* Sechtenheimer Anxeiger, Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Nr. 5 5 1. Blat. Die hentige nummer umiasst G Seiten. Politiſche Wochenſchau. Noch immer iſt die Hauptaufmerkſamleit unſerer aus⸗ wärtigen Politik den Londoner Konferenzen der Bot⸗ ſchafter und Balkandelegierten zugewandt. Und mit Recht. Denn die Fragen, die hier zur Erörterung ſtehen, ſind nicht nur für die Nächſtbeteiligten, d. h. die Balkanvölker, ſondern für alle Großmächte Europas von eminenter Bedeutung. Man hat eben überall in den Kabinetten der Mächte einſehen gelernt, daß ſich der Schwerpunkt der europäiſchen Politik im Laufe der letzten Jahrzehnte mehr und mehr nach Süden verſchoben hat, daß die Frage der Vorherrſchaft am Mittelmeer nichts anderes be⸗ deutet als eine Machtfrage zwiſchen Dreibund und Triple⸗ Entente. Von dieſem Geſichtswinkel aus betrachtet wird man verſtehen, wenn Oeſterreich mit allem Nachdruck gegen einen ſerbiſchen(lies: ruſſiſchen!) Hafen an der Adria. Einſpruch erhob, Rußland aber andererſeits alles tat, um die ſerbiſchen Brüder in ihren Forderungen im geheimen zu unterſtützen.— Fürs erſte haben die Peters⸗ burger und Belgrader Diplomaten damit keinen Erfolg ge⸗ habt. Oeſterreich blieb feſt und Serbien mußte nach⸗ geben, vielleicht auf den Rat des„großen Bruders“ hin, dem der Zeitpunkt zum Losſchlagen, wahrſcheinlich nicht Aung günſtig erſchien. Die Zurückziehung der ſerbiſchen ruppen von der adriatiſchen Küſte nach dem Friedens⸗ ſchluß darf man wohl als das erfreulichſte Ergebnis auf dem Gebiet der auswärtigen Politik der letzten Woche begrüßen. Hoffnungs voll angefangen hat ſie ja, infolge der Suspenſion der Friedensverhandlungen nicht. Wurde die dadurch geſchaffene Lage auch allgemein— und nicht zuletzt von den Beteiligten ſelbſt— durchaus nicht als ffnungslos angeſehen, ſo hat ſich doch im Laufe der Woche nichts ereignet, was begründete Ausſicht auf bal⸗ digen Frieden bieten könnte. Wohl verhandeln die Bot⸗ ſchafter, und ſind, wie immer wieder verſichert wird, durchaus einig über die Schritte, die bei der Pforte zu unternehmen ſind,— aber von den Schritten ſelbſt hört man nichts. Offenbar geht man ſehr leiſe vor und fürchtet ſich vor jedem Eingriff in die Entwicklung der Dinge. So iſt auch dem neuen Staatsſekretär des Aus⸗ wärtigen Amtes, der freilich immer noch nicht offiziell ernannt iſt, noch keine Gelegenheit gegeben worden, ſich zu betätigen. Er habe kein Programm, erklärte er einem Berichterſtatter des„Berl. Lokal.⸗Anz.“ und halte es für Unſinn eines zu haben. Man kann ſich dieſen Stand⸗ dunkt, bei dem jedenfalls der freie Blick den Ereigniſſen gegenüber gewahrt bleibt, gefallen laſſen, ſofern er nicht ane zielloſe Zufallspolitik zur Folae hat. Der Weg des Verderbens. Roman von C. Bach. (Fortſetzung.) „um Gottes willen,“ murmelte der alte Schönwald, ihr erſchreckt nachblickend,„ſollte der Schreck, der Schmerz ihr den Verſtand geraubt haben? Oder,“ ſetzte er nach⸗ denklich hinzu,„wäre Wahrheit in ihren Worten?“ Er jolgte ihr langſam nach und von Zeit zu Zeit einen ängſtlich fragenden Blick auf ſie heftend, teilte er ſich mit ihr in die Pflege Herberts, der in einen wohltätigen Schlummer gefallen war, nur ſelten von leiſen Fieber⸗ ſchauern unterbrochen. Der Arzt, der vor Käthchen in Somnitz eingetroffen war, ſprach ſich beruhigend über Herberts Zuſtand aus und meinte, die junge Frau liebevoll anſehend:„Unter ſolch liebevoller, anmutiger Pflege muß es ja ein Ver⸗ guügen ſein, krank zu werden. Aengſtigen Sie ſich nicht, junges Frauchen, um Ihren Mann, den wirft ſo ein klei⸗ nes Wundfieber nicht um und ſeine Jugendkraft wird dald darüber ſiegen; aber hüten Sie ihn vor Aufre⸗ gungen und befolgen Sie genau meine Anordnungen. In zwei Tagen bin ich hier, bis dahin kann mich mein Herr Kollge hier ganz gut vertreten. Alſo Mut, meine Verehrte!— Iſt denn keine Spur von dem Täter ent⸗ deckt?“ fragte er. 0 Sie ſchlug die Augen zu Boden.„Ich will es Herbert überlaſſen, ihn zu verfolgen,“ meinte ſie ſchüchtern,„wer weiß, ob ich in ſeinem Sinne handle, wenn ich es tue.“ Herbert blickte auf, schien in ihm aufzutauchen, denn ſein bis dahin heite⸗ res Geſicht verfinſterte ſich merklich.„Unter keinen Be⸗ dingungen,“ entgegnete er feſt,„ich würde, im Fall Du Beſitzer des Gutes würdeſt, meine Stellung aufgeben und eine andere ſuchen.“ „So, und aus welchem Grunde?“ meinte Ferdinand empfindlich, dem dieſe Antwort unerwartet, aber zweck⸗ entſprechend erſchien,„darf ich wiſſen, weshalb Du lie⸗ ber Deine Dienſte einem Fremden weiben willſt?““? b Kar- Jlvesheimer Anzeiger, RRC Reiches hat ſich nicht allzu viel ereignet. Die Reichs boten ſind ſeit einigen Tagen wieder im Wallotbau in Berlin eingekehrt, um ſich ohne große Erregung unk Bewegung über Wahlprüfungen und den Wagenmange im Ruhrgebiet zu unterhalten. urch den badiſchen Miniſter des Innern erwidert Staats jat er die hisher. „Aus dem einfachen Grunde, weit die Abhangigtei!. ein unangenehmer Gedanke als einem Freunde Amtsblatt der Bürgermeisterämter Secenheim, Ilvesheim, Nearhausen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Auf dem Gebiet Freilich ein Erisapfe wird noch in den Saal der Parteien geworfen werden Beſitzſteuer. Wohl haben die Finanzminiſter der Bun desſtaaten in Berlin beraten, aber ſie ſind zu keinen Schluß gekommen. Bei der Abneigung gegen die Erb ſchaftsſteuer, die bei der Mehrheit des Reichstags beſteht wenn man von den Sozialdemokraten abſieht, iſt di⸗ Löſung der Frage ja auch nicht leicht. denn auch eine Wert uwachsſteuer für ihre großen Härten, indem der Fleißige ind Strebſame, der durch Arbeit den Wert ſeines Beſitzes rhöht, eben für ſeine Tüchtigkeit Steuern bezahlen müßte. In Württembera ſtand die ganze letzte Woche inter dem Eindruck der Landtagseröffnung. Der Drei⸗ önigstag der Fortſchrittlichen Volksvartei gab dazu den luftakt. Am Donnerstag erfolgte dann unter dem üb⸗ ichen Gepränge die Eröffnung des Landtags durch den dönig. Der Thronrede ſah man in vielen Kreiſen dieſes Nal vielleicht mit beſonderer Spannung entgegen— an⸗ leſichts der gänzlich anderen Partei⸗Konſtellation des zandtags. Diejenigen aber, die hier auf eine Senſation darteten, wurden enttäuſcht. Klar, aber auch geſchäfts⸗ näßig kühl wurden die Aufgaben, die dem Landtag in den ommenden Seſſion bevorſtanden, aufgezählt. Es wäre u wünſchen, daß die Parteien recht bald ebenfalls zur klarheit über die Stellung, die ſie zu den Vorlagen neh⸗ nen, kommen würden. Dann wäre auch die ſchwierige Frage des gemeinſamen Zufammenarbeitens der verſchie⸗ denen Partefaruppen um ein gutes Stück ihrer Loſung her gohracht Dr. M. Deutſcher Reichstag. f n Berlin, 10. Jan. Pröfident Dr. Kämpf eröffnet die Sitzung un 03 Uhr Ar Bundesratstiſch ſind erſchienen die Staats⸗ ekretäre Krätke, Delbrück und Lisco. Auf de! agesordnung ſtehen zunächſt kurze Anfragen, Au ie Anfrage des Abg. Fehrenbach(3.): wegen de⸗ Zerbots eines Vortrags eines Jeſuiten in Pforzhein e (kretzr Delbrück: Das badiſche Miniſterium des In lern hat dem Vortragenden und den Veranſtaltern des Zortrages eröffnen laſſen, der Vortrag dürfe nicht ge jalten werden, da angenommen werde, daß das religiös Lebiet berührt werde. Wenn der Reichskanzler am 4 dezember 1912 ausgeführt hat, daß es nicht; Zweck unk licht des Bundesratsbeſchluſſes vom 28. Novembe⸗ 912 geneſen ſei, die beſtehende Praxis szu ändern, si heckarhauseſ Zeitung, halter Reichspoſt⸗ allgemein ühliche rußige und zurück von Dir nicht nur mir, ſondern auch meiner Gattin un⸗ angenehm ſein dürfte,“ meinte Herbert einfach,„meinem jetzigen Chef gegenüber kann ſie dies nicht ſchmerzlich empfinden, da er erſtens faſt immer abweſend iſt und zweitens als alter Kavalier von echtem Schrot und Korn es ſie niemals empfinden laſſen würde, daß ſie nur die Frau des Verwalters iſt. Du brauchſt mir das nicht übel nehmen, Ferdinand; denn Dein eigenes Zart⸗ gefühl müßte es Dir erklärlich machen, daß es bei wei⸗ tem ſchwieriger iſt, einem Freunde dienſtbar zu ſein, als einem Fremden, von dem wir keine Rückſichten bean⸗ ſpruchen dürſen. Das aber braucht Dich nicht zu hin⸗ dern, das Gut zu kaufen. Du findeſt einen Verwalter, der Dich mit ſeinen landwirtſchaftlichen Kenntniſſen unter⸗ ſtützt, ich einen anderen Prinzipal.“ Eine Weile ſchritten ſie ſchweigend vorwärts; ſie hatten den Wald durchſchritten und in einiger Entfer⸗ nung lag der Hohlweg, den ſie paſſieren mußten, um die Landſtraße zu erreichen. N Ferdinand brach zuerſt das peinliche Schweigen. „Der Haß Deiner Frau gegen mich muß doch einen Grund haben,“ meinte er herb,„kennſt Du ihn?“ „Ich wiederhole Dir, daß Dich Käthchen nicht haßt; das Gefühl iſt ihrem frommen Herzen ganz fremd, und ich meine,, ſie wäre Dir bei Deinem Beſuche bei uns mit Freundlichkeit entgegengekommen. Du ſcheinſt aber ziemlich anſpruchsvoll zu ſein,“ ſcherzte er.“ a Ferdinand blieb ſtehen; ſeine Hand legte ſich feſt auf Herberts Arm, ſeine Augen hefteten ſich auf das fragende Geſicht des Freundes, der nur ungern ſeinen Schritt hemmte, da die Zeit drängte.„Haſt Du— ſei offen gegen mich— Deiner Gattin ein Geheimnis an⸗ vertraut! Aus einigen ihrer Aeußerungen ſchien es her⸗ vorzugehen,“ meinte er dringend und ſeine Hand preßte ſich feſter um Herberts Arm. Unwillig verſuchte ſich der junge Mann von Ferdinand los zu machen.„Was ſoll die Frage?“ entgegnete er verſtimmt;„Du weißt, ich halte ſtets mein Wort, ſelbſt wenn es mir ſchwer wird: übrigens,“ ſetzte er bitter hinzu,„wäre Käthchen wohl die allerletzte geweſen, der ich ein Herz und Seele be⸗ laſtendes Geheimnis anvertraut hätte; es iſt mir unan⸗ kenehm aganua. daß Du mir die zweifelbafte elde Edinger Zeitung. ee Inſertionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pf. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. 13. Jahrgang. ade Handhabung im Auge gehabt. den Bundesregierungen beſtehende Einigkeit rechtfertigt bie Erwartung, daß auch die zukünftige Handhabung her Vorſchriften aus dem gleichen Geiſte geboren ſein vird.(Lachen und Heiterkeit im Zentrum.) Auf die Anfrage des Abg. Werner⸗Gießen(W. Vog.) betr. die Ausländerfrage an den deu t⸗ che n Hochſchulen und Univerſitäten erwidert Miniſterialdirektor Lewald: Die Julaſſung von Aus⸗ ändern iſt Sache der Einzelſtaaten, der wir die größte Aufmerkſamkeit widmen. Die Abſicht einer geſetzlichen Regelung beſteht nicht. Auf die Anfrage des Abg. Hoch Soz.) betr. die Typhusepidemie bei dem Eiſen⸗ zahnregiment in Hanau, erwidert Generaloberarzt Schulz, daß die Epidemie durch Unreinlichkeit in der Küche ent⸗ tauden ſei, trifft nicht zu. Sie wird wahrſcheinlich ein⸗ zeſchleppt worden ſein. Anfangs kamen nur Erkrankungen der Atmungswerkzeuge vor. Es iſt gelungen, die Krank⸗ heit auf ihren Herd zu beſchränken. Auf die ergänzende Anfrage des Abg. Hoch, ob es zutreffend ſei, daß die Epidemie durch die Unsauberkeit der in der Küche be⸗ ſchäftigten Perſouen entſtanden ſein könne, erwidert Ge⸗ neraloberarzt Schulz, er habe ſeinen bisherigen Feſtſtel⸗ lungen nichts mehr hinzuzufügen. Darauf wird die Be⸗ ratung der Denkſchrift betr. die Organiſat ion der und Telegraphen verwaltung zt. Abg. Kuckhoff(3.): 4 D hierüber bei 28 tk Auch die Denkſchrift Beamten. So eiſter zurück⸗ fühlen ſich die Ob ugeſtellten ſind nicht zufrieden, namentlich mit der Gehaltsfrag Für die Unterbeamten verlangen wir eine Aufbeſſerung der Gehälter, die mindeſtens 12— 1800 Mark betragen müſſen. Abg. Beck⸗ Heidelberg(natl.): Es wäre wün⸗ ſcheuswert, daß die Verwaltung den vom Reichstag ge⸗ äußerten Wünſchen nachginge. Zum wenigſten hätte die Poſtverwaltung angeben müſſen, warum ſie auf unſere Forderungen nicht glaubt eingehen zu ſollen. Härten und Unbilligkeiten in der Beſoldungsordnung müſſen beſeitigt verden.(Sehr richtig.) Man ſollte die Aſſiſteuten, die nicht Sekretäre werden können, nicht herabdrücken. Der Reichstag ſollte die Mittel für dieſe Beamten einſetzen, um ihnen das Vorwärtskommen zu ermöglichen.(Lebhafte Zuſtimmung.) Den Unterbeamten muß die Möglichkeit geboten werden, in beſſer bezahlte höhere Stellen einzu⸗ kücken. Das Wohnungsgeld ſollte differenziert werden, je nach der Stärke der Familie.(Sehr richtig.) Der Be⸗ amtenſchaft können wir alle. nur unſeren Dank für ihre Arbeitsfreudigkeit ausſprechen. Geben wir ihr einen aus⸗ kömmlichen Gehalt.(Lebhafter Beifall.) Oertel(konſ.): In Bezug auf die Beſoldung ſtimmen wir größtenteils mit dem Vorredner überein. Das gute Herz des Staats⸗ ſekretärs wird es nicht ablehnen, den älteren Aſſiſtenten m. nn es Vertrauens geſchentt: laſſen wir dies Thema,— es kann Dir kaum unangenehmer ſein als mir. Willf Du weiter gehen oder nicht?“ wandte er ſich heftig an Ferdinand, der wie in tieſes Sinnen verſenkt daſtand, „ich habe nicht länger Zeit, hier zu ſtehen!“ Und ohne die Antwort abzuwarten, ſchritt er vor⸗ wärts; kurz vor dem Hohlwege holte Ferdinand ihn ein; Herbert ſchritt weiter, ohne ihn zu beachten, und erſt, als der junge Mann von neuem in höhniſchem Ton begann:„Und Du haſt doch geplaudert und mich verraten, Deine Frau hat es mir ſelbſt geſagt,“ da drehte ſich Herbert erzürnt um und eiſig und kalt ent⸗ gegnete er:„Du lügſt! Ich habe nie mit meiner Gattin über jene abſcheulichen Geſtändniſſe, die ich, wie mir ſcheint, zu harmlos aufgefaßt habe, geſprochen, und folglich kann meine Frau Dir gegenüber derlei Dich be⸗ ängſtigende Aeußerungen nicht getan haben.“ „Mich beängſtigende,“ brauſte Ferdinand auf,„ſo glaubſt Du wohl an meine Schuld, wärſt vielleicht im ſtande, mich zu verraten? Herbert— nimm Dich in acht!“ „Vor Dir?“ rief Herbert verächtlich.„Ich glaube, Du haſt wohl nicht das Recht, zu drohen. Dein ſchuld⸗ beladenes Gewiſſen ſollte Dich Demut lehren; denn wie mir ſcheint, beruhen Deine damaligen ſchwerwieger den Worte auf Wahrheit und der Arm der Gerechtigkeit müßte Dich treffen. Danke es Gott, daß ich noch zweifle an Deiner Schuld; denn ſonſt—“ Ferdinand drängte ſich hart an Herbert; ſeine un⸗ heimlich glühenden Augen bohrten ſich in das bleiche, Antlitz ſeines Gegenübers. Seine Stimme zitterte vor Wut und, den Arm Herberts wie mit eiſernen Stangen umklammernd, ziſchte er:„Denn ſonſt— haſt Du Mut, den Satz zu vollenden!“ „Würde ich Dich den Gerichten überliefern,“ erwi⸗ derte Herbert mit ſtarker Stimme.„Laß mich los,“ fuhr er, heftiger werdend, fort, indem er vergebens ſei⸗ nen Arm aus den eiſernen Fingern Ferdinands zu be⸗ freien ſuchte,„oder ich muß Dich behandeln, wie man einen Straßenräuber zu behandeln pflegt.“ Sein linker freier Arm ſchwang ſeinen Stock, ohne aber Ferdinand zu berühren, der bleich, mit ſchäumenden Lippen vor ihm tand, die Augen mit Blut unterlaufen. die gewünſchte Zulage zu gewähren.(Heiterkeit) Theo⸗ rethiſch unterſchreibe auch ich die Forderung nach Aufbeſſe⸗ rung der Unterbeamten. Mit der Vermehrung der Poſt⸗ gehilfinnen ſind wir nicht ganz einverſtanden. 18 000 weibliche Poſtbeamte nehmen mindeſtens 10,12 oder 18 000 Männern die Stellung und verhindern ſie da⸗ durch, einen Hausſtand zu gründen.(Sehr richtig.) Die Unzufriedenheit unter den Beamten leugnen wir nicht. Sie iſt in gewiſſem Grade nicht unberechtigt. In dem Wohlwollen für die Poſtbeamten laſſen wir uns von keiner Partei in den Schatten ſtellen.(Bravo.) Hubrich(F. Vp.): Die Denkſchrift geht in erſter Linie die mittleren Beamten an, dann die Unterbeamten. Die Avancements⸗ müglichkeiten für die Aſſiſtenten ſind völlig unzulänglich. Die Beſoldung der Poſtbeamten iſt im Vergleich zu der anderer Beamtenkategorien ungenügend. Die Ueberſchüſſt werden auf Koſten der Beamten gemacht. v. Gamp (Reichsp.): Die Gleichſtellung der Landbriefträger mit den Schaffnern iſt notwendig, denn ſie haben einen ſchwe⸗ ren Dienſt. Bei den Poſtaſſeſſoren ſollte der Bildungs⸗ gang anders geregelt werden. Bei der Klaſſe der Poſt⸗ aſſiſtenten wäre eine anderweitige Dienſteinteilung ſehr wohl möglich. Viele Funktionen dieſer Klaſſe ſind derart, daß ſie von weiblichen Angeſtellten oder Unterbeamten erledigt werden könnten. Das Verhältnis der Aſſiſten⸗ tenſtellen zu den Sekretärſtellen muß ſchon jetzt geſetzlich geregelt werden. Für die Militäranwärter iſt das Fort⸗ kommen bei der Poſtverwaltung ſehr erſchwert. Staats⸗ ſekretär Krätke: Ich freue mich, daß faſt alle Redner den Poſtbeamten ihre Anerkennung ausgeſprochen haben. Das entſpricht auch meiner Auffaſſung. Ferner Danke ich auch für die Zurückhaltung der Kritik, die an der Denkſchrift geübt worden iſt. Auf einzelne Anregungen und Angriffe will ich in der Kommiſſion näher eingehen. Auf ein paar Aeußerungen muß ich gleich eingehen. Ich kann weder anerkennen, daß bei den Avancementsver⸗ hältniſſen Mißſtände beſtehen, noch, daß die Beamten nicht zu ihrem Recht kämen. Wenn ſie einen Vergleich zwiſchen den Poct⸗ und den anderen Beamten ziehen und in Betracht ziehen, welche Anforderungen wir an die Anwärter ſtellen, dann werden ſie zugeben, daß die Poſt⸗ karriere nicht ſchlecht iſt. Die Denkſchrift hat nichts zu verſchleiern. Ich verwahre mich aber gegen die Kritik des Abg. Hubrich, als ob die Verwaltung mit Behagen und Wonne die Schilderung von einzelnen Zuſtänden ge⸗ geben habe. Woher kommt der Mut in der Zeitung des Afſiſtentenverbandes, zu behaupten, die Verwaltung nütze die Examen aus, um die Aſſiſtenten durchfallen zu laſſen? Früher klang es in dem gleichen Organ ganz anders Unſere Maßnahmen können ſich nicht darum kümmern, ob ſie allen Teilen angenehm ſind. Für uns gelten all⸗ gemeine Geſichtspunkte.(Beifall rechts.) Werner(W. Vgg.): Eine große Mißſtimmung unter den Poſtbeamten kann nicht geleugnet werden. Die Kunſt des Sparens ſcheint in der Poſtverwaltung ganz beſonders geübt zu werden. Das iſt höchſt bedenklich. E Z wife, Krieg und Frieden. Hin und her pendelt das Zünglein an der Wage. Lie ßen die geſtrigen Meldungen auf den nahen Friedens⸗ ſchluß hoffen, ſo wird heute wieder einmal die Kriegs⸗ fanfare geblaſen. Zuerſt von türkiſcher Seite, aber das Echo von drüben bleibt nicht aus. So geht es hin und her in einem Wechſelſpiel, das komiſch wäre, wenn nicht eine ſolche Unſumme von Elend und Unglück ſich aus ihm ergeben könnte. Es iſt ſchwer zu ſagen, aus welchem Grund die Türken wieder mit allem Nachdruck auf dem Beſitz von Adrianopel beſtehen. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß die Berichte von Flüchtlingen aus der Feſtung, denen zufolge dort noch hinreichend Lebensmittel vorhanden ſein ſollen, den Drahtziehern an der Pforte den Nacken ge⸗ ſtärkt haben. Freilich muß immer wieder betont werden, daß die Forderungen der Balkandelegierten nicht recht im Einklang zu dem ſtehen, was ſie erreicht haben. Die Türkei iſt geſchlagen, aber noch nicht vernichtet, wenn ſie die Abtretung des Gebietes weſtlich von Adrianopel an⸗ bietet, ſo muß das doch immerhin als Entgegenkommen bezeichnet werden. Wie das unerquickliche und unerfreu⸗ liche Drama der Londoner Friedenskonferenz noch enden wird, iſt heute unbeſtimmter als je. Mehr und mehr ſcheint es, als ob eine Löſung ohne die Mächte doch nicht zu erzielen wäre, trotzdem ſich Reſchid Paſcha namens ſeiner Regierung gerade dagegen verwahrt. 45 Die Türkei und die Mächte. Paris, 10. Jan. Der Londoner Sonderbericht⸗ erſtatter des„Matin meldet: Der erſte türkiſche Dele⸗ gierte, Reſchid Paſcha, habe von ſeiner Regierung eine Depeſche erhalten, in der unzweideutig erklärt wird, daß die Türkei, welche Schritte und welche Preſſion die Groß⸗ mächte auch immer unternehmen ſollten, feſt enſchloſſen ſei, Adrianopel und die Inſeln nich 6 treten. Die Depeſche fügt hinzu, die Pforte halte es für wenig paſſend, daß die türkiſchen Delegierten ihren Aufenthalt in London verlängern. Was Konſtantinopel anlange, ſo hätten die Vertreter erklärt:„Welchen Ein⸗ druck ſollte eine derartige Demonſtration auf uns machen 2 Seit zwei Monaten befinden ſich Kriegsſchiffe aller Mächte auf der Reede vor Konſtantinopel und die Bevölkerung der Hauptſtadt iſt an dieſen Anblick bereits gewöhnt. Dieſe Demonſtration mag ein unfreundlicher Akt und ein Beweis für die Einmütigkeit der Großmächte in der Frage von Adrianopel ſein, aber ſie wird uns beet dee gleichgültig laſſen. Man kann Konſtantinopel nicht bombardieren und man wird es niemals wagen. Die Preſ⸗ ſion der Mächte mit oder ohne Demonſtration wird voll⸗ ſtändig wirkungslos bleiben.“— Von bulgariſcher Seite erfährt dasſelbe Blatt. General Sawom babe in ſei Unterredung mit dem türkiſchen Miniſter in Tſchataldſcha geſagt:„Wenn Sie Adrianopel nicht abtreten und uns fwingen, die Feindſeligkeiten wieder aufzunehmen, dann können Sie ſicher ſein, daß Sie nicht nur Adrianopel ſondern eine noch viel wichtigere Stadt verlieren werden.“ » Konſtantinopel, 10. Jan. Das Preßbureau de⸗ mentiert offiziell das Telegramm Reuters, nach dem die Pforte ſelbſt um eine Intervention der Mächte nach⸗ deſucht haben ſo ll 8 Dieſer Sprache gegenüber kann man ſich auch von einem Schritt. den die Botſchafter bei der Pforte zu unter! t abzu⸗ weymen veſchlwſſen, nich vier Erfolg verſprechen. Die hartnäckige Türkei. » Konſtantinopel, 10. Jan. Die Pforte hat an ihre Botſchafter im Auslande ein Zirkular gerichtet, worin dieſe verſtändigt werden, daß, falls die Balkandelegierten nicht bis Ende der Woche die Friedensvorſchläge der Türkei annehmen, die ottomaniſchen Delegierten unver⸗ züglich aufgefſo ert werden würden, nach Konſtantinopel zurückzukehren. Die Pforte ſei feſt entſchloſſen, ihren Standpunkt hinſichtlich Adrianopels und der Inſeln auf⸗ recht zu erhalten, weil die zugeſtandenen Opfer bereits die äußerſte Grenze erreicht hätten. 1 „London, 10. Jan. Was den Vorſchlag anbetrifft, Bulgarien einige wirtſchaftliche Zugeſtändniſſe zu machen, wie die Schaffung einer zollfreien Grenzzone zwiſchen beiden Ländern, unter der Bedingung, daß Adrianopel im Beſitze der Türkei verbleibt, ſo würde, wie Reuter aus bulgariſchen Kreiſen erfährt, ein ſolcher Vorſchlag keine Ausſicht auf Annahme haben. Ein Gefecht bei Tſchataldſcha? a » Konſtantinopel, 10. Jan. Hier läuft das Ge⸗ rücht, daß geſtern ein Vorpoſtengefecht in der Tſcha⸗ taldſchalinie bei Derkos ſtattgefunden haben. Auf beiden Seiten habe es Verluſte gegeben. e offizielle Beſtäti⸗ gung dieſer Meldung fehlt. Rumänien und Bu! arien. * London, 10. Jan. Das Reuterſche Bureau er⸗ fährt von Miniſter Joneſch, daß die Londoner Unterhand⸗ lungen zwiſchen Rumänien und Bulgarien wieder aufge⸗ nommen werden. Der rumäniſche Geſandte Miſchu ver⸗ handelte geſtern mit Dr. Danew, der nach der Unter⸗ redung nach Sofia depeſchierte. Joneſch erklärte dem Ver⸗ treter des Reuterſchen Bureaus, er könne Einzelheiten über die Unterredung nicht mitteilen, da Beſprechungen dieſer Art den Unterhändlern ſtrengſte Verſchwiegenheit auferlegten.. 8 Lokales. Seckenheim, den 9. Januar 1913. gürgerausſchußwahlen. Nach den am 2. und 3. Januar 1913 ſtattgefundenen Wahlen der 8. Wähler⸗ klaſſe, am 7. und 8. Januar 1913 der 2. Wählerklaſſe und am 10. und 11. Januar 1913 der 1. Klaſſe ſetzt ſich ſich der zukünftige Bürgerausſchuß folgendermaßen zu⸗ ſammen. N Sitzzahl 3. Klaſſe 2. Klaſſe 6 Jahre 3 Jahre 6 Jahre 3 Jahre Zentrumspartei 5 5 5 5 Sozialdemokrat. Partei. 4 1 1 Fortſchr. e 1 f a 2 Vereinigun. e Sitzzahl der 1. Klaſſe 6 Jahre 3 Jahre Zentrumspartei 2 1 Sozialdemokrat. Partei— 785 Fortſchr. Volkspartei 4 3 Bürgerl. Vereinigung 9 a Am Sonntag hielt der Turnerbund„Jahn“ ſeine ordentliche Generalverſammlung ab, die von ſeiten der Aktivität gut beſucht war. Von großem Intereſſe für ſämtliche Mitglieder war dieſes Jahr dieſe Generalver⸗ ſammlung. Hatte doch der Verein im abgelaufenen Geſchäftsjahr auf allen Gebieten der Vereinstätigkeit eine gewaltigen Fortſchritt zu verzeichnen. Aus dem Ge⸗ ſchäftsbericht des Schriftführers war zu erſehen, daß der Verein auf ein Geſchäftsjahr zurückblicken kann, wie nie zuvor. Die innere Ausgeſtaltung des Vereins iſt durch Gründung von Unterabteilungen um ein Bedeutendes ge⸗ fördert worden, ſo wurde das zu Anfang des Geſchäfts⸗ jahres gegründete Männerturnen von einem Teil der älteren Mitglieder mit großem Intereſſe betrieben. Eine noch wichtigere Unterabteilung des Vereins war wohl die Gründung der Vorturnerſchaft in dieſem Jahre. Durch ihre Unterſtützung war es auch möglich aus den zuerſt mit der Schul⸗Jugend betriebenen Kriegs- und Be⸗ wegungsſpielen, auch das Knabenturnen jeweils Dienstags und Freitags einzuführen. Bei der äußeren turn. Betäti⸗ gung des Vereins innerhalb unſeres Ortes, ſteht neben der Anteilnahme an Feſtlichkeiten anderer Ortsvereine ganz beſonders unſer Schauturnen im Vordergrund, wobei der Verein mit ſeinen ſämtl. Abteil. nur gutes zu leiſten vermochte. Die turn. Betätigung des Vereins außerhalb unſeres Ortes, weiſt ganz beſonders im verfloſſenen Jahre wichtige Momente auf. Im Vordergrund das Kreisturn⸗ feſt in Freiburg, das der Verein zum erſtenmale mit 3 Einzelwetturnern beſchickte die ſämtl. mit dem ſchlichten Eichenkranze geſchmückt nach Hauſe zogen. Ganz be⸗ onders ehrenvoll war dieſes Feſt für den Verein und 25 minder für ſeinen 1. Turnwart Schreck, war doch derſelbe bei den erſten 10 Siegern zu finden, und lieferte den Beweis, daß er ſeinen Turnern nicht nur in theoretiſch, ondern auch in praktiſcher Hinſicht das beſte Vorbild iſt. ng die Goufeſte innerhalb unſeres Bad. Pfalzturngaues beſtand der Verein in Ehren und die einzelnen Turner waren überall bei den erſten Siegern zu finden. Hierbei ſei auch das Jugendturnfeſt in Reilingen erwähnt, bei dem von 25 Zögl. des Vereins 22 Auszeichnungen er⸗ hielten. Dem Turnbericht des 1. Turnwarts war zu ent⸗ nehmen, daß die turn. Betätigung der Mitgl. ganz be⸗ ſonders in dieſem Jahre gut war. Die Beſucherzahl der Turnenden hatte in dieſem Jahre eine Höhe erreicht, wie nie zuvor und weiſt 879 Turnbeſuche mehr auf als im Vorfahre. He le darauf ſchließen, daß trotz der Anſchaffung von verſchied. Turn⸗ und Spielgeräten die finanziellen Verhältniſſe des Vereins gute ſind. Ein von 4 gliedrigen Kommiſſion ausgearbeiteter Entwurf über Abänderung des Vereinsgrundgeſetzes wurde einſtimmig genehmigt. Die Neuwahl des Geſamt⸗Turnrats die auf Grund des neuen Vereinsgrundgeſetzes erfolgen mußten, brachte eine kleine Aenderung. Der l. Vorſitzende Valt. Heierling verzichtete auf eine Wiederwahl, an deſſen Stelle wurde Peter Vogler gewählt. Der 7 50 1 ſetzt nun wie folgt zuſammen: Peter Vogler 1., Valentin 1 2. Vorſitzender, Ludwig Schreck 1., Fr. Vogler Auch der Kaſſenbericht unſeres Kaſſiers Wilh. einer zu werden verſpricht. 2. Turnwart, Wilh. Hirſch Kaſſter, Georg Hauck Schrift⸗ 1 führer, Karl Vogler I., Peter Koger 2. Zeugwart, Mart. Eder. Phil. Schnabel, Georg Heidenreich und Jean Kettner Beiſitzende. Als Vereinsdiener wurde wieder Wilh. Hauck gewählt. Unſer Vereinsball findet am Sams⸗ tag, den 25. Januar ſtatt. Es liegt nun ein arbeits⸗ reiches Jahr hinter uns und ein anderes Jahr mit neuen Forderungen und neuer Arbeit zieht herauf. Der Turner⸗ bund„Jahn“ wird auch in dieſem Jahre in treuer Pflicht⸗ erfüllung an der Ausbildung der Jugend arbeiten, um ein an körperlicher Kraft und Geſundheit rüſtiges Ge⸗ ſchlecht heranzubilden. Gut Heil! — Maskenball. Wie wir von verſchiedener Seite erfahren, veranſtaltet die Rad fahrergeſellſchaft dieſes Jahr einen Maskenball, der in allen ſeinen Teilen das bisher Gebotene, bei weitem überſchreitet. Die Radfahrer geben ſich jetzt ſchon alle Mühe und ſcheuen keine Arbeit um den Beſuchern einen ſchönen Abend zu bieten. Es geht dies beſonders daraus hervor, daß zwei Herren der Geſellſchaft ſchon 14 Tage lang Zeichenſtudien über das Höllental im Schwarzwald machen, welche Sie zur Deko⸗ rierung und Umwandlung des„Reichsadlerſaales“ ver⸗ wenden wollen. Doch laſſen wir es für heute des Vor⸗ rates genug ſein. Tatſache iſt, daß der 1. Februar, der Maskenballabend der Radfahrergeſellſchaft, ein tipp⸗topper — Die Palaſt-Lichtſpiele J 1. 6, Breiteſtraße, haben für die nächſten Tage bis einſchließl. Dienstag, den 10 er. wieder einen ſehr intereſſanten Spielplan aufge⸗ tellt. feſſelndes und ſpannendes Senſations⸗Drama in drei Abteilungen. Ferner enthält das vornehme Programm ein Drama„Die Stimme der Schuld“, herrliche Na⸗ turaufnahme, worunter eine hochſpannende„Cigerjagd in Andien“ und köſtl. Humoresken, mit dem Liebling des Publikums Max Linder vertreten. Um auch mei⸗ ner verehrl. Stammkundſchaft Gelegenheit zu geben, das hier mit ſo großem Beifall aufgenommene grandioſe Meiſterwerk„Meuſchen unter Meuſchen“ in 9 Akten zu bewundern, gelangt dasſelbe ab Mittwoch täglich drei⸗ mal in meinem Theater zur Vorführung.(Siehe Inſerat.) Letzte Nachrichten. * Paris, 10. Jan. Die franzöſiſche Regierung zat 10000 Franken geſtiftet, zur Unterſtützung von 30000 türkiſchen Flüchtlingen in Saloniki, die unter Hunger und Kälte leiden. Eine ähnliche Maßnahme iſt bereits in Monaſtir getroffen worden. 0 * Konſtantinopel, 10. Jan. Die türkiſche Preſſe zeſteht einmütig auf dem Beſitz Adrianopels und betont, die Türkei müſſe den Krieg möglichſt zei⸗ tig genug wieder aufnehmen, falls der Schritt der Mächte auf die Abtretung Adrianopels abzielen ſollte⸗ — Wie verlautet, bewirbt ſich ein amerikaniſches Kon⸗ ſortium um die Konzeſſion für ein Tabaksmonopol unter denſelben Bedingungen, wie die franzöſiſche Gruppe. Das Konſortium bietet eine Anbeihe von einer Million Pfund an.— Die Gerüchte über Maſſenverhaftungen, die im Zuſammenhang mit der Entdeckung eines Geheimkomitees ſtehen ſollen, ſind ſtark übertrieben. Der Verhaftete Perteſ Tewfik, der frühere Sekretär Scherif Paſchas, iſt wieden entlaſſen worden. Die Regierung ſcheint der Sache deim Bedeutung beizulegen. ee Gottesdienst⸗Ordnung. der Rath. Kirchengemeinde.] der evang. Rirchengemeinde. 1. Sonntag nach Drei König.] Sonntag, 12. Januar 1913. 12. Januar 1913. misslonssonntag. 8 Uhr: Frühmeſſe ½10 Uhr: Hauptgottesdienſt 1 Uhr: Chriſtenlehre. ½2 Uhr: Weihnachtsveſper, ½4 Uhr: Verſammlung des Donnerstag, 16. Jan. 1918. Jünglingsvereins. 1 ½8 Uhr Abendgottesdienſt. Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann Seckenheim. ge ſchw kr 0 kn über unregelmäßige Zuſtellung der Zeitung wolle man in der Expedition vorbringen. ½1 Uhr Kindergottesdienſt. 1 Uhr Chriſtenlehre. J 1. 6 Breitestrasse 41. 6 Betriebsleit.: F. P. Ries Kapellmeist.: J Grob Das vornehme Programm. == Vom 11. bis inkl. 14. Januar Triumph d. Liehtbildkunst! in dem hochinteressanten Schauspiel: Der Flug ums Leben Sensations-Drama in drei Akten. Ein Drama, herrl. Naturaufn. worunter eine hochspannende„Tigerjagd in indien“ und köstl. Humor., mit dem Liebling des Publi- kums„Max Linder“ vervollständigen unser Elite- Spielplan. 5 „Voranzeige“! 5 Das hier mit so gross. Beifall aufgenommene grandiose Meisterwerk: Mensehen u. Mensehen in 9 Akten; 22 gelangt ab Mittwoch täglich dreimal u. war um ½3, ½6, und ½9 Uhr in obigem Theater zur Vorführung. Die. 77 5 4 Als Hauptnummer iſt zu nennen das hochintereſſante dreiaktige Schauſpiel„Der Flug ums Leben“ ein ½10 Uhr Hauptgottesdienſt. Heute Samstag 3 Uhr Eröffnung meines Spezialgeschäftes Herren- Hrtikel Herrenwäsche, Unterzeuge, Cravatten, Handschuhe, Strümpfe, Fantasie westen, Hosenträger, Schirme, Turn⸗Oerein Seckenheim G. N. heute Samstag keine Probe. Dafür am Montag, den 13. d. m., abends ½9 Uhr Pr oO be der Geſangsabteilung. Um puͤnktliches und voll⸗ zähliges Erſcheinen bittet Die Leitung der Liedertafel N Seckenheim. Samstag Abend ½9 Uhr ortes Grſangs abteilung. wieſen, dieſe Verfügung alsbald in ortsüblicher Weiſe ſucht haben, bei der Erſatzkommiſſion ihres Geſtellungs⸗ ſchriftlih oder mündlich unter Vorlegung ihres Berechtigungsſcheines, ſofern ihnen derſelbe bereits bꝛhändigt iſt, bezw. unler Vorlegung des Zeugniſſes über die be⸗ ſtandene Prüfung zum Seeſteuermann oder über die be⸗ ſtandene Vorprüfung zum Schiffsingenieur zu melden und ihre Zurückſtellung von der Aushebung zu beantragen. Militärpflichtige, welche dieſer Meldung ſpäteſtens bis zum 1. Februar d. Js. nicht nachgekommen ſind haben gemäߧ 33 Reichsmilitärgeſetzes,§ 93 Ziffer 4, 26, Ziff. 7 Wehrordnung Geldſtrafen bis zu 30 Mk. oder Haft bis zu 3 Tagen zu gewärtigen. Die Gemeinderäte des Amtsbezirks werden ange⸗ bekannt zu geben und den Vollzug anzuzeigen. Mannheim, den 2. Januar 1913. Der Zivilvorsitzende der Ersatzkommissjon des Aus- hebungsbezirks Mannheim: Sporthemden und Gamaschen. Otto Loew Telephon No. 207 MNHNMNEIII. 11, 3, Breitestrasse C ĩͤ d ͤ dT U Probe. Vollzähliges und pünkt⸗ liches Erſcheinen erwartet Der Vorstand. Eine Bettſtelle mit Rost u. Matratze, ſowie ovaler Ofen zu verkaufen(29b Wilhelm Bauer „Zum Lamm“. — Wekarmtmachung. Bei den ſtattgefundenen Lürgerausſchußwahlen ſämtlicher Klaſſen wurden folgende Herren gewählt: 3 S n KN Dον —— 8— * 9 N Schläfer a Volk Philipp Jakob, Bahnarbeiter Rieſenacker Thomas, Wirt und Wagner Herdt Thomas Maurermeiſter S DD Von der l. Klasse Amtsdauer 6 Jahre: Bühler Georg Wilhelm, Jak. S., Landwirt Treiber Philipp Albert, Landwirt Seitz Georg Jakob, Weinhändler Volz Karl Konrad, Landwirt Volz Georg Joſef, Landwirt Kermas Paul, Prokuriſt Ding Georg Peter, Bäcker Karl Albert Konrad, Landwirt Wolf Auguſt, Glaſer Koger Joſef, Bauunternehmer 1. Sichler Adam, Anton S., Landwirt 2. Bauer Hermann, Gipſermeiſter Amtsdauer 3 lahre. Lorentz Jakob, Rektor Seitz Wilhelm, Konr. S., Landwirt Landfried Dr. Richard, pr. Arzt Frey Fritz, Architekt Arnold Jakob Ludwig, Landwirt Volz Joſef Heinrich, Landwirt Volz Georg Leonhard, Baumeiſter Karl Alfred, Landwirt Metz Ludwig, Landwirt Heierling Joh. Ad., Schneidermeiſter u. Kaufm. 1. Blümmel Georg, Joh. Jakob S., Meiſter Bühring Albert, Architekt Von der 2. Klasse: Amtsdauer 6 Jahre. Arnold Karl, Kaufmann und Agent Bühler Hermann, Landwirt SE Ern Philipp, Jeh. Gg. S., Landwirt Bühler Georg Leonhard, Weinhändler Obermaier Adam, Hobler . Tranſier Joſef, Lohnmetzger Raule Georg, Wenz. S. Arbeiter „ Röſer Georg, Kaufmann .Leinenweber Joſef, Kaſſenbote Eder Jakob, Jak. S., Bahnarbeiter Gersbach Adolf, Hauptlehrer. Stein Max, Eiſenbahnaſſiſtent Amtsdauer 3 Jahre. i Marzenell Georg, Math. S., Landwirt Klumb Joh. Gg., Leonhard, Landwirt Klumb Johann Georg, Verwalter „ Pfliegensdörfer Jakob, Landwirt Seitz Georg, Gg. Jak. S., Säger Johann Georg, Werkmeiſter Eder Martin, Former Volz Georg, Phil. Jak. S., Schreibgehitfe Marzenell Adam, Rottenführer Von der 3. Klasse Amtsdauer o Jahre. Treiber Wilhelm, Landwirt 5 Raufelder Philipp, Joh. S, Taglöhner . Seltenreich Adolf, Taglöhner Rudolf Georg, Dreher Bauder Michael, Ruf Anton, Andr. S., Wirt Hermann Heinrich, Fabrikſchmied Baur Joſef, Hausmeiſter Magazinarbeiter Winkler Jakob, landw. Hilfsarbeiter „ Hirſch Georg, Töpfer Gärtner Adam, Bahnſchloſſer Fedel Johann Thomas, Cigarrenmacher Amtsdauer 3 lahre. Schweizer Emil, Gärtner „Neubauer Adam, Former Lehmann Karl, Brauer „Frey Karl, Zuſchneider „Riegler Georg Konrad, Maurer . Stahl Jakob, Töpfer „Winkler Stefan, Straßenwart Schreck Georg, . Franz S. Former: „Tranſier Jakob, Jakob S., Magazinarbeiter 10. Meyer Georg, Nrbeſter 11. Rudolph Johann Georg, Lademeiſter 12. Jakob Georg, Güterarbeiter Vorſtehendes wird dem Anfügen öffentlich bekannt gemacht, daß etwaige Einſprachen oder Beſchwerden gegen die Wahl binnen acht Tagen von der Bekanntmachung an bei dem Bürgermeiſteramt oder dem Bezirksamt ſchriftlich oder mündlich zu Protokoll mit ſofortiger Be⸗ zeichnung der Beweismittel angebracht werden müſſen. Die Wahlakten liegen vom 13. d. Mts. ab 8 Tag lang im Rathauſe auf. Seckenheim, den 11. Januar 1913. e Der Gemeinderat: Volz. Koch. ekanntmachung. Dle Erlangung des Berechtigungsscheins für den Einjährig Freiwilligendienst betr. Bei der Prüfungskommiſſion für Einjährig Frei⸗ willige laufen zahlreiche Geſuche um Zulaſſung zum Ein⸗ jährig⸗Freiwilligendienſt verſpätet oder unvollſtändig ein. Es wird deshalb darauf hingewieſen, daß die Be⸗ rechtigung zum Einjährig⸗Freiwilligendienſt nicht vor vollendetem 17. Lebensjahre nachgeſucht werden kann und ſpäteſtens bis zum 1. April des erſten Militärpflichtjahres (d. h. 1. April desjenigen Kalenderjahres, in welchem der Pflichtige das 20. Lebensjahr erreicht) erlangt ſein muß. Die Berechtigung wird bei derjenigen Prüfungs⸗ Kommiſſion nachgeſucht, in deren Bezirk der Wehrpflichtige geſtellungspflichtig iſt,(d. h. ſeinen dauernden Aufenthalt hat. Die im Großherzogtum Baden Geſtellungspflichtigen haben ihre Geſuche an die Prüfungs⸗Kommiſſion für Einjährig⸗Freiwillige in Karlsruhe zu richten. Wer die Berechtigung nachſuchen will, hat ſich bei der bezeichneten Prüfungs⸗Kommiſſion ſpäteſtens bis zum 1. Cebrnar des erſten Militärpflichtjahres ſchriftl. zu melden. Dieſer Meldung iſt beizufügen: a) ein Geburtszeugnis; b) ein Einwilligungs⸗Atteſt des Vaters oder Vor⸗ mundes mit der Erklärung über die Bereitwillig⸗ keit und Fähigkeit, den Freiwilligen während einer einjährigen aktiven Dienſtzeit zu bekleiden, auszu⸗ rüſten, ſowie die Koften für Wohnung und Unter⸗ halt zu übernehmen. Die Fähigkeit hierzu iſt obrigkeitlich beſcheinigen zu laſſen. Diesbezügliche Beſcheinigungen werden von den Bürgermeſſterämtern(in Mannheim Kaufhaus, 2. Stck., Zimmer Nr. 57) ausgeſtellt. Die Fähigkeit zur Beſtreitung der Koſten iſt dem Bürgermeiſteramt durch Vorlage von Vermögens⸗ nachweiſen, Steuerzetteln etc. darzutun. ein Unbeſcholtenheitszeugnis, welches für Zögl. von höheren Schulen durch den Direktor der Lehr⸗ anſtalt, für alle übrigen jungen Leute durch die Polizeiobrigkeit oder ihre vorgeſetzte Dienſtbehörde auszuſtellen iſt. Sämtliche Papiere ſind in Orginal einzureichen. Außerdem bleibt die wiſſenſchaftliche Befähigung für den Einjährigendienſt noch nachzuweiſen. Dies kann entweder durch Beibringung von Schulzeugniſſen oder durch Ablegung einer Prüfung vor der Prüfungskommiſſion geſchehen. Mannheim, den 2. Januar 1913. Der Zivilvorsitzende der Ersatzkommission des Aus- hebungsbexirks Mannheim: Rothmund. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, den 9. Januar 1913. Gemeinderat: Volz. Schmitt. Wekanntmachung. Zurickstellung der zum Einjährig-Ffeiwilligendlenst Berechtigten betr Auf nachſtehende Beſtimmung des§ 93 Ziffer 2 Wehr⸗Ordnung werden hiemit die Beteiligten beſonders hingewieſen. „Beim Eintritt in das militärpflichtige Alter haben ſich die zum Einjährig⸗Freiwilligendienſt Berechtigten, ſofern ſie nicht bereits vorher zum aktiven Dienſt einge⸗ treten ſind, ſowie diejenigen Militärpflichtigeu, welche gemäߧ 89 Ziffer 3 die Berechtigung zum Einjährig⸗ Freiwilligendienſt bei der Prüfungs⸗Kommiſſion nachge⸗ — Rothmund. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, den 9. Januar 1913. Gemeinderat Volz. Schmitt. Kath. Jünglingsverein Seckenbeim. Die Mitglieder der humoriſtiſchen Abteilung unſeres Vereins werden gebeten, heute abend punkt 8 Uhr im Schulſaal neben der kath. Kirche ſich einzufinden. Der Vorſtand. Reelle Heirat! Ich ſuche für meinen Sohn im Alter von 31 J. mit angen. Aeußerem und verträglichem Charakter, welcher in leitender ſicherer Lebensſtellung iſt, 5000 Mk. Einkommen, eine junge, häuslich erzogene Dame vom Lande mit gutem Charakter, entſprechendes Vermögen erwünſcht, aber nicht Be⸗ dingung. Mein Sohn be⸗ ſitzt etwas Vermögen und iſt in einer Unfall⸗ und Lebensverſicherung. Offerten erbeten unter H. S. 4 poſt⸗ lagernd Mannheim. Dis⸗ kretion zugeſichert u. erbeten 4 — Zu verkaufen zwei Aecker, je einen in der Hall, und einen am alten Mannheimer Weg. Ebenso Zu verpachten einen Acker in der Hall Näheres zu erfahren in der Exped. ds. Blattes.(25 Geldsuchende Jen Borschug zahlen ſondern von mir Offer⸗ ten verlangen.(Rückporto.) Peter Eyrich, Karlsruhe i. B. Eine Konzertzither noch neu, zu verkaufen. Zu erfragen in der Exp. ds. Blattes.(b Ergiebigſte Schönster Verdienſt bei Verkauf von Woll⸗ und Baumwollwaren ſow. Mül⸗ hauſer Zeugreſte. Man wende ſich vertrauensvoll an Erſte Elſäſſer Reſte Manufaktur Lucien Levy& Frere Mühlhauſen i. E. 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In Gemäßheit des§. 25 der W'ehrordnung werden die Militärpflichtigen, welche bei dem Erſatzgeſchäft des Jahres 1913 meldepflichtig ſind, aufgefordert, ſich zur Stammrolle anzumelden. 1. Zur Anmeldung ſind verpflichtet: a. alle Deutſche welche im Jahre 1913 das 20. Lebensjahr zurücklegen. alſo im Jahre 1893 ge⸗ boren ſind; dalle früher geborenen Deutſchen, über deren Dienſt⸗ pflicht noch nicht endgültig durch Ausſchließung, Ausmuſterung, Ueberweiſung zum Landſturm, zur Erſatzreſerve, oder Marine⸗Erſatzreſerve, oder durch Aushebung für einen Truppen⸗ oder Marineteil entſchieden iſt, ſofern ſie nicht durch die Erſatzbe⸗ hörden von der Anmeldung ausdrücklich entbunden oder über das Jahr 1913 hinaus zurückgeſtellt wurden. Die Anmeldung erfolgt bei dem Gemeinderat des⸗ jenigen Ortes, an dem der Militärpflichtige ſeinen dauernden Aufenthalt hat. Hat er keinen dauern⸗ den Aufenthalt, ſo muß die Anmeldung an dem Orte des Wohnſitzes und beim Mangel eines in⸗ ländiſchen Wohnſitzes an dem Geburtsort, oder wenn auch dieſer im Ausland liegt, an dem letzten Wohnſitz der Eltern geſchehen. ſich nach Ziffer 2 zu melden hat, zeitig abweſend, ſo haben die Eltern, Vormünder, Lehr⸗, Brod⸗ oder Fabrikherren die Verpflichtung zur Anmeldung. Die Anmeldung hat vom 15. Jannar bis 1. Februar zu geſchehen, ſie ſoll enthalten Familien⸗ und Vorname des Pflichtigen, deſſen Geburtsort, Geburtsjahr und Tag, Aufenthaltsort, Religion, Gewerbe oder Stand, ſodann Name, Gewerbe oder Stand und Wohnſitz der Eltern, ſowie ob dieſe noch leben oder tot ſind. Sofern die An⸗ meldung nicht am Gebortsort erfolgt, iſt ein Ge⸗ burtszeugnis vorzulegen. Bei wiederholter Anmel⸗ dung muͤſſen die Loſungsſcheine vorgelegt werden. Wer die vorgeſchriebene Meldung unterläßt, wird mit Geldſtrafe bis zu 30 Mk. oder mit Haft bis zu 3 Tagen beſtraft. Seckenheim, den 3. Januar 1913. Der Gemeinderat: Volz. Bekanntmachung. Die Nahrungsmittelunterſuchung in den Land⸗ gemeinden des Landbezirks Mannheim betr. Mit Bezug auf Ziffer 1 Nr. 3 der Verordnung vom 28. Februar 1882, den Verkehr mit Nahrungs-, Genuß⸗ Schmitt. mitteln und Gebrauchsgegenſtänden betr.(Geſetzes⸗ und Verordnungsblatt Seite 30), wird hiermit bekannt ge⸗ macht, daß das chemiſche Laboratorium des Dr. Jakob Abel in Mannheim von den Gemeinderäten der nach⸗ ſtehenden Gemeinden des Landbezirks Mannheim nämlich: Ilvesheim, Ladenburg, Neckarhauſen, Schriesheim, Secken⸗ heim und Wallſtadt als öffentliche Unterſuchungsanſtalt mit der Bezeichnung„öffentliche Unterſuchungsanſtalt der Gemeinden des Landbezirks Mannheim“ beſtellt und zur Vornahme amtlicher Unterſuchungen von Nahrungs- Ge⸗ nußmitteln und Gebrauchsgegenſtänden für den Bereich dieſer Gemeinden diesſeits ermächtigt wurde. Karlsruhe, den 16. November 1912. Großh. Miniſterium des Innern. Vorſtehende Bekanntmachung wird hiermit zur allge⸗ meinen Kenntnis gebracht. Seckenheim, den 9. Januar 1913. gürgermeiſteramt: Ratſchreiber: Volz. Koch. Arbeitsvergebung. Die Gemeinde vergibt die vollständig fertige her⸗ stellung eines Pumpenhauses(am Hochwasserdamm) in Submiſſion. Die Pläne und Bedingungen können auf dem Rathaus Zimmer 6 eingeſehen werden. Die Ange⸗ bote wozu Formulare bei uns erhältlich ſind, müſſen längſtens bis Montag, den 20. ds. Mts., dahier eingereicht ſein. Seckenheim, den 8. Januar 1913. Gemeinderat: Volz. Bekanntmachung. Alle Eigentümer, welche an den in der Hauptſtraße dahier neu hergeſtellten Kanal(vom Rathaus bis zum Ortsende nach Mannheim) angrenzen, werden hierdurch aufgefordert ihre Hausentwäſſerungsanlage gemäß Orts⸗ ſtatut vom 23. November 1909 ſpäteſtens bis 1. April 1913 herzuſtellen, anſonſt ſtrafend vorgegangen werden muß. Dies um ſo mehr, weil nach dieſem Zeitpunkte die Landſtraße neu eingewalzt werden ſoll. Uebrigens erhalten auch die nördlichen Angrenzer die vom Gemeinderat beſchloſſene Entſchädigungsſumme für den durch die einſeitige Kanalanlage erwachſenden Mehraufwand nur ausbezahlt, wenn der Anſchluß bis zum obigen Zeitpunkte fertiggeſtellt iſt. Da der Unternehmer der Kanalanlage gehalten wurde, auch die Hausanſchlüſſe zum ſubmittierten Preiſe auszuführen, fordern wir alle Angrenzer die ihr Anlage durch denſelben ausgeführt wünſchen auf, dies bis ſpäteſtens zum 25. Jaunar ds. Js. bei uns, wo⸗ ſelbſt auch die Einheitspreiſe in Erfahrung gebracht werden können, anzumelden. Seckenheim, den 10. Januar 1918. gürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Wir bringen hierdurch zur öffentlichen Kenntnis, daß Koch. Koch. die Gemeindekaſſe des Rechnungsabſchluſſes wegen vom 15. bis 19. ds. Mts. einſchl. geſchloſſen bleibt. Seckenheim, den 10. Januar 1913. gürgermeiſteramt: 1 5 och. 1. Volz. Iſt der Miltärpflichtige von dem Orte, in dem er f Bekanntmachung. Heimführen des Schul⸗ und Gemeindeholzes für Jahr 1918 betr. Das helmkühren und Kleinmachen des für Secken⸗ heim erforderlichen Schul⸗ und Gemeindeholzes wird am das Montag, den 13. ds. Mts., vormittags 10 Uhr auf dem biesigen Rathaus— Zimmer o an die Wenigſt⸗ nehmenden öffentlich verſteigert. Seckenheim, den 9. Januar 1913. Gemeinderat: Volz. Koch. Bekanntmachung. Die Geſtellung des Tabaks zur amtlichen Ver⸗ wiegung betreffend. Wir bringen hiermit zur Kenntnis der Tabakpflanzer, daß der noch etwa vorhandene Tabak bis ſpäteſtens zum 21. Jaunar 1913 bei der Steuereinnehmerei hier an⸗ zumelden iſt, widrigenfalls vom Gr. Hauptſteueramt un⸗ nachſichtlich die im Geſetze beſtimmten Strafen ausge⸗ ſprochen werden müßten. Seckenheim, den 8. Januar 1913. Bürgermeiſteramt: Volz. Bekanntmachung. Das Klaſſifikationsverfahren betr. Es wird darauf aufmerkſam gemacht, daß die Mannſchaften der Reſerve, Marine⸗Reſerve, Landwehr, Seewehr, Erſatzreſerve, ſowie ausgebildete Landſturm⸗ pflichtigen des zweiten Aufgebots, welche auf Grund des § 122 der Wehrordnung vom 22. November 1888 auf Zurückſtellung hinter die letzte Jahresklaſſe ihrer Waffe und Dienſtklaſſe Anſpruche machen, ihre Geſuche alsbald bei dem Stadt⸗ bezw. Gemeinderat ihres Wohn⸗ oder Aufenthaltsortes einzureichen haben. Mannheim, den 2. Januar 1913. Der Ziollvorsitzende der Ersatzkommissjon des Aus- hebungsbezirks Mannheim: Rothmund. Koch. Vorſtehendes bringen wir hiermit zur öffentlichen Kenntnis. 8 Seckenheim, den 9. Januar 1913. Gemeinderat: Volz. Schmitt. Medizinalverband Seckenheim. Unſeren Mitgliedern zur Kenntnis, daß unſere dies⸗ jährige b deneral-Verzanmlung am Sonntag, 19. Jaunar, nachm ½3 Uhr im „Neckartal“ ſtattfindet, und ſind hierzu eventl. Anträge an den Vorſtand einzureichen. Der Vorſtand. Nanarfenzuchf- und DJogelschutz- Verein Seckenheim. Einladung. Wir laden unſere Mitglieder zu der am Fountag, den 12. Zannar 1913, nachmittags 3 Uhr im Lokal„Zur Kapelle“(Neben⸗ zimmer) ſtattfindenden Goneral- Versammlung hiermit freundlichſt ein und bitten wegen Wichtigkeit um zahlreiches Erſcheinen. Tagesordnung: Tätigkeitsbericht des 1. Vorſitzenden im ver⸗ floſſenen Jahr. „Bericht des Kaſſiers. „Bericht des Schriftführers. Neuwahl des Geſamtvorſtandes. .Verſchiede nes. J. A.: Der Vorſtand. Kranken-Verein Einigkeit 5 Seckenheim. Sonntag, den 12. Jaunar, nachm. 3 Uhr findet im Gaſthaus zur„Kapelle“ unſere daneral-Terzannlung ſtatt. Die Tagesordnung wird im Lokal bekannt gegeben. Der Vorstand. Gelegenheitskauf 1 guter haltener gebrauchter — n 181 sofort preisvvert zu verkaufen. Christian Rath, Seckenbeim Untere Gartenſtraße 3. .. · f 0* 7„ Nationalliberale Partei. Kommenden Fonntag, den 12. Jaunar, nach⸗ mittags 4 Uhr, ſindet in dem Saal des Hotels zur „Roſe“ in Ladenburg eine i 5 Nationalliberale ſtatt. Der Chef der badiſchen Landespartei Herr Gehe Hofrat Rebmann aus Karlsruhe wird über „Deuisdie Politik“ ſprechen. Wir laden hierzu ſämtliche Parteimitglieder, ſowie alle liberalen Männer freundlichſt ein. Heute Abend 9 Uhr Mitglieder- Versammlung im Löwen“. her Vorstand des beralan Volksvereins. Radfahrer! Achtung J 2 Beim Einkaufe eines Fahrrades kaufen Sie eine gute bekannte, ſolide und beliebte Marke. Kaufen Sie eine weltbekannte Marke. Eine ſolche Marke iſt das ö pel⸗Fabrrad— Es iſt eines der älteſten und bewährteſten Fabrikate. Dieſe Fahrrad⸗Marke Opel iſt beliebt .„„ ſolid 0 11„„ ſtabil Wer einmal Opel gekauft und gefahren hat, kauft immer und immer wieder Opel. Warum? Weil es eine erſtklaſſige Marke iſt. Den Alleinverkauf für Hecken heim haben wir auch in dieſem Jahre der Firma Ph. Johann in Seckenheim, Luiſenkraße Bo. 34 übertragen und bitten das verehrliche Radfahrer⸗Publikum um geneneigten Zuſpruch. Hochachtungsvoll Hdam Opel, Hüsselsheim a. Main- Turnerbund„Jahn“ Seckenheim. Einladung. Am Famstag, den 11. 58. Iuts., abends 9 Uhr findet im Lokal„Zum Hirſch“ eine Turnrat-Sitzung ſtatt. Es werden die verehrl. Turnratsmitglieder gebeten vollzählig und pünktlich zu erſcheinen. Der Norſtanz Ring⸗ und Stemm⸗Klub Seckenbeim. Gegründet 1910. Gegründet 1910. Heute, den 11. d. M. abends ½9 Uhr Vorſtands Sitzung m Lokal, wozu freund⸗ lichſt einladet Der Vorſtand Gtfangveein„Jängerbund“, Seckenhein. Unſer diesjähriger Vereins⸗Ball findet am Jountag, den 19. ds. Mts., im Sach, „Zum Kaiſerhof“ ſtatt, wozu wir alle Freunde un Goͤnner des Vereins hiermit höfl. einladen. i f Der Vorſtanz Unſerm treuen Kamerad und Fähnrich 14 Herrn Georg Stein und ſeineß lieben Frau zum heutigen Ehebund die besten Gluek- und Segens wünsche. Die 111er. Unferm Mitglſed Georg Stein und feiner Braut zu ihrer heutigen n Vermählung unſere herzlichſten Glückwünsche. Ring- u. Stemmklub Seckenheim. Unſerm Stammgaſte Mathias Ruf zu ſeinem 50. Wiegenfeſte ein dreifach donerndes Hoch daß 5 der Neckarſtraße erſchallt und im„Prinz Mar bei ein Faß Bier verknallt. 1 5 7 Mehrere Stammgäſte · * 9„ Seckenheim.