en 1 ſtrategiſchen teidiaungsarbeiten errichtet hatten. 55 zn 0. Seckenheimer Anzeiger, . ã ã ß b ß Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pfg. bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. Der Valkankrieg. Auf allen Kriegsſchauplätzen werden die Operatio⸗ nen jetzt mit großer Energie fortgefetzt. Vom militäriſch⸗ Geſichtspunkt aus, ſind beſonders die Kämpfe auf der Halbinſel Gallipoli intereſ— ſant. Die Türken wehren ſich mit aller Macht gegen die Kaltſtellung ihrer Streitkräfte auf der Halbinſel, die, vorausgeſetzt, daß es den Bulgaren gelingt, die Türken weiter zurückzudrängen, durch verhältnismäßig geringe Truppenmaſſen bewirkt werden könnte. Die Vorſtöße, die von den Türken in der Richtung auf Kavac zu unter⸗ nommen wurden, ſind erfolglos geblieben, nach bulga⸗ riſchen Meldungen hätte ſich ſogar das kürkiſche Heer in wilder Flucht zurückgezogen. Auch der Landungsver⸗ ſuch türkiſcher Truppen bei Sarköi, der für die bulgariſchen Stellungen ſehr bedrohlich war, ſcheint nicht geglückt zu ſein. Bei Tſchataldſcha ſind die Türken zum Angriff übergegangen. Die Bulgaren haben ſich, wohl in der Befürchtung türkiſcher Umgehungsverſuche von dem Mar⸗ mara⸗ und Schwarzen Meer her, etwas; zurückgezogen. Wie die Erfolge der türkiſchen Vorſtöße auf dieſem Krieas⸗ ſchauplatz einzuſchäzen ſind, läßt ſich eben deshalb nicht ſo leicht beurteilen, weil man nicht weiß, ob das bulga⸗ riſche Zurückweichen nur aus ſtrategiſchen Ueberlegungen, nicht aber infolge der Angriffe der Türken erfolgt iſt. Die nächſten Tage werden wohl hierüber Klarheit bringen und beweiſen, ob dem türkiſchen Heer in der Tat noch die Kraft innewohnt, dem ſiegreichen Gegner mit Aus- licht auf Erfolg gegenüber zu treten. Auch über das Schickſal des vielumſtrittenen Adrianopel wird bald wohl entſchieden werden. Die Bulgaren rüſten ſich zum Sturm, nachdem ſie durch eine recht rückſichtsloſe Beſchießung die Stadt und ihre Beſatzung mürbe gemacht zu haben meinen.— Bei Skutari wird ebenfalls gekämpft. Die Montenegriner haben einen Vorteil errungen, die Stadt ſelbſt aber und der Taraboſch ſind gut befeſtigt und werden nur unter ſehr blutigen Kämpfen genommen werden können. f 5 Kämpfe bei Tſchataldſcha. Sofia, 10. Febr. An der Tſchataldſchalinie endeten alle Verſuche der Türken, zur Offenſive überzugehen, mit einer vollſtändigen Schlappe. Unter den verwundeten und gefallenen türkiſchen Truppen be⸗ finden ſich ſchwarze Soldaten. Ein von den Türken bei Podima nordöſtlich von Strandſcha an der Küſte des Schwarzen Meeres unternommener Landungs⸗ derſuch wurde verhindert. Die türkiſchen Truppen ließen gegen 50 Tote am Platze. Im Widerſpruch hierzu ſtehen die Meldungen aus: * Konſtantinopel, 10. Febr. Nach einem offi⸗ ziellen Communiqué dauern die Scharmützeln fort. Bei der türkiſchen Armee in, der Tſchataldſchalinie iſt keine Aenderung eingetreten. Die türkiſche Infanterie und Kavallerie gingen auf dem linken Flügel gegen den Feind vor. * Konſtantinopel, 10. Febr. Die vorrückenden kürkiſchen Truppen ſtellten feſt, daß die Bulgaren Ver⸗ 38 Ein Teil des Dorfes Der Weg des Verderbens. 70) Roman von C. Bach. 5(Schluß.) Seit wir eine Kolonie für bedürftige Lands⸗ eute gegründet haben, ſeit es uns vergönnt iſt, Gutes zu tun und Schmerzen zu lindern ſegnen wir den Reichtum, den mein Vater angeſammelt und der, mit meinem Vermögen vereinigt, den guten Zwecken reich⸗ lich dient, die wir vor Augen haben. Ich hoffe, daß dereinſt, wenn wir nicht mehr ſind, der Name Rautner wieder zu Ehren gebracht ſein und einen guten Klang behalten wird. Wir haben eine kleine Kapelle inmitten unſerer Beſitzung errichtet und ihr den Namen Kathari⸗ nenkirche gegeben. Der Name Deiner Gattin wird von allen Gläubigen unſeres kleinen Kreiſes mit Verehrung genannt, da mit der Kapelle ein Kranken⸗ und Waiſen⸗ haus verbunden iſt, das den Leidenden und Verlaſſe⸗ nen Troſt und Hilfe gewährt und als die ſchönſte An⸗ ſtalt weit über unſere Grenzen hinaus gerühmt wird. Auch ein Herbert⸗Haus exiſttert bereits hier, und die 7 8 welche ſich der Landwirtſchaft widmen wollen, finden darin die nötigen Lehrkräfte und materiellen Hilfsmittel, um ihren Zweck zu erreichen.— Hier wo der Boden ſo billig, die Natur ſo verſchwenderiſch iſt, wurde es uns leicht, in kurzer Zeit Vieles und Gutes zu ſchaffen. Mein Vater hat in den Mußeſtunden die Begebniſſe ſeines Lebens niedergeſchrieben; vielleich⸗ intereſſiert es Dich und die Deinen, aus den offenen Bekenntniſſen eines durch die Schule herber Leiden ge⸗ gangenen Mannes zu erſehen, wie ſo oft widrige Ver⸗ hältniſſe ihren verderbenden Einfluß auf von der Natur reich und gut veranlagte Menſchen auszuüben vermöger und welche Wandlung die Seele des Menſchen durchzu⸗ machen vermag. Seit mich dieſe Zeilen ſeine Kämpfe 255 Sehnſucht nach Weib und Kind, die herbe Täu ung, die er durch die Loslöſung von feinem geliebter Jpesheimer Anxeiger, Seckenheim, Dienstag, den 11. Amisblaft der Bürgermeisterämier Seckenheim, Avesheim, Neckarhausen und Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Jenidize iſt niedergebrannt. Tie Meldungen, daß der Ort Tſchataldſcha auch niedergebrannt ſei, werden nicht deſtätigt. 5 Auf Gallipoli. * Sofia, 10. Febr. Die Türken ergriffen die Offenſive gegen die vor Bulair ſtehenden Truppen. Es kam zu erbitterten Kämpfen, die bis nach⸗ mittags 3 Uhr dauerten. Die bulgariſchen Truppen war⸗ fen überall die Türken zurück. Die Bulgaren gingen zu einem energiſchen Gegenangriff über und verſolgten die Türken bis unter die Forts von Bulair. Eine große Zahl von Verwundeten und Toten bedeckte das Schlacht⸗ feld. Gefangen genommene Türken erzählen, daß auf Seiten der Türken 6 Diviſionen an dem Vormarſch teilgenommen hatten. Die bulgariſchen Truppen wichen nicht von der Stelle. Bei Einbruch der Dunkelheit ver⸗ ſuchte der Feind, in der Nähe von Scharköj Truppen zu landen, wo 20 Kriegsſchiffe erſchienen waren. Die Aus⸗ ſchiffung hatte kaum begonnen, als die an Land geſetzten türkiſchen Truppen von den bulgariſchen Truppen an⸗ gegriffen wurden, die ihnen beträchtliche Verluſte bei— brachten. Hierauf ſtachen die türkiſchen Kriegsſchiffe in See. * Konſtantinopel, 10. Febr. Auf der Halbinſel Gallipoli haben zwiſchen den bei Bulair befindlichen ottomaniſchen Truppen und den bei Kamülo ſtehenden Feinden Zuſammenſtöße ſtattgefunden, die die Lage aber nicht geändert haben. f i Um Adrianopel und Skutari. * Konſtantinopel, 10. Febr. Nach Meldungen kürkiſcher Blätter haben die Bulgaren am Samstag abend die Beſchießung Adrianopels eingeſtellt. * Sofia, 10. Febr. Nach nichtoffiziellen Meldungen unternahm geſtern ein türkiſches Regiment einen Aus⸗ fall an der Oſtfront von Adriangpel, wurde je⸗ doch zurückgeſchlagen. An der Küſte des Marmara meeres führten die Türken geſtern keine Aktion durch. Dies wird dahin ausgelegt, daß ſie infolge des vor⸗ geſtrigen Mißerfolges die Abſicht, eine Landung durch⸗ zuführen, aufgegeben haben. Cettinje, 10. Febr. Amtlich wird bekannt gege⸗ ben, daß der rechte Flügel der Kolonne des Generals Martinowitſch das Dorf Dioniſis beſetzte, das unterhalb des Taraboſch liegt. Der linke Flügel, der am Ufer des Skutariſees vorrückte, gelangte faſt bis nach Siroka. Die Truppen des Zentrums rückten bis auf 200 Meter gegen die Verſchanzungen am Taraboſch vor, nachdem Aufklärungsabteilungen die Stacheldrahtzäune an 12 Stel⸗ len zerſtört hatten. Von Sirokagora und Oblika aus wird der Taraboſch unausgeſetzt bombardiert. Serbiſche Truppenabteilungen unter dem Kommando des Oberſten Popowitſch und 3 montenegriniſche Bataillone mit Ma⸗ ſchinengewehren und Kanonen rückten gegen Brdiea vor und griffen den Feind an. Nach den von der Armee des Kronprinzen eingetroffenen Nachrichten, ſind die türki⸗ ſchen Truppen auf der ganzen Linie geſchlagen worden. Die montenegriniſchen Truppen ſeien vorgerückt und hät⸗ ten den Kleinen Bardanjolt zerſtört, der Große Bardan⸗ jolt ſei bereits beſetzt. Geſtern gefangen genommene Tür⸗ ken heſtätiaan. daß Haſſan Riza gefallen ſei und daß Veibe erfahren, ertennen ließen, begreife ich ſeine men⸗ ſchenſeindliche Stimmung, und ich fühle mich weit ſchul⸗ diger als ihn. Manches was Euch in meinem Leben fremd geweſen, wird Euch durch die ſchriftlichen Auf⸗ zeichnungen erklärlich werden, und wie ich Euch kenne, werdet Ihr nur Mitleid und Teilnahme für uns auch ferner bewahren. Wenn Ihr uns armen Verbannten, denen oft die Sehnſucht nach deutſcher Erde, nach den lieben bekannten Geſichtern, die wir ja nie mehr ſehen ſollen, das Herz ſchwellt, eine große innige Freude be⸗ reiten wollt, dann ſendet uns Eure Bilder, das Eurer Kinder, wenn es möglich, eins von der Rätin Schwarz, deren Andenken ein geſegnetes bei uns iſt; denn ohne ihren Beiſtand hötte! wir wohl die Mutter niemals wiedergefunden; ſie wäre in Elend und Sorgen dahin⸗ gegangen, und was— was wäre aus uns geworden? Küſſe Deiner Fran ehrerbietig die Hand. Meine ſün⸗ dige Leidenſchaft habe ich bezwungen, meine Liebe und Verehrung für die holde Gefährtin Deines Lebens iſt in meinem Herzen geblieben. Lebt wohl. Denkt manchmal ohne Groll Eures Ferdinand Rautner.“ Käthchen ſchmiegte ſich, nachdem ſie den Brief Fer⸗ dinands geleſen. zärtlich an ihn an„Nicht wahr, wir erfüllen ſeine Bitte,“ flüſterte ſie gerührt,„ſeit er fern von uns iſt, bin ich ganz ausgeſöhnt mit ihm, und all' ſeine Vergehen erſcheinen mir in einem milderen Lichte. O mein Herbert, wie danke ich Gott, daß er nicht unter⸗ gegangen iſt, daß ſein beſſeres Ich aus der Verderbnis geläutert hervorgegangen iſt! So lange ich ihn ſo gren⸗ zenlos elend wußte kam ich mir wie die Urheberin ſei⸗ nes Unglücks vor und erſt jetzt, ſeit ich ihn frei und ge⸗ borgen weiß, kann ich mich ganz unſeres eigenen, hohen Glückes freuen. Du ſchreibſt ihm bald, nicht wahr, und ſagſt ihm, daß wir ſeiner teilnehmend gedenken. Hier,“ fuhr ſie in reizender Geſchäftigkeit fort„iſt mein Bild das Bild Papas, * de 5 das der Kinder, eins von Tante Schwarz habe ich noch übria. und ſo braucht Du uw * Febenar 1913. Ar- Bofe Deckarhauser Zeitung, Edinger Zeitung. r ̃ͤ ͤ õ;— ð̈̊Iyv. Inſertionspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pf. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. EEC mache. fluß vorhanden iſt. Cettinje, 10. Febr.(Amtlich. Der kleine Bar⸗ danjolt, eine wichtige und ſtark befeſtigte türkiſche Stel⸗ ſich in Skutart ein Mangel an Tebensmitteln fuhlvar Sie erklärten jedoch, daß Munition in Ueber⸗ 1 lung, von wo der Feind ſeit zwei Tagen Widerſtand leiſtete, wurde von den Montenegrinern beſetzt. Feind zog ſich in gänzlicher Unordnung gegen die Stadt zurück. Die Montenegriner ſchafften ſchwere Geſchütze auf die eroberte Poſition, von wo ſie einen Sturm auf Der 3 Skutari unterſtützen ſollen. 1 Deutſcher Reichstag. (Sitzung vom 10. Februar.) Präſident Dr. Kämpf eröffnet die Sitzung um 2,22 Uhr. Am Bundesratstiſch iſt Staatsſekretär Lise erſchienen. Zunächſt wird die Wahl des Abg. Held(Hoſpi⸗ tant der Nationalliberalen— Hannover 6) für gültig erklärt. Ueber die Wahl des Abgeordneten v. Liebert (Rchspt.— Sachſen 14) wird Beweiserhebung beſchloſſen. 1 Nach Erledigung einiger Rechnungsſachen wird die zweitt Beratung des Etats des Reichsjuſtizamts feſtgeſetzt. Abg. Ablaß(Vp.): Wir müſſen uns dagegen wen⸗ 1 den, daß der deutſche Richterſtand nicht in der Lage ſei, ö 9 9 9 ſich von Klaſſenjuſtiz zu emanzipieren. Viele Fälle der letzten Zeit fordern aber trotzdem die ſchärfſte Kritik her⸗ aus. Der Reſolution der Nationalliberalen bezüglich des Vorkaufsrechts bei Zwangsverſteigerungen kann ich mich auſchließen. Nachdem die Frauen ſich bei den Jugendge⸗ richten bewährt haben, ſollte man ſie auch als Schöffen zulaſſen. Staatsſekretär Lisco: Bei den vom Vorredner an geführten Härten Geiſteskranker gegenüber handelt es ſich um Einzelfälle, die vom Reichsjuſtizamt geprüft wer⸗ den ſollen. Was die Eintragung in das Vereinsregiſter anlangt, ſo iſt die Vorausſetzung, daß Vereine die Rechts⸗ fähigkeit nicht erlangen dürfen, die wirtſchaftliche Inter⸗ eſſen verfolgen. Das iſt beim Aerzteverein der Fall, Der Miniſter des Innern hat die den San punkt dieſem Verein gegenüber eingenommen. Das iſt ein Stand⸗ punkt, der, wenn er vielleicht auch falſch iſt, die juriſtiſche Ueberzeugung hinter ſich hat. eingetragen werden. ruhe.) zeigten, wo ſo viele Meineide geleiſtet worden ſind wie 1 9 nie zuvor, wachſen ſich zu einem offenen Skandal aus. Das Wort Streikbrecher iſt überhaupt keine Beleidigung und 1 Pfui iſt faſt parlamentariſch geworden. 9 Landsberg(Soz.): Den Gedanken, die Prügel⸗ ſtrafe einzuführen, lehnen wir ab. Die Statiſtik weiſt nach, daß in den Ländern, die die Todesſtrafe nicht haben, die Zahl der Mordtaten abgenommen hat. Wenn ir von Klaſſenjuſtiz ſprechen, liegt es uns völlig fern, den Richtern Rechtsbeuaung vorzuwerfen. Wir meinen nur och Dein Bild dazu zu legen, um ihn zu erfreue, Willſt Du?“ n „Schon morgen,“ erwiderte Herbert, ſein Frauchen in ſich drückend,„im Bilde mag er Dich anbeten als ſeine Heilige, aber in der Wirklichkeit bleibſt Du ewig mein, mein einzig geliebtes, teures Weib, das ebenſo gut wie ſchön und dich ebenſo klug wie herzia iſt.“ Deutſcher Kriegerhort, eine illuſtrierte Familien⸗ zeitſchrift zur Pflege valerländiſcher Intereſſen iſt im Ver⸗ lag von Dr. jur. Karl Katzer, Charlottenburg, Hebbelſtr. 19, erſchienen. Das einzelne Heft enthält Leitartikel aus der Feder erſter Vaterländiſcher Schriftſteller und hoher militäriſcher Perſönlichkeiten, Aufſätze über Heer, Flotte, Luftfahrt, Kolonien, ſowie über allgemeine Zeitfragen, ei⸗ nen Roman, Skizzen oder Humoresken und Bilder aus aller Welt. Der Preis des reichausgeſtatteten Einzelheftes beträgt 10 Pfg., ein vierteljähriges Abonnement inkl. Be⸗ 4 ſtellgeld 1.45 Mk. durch die Poſt. Neben der Pflege vaterländiſchen Geiſtes will die neue Zeitſchrift auch in ſozialer Hinſicht ſegensreich für ihren Leſerkreis wirken, indem ſie im Todesfall des Familienernährers der Familie ein Sterbegeld von 100 M. durch die Lebensverſicherungs⸗ Akt.⸗Geſ.„Deutſchland“ zu Berlin ſofort auszahlen läßt. Das neue Unternehmen hat in nationalen Kreiſen bereits freudigen Anklang gefunden und iſt von allerhöchſten und Da es durch feine Eigenſchaften geeignet iſt, wirklich ſegensreich wirken zu können, iſt ihm ein zahlreicher Leſerkreis zu wünſchen. bypotbezen- u. Immobillenvermittlung, An- und Oerkauf von Grundstücken. höchſten Stellen warm befürwortet worden. Georg Röser. (Große Heiterkeit links.) Anders iſt es beim Bund der Landwirte. Gegen die Ein⸗ tragung des Bundes der Landwirte iſt von zuſtändiger Stelle Einſpruch nicht erhoben worden, deshalb muß er Mit der Juſtiz hat dies nichts zu tun. Hier kam der Miniſter des Innern in Frage.(Un⸗ Von Trampazynski(Pole): Die juriſtiſchen u⸗ ſtände, wie ſie ſich bei dem Streikprozeß im Ruhrrevier 1 der Richter urtene aus ſeinem Wetlieu heraus und tonne ſich von den dort herrſchenden Vorurteilen nicht frei machen Deshalb ſollte man die Richter nicht aus einem beſtimmten Bevölkerungskreiſe nehmen. Belz(3.): Der Vorwurf der Klaſſenjuſtiz beruht zumeiſt auf unklaren Darſtellungen der Gerichtsverhand⸗ lungen in der Preſſe. Große Mißſtände haben ſich auch bei den Geſellſchaften mit beſchränkter Haftung heraus⸗ geſtellt. Eine Reviſion des Geſetzes ſcheint notwendig. Nächſte Sitzung Dienstag 1 Uhr. Tagesordnung: Weiterberatung, vorher kurze Anfragen, Abſtimmung über die Zollerleichterungen bei der Fleiſcheinfuhr, Reſo⸗ lution zum Kavitel Geſundbeitsamt.— Schluß ¼7 Ubr. Politiſche Rundſchau. Deutſches Reich. 5 f Der Kaiſer über die Religion. Berlin, 10. Febr. Geſtern mittag hielt die Fried⸗ rich Wilhelm⸗Univerſität eine Feier zur Erinnerung an die Er hebung der deutſchen Nation im Jahre 1813 ab. Unter den geladenen Gäſten be⸗ merkte man den Reichsbanzler, den Kriegsminiſter, die Miniſter Dr. Sydow und Dr. Lentze, die Präſidenten des Herrenhauſes und des Abgeordnetenhauſes. Der Kaiſer, in der Uniform der Leibgardehuſaren, und die die Kaiſerin wurden am Portal von dem Rektor der Univerſität, Prof. Dr. Graf v. Baudiſſin, und dem Kultusminiſter von Trott zu Solz empfangen und in den Saal geleitet. Die Feier begann mit dem Vortrag einiger Lieder durch den Akademiſchen Geſangverein unter Leitung des Geh. Rats Prof. Friedländer. Geh. Rat Prof. Dr. Dietrich Schäfer hielt die Feſtrede. Er unter⸗ ſuchte die Urſachen, aus denen heraus Preußen, der von der Natur am wenigſten begünſtigte Kurſtaat Deutſchlands, der Grundſtein des neuen Reiches werden mußte und ſeine Fürſten die Bauherren. Der Vorſitzende z ſtudentiſchen Ausſchuſſes bekräftigte darauf die Ver⸗ ehrund und Begeiſterung der akademiſchen Jugend für die große Zeit und ihre berühmten Univerſitätslehrer. Dann betrat der Kaiſer ſelbſt den Katheder und hielt folgende Anſprache:„Kommilitonen! Ich möchte am Schluß dieſer erhebenden Feier Euch noch ein kurzes Geleitwort mitgeben. Ich habe in der alten Preußenſtadt Königsberg die Oſtpreußen darauf hingewieſen, daß der Kern der großen erhebenden Zeit darin zu ſuchen geweſen ſei, daß das preußiſche Volk ſeine ſittliche Lebensanſchau⸗ ung, gegründet auf die Religion, wieder gefunden hat, gegründet auf die Religion, die, wie wir wiſſen, das Verhältnis des Menſchen zu Gott bedeutet, mit anderen Worten, den Glauben an ſeinen Gott wieder gefunden hat. Das heutige Geſchlecht, welches in dieſem Jahr⸗ hundert lebt, welches leicht dahin führt, hauptſächlich das was man ſehen oder beweiſen oder mit der Hand greifen kann, zu glauben, das dagegen für Transzen⸗ dales geringere Fähigkeit zeigt und dem das Wort„Re⸗ ligion“ Schwierigkeiten bereitet, dieſes Geſchlecht bedarf beſonders eines Hinweiſes, wie es zu dem alten Glauben ſeiner Väter kommen kann. Der heutige Tag, der Tag von Königsberg, und alle die Feſte, die wir im Laufe des Jahres noch feiern werden, in Erinnerung an die Große Zeit der Erhebung des Vaterlandes, geben uns dazu die Möglichkeit. Denken wir doch daran, daß kurz nach dem Hintritt des großen Königs das Preußenvolk dieſen Glauben verloren hatte. Ausländiſches Weſen griff um ſich und als die große Belaſtungsprobe des Jahres 1806 kam, brachen die Stützen. Ein Zuſammenbruch fand ſtatt, wie ihn die Welt kaum geſehen hatte, und der die Herzen verzagen ließ. War das Menſchentat? Das war Gottes Gericht! Und ebenſo hinterher eine Wendung in der Weltgeſchichte. Es iſt ſchon ein wunder⸗ bares Ding um die Wiedergeburt eines Menſchen, aber die Wiedergeburt einer ganzen Nation, das iſt ſo ge⸗ waltig, daß es wert iſt im Herzen behalten und nicht vergeſſen zu werden. Das war auch nicht der Menſchen Tat, ſondern das war Gottes Tat. So erhob ſich im Glauben an Gott ein unterdrücktes, zerſtückeltes Volk, ein Wunder, wie es noch nicht dageweſen war, und warf alles vor ſich her. Das war auch nicht die Tat der Menſchen, das war Gottes Tat. Nun, Kommilitonen, ich denke, Ihr verſteht mich ſchon. Wenn wir nur an das Greifbare denken und uns nur an das Greifbare halten, um glauben zu können, ſo haben wir in den Tat⸗ ſachen der Vergangenheit, in den geſchichtlichen Tatſachen die ſichtbaren Beweiſe für das Walten Gottes, wie die ſichtbaren Beweiſe, daß er mit und war und mit uns iſt. Und aus dieſen Lehren der Vergangenheit, aus den greifbaren, ſichtbaren Tatſachen der Vergangenheit, kann ſich auch die geſamte deutſche Jugend den im Feuer be⸗ währten Schild des Glaubens ſchmieden, der nie in der Waffenrüſtung eines Deutſchen und Preußen fehlen darf. Und mit ſolchen Waffen wollen wir, unbekümmert um Rechts und Links, unſeren Gang wagen. Augen empor! Herzen empor! im Vertrauen zu Gott. Dann können wir alle des gewaltigen erſten Kanzlers Wort wieder⸗ holen:„Wir Deutſche fürchten Gott und ſonſt nichts in der Welt!“ Und deſſen zum Zeichen, wollen wir auf unſer deutſches Vaterland und unſer geliebtes Preußen drei Hurrahs ausbringen. Deutſchland, Preußen hurrah, hurrah, hurrah! T a f Wa 1 1 e eee 7 Auslandd Das Ausland und die deutſchen Flottenrüſtungen. 83 London, 10. Febr. Einige Zeitungen ſetzen die Erörterungen über die Flottenfrage fort.„Daily Chro⸗ nicle“ ſagt, man dürfe in die Erklärung des Großadmirals von Tirpitz nicht mehr hineinlegen, als darin enthalten ſei. Es ſei auch offenbar eine Uebertreibung, darin eine Einſchränkung der Rüſtungen zu erblicken. Das Blatt hält ein Abkommen über die beiderſeitigen Flottenrüſtungen für erreichbar, aber die Laſt der Seerüſtungen beider Länder müſſe nicht im Verhältnis zueinander, ſondern 1 der Flotten in der ganzen Welt betrachtet werden. 5 a f * Paris, 10. Febr. Der„Temps“ tadelt leb⸗ haft die Nervoſität jener Blätter, darunter namentlich die des Echo de Paris“, welche in den Erklärungen 3 dieſe Aufbeſſerungen hat nun noch der Bürgerausſchuß 1 9 R A r 7 Nr* JCTCFTFETFVTCTCCCCCCCCCCCC des Admirals von Tirprz ein Maanover erblicken, das England über die deutſchen Flottenrüſtungen beruhigen und Deutſchland in den Stand ſetzen ſoll, ſeine Kraft gänzlich auf die Offenſive auf dem Feſtland zu kon⸗ zentrieren. Vir ſehen, bemerkt' der„Temps“. in den 25 Jahren der Regierung Kaiſer Wilhelms II. keine An⸗ zeichen für jene Angriffsſucht, welche ihm das„Echo de Paris“ zuſchreibt.— Der„Fi⸗ garo“ ſchreibt: Es iſt gewiß kein Zufall, daß Deutſch⸗ fand während der Balkankriſis einen ſolchen Entſchluß faßt. Man muß hierin einen Beweis für die friedliche Geſinnung der deutſchen Diplomatie erblicken. Die deutſche Initiative zeigt einen ähnlich verſöhnlichen Geiſt, wie die durch das Handſchreiben des Kaiſers Franz Jo⸗ ſeph an den Zaren zum Ausdruck gebrachte öſterreichiſche Initiative.„ 3 N China und die Mongole. * Urga, 10. Febr. Der Aufklärungsdienſt der mon⸗ goliſchen Regierung hat feſtgeſtellt, daß die chineſiſche Regierung für ihr Vorgehen gegen die Mongolei über 40,000 Mann aller Waffengattungen in den Grenzge⸗ bieten zuſammengezogen hat. 3 f Die Unruhen in Mexiko. * Mexiko, 10. Febr. Eine Armeerevolution iſt ausgebrochen. Die Truppen haben den National⸗ palaſt und die meiſten öffentlichen Gebäude beſetzt und patrouillieren durch die Straßen. Präſident Ma⸗ dero wurde zum Gefangenen gemacht. * Mexiko, 10. Febr. Nach längeren Straßenkämp⸗ fen hat die Regierung teilweiſe wieder die Oberhand ge⸗ wonnen. Bis jetzt dürften etwa 150 Perſonen ge⸗ tötet worden ſein. Präſident Madero befehligte zeit⸗ weiſe perſönlich die ergebenen Truppen. Der größere Teil der Armee ſcheint der Regierung treu geblieben zu ſein. Die Regierung hat wieder von dem Nationalpalaſt Beſitz ergriffen. Die Inſurgenten ſetzten vorläufig Diaz und den General Bernardo Reyes in Freiheit. Später gingen die Artillerie und der größte Teil der Truppen zu Diaz über, der Herr der Situation zu ſein ſcheint. Diaz iſt ein Neffe des früheren Präſid enten. r„—— eee Baden (Karlsruhe, 10. Febr.(Vom Hofe.) Im Großh. Reſidenzſchloß fand am Sonntag abend ein zweites Hof- konzert ſtatt, zu welchem abermals eine große Reihe Einladungen ergangen waren. Bei dem Konzert wirkten mit das Karlsruher Streichquartett, ferner die Hofoper⸗ ſängerin Frl. Brunſch und Hofoperſänger Herr v. Schwind. f Karlsruhe, 10. Febr.(Amtliches.) Der Groß⸗ herzog hat dem Oberpoſtſchaffner Kobold in Eppingen die ſilberne Verdienſtmedaille verliehen. Ferner dem Pri⸗ vatdozenten in der mediziniſchen Fakultät der Univerſität Freiburg Dr. Fr. Samuely den Titel außerordentlicher Profeſſor und dem Privatdozenten in der mediziniſchen Fakultät der Univerſität Freiburg Dr. Fühner den Titel außerordentlicher Profeſſor.— Finanzſekretär Seitz in Pforzheim wurde nach Lahr, Eiſenbahnſekretär Bernhard in Schaffhauſen nach Karlsruhe und Eiſenbahnſekretär Ziegler in Renchen nach Raſtatt verſetzt. Karlsruhe, 10. Febr. Die ſoeben erſchienene Nummer 5 des Geſetzes⸗ und Verordnungsblattes für das Großherzogtum Baden enthält eine Verordnung des Mini⸗ ſteriums des Innern betreffen die Wahlordnung für die Handwerkskammern und deren Geſellenausſchüſſe. () Karlsruhe, 10. Febr.(Das Großh. Hoftheater) bringt am Donnerstag zu Richard Wagners Todestage die„Götterdämmerung“ mit Cäzilie Rüſche⸗Endorf als Brünnhilde zur Aufführung. Zum 100. Geburtstag von Otto Ludwig wird deſſen Frauenſpiel„Der Erbförſter“ neu einſtudiert am Samstag gegeben werden. (Karlsruhe, 10. Febr.(Das große Los.) Der zweite Haupttreffer der Stuttgarter Muſeumslotterie mit 15 000 Mark kam in die Kollekte des Bankhauſes Götz Karlsruhe und fiel einer ſehr bedürftigen Familie zu. Der Gewinn wurde ſofort ausgezahlt zur großen Freude der Glücklichen. ( Karlsruhe, 10. Febr.(Feuer auf dem Bahn⸗ hof.) Am Samstag abend entſtand im Rangierbahnhof hier Feuer. Zwei mit Korn und dergl. beladene Güter⸗ wagen ſtanden in Flammen. Das Feuer dehnte ſich auch auf das Zugmeiſtergebäude aus, konnte hier aber ein⸗ gedämmt worden, ſodaß nur der Dachſtock ſehr ſtark beſchädigt wurde, während die beiden Wagen vollſtändig verbrannten. Die Entſtehungsurſache des Feuers iſt un⸗ bekannt. Der Schaden iſt recht beträchtlich. Mannheim, 10. Febr. Wie die„N. B. Landes⸗ zeitung“ hört, ſoll die Entſcheidung in der Mannheimer Intendantenfrage in allernächſter Zeit getroffen werden, während das jetzige interemiſtiſche Regime bis Ende der Saiſon währen dürfte. Von den zahlreichen Bewerbern um den Intendantenpoſten ſtehen zur Zeit 4 Kandidaten in engerer Wahl, alle 4 Namen von ſehr gutem Rang und Klang. Mannheim, 10. Febr. Die Deutſche Reichs poſt berichtet in ihrer letzten Nummer, daß, wie ihr von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, der Oberkirchen⸗ rat die Beſchwerde der evangel. Konferenz über die Traub⸗ Predigt von Pfarrer Dr. Lehrmann in Mannheim, erſt dann für erledigt erklärt hat, nachdem der Oberkirchen⸗ rat Pfarrer Dr. Lehmann einen ernſten Verweis er⸗ teilt hatte. Mannheim, 10. Febr. Die Hauptlehrer der Volksſchule, ferner die Arbeiter und die Fahrbedienſteten der Straßenbahn, ſowie das Hoftheaterperſonal haben Geſuche um Neuregelung ihrer Bezüge eingereicht. Der Stadtrat hat beſchloſſen, angeſichts der anhaltenden Teuerung den Geſuchen durch Bewilligung von Ergän⸗ zungsaufbeſſerungen zu den im Jahre 1911 bewilligten Lohn⸗ und Gehaltserhöhungen zu entſprechen. Der durch dieſe Maßnahmen, die am 1. Juli ds. Is. in Kraft treten ſollen, entſtehende jährliche Aufwand beträgt: für die Volksſchullehrer 655500 Mk., für die Arbeiter 86 600 Mark, für das Hoftheaterperſonal 47000 Mk., für die Fahrbedienſteten der Straßenbahn 28 150 Mk., für die Beamten 64750 Mk., zuſammen 292 000 Mk. Ueber 1 zu entſchewen.. 5 Offenburg, 10. Febr.(Unterſuchungsanſtalt.) Das Miniſterium des Innern gibt bekannt, daß die von der Stadt Offenburg errichtete öffentliche Unterſuchungs⸗ anſtalt zur Vornahme amtlicher Unterſuchungen von Nahrungs⸗, Genußmitteln und Gebrauchsgegenſtänden für den Bereich der Stadt Offenburg ermächtigt wurde. () Freiburg, 10. Febr.(An dem Scharfſchießen des Feldartillerie⸗Regiments No. 76) nahmen zum erſten Mal zwei Militärflieger mit ihren Beobachtungs⸗ offizieren als Zuſchauer teil. Die Flieger trafen aus Straßburg ein und kreiſten trotz heftigen Windes über dem Uebungsgelände. Gegen Schluß der Uebung traten ſie den Rückflug nach Straßburg an. 0 5 Baden-Baden, 10. Febr. Der Voranſchlag für 1913 ſieht einen Umlagefuß von 30 Pfg. wie im Vor⸗ jahre vor. (Heidelberg, 10. Febr.(Der Bürgerausſchuß! der Gemeinde Wildwimmersbach genehmigte den Voran. ſchlag für das Jahr 1913 mit einem Umlagefuß von 67 Pfg. gegen 60 Pfg. im verfloſſenen Jahre.— Die letzte Bürgerausſchußſitzung der Gemeine Schönau beſchäftigte ſich ebenfalls mit den Voranſchlagsſätzen. Der Umlage⸗ fuß kann mit 45 Pfg. beibehalten werden. (Wiesloch, 10. Febr.(Verbranntes Auto.) Au der Fahrt von Wiesloch nach Heidelberg ging ein einem in Heidelberg wohnhaften ruſſiſchen Studenten gehörendes Automobil in Brand und wurde erheblich beſchädigt. Die Inſaſſen blieben unverletzt. (Neuſtadt i. Schw., 10. Febr. Das aller Schwarzwaldtouriſten bekannte Hotel Adler⸗Poſt des Poſthalters Ketterer ging um den Preis von 190 000 Mark in n Beſitz des Herrn Hils in Schluchſee über Singen a. H., 10. Febr.(Die Hohentwiel⸗FJeſſ ſpiele) haben eine weitere Förderung erfahren und ſim jetzt wieder ſichergeſtellt. i . Wertheim, 10. Febr.(Der Großherzog) iſt dem hiſtoriſchen Verein Altwertheim mit einem einmali⸗ gen Beitrag von 1000 Mark beigetreten. 5 5 Engen, 10. Febr.(Bei der Bürgermeiſterwahl) in Weil wurde Bürgermeiſter R. Schoch einſtimmig wie⸗ dergewählt. 7 81* Wiesloch, 10. Febr.(Die Petroleumkanne!) In Dielheim wollte die Sährige E. Laier in Abweſen⸗ heit ihrer Eltern das ſchwache Kohlenfeuer im Herde durch Zugießen von Petroleum anmachen. Es erfolgte natürlich eine Exploſion und das Kind ſtand in hellen Flammen. Es hat ſo ſchwere Brandwunden erlitten, daß an ſeinem Aufkommen gezweifelt wird. () Tauberbiſchofsheim, 10. Febr.(Bürger⸗ meiſterwahl.) Bei der Bürgermeiſterwahl in Hedlſeld wurde Gemeinderat und Landwirt J. Höninger gewählt. 0 Singen a. H., 10. Febr. Der bekannte Kon⸗ ſtanzer Aviatiker Schlegel veranſtaltet am Sonntag, den 16. Febr., vor⸗ und nachmittags nahe der Stadt einige Schauflüge. Von dem am Fuße des Hohentwiel gelegenen Starts aus unternimmt der Flieger im Laufe der Woche mehrere Ueberlandflüge nach Radolfzell, Stockach, Im⸗ mendingen und Donaueſchingen. Die Singener Flug⸗ woche dürfte zahlreiche auswärtige Beſucher anlocken. (9 Kleinkems, Amt Lörrach, 10. Febr. Auf der hieſigen Station wurde der Hilfsbremſer eines Güter⸗ zuges von einem durchfahrenden Schnellzug erfaßt und dem Unglücklichen ein Bein vollſtändig abgefahren, ſo⸗ wie der andere Fuß ſchwer verſtümmelt. () Villingen, 10. Febr. Nach dem Rechenſchafts⸗ bericht der Stadtgemeinde für 1911 beträgt das Vermögen der Stadt Villingen 8,734,204 Mark, das Reinvermögen 5,400,184 Mark, welches eine Vermehrung von 102,043 Mark erfuhr. Der Geſamtumſatz der ſtädtiſchen Kaſſen im Jahre 1911 betrug 5,135,015 Mark. Pforzheim, 10. Febr.(Noch keine Spur.) Von dem Forſtwart Keller in Eutingen iſt auch bei der Nach⸗ ſuche am Freitag keine Spur entdeckt worden. Um die Nachſuche weiter anzueifern ſind von der Kieſlbronner Jagdgeſellſchaft und der Pforzheimer Jagdgeſellſchaft Hagenſchieß 100 Mk. für die Auffindung des Vermißten ausgeſetzt worden. () Konſtanz, 10. Febr. Die Leitung des ſtädtiſchen Krankenhauſes teilt auf den von der Volkswacht unter dem Titel„Ein Skandal im ſtädtiſchen Krankenhaus“ ver⸗ öffentlichten Artikel mit, daß die ſofort vorgenommene Unterſuchung ergeben hat, daß der ſenſationelle Artikel eine große Entſtellung eines Vorfalls enthält, wie er bei pfychiatriſchen Kranken leicht eintritt. Mit Rückſicht auf die beteiligten Patienten und deren Angehörige wird es für unzuläſſig erachtet, eine eingehende Darſtellung des Vorfalls wiederzugeben. Als Ergebnis der Unter⸗ ſuchung wird von Seiten des Oberbürgermeiſters in den hieſigen Blättern feſtgeſtellt, daß zwiſchen den Patienten ein„Kampf um Leben und Tod“ nicht ſtattgefunden hat, auch keiner der Patienten Verletzungen davongetragen hat, oder Mißhandelt worden iſt. Konſtanz, 10. Febr.(Zwei nette Früchtenchen) wurden hier verhaftet. Ein 14jähriger Schloſſerlehrling und ein 15jähriger Hilfsarbeiter von hier waren bei einem Graveur eingeſtiegen und hatten eine Kaſſette mit 500 Mark geſtohlen. Das Geld brachten ſie während det Faſtnachttage durch Sekttrinken und Spazierfahrten durch. Neues aus aller Welt. * Ein Schneiderſtreik. Mehr als 3000 Herren“ konfektionsſchneider beſchloſſen am Sonntag nachmittag in Berlin in einer Verſammlung die Arbeit niederzu? legen, wenn nicht eine allgemeine Lohnerhöhung bewil⸗ ligt werde. 1 „Ein neuer Weltrekord eines deutſchen Flie⸗ gers. Der Flieger Faller, der in den letzten Wochen bereits 4 Weltflugrekorde errungen hat, hat auf den Habsheimer Flugplatz einen weiteren Weltrekord aufge ſtellt. Faller ſtieg mit 5 Paſſagieren— Geſamtgewif⸗ 409 Kilogramm ohne Betriebsſtoff— auf einem Aviatik Doppeldecker auf und blieb 1 Stunde 10 Minuten 1 1 17 Sekunden in der Luft. Er ſchlug damit alle bisher? 5 gen Weltrekorde. Von den 6 Weltflugrekorden, die 815 letzt von deutſchen Fliegern gehalten wurden, hat Fak. ler allein 5 inne. ö 55 * Suffragetten⸗Unfua und kein Ende. ee e 8 Jeden 14 10 N. der Nähe des Tatortes waren Plakate angeſchlagen, 0 ö 1 8 f — 5 die das Tag bringen die Suffragetten etwas Neues, nur micyts Gutes: In der vergangenen Woche wurden die Tele⸗ graphendrähte zwiſchen Coventry und Birmingham durch⸗ chnitten. Um die Telegraphenſtangen herum waren nur veibliche Fußſpuren ſichtbar, woraus die Polizei ſchließt, daß Suffragetten die Uebeltäter waren. Bei Dumparton vurden etwa vierzig Telephondrähte durchſchnitten, und „Wahlrecht für Weiber“ forderten. Auch wur⸗ den wieder zahlreiche Spiegelſcheiben eingeſchlagen und der Inhalt von Dutzenden von Briefkäſten durch Säuren N(herſtört oder beſchädigt. Natürlich waren die Uebeltäter 1 8 die unverbeſſerlichen Wahlweiber. Drei Pavillons mit Orchideen im Botaniſchen Garten in Kew ſind ebenfalls ſchwer beſchädigt worden. Dreißig Glasſcheiben wurden eingeſchlagen ünd die koſtbaren Orchideen nach allen Rich⸗ tungen hin verſtreut. Man glaubt, daß Anhängerinnen des Frauenſtimmrechts dieſen ſehr beträchtlichen Schaden angerichtet haben. Orkan in England. Ein furchtbarer Orkan wütete am Samstag nacht in Nordengland, Irland und Wales. In Renton bei Dumbarton trat der Leven über die Ufer und ſetzte eine Anzahl Fabriken unter Waſſer. Mehrere hundert Arbeiter ſind gezwungen zu feiern. Die großen Werke von Armſtrong bei Neweaſtle wurden be— ſchädigt. In North⸗ und South⸗Shields wurde großer Schaden angerichtet. Auf der Tyne fanden Schiffszu⸗ Rurelas und die Polizei zu Diaz über. Gene⸗ ral Reyes iſt im Kampfe 1 len * Mexiko, 10. Febr. Nach den letzten Telegrammen halten ſich Präſident Madero und die Kabi⸗ nettsminiſter noch im Nationalpalaſt, um den ſich die blutigſten Kämpfe abſpielen. Unter den Verwundeten befindet ſich auch der Kriegsmini⸗ ſter General Gregorie Ruez. Zwei Hauptleute und drei Leutnants ſind im Coaſtguardpalaſte tödlich verwundet worden. Nach einer anderen Meldung ſollen ſie von ihren eigenen Soldaten getötet worden ſein, weil ſie verſuchten, dieſe von einer Vereinigung mit den Rebellen abzuhalten. Diaz hat erſt nach hef⸗ tigem Widerſtand das Arſenal einnehmen können. Auch aus anderen Orten werden Revolutionsaufſtände gemeldet. Der heutige Schweinemarkt war mit 44 Stück Milchſchweinen befahren, von denen alle zum Preiſe von 36—42 Mark pro Paar verkauft wurden. Perantwortlich für die Nedaktion Gg. Zimmermann Seckenheim Meine Sprechstunden halte ich Künftig Wochentags von 2—9 Vormittags 8„ 1 ½3 Nachmittag; 73 7779 Abends. Evang. Rirehenchor Seckenheim. Heute Geſam tprobe. Der Vorstand. Samenhandlung Fritz Liefhold :: Mannheim en gros u detail F 2, 9a vis-à-vis Geſchw. Gutmann. empfiehlt alle Gemüse-, Feld u. Blumensämereſen in prima Qual. zu billigsten Preisen. Steckzwiebeln per Zentner 1s Mk., per s gr. 3 Mk., ½ Rgr. 40 Pig. 2 Zimmer und Küche bis 1. März zu verm. Luiſenſtraße 49. Lehrſtelle! Hauptſtraße 55 i Schöne 4 Zimmerwohnung mit Speiſekammer, Bad und Manſarde, nebſt Garten⸗ anteil per 1. April zu vermieten. ſammenſtöße ſtatt. Der telegraphiſche Verkehr iſt in einen 5 Na großen Teile des Landes gestört. 1 1 sonntags von 2— Vormittags. 0 Ein Junge kann auf Oſtern g 5 * 15— Dr. Deissler, pr. Arzt. eintreten bei 62 Jimmer und Küche f. Letzte Nachrichten. Jed Dienst d it hi i nebſt Zubehör ſofort 9 Die Revolution in Mexiko. Jeden tenstag un Frei ag hier ö oder ſpäter zu vermieten. * Newyork, 10. Febr. Nach einer Depeſche aus 5 Mexiko von 1 Uhr nachmittags beherrſcht Diaz die Situation, nachdem die Artillerie und die übrigen Truppen zu ihm übergegangen find. Diaz und ſeine Anhänger haben das auf den Planken Fisehmarkt. Wohnung 88) Schloßſtraße 2. Ein neuer Gehrock-Anzug zu verkaufen.(40 9. 8 1 1 5 1 Arſenal eingenommen. Die Regierungstruppen leiſteten einige Zeit Widerſtand. daun a ingen die Ur Ronffrmatſon u. Kommunſon Gesangbücher und Magnifikate von den einfachsten bis zu den elegante len Einbinden t 4 1 Gg. Zimmermann, fils 58 9 0 Suche Bäckerei J Hermann Fuchs, D 2, ö neten e 3 7 7 Verkauf zu billigen Tagespreiſen. Off. U.„J. H. 100“ poſt⸗ 8 4 lagernd Bruchsal.(404 4 v. Verkäufer, Platz gleich, Kunststrasse am Paradeplatz. Ein noch gut erhaltenes Grosse Gelegenheitskäufe Stoffe Für die Konfirmation u. Kommunion! Fa 1 Armüre statt Mk. 1.90 jetzt Mk. 1.45 Voile statt Mk. 3.75. jetzt Mk. 2.95 J Bett 8 9 Tagellene Nualitaten Natte statt Mk. 3.75 jetzt Mk. 2.25 Eolienne Statt Mk. 4.95 jetat Mk. 3. 95 gegen Baarzahl. zu kaufen 4 schön in Farbe Serge statt Mk. 3.85 jetzt Mk. 3.10 Grenadin c tatt Mk. 4.25 jetzt Mk. 2.35 geſucht. Wo ſagt die Exp. a 95 bis 115 em breit Diagonal statt Mk. 2.80 jetzt Mk. 1.95 Grenadin ctatt Mk. 4.35 jetzt Mk. 3.10 dieſes Blattes. 5 erstklassige Fabrikate Ray e85s statt Mk. 1.85 jetzt Mk. 1.35 Grenadin datt Mk. 685 jetzt Mk. 4 80 Taschentücher Anzugstoffe für Knaben Konfirmanden-Wäsche Unterröcke Schürzen statt 1.95 Mtr. 1.35 Elfenbein-Serge reine Wolle„„ „Woll- Imitation“ Der schönste Waschstoff, Für Kommunikantenkleider von Wolle nicht zu unterscheiden Halbfertige Roben weit im Preise ermüssigt. 3 Zunmer und Küche nebſt großen Garten ſofort zu vermieten. Schloßſtr. 1. 5 Zu erfragen Peter Gropp, 92 Metzger, Hildaſtr. e Grundsfücks: oversteigerung. Auf Antrag des Konkursverwalters werden am: Samstag, den 15. Februar 1913, vorm. 4 11% Uhr im Rathaus Seckenheim 0 2 Ackergrundſtücke des Georg Müller in Mannheim 1 im Oberfeld, Klettengewann, 973 qm im Anſchlag von Für die Kommunion: b 140 Vir eg gen cee ene 5 8211 8 0 e Hiregdlar- gestrickte Naben apzude vop der. rierte b Ste fc cl G. Emmingen N Das f gte Zur geil. Beachtung. Empfehle zur bevorſtehenden Konfirmation und Kommunion der geehrten Einwohnerſchaft von Feckenheim und Umgebung mein reichhaltiges Lager in A Konfirmanden- de* und 0 5 f f 780 Mk und 908 qm im Anſchlag von 730 Mk., gegen Kommunikanten-Stiefel Barzahlung verſteigert. Der Zuſchlag erfolgt, wenn . 8 5 mindeſtens der Anſchlag erreicht iſt. Die übrigen Gedinge können in der Kanzlei des Notariats 9 zu Mannheim, 2 6, No. 1 eingeſehen werden. Mannheim den 30. Januar 1913. Herren-, Damen- und Kinder-Stiefel zu billigen Preiſen. Wasch und Reparaturen an getragenen Sachen besorgt die Fabrik zum Selbst- kostenpreis. Großh. Notariat 9. Traugoft Raufelder WV. Verkaufsstelle g f Schilling.——4 Friedrichstr. 7 Seokenheim Friedrichstr. ö i W„Schöne 75 5 Kein Laden, jedoch reiche Auswahl. Emil. ber, Nachf 4 Zimmer-Wohnung Zimmer⸗Mohnung i Voodoo οοοe CCC ͤĩ²ͤ deu bez, 1 Ee au uten van 3 f 10 allem Zubehör und großem 9 gesangverein Liederkranz. Rath. Arbeiter-Uerein Seckenbeim(e. J.) di Blarten, cgt de Erbe. Gartenanteil per 1. ge. 1 1 Gegr. 1882. Am Mittwoch, den 16. Fehrnar, findet im Saal„ urnar zu vermieten bei 1 ö e Unſerem Sangesbruder Gg. Weissling wün- des kath. Schulhauses der nächſte Kinder 2 leidchen Jak. e e 1 0 chen wir zu ſeinem am Mittwoch kommenden i 1 b D 0 Bäckermeiſter. a f nterrichtsaben und Schürzen ee 19 legen Ste ſtatt, wozu freundlichſt einladet. 1. die 89. ee 8 0 a 1 N. dreifach donnerndes und in der Roſenſtraße erſchallen⸗ 5 Der Vorſtand. ds. Blattes.„ ̃0i.08 Vorrat billig abzugeben bei — 8, ſowie in der Ros verknallendes Hoch, hoch, hoch. aufbewahrt werden. Deklianntmachung. Nachſtehend bringen wir die mit Zuſtimmung des Bezirksrats für den Amtsbezirk Mannheim erlaſſene und mit Erlaß des Gr. Landeskommiſſärs vom 31. 10. 1911 für vollziehbar erklärte bezirkspolizeiliche Vorſchrift vom 12. 10. 1911 zur öffentlichen Kenntnis. Nahrungsmittelvorſchrift für den Amtsbezirk Mannheim. (Bez.⸗pol. Vorſchrift vom 12. 10. 11.) Auf Grund der 88 23 Ziff. 2 und 3, 87 a, 94, 95, Pol. St. G. B., 15 d. Bdgg. vom 23. 12. 08, die Sicherung der öffentlichen Geſundheit und Reinlichkeit betr. wird mit Zuſtimmung des Bezirksrats für den Amtsbezirk Mannheim verordnet: i l. Allgemeine Beſtimmungen: 8 E Alle zum Verkauf beſtimmten Nahrungs⸗ und Ge⸗ nußmittel unterliegen der polizeilichen Beaufſichtigung. Den hiermit beauftragten Perſonen iſt der Zutritt zu ben betreffenden Räumen und eine Beſichtigung der darin defindlichen Nahrungs⸗ und Genußmittel während der üblichen Geſchäftszeit jederzeit zu geſtatten. 2 Bei der Aufbewahrung und dem Verkauf von Back⸗ Eß⸗ und Konditoreiwaren iſt tunlichſte Reinlichkeit zu be⸗ obachten. Für ausreichende Waſchgelegenheit, ſowie für reinliche Tücher zum Reinigen der Hände in den Ge⸗ ſchäftsräumen iſt von den Geſchäftsinhabern zu ſorgen. Alle Perſonen, welche bei der Aufbewahrung oder beim Verkauf von Gegenſtänden der angegebenen Art hierbei beſchäftigt ſind, haben ſich größter Reinlichkeit zu be⸗ fleißigen. Das Rauchen, Schnupfen oder Tabakkauen iſt ihnen bei bezeichneter Tätigkeit 99 9 8 Mit anſteckenden oder ekelerregenden Krankheiten be⸗ haftete oder in ekelerregender Weiſe entſtellte Perſonen, ſowie Perſonen, welche an der Pflege von Kranken mit anſteckenden Krankheiten beteiligt ſind dürfen hierbei nicht beſchäftigt werden. § 4. Geſchäftsräume, Gefäße ſowie Gerätſchaften, in oder mit welchen Waren der bezeichneten Art zubereitet, auf⸗ bewahrt, verkauft oder zugedeckt werden, ſowie die zum Ausmeſſen und Auswägen beſtimmten Maße, Wagen und Gewichte müſſen ſich ſtets in ſauberem Zuſtande befinden. Die Geſchäftsräume dürfen nur für den eigentlichen Ge⸗ ſchäftszweck und namentlich nicht zugleich als Wohn⸗ und Schlafräume oder zum Aufenthalt von Kranken, auch nicht vorübergehend, benutzt werden. 5 In den Lager⸗ oder Geſchäftsräumen iſt das Mit⸗ bringen und Dulden von Hunden, die nicht zur Ueber⸗ wachung der Räume verwendet werden, verboten. Ein dieſes Verbot enthaltender Anſchlag iſt in jedem Ver⸗ kaufsgeſchäft an einer für die Käufer leicht ſichtbaren Stelle anzubringen. 8 a 5 6. Back⸗, Eß⸗ und Konditoreiwaren dürfen auf Wagen und Karren nicht zugleich mit ekelerregenden oder üble Gerüche verbreitenden Gegenſtänden, wie Abfällen, Spü⸗ licht und dergleichen befördert werden. Sie müſſen, wenn ſie auf Straßen getragen oder befahren werden, mit reinen Umhüllungen verſehen ſein. Für den Verkehr auf Märkten gilt letztere e nicht. Das Betaſten der fraglichen Waren ſeitens der Käufer iſt unterſagt und darf von den Verkäufern nicht zugelaſſen werden. Dieſes Verbot erſtreckt ſich auch auf den Märkt⸗ Straßen und Hauſterhandel. Es iſt in jedem Verkaufsgeſchäft an einer für die Verkäufer leicht ſicht⸗ baren Stelle anzuſchlagen. 8 5 i Eßwaren, welche nicht umhüllt oder mit Schale ver⸗ ſehen ſind, ſowie geſchlachtete Tiere, Fleiſch und Fleiſch⸗ waren dürfen nicht außerhalb des Lebens unter der Türe, im Hausflur oder auf der Straße ausgelegt. aufgeſtellt oder aufgehängt werden. Der Marktverkehr bleibt 5 unberührt. Zum Einhüllen und Verpacken darf, von Obſt, Brot (auch Milchbrot) und Gemüſe abgeſehen, für die un⸗ mittelbare Umhüllung nur ganz reines unbedrucktes und unbeſchriebenes Papier verwendet werden. Papier, das lediglich auf einer Seite den Firmenſtempel oder eine Geſchäftsempfehlung enthält und auf der andern Seite vollſtändig rein iſt, fällt nicht unter das Verbot. ll. Brot und Mehle. 8 10. Mehl, Gries, Hülſenfrüchte u. ſ. w. dürfen nur in vollkommen trockenen, gut lüftbaren und gelüfteten Räumen Mehlſäcke ſind hierin auf trockene Unterlagen zu ſtellen. Miſchungen von Mehlen aus verſchiedenen Körnern und Hülſenfrüchten ſind als 1 55 deutlich zu kennzeichnen. 1. 1 Körner⸗ und Hülſenfrüchte und deren Mahlerzeug⸗ niſſe dürfen nicht feilgeboten werden, wenn ſie ſauer, muffig oder ſonſtwie verdorben ſind, oder mineraliſche, pflanzliſche oder tieriſche Beimiſchungen oder Verunreini⸗ gungen(Sand, Schimmelpilze, Unkrautſamen, Milben ee.) enthalten. Das Feilbieten von polierten(ſteriliſterten) Körner⸗ früchten(z. B. Reis und Gerſte) iſt ohne Kennzeichnung und unter Verwendung unſchädlicher mineraliſcher Stoffe und nur dann geſtattet, wenn nicht eine Beſchwerung ſtattfindet, welche mehr als 0,2% beträgt. Künſtliche Färbung der genannten Waren ohne ent⸗ ſprechende Kenntzeichnung 70 Verkauf iſt verboten. a 4 Zur Brotbereitung darf nur unverdorbenes, back⸗ fähiges und unverfälſchtes Mehl und als Streumehl nur gutes reines Mehl verwendet werden. Unmittelbar vor der Verbreitung iſt das Mehl zu ſteben. Beim Be⸗ — ftempelung der Polizeibehörde ſtreichen der Maſchinenteile und Backnnterlagen darf nur reines Fett verwendet 915 13. Brot darf außer Kochſalz keine mineraliſche Bei⸗ miſchungen enthalten. Fehlerhaftes(fadenziehendes, ſaures oder verdorbenes verſchimmeltes) Brot darf nicht als Nahrungsmittel in den Verkehr gebracht werden. Brot, welches ſich bereits in fremden Händen be⸗ funden hat, darf vom Bäcker oder Brothändler nicht mehr anderweitig verkauf werden. N§ 14. Brot, zu deſſen Herſtellung noch andere als die üb⸗ lichen Stoffe verwendet worden ſind, muß entſprechend (3. B. als Maisbrot, Kartoffelbrot) bezeichnet werden. Als Buttergsbäck feilgebotene Ware muß mit Butter hergeſtellt ſein. § 15. Wer gewerksmäßig Backwaren verkauft, iſt ver⸗ pflichtet, Gewicht und Preis von Brot, Milchbrot und Waſſerwecken jeweils am 1. und 15. jeden Monats durch einen von außen ſichtbaren Anſchlag am Verkaufsraum zur Kenntnis des Publikums zu bringen. Der Verkäufer hat dafür einzuſtehen, daß die Back⸗ waren das bezeichnete Gewicht aucp wirklich haben. Der Anſchlag iſt bei jeder Aenderung behufs Ab⸗ vorzulegen und täglich während der Verkaufszeit deutlich lesbar auszuhängen. In jedem derartigen Ver-aufsraum muß eine Wage mit den erforderlichen Gewichten aufgeſtellt ſein, auf 7— 75 auf Verlangen das Brot vorgewogen werden muß. 5 § 16. Paniermehl muß ein durch Einteigen, Backen mit Lockerungsmitteln, Röſten(Trocknen) und Mahlen herge⸗ ſtelltes Erzeugnis aus Weizenmehl ſein. Der Zuſatz von Maismehl, Kartoffelmehl, Gerſten⸗ mehl oder ähnlichen Produkten, ſowie ein Zuſatz von Farbe iſt zu kennzeichnen. Dies gilt auch für gefärbten Gries, er darf nicht als Paniermehl in den Handel ge⸗ bracht werden. § 17. Preßhefe muß bei Verkauf friſch und von normaler Triebkraft ſein u. darf keine Konſerverungsmittel enthalten. e Stärke muß nach Art und Menge angegeben 8 ö § 18. i Künſtlich gefärbte Teigwaren dürfen ohne Kennzeich⸗ nung nicht in den Verkehr gebracht werden. Ill. Eier. Die im Handel befindlichen Eier müſſen friſch u. für Back⸗ und Kochzwecke geeignet ſein. Bei Aufſchrift oder Aufſtempelung eines Tages muß dieſer dem Tag entſpre⸗ chen, an dem das Ei gelegt wurde. Friſche Eier dürfen nur dann als„Trinkeier“ bezeichnet werden, wenn ſte„voll⸗friſch“ d. h. von hervorragender Quälität und Friſche ſind: ſie dürfen höchſtens 2 Wochen alt und müſſen geſtempelt ſein. Eier, welche durch beſonderes Verfahren, Anfbewahr⸗ ung in Kühlhäuſern oder Eintauchen in Kalkwaſſer oder Waſſerglas oder Ueberziehen mit Harzen, Wachsarten, Fetten, Leim und dergl. vor dem Verderben bewahrt wur⸗ den, ſind ausdrücklich als„konſervierte Eier“(Kühlhaus⸗ eier“,„Kalkeier“,„Waſſerglaseier“ u. ſ. w.) zu bezeichnen. Die Behälter fur dieſelben müſſen die Aufſchrift„konſer⸗ viertt Eier“(„Kühlhauseier“,„Kalkeier“,„Waſſerglaseier“ u. ſ. w.) tragen. Fleckeier ſind beim Verkauf und bei der Lagerung ausdrücklich als ſolche zu bezeichnen. IV. 0 GKonſerven). O. Konſervenbüchſen, welche aufgetrieben ſind, d. h. bei denen der Deckel oder Boden hervorwölbt ſind, dürfen nicht verkauft werden. Bei Fleiſchkonſerven darf die Gallerte nicht flüſſig ſein. Fiſchkonſerven, ſowie die Konſerven von Schaltieren dürfen keinen ſtechenden Geruch aufweiſen. Bei Gemüſe und Obſtkonſerven darf der Inhalt ſich nicht Gärung befinden. V. Pilze. 21 Schwämme und Pilze dürfen nur in friſchem, unbe⸗ arbeitetem Zuſtande zum Verkauf gelangen. Auf Doͤrr⸗ und Konſervenſchwämme findet dieſe Beſtimmung keine Anwendung. Ueberalte, von Würmern ſtark zerfreſſene, beſchmutzte, ſehr wäſſerige, in Fäulnis übergegangen Stücke dürfen nicht feilgeboten werden. Für den Marktverkehr ſind nur folgende Pilzarten 9 5 und unter entſprechender Bezeichnung zu ver⸗ aufen: Eierpilz(Pfifferling), Steinpilz, Champignon, Ziegen ⸗ bart, Deutſche Trüffel, Morchel. VI. Strafbeſtimmungen. 8 22. Zuwiderhandlungen werden, ſofern nicht auf Grund anderer Beſtimmungen eine höhere Strafe verwirkt iſt, gemäߧ 87a, 94, 95 P. Str. G. B., 15 G. V. O. vom 23. 12. 08, mit Geld bis zu 60 Mk. oder mit Haft bis zu 14 Tagen beſtraft. Mannheim, den 9. Novemder 1911. Großh. Bezirksamt Abt. 3. Vorſtehendes wird hiermit wiederholt zur allgemeinen Kenntnis gebracht. Seckenheim, den 15. Januar 1913. Bürgermeiſteramt: Volz. Koch. Gefunden und auf dem Rathaus abgegeben wurde eine Pferde Veitſche. a Seckenheim, den 6. Februar 1913. gürgermeiſteramt: i Volz. Koch. Bekanntmachung. Maßregeln gegen die Reblauskrankheit 121 Gemäß 8 8 der Verordnung vom 18. Oktober die Bekämpfung der der Reblaus betreffend G. 25 O.⸗Bl. 1905 Seite 450), bringen wir zur öffentl. Kenntnis, daß Herr Mathäus Volz dahier zum Beitr 5 mann der Reblausbeobachtungskommiſſion für die. 0 6 Gemarkung ernannt wurde. ee Der Genannte iſt befugt, in Erfüllung ſein 1 0 gabe jederzeit ohne vorherige Erlaubnis des Beſiher h Rebgrundſtücke zu betreten und die dort erfol Arbeiten vorzunehmen. gest Im weiteren machen wir auf nachſtehende 3 auf mungen der obigen Verordnung noch beſond merkſam: 1 Die Anflanzung von reblausfeſten Reben, d. 95 9 in Amerika heimiſchen Reben oder der Kreuzungen n ſolcher Reben untereinander und mit anderen Reb c it, abgeſehen von den in 8 16 geſtatteten Verſi unterſagt. auld⸗ Wer Reben neu anlegen will, gleich ob das„ det ſtück bereits mit Reben bepflanzt war oder nicht, ha f Ortspolizeibehörde der betreffenden Gemarkung mine vier Wochen vor Ausführung der Arbeit ſchriftlich 11 durch protokollariſche Erklärung hiervon Anmeldunt a erſtatten. Als Neuanlage von Reben gilt es auch, b Reben in Rebſchulen oder Ziergärten gepflanzt und vorhandenen Rebſtöcke durch Nachpflanzung e I. den, nicht aber die Ergänzung von Reben durch Ve* In der Anmeldung iſt anzugeben: 11 a) die Lage und Größe des Grundſtücks, won! unter Bezeichnung der Nummer, N 0 b) der Zeitpunkt der beabſichtigten Anpflanzu g c) ob Wurzelreben oder Blindreben verwendet we ſollen und zwar: d) in welcher Zahl, e) in welchen Sorten, t) woher das Pflanzenmaterial bezogen wird. Seckenheim, den 10. Februar 1918. Bürgermeisteramt: N0 Volz. Bekanntmachung.. Die Bekämpfung der Reblaus 2 9 Wir bringen hiermit zur allgemeinen Kenntn 0 die Verſendung von Flindhölzern und bewur! ein Reben aus einem Weinbaubezirk in irgend eine Gemen eines andern Weinbaugebiets unzuläſſig iſt. 21% ſelbſtverſtändlich auch hinſichtlich eines etwaigen nch von Blindhölzern und bewurzelten Reben aus i badiſchen Gebieten oder für Verſendung ſolcher hölzer und Reben nach denſelben. beit Das Großherzogtum Baden ift in 6 Weinbau eingeteilt. inden Die einzelnen Bezirke umfaſſen folgende Geme 3000 1. Weinbaubezirk: die Gemeinden des Kreiſes dal 2. Weinbaubezirk: die Gemeinden der Kreiſe heim, Heidelberg, Karlsruhe. Babel . e die Gemeinden der Kreiſe und Offenburg. zbull Weinbaubezirk: die Gemeinden der Kreiſe Frei und Lörrach. 1580 Weinbaubezirk: die Gemeinden des Kreiſes Wa fn Weinbaubezirk: die Gemeinden des Kreiſes Ko Seckenheim, den 8. Februar 1913. i a gürgermeiſteramt: g Volz.- Hbekanntmachung. Veranſtaltung von Vorträgen! lichen Vereinigungen betr. 1 0 0 . Am Sonntag, den 23. Februar, nachmittags 1 lndet im Gasthaus zum Punz max in heckafan g Antrag des dortigen Gewerbevereins ein Vortrag Herrn Handelslehrer hotheinz in Karlsruhe 15 1 Abschluss von Verträgen im allgemeinen und dete, pflichtungen aus dem Geschäftsvertrag im besen, f statt. Der Besuch des Vortrags steht jederman Eintrittsgeld wird nicht erhoben. 14 Wir laden hierzu die Herren Gewerbetreibenden 22 Handwerker zur recht zahlreichen Beteiligung fle chf d ein. Es ſind auch alle anderen Berufsſtände, die u) den Vortrag intereſſieren, willkommen. gürgermeiſteramt: Koh Volz. N Bekanntmachung. 2 uhr werden an Ort und Stelle auf der Hiebl f Eichwald 40 Loos Schlagraum öffentlich meiſ verſteigert. Seckenheim, den 5. Februar 1913. 19 ᷓ 0 2 Am mittwoch, den 12. Februar 1913, 1100 5. Seckenheim, 5 7.. 45 15 f Bürgermeiſteramt: 0 Bolz. 3 Bekanntmachung. 1 Es wird mit der Nachſchan der See tilgungsarbeiten heute begonnen. Die Hauselgen 65 werden daher aufgefordert dem damit beauftrahet g meindebedienſteten in die fragl. Räume ungehi tritt zu geſtatten. Seckenheim, 10. Februar 1913. beser ere: Volz. Sadthafer u. Sather 0 sowie derstendünger 8 hat zu verkaufen. Jakob Würtbwein.