Seckenheimer Anzeiger, Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. 1. Blatt. Die heutige Hummer umfasst 8 Seiten. 8. Zur Balkanfrage. Krieg oder Frieden? f Langſam, langſam geht es vorwärts mit den Ver⸗ handlungen im Londoner St. James Palaſt. Hat man einmal an einem Tag ein paar Stunden beraten, die gegen⸗ ſeitigen Forderungen feſtgeſtellt, ſo geht es ſchon nicht mehr weiter. Man vertagt ſich um neue Informationen von der betreffenden Regierung einzuholen. Darüber gehen dann wieder ein paar Tage ins Land, man kommt wieder zuſammen,— um ſich wieder zu vertagen? Faſt ſcheint es ſo! Die Verhandlungen am Mittwoch bedeuten indeſſen inſofern einen Fortſchritt, als die Türken Vorſchläge machten, auf deren Baſis eine Einigung durchaus mög⸗ lich ſchien. Sie waren bereit, das Vilajet Adrianopel abzutreten, ſchienen außerdem Mazedonien aufzugeben, beſtanden aber auf dem Beſitz der Stadt Adrianopel und der Inſeln, die am Eingang der Dardanellen liegen. Dieſer Standpunkt der Türkei iſt durchaus gerechtfertigt. Es wäre Wahnſinn, eine Feſtung abzutreten, die noch nicht erobert iſt, eine Feſtung außerdem, die für die Türken nicht allein von ganz beſonderer militäriſcher Bedeutung iſt, ſondern an die ſich auch viele Erinnerungen an die ruhmreiche Vergangenheit des Osmanentumes knüpfen. War doch die alte„Hadrians⸗Stadt“ der Platz, der zuerſt auf europäiſchem Boden in die Hände der Os— manli kam und von dem aus es ihnen gelang, das grüne Banner des Propheten auch auf den Zinnen Konſtanti⸗ nopels aufzupflanzen. Hier, in Adrianopel, ſind die Grä⸗ ber der alten Sultane, hier wurde auch ſchon mehr als einmal um das Schickſal der europäiſchen Türkei gekämpft. Ruſſen und Bulgaren ſind bis hierher ſchon verſchiedent⸗ lich ſiegreich vorgedrungen, aber ſtets hat ſich die Stadt als feſtes Bollwerk erwieſen und als ſicherſte Deckung für die Hauptſtadt. 5 Von dieſem Geſichtspunkte aus behandelt, iſt es ver⸗ ſtändlich, wenn die Türken alles dare ſetzen, dieſen Platz ſich zu erhalten. Man kann es aach begreifen, wenn ſogar den alten Kiamil⸗Paſcha, den türkiſchen Miniſter⸗ präſidenten, ſeine orientaliſche Ruhe verläßt, wenn man zu ihm von der Abtretung dieſer Grenzfeſte ſpricht. Von der Löſung der Adrianopeler Frage hängt in erſter Linie das Schickſal des Friedens ab. Alle anderen Fragen treten in Vergleich hierzu zurück. Daß Albanien ein ſelbſtändiger Staat, d. h. autonom wird iſt dank dem Wirken der Botſchafterkonferenz ſicher. Zu der Frage der Dardanellen⸗Inſeln aber dürfen die Türken wahr⸗ ſcheinlich auf die Unterſtützung der Großmächte rechnen, die wohl ſchwerlich geneigt ſind, die Griechen am Bos⸗ nr Der Weg des Verderbens. Roman von C. Bach. (Fortſetzung.) Mit gegenſeitigem Erſtaunen— Ferdinand verſtand es zu heucheln— ſtanden ſich die beiden jungen Män⸗ ner gegenüber, bis Herbert, nicht ſehr angenehm von den Begegnis berührt, mit etwas erzwungenem Lachen rief:„Was führt denn Dich um alle Welt zu ſo ſon⸗ derbarer Zeit auf unſere Straße? Biſt Du's oder iſt's Dein Geiſt? Denn wahrhaſtig, eher hätt' ich des Him⸗ mels Einfall erwartet, ehe ich geglaubt, Dich hier zu treffen.“ „Ich bin mit dem letzten Zuge angekommen,“ ent⸗ gegnete Ferdinand gleichmütig,„habe mich im Bahn⸗ hofs⸗Reſtaurant ein wenig aufgehalten und bin jetzt, die ſchöne Sommernacht genießend, langſam nach dem Dorfe geſchlendert, um im Gaſthofe über Nacht zu blei⸗ ben, da es mir doch zu ſpät geworden wäre, Deine Gaſtfreundſchaft zu beanſpruchen. Aber in des Teufels Namen, was führt Dich denn hierher in ſpäter Nacht? Willſt Du irgend etwas inſpizieren, oder—“ „Ich reiſe nach Haus,“ entgegnete Herbert ein wenig haſtſg,„haleſt Du uns einen Beſuch zugedacht, oder wollteſt Du mich in Geſchäften ſprechen? Wenn es Dir recht iſt, ſo begleite mich, wir plaudern dann zuſam⸗ men, die Zeit drängt, wenn ich den Nachtzug nicht ver⸗ ſäumen will.“ 0„Das kommt mir wie gerufen,“ meinte Ferdinand im munteren Tone,„dann können wir zuſammen fah⸗ ren, denn was ich mit Dir beſprechen wollte, können wir hier erledigen.“ Herbert eilte weiter, Ferdinand hielt von Zeit zu Zeit im raſchen Gehen inne, indem er im Eifer des Ge⸗ ſprächs ſeine Hand auf den Arm Herberts legte und ſo dieſen gewiſſermaßen zwang, auch ſtille zu ſtehen. „Und unter welchen Bedingungen würdeſt Du, Her⸗ . mir bleiben, im Fall der Kauf zum Abſchluß licht ane Ferdinand plötzlich, nachdem er ſeine Ab⸗ 9 zu erwerben. ausgeſprochen batte „ 56) Ibvesheimer Anzeiger, 0 porus allzumächtig werden zu laſſen. längſt bekannt. D Hmisblait der Bürgermeisfterämter Seckenheim, Huesheim, Neckarhausen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Es bleibt alſo nur Adrianopel und das können die Türken fur behauv⸗ ten, wenn ſie entſchloſſen ſind, und ſich kräftig genug füh⸗ len, ev. wiederum zu den Waffen zu greifen, nicht aber ſich auf den Beiſtand der Großmächte zu verlaſſen.— dann wären ſie jedenfalls verlaſſen. Das geht ſchon aus dem Gegenſatz der Mächte unter ſich hervor. Freilich auf der Botſchafterzuſammenkunft hat man ſich ſchnell geeinigt, man wird auch über die noch offenen Fragen wahr⸗ ſcheinlich bald ins Reine kommen. Daß aber Gegenſäthe beſtehen, daß insbeſondere Rußland, wo ſich ihm Ge⸗ legenheit bietet, die Türkei zu ſchwächen ſucht, um mehr und mehr Macht am Bosporus zu- bekommen, das iſt Das iſt auch der einzige Grund der bis herigen ruſſiſchen Bulgarenfreundlichkeit. Nachdem man nun damit offenbar nicht recht auf die Koſten gekommen iſt, macht man in Petersburg eine offenſichtliche Schwen⸗ kung nach der rumäniſchen Seite hin. Rumänien hal bisher immer feſt zum Dreibunde geſtanden— eine Frucht des Wirkens Kiderlen-Wächters!— nun kommt die Mel⸗ dung Rußland wolle Rumäniens Forderung einer Ver— gütung an Landbeſitz unterſtützen, doch offenbar nur in der Abſicht, Rumänien vom Dreibund for zudrängen, um gegen Oeſterreich, und damit gegen den Dreibund freiere Hand zu bekomen. Denn die Dreibundmächte haben ein lebhaftes Intereſſe an einer lebensfähigen Türkei und ſie wären die erſten, die dem ruſſiſchen Bären auf die Tatzen klopfen, wenn er allzu gierig nach dem türkiſchen Honig greifen wollte. Dr. M. **** Unter den neueſten Nachrichten über den Staud der Friedensverhandlungen iſt eine Aeußerung der offiziel— len Londoner„Times“ beſonders bemerkenswert. Das Blatt warnt vor einem neuen Kampf, bei dem kein Teil etwas gewinnen könne, rät den Verbündeten und den Türken zum Entgegenkommen. Sagt mit Bezug auf Oeſterreich und Rußland weiter: Weun die Serben er halten, was Europa, einſchließlich Oeſterreich-Ungarn, ihnen zubilligt, ſo wird dieſes Ergebnis weſentlich der Unterſtützung der ruſſiſchen Diplomatie zu danken ſein. Wenn andererſeits die Autonomie Albaniens errichtet iſt, wenn Serbien nicht den territorialen Beſitz eines adriatiſchen Hafens erhält, ſo wird das die Frucht öſter— reich-ungariſcher Staatskunſt ſein. Weiter wird gemeldet: * London, 2. Jan. Die Verſammlung der Bot⸗ ſchafter hat am Donnerstag im Auswärtigen Amt unter dem Vorſitz von Sir Edward Grey ihre Sitzungen wieder aufgenommen. Die türkiſchen Inſtrultionen. * Konſtantinopel, 3. Jan. Der Miniſterrat be⸗ ſchloß, den ottomaniſchen Bevollmächtigten neue In⸗ ſtruktionen zu übermitteln. Es heißt, die Pforte beſtehe noch immer auf dem Beſitz des Vilajets Adrianopel bis Herbert blickte auf, ſchien in ihm aufzutauchen, denn ſein bis dahin heite⸗ res Geſicht verfinſterte ſich merklich.„Unter keinen Be⸗ dingungen,“ entgegnete er feſt,„ich würde, im Fall Du Beſitzer des Gutes würdeſt, meine Stellung aufgeben und eine andere ſuchen.“ 0 „So, und aus welchem Grunde?“ meinte Ferdinand empfindlich, dem dieſe Antwort unerwartet, aber zweck⸗ entſprechend erſchien,„darf ich wiſſen, weshalb Du lie⸗ ber Deine Dienſte einem Fremden als einem Freunde weihen willſt?“ „Aus dem einfachen Grunde, weil die Abhängigkeit von Dir nicht nur mir, ſondern auch meiner Gattin un⸗ angenehm ſein dürfte,“ meinte Herbert einfach,„meinem jetzigen Chef gegenüber kann ſie dies nicht ſchmerzlich empfinden, da er erſtens faſt immer abweſend iſt und zweitens als alter Kavalier von echtem Schrot und Korn es ſie niemals empfinden laſſen würde, daß ſie nur die Frau des Verwalters iſt. Du brauchſt mir das nicht übel nehmen, Ferdinand; denn Dein eigenes Zart⸗ gefühl müßte es Dir erklärlich machen, daß es bei wei⸗ tem ſchwieriger iſt, einem Freunde dienſtbar zu ſein, als einem Fremden, von dem wir keine Rückſichten bean⸗ ſpruchen dürfen. Das aber braucht Dich nicht zu hin⸗ dern, das Gut zu kaufen. Du findeſt einen Verwalter, der Dich mit ſeinen landwirtſchaftlichen Kenntniſſen unter⸗ ſtützt, ich einen anderen Prinzipal.“ Eine Weile ſchritten ſie ſchweigend vorwärts; ſie hatten den Wald durchſchritten und in einiger Entfer⸗ nung lag der Hohlweg, den ſie paſſieren mußten, um die Landſtraße zu erreichen. Ferdinand brach zuerſt das peinliche „Der Haß Deiner Frau gegen mich muß doch einen Grund haben,“ meinte er herb,„kennſt Du ihn?“ „Ich wiederhole Dir, daß Dich Käthchen nicht haßt; das Gefühl iſt ihrem frommen Herzen ganz fremd, und Schweigen. ich meine,, ſie wäre Dir bei Deinem Beſuche bei uns mit Freundlichkeit entgegengekommen. Du ſcheinſt aber iemlich anſpruchsvoll zu ſein,“ ſcherzte er. Ferdinand blieb ſtehen; ſeine Hand legte ſich feſ auf Herberts Arm, ſeine Augen hefteten ſich auf das ragende Geſicht des Freundes, der nur ungern ſeinen eckarhausel Zeitung, 1913. Wege zum Frieden befinden, ein unangenehmer Gedanke Edinger Zeitung. R Inſerftionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pf. i die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. —————— v 13. Jah Kantt und ſtimme einer Grenzverichtigung zu, den Charakter von Gebietsabtretungen trage. Die Pforte beſtehe weiter auf dem Beſitz der Inſeln des Archipels und willige ein, die Entſcheidung der Mächte betreffend Kreta und die Gebiete weſtlich des Adrianopeler Vilajets gemäß den allgemeinen Intereſſen anzunehmen. Eine maßgebende Perſönlichkeit im Miniſterium des Aeußern erklärte, daß die Verhandlungen ſich auf dem beſten ohne daß man irgend eine beſtimmte Erklärung abgeben könne. Alle türkiſchen Abendblätter legen großen Optimismus an den Tag und glauben, daß der Frieden binnen zehn Tagen gewiß ge⸗ ſchloſſen ſein werde. e 5*. Poolitiſche Rundſchau. a Deutſches Reich. * Aus Berlin wird gemeldet: Die Finanzminiſter von Bayern, Württemberg, Sachſen, Baden und Heſſen, die zu den Samstag beginnenden Beratungen über die Geſtaltung eines Beſitzſteuergeſetzes hierher gekommen ſind, haben bereits Freitag abend eine Vor⸗ beſprechung abgehalten.— Im Reichsamt des Innern findet eine Konferenz über ein Reichstheatergeſetz ſtatt, an der auf Berufung der Regierung hin auch zwei Re⸗ giſſeure teilnehmen. g v. Kiderlen⸗Wächter in engliſcher Beleuchtung. Ein ſehr bemerkenswertes Urteil fällt die Londoner St. James Gazette über den verſtorbenen Staatsſekretär des Aeußeren. Nach einem Hinweis auf die Amtszeit des Verſtorbenen, während der die politiſche Lage äußerſt zweifelhaft und bewegt war, fährt das Blatt fork: Es iſt angezeigt, ſich zu erinnern, daß es Nächte im Auguſt vorigen Jahres gab, wo die deutſche Schlacht⸗ flotte zur See unter Dampf klar zum Gefecht war und engliſche Zerſtörer mitten in der Nordſee nach ihr taſte⸗ ten. So kritiſch war die Lage, in der eine übereilte Rede oder eine herausfordernde Depeſche von der einen oder andern Seite plötzlich unermeßliches Unheil hätle hereinbringen können. Es gereicht ſehr zum Ruhme des Herrn v. Kiderlen wie Sir Edward Greys, daß die Lage in einer Weiſe behandelt wurde, daß die Ge⸗ fahrwolke vorüberzog und eine Verſtändigung im Wege ſcharfen Handelns ſtatt des Krieges erzielt wurde. Und für Herrn v. Kiderlen war die Aufgabe umſo ſchwieriger, weil die Kriſe verſchärft worden war durch ein Vorgehen, für das er nicht perſönlich verantwortlich war. Es iß⸗ heute bekannt, daß die Sendung des„Panther“ nach Agadir, die die Haupturſache des Zerwürfniſſes mit Frankreich war, gegen ſeinen Rat beſchloſſen wurde, und wir glauben auch, daß die neuerliche Vermehrung der deutſchen Flotte der Regierung durch den Druck des Admirals v. Tirpitz und der Admiralität und gegen 8 r„— AA P Schritt hemmte, da die Zeit drangte.„Haſt Du— ſe oſſen gegen mich— Deiner Gattin ein Geheimnis an⸗ vertraut? Aus einigen ihrer Aeußerungen ſchien es her⸗ vorzugehen,“ meinte er dringend und ſeine Hand preßte ſich feſter um Herberts Arm. Unwillig verſuchte ſich der junge Mann von Ferdinand los zu machen.„Was ſol! die Frage?“ entgegnete er verſtimmt;„Du weißt, ich halte ſtets mein Wort, ſelbſt wenn es mir ſchwer wird; übrigens,“ ſetzte er bitter hinzu,„wäre Käthchen wohl die allerletzte geweſen, der ich ein Herz und Seele be⸗ laſtendes Geheimnis anvertraut hätte; es iſt mir unan⸗ genehm genug, daß Du mir die zweifelhafte Ehre Dei⸗ nes Vertrauens geſchenkt; laſſen wir dies Thema,— es kann Dir kaum unangenehmer ſein als mir. Willft Du weiter gehen oder nicht?“ wandte er ſich heftig an Ferdinand, der wie in tiefes Sinnen verſenkt daſtand, „ich habe nicht länger Zeit, hier zu ſtehen!“ Und ohne die Antwort abzuwarten, ſchritt er vor⸗ wärts; kurz vor dem Hohlwege holte Ferdinand ihn ein; Herbert ſchritt weiter, ohne ihn zu beachten, und erſt, als der junge Mann von neuem in höhniſchem Ton begann:„Und Du haſt doch geplaudert und mich verraten, Deine Frau hat es mir ſelbſt geſagt,“ da drehte ſich Herbert erzürnt um und eiſig und kalt ent⸗ gegnete er:„Du lügſt! Ich habe nie mit meiner Gattin über jene abſcheulichen Geſtändniſſe, die ich, wie mir ſcheint, zu harmlos aufgefaßt habe, geſprochen, und folglich kann meine Frau Die ängſtigende Aeußerungen nicht getan haben.“ N „Mich beängſtigende,“ brauſte Ferdinand auf, 1 glaubſt Du wohl an meine Schuld, wärſt vielleicht „0 im ſtande, mich zu verraten? Herbert— nimm Dich in acht!“ „Vor Dir?“ rief Herbert verächtlich.„Ich glaube, Du haſt wohl nicht das Recht, zu drohen. Dein ſchuld⸗ beladenes Gewiſſen ſollte Dich Demut lehren; denn wie mir ſcheint, beruhen Deine damaligen ſchwerwiegenden Worte auf Wahrheit und der Arm der Gerechtigkeit müßte Tich treffen. Danke es Gott, daß ich noch zweifle an Deiner Schuld: denn ſonſt—“ gegenüber derlei Dich be⸗ ——— ä— den Wunſch des uAswärtigen Amtes aufgezwungen worden iſt. f f Der Nachfolger Kiderlen⸗Wächters iſt immer noch nicht bekannt. Die verſchiedenſten Ver⸗ mutungen werden angeſtellt. Sicher iſt aber vorläufig nur eines, nämlich, daß in kürzeſter Zeit ein neuer Herr ins Auswärtige Amt einziehen wird. Als Kandi⸗ daten werden neuerdings auch genannt der deutſche Botſchafter in Rom, Herr v. Jagow und der preußiſche Geſandte in München, v. Treut⸗ ler, dem man beſonders in den Kreiſen des Bundesrats große Ausſichten zuſchreibt. N. ö * Kein Friede bei den Saar⸗Vergleuten. Auf der Grube Velſen ſind am Freitag von den 460 Berg⸗ leuten der Frühſchicht 300 nicht eingefahren. Die Arbeitsniederlegung iſt auf das Verhalten der Sicherheits⸗ männer dieſer Grube zurückzuführen. Dieſe hatten am 18. v. Mts. für die ganze Belegſchaft und ſich ſelbſt ge⸗ kündigt. Die Kündigung für ſie ſelbſt war angenommen, für die übrige Belegſchaft aber als rechtsungültig zurück⸗ 3 1 858 worden. Bei der Anfahrt am Donnerstag zur Mittagsſchicht wurde den Sicherheitsmännern geſagt, daß ſie nicht anfahren könnten, bevor ihre Kündigung zurück⸗ gezogen ſei. Sie verweigerten die Zurücknahme auf Grund einer angeblichen Zuſage, die der Vorſitzende der Berg⸗ werksdirektion dem Abgeordneten Giesberts gegeben hätte. „ Oeſterreich⸗ Ungarn. e V Budapeſt, 2. Jan. Zwiſchen dem Präſidenten des Abgeordnetenhauſes, Grafen Tisza, und dem oppo⸗ ſitionellen Abgeordneten Graf Michael Karolyi fand heute ein Säbelduell unter ſchweren Beding⸗ ungen ſtatt. Es wurden 32 Gänge gefochten. Das Duell dauerte eine Stunde. Graf Karolyi erhielt mehrere Riß⸗ wunden. Graf Tisza einen flachen Hieb auf die Hand. Die Gegner ſchieden unverſöhnt. 5 5 Spanien. In Spanien haben die Konſervativen eine Nieder⸗ lage erlitten, was den ſchon gemeldeten Rücktritt Mau⸗ ras von der Leitung der konſervativen Partei zur Folge hatte. Hieraus und aus der Mandatsniederlegung zahl⸗ reicher konſervativen Abgeordneten und Senatoren ſchien ſich eine ernſte Kriſe zu ergeben. Wie indeſſen aus fol⸗ genden Telegrammen hervorgeht iſt der König mit der Politik des liberalen Miniſteriums Romanones einver- ſtanden. Madrid, 2. Jan. Der König, der den Vorſitz im Miniſterrat führte, wiederholte nach anerkennenden Worten für Maura dem Kabinett die Verſicherung ſeines Vertrauens. Graf Romanones erklärte, daß der Rück⸗ tritt Mauras die Intereſſen der Monarchie ſchwer beein⸗ trächtige.„ 4 re. 1 he, 3. Jan. Hofe.) Wie der Hofbericht mitteilt, mußte der Großherzog wegen eines Influenzaanfalles den Neujahrsempfängen fern bleiben. Die Großherzogin empfing am Neujahrstag nach dem Beſuch des Gottesdienſtes in der Schloßkirche die Damen und Herren des Hofſtaates und der Hofſtaaten der anderen Fürſtlichkeiten, darnach die Mitglieder des Staatsminiſteriums, den Präſidenten des evangeliſchen Oberkirchenrats und den Präkaten Schmitthenner, ferner die aktiven Generale der Garniſon und ſonſtige höhere Staatsbeamte.. 8 0 Karlsruhe, 3. Jan.(Amtliches.) Sekretariats⸗ vorſteher Fr. Kuhn bei der Univerſität Heidelberg wurde unter Verleihung des Titels Oberverwaltungsſekretär und chenſteuerkaſſe unter Verleihung des Titels Oberfinanz⸗ ſekretär etatsmäßig angeſtellt, ebenſo die Reallehrer Dr. Leonhardt am Realgymnasium Weinheim, Jägle und Meßmer an der Realſchule Ueberlingen, Seeber am Lehrerſeminar Meersburg, Knecht und Mölbert an der Realſchule in Lörrach, Riemensperger an der Realſchule in Müllheim und Bär am Gymnaſium in Konſtanz, ferner die Muſiklehrer Fr. Mack am Realgymnaſium in Mann⸗ heim und Zureich am Lehrerſeminar II in Karlsruhe.— Unterlehrer Deppich in Neuſtadt wurde zum Hauptlehrer an der gewerblichen Fortbildungsſchule in Adelsheim und Kuß in Karlsruhe zum Hauptlehrer an der gewerblichen Fortbildungsſchule in Endingen e nannt.— Unterlehrer Kiefer an der Gewerbeſchule in Bruchſal wurde zum Haupt⸗ lehrer an der gewerblichen Fortbildungsſchule in Wehr ernannt.— Eiſenbahnſekretär Sedelmaun in Baſel wurde nach Karlsruhe verſetzt. Juſtizaktuar Biſchler beim No⸗ kariat Emmendingen wurde zum Notariat Offenburg und Juſtizaktuar Thoma bei letzterer Behörde zum Notariat Emmendingen, Juſtizaktuar Deck beim Notariat Zell i. W. zum Notariat Freiburg 4—7 verſetzt.— Ferner gericht Durlach zu den Notariaten Durlach II und III und die Juſtizaktuare Brunk bei dieſen Notariaten zum Amtsgericht Durlach, Ott beim Notariat Kirchzarten zum Amtsgericht Durlach, Heck beim Amtsgericht Wolfach zum Notariat dortſelbſt und Armbruſter bei letzterer Behörde zum Amtsgericht Wolfach.— Oberreviſor Keller wurde von der Zentralverwaltung zur Güterverwaltung Karls⸗ ruhe verſetzt. (Karlsruhe, 3. Jan.(Eiſenbahneinnahmen.) Nach den für die badiſchen Staatseiſenbahnen bis Ende November 1912 vorliegenden Zahlen wird für die elf⸗ m Periode 1912 der Ueberſchuß der Verkehrsein⸗ nahmen gegenüber dem gleichen Zeitabſchnitt des Vor⸗ jahres auf 4,52 Millionen Mark geſchätzt und zwar 108,14 gegen 103,62 Millionen Mark. An gedeckten und insbeſondere an offenen Güterwagen beſtand im rbſt auch im Bereiche der badiſchen Bahnen großer angel, ſo daß im Oktober fortwährend, im November an mehr als der Hälfte der Tage Teildeckung angeordnet werden mußte. Immerhin war die Kalamität nicht der⸗ artig wie in der Pfalz, in Oberſchleſien und beſonders im Ruhrgebiet, wo eine viertägige Sperre der Güter⸗ den mußte. Karlsruhe, 3. Dez.(Miſſions⸗Sonntag.) Der 1 Oberkirchenrat macht darauf aufmerkſam, daß am 12. Januar der von der Generalſynode 1904 be⸗ . O. Link bei der allgemeinen katholiſchen r wurden verſetzt Juſtizſekretär Gg. Ziegler beim Amts⸗ annahme nach linksrheiniſchen Strecken durchgeführt wer⸗ ſchloſſene Werſſtons⸗Sonntag wieder zu begehen und da⸗ bei die Kollekte für die Miſſion in den deutſchen Schutz⸗ gebieten in allen Hauptgottesdienſten zu erheben iſt. Un⸗ ter angemeſſener Mitteilung an die Gemeinde ſind Feier und Kollekte am Sonntag vorher anzukündigen.— Nach einer weiteren Bekanntmachung des evangeliſchen Ober⸗ kirchenrats iſt der Entwurf eines neuen Kirchenbuches, der im Januar zur Verſendung gelangen wird, zur Be⸗ handlung gemäߧ 80 der Kirchenverfaſſung auf der Tagesordnung der nächſtjährigen Diözeſanſynoden zu ſetzen.— In dem Geſetzes⸗ und Verordnungsblatt für die Vereinigte evangeliſch⸗proteſtantiſche Kirche des Großher⸗ zogtums verweiſt der Oberkirchenrat auf die Weiſungen des Miniſteriums des Kultus und Unterrichts bezüg⸗ lich des Beſuchs der Kinder in kinematographiſchen Vor⸗ ſtellungen.. N Karlsruhe, 3. Jan.(Eiſenbahneinnahmen.) Nach den für die badiſchen Staatseiſenbahnen bis Ende November 1912 vorliegenden Zahlen wird für die 11⸗ monatige Periode 1912 der Ueberſchuß der Verkehrsein⸗ nahmen gegenüber dem gleichen Zeitabſchütt des Vor⸗ jahres auf 4,52 Millionen Mark geſchätzt und zwar 108,14 gegen 103,62 Millionen Mark. An gedeckten und ins⸗ beſondere an offenen Güterwagen beſtand im Herbſt auch im Bereiche der badiſchen Bahnen großer Mangel, ſo⸗ daß im Oktober fortwährend, im November an mehr als der Hälfte der Tage Teildeckung angeordnet werden mußte. Immerhin war die Kalamität nicht derartig wie in der Pfalz, in Oberſchleſien und beſonders im Ruhr⸗ gebiet, wo eine viertägige Sperre der Güterannahme nach linksrheiniſchen Strecken durchgeführt werden mußte. „) Karlsruhe, 3. Jan.(Konkurs.) Ueber das Vermögen des Apothekers Max Kremp in Bühlertal wurde das Konkursverfahren eröffnet. Rechtsanwalt Dr. Huber in Bühl iſt zum Konkursverwalter ernannt. Kon⸗ kursſorderungen ſind bis zum 24. Januar bei dem Ge⸗ richte anzumelden. Karlsruhe, 3. Jan.(Miniſterialerlaß.) Im Staatsanzeiger erfolgt die Bekanntgabe einer Staats⸗ miniſterialentſchließung, wonach eine Reihe von Gewäſ⸗ ſern, ſo Bodenſee, Rhein, Titiſee, Wutach, Kinzig, mehrere Zuflüſſe der Kinzig, Murg, Neckar und Zuflüſſe des Neckargebietes, dann Main und Tauber(ſoweit ſie badi⸗ ſches Gebiet berühren) im Sinne des Waſſergeſetzes vom 26. Juni 1899 öffentliche Gewäſſer ſind. 5 ) Karlsruhe, 3. Jan.(Hofrat Baſſermann bleibt als Intendant.) Der„Volksfreund“ teilt mit, daß der Intendant des Großh. Hoftheaters, Geh. Hofrat Baſ⸗ ſermann, deabſichtigte, mit Ablauf der Spielzeit aus ſeinem Amte aus Geſundheitsrückſichten auszuſcheiden. Wie uns zuverläſſig mitgeteilt wird, iſt dieſe Meldung nicht richtig. Geh. Hofrat Baſſermann hat ſich von ſeiner kürzlichen Erkrankung wieder vollſtändig erholt und die Geſchäfte in vollem Umfang wieder übernommen. (Karlsruhe, 3. Jan. Finanzminiſter Dr. Rhein⸗ boldt iſt geſtern zur Teilnahme an einer Beratung des Bundesrats nach Berlin abgereiſt. f () Mannheim, 3. Jan.(Eiſenbahnunfall.) Der D⸗Zug früh 7,20 Uhr ab Mannheim ſtieß an dem Ueber⸗ gang der Seideninduſtrie Neckarau auf ein Laſtfuhrwerk, das gerade die Geleiſe vaſſierte. Der Schrankenwärter wollte das Fuhrwerk noch vor dem Zug über das Geleis laſſen. Dieſes war aber nicht mehr möglich und die Loko⸗ motive erfaßte noch den Wagen und zertrimmerte ihn. Fuhrmann und Pferde kamen unverletzt davon. Die Ma⸗ ſchine erlitt Beſchädigungen. () Mannheim, 3. Jan.(Redaktionswechſel.) Re⸗ dakteur Hch. Förſter iſt aus der Redaktion des Mann⸗ heimer„Neuen Volksblattes“ ausgeſchieden. Neu iſt dort eingetreten Dr. Fr. Wetzel aus Heidelberg. () Mannheim, 3. Jan.(Sängerbundfeſt.) Wie wir ſchon mitteilten, iſt das vorläufige Programm für das an Pfingſten 1913 ſtattfindende 9. badiſche Sänger⸗ bundesfeſt aufgeſtellt. Unſeren früheren Mitteilungen wäre noch nachzutragen, daß am Samstag, 10. Mai nach⸗ mittag von 5 Uhr ab die Prüfung der am Wettſingen teilnehmenden Vereine beginnt. Für Samstag abend iſt eine geſellige Zuſammenkunft im Nibelungenſaal geplant. Bei dem am Pfingſtſonntag vorm. ſtattfindenden Feſt⸗ akt dürften gegen 70 Bundesvereine mit der Verleihung der goldenen Medaille ausgezeichnet werden. Im An⸗ ſchluß an die Wettgeſangskonzerte am Pfingſtſonntag vor⸗ und nachmittag beginnt die erſte Hauptprobe für das Feſtkonzert. Am Pfingſtmontag vormittag iſt die 2. Hauptprobe, um 11 Uhr beginnt das Konzert ſelbſt. Der Termin für die Anmeldungen zu dem Feſt läuft mit dem 15. März 1913 ab. () Baden⸗Baden, 3. Jan.(Fremdenfrequenz.) Im Jahre 1912 waren hier insgeſamt 76507 Fremde gegen 76 671 im Jahre 1911 anweſend. () Heidelberg, 3. Jan.(Verbrannt.) Das acht⸗ jährige taubſtumme Mädchen der Frau Anna Beck in Eppelheim war mit Auskörnen von dürren Bohnen be⸗ ſchäftigt. Dabei fingen die Schalen am Ofen Feuer und das Kind erlitt lebensgefährliche Brandwunden. (=) Wiesloch, 3. Jan.(Neujahrsſchießen.) In der Neujahrsnacht gerieten hier einige Burſchen in Streit, wobei der P. Wagner im Geſicht verletzt wurde und darauf einen Revolver zog und abfeuerte. Eine Kugel traf den J. Schweinfurth und verletzte ihn. () St. Blaſien, 3. Jan.(Entſprungen.) Aus dem hieſigen Gefängnis iſt ein Gefangener namens A. Mares aus Gratz entſprungen. Als der Gefangenenwärter M. beauftragte, mit ihm im Amtsgericht Holz zu holen, be⸗ nützte der Gefangene, ein gefährlicher Dieb und Ein⸗ brecher, die Gelegenheit, zu entfliehen. ö ( Kehl, 3. Jan.(Bei der Bürgermeiſterwahl) in Diersheim wurde dex ſeitherige Gemeindevorſteher Sänger, Mitglied der Erſten Kammer, wiedergewählt. () Friedrichsfeld, 3. Jan.(Verſuchte Vergiftung.) An einem Arbeiter einer hieſigen Fabrik wurde ein Ver⸗ giftungsverſuch verübt. Als der Arbeiter ſein Mittageſſen einnehmen wollte, fiel ihm der widerliche Geſchmack der Suppe auf. Er ſchüttete den Teller um und gewahrte darin Rattengift. Der Verdacht lenkt ſich auf einen Arbeitskollegen. Eine Unterſuchung iſt eingeleitet. () Emmendingen, 3. Jan.(Bei der 8 meiſterwahl) in Bleichheim wurde im 2. Wahlgang Ge meinderat Ph. Vetter mit 73 Stimmen gewählt.— () Waldshut, 3. Jan.(Vermißt.) Seit Mitte Dezember wird in Lembach der Farrenwärter Beg, Vater von 6 unmündigen Kindern, vermißt. Er wollte ſich nach Lausheim begeben, um etwa 200 Mark einzukaſſieren; ſeitdem iſt er verſchwunden. ( Pforzheim, 3. Jan.(Vergiftet.) Der hier wohnhafte Bijouteriefabrikant E. Haberſtroh, der an einer ſtarken Nervenzerrüttung litt, hat ſich in ſeinem Geſchäfts⸗ lokal mit Zyankalie vergiftet. N(9). Kouſtanz, 3. Jan.(Denkmalserrichtung.— Leichenhalle.) Nach dem Stadtratsbericht iſt die Errich⸗ tung eines Denkmals für Großherzog Friedrich J. in Ausſicht genommen.— Herr Dr. A. Bantlin, welcher bereits im Jahre 1905 für die Erſtellung einer Leichen⸗ halle 10,000 Mark der Stadt zur Verfügung ſtellte, hat dem Oberbürgermeiſter neuerdings weitere 10,000 Mark zugeſagt, ſofern mit dem Bau der Halle in dieſem Jahre begonnen wird. ( Konſtanz, 3. Jan.(Großfeuer.) In vorvergan⸗ gener Nacht brach in dem benachbarten Kreuzlingen in der dortigen Filiale der Zeltfabrik L. Stromeyer& Co. Konſtanz Großfeuer aus. Das Aſtöckige Fabrikgebäude, in dem hauptſächlich Säcke und Militärartikel für das Schweizer Militär angefertigt werden, brannte bis auf die Grundmauern nieder. Große Vorräte an fertigen Waren wurden ein Raub der Flammen. Die Maſchinen wurden ſämtlich unbrauchbar gemacht. Weitere Lager⸗ gebäude, ſowie die in einem andern Hauſe untergebrachten Büroräume konnten mit großer Mühe gerettet werden. Der Schaden iſt groß; um die etwa 150 Perſonen zäh⸗ lende Arbeiterſchaft weiter zu beſchäftigen, werden provi⸗ ſoriſche Fabrikationsräume geſchaffen werden. f (0 Tauberbiſchofsheim, 3. Jan.(Bei der Bürger⸗ meiſterwahl) in Königshofen wurde Stadtrat Roller mit 137 Stimmen gewählt. Der bisherige Bürgermeiſter Nek⸗ ermann erhielt 80 und Stadtrat Epp 49 Stimmen. Letzte Nachrichten. * Berlin, 3. Jan. Die Norddeutſche Allgemeine Zeitung teilt mit, daß der Miniſter der öffentlichen Arbeiten in einem Erlaß darauf hinweiſt, daß bei Ver⸗ dingungen beſtimmte Urſprungsordres und Bezugsquellen im allgemeinen nicht vorgeſchrieben werden dürfen. Da⸗ durch ſoll im Intereſſe der Verwaltung ſowie der Handel⸗ und Gewerbetreibenden ein möglichſtgroßer Kreis von Teilnehmern an den Submiſſionen ge⸗ ſchaffen werden. Der Erlaß regelt noch mehrfache anderweitige Erleichterungen der Submiſſionen Gottesdienst- Ordnung. der evang. Rirchengemeinde.] der kath. Kirchengemeinde. Sonntag, 5. Januar 1913. Sonntag nach Neujahr. 2. Sonntag n. Weihnachten. 1. e een 710 Uhr Hauptgottesdienſt. 9710 b„ 155 Uhr Kindergottesdienſt. 1 Uhr Chriſtenlehre. Uhr Chriſtenlehre. 1½2 Uhr Herz⸗Jeſu⸗Andacht. Donnerstag, 9. Jan. 1913.3 C Uhr Verſammlung der ½8 Uhr Abendgottesdienſt. Jungfrauen. Palast-Liohtspiele. Eine Sehenswürdigkeit für die nächsten vier Tage bildet das neue, ab heute begin- nende weltstäadtische Programm. Aus der Reihenfolge des reichhaltigen Spielplans sind ganz besonders zu er- wähnen das interessante Schauspiel„Das Geheimnis der Baronin von Steinthal“ genannt:„Die Katzen- baronin“, eine Familien-Tragödie aus dem modernen Leben, in drei Akten. In ein anderes Milieu führt uns ein hochdramatischer Kunstfim„Dle Hand des Schick- sals“, grosses Drama aus dem Leben einer verarmten Waise, ein Bild voll tiefer Moral in 2 Abteilungen. Interessante Naturaufnahmen und heitere Lachszenen, worunter der beliebte„Max Linder“ vertreten, vervoll- ständigen unseren Elite-Spielplan. Der heutigen Nummer unſeres Blattes liegt eine Sonderbeilage bei, für die wohl in weitem In⸗ tereſſe vorausgeſetz werden darf. Gibt es doch mehr bruch leidende, als gemeinhin angenommen wird. Das heilver⸗ fahren der Dr. med. Coleman ſchen Bruch-Heil⸗Anſtalten iſt ſeit Jahren erprobt und hat in vielen tauſenden Fällen bewährt wie zahlreiche Anerkennungen bewieſen. Die ge⸗ ſamten Dr. med. Coleman' ſchen Bruch⸗Heil⸗Anſtalten ſtehen unter Leitung praktiſcher Aerzte und verbürgen darum eine ſachkundige und ſorgfältige Behandlung. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann Seckenheim. Preussisch- Süddeut. (Kgl. Preussische) Klassen-LHofferie. Ziehung 1. Klasse 13. und 14. Januar 1913. Amtlicher Preis der Lose 7 45 72 7 M. 5.— M. 10.— M. 20.— M. 40.— Für alle 5 Klassen M. 25.—, M. 50.—, M. 100.—, M. 200.—. Liste per Drucksache 5 Klassen 60 Pfg. 5„ Brief 5„ M. 1.— Grossh. Bad. Lotterie-Einnehmer F. Schlile Mannheim P 3, 3. Türn⸗Jerein Bauptſtraße 55 geckenheim E. V. Schöne 5 Heute Abend /9 Uhr 4. jmmerwo nun 85 1 0 b E mit Zinner. 0, Pro Klasse der Geſangsabteilung. Manſarde, nebſt Garten⸗ Um puͤnktliches und voll-] anteil per 1. April zu zähliges Erſcheinen bittet vermieten. Die Leitung der Ebenſo zwei Zimmer Geſangsahteilung. 5 90 per ſofort an 2 i ruhige Leute. 4 Zimmer Ein gebrauchter a oder und Küche ſofort ſpäter zu vermieten Mehlkasten enban Tuiſenſtraße ſteht zu. verkaufen 4 , Hildaßraße 76. „Damen-Nonfektion 5 besinnt Montag. den 6. Januar. vormittags 8 Uhr Wir machen ausdrücklich darauf aufmerksam, daß es sich bei diesem Ausverkauf um eine augerordentlich groge Preis- ermägigung handelt, die jede Saison nur einmal stattfindet. — Bekanntmachung. Bei der am Freitag, den 3. Januar 1913, ſtatt⸗ fundenen Bürgerausſchußwahl der 3. Klaſſe wurden fol⸗ gende Herren für eine Amtsdauer von drei Jahren gewählt: N Schweizer Emil, Gärtner Neubauer Adam, Former Lehmann Karl, Brauer Frey Karl, Zuſchneider Riegler Georg Konrad, Maurer Stahl Jakob, Töpfer Winkler Stefan, Straßenwart Schreck Georg, Franz S., Former Tranſier Jakob, Jakob S., Magazinarbeiter 10. Meyer Georg, Arbeiter „Rudolph Johann Georg, Lademeiſter Jakob Georg, Güterarbeiter ckenheim, den 4. Januar 1913. Der Gemeinderat: Volz. Bekanntmachung. Bei der am Donnerstag, den 2. Januar 1913 ſtatt⸗ gefundenen Bürgerausſchußwahl der 3. Klaſſe wurden fol⸗ gende Herren für eine Amtsdauer von ſechs Jahren gewählt: 3 Treiber Wilhelm, Landwirt g „Raufelder Philipp, Joh. S, Taglöhner Seltenreich Adolf, Taglöhner Rudolf Georg, Dreher Bauder Michael, Magazinarbeiter Ruf Anton, Andr. S., Wirt Hermann Heinrich, Fabrikſchmied Baur Joſef, Hausmeiſter N Winkler Jakob, landw. Hilfsarbeiter Hirſch Georg, Töpfer Gärtner Adam, Bahnſchloſſer Fedel Johann Thomas, Cigarrenmacher ckenhe im, den 3. Januar 1913. Der Gemeinderat: Volz. Oeffentliche Aufforderung. ö Die Aumeldung zur Stammrolle betr. In Gemäßheit des 8 25 der Wehrordnung werden e Militärpflichtigen, welche bei dem Erſatzgeſchäft des ahres 1913 meldepflichtig ſind, aufgefordert, ſich zur ammtolle anzumelden. I. Zur Anmeldung ſind verpflichtet: a, alle Deutſche welche im Jahre 1913 das 20. Lebensjahr zurücklegen, alſo im Jahre 1893 ge⸗ boren ſind; f dalle früher geborenen Deutſchen, über deren Dienſt⸗ pflicht noch nicht endgültig durch Ausſchließung, Ausmuſterung, Ueberweiſung zum Landſturm, zur Erſatzreſerve, oder Marine⸗Erſatzreſerve, oder durch Aushebung für einen Truppen⸗ oder Marineteil entſchieden iſt, ſofern ſie nicht durch die Erſatzbe⸗ hörden von der Anmeldung ausdrücklich entbunden oder über das Jahr 1913 hinaus zurückgeſtellt wurden. „Die Anmeldung erfolgt bei dem Gemeinderat des⸗ jenigen Ortes, an dem der Militärpflichtige ſeinen dauernden Aufenthalt hat. Hat er keinen dauern⸗ den Aufenthalt, ſo muß die Anmeldung an dem „FFF Koch. 15 1 ——— d O D D e D D e S Koch. Orte des Wohnſitzes und beim Mangel eines in⸗ Mannheim . ländiſchen Wohnſitzes an dem Geburtsort, oder wenn auch dieſer im Ausland liegt, an dem letzten Wohnſitz der Eltern geſchehen. „Iſt der Miltärpflichtige von dem Orte, in dem er ſich nach Ziffer 2 zu melden hat, zeitig abweſend, ſo haben die Eltern, Vormünder, Lehr⸗, Brod⸗ oder Fabrikherren die Verpflichtung zur Anmeldung. Die Anmeldung hat vom 15. Jauuar bis 1. Februar zu geſchehen, ſie ſoll enthalten: Familien⸗ und Vorname des Pflichtigen, deſſen Geburtsort, Geburtsjahr und Tag, Aufenthaltsort, Religion, Gewerbe oder Stand, ſodann Name, Gewerbe oder Stand und Wohnſitz der Eltern, ſowie ob dieſe noch leben oder tot ſind. Sofern die An⸗ meldung nicht am Gebortsort erfolgt, iſt ein Ge⸗ burtszeugnis vorzulegen. Bei wiederholter Anmel⸗ dung muͤſſen die Lofungsſcheine vorgelegt werden. Wer die vorgeſchrie bene Meldung unterläßt, wird mit Geldſtrafe bis zu 30 Mk. oder mit Haft bis zu 3 Tagen beſtraft. 5 Seckenheim, den 3. Januar 1913. Der Gemeinderat: Volz. Bekanntmachung. Die Errichtung einer Zwangsinnung, für das Photographengewerbe in den Amtsbezirken Mannheim, Heidelberg, Weinheim und Schwetzingen, ſowie den Gemeinden Eberbach und Wiesloch . betreffend. Nachdem bei uns der Antrag auf Errichtung einer Zwangs⸗ innung für das Photographengewerbe in den Amtsbezirken, Mannheim, Heidelberg, Weinheim und Schwetzingen, ſowie in den Gemeinden Eberbach und Wiesloch geſtellt worden iſt, wird für den Amtsbezirk Mannheim Tagfahrt zur Abſtimmung über dieſen Antrag auf mittwoch, den 1s. Januar 1913 anberaumt. Die Abgabe der Aeußerungen für oder gegen die Zwangs⸗ innung hat am genannten Tage Vormittags 10—12 Uhr beim Bürgermeiſteramt des Wohnorts perſönlich und mündlich zu erfolgen, Hiervon werden alle Perſonen, welche im Amtsbezirk Mannheim ſelbſtſtändig das Photographengewerbe betreiben mit dem Anfügen eingeladen, daß ſchriftliche Aeußerungen und ſolche, die erſt nach Ablauf der Abſtimmungsfriſt abgegeben werden, unberückſichtigt bleiben. l 5 Mannheim, den 17. Dezember 1912. Schmitt. Großh. Bezirksamt(Abt. IV). Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, den 3. Januar 1913. Bürgermeiſteramt: Volz. Unſeren verehrl. Konſumenten zur gefl. Kenntnisnahme, daß wir wegen vor zunehmen- der Arbeiten an der Schaltanlage in unse- rem Elektrizitäts werk Rheinau 7 85 am Sonntag, den 5. Januar die Stromlieferung von mor- gens 10 bis 12 Uhr unterbrechen werden. Oberrheiniſche Eiſenbahngeſellſchaft A.⸗G. Mannheim. Einkauf vormittags dringend empfohlen. 8 Ratb. Jünglingsverein Fussbalabtellung) Seckenheim. Margen Honntag nachmittags 3 Ahr Wettspiel der 1. Mannſchaft gegen die 1. Maunſchaft des kath. Jünglingsverein Friedrichsfeld. Unſere Mann⸗ ſchaft ſpielt in folgender Aufſtellung: Ph. Volk J. Leineweber Math. Winkler H. Ditſch K. Stein Ph. Hirſch Schmich, Kreutzer, Ph. Winkler, G. Blümmel, H. Blümmel. Heute Abend ½9 Uhr 2 Spielerversammlung im Lokal. Der Spielführer. 2 9 palast-Lichtspiele 11 6 Breitestrasse I l. 6 8 Betriebsleit.: F. P. Ries Kapellmeist.: 1 Grob Vom 4. bis inkl. 7. lanuar Der neue glänzende Spielplan Als Novität à la„Menschen unter Menschen“ der Welt-Schlager: Tiefergreifend! Fesselnd Das Geheumnis der Baronin von Steinthal. genannt: Die Katzenbaronin. Familien-Tragödie aus dem modernen Leben in drei Akten. Ferner als Einlage der Kunstfilm: Die Hand des Schicksals. Grosses Drama aus dem Leben einer ver- armten Waise, ein Bild voll tiefer Moral in zwei Abteilungen. Interess. Naturaufn. komische Lachschlager, worunter„Max Linder“ vertreten, vervoll- ständigen uns. Elite-Spielplan. Neu! jeden Mittwoch von 2—5 Uhr Kinder- Vorstellung mit auserlesenen Programm. Friſch Angelfische f ſind ſtets zu haben. Landbutter zum Auskochen per Pfund Mk. 1.30 bei 5 Pfund Mk. 1.20 J. Tranſier Hildaſtraße 42. Wilhelmſtr. 7. ö 1 1 ermässigt Lerkaufspreis: auf: Mk. 8 Mk. 25 . 4% m 300 ur. 5% M 4 Mk. 6⁰⁰ Uk. 4* Mk. 5 Mk. 5 M 8⁰⁰ Mk. 6²³ Mk. 9⁰⁰ Mk. Auf unser gesamtes Lager fertiger Aere.-Alaben Verkauf dauert vom 2. bis 20, Januar 1 I gewähren wir bis 20. Januar die auf beiden Seiten ersichtlichen Preisreduzierungen. Zur gefl. Orientierung haben wir in unseren 8 Schaufenstern die nachstehend verzeichneten Artikel mit dem seitherigen und dem jetzt ermässigten Preise in übersichtlicher Weise ausgestellt. Fenster! Fönster 2 Fenster 3 Fenster 4 Seſtherig. fester Nerkau'spreis: auf: Mk. 28⁰⁰ Mk. 32⁰⁰ Mk. 36⁰⁰ Mk. 40⁰⁰ Uk. 4470 Mk. 48⁰⁰ Mk. 52 . Touristen-Anzüge ä m. 10˙. 80 Herren-Paletots Sacco-Anzüge f J W nn m. 5600 5 5 N Tourssten-doppen flerron-Pelerinen 5 k 12˙. 9 eros: Utete Jackett-Aüge Sport-Hosen Damen-wottermäntel ur 60 1 14⁰ 1 11˙ bummi- Mäntel Fantasig- Westen Lurden Damen-oelerinon 1 6⁰⁰ CCC. CCC Mx. 16( 12˙ 5 Mk. 700 15 14 Fünfer 5 Fenster ö] Fenster 7 aer 4 0⁰ 00⁰ Knaben-Paletots dünglings-Paletots 0⁰ m 20 15 Knaben-Ulster Jünglings-Ulster Hepren- Mare geen dee— 90 ur 24%„ 1900 Knabon-Anzüge Jünglngs-Anzüge erpon-Pelz-doppen Mk. 85 Knaben-Wettermäntel Jüngl-Wettermäntel 1 0 Knaben-Pelerinen dünglings-Pelerinen EA ee EE FF Unsere Konfektion in Werkstattver arbeitung kommt gediegener Massarbeit gleich. . 5 ö Grösstes Spezialhaus für Herren- und Knaben- Bekleidung, fertig und nach Mass. 6 6 1 ————— ᷣ¶—— 1 8 0 f 6 0 t a „ „„ r„ 8 T