wir kämen Ende Dezember oder Anfang Neu- geht es früßer, deſto beſſer, da wird er woß 25 5 2 2 9 Dr. Noesheimer Anzeiger, nicht boöſe ſein eingewurzelt in die alten Verhältniſſe, um ſie 15 t ühe AT. Hmisblaff der Bürgermeisterämier Seckenheim, Aussheim, Neckarhausen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Seckenheim, Samstag, den 16. Nobember 191 Ne Wien, 15. Nov. Der Kriegsberichterſtatter der „Reichspoſt“ meldet aus dem Hauptquartier der Bulgaren vom 14. November: Der türkiſche Armeekommandant hal in das bulgariſche Hauptquartier einen Parlamentär mit dem Erſuchen um einen Waffenſtillſtand entſandt. Es wurde darauf noch keine definitive Antwort erteilt. Der Korreſpondent erfährt von einer informierten Perſön⸗ lichkeit, daß Bulgarien die türkiſchen Vorſchläge wohl prüfen, ſich aber hierdurch in der militäriſchen Aktion nicht hindern laſſen werde. Nach Forcierung der Tſchataldſcha⸗ ſtellungen werde ohne Zögern der Vormarſch nach Kon⸗ ſtantinopel durchgeführt und der Einzug daſelbſt analog dem deutſchen Vorgehen in Paris im Jahre 1871 bewerk⸗ ſtelligt werden. Die Armee beſtehe auf dieſer Krönung ihres Werkes. Die bulgariſche Heeresleitung ſei aber darauf bedacht, vor Bewilligung des Waffenſtillſtandes eine Situation zu ſchaffen, die der Türkei keine Chancen mehr laſſe und die militäriſche Aktion vollkommen ab⸗ ſchließe, damit das Gros der bulgariſchen Streitkräfte für eine eventuelle Verwendung in anderer Richtung frei werde. * Sofia, 15. Nov. Das Blatt Mir meldet, die Bulgaren hätten die Linie von Tſchataldſcha eingedrückt. Die Lage der Türken ſei kritiſch. Der Krieg nähere ſich ſeinem Ende. Es ſei unmöglich anzunehmen, daß die Türkei ſo wahnſinnig ſein werde, nach dem Fall von Tſchataldſcha den Krieg noch fortzuſetzen. * Sofia, 15. Nov. Der Miniſterrat beriet heute über das Begehr um Waffenſtillſtand, das vom Groß weſir an den König gerichtet worden iſt, und beſchloß zu antworten, daß die Regierung den verbündeten Kabinetten das Begehr der Türkei vorlegen und nach Herſtellung einer Einigung die Antwort ſo ſchnell wie möglich über— mitteln werde. N * Konſtantinopel, 15. Nov.(Amteich.) Der Kom⸗ mandant des Kreuzers Hamidje telegraphiert unter dem 13. November: Durch ein wohlgelungenes Feuer auf etwa 7500— 9500 Meter entfernte feindliche Streitkräfte, die in der Gegend von Dragonköj, nördlich von Bogados, an der Küſte des Marmarameeres konzentriert waren, wurde der Feind hinter die Höhen zurückgedrängt und erlitt ſchwere Verluſte. * Konſtautinopel, 15. Nov. Ein holländiſches Pan⸗ zerſchiff iſt hier eingetroffen. * Konſtantinopel, 15. Nov. Der Miniſter des Aeußern erklärte nach ſeiner Rückkehr aus dem Miniſter⸗ rat, daß über die in Sofia zwiſchen der Pforte und den Balkanſtaaten eingeleiteten direkten Beſprechungen noch keine Antwort vorliege. Von einem Waffenſtill— ſtand könne deshalb nicht die Rede ſein, vielmehr errichte die Türkei auf alle Fälle noch zwei Verteidigungslinien hinter der Tſchataldſcha, ebenſo habe Naſim Paſcha keinen Auftrag, mit Bulgarien zu verhandeln. nehmen.“ Und Käthchen, die dem Vater jede Bequem⸗ lichkeit verſchaffen wollte, war ganz damit einverſtan⸗ den; ſie dachte es ſich entzückend, plötzlich bei Baums einzutreten, den Geliebten zu überraſchen, und ſchrieb in dieſem Sinne an Herbert, der ihr darauf antwortete, daß er 14 Tage Urlaub nehmen werde, alſo vom Weihnachtsabend bis 7. Januar jeden Tag bereit ſei, ſie zu empfangen, und mit brennender Sehnſucht der Stunde des Wiederſehens entgegenharre. Der alte Schönwald hatte ſich entſchloſſen, nur einen Teil der Möbel mitzunehmen, und ſo war denn bald das Nötigſte arrangiert, und außer den Abſchiedsbe⸗ ſuchen war faſt nichts mehr zu erledigen. Von allen Seiten waren dem alten Schönwald und Käthchen Zei⸗ chen der Teilnahme geſpendet worden, und die jungen Gefährtinnen des Mädchens brachten ihr freundliche Ga⸗ ben, die ihr als ein Beweis der Liebe, die ſie für die junge Braut hegten, galten. Käthchen wurde der Abſchied durch die Hoffnung auf eine ewige Vereinigung mit dem Geliebten leicht; wenn ſie auch nur mit einer gewiſſen Wehmut an den Abſchied von all' ihren Jugendfreundinnen, vor allen an den von der Rätin Schwarz dachte, ſo wogen doch die glücklichen Gedanken die ſchmerzlichen bei weitem auf. Nur bei dem Grabe der Mutter, das ſie jetzt fremder Sorgfalt überlaſſen mußte, verweilte ſie unter heißen Tränen lange, lange Zeit, und ihre Gebete für eine glückliche Zukunft vermiſchten ſich mit der from⸗ men Bitte um Verzeihung, daß ſie fort von der letz ten Ruheſtätte der Geliebten ziehe; t daß ſie auch der Vater mit ſich nehme und die Stelle unausgefüllt blei ben ſollte, die einſt der alte Schönwald an der Seite der Gattin einnehmen wollte; dann aber, als der ſchwere Gang überwunden, fühlte ſie nur noch Sehn⸗ ſucht nach dem glücklichen Ziele, und Dank der Elaſti⸗ zität der Jugend vermochte ſie es, alle ſchmerzlichen Ein⸗ drücke zu verlöſchen und nur dem Lichtpunkt zuzuſtreben.. 3 Viel ſchlechter erging es dem alten Schönwald. Je näher der Termin der Abreiſe heranrückte, deſto tiefer fühlte er den Schmerz der Trennung. Er war zu 18 ohne die er ſich gab einen glänzenden Trauer zu löſen, und trotz der M peckarbauser Zeitung, 2. 12. Jahrgan Edinger Zeitung. eee eee eee eee ö JInſertionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pf. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. N 0 9 Politiſche Wochenrundſchau. Eine bemerkenswerte neue Note iſt zuletzt noch in den Wahlkampf in Württemberg gekommen. Es iſt außer⸗ ordentlich intereſſant, daß am Tage vor der Hauptwahl auch das Regierungsorgan der Staatsanzeiger in den Wahlkampf eingriff. Das offiziöſe Organ verhielt ſich bisher ſehr zurückhaltend und beſprach den ganzen Ver⸗ lauf der Wahlbewegung lediglich referierend. Nun hat der Landesvorſtand der Sozialdemokraten Württembergs eine Erklärung veröffentlicht, worin dagegen proteſtiert wird, daß die ſozialdemokratiſche Landtagsfraktion in Zu⸗ kunft eine andere, eine radikalere Taktik, einſchlagen werde. Die Gegner der Sozialdemokratie konnten ſich, als ſie dieſe Abſicht der Sozialdemokraten erörterten, darauf be⸗ rufen, daß führende Perſönlichkeiten unter den Radikalen eine ſolche Aenderung des Verhaltens der Fraktion aus⸗ drücklich angekündigt haben. Hierzu ergreift nun heute auch der Staatsanzeiger das Wort. Er ſchreibt:„Wir glauben, die denkenden Wähler werden finden, daß es ſich der ſozialdemokratiſche Landesvorſtand mit ſeiner Erklärung doch ſehr leicht gemacht hat. Die Kundgebun⸗ geu, von welchen der Landesvorſtand jetzt abrückt, ſind nach jenem Beſchluß der Landesverſammlung(die ſich für die bisherige Taktik ausſprach) hervorgetreten. Das Verwerfungsurteil gegen eine ſachliche Mitarbeit der ſozialdem. Abgeordneten iſt ausgegangen von den tonangebenden Kreiſen der Stuttgarter Sozialdemokratie, welche in den letzten Monaten mehr und mehr die Ober⸗ hand. über die ruhigen Elemente gewonnen hat. Heute weiß in der württ. Sozialdemokratie niemand wer Koch und Kellner iſt und die Autorität des Landesvorſtandes ſcheint verſchwindend zu ſein. Die Wähler haben Anlaß, ſich gegen Strömungen vorzuſehen, die den Landtag am liebſten zum Schauplatz hetzeriſcher Agitationsreden und radaumäßiger Auftritte nach dem Vorbild ſo mancher Stuttgarter ſozialdem. Verſammlung machen möchten.“ Soweit der Staatsanzeiger. Es iſt für jeden Kun⸗ digen klar, daß dieſe Auslaſſung nur mit ausdrücklicher Zuſtimmung der württ. Staatsregierung in das amtliche Organ aufgenommen wurde. Mecklenburg macht wieder von ſich reden. Es iſt dort ſchon ſeit Jahrzehnten das Beſtreben der libe⸗ ralen Parteien und neuerdings auch der Regierung, eine Verfaſſung ins Leben zu rufen. Die erbittertſten Gegner eines ſolchen politiſchen Fortſchritts ſind aber die Ritter, die bis jetzt Alleinherrſcher im Lande des„Ochſenkopf⸗ Wappens“ ſind. Die Regierung hat wieder eine Vorlage verfaſſungsrechtlicher Art eingebracht. Die Ritterſchaft hatte aber nichts Eiligeres zu tun, als auch dieſe Vorlage wie die früheren, wieder zu verwerfen. Es ſcheint, daß es die Gegner einer fortſchrittlicheren Geſtaltung des und uns die Ueberraschung nicht übel mecklenburgiſchen Verfaſſungsweſens darauf abgeſehen haben, von dieſem Bundesſtaat jeden Hauch modernen nolitiſchen Lebens fernzu en. Aber kommen wird die Sache leicht zu nehmen, mit freudigem Herzen das Maß zu erfüllen, wurde es ihm ſo ſchwer, ſo furcht⸗ bar ſchwer, daß er fürchtete, zu unterliegen. Der Wunſch, ſeine Tochter nicht empfinden zu laſ⸗ ſen, wie groß das gebrachte Opfer ſei, zwang ihn zu einer edlen Täuſchung, die aber dazu beitrug, ſeine körperliche Kraft, die er durch die letzte aufregende Zeit merklich abnehmen fühlte, mehr und mehr zu ſchwächen, und als endlich der Termin des Umzuges kam, fühlte er ſich ſo unwohl, daß Käthchen ihn bat, die Reiſe zu verſchieben, ein Vorſchlag, den er aber entſchieden ab⸗ lehnte, da es ihn dazu drängte, je eher deſto lieber ſein geliebtes Kind in den Hafen der Ehe zu geleiten. Den Tag vor der Abreiſe verlebte Käthchen bei der Nätin Schwarz, die die Trennung von ihrem Liebling, von ihrem älteſten und beſten Freund recht bitter emp⸗ fand, und die Dame benutzte die Stunden des Zuſam⸗ menſeins mit Käthchen, um ihr Lehren und gute Rat⸗ ſchläge zu geben. Am Abend ſollten ſich außer dem alten Schönwald noch die andern jungen Mädchen des gewohnten Zirkels bei der Rätin, um den Abſchied zu feiern, einfinden, und die Stunden des Alleinſeins vergingen ſo ſchnell, daß die Rätin erſt, als der erſte Beſuch eintraf, ihre Hochzeitsgabe Käthchen zuſteckte. Es war eine größere Summe in Staatspapieren, die die alte Dame für ihr Patchen beſtimmt hatte, und als das Mädchen, erſchreckt über das großmütige Geſchenk, es ablehnen wolte, meinte die Rätin liebreich:„Es iſt für den Notfall, Käthe; und Du haſt als künftige Gattin und Mutter nicht das Recht, ein Geſchenk zurückzuweiſen, das möglicherweiſe Deinen Mann oder Deinen Kindern aus Verlegenheit helfen kann. Ich bitte Dich nur, es ſorgſam bei Dir ſelbſt aufzuheben und mit niemandem, außer Deinem Vater, von Deinem Beſitztum zu ſpre⸗ chen. Keinen Dank, Käthchen, ich habe es für Dich, ſeit Deiner Taufe, als Deine Hochzeitsgabe beſtimmt.“ Und ohne die Antwort des jungen Mädchens abzuwar⸗ ten, ſchritt ſie, raſch wie ein junges Mädchen, aus der Tür. um die neuen Gäſte zu bewillkommnenn Hypotheken- u. Immobiſiendermittiang, Nc und Verkauf von Grundstücken. SS ſchließlich doch der Tag, wo dieſe mittelalterlich getunte Schicht den zeitgemäßen Neuerungen ſich nicht mehr länger entgegenſtemmen kann. g„ In England hat der politiſche Kampf in den letz⸗ ten Tagen Formen angenommen, die für das Parlament des Inſelreichs ganz außergewöhnlich ſind. Die Min⸗ derheitspartei im Unterhauſe geht mit größerer Heftig⸗ keit gegen die Regierung vor und durch Lärmen und Toben ſuchte man längere Zeit die Verhandlungen in dieſer Körperſchaft unmöglich zu machen. Das ſind Kampf⸗ mittel, die bis jetzt in England unerhört waren. Man will aber auf Seiten der Oppoſition alles daran ſetzen, die liberale Regierung draußen im Lande in Mißkredit zu bringen. Wenn erſt einmal das Parlament in Un⸗ ordnung gebracht iſt, dann ſchadet dies nach außen nicht nur der Liberalen Partei, die jetzt am Ruder iſt, ſon⸗ dern auch ihren Gegnern. Die Oppoſitionsführer werden es ſich darum wohl überlegen, ob ſie in ihrer bisherigen Taktik fortfahren. Die Zeit, in der die Konſervativen wieder ans Ruder kommen, iſt offenbar noch nicht ganz nahe. Das fühlen die Gegner der Regierung ſelbſt, font würden ſie nicht zu dem verzweifelten Mittel der Ob⸗ ſtruktion greifen. 5„„ i Auf dem Balkan ſcheint man des blutigen Keieges doch ſchon etwas müde geworden zu ſein. Die Möglich⸗ keit eines Waffenſtillſtandes wird jetzt ernſtlich erwogen. Die Türken wiſſen wohl, daß ihnen nichts anderes mehr übrig bleibt, als auf den Abſchluß eines halbwegs ehren⸗ vollen Friedens hinzudrängen. Die Kriegsführung war bei dieſem Zuſammenſtoß der Balkanvölker eine ſolch grauſame und der Opfer waren es auf beiden Seiten ſo viele, daß man es wirklich als eine frohe Botſchaft be⸗ zeichnen konnte, als die Meldung einlief, daß als Vor⸗ bote des Friedens zunächſt ein Waffenſtillſtand verein⸗ bart werden ſollte. Eine frohe Botſchaft bedeutete dieſe Nachricht auch inſofern, als dadurch die geſpannte Welt⸗ lage nun doch etwas gebeſſert wird. Es iſt auch nicht einzuſehen, wohin weiters Blutvergießen führen ſoll. Die Türken ſind mit ihrer militäriſchen Macht zuſammenge⸗ brochen und dieſen völligen Zuſammenbruch leugnen zu wollen, wäre auch von den Machthabern in Konſtantinopel nutzlos und eine Torheit. Auch wenn der Krieg noch längere Zeit fortdauern ſollte, wäre ein Umſchwung nicht mehr zu erwarten. Dazu ſind die bulgariſchen Sieger ſchon zu weit ins Innere der Türken vorgedrungen. Das Furchtbarſte, was der Türkei paſſieren könnte, wäre es jedenfalls, wenn die Bulgaren ihren Siegeszug bis Konſtantinopel ſortſetzten und dieſes mit ſtürmender Hand eroberten. Ein Einlenken iſt daher das einzige, was der Türkei jetzt empfohlen werden kann. 5 E233 Politiſche Rundſchau. Rußland. Der Kriegsminiſter hat 30 Millionen Rußel zur Fortſetzung der Kaſernenbauten angefordert. China.. Der Miniſter des Aeußern iſt zurückgetreten, wie es heißt, weil er ſich weigerte, mit Rußland über die Mon golei in Verhandlungen zu treten, da ein ſolcher Schrit⸗ die Anerkennung der Autonomie der Mongolei bedeuten würde. Einem autoritativen Bericht zufolge, hat Ruß⸗ land verſprochen, für die Unabhängigkeit der Mongolei zu ſorgen und die internationale Anerkennung der Mon⸗ golei als eines neuen Staates durchzuſetzen. Tie Mon⸗ golei gewährt Rußland das Recht, die auswärtigen Be⸗ ziehungen der Mongolei zu überwachen, Eiſenbahnen zu bauen, Bergwerke zu erſchließen und unbebautes Land urbar zu machen. i f Amerika. 8 Präſident Taft hat eine Proklamation erlaſſen, in der die Gebühren feſtgeſetzt werden, die Schiffe für die Durchfahrung des Panamakanals zu zahlen haben. Han⸗ delsſchiffe mit Paſſagieren oder Ladung zahlen für Rie⸗ giſtertonne und 100 Kubikfuß 1 Dollar 20 Cents, Han⸗ delsſchiffe ohne Paſſagiere oder Fracht erhalten eine 40prozentige Ermäßigung. Dieſe Gebühren ſind die⸗ ſelben wie die nächſtjährigen für den Suezkanal. Lokales. Seckenheim, 16. November 1912. Brieftauben⸗Verein Luftbote. Am vergangenen Sonntag hielt der Brieftaubenverein Luftbote ſeine 1. große Brieftaubenausſtellung, verbunden mit Prämierung ab. Es iſt von vornherein zu bemerken, daß trotzdem der Verein noch ſehr jung iſt, erſtklaſſige Tiere zur Schau gebracht wurden. Im Ganzen waren 59 Tauben ausge⸗ ſtellt, welche in 4 Klaſſen eingeteilt waren und zwar ein e 1. Klaſſe für alte Vögel worin Jakob Erny den 1. Preis mit Ehrenpreis, Ph. Gärtner den 2. und Jakob Erny den 3. Preis erhielt. Eine 2. Klaſſe für alte Weibchen, in welcher die Tiere von Ludwig Wolf den 1. Preis mit Ehrenpreis, Karl Maas den 2. und Peter Hecker den 3. Pteis errangen. Eine 3. Klaſſe für junge Vogel, davon den Tieren von Karl Sitzler den 1. Preis mit Ehrenpreis von Wilhelm Raufelder den 2. Pr., von Karl Maas den 3. und 4. Pr., von Wilh. Seitz den 5. und 6. Pr. und von Ludwig Wolf den 7. Preis zuerkannt wurden. In der 4. Klaſſe für junge Weibchen erhielten, Wilhem Raufelder den 1. Preis mit Ehrenpreis, Ludwig Wolf den 2., Wilhelm Raufelder den 3., Peter Hecker den 4., Jakob Erny den 5., und Peter Hecker den 6. Preis. Außerdem erhielt Wilhelm Raufelder für die ſchönſte Taube mit der höchſten Punktzahl den vom Kaninchen⸗ zuchtverein geſtifteten Ehrenpreis. Die Veranſtaltung konnte ſich eines lebhaften Beſuches erfreuen und iſt zu wünſchen, daß die Einwohnerſchaft auch fernerhin dem Brieftaubenverein Luftbote ſo liebenswürdig wie am letzten Sonntag entgegentritt. enge, l. Sin b. e m No 1912 war der Stand der Saaten(bei Nr. 1 ſehr gut, Nr. 2 95 bel Mn mittel, 5 35 u Nr. 5 ſehr gering) bei Winterweizen 2,7, in 1 2,8, 2,5, Winterweizen mit Rogg 2,3, a 3,2. Infolge Verzögerung der Erntearbeiten insbeſon⸗ dere beim Hafer und Oehmd durch die Umgebung der. rung mußte auch die Beſtellung der Felder und die Unterbringung der Herbſtſaaten vielfach hinausgeſchoben werden. In vielen Bezirken iſt ſie erſt im Gange, bezw. in Angriff genommen worden. Die Keimung geht über⸗ dies bei der andauernd naßkalten Witterung nur lang⸗ ſam vor ſich. Sehr zahlreich und zwar aus faſt allen Landesgegenden ſind die Klagen über Schädigungen durch mecken und Mäuſe. 2 Karlsruhe, 15. Nov. Aus Badenweiler er⸗ halten wir die erfreuliche Mitteilung, daß das Befinden des Großherzogs weſentlich beſſer iſt und die Geneſung weiter fortſchreitet. e (Karlsruhe, 15. Nov. Geſtern nachmittag trat der Seniorenkonvent der Zweiten Kammer zuſammen, um zu der Frage der Behandlung der vorliegenden Inter⸗ pellationen über die Fleiſchnot und über den Muggen⸗ ſturmer Schulfall Stellung zu nehmen. Die Mehrheit war der Meinung, daß man von der Beratung der Inter⸗ pellationen Abſtand nehmen ſoll. Für den Fall, daß die Interpellanten auf der Behandlung ihrer Interpellativ⸗ nen beſtehen, behalten ſich Zentrum und Nationalliberale vor, ebenfalls Interpellationen einzubringen. Die nächſte Sitzung findet am Donnerstag, den 21. November, ſtatt. Auf der Tagesordnung ſteht die Wahl des landſtändiſchen Ausſchuſſes. Ein feierlicher Schluß des Landtags findet ii Hinblick auf die Erkrankung des Großherzogs nicht att. n. f(Karlsruhe, 15. Nov. Troß der vorgeſchrit⸗ tenen Jahreszeit erfreuten ſich im Berichtsmonat Oktober die meiſten Gewerbe einer verhältnismäßig noch recht günſtigen Geſchäftslage, wie es ſeit Jahren nicht mehr beobachtet werden konnte. Die Vermittelungstätigkeit der öffentlichen Arbeits nachweiſe hatte deshalb einen Umfang angenommen, der im Hinblick auf den bevorſtehenden Win⸗ ter zu den Seltenheiten gehört. Bei der männlichen Abteilung wurde bei den offenen Stellen faſt die außer⸗ ordentlich hohe Zahl des Vormonats(September lid. Is.) erreicht, die Vergleichsziffer vom Oktober 1911 aber um rund 1200 übertroffen. Die Zahl der ver nittelten Stellen leingeſtellten Perſonen) in dieſer Abteilung ſtellt mit 8240 das höchſte, im lfd. Jahr erzielte Ergebnis dac. Wie alljährlich, wenn der Winter vor der Türe ſteht, hat auch die Zahl der Arbeitſuchenden eine Steige⸗ rung erfahren und zwar um 631, ſo daß im Berichtsmonat auf 100 verlangte Arbeitskräfte 172 Arbei ſuchende kom⸗ men, gegen 163 im September ds. Is. Im Oktober v. Jahres dagegen berechnete ſich dieſe Verhältniszahl auf 195. Auch in der weiblichen Abteilung war die Vermitte⸗ lungstätigkeit eine ſehr rege. Da Angebot überſtieg ſeil langer Zeit wieder einmal die Nachfrage, jedoch bei weitem nicht in dem Umfange, wie zur gleichen Zeit des Jahres 1911. Während im Oktober 1911 auf 100 offene Stel⸗ len rund 117 Arbeitſuchende kamen, waren es im Oerichts⸗ monat nur 108. Im ganzen betrug bei den 18 badiſchen Verbandsanſtalten im Oktober 1912 die Zahl der ver⸗ langten Arbeitskräfte(offenen Stellen) 11,727 männ⸗ liche, 6002 weibliche, zuſammen 17,729, die der Arbeit⸗ ſuchenden 20,203 männliche, 6474 weibliche, zuſammen 26,677. Die Zahl der eingeſtellten Perſonen(vermit⸗ telten Stellen) betrug 8240 männliche, 3810 weibliche, zuſammen 12.050. i* 5 ( Baben⸗ Saen, 15. cov. Großherzogin Winoc Luiſe reiſte geſtern vormittag nach Heidelberg, um an der Eröffnung des Luiſenbazars teilzunehmen und kehrtt hierher zurück.— Der König von Schweden, welcher bekanntlich eine Reihe von Tagen hier weilte, iſt geſtern abend abgereiſt. ( Pforzheim, 15. Nov. Dem Bad. Beobachter ſchreibt man, daß hier die Wahrſagerei in einer Weiſe blühe, die geradezu erſtaunlich iſt. So hat gegenwärtig eine Frau in der K.⸗ und eine in der L.⸗Straße einen großen Zulauf. Die beiden Frauen legen denen, die nicht alle werden(faſt lauter junge Mädchen) für 50 Pfg. die Karten. Am Freitag und Samstag, wenn Zahltag iſt, iſt faſt nicht anzukommen. Das Geſchäft ſcheint ſehr einträglich zu ſein. 8(Heidelberg, 15. Nov. Ein jüngeres Fräulein brachte ſich geſtern morgen in ſelbſtmörderiſcher Abſicht einen Schuß bei und verletzte ſich ſchwer.— Ein Fuhrwerk eines Landwirts aus Hockenheim wurde von der Neben⸗ bahn erfaßt, wobei die Kühe eine Strecke weit geſchleift Mannheim, 15. Nov. Ter Gefährdung eines Eiſenbahntransportes hatten ſich einige Mitglieder des Geſangvereins Laſallia ſchuldig gemacht. Von einem Ausflug nach Heilbronn hatten ſie ein 40 Liter⸗Faß edlen Weins in den Wagen genommen und als das Faß leer⸗ ſetrunken war vor der Einfahrt in den Bahnhof Mann⸗ eim aus dem Zug geworfen. Das Faß fiel auf eine Weiche, über die in den nächſten Minuten ein nach Frank⸗ furt gehender Perſonenzug hätte fahren müſſen. Ein Lokomotivführer bemerkte noch das Faß und nahm es mit. Der Vorſitzende wurde nun vom Schöffengericht, das ihn für den Täter hielt, zu 50 Mark Geldſtrafe verurteilt.. 3 () Sandhofen, 15. Nov. Die letzte Bürgeraus⸗ ſchußſitzung hatte ſich mit der Einführung des Leichen⸗ hallenzwanges zu befaſſen. Während nun der Ausſchuß einmütig die Einführung befürwortete, war der Ge⸗ meinderat anderer Anſicht und lehnte die ee des Leichenhallenzwanges mit 3 Stimmen ab. Daro entſtand großer und begreiflicher Unmut in den Reihen des Bürgerausſchuſſes und die Mitglieder verließen ein⸗ mütig den Saal und ſtreikten. So mußte die Sitzung geſchloſſen werden und der weitere Punkt der Tagesord⸗ nung kam nicht zur Verhandlung. () Sandhofen, 15. Nov. Zu dem Unfall auf der Nebeneiſenbahn Rheinau Brühl wird amtlich mitge⸗ teilt, daß der Wegübergang, der ohne Schrankenbedie⸗ nung iſt, auf beiden Seiten mit Warnungstafeln ver⸗ ſehen iſt und beleuchtet war. Der Fuhrmann iſt nach der amtlichen Darſtellung nur leicht verletzt. Von den Inſaſſen und dem Perſonal des Zuges kam niemand zu Schaden. Bei der Annäherung an den Uebergang ſoll die Lokomotivglocke nach Vorſchrift in Tätigkeit ge⸗ weſen ſein. 5 (Schwetzingen, 15. Nov An dem ſchrankenloſen Uebergang der Bahn von Brühl nach Rheinau(Land⸗ lbe! r* 8 e den—Rbeinau) ereiane ch ein folgen⸗ (J Vom Schwarzwald, 15 Nov. Ein ſeltenes Jubiläum, auf das wir ſchon früher verwieſen, konnte die Familie Th. Kirner auf dem Doldenhof feiern. Der Hof exiſtiert nun 300 Jahre, vielleicht ſogar weit länget, Das jetzige Gebäude Dolden hof trägt die Jahreszahl 1012 und ſeitdem ſind die Kirner auf dem Hof angeſeſſen. Das Anweſen gehört heute zu den muſtergültigen Hofgütern unſeres Schwarzwaldes. 1 (Villingen, 15. Nov. Bei der geſtern erfolgten Bürgermeiſterwahl wurde Regierungsaſſeſſor Lehmann aus Kehl, auf deſſen Wahl ſich bekanntlich in einer Vorbe⸗ ſprechung ſämtliche Parteien geeinigt hatten, einſtimmig zum Bürgermeiſter gewählt. 5 (Offenburg, 15. Nov. Die Vereinigung bad. Apotheker hielt letzter Tage eine aus dem ganzen, Lande beſuchte Landesverſammlung ab, auf welcher Berufs⸗ un Fachfragen, ſowie die neue beſprochen wurden. Letzte Nachrichten. Berlin, 15. Nov. In der heutigen Sitzung des Bundesrates wurden die Etats für 1913 der Reichs⸗Poſt⸗ und Telegraphenverwaltung, der Reichsjuſtizverwaltung, des Reichskanzlers und der Reichskanzlei, des Auswär⸗ tigen Amts, des Reichsamts des Innern und der Ver waltung der kaiſerlichen Marine, ſowie der Nachtrags⸗ etat für Kiautſchou für 1912 genehmigt. * Berlin, 15. Nov. Das„Neue Wiener Tagblatt“ macht bei Beſprechung angeblicher Aeußerungen des ſer⸗ biſchen Geſandten in Berlin Angaben über eine Untere redung des ruſſiſchen Botſchafters mit dem Staatsſekretär des Auswärtigen Amtes, bei der die Anſprüche bezüglich Albaniens beſprochen worden ſein ſollen. Wie wir er⸗ fahren, hat eine ſolche Unterredung überhaupt nicht gefunden. f 5 * Berlin, 15. Nov. Der König von Schweden, 7 2 der heute früh um 7½ Uhr hier eingetrof * Lübeck, 15. Nov. l geſtern den 21jährigen Leichtmatroſen andherr⸗Stettin, der am 23. September auf der Chauſſee Lübeck⸗Trave münde den Kaufmann Fiſcher ermordet * Liverpool, 15. Nov. iſt auf See in der Nähe der iriſchen Küſte geſunken. Von der Beſatzung ſind 7 Perſonen ertrunken; 3 wurden ge rettet. * Stockholm, 15. Nov. Wie„Dagens Nyheter“ meldet, hat die ſchwediſche Akademie Gerhard Haupk⸗ 1 mann für den Literatur⸗Nobelpreis auserſehen. * Budapeſt, 15. Nov. öſterreichiſchen Delegation nahm geſtern das Heeresordk narium an. Im Laufe der Debatte konſtatierte der Kriegs miniſter, daß Oeſterreich⸗Ungarn bisher gar keine mili⸗ täriſchen Vorbereitungen getroffen habe und daß in Oeſter⸗ reich⸗Ungarn allgemein Friedensliebe vorhanden ſei, da aber unter allen Umſtänden, wenn wirklich ernſte Momente 1 eintreten ſollten, der gute traditionelle Geiſt und das Pflichtbewußtſein in der öſterreichiſchen tonte, ſolange die Balkanſtaaten für ihre Freiheit käme ten, könnten ſie der Sympathie der Tſchechen ſicher. aber gegen berechtigte vitale Intereſſen der Monarch wollten ſich die Tschechen nicht ſtellen. Graf Czern er klärte, die Monarchie könne eine Aufteilung und einen ſerbiſchen Kriegshafen nicht zulaſſen. Der 13 1 g niſter des Aeußern verfolge die richtige Tendenz, Serbi zum Freunde zu machen und eine Handelspolitik 5 1 maugurieren, die Serbien in ein dauerndes Freundſcha verhältnis zur Monarchie bringe. ſüdflaviſchen Politik müſſe jedoch gebrochen werden. En Rumäne betonte, das rumäniſche Volk würde, wenn 5 den Waffen gegriffen werde, in den Krieg ziehen, oh nach dem Grunde des Krieges zu fragen.— Der Keuner Erwartungsvoll ſaß Hans am Tiſche.— Die Suppe, die er ſonſt ſo lobt, Sie wollt' zuletzt ihm nie recht munden, Da Mutter„Neues“ hat erprobt. Und nun bekommt er ſeinen Teller Er koſtet— und er ruft erfreut: „Ah, endlich wieder Maggi's Suppen! Wie gut ſchmeckt doch die Suppe heut'!“ 300 Scherzfragen in der Weſtentaſche. 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Nov. 1 ö (Ernte⸗ und Dankfeſt.)(25. Sonntag n. Pfing ½10 Uhr Hauptgottesdienſt ½8 Uhr: Frühmeſſe dien 4 ½10 Uhr: Hauptgottes 1 Uhr Chriſtenlehre: ½2 Uhr Roſenkranz ½1 Uhr Kinder⸗Gottesdienſt 1 Uhr Chriſtenlehre. Donnerstag, 21. November. ½8 Uhr Abendgottes dienſt. Reichs verſicherungsordnung 0 ſtatt fen war, i um 11,09 Uhr nach Stockholm weitergereiſt. N Das Schwurgericht verurteilt! hat, zum Tode, 4 Der Küſtenfahrer„Cillah 1 Der Heeresausſchuß den Armee ſich 25* tätigen werden. Ein böhmiſch⸗nationaler Delegierker f 1 Albanien? Mit der bisherigg l Der 4 n„ u 23 0 den kann , 5 Splalpian 1 a“ 24. Nov.(erhshte Preise) 11% — end. ten Preis würdig im Einkauf! Kräftig im Geschmack! Sparsam im Gebrauch! „ eee ee eee e eee eee ee ee eee eee eee ee ee eee Sennseesnsesesee Das sind die Haupteigen- schaften des„ HKornfranck i 6 OFEN brennen den ganzen Viinber ohne Unterbrechung unüberbroſſen sparsam ESCH HANNHE IN Sigmund oppenheimer Eisenhandlung 2 3 Ffeſwilſige Feuerwehr Seckenheim. 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Mts. ends 8 Uhr einen keſkaffer mit Dienſtbotenauszrichuung und Cheateraufführung m„Zähringer Hof“ zu veranſtalten. 1 le Mitglieger des Vereins werden zu recht zahl⸗ nichem Beſuch hofl. eingeladen und ſind Karten bei kran Hauer und durch unſere Sammlerinnen zum Preis on 80 Pfg. zu haben. i 8 Die 1. Präfidentin A. Stadelberger. 2 — Aim Ffſelch geckeuhein 1898(E. U.) bunte nnzug; den 17. ds. Mts., nachmittags kt 3 Uhr 1 Training fämlücher Mannſchaften. Der 1. Spielführer. ente Kegelabend 1 Der Vorſtand and. A u. Verkauf von Liegenſchaſten ktmittelung von Hypotheken mung Carl Arnold, Seckenheim, Hammfr. L. um eine 2. Ferie Bekanntmachung. Diejenigen Nutznießer von Almendgrundſtücken und Pächter von Gemeindegrundſtücken, auf welchem ſich Bäume befinden, werden hiermit aufgefordert, dieſelben bis ſpäte⸗ ſtens 1. Dezember ds. Js. einzubinden, anſonſt dies durch die Gemeinde auf Koſten der Säumigen veronlaßt wird. Seckenheim, den 15. November 1912. Bürgermeisteramt: Ratſchreiber Volz. Koch. Bekanntmachung. Das 4. Quartal Umlage und der Waſſerzins für 1912 ſind bereits fällig geweſen und werden die Rückſtändigen an Zahlung erinnert widrigenfalls nach fruchtloſem Ablauf die Mahnung erfolgen muß. Seckenheim, den 14. November 1912. Die Gemeindeverrechnung Sichler. Sammel⸗Anzeiger. Uur für Mitglieder der Landw. Ein⸗ u. Rerkaufsgenoſſeuſch Bekanntmachung. Sterbefälle von Mitgliedern ſind von den Ange⸗ hörigen bei dem Vorſtand anzumelden. Seckenheim, den 16. November 1912. Der Voſtand. Auf den Eichwäldchen eine Mickgabel gefunden worden, abzuholen bei Jakab Kloss Friedrichſtr. Nur nach dem Gehör und ohne Notenkenntnisse erlernen Sie das Klavier- oder Violinspiel in kürzester Zeit Sämtliche lhnen bekannte Lieder, Tänze, Märsche etc. etc., die Sie singen oder pfeifen können, spielen Sie sofort auf dem Klavier oder der Violine mit voller harmo- nischer Begleitung. Nicht zu ver wech- seln mit sog. Tastenschriften, Notenstreifen etc etc. Nur einmalige Anschaffung. 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