Noesbeimer Anzeiger, Erſcheint Dienstag, Donnerstag und Samstags. Der Abonnementspreis beträgt monatlich 35 Pfg. i bei freier Zuſtellung. Durch die Poſt bezogen pro Quartal Mk. 1.50. 1. Blall. bie nentige nummer umtassi 8 Selten. Der Balkankrieg. Die bulgariſch⸗rumäniſche Frage ſpitzt ſich mehr und mehr zu. In Bukareſt iſt man die Verſchleppungstaktil dr. Danews überdrüſſig geworden und drängt nachdrück⸗ lich zu einer Entſcheidung. Ueber Siliſtria ſcheint eine inigung möglich zu ſein. Da Bulgarien damit ein⸗ verſtanden iſt, daß die Befeſtigungen geſchleift werden, iſt anzunehmen, daß Rumänien ſeinerſeits auch Entgegen⸗ ommen zeigt und auf den Beſitz der Stadt verzichtet. Schwieriger liegen die Dinge in Bezug auf den Küſten eifen am Schwarzen Meer. Rumänien verlangt den Hafen Kaliakra, den Bulgarien nicht abtreten zu können behauptet, weil ſonſt der bulgariſche Kriegshafen Varna edroht wäre. Die ſehr lebhaften Erörterungen in der Preſſe widerſprechen ſich. Wird auf der einen Seite ſchon von einer bevorſtehenden Beſetzung bulgariſchen Gebiets urch Rumänien geſprochen, ſo ſieht man auf der andern Seite vertrauensvoll dem Eingreifen der Mächte ent⸗ egen, die in Sofia und Bukareſt geraten haben ſollen, en Streitfall durch ein Schiedsgericht entſcheiden zu laſſen. Dieſe letztere Verſion dürfte viel Wahrſcheinlich⸗ keit für ſich haben. Es iſt auch anzunehmen, daß auf dieſe eiſe ein friedliches Verhältnis zwiſchen den beiden Mäch⸗ ten wieder zuſtande kommt. „Vom Kriegsſchauplatz laufen faſt gar keine Nach⸗ richten mehr ein. Vielleicht darf man dieſen Umſtand als ein günſtiges Zeichen baldigen Friedens begrüßen. Der bulgariſch⸗rumäniſche Zwiſt. London, 19. Febr. Es wird darauf hingewieſen, daß der Vorſchlag des Prinzen Ghika hinſichtlich Kaliak ras von Bulgarien nicht angenommen werden konnte, weil die dort angelegten Forts Varna be⸗ drohen würden. Es wird der Anſicht Ausdruck ge⸗ geben, daß, wenn Rumänien zu extremen Maßnahmen greifen und verſuchen ſollte, bulgariſches Gebiet zu beſetzen, Bulgarien der Okkupation vorläufig einen aktiven Widerſtand entgegenſetzen werde. Bulgarien glaubt auch, daß Rußland verpflichtet wäre, von einem ſolchen Vorgehen Rumäniens Notiz zu nehmen. Amtliche Meldungen, aus Bukareſt bezeichnen die Situation als akut. Tie Mächte unternehmen Schritte in Sofia und Bukareſt, um weitere Reibungen zu verhindern. In diplomatiſchen Kreiſen wird allgemein die Anſicht geäußert, daß dieſe Schritte und eine even⸗ tuelle Vermittelung zu einer Verſtändigung führen werden. 1 8 Paris, 19. Febr. Von offizieller Seite wird emeldet: Die von der ruſſiſchen Regierung ausgegangene Anregung, den rumäniſch⸗bulgariſchen Zwiſt in fried⸗ licher Neiſe durch einen Schiedsſuyruch eu ſöſon —— —.— 15 Barfühele. Eine Dorfgeſchichte von B erthold Auerbach. 8 20. g(Nachdruck verboten.) i Und jeden Morgen gingen die Kinder nach dem elterlichen Hauſe, klopften an und ſpielten dort am Weiher wie wir ſie heute ſehen, aber jetzt horchen ſie auf, das iſt ein Ruf, den man in dieſer Jahreszeit ſonſt nicht hört, denn der Kuckuck beim Kohlenmathes ruft achtmal. „Wir müſſen in die Schule,“ ſagte Amrei und wan⸗ derte mit ihrem Bruder wiederum den Gartenweg hinein in das Dorf. An der hinteren Scheuer des Rodelbauern ſagte Dami:„Bei unſerm Pfleger haben ſie heute ſchon viel gedroſchen.“ Er deutete dabei auf die Wieden der abgedroſchenen Garben. die wie Merkzeichen über dem Halbtore der Scheuer hingen. Amrei nickte ſtill. II. Der Rodelbeauer, deſſen Haus, rotan ſtrichenen Gebälke und einem frommen Spruche in einer großen Herzform, nicht weit vom Hauſe des Joſenhans war, hatte ſich vom Geimeinderat zum Pfleger der ver⸗ waiſten Kinder ernennen laſſen. Er weigerte das umſo weniger, da Joſenhans vordem als Anderknecht bei ihm gedient hatte. Seine Pflegſchaft beſtand aber in weiter nichts, als daß er die unverkauften Kleider des Vaters aufbewahrte und manchmal, wenn er einem der Kinder begegnete, im Vorübergehen fragte:„biſt brav?“ und, ohne die Antwort abzuwarten, weiter ſchritt Dennoch war in den Kindern ein ſeltſamer Stolz, da ſie erfuhren, daß der Großbauer ihr Pfleger ſei; ſie kamen ſich da⸗ durch als etwas ganz Beſonderes, faſt Fürnehmes vor. Sie ſtanden oft abſeits ten verlangend hinauf, wußten nicht was, und bei den Eggen und Pflügen neben der Scheune ſaßen ſie oft und laſen immer wieder den mit dem rotange⸗ bei dem großen Hauſe und ſchau⸗ als erwarteten ſie etwas und Hmtsblait der Bürgermeisterämier Seckenheim, Ilvesheim, Nearhansen nnd Edingen. Druck und Verlag von Gg. Zimmermann, Seckenheim. Bulgarten ſei geneigt, einen Schiedsſpruch anzuneh⸗ men. Die Mächte dürften von dieſer Bereitwilligkeit Kenntnis gehabt haben, bevor ſie geſtern in Bukareſt den Schritt unternahmen, durch den ſie der rumäniſchen Regierung dringend empfahlen, nicht zu den knherſten Mitteln zu greifen, ohne vorher den Beiſtand der Mächte angerufen zu haben. In Sofia ſei geſtern ein ähnlicher Schritt unternommen und der Välgariſchen Regierung der Rat erteilt worden, die Regelung der Angelegenheit den Mächten zu überlaſſen. Vom Kriegsſchauplatz. 0 „ Konſtantinopel, 19. Febr. Die Türken nahmen geſtern bei Charköf eine neue Landung vor und landeten eine beträchtliche Truppen macht, die bisher an Bord von Transportſchiffen gewartet hatt «* Konſtantinopel, 19. Febr. 101 des Komitees zur Veröffentlichung der Grauſamkeiten der Verbündeten werden ſich nach Europa begeben, um den türkenfreundlichen Publiziſten zu danken und neue Dokumente über Grauſamkeiten der Ver⸗ bündeten zu veröffentlichen Deutſcher Reichstag. Die Aufhebung des Jeſnitengeſetzes. Präſident Dr. Kämpf eröffnet die Sitzung um 1.20 Uhr. Am Bundesratstiſch iſt niemand erſchienen. Haus und Tribünen ſind gut beſetzt. Auf der Tagesord nung ſteht die erſte Beratung des vom Zentrum einge brachten Geſetzentwurfes betreffend die Auf hebung des Jeſuitengeſetzes. Abg. Spahn(Z.): Da uunſer mehrfacher Antrag auf Aufhebung des Jeſuitengeſetzes bis jetzt noch nicht bei der Regierung berückſichtigt worden iſt, haben wir uns genötigt geſehen, dieſen Autrag am 14. Februar 1912 zu erneuern. Alle Maßnahmen, die jemals von der Regierung gegen die katholiſche Kirche einſchließlich Jeſuitengeſetz getroffen worden ſind, haben auf falſchen Vorausſetzungen beruht. Die Tätigkeit der Jeſuiten in allen Weltteilen iſt von anerkannt großem Werte. Ich bitte um Annahme unſeres Entwurfs. Den Antrag der Freiſinnigen, der dem§ 2 unſerer Vorlage, wonach die zur Ausführung und Sicherſtellung des Vollzuges des Jeſuitengeſetzes erlaſſenen Anordnungen ihre Gültigkeit derlieren, die Beſtimmung hinzufügen will, daß die lan⸗ des herrlichen Vorſchriften über den Orden der Geſell⸗ ſchaft unberührt bleiben ſollen, bitte ich abzulehnen.(Leb⸗ hafter Beifall im Zentrum.) 8 Hoffmann ⸗Kaiſerslautern(Soz.): Das Jeſuiten⸗ geſetz iſt ein Tendenzgeſetz ſchlimmſter Art. Wenn man ſtatt Jeſuit Sozialdemokrat ſetzt, ſo iſt es das Sozialiſten⸗ eſetz. Auch ohne die Jeſuiten haben wir in Deutſch⸗ and niemals den konfeſſionellen Frieden gehabt. Die Sozialdemokratie iſt in der Aufhebung des Jeſuitengeſetzes Bibelſpruch am Hauſe. Das Haus redete doch mit ihnen, wenn auch ſonſt niemand. i Es war am Sonntag vor Allerſeelen, als die Kinder wiederum vor dem verſchloſſenen Elternhauſe ſpielen ſie waren wie an den Ort gebannt— da kam die Land⸗ friedbäuerin den Hochdorfer Weg herein; ſie trug einen großen roten Regenſchirm unterm Arm und ein ſchwar⸗ zes Geſangbuch in der Hand. Sie machte ihren letzten Beſuch in ihrem Geburtsortes, denn ſchon geſtern hatte der Knecht auf einem vierſpännigen Wagen den geſamten Dorfe hinausgeführt, und morgen in der. Hausrat zum Frühe wollte ſie mit ihrem Manne und ihren drei Kin⸗ dern auf das neuerkaufte Gut im fernen Algäu ziehen. Schon von weitem bei der Hanfbreche nickte die Land⸗ friedbäuerin den Kindern zu, denn Kinder ſind ein guter „Angang— ſo nennt man die erſte Begegnung— aber die Kinder konnten nichts davon ſehen, ſo wenig als von den wehmutsvollen Mienen der Bäuerin. Als ſie jetzt bei den Kindern ſtand, ſagte ſie:„Grüß Gokt, Kinder! Was tut denn ihr ſchon da? Wem gehöret ihr?“ f„Da dem Joſenhans,“ Haus deutend. 5 N „O ihr armen Kinder!“ rief die Bäuerin, die Hände zuſammenſchlagend.„Dich hätte ich kennen ſollen. Mädle, gerad ſo hat deine Mutter ausgeſehen, wie ſie mit mir in die Schul' gangen iſt. Wir ſind gute Kamerädinnen 1 8 und euer Vater hat ja bei meinem Vater, dem odelbauer, gedient. Ich weiß alles von euch. Aber ſag, Amrei, warum haſt du keine Schuhe an? Du kannſt ja krank werden bei dem Wetter. Sag der Marann', die Landfriedbäuerin von Hochdorf ließe ihr ſagen, es ſei nicht brav, daß ſie dich ſo herumlaufen läßt. Nein, nein, brauchſt nichts ſagen, ich will ſchon ſelber mit ihr reden. Aber, Amrei, du mußt jetzt groß und geſcheit ſein und ſelber auf die achtgeben. Denk daran, wenn. das deine Mutter wüßt', daß du in ſolcher Jahreszeit ſo barfuß herumläufſt.“ Das Kind ſchaute die Bäuerin groß an, . antwortete Amrei, auf das Zwei Abgeſante —: p JIuſertiouspreis. Die einſpaltige Petitzeile 10 Pfg., Reklamen 20 Pf. die Zeile. Bei öfterer Aufnahme Rabatt. Fernſprechanſchluß Nr. 16. Teckenheim, Donnerstag, 20. Februar 19 3. 5 5 13. Jahrgang. har die Zufirmmung der Weachte gefunden. einig. Wir beklagen jedes Ausnapmegeſetz. Junck(natl.): Es iſt bemerkenswert, daß zwei ſich diametral gegenüberſtehende Parteien in dieſem Punkte wieder ſich zuſammenfinden. Der Zentrumsantrag iſt für uns unannehmbar. In weiten Kreiſen, des Volkes bleibt die Befürchtung beſtehen, daß die Rückberufung der Jeſuiten den Frieden unter den Konfeſſionen leiden laſſen würde. Graf Kanitz(konſ.): Wir wiſſen uns frei von kul⸗ turkämpferiſchen Beſtrebungen und frei von Unfreund⸗ lichkeiten gegen die katholiſche Konſeſſion. Wir wollen aber keine evangeliſchen Intereſſen preisgeben, gerade weil wir den konfeſſionellen Frieden wollen, müſſen wir auf die in der evangeliſchen Bevölkerung auf Grund geſchicht⸗ licher Erfahrung beſtehende Erinnerung Rückſicht nehmen und gegen den Antrag ſtimmen. 8 Mäüller⸗Meiningen(F. Vp.): Der größte Teil meiner Freunde ſtimmt gegen jenen Antrag, weil er eine Störung des konfeſſionellen Friedens befürchtet. Nach einer etwaigen Aufhebung des Geſetzes würde die Zu⸗ ſtändiakeit der Einzelſtaaten zur Regelung der Verhält⸗ niſſe der Jeſuiten aufrechterhalten bleiben. Darauf grün⸗ det ſich unſer Antrag. Norawaki(Pole): Meine Freunde ſtimmen, wie ſchon bei früheren Gelegenheiten, für den Antrag des Zentrums. Mertin(Reichsp.): Wir werden gegen den An⸗ trag ſtimmen, denn wir müſſen den Jeſuitenorden wegen ſeiner Internationalität bekämpfen. Graf Oppersdorff(bei keiner Partei): Für jeden Jeſuiten ſteht ſeine Zugehörigkeit zur Kirche über ſeiner Zugehörigkeit zum Orden. Erſt prieſterliche, dann Ordenstätigkeit. N Mumm(W. Vag.): Die Jeſuitenfrage iſt lediglich ein Kampf zwiſchen Staats⸗ und Kirchenautorität. Ich hoffe, daß die Zeit einmal kommen wird, wo ſich Katho⸗ liken und Evangeliſche unter dem Kreuz zuſammenfinden. (Beifall rechts.) f Hägy(Elſäßer): Die Gefährlichkeit des Jeſuiten⸗ ordens wird übertrieben. Damit ſchließt die erſte Leſung. Die zweite Leſung ſchließt ſich unmittelbar an.§ 1 lautet: Das Geſetz betreffend den Orden der Geſellſchaft Jeſu vom 4. Juli 1872 wird aufgehoben. Erdmann(Soz.): Wir ſind für den 8 1, ſtimmen aber gegen den zum§ 2 vorliegenden Antrag der Fort⸗ ſchrittlichen Volkspartei, da wir es nicht den Einzel⸗ ſtaaten vorbehalten wollen, Aus nahmegeſetze aufrecht zu erhalten. f Der§ 1 wird mit den Stimmen Sozialdemokratie, der Polen, der Elſäßer und des Fort⸗ ſchrittlers v. Payer angenommen. § 2 lautet: Die zur Ausführung und Sicherſtellung des Vollzugs des in§ 1 des genannten Geſetzes er⸗ fuhr ſie zu dem laſſenen Verordnungen verlieren ihre Gültigkeit. Hierzu beantraat die Volksnartei: Die landes ae als wollte es ſagen: weiß denn die Mutter nichts davon? Die Bäuerin aber fuhr fort:„Das iſt noch das Aergſte, daß ihr nicht einmal wiſſen könnt, was für rechtſchaffene Eltern ihr gehabt; drum müſſen's euch ältere Leute ſagen. Denket daran, daß ihr euren Eltern erſt recht die Seligkeit gebt, wenn ſie im Himmel droben hören, wie hier unten die Menſchen ſagen: des Joſenhanſen Kinder, die ſind die Probe von allem Guten, da ſieht man recht deutlich den Segen der rechtſchaffenen Eltern.“ Raſche Tränen rannen bei dieſen letzten Worten dee Bäuerin von den Wangen. Die ſchmerzliche Rührung in ihrer Seele, die noch einen ganz andern Geund hatte, brach jetzt bei dieſen Gedanken und Worten unaufhaltſam hervor, und Eigenes und Fremdes floß ineinander. Sie legte ihre Hand auf das Haupt des Mädchens, das im Anblicke der weinenden Frau auch heftig zu weinen be⸗ gann; es mochte fühlen, wie ſich eine gute Seele ihm zu⸗ wendete, und eine dämmernde Ahnung, daß es wirklich ſeine Eltern verloren, begann ihm a Das Angeſicht der Frau leuchtete plößlich. Sie rich⸗ tete das Auge, in dem noch Tränen hingen, zum Himmel auf und ſagte:„Guter Gott, das ſchickſt du mir.“ Dann Kinde gewendet fort:„Horch', ich vill dich mitnehmen. Meine Lisbeth iſt mir in deinem Alter genommen worden. Sag', willſt du mit mir ins Algäu gehen und bei mir bleiben?“ „Ja“, ſagte Amrei entſchloſſen. Da fühlte ſie ſich von hinten angefaßt und geſchla⸗ gen. 6 „Du darfſt nicht,“ rief Dami, der ſie umfaßte; ſein ganzes Weſen zitterte. „Sei ſtill,“ beruhigte Amrei,„die gute Frau nimmt dich 7 auch mit. Nicht wahr, mein Dami geht auch mit uns?“ „Nein, Kind, das geht nicht, ich hab' Buben „Dann bleib' ich auch da,“ ſagte Amrei un ihren Bruder bei der Hand. f (Fortſetzung folgt.) enu 9 5 11 faßte des Zentrums, der ſetzlichen Vorſchriften über den Orden der Ge⸗ ſellſchaft Jeſu bleiben unberührt. Müller⸗ Meiningen(F. Vy): Das Zentrum man einmal klar ausſprechen, ob es der Auffaſſung iſt, daß die landesgeſetzlichen Beſtimmungen von der Aufhebung des Jeſuitengeſetzes unberührt bleiben. Wenn das Zen⸗ trum das erklärt, ſind wir bereit, den Antrag zurück⸗ zuziehen. Graf Weſtarp(konſ.): Wir ſtimmen dem fort⸗ ſchrittlichen Antrag nicht zu, weil er etwas Selbſtver⸗ ſtändliches enthält. Gröber(Z.): Ich muß mich gegen den Antrag ausſprechen. Entweder enthält er etwas Richtiges, dann iſt er Selbſtverſtändlich, oder er enthält etwas unrich⸗ tiges, dann lehnen wir ihn ohne weiteres ab. Junk(natl.): Der Antrag mag nicht notwendig ſein, wir ſtimmen ihm aber zu(Heiterkeit). Müller⸗Meiningen(Pp.): Wir würden den An trag gerne zurückziehen, tun dies aber nicht, weil ſich das Zentrum um eine klare Erklärung herumdrückt. Der§ 2 wird angenommen und der Antrag der Volkspartei gegen die Stimmen dieſer Partei und der Nationalliberalen abgelehnt.§ 3, Inkrafttretung des Geſetzes, wird ohne Debatte angenommen, ebenſo das Geſetz im Ganzen. Auf Antrag des Abg. Spahn(3.) wird ſofort die dritte Leſung vorgenommen. Sie paſ⸗ ſiert ohne Debatte. In der Geſamtabſtimmung wird die Vorlage mit den Stimmen des Zentrums, der Sozial- demokratie, der Polen, der Elſäſſer, Dänen und der Fort ſchrittler v. Payer, Braband und Kerſchenſteiner ange⸗ nommen. Wiederholter Beifall im Zentrum, Ziſchen bei den Nationalliberalen, Freiſinnigen und der Rechten. Nächſte Sitzung Donnerstag 1 Uhr. Namentliche Abſtimmung über die Oſtmarkenzuſage, Fortſetzung der Etatsberatung. Schluß nach 5 Uhr. Politiſche Rundſchau. Deutſches Reich. * Der Bund der Landwirte hielt in Berlin im Zirkus Buſch im hergebrachten Rahmen ſeine Haupt⸗ verſammlung ab, die vom Vorſitzenden, dem Frhr. v. Wangenheim geleitet wurde. Alle Redner betonten die Notwendigkeit des weiteren Ausbaus unſerer Rü⸗ ſtungen. Ein in dieſem Sinne gehaltenes Huldigungs⸗ telegramm wurde vom Kaiſer mit warmen Worten er⸗ widert. * Deutſcher Handelstag. Unter dem Vorſitz des Präſidenten Dr. Kämpf wurde am Mittwoch in Berlin im Langenbeck⸗Haus die 38. Vollverſammlung des Deut⸗ ſchen Handelstages eröffnet. Dr. Kämpf hielt ſodann eine Begrüßungsanſprache, in der er u. a. auf die deutſch⸗ r- engliſche Kriſis im Jahre 1911 hinwies und betonte, daß die europäiſche Lage immer noch ſchwierig ſei, wenn auch die Beziehungen zwiſchen Deutſchland und England ſich gebeſſert haben. Darauf wurde ein Huldigungstelegramm an den Kaiſer abgeſandt. In dieſem drückt der Handels⸗ tag ſeine Glückwünſche zu dem bevor enden Regierungs⸗ jubiläum aus und gleichzeitig ſeinen Dank für die Förde⸗ rung, die der Kaiſer Handel und Induſtrie ſtets habe angedeihen laſſen. Von Erzellenz Dr. Delbrück war ein Begrüßungstelegramm eingegangen, das verleſen wurde. Die deutſche Heeresvorlage im Ausland. * Paris, 19. Febr. Der Temps ſtellt mit Be⸗ friedigung feſt, daß die hieſigen Blätter die Mitteilungen über die deutſchen Heeresverſtärkungspläne mit Ruhe er⸗ örtern und ſpricht den Wunſch aus, daß auch Deutſchland angeſichts der franzöſiſchen Pläne, dieſelbe maßvolle Hal⸗ tung zeigen möge. Die politiſchen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Frankreich ſeien gegenwärtig ſo gut wie nur möglich. * London, 19. Febr.„Daily Chronicle“ führt in einem Leitartikel aus, daß kein Grund vorliege, den Heeresverſtärkungen in Deutſchland und Frankreich zu große Bedeutung beizulegen:„Bei Gelegenheit haben wir darauf hingewieſen, welche hervorragende Rolle Deutſchland während der Balkankriſe bei der Ver⸗ meidung eines europäiſchen Konflikts ge⸗ ſpielt hat. Offenbar ſind ſeine Staatsmänner in der Haltung zu Enoland von demſelben Geiſte beſeelt. Jeden⸗ falls werden die eben veröffentlichten Berichte über die Erklärungen des Herrn v. Jagow und des Admirals v. Tirpitz aufrichtig willkommen geheißen. Es iſt in höchſtem Maße befriedigend, zu erfahren, daß der Mei⸗ nungsaustauſch, der ſtattgefunden hat, zur Beſeitigung von Schwierigkeiten führte und daß Deutſchland Berüh⸗ rungs punkte und gemeinſ me Dnereſſen mit England hat.“ Ausland. Der neue Präſident in Frankreich hat am Dienstag ſeinen Einzug im Elyſée gehalten. Er wurde dort von dem ſcheidenden Präſidenten Fallieres empfangen, der ihn mit einer kurzen, herzlich gehaltenen Anſprache begrüßte. Dann begaben ſich beide Präſi⸗ denten in das Stadthaus, wo ſie vom Präſidenten des Pariſer Gemeinderats, Galli, empfangen wurden. Paris, 19. Febr. Präſident Poincars hat von zahlreichen Staatsoberhäuptern Glückwünſche erhalten. Die Depeſche des Kaiſers von Rußland hat etwa fol⸗ 3 Wortlaut:„Sie kennen den Wert, den ich der eſtehenden engen Union zwiſchen Frankreich und Ruß⸗ land beilege. Ich rechne auf Ihre Mitwirkung für die edeihliche Entwickelung dieſer Union und ich ſpreche 8 50 meine herzlichſten Wünſche aus.“ 5 Paris, 19. Febr. Die Miniſter traten am Diens⸗ tag im Elyſéee⸗Palaſt unter dem Vorſitz Poincarés zu einer Sitzung zuſammen. Briand überreichte dem Prä⸗ ſidenten der Republik die Demiſſion des Kabi⸗ netts. Poincars bat das Kabinett, im Amte zu bleiben. Die von Poincars unterzeichneten Dekrete, durch die die Mitglieder des Kabinetts in ihre Aemter wieder eingeſetzt werden, werden heute im Amts⸗ blatt veröffentlicht werden. Das Jubiläum des Hauſes Romanow. * Petersburg, 19. Febr. die mit der Ausarbeitung eines Programms für die Be⸗ teiligung am Jubiläum des Hauſes Romanow beauf⸗ tragt iſt, hat beſchloſſen, einen beſonderen Fonds für landwirtſcheftliche i Melior ationen. ami 15 Die Dumakommiſſion, andere gemeinnutzige Zwecke zu errichten.— Amtlich wird das Zeremoniell für die bürgerlichen, reli⸗ giöſen und militäriſchen Feierlichkeiten bekanntgegeben, die vom 6. bis 9. März aus Anlaß des 300jäh⸗ rigen Jubiläums des Hauſes Romanow ſtattfin⸗ den werden. Am 7. März vormittags werden der Kai⸗ ſer und die Kaiſerin die Deputationen der verſchiedenen Staaten und abends das diplomatiſche Korps empfangen. Ein Anſchlag auf den engliſchen Schatzkanzler. * London, 19. Febr. In einem neuerbauten Hauſe des Schatzkanzlers Lloyd George in Walton bei Epſon explodierte im Schlafzimmer eines Dieners eine Bombe. Der Schaden wird auf 600 Pfund Ster⸗ ling geſchätzt. Da das Haus noch nicht bezogen iſt, iſt niemand verwundet worden. Es wurde auch eine zweite Bombe aufgefunden, die nicht explodiert war. Von den Urhebern des Anſchlags hat man keine Spur. Die beiden Bomben beſtanden aus Weißblechhülſen, die mit ſchwarzem Pulver, im Gewicht von 7 Pfund, gefüllt waren. In der Nähe der aufgefundenen Bomben fand man abgebrochene Hutnadeln. Der Prozeß des ungariſchen Miniſterpräſidenten. Budapeſt, 19. Febr. Miniſterpräſident Lukacs veröffentlicht gegenüber den Anſchuldigungen der Oppo⸗ ſitionsführer bezüglich des Wahlfonds eine Erklärung, in der es heißt: Jeder Unbefangene iſt überzeugt, daß die Oppoſitionsführer nicht ſo ſehr von der Abſicht ge⸗ leikek werden, die Wahrheit aufzuklären, als vielmehr von dem Beſtreben, mich durch Anklagen poli⸗ tiſcher Natur im Wege des Prozeßverfah⸗ rens, wenn möglich, moraliſch zu Grunde zu rich⸗ ten, nachdem es ihnen unmöglich geworden iſt, mich politiſch zu beſiegen. Ich bin jedoch nicht in der Lage, ihnen hilfreich Hand dabei zu bieten, daß der normale Verlauf der Rechtspflege durch Erklä⸗ rungen, wie ſie die Oppoſitionsführer geſtern erlaſſen haben, geſtört werde. Miniſterpräſident Lukacs wurde im Klub der Regierungspartei von den Parteigenoſſen mit aroßen Symvathiekundgehungen empfangen. Konfirmation Kommunion ompfiohlt Geſangbücher u. UMlagniſtkate von den einfachsten bis zu den elegantesten Einbänden bei zivilen Preisen. Gg. Timmermann Hildastrasse 68. Lokales. Seckenheim, den 20. Februar 1913. Mitteilungen aus der Gemeinderatsſitzung vom 17. Fehrnar. 1 Geundſtüͤck wird geſchätzt. i f Das Wirtſchaftsgeſuch des Daniel Kern für die „Kapelle“ wird befürwortet da es ſich um eine längſt be⸗ ſtehende Wirtſchaft handelt. a Die Verſteigerung des Stockholzes in der großen Stube vom 7. ds. Mts. wird genehmigt. f Desgleichen diejenige des Schlagraums v. 12. ds. Mts. Georg Biegel Taglöhner wird als Ortsbuͤrger auf⸗ genommen. 3 Verſchiedene Rechnungen werden zur Anweiſung ge⸗ nehmigt. 5 a Verein Zundeſport. Am Sonntag. den 23. Februar ds. Js. hält obengenannter Verein in der Wirt, ſchaft zur„Kapelle“ eine außerordentliche Mitgliederver⸗ ſammlung ab. Herr Friedrich Stenz aus Ladenbu'g⸗ Ehrenmitglied im Verein hat ſich bereit erklärt, uns bei dieſer Gegelegenheit wieder einen ſehr lehrreichen Vortrag über Dreſſur und Pflege des Hundes, ſowie über Aus⸗ ſtellungsweſen und ſonſtige praktiſche Erfahrungen über Hundezucht zu halten. Auch Nichtmitglieder, Freunde und Gönner des Vereins ſind zu dieſer Verſammlung freund⸗ lichſt eingeladen, und wird Ihnen Gelegenheit geboten, ſich über Hundezucht und Sport genau zu Informieren. Zu⸗ gleich will Herr Stenz auch eine Vorführung für Raſſen⸗ reine Hunde, zu den bevorſtehenden Ausſtellungen ab⸗ halten, und werden die Perſammlungsbeſucher, welche Raſſenreine Hunde beſitzen, gebeten, dieſelben mitzubringen. Der Verein hat die Koſten nicht geſcheut und will bei dieſer Gelegenheit einige Kunſtgegenſtände als Preiſe ver⸗ teilen und werden dieſelben dann denjenigen zuerkannt, die den beſten Hund zu dieſer Verſammlung mitbringen. Auch Nichtmitglieder des Vereins können ſich an dieſem Wettbewerb unentgeldlich beteiligen.(Siehe Inſerat.) Baden. 35 ee der Großherzogin Luiſe. Karlsruhe, 19. Febr. Auf die frohe Botſchaft bon der am 10. Februar im Großh. Schloß 5 folgten Verlobun 5 Preußen mit dem rinzen Ernſt Auauſt au der Prinzeſſin Viktoria Luiſe von Braunſchweia⸗ o enneburg hat das Zentralkomitee des Badiſchen Frauen dereins der Vereinsprotektorin die herzlichſten Gl l wünſche in einer Adreſſe ausgeſprochen mit der Bitte, 175 Verlobten, ſowie dem Kaiſerpaar, die aufrichtigſten Glu wünſche zu übermitteln. Großherzogin⸗Witwe Luiſe 15 1 hierauf nachſtehendes Handſchreiben dem Generalſekrein]“ zugehen laſſen: 3 „Die ſo herzlichen Segenswünſche, die Sie 1 im Namen des Zentralkomitees unſeres Badiſe Frauenvereins zu der Verlobung meiner gelier. Großnichte, welche zugleich mein Patenkind iſt, 8 Prinzeſſin Viktoria Luiſe von Preußen ſchriftlich 1 bringen, haben mich in ganz beſonderem Maße erfren Es war mir eine ſehr liebe Pflicht, dieſe Ihrer Maſe ſtät der Kaiſerin zu übermitteln und ich darf Ihnen hier den ſehr herzlich empfundenen Dank Ihrer Mae ſtät ausſprechen, im ſicheren Bewußtſein, daß Ihue⸗ derſelbe eine wertvolle Erinnerung an dieſe bedeutung vollen Tage ſein wird. 5 f Wir haben hier Unvergeßliches durchleben dürfen Die Schließung eines Herzensbundes aus reinſte Neigung und Liebe entſtanden, und zugleich ein Ereib nis von weittragenden Folgen für unſer geſameg Vaterland. Daß ſich dieſes hier in Karlsruhe vol zogen hat, iſt insbeſondere für mich ein Vorzug, 1 mich in dankbarer Rührung erfüllt. Die Aelteſte, un nach Gottes Willen die letzte meiner Zeitgenoſſen i der preußiſchen Königsfamilie, durfte ich hier an der Stätte meiner geliebten badiſchen Heimat, wo ich 5 über 50 Jahre reinſten Glückes zurückblicke, ein ine* hoffnungsreiches und hoffnungsfrohes Glück erſt ſehen unter den Augen unſeres verehrten Kaiſerpaa und in der Ueberzeugung, daß der Segen unſete teueren heimgegangenen Großherzogs dieſer Verbin dung nicht gefehlt hat. Gott walte auch ferner übe dem jungen Paare! Ihre ſo herzliche und verſtändni⸗ reiche Anteilnahme an meinem Empfinden erwiden ich nochmals mit warmgefühlten Danke. Karlsruhe den 14. Februar 1913. gez.: Luiſe, Großherzogin von Baden, Prinzeſſin von Preußen.“ (Karlsruhe, 19. Febr.(Uraufführung.) Alber, Geigers griechiſches Scherzſpiel„Das Winzerfeſt“, das vom Karlsruher Hoftheater für Januar ds. Is. ein ſtudiert war. jedoch wegen längerer Erkrankung im 1 ſemble verſchoben werden mußte, wird nun im Apri dieſes Jahres zuſammen mit dieſes Jahres zuſammen mit einem anderen, gleichfalls antiken Einakter Alber Geigers„Der Fremdling“, ſeine Uraufführung finden. ( Karlsruhe, 19. Febr. Am vorletzten und letzten Sonntag fanden im Großh. Hoftheater als Feier der Erinnerung an die Befreiungskriege auf Anordnung des Großherzogs Aufführungen von Heyſes hiſtoriſchen Schauſpiel„Calberg“ für die Unteroffiziere und Mann ſchaften der Garniſonen Bruchſal, Durlach, Ettlingen, Karlsruhe und Raſtatt im Karlsruher Hoftheater ſtatt Karlsruhe, 19. Febr.(Das Hoftheater) brachte am Dienstag abend zwei einaktige Opern zur Urauf führung und zwar des 18jährigen Komponiſten Bienſto⸗ Erſtlingswerk„Zuleima“, eine einfache, unbedeuten Liebesgeſchichte, die im Orient ſpielt. Bienſtocks Must fehlt vor allem das Perſönliche, das Eigene. Nur gal kurze Anläufe laſſen darauf ſchließen, daß der jung Komponiſt etwas Eigenes in ſich trägt, im übrigen wan delt er lebhaft auf den Wogen der Neuitalienern bewegt ſich im Fahrwaſſer eines Richard Strauß. Seine Oper blieb lediglich ein äußerer Erfolg beſchieden. Vic charakter⸗ und ſtilvoller gab ſich Koenneckes Spiel na Hans Sachs Faſtnachtsſpiel„Der fahrende Schüler 1 Paradies“. Hier ſpürte man den echten Muſiker, man f Mal vielleicht etwas überladen in der Form, aber al jeden Fall originell und voll Erfindung. Beide Autoren wurden nach den jeweiligen Aktſchlüſſen der Opern, eine tadelloſe Wiedergabe erfuhren, mehrfach gerufen. de Karlsruhe, 19. Febr. Schon wiederholt wurd die Frage der Einführung der Verhältniswahl zur Ze, ten Kammer für das ganze Land auch in der Zweite Kammer erörtert. Der letzte Landtag hat ſich eingehen mit der Frage beſchäftigt, die vorausſichtlich auch 5 kommenden Landtag im Mittelpunkt der Erörterung ſtehen wird. Die Regierung hat ſich nun entſchloſſer eine Denkſchrift ausarbeiten zu laſſen. Wie die Lahr, 5 Ztg. hört, iſt Miniſterialdirektor Tr. Glockner mit de Ausarbeitung der Denkſchrift betraut worden. iner Hockenheim, 19. Febr.(Schlägerei.) Vor en rl Wirtſchaft kam es zu einer Schlägerei, veranlaßt du 5 einen Neckarauer Burſchen, der mit dem Meſſer ha tierte. Im Verlaufe der Streitigkeiten wurde dem 1 heber, Ph. Stoll aus Neckarau, ein Auge ausgetr ger In der Angelegenheit nahm die Gendarmerie ſieben haftungen vor. 12 ( Ziegelhauſen(Amt Heidelberg), 19. Febr.( der Submiſſton) auf die hieſige Nerarbrücke iß eine große Anzahl von Angeboten eingelaufen. Das nie Angebot für die Ausführung in Eiſenbeton be 229 000 Mk, das höchſte 472 000 Mk. Für die Sto ausführung betrug die niederſte Anforderung 3 Mark, die höchſte 763 000 Mark. 15 () Schönfeld(Amt Tauberbiſchofsheim), 19. Fa (Unfall.) Beim Wiederherrichten eines zugedeckten Bien nens verunglückte der 25jqährige A. Hummel von tödlich. ( Langenſteinbach, 19. Febr. Die von der Albtalbahn nach Karlsruhe reiſende Frau L. 5 aus Weingarten ſtieg bereits in Karlsruhe Rüppurk tion dem Zug aus, da ſie annahm, ſie ſei auf der Endſtati. angelangt. Ihren Irrtum erkennend, ſtieg die Frau 1 in der in den Zug ein, aus einem neuen Verſehen 4 ier mit bühne — ö i nerkte⸗ den nach Ettlingen fahrenden. Als die Frau nun 11 0 daß ſie den eben gekommenen Weg wieder e Zuge ſprang ſie trotz ernſtlicher Verwarnung aus dem Oder und ſchlug mit dem Geſicht auf die len wer fle Unfall verlief noch glücklich, da die Frau nur 5 wunden davontrug, er hätte ihr aber gerade ſo g f Leben koſten können. Letzte Nachrichten. * Berlin, 19. Febr. Die Budgetkommiſſion des Reichstags bewilligte für den Bau der kaiſerlichen Nacht Erſatz Hohenzollern als erſte Rate fünf Millionen Mark mit großer Mehrheit gegen die Stimmen der Sozialdemokraten, des Polen und des El ſäßers. Berlin, 19. Febr. In der Vollverſammlung des deutſchen Handelstages hielt Hande sminiſter Sydow die Eröffnungsanſprache, in der er auf die Hochkonjunktur unſeres Wirtſchaftslebens hinwies. Dr. Humaun be⸗ gründete eine Reſolution, die das Leuchtölmanopol gut⸗ heißt. 8 g * Mülheim a. d. R., 19. Febr. Zu dem Morde in der hieſigen St. Engelbertskirche erfahren wir er gänzend: Seit vorigen Sonntag hatten ſich in der weit verzweigten Stadt Mülheim eine größere An Jeſui tenpaters aufgehalten, davon 5 in der St. elberts⸗ pfarrei. Der erſchoſſene Pater Petrus Wengeler ſoll ihr Leiter geweſen ſein. Der Mörder iſt der 40jährige hol ländiſche Arbeiter Weinand, der nach ſeiner Feſtnahme völlig irre Reden führte, aus denen her vorging, daß die Tat im Irrſinn verübt wurde. * Kiel, 19. Febr. In einem Hauſe in der Muhlius⸗ ſtraße ſind heute vormittag drei Kinder im Alter von 1½ bis 6 Jahren in Abweſenheit der Eltern verbrannt. Durch den überheizten Ofen war zum Trocknen aufge hänate Wäſche in Brand geraten und die durch die Pauch⸗ ** entwicklung bewuſtlos gewordenen Kindern wurden von den Flammen ergriffen. 0 Der Mord in der Kirche. um MPeittwoch früh gegen 6 Uhr näherte ſich in der St. Engelbertskirche in Mülheim an der Ruhr ein polniſcher Arbeiter dem Beicht⸗ ſtuhl, anſcheinend um zu beichten. Plötzlich zog er eine Flinte hervor undtötete den im Beicht⸗ ſtuhl ſizenden Miſſionspater Wengeler durch einen Schuß Der Mörder wurde ſofort ver⸗ haftet. Er gab an, er habe den Pfarrer Welter der St. Engelbertskirche aus Rache töten wollen. * Die rückſichtsloſen Photographen. Der neue Präſident der franzöſiſchen Republik, Poincaré, beſuchte am Mittwoch abend die bei dem Brande in einer Alu⸗ miniumfabrik verunglückten Feuerwehrleute. In dem Au⸗ genblick, als Poincaré an die Krankenbetten trat, wurden die Verletzten durch einen Knall und grellen Blitz erſchreckt. Die Photographen dreier Blätter hatten die Säle mit Magneſiumlicht aufgenommen. Poin⸗ cars wandte ſich zu den Photographen und ſagte: Was Sie da tun, iſt einfach ſfkandalös. Wenn Sie dem Präſidenten gegenüber indiskret ſind, ſo mag das noch hingehen, reſpektieren Sie aber die Verwun⸗ deten auf ihrem Schmerzenslager. Polizei⸗ präſident Lepine ließ die Photographen ſofort hinaus⸗ weiſen. eckenheim Sthünſer Verdienst bei Verkauf von Woll⸗ und Baumwollwaren ſow. Mül⸗ hauſer Zeug!neſte. Man wende ſich vertrauensvoll an Erſte Elſäſſer Reſte Manufaktur Lucien Levy& Frere Mühlhauſen i. E. Börſenſtraße 4. Mit Preisliſte und Aus⸗ kunft gerne zu Dienſten. Reellfſte und billigſte Be⸗ dienung.— Nur an Wieder⸗ verkäufer und ganze Ein⸗ richtung.— Bei Engros⸗ Einkäufen höchſter Rabatt. Erſte oberb. ſtaatl. konzeſſ⸗ Hauptſtraße 55 a Schöne 4-Zimmerwahuung F V Silis in verkauf 2 Pfuhlfässer 900 tr. haltend. Ludwig, Neckarau Friedhofſtraße 17, 135,2, 4) b 1. Treppe. 1 Zimmer n. Küche nebſt Zubehör zu vermieten. 143,1,2) Schloßſtraße 61. Kinder ⸗ Kleidchen und Schürzen werden modern angefertigt. Von wem ſagt die Exped. ds. Blattes.(108 llten kei⸗ Geldsuchende Vorschuß zahlen ſondern von mir Offer⸗ ten verlangen(Rückporto.) peter Eytich, Karlsruhe I. B. mit Speiſekammer, Bad und 9 21 700 Manſarde, nebſt Garten⸗ 2 Zimmer und Küche anteil per 1. April zu ibs 1. März zu verm. vermieten. Luiſeuſtraße 49. Geschw.! Mannheim. * Verantwortlich für die Redaktion Gg. Zimmermann S Cheviot- Kleid mit Tüllpasse u. Sam- band garniert, im schwarz vorrätig ME. 13.7 c eee, Ren e 0 Kleid aus gutem Serge mit Tüllpasse u. Seiden- weste, reich gestickt, in schwarz und weiss 18.0 „Hiicta“ Geschmack volles Plissé- kleid aus prima Woll- batist mit schönen Ein- sätzen garniert, in schwarz und weise M 24. 7s „Kätke“ Elegantes Voile- Kleid, auf prima Satinfutter, reich mit Seide u. Ein- sätzen garniert, in schwarz und weie⸗ Mk. 33. as Deutscher Kognae beste Qualität, feinstes Weindestillat / Flasche Mk. 2. 75 ½ Flasche Mk. 1.55 Deutsche Kognac Verschnitte ½ Fl. Mk 1.40 2.25 ½ Fl. Mk. 0.85 1.30 Scheerer Cognac Französischer Cognac ½ Fl. Mk. 4. 7512— ½ Fl. Mk. 2.556. 15 Französischer Kognac-Verschnitt ½/ Flasche Mk. 3.25 ½% Flasche Mk. 1.80 Hrak Nirsci- und Zweischenwasser Feine Tafelliköre per Flasche Mark 1.25—3.25 Branntweine ui Uter Krugen Anis I Ltr. Arg. M. 1. 10 Nordh. Korn] Ltr. Arg. M.. 50 Pfefferm ,,„„ 1.10 Magenbitter l,„„ 1330 „ 1.10[ Hamb. Tropf. 1,„„ 1.35 Schreibers Kimmel m. dem Adler vorzügl, gut bekömmlicher Branntwein rot und weiss 1 Lit. Krug Mk. 1.25 (153 Kümmel,„ Johann Schreiber. 5% Rabatt. 8% Rabatt. Sammel⸗Anzeiger. für Mitglieder der Jaudm. Ein u, Nerkaufsgensſſenſch. Sasthafer. Faatgertt kann ſofort abgeholt werden. Berſtendünger liegt auf Cager. ————64——— IDitar-Cerein Seckenbeim. Einladung. Unſere ordentliche i General-Versammlung findet am Sauntag, den 23. Februar, nachm. 3 Uhr im Vereinslokal„Zähringer Hof“ ſtatt. Tagesordnung: Jahresbericht, Rechnungsvorlage, Vorſtandswahl, Etat Beratung, Anträge und Wünſche. * 9 Die Kameraden werden zu dieſer Verſammlung frdl. eingeladen mit dem Erſuchen pünktlich und zahlreich zu erſcheinen. 3 Der Vorſtand. Ffeſſw. Sanſtätskolenne Seckenbeim. Samstag, den 22. Cebhrnar 1913, abends um 8½ Uhr General-Versammlung im Lokal zum„Zähringer Hof“, wozu die Miiglteder freundlichſt eingeladen ſind. Es ift dringend notwendig, daß ſämtliche Mitglieder erſcheinen. Die Tagesordnung wird im Lokal bekannt gemacht. Der Kolonnenführer. pothefen- u. Immöbſſſendermſifſung, An. und Oerkauf von Grundstücken. Georg Röser.. Liedertafe Seckenheim. Heute Abend punkt ½9 Uhr OQesamtprobe. Vollzähliges und pünkt⸗ liches Erſcheinen erwartet Der Vorstand. Sängerbund Seckenheim. Heute Abend 8 Uhr Probe. Die Herren Sänger werden erſucht pünktl. und vollzählig zu erſcheinen. Der Vorſtand. Männer Gesang Verein Seckenheim. Heute Abend Vollzähliges und pünkt⸗ liches Erſcheinen erwartet Der Vorſtand Ein faſt neues riſernes Kinderbett zu verkaufen.(149b Wilhelmſtr 25 2 Stock. 5e Zu Oſtern ein a„irgend ein Besitztum Wer haus, Grundstück od. Geschält schnell u. billig ver⸗ kaufen oder kaufen will, ſchreibe ſof. an den(147,110 „Aniverſal-Auzeiger München, Baperstrasse 33. Anskunft ohne Verbindlichk. Dickrüben hat zu verkaufen. 148b) Ackerſtraße 4. (450 Junge als kaufm. Lehrling in ein groͤßeres Werk geſucht. Schriftl. Off. unter J. an die Expeditlon des Blattes. Geſucht ein trächtiges(151b Mutterſchwein von Heinrich Keilbach, Ilvesheim. Schutt darf in meiner Kiesgrube nur unten an tiefſter Stelle abgeladen werden. 152 Zuwiede h werden angezeigt. alz * 1 Acker in der nähe des Ortes pachten geſucht. 5 Tuiſenſtraße 39 part. * 5 5 8 * für i Unsere Preislagen: e ndüerme I! Konfrmanden- und Kommunikanten-Auzuge bringen wir in ganz bedeutender Auswahl in bekannt guten Stoff- Qualitäten. Unsere Anzüge sind besonders sorgfaltig verarbeitet, mit guten Zutaten versehen und haben eine tadellose Passform. Unsere Anzüge sind aus Melton-Cheviots, in schwarz, blau und odet Kammgarn und Drape in schwarzer Farbe und haben modernsten Schnitt in I- oder I reihigen Facons mit und ohne Seidenspiegel. 10, 13, 1, 20, 24, 27, 29, 31, 34, 38, 40 von Frühjahrs- Neuheiten in Herren- und Burschen-Anzüge Jünglings- und Knaben-Anzüge, Sport- und Loden-Anzüge Sommer-Paletots und Ulster Marengo „45. Hlegante Anfertigung nach Mass. — Alf Bedeutendes Stofflager ler Rothschil. 3 0 3 Nannbeiß K 1, 1-2 Breitestrasse 1 Bekanntmachung. Am Freitag, den 2. Februar 1013 abends 8˙½ Uhr veranſtaltet der Ortstuberkuloſen⸗Ausſchuß dahier im Rathausſaale einen Lichtbilder⸗OGortrag. Thema: „Geschlossene oder ollene Fürsorge Tungenkranker?“ Redner: Herr Oberarzt Dr. Harms⸗Mannheim. Jedermann, Damen und Herren, ſind zu demſelben freundlichſt eingeladen. Eintritt frei!! Seckenheim, 17. Febrpar 1913. Ortstuberkuloſenausſchuß: Bolz. „ uumpzztädle e ubesessel und Diw ans aller Art kaufen Sie stets bei reicher Auswahl am Vorteilhaftesten bei Chr. Rath Tapezier- und Betten- Geschäft Untere Gartenstrasse 3. Jeinsten Dampf-Lebertran Lebertran Emulsion Jodeisen⸗Lebertran. Hustenelixier, Verschiedene Hustenpastillen, Euoalyp- tus-Menthol-Bonbons, Malzextrakt rein, Malzextrakt mit Eisen, Jod, Kalk eto. empfiehlt Apotheke in Seckenheim. St emp el liefert schnell undbillig Gg. Zimmermann. Sοονοοοονοοοννιονοοονοσ Zur geil. Beachinng. Empfehle zur bevorſtehenden Konfirmalion und Kommunion der geehrten Einwohnerſchaft von Keckenheim unb Umgebung mein reichhaltiges Lager in Konfirmanden- und 0 Kommunikanten-Stiefel ſowie Herren-, Damen- und Kinder- Stiefel 2 8 zu billigen Preiſen. Traugott Raufelder WV. Friedrichstr. 67 Seckenheim Friedrichstr. 5 Kein Laden, jedoch reiche Auswahl. Scoceceeeeeedeeseese Arbeiterinnen finden dauernde und lohnende Beſchäfti⸗ gung in unſeren Fabriken in Ladenburg und Neckarau.(1125,3,5 Fabrik wasserdichter Wäsche Lenel, Bensinger& Oo., Ladenburg. Sooo Zur Konfirmation und Kommunion empfehle mein frisch sortiertes Lager hervorragender Neuheiten in Anzugsstoffen sowie Schwarze und farbige Kleiderstoffe 2 g in allen modernen Webarten bei billigsten Preisen. Emil Werber Nachf., Rich. Rall. Die Stadtsparkasse in Ladenburg nimmt Einlagen entgegen bis zu 20000 Mk. und verzinſt ſolche zu Foz 5 Gewerbeverein Seckenheim. Feuntag, den 23. Februar, nachm. 4 Ahr, findet in Neckaran im„Priur Mar ein 1 Vortrag des Herren Handelslehrers Hofheinz aus Karlsruhe über das Thema ſtatt: Was ſoll der Handwerker über den i Abſchluß von Verträgen im allgemeinen, und über die Uebernahme einer Bürg ſchaft ien beſonderen wiſſen. Der Wichtigkeit dieſes Vortrags halber, laden wir unſere Mitglieder ein, dieſer Veranſtaltung zahlreich beizu⸗ wohnen. Abfahrt mit der Nebenbahn 12“ Uhr nach Mannheim, von dort mit der Elektriſchen nach Neckarau. Der Vorſtand. C.C(ͤ ͤ» Frieſtuuben Verein„uftbote“ echenhein. Am Sonntag, den 23. d Ms. I um 3 Uhr Versammlung . im„Zähringer Hof“. Um zahlreiches Erſcheinen bittet Der Vorſtand. N Verein Bundesport Seckenbeim. Am Seuntag. den 25. Februas;. nachmittags punkt 2 Ahr, findet in 1 der„Kapelle“ eine außerordentliche Mitgliederverſammlung ſtehenden Ausſtellungen ſtatt. freundlichſt eingeladen und — „ Gu Terrine, aue qul zi Au i dus Hot alla/ uu ett uni uus lor aul vu ud Hf Gulhun, leu; auh, Alleiniger Fabrikant: Carl Gentner, Göppingen. — Annen