enen nene — Neckar-Boſe Nr. 52.— Z. Blafl. Seckenheim, 3. Mai 1913. Politiſche Plauderei. f Vom Schwobakarle. 5 An des hot niämert moih denkt, daß der König Nickel vo Montenegro äls Sieger en Skutari einziaga dat. Jetzt was? Do ſtoht älles uf em Kopf ond älles iſcht en V'rlegahoit. Dia europäiſche Mächt mit ihrer Schiffsparadevorſtelleng an dr montenegriniſch⸗adriatiſcha Küſchta bei Autivari ond Dultſchino wiſſet net, ſollet ſe omkaihra ond hoimgauh odr helfa Viktoriaſchiößa. Sollt mr abr net Ernſcht macha ond dia Einnehmer mit G'walt v'rtreiba; mir haiert jo, daß ſe d'Stadt net erobricht häba, ſe ſeied ebba deswega en Skutari ein⸗ zoga, weil dr Virteidicher, dr Türk, freiwillich ſich z'ruck— zoga ond ſich äls Beſiegter erklärt häb, endem daß'r koi Pulver ond koi Brot moih g'het häb, ſei'r om en freia Abzug einkomma ond der ſei ehm bewilligt worda. Alſo iſcht dr Türk mit Ehra weg ond hoim ond do hot'r aigatlich ganz reacht dau; der hot ſich g.ſait, was ſoll ih mih do romſchlaga ond für en König kämpfa, den mr no gar net kennt ond hot. Denn wenn miar jo grad Sieger bleiba, no dürfet m'r Skutari doch net b'halta, s' kommt jo doch dem nuia Staat Albanien z guot. Do wäret miar reacht net geſcheit ond liößa os do no z'dautſchiößa für en ong'fonnena ond on⸗ g'ſalbta König. 5 Des Königſuocha iſcht abr a haikla Sach. Do geits nächſchtens ſo viel Kandidata wia bei n'r ſchwäbiſcha Schulzawahl. Mr leabet abr nemme zo s'Samuels Zeita, daß diner ſo Glück hot, wenn'r Eſel ſuocht, daß' äls König hoimkommt, bei os iſch aiher omkaihert möglich, daß zur en König ſuocht ond net amol en Eſel fend. Ehrlich g'ſtanna, ih möcht uf koin ſo nuibachena Königs⸗ thron ſitza. Denn mo koi ang'ſtammtes Fürſchtahaus iſcht, kan“ m'r au net uf d'Anhänglichkeit vom Volk ond Volkstreue rechla, des hot m'r onlängſcht en Griechen⸗ land gſeah ond g'merkt. S' iſcht m'r übrichens net reacht v'rſtändlich, daß m'r dem nuia Reich en bſondra König geit. Des Land köt mir doch au grad ſo guot de Fran⸗ zoſa, de Engläuder, de Ruſſa, de Oeſtreicher gä odr am End gar os übrlau:'S wurd abr den guota Grond hau, vo wega em gegaſeilicha Neid, daß koi Feindſchafta Welarmtmachung. Das Vermieten von Schlafſtellen in Seckenheim betr. Nachſtehend bringen wir die mit Zuſtimmung des Gemeinderats erlaſſene, und durch Erlaß Gr. Landes⸗ kommiſſärs vom 18. März 1913 No. 1601 für vollziehbar erklärte ortspolizeiliche Vorſchrift öffentlichen Kenntnis. Seckenheim, den 2. Mai 1913. gürgermeiſteramt: Volz. Ortspollzeiliche Vorschrift. Auf Grund des§ 136 des Polizei⸗Strafgeſetzbuches wird angeordnet was 8 15 Wer ſich mit dem Vermieten von Schlafſtellen an Arbeitsgehilfen, Dienſtboten und Lehrlinge befaßt, hat vorher hiervon bei der Ortspolizeibehörde Anzeige zu erſtatten. S 14 Gew.⸗Ord.). obigen Betreffs zur Schmitt. 8.25 Der Vermieter von Schlafſtellen hat jeden Einzug und jeden Auszug der in§ 1 genannten Perſonen(Schlaf⸗ ſtellenmieter) ſpäteſtens nach 3 Tagen ſchriftlich bei dem Bürgermeiſteramt e a 8.3. Der Vermieter von Schlafſtellen iſt verpflichtet, für Reinlichkeit, Sitte und Ordnung in den Schlafſtellen Sorge zu tragen. f 8 8 4.. Die Vermieter von Schlafſtellen ſind verpflichtet ein Namensverz inis über ihre Schläfer zu führen, in welchem der Tag des Eintritts und Abgangs derſelben genau einzu⸗ tragen und welches jederzeit dem Bürgermeiſteramt auf Verlangen zur Einſicht vorzulegen iſt. 5 Perſonen, welche ſich nicht durch ein von einer Behörde ausgeſtelltes Ausweispapier auszuweiſen vermögen, dürfen nicht länger als eine Nacht beherbergt werden. 86 ö Das Vermieten von Schlafſtellen in einer Wohnung an Perſonen beiderlei Geſchlechts iſt unterſagt, desgleichen dürfen in einem und deniſelben Stockwerk Schlafſtellen nur für männliche oder nur für weibliche Perſonen eingerichtet werden. — 80 Es darf keine größere Zahl von Perſonen zur gleichzeitigen Beherbergung aufgenommen werden, als nach erhältnis des Raumes und den vorhandenen Betten be⸗ herbergt werden können. Nötigenfalls wird dieſe Zahl vom Bezirksamt feſtgeſetzt. 8 Ein Bett darf ſtets nur von einer Perſon benutzt werden. f 5 § 9. Den Schläfern muß geſtattet ſein, ſich auch nach den Arbeitsſtunden in den Schlafſtellen aufzuhalten. V 10 Zuwiderhandlungen gegen dieſe Vorſchriften werden gemäߧ 136 des Polizei⸗Strafgeſetzbuches an Geld bis zu 50 Mark oder mit Haft bis zu 8 Tagen beſtraft. Seckenheim, den 26. Februar 1913. Ver Kürgermeiſter: a Volz. geit. Meiar ſend zwor net ſo, wenn s' uf os ankäm; däta miar us lauter Höflichkeit em Ernſcht des Land an Frankreich nanpappa, daß dia Herra Franzoſa doch end⸗ lich merka köta, wia gern miar ſia hent, wia ernſcht miar de Frieda ſuocha; abr noi,'s iſcht jetzt Heu gnuog honna ond vo dera übrtriebena Höflichkeit, andre ſaga vo dera lächerlicha Schwanzlupferei hent m'r gnuog wia mit Löffel geſſa. Alſo iſch's beſſer, wenn Albanien en König kriagt em Uftrag ond vo Europas Gnada ond mit des Volkas Willa vo Albanien. Abr beneida wöllet mir den Neuleng net. Denn zo ofre Zeita iſchs doch ganz anders ond viel ſchlemmer äls zo s' Davids Zeita, do hot no a Schäferbüeble vo dr Herd weg König werda vnd ſei könna, do hots no koine Bomba, koine Revolver ond koine Anarchiſta gä; wenn abr oiner mit ſeim Spiöß g'ſchmiſſa hot, no hot dr ander wenichſchtens no geſchickt ausweicha könna; jetzt iſch's anderſcht, drom no koin Neid, ſoll König werda, wer will ond wer a Freud dran hot. Wenn abr Skutari zo dubanien kommt, no verlangt dr Eroberer oifach ſtatt 20 glei 40 odr gar 60 Milliona Mark ond iſcht z'frida. Wer woiß? Am End wurd Oeſtreich doch energiſch ond ſchmeißt de Nickel aus Skutari naus odr liänt ſe ehn eineſitza, mauret's Neſcht zuo, wia ſelle Schwälbla, mo amol ſo a gwaltdäticha Schpätze ens Schwalbaneſcht einegmauert hent. Dui Sach wurd alſo entreſſant, abr no net bromma, dr Frieda wurd chau komma, denn mit Geld macht mir js ſicher jede ruohhandel aus. 0 e ee Em Reichstag iſcht m'r reacht fürſichtich ond prüeft älle Ausgaba gnau. Do kan niämert ſaga, au fürnehme Herra net: Was, Geld hin, Geld her, mö'r machet bifach den Handel odr den Tauſch, dr Reichstag bewilligt's Geld, do wurds koin Anſtand gä! Halt Vetter, des/ iſcht anderſcht. Guck, dr Reichstag hot do letſchthe ſo üebreilicha Herra uf d'Fenger klopft ond ſo en froglicha, ausgmachta Handel net guot g'hbißa ond ſo annähernd 6 Milliona für a kaiſerlichs Militärgebäude difach g'⸗ ſtricha. Abr au ſuſcht will m'r ſpara ond macht Ernſcht ond hebt ſo a paar Komandanturſtelle en Darmſtadt, Karlsruh ond Stuogert uf. Mr iſcht abr arg drwega v'rſchnupft ond mr ſchwätzt vo ällerlei hoimliche Händel ond Konflikt, denn dr Kriagsmeniſchter ſoll net erbaut ſei übr dui Spar-, Streich- ond Kritikmuſik, dinige hent geſchwätzt, äls wöll'r ſei Amt ufgä; mr ſei mit em Reichstag überhaupt net z'frieda. Abr des macht nex, dia v'rſtemmte G'müeter breugt m'r ſchau wieder ens Gleis ond wenn's gierſcht noch Pfengſchta iſcht, do goht's wieder leichter, wenn ſe älle mit em a friedlicha Senn ond mit eme a hoilicha, patriotiſcha Geiſcht an dui Wehr⸗ ond Steuervorlag komma. Alſo wenſch ih dene Herra a fröhlicha Pfenaſchtfahrt, viel Vrgnüega ond koin Ru⸗ mor drhoimta, abr en g'ſonda Humor ond Arbeitsgeiſcht beim Wiedergucka en Berlin. Abr uf ois muoß ih no z'rückkomma. Do letſchthe hot's g'hoißa, dr Moler Werner ſoll ſeine ſchöne Bilder, dia os an dui herrlichdeutſche Zeit vo anno 70 erennra, denn do ſieht m'r uf dine de Bismarck mit ſeine Küraſſierſtiefel bei dene Friedensv'rhandlenga ond bei dr Kaiſerproklamazio en Verſail, dia ſoll'r net en dera Berliner Gemäldeausſtelleng ufſtella ond des ſend doch Bilder, dia jedem Deutſcha Freud macha bis ens Herz nei, daß jedem, wenn'r beim Angucka a biſſle drübr nochdenkt,'s Waſſer en d' Auga kommt ond ſich ſaga muoß: Deutſcher, wenn Du net an en Herrgott glaubſcht, no biſcht koin wert! Ond jetzt ſoll m'r dia Bilder net ausſtella, daß m'r d' Franzoſa net ärgra dä, alſo aus lauter Rückſicht ond Höflichkbit gega dia Herra Fran⸗ zoſa? Do kan m'r jo nemme; do möcht m'r ſchau aus dr Haut fahra. Send denn miar de Franzoſa ebbes ſchul⸗ dich odr bei dene em Hauszois, daß ſe os Geld ufkenda ond ausbiata köta? Faſcht köt mr's glauba. Sapper⸗ luftich auh, do ſoll doch a Wetter drei'fahra! Send m'r denn dr Garnex moih? Nächſchtens kommts raus, daß miar uf dui Zeit vo anno 70 gar koi Recht ond koin Stolz moih hau ſollet. Wöllet mr dia Herra Franzoſa net om Entſchuldichong bitta, weil mr's anno domols v'r⸗ haua hent? Suſcht ſait m'r, d'r G'ſchichtsonterricht and dr Patriotismus köt am beſchta pflegt werda beim An⸗ gucka ond Erklära vo Bilder aus ſchwerer, aus deutſch⸗ treuer Zeit. Ond jetzt, wo wills do naus? Deutſche Mo⸗ ler, liänt uich v'irgraba. Du liabr Werner, nemm Dein Wanderſtab ond gang en a anders Lan,'s köt no ſo weit komma, daß mr Deine herrliche Bitder de Franzoſa z'liab v'rbrennt odr uf d' Behne drait ond en a alte Rompelkammer ſchmeißt. Deutſchs Volk, ſchämſcht de net, daß du dein patriotiſcha Konſchthelda ſo uf d' Seite ſetzſcht? Iſcht des d' Quittung für dia Flegeleia vo Lünwill ond Nanſi? O heilicher Bimbam! Abr ſo ſend m'r Leut, höflich ond nomol höflich. Do feiert m'r de 100jähricha Gedenktag vo annd 1813 bei Leipzich gwiß au net ond ſprengt uf den Tag des Leipzicher Völker⸗ ſchlachtadenkmal mit Dynamit, de Franzoſa z'liab, daß ſe net baiſd' werda? Was m'r net älles v'rleba kan, wenn m'r alt gnuog wurd, hot ſell Weible g'ſait, mo ſe's aierſchtmol en Eſel g'ſeah hot. Wenn drom des Rückſichtnehma ond fei'füehlich Weſa gega d' Franzoſa net ufhaiert, no kan' m'r vo nex moih äls vo deutſcher Eſelei ſchwätza. Ih hoff abr, daß bald an andrer Wend weht ond hoißt: ö. E Deutſchland, wach auf, ſchirm 759 u Stelle Deine Wachen aus! Dein Haus, . 5 1 von Mk. dreitestrasse uam Mimmn Lee 1 Anuummmn Ailmmmmmmmmmmmmmmmmmmmammmmmmm mur Die Güte und Eleganz meiner ngsstücke und die altbewährte Reellität meiner seit ca. 40 Jahren bestehenden Firma sind es, welche mein grosses Geschäftsrenommee begründen. Auserwählt herrliche und schicke Anzüge für Herren ee viudkes Preisen B., I. A. N., J., I., N., II., II. Hl., J., J. Anzüge für Jünglinge . 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